If a song could get me you von Ryo (Marco X Ace) ================================================================================ Kapitel 2: Listen to us ----------------------- Fünf Tage zogen seitdem ins Land. Ace und Law haben sich recht gut eingelebt. Ihre Koffer waren schnell ausgepackt, die Supermärkte in der näheren Umgebung wurden erkundet, genauso wie die Fastfood Restaurants, die Stationen für öffentliche Verkehrsmittel und die Banken. Law hatte außerdem eine sehr schöne Parkanlage in der Nähe entdeckt, welche die Beiden in den Mittagsstunden oft zum picknicken nutzten. Das Wetter spielte dafür einfach viel zu gut mit um den ganzen Tag in der Wohnung zu bleiben. Die Eingewöhnungszeit war allerdings schnell um und für Law begann wieder das Unileben, für Ace die erneute Langeweile. Er war zwar nun nicht mehr in seiner Wohnung gefangen, aber immerhin kannte er hier niemanden und jeden Tag alleine durch die Gegend zu laufen war auf Dauer auch nicht das Wahre. Er brauchte dringend einen Nebenjob, einfach irgendeine Beschäftigung. Dabei war ihm auch relativ egal was es war, hauptsache er hatte etwas zu tun. Nun gut, ins Rotlichtgeschäft würde er wohl nicht gerade einsteigen, dafür war ihm sein Körper und sein Stolz doch noch zu heilig, aber ansonsten hatte er nicht wirklich Ansprüche. So schlenderte er an diesen Tag durch die Straßen Tokyos und fragte in jeden Geschäft nach, welches er finden konnte. Doch mehr als Absagen bekam er nicht. „Was ist denn los, verdammt? Das gibt's doch nicht, dass niemand eine Aushilfe sucht.“ Er fluchte von Laden zu Laden mehr. Theoretisch konnte er sich einfach als Model einschreiben lassen, das wäre bei weitem am einfachsten. Doch leider musste er Law versprechen keinen Job mehr anzunehmen, bei dem man berühmt werden konnte. Japan sei in Sachen Überarbeitung noch schlimmer als andere Länder, meinte er. Ace seufzte. Irgendwie hatte er ja Recht... Er wollte es nicht darauf anlegen noch mal so ausgenutzt zu werden. Er hasste es schwach zu sein. Und im Grunde liebte er das Essen und das Schlafen viel zu sehr, als ganz darauf zu verzichten. Er würde schon was finden. Ein kleines Schild am Schaufenster einer unscheinbaren Bar zog seine Aufmerksamkeit auf sich. „Aushilfe gesucht“ stand da. Ace grinste. Perfekt. Er ging die Stufen hinab in den Kellerraum, der zwar abgedunkelt war, aber trotzdem genug erkennen ließ. Des Nachts sah es hier bestimmt ganz anders aus. Der Raum war groß, hatte am Ende eine Bühne mit Lichtanlage, am Rand eine Bar, auf der anderen Seite einige Tische und vor der Bühne eine kleine Tanzfläche. „Hallo? Ist jemand da?“, rief Ace in die Stille hinein, während er sich umschaute. Zuerst antwortete niemand und er fragte sich, ob die Bar überhaupt schon geöffnet habe. Einige Minuten vergingen, ehe ein älterer Herr mit einem sehr auffälligen, weißen Schnauzbart in die Bar trat. „Was kann ich für dich tun, junger Mann?“, wandte er sich an Ace. Obgleich seines Alters war der Herr um einiges größer als Ace und dieser war schon nicht gerade klein. Fasziniert starrte er ihn an, ehe er seine Sprache wiederfand. „Ich hab gelesen, dass sie eine Aushilfe suchen. Ich würde den Job gerne haben.“ Der Herr musterte ihn kurz, nickte dann zufrieden. „Kräftig genug scheinst du zu sein. Hast du Durchhaltevermögen?“ „Natürlich!“ Erneutes Nicken. „Gut, dann komm heute Abend gegen 8 Uhr her, dann kannst du Probearbeiten. Wenn alles gut läuft können wir dann auch gleich das Vertragliche regeln.“ Ace grinste. „Alles klar, vielen Dank.“ „Frag dich dann einfach nach Whitebeard durch, die Leute hier wissen dann wo sie dich hinschicken müssen. Whitebeard bin übrigens ich.“ Er reichte Ace die Hand, der die Geste erwiderte, bevor er wieder ans Tageslicht verschwand. Kichernd streckte er zufrieden seine Arme gen Himmel. Er hatte einen Job! Nun gut, er hatte ihn noch nicht, aber er war zuversichtlich, dass es klappen würde. Wie schon erwähnt war er kaum wählerisch und für vieles zu haben. Und der alte Mann schien auch sehr nett zu sein. Er wusste allerdings noch nicht wirklich, was er in dieser Bar machen musste. Einen kurzen Moment kam ihm poledancing und strippen in den Sinn, aber dann wäre er nicht nach Ausdauer und Kraft beurteilt worden, oder? ... ODER?! Er schüttelte den Kopf. Immerhin suchte die Bar eine Aushilfe und Stripper und Dancer helfen nicht aus. Er war optimistisch genug, dass dem nicht so war.   Als er zu Hause ankam war auch Law bereits von der Uni zurück und kochte gerade ihr Abendessen. „Hallo Ace, wo hast du dich denn rumgetrieben?“ Fröhlich schmiss sich dieser aufs Sofa, streckte sich erneut. „Ich war auf Jobsuche.“ Law drehte sich zu ihm um. „Echt? Und, fündig geworden?“ „Jup~“, er grinste erneut. „Zumindest hab ich heute Abend einen Probearbeitstermin~“ „Heute Abend...?“ „Ja, in einer Bar, relativ hier in der Nähe.“ „Und als was?“ Ace zuckte mit den Schultern. „Das weiß ich noch nicht, aber das werd ich dann ja sehen.“ „Ace...“, Law nahm die Hand von der Pfanne, drehte den Herd ein wenig runter und kam auf seinen Gegenüber zu. „Informiere dich besser, bevor du wieder in etwas hineinrennst.“ Er lehnte sich über die Sofalehne und schaute seinen Mitbewohner besorgt an. „Keine Sorge. Noch hab ich nichts unterschrieben. Ich schau mir das mal an und dann kann ich immer noch nein sagen.“ „Na gut, wenn du meinst...“ Skeptisch ging Law zurück zum Herd. Ace schaltete den Fernseher an und zappte sich durch die Kanäle. Japan hatte wirklich viel mehr Fernsehsender, als er es gewöhnt war, aber auf den wenigsten lief etwas Interessantes. Nach dem Essen und einigem Erzählungen, wie es in der Uni lief, machte sich Ace auf den Weg. Es war immer noch sehr hell draußen und auch wenn die Sonne nicht mehr brannte war es extrem warm. Er steuerte geradewegs auf die Bar zu. „Moby Dick“ hieß sie und auch wenn es fürs Nachtleben noch zu früh war, drangen Stimmen aus dem Kellerraum. Ohne zu Zögern ging er hinab und sah eine kleine Meute an der Bar sitzen. Der Barkeeper wusch seine Gläser ab, eine Reinigungskraft ging um die Tische und sorgte für Ordnung. Auf die Frage nach Whitebeard wurde er in einen der hinteren Räume gewiesen. Das Schild mit dessen Namen war nicht zu übersehen. Er klopfte 3 mal an die Tür und betrat das Zimmer nach einem fröhlichem „Herein“. Whitebeard saß an einem großen Schreibtisch und sah einige Unterlagen durch. Als er Ace erblickte legte er das Blatt Papier, was er gerade bearbeitete, beiseite und wies ihn an sich zu setzen. „Ah, unser Jobsucher. Wie darf ich dich denn ansprechen?“ „Ich heiße Ace.“, er setzte sich ihm gegenüber. „Alles klar Ace. Nun...“, er musterte ihn einige Sekunden. „Kennst du die Band Phoenix Division?“ Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. „Ich bin erst seit knapp einer Woche in Japan...“ Er hoffte inständig, dass es keine Auswirkungen auf seine Chancen hatte... „Ich verstehe... nun gut, das ist nicht so schlimm. Die Band tritt hier sehr oft auf und ist gerade dabei sehr bekannt zu werden. Da sie immer mehr Fans bekommt brauchen wir Personal, damit alles reibungslos ablaufen kann. Vor allem hinter der Bühne.“ Er soll also als Roadie arbeiten? Gut, damit hatte er nicht gerechnet aber... warum nicht? Immerhin wusste er wie das ging, er hatte in seiner Agentur genug von den Aufgaben mitbekommen. „Ich mache es.“ „Hast du Erfahrung in diesem Bereich?“ Whitebeard lehnte sich zurück, verschränkte seine Finger ineinander. „Ich... selbst habe es noch nie gemacht, aber bei meinem letzten Job hatte ich mit Roadies zu tun und habe mitbekommen, was alles zu ihren Aufgaben gehört.“ Ace hatte ich mit seinen eigenen Helferleins sogar sehr gut verstanden. Sie waren eigentlich sogar befreundet gewesen, feierten nach Auftritten immer zusammen und erzählten sich vieles. Er war schon ein wenig traurig, jetzt nichts mehr mit ihnen zu tun zu haben. „Verstehe. Also, deine Aufgaben werden hauptsächlich darin bestehen, die Instrumente mit aufzubauen, den Ton dieser zu testen und dich ums Catering zu kümmern. Und hinterher beim Aufräumen helfen. Nicht wildes also. Die Band ist im Grunde sehr pflegeleicht.“ „Alles klar!“ Ace grinste. Das hörte sich doch echt gut an. Whitebeard kramte in seiner Schreibtischschublade, fand, was er suchte und reichte Ace vier zusammengetackerte Blätter, auf dessen erster Seite groß „Arbeitsvertrag“ stand. Er nahm ihn entgegen und überflog ihn kurz. Die Arbeitszeiten waren in Ordnung, der Stundenlohn war super und auch sonst passte alles. „Ich kopier dir den Vertrag später, lass mich dir erst mal alles zeigen.“ Der große Mann erhob sich und ging aus dem Raum, wies Ace an mitzukommen. Er folgte ihm. Whitebeard zeige Ace die ganze Bar, den Ausschenkbereich, die Tanzfläche und die Bühne. Wenn die Bar richtig voll wird passen hier, laut seiner Aussage, etwa 700 Menschen hinein. Mehr dürfe er aus Feuerschutzgründen auch gar nicht hineinlassen, so dass zu bestimmten Konzerten bereits im Voraus Karten verkauft werden und auch nur jene, die eine haben, eintreten dürfen. Phoenix Devision, oder kurz ‚PD’, hatte diesen Status zwar noch nicht erreicht, aber das wäre nur eine Frage der Zeit, da bereits jetzt zu jedem Auftritt mehr Leute kommen würden. Die Bar füllte such langsam mit immer mehr Menschen, die Whitebeard fröhlich begrüßten. Zuletzt ging der Rundgang zum Bereich hinter der Bühne, wo die Instrumente standen und ein kleiner Chillout-Bereich aufgebaut war. Dieser hatte ein Sofa, eine Mini-Bar und einen kleinen Tisch. „Klein, aber gemütlich, nicht wahr? PD müssten auch jeden Moment ankommen.“ Wie aufs Stichwort öffnete sich die Tür zum Hintereingang und eine Truppe von vier Personen betrat den Raum. „Ahhh, da seit ihr ja. Ich hab euren neuen Roadie hier gerade alles gezeigt.“ Ace starrte gespannt zur Tür und begutachtete die vier Personen, die ebenfalls aufblickten. „Du hast bereits jemanden gefunden? Das ging ja schnell.“ Eine Person, Ace konnte das Geschlecht nicht wirklich ausmachen, mit hochgesteckten, schwarzen Haaren kam auf ihn zu und legte die Hände auf seine Schultern. Ace trat unbewusst einen Schritt zurück. „Und dann auch noch so einen Hübschen. Gute Arbeit, Pops.“ Whitebeard lächelte. „Das hier ist Ace. Ich dachte, er könnte heute gleich mal zur Probe arbeiten, um zu sehen, wie es ihm hier gefällt.“ „Gute Idee. Ich bin Izou, freut mich dich kennen zu lernen.“ Izou klopfte ihm auf die Schulter, ging dann an ihn vorbei und setzte sich aufs Sofa. Die anderen drei bleiben im Eingang stehen. „Also Ace, die Person hier vorne ist Marco, unser Leadsinger. Der Typ mit der Tolle heißt Thatch und die Kleine dort ist Haruta.“ Die Drei begrüßten ihn, setzten sich dann ebenfalls aufs Sofa und ließen sich von Izou Getränke aus der Minibar reichen. „Ich lass euch dann erst mal alleine. Leute, benehmt euch bitte und jagt unseren Neuen hier keine Angst an, okay? Ihr wisst ja am besten, wobei ihr später Hilfe braucht.“ Damit ging Whitebeard aus dem Raum. Ace stand immer noch neben der Tür, wusste nicht, was er jetzt machen sollte. Sollte er sich setzten? Sollte er schon mit irgendwelchen Arbeiten anfangen? Izou bemerkte, dass er etwas verlassen im Raum stand und lockerte die Situation. „Nun komm erst mal her, Kleiner. Setz dich.“ Ihm wurde ein Platz zwischen Izou und Thatch angeboten, den er annahm. Unsicher setzte er sich. Izou wuschelte ihn einmal kräftig durch die Haare. „Du brauchst nicht nervös zu sein, wir beißen nicht. Auch wenn einige hier den Anschein machen.“ Er blickte zu Marco, der nur zur Seite guckte und ein undefinierbares Geräusch von sich gab. Izou lachte. „Dann erzähl mal n bisschen was von dir, Ace. Wir haben noch über ne Stunde Zeit bis wir spielen, die können wir auch zum quatschen nutzen.“ „Du bist ja gar nicht neugierig, Izou.“, warf Thatch ein, grinste aber auch. „Meinst du nicht, wir sollten ihn erst mal etwas von uns erzählen, bevor wir ihn ausquetschen?“ Izou zuckte mit den Schultern. „Meinetwegen. Also Kleiner, ich bin Izou, das haste ja bestimmt mitbekommen. Ich spiel Schlagzeug, steh auf hübsche Kleider und wenn du Probleme hast kannst du gerne zu mir kommen.“ Ace war verwundert über diese Offenheit, aber er fand es große Klasse. Es gab ihn Sicherheit, dass er diesen Job wirklich gut machen konnte. Thatch machte weiter. „Ich bin Thatch und spiele Bassgitarre. Und da ich weiß, dass unser Müffelstück bestimmt keine große Lust auf eine Vorstellungsrunde hat, übernehme ich das mal. Der da neben mir ist Marco, unser Sänger. Nimm es ihn nicht übel, er ist nicht sehr gut gelaunt in letzter Zeit.“ „Thatch...“ Marco schaute ihn mit finsterem Blick an. „Na, ist doch war. So wie du dich zur Zeit verhältst.“ Marco stand auf und verließ den Raum und Richtung Bar. Die Tür knallte ein bisschen lauter, als es gut für sie wäre. „Zicke...“, warf Thatch noch ein, aber das konnte Marco nicht mehr hören. Ace schaute verwirrt Richtung Tür. „Der kriegt sich schon wieder ein, Thatch. Weißt du Ace, wir haben ein Angebot für einen kleinen Plattenvertrag bekommen. Die Agentur ist zwar nicht so bekannt und der Vertrag auf eine CD begrenzt, aber es wäre trotzdem ein kleiner Durchbruch. Jedoch wollen sie nicht, dass Marco seine eigenen Lieder singt. Sie wollen einen Songwriter beauftragen, da das wohl mehr Erfolg bringen würde. Marco hat da aber ganz schön was gegen und das steht gerade groß zur Debatte bei uns.“ Izou lehnte sich zurück. „Ist doch auch verständlich.“ Haruta, die bis jetzt still am anderen Ende des Sofas saß, erhob die Stimme. „Marco lebt für seine Lieder.“ „Das weiß ich doch, Haru. Aber wenn wir die CD herausgebracht haben und bekannter geworden sind kann er immer noch seine eigenen Lieder singen. Es ist doch nur ein Sprungbrett.“ Ace konnte Marcos Reaktion gut nachvollziehen. Er hatte ja in etwa das Selbe durchgemacht. Haruta erhob sich, ging vor Ace in die Hocke und reichte ihm die Hand. „Haruta. Ich spiel Keyboard. Freut mich.“ Hätte Whitebeard sie nicht als Mädchen vorgestellt, hätte Ace sie für einen Jungen gehalten. Sie hatte kurzes, rotes Haar und harte, männliche Gesichtszüge. Außerdem war sie oben rum ziemlich flach. Ace streckte seine eigene Hand aus und gab sie ihr. „Hast du schon mal in dieser Branche gearbeitet?“ Fast hätte Ace mit „ja“ geantwortet, hielt sich jedoch zurück. Er wollte nicht preis geben, dass er selbst einmal gesungen hatte. Das sollte hier keiner wissen. Wenn schon Neuanfang, dann auch richtig. „Nicht wirklich. Einige meiner Freunde haben das mal gemacht und ich kenn es von Erzählungen.“ „Dann zeig ich dir gleich alles.“ Sie erhob sich wieder und nahm sich noch eine Cola aus der Bar. „Kennst du unsere Lieder eigentlich?“, fragte Thatch ihn. Er schüttelte den Kopf. „Dann freu dich schon mal drauf. Und wehe sie gefallen dir nicht, Marco ist ein Genie, was die Songs angeht.“, prahlte er. Ace war wirklich gespannt, was für eine Art Musik sie wohl machen würden. Eine halbe Stunde unterhielten sie sich noch über alles Mögliche. Ace erfuhr, wie die Band entstand, dass sie etwa zwei Auftritte pro Woche hatten und dass sie oft zusammen übten, ebenfalls in dieser Bar, allerdings tagsüber. Dann war die Bar für Gäste geschlossen und sie hatten ihre Ruhe. Kurz vor dem Auftritt führte Haruta ihn zu den Instrumenten. Sie erklärte, wie das Aufbauen funktioniere und worauf man achten musste, damit sie richtig eingestellt waren. Vor allem beim Keyboard war es oft so, dass es sich verstellte und eine andere Tonlage oder Zusatzeffekte eingestellt waren. Das musste vor jedem Auftritt geprüft werden. Genauso verhielt es sich bei der Bassgitarre. Das Mikrofon musste eine bestimmte Höhe haben, neben jeden Instrument musste eine Wasserflasche stehen, das Licht musste richtig eingestellt sein, genauso wie die Verstärker. Da gab es viel, worauf man achten musste. Ace hoffe, sich das alles merken zu können, aber Haruta machte ihn Mut. „Zur Not sind wir ja auch noch da. Du sollst ja am Anfang nicht alles gleich alleine machen, sondern uns nur unterstützten. Bis jetzt haben wir das auch selbst gemacht.“ Das erleichterte ihn. Die Bar füllte sich nach und nach immer mehr und war bestimmt schon zur Hälfte voll. Gerade als Ace die letzten Einstellungen machte, betrat Thatch die Bühne und stellte sich vors Mikrofon. „Hallo Leute! Wir sind PD und in wenigen Minuten geht’s los!“ Pfiffe und Applaus, gepaart mit Jubel erfüllten den Saal. Ace verließ die Bühne seitlich. Die Stimmung war gut. Er ging im Kopf noch mal alles Wichtige durch, als Izou und Haruta neben ihn vorbei auf die Bühne gingen. Der Jubel wurde lauter. Die Beiden nahmen ihre Plätze ein, Thatch band sich den Bass um. Es dauerte gut eine Minute, bis Marco an Ace vorbei ging. Er warf ihn einen flüchtigen Blick zu, schnappte sich dann das Mikro. Die Menge wurde augenblicklich lauter. Thatch zählte den Takt an und die Band begann zu spielen. Ace war begeistert. Thatch, Izou und Haruta hatten richtig was drauf. Er schloss die Augen, um den Gesang besser lauschen zu können. Dann setzte Marcos Stimme ein und ein Schauer überkam ihn augenblicklich. Diese Stimme war der Wahnsinn. Anders konnte er es nicht beschreiben. Er hatte noch nie eine vergleichbare Stimme gehört. Er öffnete die Augen und beobachtete Marco dabei, wie er voller Leidenschaft und Hingabe ins Mikro sang. Er konnte seine Augen nicht von ihm lassen. Jetzt begriff er, was Haruta meinte, als sie sagte, dass die Lieder Marcos Leben sind. So eine Stimme konnte man nur erzeugen, wenn man hundertprozentig hinter den Texten stand. Und das Tat er. Man hörte es in jeden einzigen Wort, in jeder Note. Die Qualität würde mit anderen Texten bestimmt rapide abnehmen. Es wunderte ihm, warum die Option, den Vertrag anzunehmen überhaupt noch im Raum stand. Aber es war, wie Izou sagte. Es wäre ein Sprungbrett.   Phoenix Devision spielte eine halbe Stunde, bevor sie die Bühne wieder verließ. Ace reichte jedem ein Handtuch, während sich die Mitglieder aufs Sofa schmissen. „Und, Kleiner? Waren wir gut?“ Thatch grinste ihn an, wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Ihr wart unglaublich...“ „Ja, ich weiß.“ Er streckte die Nase nach oben. Izou und Haruta fingen an zu lachen, Ace stimmte mit ein. Nur Marco blieb ernst. Ace wollte ihm ein Kompliment machen, wollte ihm sagen, wie gut er ihn fand, aber er wusste nicht wie. Er wollte auch nicht schleimerhaft rüberkommen. Immerhin war das sein erster Tag. Whitebeard betrat den Raum. „Na Jungs. Zufrieden mit eurem Helferlein?“ „Also von mir aus kann er bleiben.“ Haruta lächelte und zeigte mit den Daumen nach oben. „Ich glaub der Meinung sind wir alle, Pops. Den nehmen wir.“, meinte Izou fröhlich. „Freut mich zu hören. Und, Ace? Immer noch Interesse bei der Bande?“  „Natürlich!“ Der Job war klasse. Die Aufgaben waren überschaubar und einfach, die Band war supernett und er konnte die tolle Stimme von Marco hautnah miterleben. Mehrmals die Woche. Er konnte Marco noch nicht wirklich einschätzen, immerhin hatte dieser gerade mal zwei Wörter mit ihm gewechselt, wenn überhaupt. Aber er war neugierig, was für ein Mensch hinter diesen Liedern stecken möge. Und solange diese Neugierde anhielt wollte er auf jeden Fall hier bleiben. „Das freut mich. Dann komm gleich mal mit, den Vertrag unterzeichnen.“ „Halt die Ohren steif, Kleiner.“, verabschiedete sich Thatch. Ace folgte Whitebeard und verließ wenige Minuten später mit einem neuen, festen Job die Bar. Er atmete die frische Luft der Nacht ein. Es war jetzt kurz nach Elf und er hoffte, dass sich Law keine allzu großen Sorgen machen würde. Aber dieser wusste ja, dass er probearbeiten war. Was Law wohl dazu sagen würde? Immerhin war Ace wieder im selben Bereich gelandet, aus dem Law ihn so mutig rausgekämpft hatte. Auch, wenn er eine andere Aufgabe übernahm. Aber es war immer noch näher an der Musikszene, als es Law vielleicht lieb war. Ace seufzte. Er würde abwarten müssen, bis er zu Hause war.   Ace öffnete die Wohnungstür. Es war dunkel und leise. Wahrscheinlich war Law bereits zu Bett gegangen. Er gähnte. Für ihn wurde es langsam Zeit zu schlafen. Durch die Dunkelheit tastete er sich seinen Weg ins Schlafzimmer, öffnete leise die Tür und zog sich Schuhe, Hose und Shirt aus, bevor er sich neben Law legte. Es war so warm, dass eine Decke unnötig war. Law bewegte sich kurz, wachte allerdings nicht auf. Die Erzählungen würden bis morgen warten müssen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)