Naruto-Love-Story, Teil II von Nakazato-sama ================================================================================ Kapitel 5: Ein Lichtblick ------------------------- Es war nun etwas länger als 3 Tage her, als das Team um Kakashi und Yamato von der Such- und Rettungsmission zurückkam. Es war eine Mission, die erfolgreich war. Tsunade war über das Erreichen der Missionsziele sehr erfreut, auch die Informationen von Kakashi und Naruto Itachi betreffend nahm sie wohlwollend, allerdings auch recht zweifelnd auf. Der Blonde konnte das wieder einmal nicht verstehen. ~Flashback~ „Ich verstehe das nicht! Wir haben die Positionen der Verstecke, also wieso nicht sofort los? Die Zeit wird knapp und Sasuke…“ „NARUTO!“ Voller Wut zerschlug der Hokage beinahe den Tisch beim Auftreffen ihrer flachen Hand auf der hölzernen Fläche. „Ständig nur Sasuke, Sasuke Sasuke. Wüsste ich es nicht besser, würde ich denken, er sei dein… keine Ahnung… Aber Sasuke ist und bleibt ein Ninja, der sich von seinem Dorf abgewandt und Orochimaru, der ein gesuchter Verbrecher ist, angeschlossen hat. Das macht ihn quasi zum Mittäter für seine zukünftigen Taten. Das muss ich auch bedenken. Und außerdem wäre das eine seehr gefährliche Mission, die selbst für die Anbu extrem heikel werden kann.“ Wütend stand sie schnell von ihrem Stuhl auf und ging schnellen Schrittes um den Tisch herum, direkt auf Naruto zu. „Außerdem geht es nicht nur um dich! Du weißt, dass wir keine Alleingänge machen. Ich müsste Ninjas bereitstellen, die dich begleiten, darunter auf jeden Fall Yamato. Und seine Fähigkeiten und die der anderen Ninja werden auch auf anderen Missionen gebraucht.“ Naruto schaute erbost und traurig zugleich auf den Boden. Diese Sätze, im Prinzip die ganze Standpauke… Tsunade hatte ja recht. Es ist sehr gefährlich und das Dorf hat noch viele Aufgaben zu erledigen. Dennoch, es ging um Sasuke. Seinen ehemaligen Kameraden und… seinen… waren sie nun ein Paar gewesen? Er wusste es schon nicht mehr so genau, obwohl er noch recht häufig von Sasuke träumte, und das nicht immer mit Happy End. „Nun…“, meinte Godaime und lehnte sich an die Tischkante. „wir müssen neben den ganzen anderen Problemen auch überprüfen, ob die Informationen von Itachi auch der Wahrheit entsprechen. Schließlich sind sie ja hinter dir her und es kann durchaus sein, dass er oder Akatsuki einen Plan verfolgen dich an einem dieser Orte zu fangen.“ Kakashi schaute Naruto an. Etwas mitfühlen konnte er. „Nur um Naruto etwas zu unterstützen, Meisterin Hokage. Aber ich denke nicht, dass Itachi da im Auftrag von Akatsuki unterwegs war. Es war eher… persönlicher Natur.“ Etwas verwundert über die Worte des Grauhaarigen sah sie Kakashi kritisch an. „Du magst recht haben, ich war nicht dabei. Dennoch, wir werden die Positionen zunächst überprüfen, ohne einen von euch!“ Narutos aufsteigende Freude wurde gleich wieder klein und zog sich zurück. „War’s das dann?“ „Bis auf weiteres habt ihr alle dienstfrei. Ich schlage vor, ihr nutzt die Zeit!“ Mit diesen Worten setzte sie sich in Richtung Stuhl in Bewegung. Nach quälenden 15 Sekunden sagte sie dann die erlösenden Worte „Ihr könnt gehen.“ Hinata, Kiba und Yamato drehten sich auf den Fersen um und gingen in Richtung Ausgang, Sai, Sakura und Kakashi standen noch etwas da und schauten zu Naruto, welcher dort stand und keine Regung von sich gab. Doch dann gab er ein „Tze!“ von sich drehte sich nach links und ging aus der Tür. Sakura wollte ihm erst nachgehen, doch Tsunade fesselte sie mit einer Bitte. „Lass ihn. Er braucht seine Zeit. Er muss lernen, dass nicht alles immer so läuft, wie er es haben will.“ Zufrieden mit sich selbst lehnte sie sich in den Stuhl zurück und seufzte. „Der wird schon noch.“ ~Flashback Ende~ Diese Szene immer wieder im Kopf habend, saß Naruto auf seinem Bett in seiner Wohnung. Er saß dort im Schneidersitz und seine Hände lagen im Schoß. Sein Gesichtsausdruck war ausdrucklos und ziellos irgendwo auf seine Beine gerichtet, anders kann man es nicht beschreiben. Weder traurig, noch wütend, noch glücklich oder gelassen. Der Blonde saß bloß da und schien nicht mal nachzudenken. Er spulte dieses Gespräch irgendwie unbewusst immer wieder ab. Und dann kam noch die Situation auf der Mission, das Gespräch mit Itachi und die Erkenntnis, dass sein eigener Sensei von der Beziehung zwischen Sasuke und ihm wusste, nie etwas sagte, auch wenn es Naruto schlecht ging. Plötzlich hob Naruto den rechten Arm, ballte damit eine Faust und schlug damit auf die Matratze. Gerade war ihm in den Sinn gekommen, dass Itachi und Kakashi ihn einmal beim… Sex mit Sasuke beobachtet haben. Er mochte sich lieber nicht ausmalen, was noch. Allein diese Kenntnis ließ das Vertrauensverhältnis zwischen ihm und dem Grauhaarigen extrem bröckeln. Wieso hat er denn nie etwas gesagt? „Warum war er nie da, wenn ich ihn brauchte? Er wusste es doch, also warum kam er nicht zu mir und hat mir geholfen… Ich verstehe das nicht.“ Er war den Tränen nahe. Er hatte schon recht, Kakashi hatte sie damals mit Itachi zusammen beim Beischlaf durch das Fenster beobachtet. So etwas gehört sich ja ohnehin nicht, aber dass der Blonde in den schlimmsten Zeiten niemanden hatte, bei dem er sich einfach mal auslassen konnte… das war schon sehr hart für ihn. Nicht einmal großartig Hunger hatte Naruto und Kakashi hätte es auffallen müssen: Nach dem Kampf mit Sasuke hat Naruto schnell viel Gewicht verloren. Mit Sasuke hatte er seinen Appetit verloren und es brauchte echt lange, bis man ihn wieder dazu brachte etwas zu essen. Das erste, was er seit langem aß, war ein Zwieback, dass ihm Sakura gab, weil ihr der Gewichtsverlust aufgefallen war. Sakura… Sie wusste irgendwie gleich, warum der blonde Shinobi so gelaunt war. Irgendwas mit Sasuke musste es zu tun haben, aber was alles dahinter steckte, wusste sie nicht. Weiß sie bis heute nicht, wollte sich Naruto einbilden. Sie war es auch, die Iruka-sensei bat, mit ihm und ihr zu Ichiraku zu gehen und ihm eine Nudelsuppe auszugeben. Zuvor hatte sie Ichiraku gesagt, dass Naruto ein besonderes Ramen brauchte, da er wohl lange nichts mehr aß, also bereitete er ihm ein Ramen zu, welchen Naruto schon nach dem ersten Bissen ein Lachen ins Gesicht zauberte. Sie war sehr erleichtert, als sie das bemerkte. Aber gerade eben war ihm nicht nach Ramen zumute. Gerade wollte er einfach nur weinen, aber es ging nicht. Er war wütend, sehr sogar. Auf Itachi, auf Kakashi und auch etwas auf Sasuke. Aber die Wut auf den jungen Uchiha hielt sich in Grenzen. Er vermisste ihn nach all den Jahren immer noch sehr. Je mehr er darüber nachdachte, wieso er denn wütend auf Sasuke war, desto mehr Gründe kamen ihn in den Kopf: War es nur wegen des Hintergehens des Dorfes, nur wegen ihrer Liaison, beides, oder doch mehr? Noch immer konnte der Blonde keine Antwort darauf finden. Er legte sich auf sein Bett, der Kopf lag auf dem Kopfkissen, der Körper der Länge nach aufs Bett. Seine Arme lagen lang neben ihm und er starrte die Decke an. Gedankenversunken kamen immer wieder Bilder von Sasuke und ihm in den Kopf, so wie das Bild auf Trainingsplatz Drei, nur Sasuke und er allein drauf. Doch dann richtete er sich auf. Er saß gerade in seinem Bett und draußen hatte mittlerweile die Dämmerung eingesetzt. „Ich muss mit jemandem reden.“ Doch dann starrte er wieder auf die Bettdecke, die dringend mal gebügelt werden sollte, so zerlegen, wie sie war. Mit wem sollte er denn reden? Kakashi vielleicht, dem er nicht trauen konnte? Sakura, seiner Kameradin, die selber Gefühle für Sasuke hat? Und Sai, diesem komischen Typen ohne irgendwelche Ahnung von Gefühlen? Die Auswahl war ziemlich eingeschränkt, also beschloss er sich mit einem tiefen Seufzer zurück in die Waagerechte fallen zu lassen und einen klaren Kopf zu bekommen. Er spürte schon, dass er diese Nacht nicht besonders gut schlafen würde. Nun ja, aber irgendwann müsste er ja schlafen. „Warum nur… wir hätten ein sehr schönes Leben führen können, heimlich oder nicht… Ich war dir wohl nicht wichtig genug, was?“ Und endlich, endlich rollte eine Träne über Narutos linke Gesichtshälfte. Immer wieder stellte er sich diese Fragen und immer mehr Tränen kamen aus seinen Augen, bis er schlussendlich seinen Körper um einhundertachtzig Grad drehte und in sein Kissen weinte. Für Naruto wenig später öffnete er die Augen und sah sich um: Er lag im Bett, noch in seinen Klamotten, halb zugedeckt und die Sonne schien. Moment, die Sonne schien? Naruto richtete sich verschlafen, aber schwungvoll auf und warf einen Blick auf seinen Wecker, welcher 9:07 Uhr anzeigte. Mit diesen Gedanken warf er sich zurück ins Kissen. Er hatte gerade mindestens 12 Stunden geschlafen und er konnte sich an keinen Traum erinnern. Ein ganz leichtes Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab. „Zu lang geschlafen, aber ohne Albtraum.“ Erst jetzt sah er seine Wohnung etwas genauer an. Sie war alles andere als ordentlich: Überall standen und lagen Ramenbecher rum, teilweise leer, Stäbchen, nicht mal paarweise, verteilt und die Spüle sah aus, als würde sie bald ausziehen. Ein richtiger Saustall, der selbst für Naruto zu viel war. Die Ordnung à la Uzumaki ist ihm ja wohl bekannt, aber das… Das ist echt zu viel. Er stand also auf und wollte damit beginnen, etwas aufzuräumen, da blickte er zum Bücherregal und sah sich die Bücher und Schriftrollen an. Sasuke hatte wohl doch etwas abgefärbt: Naruto hatte ein paar Bücher gekauft, gelesen und diese peinlich genau sortiert und zwar nach Genre, Autor und Titel, so wie Sasuke. Er schaute auf den Nachttisch, auf dem das Foto von den beiden Stand. „Schau, das Bücherregal… Es ist etwas gefüllt und ordentlich. Du hattest wohl einen guten Einfluss auf mich.“ Leicht lächelnd stellte er ein umgefallenes Buch wieder auf und lehnte einen kleineren Amethysten daran, sodass das Buch so schnell nicht noch mal umfiel. Es vergingen mehrere Stunden, bis seine Wohnung erstaunlicherweise sehr ordentlich war: Das Geschirr abgewaschen und ordentlich weggestellt, Einmalstäbchen im Mülleimer abgelegt, Ramenbecher in die Mülltrennung gegeben, die Regale abgestaubt und feucht abgewischt, den Boden gefegt und gewischt. Man konnte fast denken, das habe nicht Naruto allein hinbekommen. Nun gut, um das oberste Brett vom Bücherregal zu säubern nutzte er einen Kagebunshin, aber sonst hatte er alles allein getan. Er hätte natürlich auch einfach einen Stuhl nehmen können, aber so hatte er gleich etwas Training, rechtfertigte er sein Tun. „Tja… Ich mache dir wohl doch Konkurrenz, Teme!“ Sehr zufrieden mit sich selbst stellte er sich an sein Fenster und schaute nach draußen. Die Sonne war mittlerweile auf der anderen Himmelsseite und die Straßen wurden etwas voller: Feierabendverkehr. Irgendwie war Naruto nach Spazierengehen. Aber wo sollte er hingehen? Fast jede Stelle hatte etwas mit Sasuke zu tun und der Blonde war sehr froh, nicht wieder bei jedem Gedanken an den schwarzhaarigen Shinobi in ein depressives Loch zu fallen. Dennoch, frische Luft musste um seine Nase und seinen Körper wehen, also ging er zur Tür und zog sich seine Schuhe an. Er machte sich keine große Mühe mit seinen Haaren. Er hatte zwischenzeitig auch mal wieder geduscht und neue Kleidung angelegt. Um seine Frisur zu richten, fuhr er sich mit der linken Hand ins Haar und wuschelte sie sich selbst durch, bis er dachte, so lägen sie perfekt. Als die Frisur dann saß, nahm er seine Schlüssel und öffnete mit einem erst zögerlichen, dann aber entschlossenen Griff die Tür nach außen und betrat die Nachmittagsluft. Er genoss den ersten Windzug, der ihn erfasste. Ein langsamer, warmer Wind, der seine frisch gemachten Haare durchwehte und zerzauste. Genüsslich schloss der Blonde die Augen und gab sich diesem Gefühl hin. Den Wind hatte er schon immer gemocht, aber heute erschien er irgendwie anders, viel angenehmer zu sein. Es fühlte sich so an, als wäre der Wind froh, dass der Blauäugige hinaustrat, um mit ihm zu spielen. Er bildete sich ein, der Wind sei eine Person, die er umarmen konnte. Dieses Gefühl, welches ihm der warme Wind gab, kam schon sehr nahe an das wärmende Gefühl heran, dass er spürte, wenn Sasuke ihm in seine Augen sah und ihn anlächelte. Nachdem sich Naruto wieder in die Realität holte, sperrte er die Tür zu, steckte den Schlüssel in seine Hosentasche und ging mit seinen Händen in den Taschen hinunter auf die Straße. In der Tat war auf den Straßen sehr viel los und Naruto musste schon ein paar Mal zur Seite treten, weil spielende Kinder seinen Weg kreuzten. Aber wohin ging er eigentlich? Er wusste es selbst nicht so ganz. In seinem Kopf waren verschiedene Bilder und Gedanken, welche von seiner Kindheit, seiner Schulzeit, seiner Zeit, als er Genin wurde… Sasuke. Und auch von der Pilgerreise mit Jiraya. Ein Potpourri an Gedanken und Erinnerungen, welches in glücklich und nostalgisch machten. Besonders die Zeit mit Sasuke war sehr schön, wenn nicht die schönste. Mit diesen Gedanken ging er ziemlich ziellos durch die Straßen von Konoha. Mal bog er links ab, dann rechts, dann wieder rechts, um dann wieder umzudrehen und doch links entlang zu gehen. Hätte ihn jemand verfolgen oder nachstellen wollen, er hätte kein Muster in seinen Bewegungsrichtungen gefunden. Doch dann blieb er wie aus heiterem Himmel stehen. Er stand vor einem Haus, dass ihm sehr bekannt vorkam. Und er kannte es sehr gut. Es war das Haus, in dem Sasuke wohnte. Aber er war nicht allein. Ein junger Mann stand ebenfalls davor, eine weiße Plastiktüte in der einen und einen kleinen Stapel Bücher in der anderen Hand haltend. Verwundert ging er mit seinen immer noch in den Hosentaschen befindlichen Händen auf diese Person zu. Als er dann nah genug dran war, blieb er stehen und schaute ihn gedankenlos an. Von hinten schon recht ähnlich, dachte er dann plötzlich. „Was suchst du hier?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)