Sommer auf Rhodos von Shanna ================================================================================ Kapitel 6: Barentdeckung und die Frage: Sind wirklich alle Russen trinkfest? ---------------------------------------------------------------------------- Am Abend fand man in der Suite von zwei gewissen Russinnen eine absolut verzweifelte Rothaarige vor die wie der Blitz immer zwischen Kleiderschrank und Spiegel hin und her flitzte und doch nicht mit dem zufrieden war, was sie sah. Keira beobachtete dieses Theater mit hochgezogenen Augenbrauen. Sie selbst hatte sich noch nicht die Mühe gemacht, etwas für den Abend herauszusuchen. Die Blonde wusste auch nach wie vor nicht, was sie überhaupt mit hatte. Shanna hatte sich nämlich geradezu darum gerissen, ihren Koffer auszupacken und Keira hatte sie nicht daran gehindert. „Sag mal Shanna... Gehen wir nun eigentlich einfach nur an die Bar oder hast du doch irgendwie vor zu einer Miss – Wahl zu gehen?“ „Miss – Wahl? Bist du Irre? Das klingt als würdest du an meinem Verstand zweifeln!“ „Nun... Ich denke, genau DASS tue ich gerade...“ Absolut erbost sah die Rothaarige mit den stechend grünen Augen ihre Freundin an. „Na besten Dank aber auch! Warum noch gleich bin ich mit dir befreundet?“ „Weil ich charmant, liebenswürdig, nett, ehrlich, hinreißend, intelligent und absolut umwerfend bin?“ „Ne, ich denke daran liegt es nicht. Es muss sich um geistige Umnachtung handeln...“ Lachend wich Shanna dem Kissen aus, das ihr entgegen geworfen wurde. Diese kleinen, nicht wirklich ernst gemeinten Streitereien gehörten zu ihrer beider Tagesordnung seit sie denken konnte. „Na gut, ich geh mich auch mal umziehen.“ Mit diesen Worten ging Keira in ihr Zimmer und Shanna in ihr eigenes. Shanna hingegen sperrte vorsichtshalber noch die Tür ab, was im Anbetracht des Schreis, der kurze Zeit später durch die Suite hallte, keine so schlechte Idee gewesen war. Kurze Zeit später hämmerte es auch schon gegen die Tür. „Shanna mach deine verdammte Tür auf damit ich dich umbringen kann!!!“ „Nein Danke, ich verzichte, die Welt braucht mich noch.“ „Das ist mir gerade SOWAS von egal, dein Vater soll sich eine andere Erbin suchen!“ „Ach komm, es ist immerhin nichts in Pink dabei oder?“ „Tolles Argument... Dafür alle anderen unmöglichen Farben!“ „Was ist denn nun an Rot so schlimm?“ „Es ist grell!!!“ „Ach komm schon Keira, versuch es doch einfach mal. Wenn es dir gar nicht steht oder gefallen sollte können wir ja morgen in der Stadt was kaufen.“ „...“ Als es längere Zeit ruhig war, wagte Shanna es, ihr Zimmer zu verlassen. Kurze Zeit später bereute sie es jedoch schon, da sich Keira mit einem wütenden Fauchen auf sie warf und sie beide auf dem Sofa landeten. „Ah Hilfe Keira ich gebe ja schon auf und ich entschuldige mich auch aber versuch es doch erst mal!“ „Habe ich denn eine Wahl? Klamotten kriege ich heute ohnehin keine neune mehr.“ Langsam erhob sich die Blonde und sah ihre Freundin noch vernichtend an, eher die den Schrank erneut inspizierte und versuchte ein Kleidungsstück zu finden, das farbenmäßig noch am ehesten tragbar war. Auch in der Kaibasuite wurde fleißig in Schränken gewühlt. Allerdings nur weil Seto in diesem Moment feststellte, dass sein kleiner Bruder wohl vor der Abreise noch die Koffer getauscht hatte. Denn bei 95% der Kleidungsstücke war er sich sicher, so etwas einfach nicht zu besitzen. ~Das war‘s dann auch mit meinem Laptop... Mokuba ist noch unberechenbarer als ich angenommen habe~ Aber ihn ärgerte diese Tatsache im Moment weniger, als man meinen möchte. Immerhin hatte er ja jetzt eine Alternative, was er mit seiner Zeit anfangen konnte. „Sag mal großer Bruder... Kennst du die zwei, die du da heute getroffen hast? Es sah zumindest danach aus...“ „Mein Gott Mokuba, sogar du kennst die zwei, wenn auch nicht persönlich und ich kenne die zwei auch erst seit heute persönlich. Shanna Orlowa und Keira Wolkowa.“ „Oh... Du hast recht... Die kenn sogar ich.“ Es schienen also doch noch andere berühmte Leute ihren Urlaub hier zu verbringen. Ob das nun gut oder schlecht war würde der kleinere Kaiba zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden. „Warum wühlst du eigentlich im Schrank rum?“ „Weil die zwei uns eingeladen haben, sie an der Bar zu treffen.“ „Uns?“ „Ja uns, sie meinten du kannst mitkommen wenn du willst.“ „Sag das doch gleich!!!“ Wie ein geölter Blitz flitzte Mokuba in sein Zimmer und suchte sich ebenfalls etwas heraus, wobei er schneller fündig wurde als sein Bruder. Immerhin waren sie im Urlaub und nicht auf einer Geschäftsreise. Das hieß er konnte sich auch bequeme Sachen anziehen. Der Firmenchef allerdings fluchte ob des skurrilen Modegeschmacks seines Bruders und nahm ein schlichtes, Shirt und eine kurze Hose heraus. Die schwarze, knielange Hose war ja noch in Ordnung... Bei dem gelben Shirt konnte man aber nicht mehr von „in Ordnung“ reden. Allerdings war es das geringste Übel in diesem Schrank und das war eine ziemlich deprimierende Aussicht. Wheeler würde sich totlachen, dass stand fest. Aber er hatte gerade nicht wirklich eine Wahl, außer da drüber zu stehen. Als er den Wohnraum betrat, war das Erste was er sah, Mokubas breites Grinsen. Sein Blick verdüsterte sich daraufhin noch mehr. „Über das hier reden wir noch, Mokuba...“ In der Suite am Ende des Ganges wurde Shanna nicht minder düster angestarrt. Keira hatte sich für ein rotes Kleid entschieden, ärmel- und trägerlos, dass gerade einmal so bis zu den Knien reichte. Es war kein dunkles Rot, oh nein... Das Rot grenzte beinahe an ein Ferrari - Rot! „Warum tust du mir das an Shanna?“ „Weil mir deine Pastelltöne auf die Nerven gehen. Damit bist du doch in der Öffentlichkeit schon fast besser getarnt als jeder SEAL in Afghanistan.“ „Ich mag Pastelltöne nun mal! Die passen meiner bescheidenen Meinung nach einfach besser zu mir als DAS HIER!“ „Nun, jetzt gibt’s erst mal zwei Monate keine Pastelltöne. Du wirst dich wohl damit abfinden müssen.“ „Weißt du das ich dich hasse?“ „Ja, ich denke das hast du schön öfter erwähnt.“ „Dann ist ja gut.“ Shanna selbst trug ein smaragdgrünes Kleid, da sie der Meinung war, dass dieses ihre grünen Augen noch eine Spur besser zur Geltung brachte. Obwohl Grün für gewöhnlich eine eher neutrale Farbe war, war dieses Smaragdgrün so intensiv, dass es trotzdem perfekt zu Shannas seltsamen Farbgeschmack passte. Gemeinsam verließen sie die Suite und begaben sich in Richtung Hotelhalle, wo sich angrenzend die Bar befand. Shanna orderte gleich einen Bloody Mary, wohingegen Keira sich erst mal mit einem doppelten Whisky begnügte. Die Blonde hatte noch nie sonderlich viel für Wodka übrig gehabt und somit auch nicht für Cocktails, wo dieses Gesöff enthalten war. Und da es in fast allen Cocktails enthalten war, verzichtete sie auf diese. Keira sah sich in aller Ruhe um, damit sie einen groben Überblick bekam, wer denn nun aller hier anwesend war. Zu ihrer Überraschung waren alle Bevölkerungsschichten vertreten. Auch Shanna sah sich um und entdeckte jemanden, der ihnen beiden mittlerweile bekannt war. „Weißt du, ich hatte eigentlich gedacht in diesem Hotel würde ein Hundeverbot herrschen.“ Keira sah sie zuerst verwundert an, folgte dann dem Blick ihrer Freundin und lachte leise. „Tja, anscheinend gibt es Ausnahmen.“ „Du solltest ihn mitnehmen, deine Huskys wären sicher erfreut über einen weiteren Freund.“ „Ich werde es mir überlegen. Aber irgendwie hab ich den Verdacht, dass ich Kaiba dann den Hund klaue.“ „Ach, du hast das auch schon bemerkt?“ „Man hätte blind sein müssen um nicht zu bemerken, dass der Hund uns mit Blicken erdolcht hat, als würden wir sein Herrchen dazu bringen, ihn auszusetzen.“ „Ich denke, dass sollten wir ein bisschen beobachten.“ „Irgendwie habe ich das Gefühl, du hast dir da gerade etwas in den Kopf gesetzt. Wenn wir wieder zu Hause sind, sollte ich deinem Vater nahe legen, dir deine ganzen Liebesromane zu verbieten.“ „Glaub mir, das hat er schon versucht und ist kläglich gescheitert.“ „Irgendwie habe ich das schon befürchtet. Der knallharte Geschäftsmann scheitert bei seiner Tochter. Das darf eh niemand erfahren.“ Shanna musste lachen. Keira hatte Recht, mit dem was sie sagte. Bei Meetings mit knallharten Geschäftsmännern und skrupellosen Börsenhaien lies ihr Vater sich nicht über den Tisch ziehen, aber bei seiner eigenen Tochter konnte es schon mal passieren, dass er den Kopf einzog und in Deckung ging. Vor allem wenn es um ihre heißgeliebten Bücher ging, verstand sie keinen Spaß. Keira grinste, als sie sich daran erinnerte, wie mal jemand aus der Schule versucht hatte, Shanna das Buch wegzunehmen, dass sie zu diesem Zeitpunkt gelesen hatte. Das war schon fast Filmreif gewesen. Joey hatte die beiden Russinnen ebenfalls bereits bemerkt und fühlte sich langsam aber sicher verfolgt. Konnten die nicht woanders hingehen? Und als ob dies nicht genug wäre, betrat nun auch Kaiba mit seinem Bruder die Bar und Joey seufzte. Als Kaiba dann auch noch zielstrebig auf die beiden Frauen zusteuerte, war die Laune des Braunäugigen endgültig im Keller. Er wusste zwar noch immer nicht warum, aber es störte ihn wahnsinnig, das Kaiba sich mit den beiden abgab. Eigentlich konnte es ihm egal sein, aber irgendwie war es das nicht. Darüber würde er sich noch mal genauere Gedanken machen müssen, so konnte das doch nicht weitergehen. ~Irgendeine logische Erklärung wird es dafür schon geben~ Dass die Erklärung hierfür allerdings alles andere als logisch war, würde er noch früh genug herausfinden. Im Moment gab er sich jedoch damit zu Frieden, an seiner Cola zu nippen und die 4 mit düsteren Blicken zu beobachten. Als er Mokubas genervten Blick bemerkte, keimte ein etwas wahnwitziger Plan in seinem Kopf heran. Er konnte doch einfach den kleineren Kaiba auf seine Seite bringen und dann gingen sie gemeinsam gegen die zwei Russinnen vor? In diesem Moment wurde Joey jedoch noch etwas klar. ~Hatte Mokuba nicht erzählt, dass er mit seinem Bruder in den Urlaub fahren wollte und im selben Atemzug noch gefragt was ICH in den Ferien mache? Irgendwie ist das ja reichlich seltsam... Der Zwerg scheint doch einen Plan zu verfolgen... Ich muss unbedingt mal mit ihm reden~ Und erneut stellte sich ihm die Frage, was zum Teufel es ihn eigentlich anging, was Kaiba mit seinem Privatleben anstellte. Vielleicht wurde er einfach langsam verrückt? Na gut.... NOCH verrückter als er ohnehin schon war. Aber das tat jetzt nichts zur Sache. Plötzlich sah Mokuba direkt in die Ecke, in der er saß und grinste. Warum zum Teufel grinste ihn der Schwarzhaarige an? Als Mokuba Joeys verwirrten Blick bemerkte, wurde sein Grinsen nur breiter. Joey bekam langsam aber sicher Panik. Der Zwerg plante doch irgendetwas! Und vor allem schien der kleine Kaiba etwas zu wissen was dem Blonden und dem Braunhaarigen bisher noch entgangen zu sein schien. Und ehrlich gesagt war Joey sich nicht sicher, ob er überhaupt eine Antwort darauf haben wollte, WAS der Schwarzhaarige zu wissen schien. Er wollte gerade aufstehen und in sein Zimmer gehen, als plötzlich ziemlich gestresst sein neuer Chef auf ihn zugeeilt kam. „Hey Joey, gut das ich dich noch erwische... Für die nächsten Tage gibt es in deinem Dienstplan ein paar Änderungen. Unser zweiter Reisebegleiter ist kurzfristig ausgefallen und daher hat die Hotelleitung eben beschlossen, dass du den Part übernehmen sollst.“ „WAAAAAAS? Ich hab doch von Rhodos nicht den blassesten Schimmer! Wie soll ich da bitte die Reiseleitung machen?“ Als Antwort auf die Frage bekam er ein paar Unterlagen vor die Nase gelegt. „Hier steht alles Wichtige drinnen. Natürlich musst du nicht auch noch die kleinsten Details wissen, dass erledigt der andere Reiseleiter der noch mitfährt. Aber du solltest zumindest den Gästen Fragen beantworten können. Vertiefe dich vielleicht in die Mythologie, das ist immer ein sehr beliebtes Thema unter den Touristen.“ „Ich habe den Verdacht, dass ich ohnehin keine großartige Wahl habe?“ „Du hast es erfasst.“ Sein Chef grinste ihn ein letztes Mal aufmunternd an, ehe er sich verabschiedete und wieder verschwand. Na das wurde ja immer besser... Joey schien aber auch gar kein Glück zu haben. Mit einem tiefen Seufzer nahm er sich die Unterlagen für den morgigen Tagesausflug, die Inselrundfahrt, und vertiefte sich darin. Seto und die beiden Russinnen waren die meiste Zeit in eher belanglose Themen vertieft, doch zu Mokubas absoluter Verwunderung handelte es sich hierbei keineswegs um geschäftliche Themen. „Was hat euch eigentlich dazu bewogen, nach Rhodos zu fliegen?“ Diese Frage kam von der Rothaarigen, Mokuba glaubte sich zu erinnern, dass sie Shanna hieß. Die Gespräche wurden in Japanisch geführt, da Mokuba mit Russisch nicht allzu viel hätte anfangen können. Bevor Seto hätte Antworten können, übernahm auch schon Mokuba die Beantwortung der Frage. „Das war meine Idee. Ich habe Seto das Versprechen abgenommen, dass wir endlich mal wieder gemeinsamen Urlaub machen und habe bei dieser Gelegenheit auch gleich das Reiseziel bestimmt. Mein Bruder ist nicht gerade der große Urlaubsplaner. Hätte er das gemacht, wären wir vermutlich nicht einmal aus Japan rausgekommen... Er hält nicht viel von Urlaub.“ Der Braunhaarige sah ihn strafend an, aber im Grunde hatte Mokuba ja nur die Wahrheit gesagt. „Nun ich fürchte Mokuba hat Recht... Mit Urlaub konnte ich seit jeher nicht wirklich viel anfangen. Immerhin habe ich...“ Auch hier viel ihm Mokuba wieder ins Wort und er klang dabei erschreckend nach Wheeler. „... eine Firma zu leiten, jaja das wissen wir ja. Aber ich bin mir sicher, dass die auch noch 2 Monate steht wenn du NICHT da bist.“ Keira musste lachen. Dieser Dialog kam ihr irgendwie bekannt vor. Shannas Eltern hatten immer ähnliche Diskussionen wenn es um die Firma ging. Shannas Vater war auch der seltsamen Ansicht, dass die Firma sofort zu Staub zerfiel, wenn er mal länger nicht da war. Keira durfte diesen Diskussionen bereits regelmäßig beiwohnen und es amüsierte sie jedes Mal wieder. „Ich denke das ist eine Krankheit von Geschäftsmännern. Shannas Vater ist auch immer der Meinung, das seine Firma bereits Insolvenz anmelden muss, wenn er mal 2 Tage nicht da ist.“ „Ja das ist wahr, meine Mutter wird regelmäßig Wahnsinnig wenn er sich wieder so aufführt. Keira und ich sind ja auch nicht besser. Wir sind meist zu sehr mit unserer Ausbildung beschäftigt. Damit wir uns in den Ferien nicht wieder in der Bibliothek verkriechen können, hat Keiras Vater uns kurzerhand hierher geschickt. Ehrlich gesagt sind wir eigentlich recht froh darüber.“ Mokuba wusste nicht recht, ob ihn das erleichtern sollte, dass wohl alle Geschäftsmänner so seltsam waren. Er tendierte eher dazu, dass er sich Sorgen machte, immerhin war der Vater von Shanna um einiges älter, wie er annahm. „Gibt’s da ein Heilmittel?“ fragte der Schwarzhaarige stattdessen und hoffte, das die beiden irgendeinen brauchbaren Tipp hatten. Beide Russinnen dachten nach und tatsächlich schien der Blonden eine Antwort einzufallen. „Ja, eigentlich schon. Es ist zwar kein Wundermittel aber es funktioniert doch recht gut. Eine Beziehung. Das lenkt ab und zeigt einem, dass es noch ein Leben AUSSERHALB der Firma gibt. Wenn ich mir da Shannas Eltern so ansehe, gibt es zwar immer wieder Konflikte wenn es um den Urlaub geht aber Shannas Vater zieht in diesen Diskussionen regelmäßig den Kürzeren.“ Mokubas Miene hellte sich schlagartig auf. Das hieß ja, dass er mit dem Plan, der in den letzten Monaten in seinem Kopf herangereift war, zwei Fliegen mit einer Klatsche schlagen würde. Seto sah allerdings nicht so begeistert aus, vor allem nicht als er die Miene seines kleinen Bruders sah. Geschickt wechselte er das Thema und sie redeten wieder von belanglosen Sachen wie etwa den morgigen Ausflug. Dabei wurden immer mehr Drinks geleert und irgendwann bewies sich dann auch die legendäre Trinkfestigkeit der Russen. Während der Firmenchef schon langsam Schwierigkeiten hatte, seinen Blick zu fokussieren, machten die zwei Frauen nicht den Eindruck, als würden sie IRGENDETWAS von dem Zeug spüren, dass sie bereits in sich reingekippt hatten. Mokuba, der natürlich nur alkoholfreie Sachen trinken durfte, machte sich langsam Sorgen um seinen Bruder. Allerdings bemerkte er auch bei den Frauen einen Unterschied. Sie schienen die Rollen getauscht zu haben. War Shanna sonnst die quirlige und aufgeregte von den zweien, war sie nun eher ruhig und nachdenklich. Keira hingegen plapperte dahin wie ein Wasserfall. Irgendwann unterbrach Shanna jedoch den Redeschwall. „Ich denke Seto sollte langsam ins Bett, er hat sich mit dem Alkohol wohl doch etwas verschätzt.“ Ihre Stimme war ruhig und zeigte nicht die Spur eines Lallens. „Ach komm schon Shanna, es ist doch gerade so lustig!“ „Keira, du gehörst auch ins Bett, du redest mir gerade deutlich zu viel.“ „Spielverderberin...“ Shanna sah sich kurz um und bemerkte, dass der Blonde noch immer da saß und hin und wieder deutlich angefressene Blicke in ihre Richtung warf. „Mokuba, ich denke du solltest ihn da hinten Fragen ob er dir mit Seto hilft. Irgendwie bezweifle ich, dass er ablehnen würde.“ Mokuba wurde hellhörig. Hatte die Rothaarige etwa auch das bemerkt, was ihm bereits vor ein paar Monaten aufgefallen war? Es schien fast so, warum sollte sie das auch sonst vorschlagen. „Hey Hundi, bei Fuß!“ DAS war Keira. Ein Knurren ließ erkennen, dass der Blonde sie gehört hatte. Wütend stapfte er auf die kleine Gruppe zu, die Unterlagen wie eine Waffe in der Hand. „Ich bin verdammt noch mal kein Hund!“ „Gefolgt bist du meinem Befehl aber trotzdem.“ „Grrrrr.“ „Und Knurren tust du auch wie einer. Shanna wollte dich eigentlich bitten das du Seto ins Zimmer hilfst. Er ist wohl etwas...betrunken. Mokuba alleine würde das kaum schaffen und wir wissen nicht ob wir zwei das noch schaffen würden.“ Letzteres war glatt gelogen. Sie würden beide noch einen geraden Strich entlang laufen können, ohne zu schwanken. Aber das musste sie dem Braunäugigen ja nicht auf die Nase binden. „Warum ich???“ Shanna sah ihn nachdenklich an, als würde sie sich ihre Worte zur Abwechslung mal überlegen. „Nun, er hat uns erzählt ihr seid Klassenkameraden, da ist das doch naheliegend finde ich.“ Seto, der nicht so weggetreten war wie man dachte sah der Diskussion wortlos zu. Auf gerader Linie kam er mit Sicherheit nicht mehr in seine Suite. Und die Idee, dass ihn der Blonde dorthin brachte, gefiel ihm nicht einmal so schlecht. Moment mal... Die Idee gefiel ihm?? Er hatte anscheinend doch ziemlich einen im Tee. Seto schüttelte leicht den Kopf und beschloss für sich, dem Alkohol die Schuld an diesen seltsamen Gedankengängen zu geben. „Ja, so naheliegend wie die Existenz von Einhörnern...“ Nun beschloss auch Mokuba sich einzumischen. „Ach komm schon Joey, was soll den großartig passieren? Der weiß das doch morgen eh nicht mehr...“ „Auf deine Verantwortung Mokuba... Wenn er mich morgen umbringt, suche ich dich als Poltergeist heim!“ „Das Risiko nehme ich in Kauf.“ Damit schnappte sich Mokuba die Hand seines Bruders und zog ihn auf die Füße. Der Firmenleiter schwankte leicht, blieb aber soweit stabil stehen. Mokuba, Seto und auch Joey verabschiedeten sich von den beiden Frauen, wobei Setos Stimme nicht sehr gut verständlich war und die Drei begaben sich auf den Weg in Richtung Kaibasuite. Wenig später folgten Keira und Shanna, welche nicht wirklich den Eindruck machten, als hätten sie zu viel getrunken. Das war wohl der Beweis, das Russen DOCH Trinkfest waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)