Des Tigers neuer Freund von Mayari ================================================================================ Natürlich habe ich mich nicht getäuscht. Auf den letzten Metern bis zur Stadtgrenze, hatte sie sich hinter mich fallen lassen und faucht mich jetzt drohend an, als ich zurück gehen will. Missmutig knurre ich. Ich weiß genau, dass bei einem Kampf mein Bein noch nicht mitmacht und außerdem will ich mich gar nicht mit Miranda anlegen. Wer weiß schon was in dieser hageren, großen Frau steckt. Also gebe ich mich geschlagen. Genervt wende ich mich der Mauer zu, die keine Katze davon abhalten kann und springe geschmeidig auf die Mauer. Als ich das erste Mal vor dieser Mauer stand erschien sie mir noch unüberwindbar, doch inzwischen kenne ich die Kraft und die Fähigkeiten meiner Katze gut. Ich lasse meinen Hintern auf die sonnengewärmten Steine plumpsen und lasse meinen Blick über den Hafen gleiten. Wie ein riesiger Magnet zieht dieses eine bestimmte Schiff meinen Blick immer wieder auf sich. Gereizt peitscht mein Schwanz von der einen zur anderen Seite. Mit einem genervten Schnauben springe ich auf das Hafengelände und husche zu genau diesem Schiff. Geduckt schleiche ich über die Planke auf Deck und sehe mich um. Es war keiner zu sehen. Merkwürdig. Schnuppernd arbeite ich mich durch die Schatten. Flüchtig streift mich Lysops Geruch und mein Kopf zuckt nach oben zum Krähennest. Hatte Nami etwa die Wahrheit gesagt? Jetzt würde ich gerne bellen, denn mein lautes „Miau!“ klang merkwürdig. Doch es hat anscheinend die gleiche Wirkung. Erst lugen Gesichter aus Kojen, Küche und Krähennest mit traurigem Blick, dann hellen sie auf und sie kommen wie Ameisen aus ihren Verstecken gekrochen. Wuseln um mich herum und lachen teilweise erleichtert auf. Aus den Augenwinkeln sehe ich wie der Blondschopf sich verstohlen eine Träne aus den Augenwinkeln wischt. Langsam kommt auch Chopper zu der kleinen Gruppe. Er sieht mich einen Moment aus traurigen Augen schweigend an, dann erhebt er als erster das Wort. „Du hast mich nicht ausreden lassen.“ Es klingt kein Vorwurf in seinen Worten mit, nur tiefe Traurigkeit. „Dass du uns zutraust, dass wir dich hier zurück lassen.... Vertraust du uns wirklich so wenig? Sanji hatte vorgeschlagen, dass wir ein größeres Schiff kaufen, oder ein zweites, dass wir genügend Vorrat für die Mannschaft und dich haben und Ruffy hat vorgeschlagen täglich zu Angeln. Wir wollten mit dir darüber reden, was die beste Lösung ist. Aber du bist abgehauen. Und weil du mich nicht hast ausreden lassen, hast du mich missverstanden!“ Diesmal klingt eindeutig leise Wut mit. Ich habe mich hingesetzt und aufmerksam Choppers Worten gelauscht, daher habe ich Sanji nicht kommen sehen. Er stand dicht hinter mir und legt kraulend seine schlanke Hand auf meinen Kopf. Im ersten Moment bin ich wie erstarrt, so dass ich nicht wie bei Nami nach seiner Hand schnappe. Ich brauche einen Moment, dann entscheide ich, dass ich es erst einmal dulde. Nur Schnurren würde ich nicht! Während ich den anderen lausche, die nacheinander alle etwas zu sagen hatten, beginnt mein Körper sich unter Sanjis kraulender Hand immer weiter zu entspannen. Oh, dieser verräterische Körper. Als ich dann tatsächlich beginne zu schnurren, zucke ich unter Sanjis Hand weg und setzte mich mit etwas Abstand zu ihm hin. Ich merke, wie er mich lange ansieht. Ich merke auch, wie die anderen mich für einen Moment schweigend ansehen. Genervt schnaube ich. In diesem Moment bin ich ziemlich froh, dass ich in Katzengestalt hier aufgeschlagen bin. Sonst hätte ich mit ihnen reden müssen. So kann ich hier sitzen und ihnen zuhören ohne dass von mir erwartet wird, dass ich dazu etwas sage oder mich rechtfertige. Apropos... Erschrocken zuckt mein Kopf in die Höhe und mein Blick wandert zu dem sich bereits rot gefärbten Himmel, an dem nur noch die untergehende Sonne zu erahnen ist. Panisch springe ich auf und flüchte vom Schiff. Ich höre Sanjis rufen, doch ich sprinte den Hafen hinunter zur Mauer. Kaum bin ich auf der anderen Seite der Mauer durchzuckt mich der Schmerz der Verwandlung. „Irgendwie hab ich gewusst, dass du wegläufst, wenn du dich verwandelst.“ höre ich Miranda sagen, die mir meine Hose reicht. Wo sie die her hat ist mir schleierhaft. „Lass mich raten: Du weißt nicht, was du ihnen sagen sollst, wenn du etwas sagen kannst.“ mutmaßt sie und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Ich greife nach meiner Hose und ziehe sie mir schnell über. „Warum sollte ich ihnen etwas sagen? Sie haben gesagt, was sie zu sagen hatten. Aber es ändert sich nichts damit. Ich bin immer noch Tagsüber ein Tiger und Nachts ein Mensch. Es ist immer noch unmöglich für sie, dass sie mich mitnehmen. Es gibt nicht was ich sagen könnte, um die Situation zu ändern.“ erwidere ich brummend und stapfe mit ihr an meiner Seite am Strand entlang zurück zur Höhle. Die nächsten Tage verstreichen ohne besondere Geschehnisse. In der dritten Nacht nachdem ich auf dem Schiff gewesen war, kommt erneut Miranda zu mir unter den Baum, unter dem ich die letzten Tage ausgeharrt habe. „Hey.“murmle ich noch betäubt von der Verwandlung. Sie nickt mir zu und lässt sich dann neben meinen gekrümmten Körper nieder. „Wie geht’s dir?“ fragt sie nach einer Weile und ich zucke nur mit den Schultern. Wie soll es mir schon gehen. Beschissen! Und das nicht zu knapp. Und das nicht nur wegen der Schmach jedes Mal winselnd vor Schmerzen sich auf dem Boden krümmen zu müssen. „Hm...“ macht sie und wir schweigen wieder. Es vergeht einige Zeit, in der wir dem Gezirpe der Grillen lauschen, die im Mondschein das sanfte Lied der Wellen übertönen. „Hast du darüber nachgedacht, was Nami damit gemeint hat, dass die Schmerzen schlimmer werden?“ fragt die Blonde. Ich schaue auf und starre einen Moment lang wütend in ihre Augen, die ehrliche Besorgnis widerspiegeln. Seufzend schüttle ich den Kopf. „Nein. Da gibt es nichts, was ich daran ändern könnte.“ murre ich und hoffe, dass das Thema damit beendet ist. Sie nickt nur nachdenklich und eine Weile scheint es wirklich so, als hätte sich das Thema erledigt, da fängt sie wieder an. „Sie hat es auch bemerkt.“ Verwirrt schaue ich sie an. Etwas verdutzt schaut mich Miranda an. „Sag mir jetzt nicht, dass du das nicht bemerkt hast.“ knurrt die Frau genervt. Ich schüttle verständnislos den Kopf. Wovon redet sie da? Seufzend schaut sie mich betrübt an und rutscht näher an mich heran. „Wir haben keine Schmerzen bei der Verwandlung.“ erklärt sie mir vorsichtig. Mit gerunzelter Stirn versuche ich zu begreifen, was sie mir damit sagen will, aber irgendwie entzieht sich mir der Sinn ihrer Worte. Sie lacht trocken, wird dann aber wieder ernst. „ Wir haben alle keine Schmerzen bei der Verwandlung. Komplett schmerzfrei. Zack, bumm und Gestalt geändert.“ erklärt sie und schnippt dabei mit den Fingern, um mir den Unterschied besser vor Augen zu führen. Aber was genau will sie mir jetzt damit sagen? „Oh man, Zorro....“ seufzt sie mitleidig. „Bist du so dumm, oder willst du es nicht verstehen? Deine Schmerzen bei der Verwandlung... Du musst dich mit deiner Situation abfinden, sonst stirbst du. Und das solltest du schnell machen. Bei dem Schmerzlevel, das du bereits erreicht hast, kann es vielleicht schon bei der nächsten Verwandlung passieren. Dann hört dein Herz einfach auf zu schlagen.“ faucht sie fast schon wütend. Entgeistert schaue ich sie an. „Was?“ frage ich entsetzt. „Ist das nicht offensichtlich? Eigentlich solltest du es spüren können.“ erklärt sie mit sanfterer Stimme. Nach einer Weile des Schweigens, in der ich gedankenverloren vor mich hin starre, legt sie mir beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Etwa einen Monat bevor du zu uns gestoßen bist, haben wir einen jungen Mann bei uns aufgenommen. Sein Name war John. Ganz genau wissen wir nicht, wie er hier her gekommen ist und was genau geschehen war, aber als er hier ankam, hatte er vergleichbar heftige Schmerzen wie du sie jetzt hast. Er war tot unglücklich mit der Situation und hasste seine tierische Seite zutiefst. Sein Herz hat zwei Tage, nachdem er bei uns angekommen war, während einer Verwandlung versagt. Wir haben ihn nahe unserer Höhle vergraben... Aber wir haben es nicht in der Nähe seines Grabes ausgehalten, deswegen sind wir von dort weg. Und deswegen hatten wir keinen Unterschlupf, als wir dich gefunden haben.“ erzählt sie mir mit ruhiger Stimme und wischt sich in einem unbeobachteten Moment eine einzelne Träne aus dem Augenwinkel. Einen Moment lang herrscht Stille zwischen uns, dann drehe ich den Kopf zu Miranda. „Warum habt ihr mir das nicht schon viel früher erzählt?“ frage ich. „Gehst du damit hausieren, dass vor nicht all zu langer Zeit ein Bekannter gestorben ist?“ fragt sie mich sarkastisch. „Nein... Aber...“ weiter komme ich nicht. „Sie hat Recht, Zorro. Und ich befürchte, dir bleibt in deinem jetzigen Zustand nicht mehr viel Zeit!“ sagt James, der gerade zu uns unter den Baum kommt. Ich sehe auf und direkt in sein besorgtes Gesicht. Irgendwie stand ihm dieser Ausdruck nicht. In der kurzen Zeit, in der ich nun bei ihnen bin, sind die fünf mir bereits ans Herz gewachsen. „Wenn ich eines in der Zeit herausgefunden habe, seit ich verwandelt bin, dann dass die Frucht uns nicht nur in Tiger verwandelt. Sie verwandelt uns in das, was ohnehin schon in uns steckt.“ beginnt James zu erklären. Fragend sehe ich ihn an und warte, dass er weiter erzählt. Doch als nichts weiter kommt, frage ich nach. „Was meinst du damit? Die Frucht verwandelt uns doch in Tiger, oder nicht?“ James lacht leise. „Ja, uns schon. Aber eben auch nicht alle.“ sagt er und grinst schief. Bei mir stellt sich totale Verwirrung ein. Was um alles in der Welt erzählt James denn da? Und was bezweckt er damit? Der Bärtige schüttelt schmunzelnd den Kopf, als er meinen verwirrten Gesichtsausdruck sieht. „Tikki!“ ruft er in die Dunkelheit der frühen Nacht. Wir warten. James schweigt und ich sehe genau, dass er erst einmal nichts weiter dazu sagen würde. Als es neben mir im Gras zu rascheln beginnt, sehe ich James fragend an. Er grinst nur schief und nickt in die Richtung aus der das Rascheln kommt. Ich bewege mich nicht und warte gespannt. Was hatte James da vorher gerufen? Tikki? Wer oder was war das? Genau in diesem Moment tritt ein Mensch den ich noch nie zuvor gesehen hatte aus dem Schutz des Grases hervor und winkt James zu. „Jo James, Mira. Lange nicht gesehen.“grüßt das Mädchen. Sie ist schlank, fast so groß wie Miranda und hat ein kugelrundes Gesicht mit großen dunklen Augen. Alles an ihr erinnerte an eine Eule. „Hast ganz schön lang gebraucht, Tikki. Darf ich vorstellen? Zorro, das ist Tikki. Tikki, das ist unser neues Kätzchen Zorro.“ sagt Miranda und schließt die nur etwas Kleinere in ihre Arme und gibt ihr einen Kuss auf die Stirn. „Kätzchen...“ grummel ich missmutig vor mich hin, während ich beobachte, wie die drei sich begrüßen. Auch James schließt Tikki in seine Arme und drückt sie fest an sich. Als sie endlich fertig sind, setzten sie sich mir gegenüber hin. Tikki sieht mich neugierig an. „Und warum habt ihr mich gerufen? Doch nicht etwa nur um mir diesen Kater hier vorzustellen, oder? Weil der ist nicht beeindruckend genug...“ fragt Tikki skeptisch, während sie mich abschätzend mustert. Ich schnaube abfällig und will mich schon vom Acker machen, da sagt Miranda in scharfem Ton: „Du bleibst schön sitzen Zorro!“ James lacht nur leise und wendet sich dann an Tikki. „Ich habe dich gerufen, weil dieser sture Bock nur das glaubt, was er tatsächlich sieht. Also würdest du ihm bitte erzählen was du für eine Frucht gegessen hast und dich dann vor seinen Augen verwandeln? Ich befürchte, anders versteht er es nicht.“ Ich verschränke die Arme vor der Brust. Langsam werde ich sauer. Die Drei reden über mich, als wäre ich nicht da und als wäre ich ein Idiot. Ok, ja. Ich bin nicht super intelligent, aber ich bin nicht dumm und auch kein Idiot! Also was zum Henker soll dieses Affentheater? „Na schön.“ seufzt Tikki und wendet sich an mich. „Hallo. Mira hat mich ja schon vorgestellt. Ich bin vor 15 Jahren auf einer Insel gewesen, deren Name ich schon lange vergessen habe. Ich habe dort eine Frucht gegessen, die auch von den Affen gegessen wurde. Sie war gelb und hatte blaue Streifen und rote Punkte. Ich hätte sie wahrscheinlich nie gegessen, wenn die Affen sie nicht gegessen hätten. Sie hat ja nicht mal besonders gut geschmeckt. Ich hatte eben hunger. Am Abend wurde ich dann das erste Mal verwandelt.“ erzählte sie mir. Sie steht auf und lächelt mich aufmunternd an. Dann zieht sie sich schnell aus, wobei ich den Blick abwende. „Sieh gut zu!“ sagt Tikki und dreht mein Gesicht zu sich, sodass ich sie wieder ansehen muss. Sie ist nun ganz nackt und zeigt keinerlei scheu. Sie stellt sich so hin, dass ich eine gute Sicht habe und lächelt noch einmal. Dann geschieht es. Sie beginnt zu schrumpfen und sich zu deformieren. Doch anstelle der typischen Tigergröße wird sie noch kleiner und kleiner. Und anstelle von Fell, sprießen helle graue Federn aus ihrer Haut. Das Grau wird durch dunklere braune Längsstreifen unterbrochen. Ihr Gesicht wird durch weiße Flecken umrahmt, das einen gelben Schnabel ziert. Der Vogel ist rießig, der vor mir auf dem Boden sitzt. „Eine Eule?“ frage ich verdutzt und schaue fragen zu Miranda und James. „Nein, keine Eule. Ein Kauz. Ein Habichtskauz. Und dazu noch ein wunderschöner!“ sagt Miranda liebevoll und streicht zärtlich über das Gefieder des Vogels. Durch die Streicheleinheit streckt Tikki sich etwas und spreizt die Flügel. Sie ist wirklich rießig. Von Kopf bis zur Schwanzfeder ist sie so lang wie mein ausgestreckter Arm genau wie einer ihrer Flügel. Erstaunt schüttle ich den Kopf. „Aber... wie ist das möglich? Wie kann es sein, dass wir die gleiche Frucht gegessen haben, sie aber eine Eule.... äh 'tschuldige Kauz ist und wir Tiger?“ frage ich vollkommen verwirrt. Tikki gibt einen bellenden Laut von sich, der an Hundegebell erinnert. James und Miranda beginnen zu lachen. Mit gerunzelter Stirn, verschränke ich wieder die Arme vor der Brust, die ich während Tikkis Verwandlung hatte sinken lassen. „Hört auf euch über mich lustig zu machen und fangt endlich an Klartext zu reden!“ fauche ich gereizt, da mir langsam der Geduldsfaden zu reißen droht. James seufzt resigniert und auch Miranda hört auf zu lachen. Das bellende Geräusch von Tikki stoppt und sie beginnt wieder größer zu werden und ihre Federn verschwinden wieder unter ihre Haut. Der Schnabel verschwindet und an Stelle dessen erscheinen ihre vollen Lippen, die noch immer zu einem Lächeln verzogen sind. „Nimm es uns bitte nicht übel. Aber nach all den Jahren, in denen wir so vielen ihre neue Situation erklären mussten, ist uns noch keiner unter gekommen, der so schwer zu überzeugen war wie du.“ erklärt sie entschuldigend. Schnell schlüpft sie in ihre Kleidung und setzt sich dann wieder gegenüber von mir zwischen Miranda und James auf den Boden. „Ich weiß nicht, wie viel die Beiden dir schon erklärt haben, deswegen fange ich mal von vorne an.“ sagt sie und lächelt mich an. „Die Frucht, die wir alle gegessen haben, ist die Gleiche. Eine gelbe Frucht mit blauen Streifen und roten Punkten. Manche von uns haben sie erst hier auf dieser Insel gegessen manche direkt auf der Herkunftsinsel. Ich bin so ziemlich jeder Tierart schon einmal begegnet. Letzten Monat hab ich beinahe einen Igelwandler gefressen. Vor einem Jahr war es ein Hasenwandler und da davor ein Mauswandler. Die Frucht gibt dir lediglich die Fähigkeit dich zu wandeln. Und zwar in die tierische Gestalt die dir und deinem Charakter am nächsten ist. Bei mir ist es der Habichtkauz, bei euch der Tiger. Mein Freund Niko ist ein Delfin. Und unsere Tochter ist ein Fuchs und unsere Tochter ein Streifenhörnchen. Du siehst also, dass der Gestalt keine Grenzen gesetzt sind. Es ist nur entscheidend welchem Tier du vom Verhalten und Charakter her am nächsten kommst. Lass mich raten, du schläfst gerne und viel. Und das so ziemlich überall. Du isst viel Fleisch und bist relativ launisch. Kälte und Hitze machen dir wenig aus. Wenn du das Tier, in das du dich wandelst nicht magst, heißt dass, du magst dich selbst nicht. Die Frucht verstärkt sozusagen nur das, was ohnehin schon in dir steckt. Und wenn du akzeptierst was du jetzt bist, denn es ist nicht rückgängig zu machen, kannst du dich zu allen Tages- und Nachtzeiten wandeln und dass egal wie lang und wie oft. So wie du es gerade bei mir gesehen hast. James und Miranda können das im Übrigen auch, aber sie wandeln sich über den Tag in ihre Tiere für Kato. Unser Nachwuchs ist zwar auch mit dieser Gabe gesegnet, aber es ist nicht von den Eltern abhängig in welches Tier sie sich wandeln können. Nur die ersten 7 Jahre ihres Lebens sind sie von der gleichen Art wie ihre Mutter. Das einzige Problem ist, dass man stirbt, wenn man sich nicht mit seinem Tier arrangiert. Denn sonst fängt der Körper an, gegen sich selbst zu arbeiten. Das heißt, wenn du dich verwandelst hast du Schmerzen und dein Körper versucht mit aller Macht die Verwandlung zu verhindern. Aber es ist nicht an deinem Körper zu entscheiden ob du sich verwandelst oder nicht. Du entscheidest. Dafür musst du nur akzeptieren was du bist und natürlich etwas Übung.“ Nach diesen Ausführungen bleibt es für eine halbe Ewigkeit still, in der ich das gerade gehörte überdenke und sacken lasse. „Das heißt, der Tiger bin ich. Und ich wäre kein Tiger, wenn ich nicht ich wäre?“ frage ich nach, worauf ich ein zustimmendes Nicken von James bekomme. In meinem Kopf arbeitet es. Die Gedanken überschlagen sich förmlich und es beginnt eine Akzeptanz einzusetzten, die sich auf meine Situation bezieht. „Sagen wir mal, dass ich akzeptieren kann, was ich jetzt bin... Wie lange würde es dauern, bis ich mich verwandeln kann wann ich will?“ frage ich nach, als sich ein Gedanke wie eine Zecke in meinem Kopf festsaugt und nicht mehr los zu lassen gedenkt. „Das kommt darauf an, wie gut du bist und wie schnell du lernst.“ sagt Miranda mit einem fragenden Gesichtsausdruck. Ich nicke gedankenverloren, bedanke mich und verabschiede mich von Tikki. Dann stehe ich auf und lasse die Drei etwas verdutzt zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)