Ya hina en Flâdgaur - Das Kind des Hautwandlers von Ithildin (Thema - the Hobbit ( Fili /OC und Thorin /OC )) ================================================================================ Kapitel 17: Erkenntnis ---------------------- Ohne noch irgend ein weiteres Wort an die zu verlieren, die nach ihnen gesucht hatten, gingen die beiden Hand in Hand weiter in Richtung des Gehöfts, in dem Beorn mit seiner Tochter lebte. Als sie etwas außer Hörweite gelangt waren und die anderen Zwerge hinter sich zurück gelassen hatten, die ihnen überdies tatsächlich nicht sofort gefolgt waren, blieb Lyrêa jedoch mit einem Mal unvermutet stehen. „Glaubst du, er ist allzu böse auf mich?“ Fili sah sie verwirrt an. „Ähh wenn du mir jetzt noch sagst, wen von beiden, die ich spontan im Sinn habe, du damit jetzt gemeint hast? Dann könnte ICH dir vielleicht sagen, was ich davon halte.“ Entgegnete ihr der junge Zwerg überaschend trocken. Lyrêa musste angesichts seiner klaren Aussage prompt lachen. „Oh na eigentlich hatte ich Kili damit gemeint...aber wenn man es so sieht, dürfte dein Onkel glaube ich auch nicht unbedingt sonderlich begeistert gewesen sein. Ich muss zugeben, dass ich wirklich nicht sehr höflich war...weder zum Einen, noch zum Anderen! Ich hatte dabei fast das Gefühl, dass sich dein Onkel auf eine gewisse mir vollkommen unerklärliche Art und Weise vor mir zu fürchten scheint, ganz zu schweigen davon, dass er mich dazu auch nicht besonders mag.“ Antwortete sie ihm daraufhin ein wenig verkatert. Fili lächelte unwillkürlich, als er es bemerkte. „Hmm..na ja sagen wir so, Onkel Thorin ist manchmal ein wenig....eigenwillig, man könnte es auch als starrsinnig bezeichnen und so häufig selbst guten Argumenten nicht immer zugänglich, wenn ich ihn und seine Handlungsweisen beschreiben müsste, aber er hat das Herz auf dem rechten Fleck. Weißt du Lyrêa, er würde uns nie im Stich lassen....niemals, das ist nicht seine Art. Er macht sich einfach große Sorgen um mich, ebenso wie Kili das tut. Ich meine er ist mein Bruder, du darfst nicht so hart mit ihnen sein...immerhin sind sie meine Familie.“ Lyrêa sah ihn an, ihr Blick wirkte dabei leicht abwesend. „Ach Fili, das habe ich doch längst verstanden. Außerdem ist mein eigener Vater ja auch nicht wesentlich besser, was so gewisse Ansichten anbelangt. In der Hinsicht könnte man fast meinen er und dein Onkel seien irgendwie miteinander verwandt. Oder ist es am Ende vielleicht sogar ein ganz typisches Verhalten, wenn es um den Erhalt der eigenen Sippe geht?“ Fili zuckte leicht mit den Schultern. „Ich weiß nicht, aber in jedem Fall hilft uns diese Erkenntnis auch nicht wirklich weiter, zumindest nicht im Augenblick!“ „STIMMT!“ Unterbrach ihn Lyrêa plötzlich mit Nachdruck...doch dann nahm sie ihn erneut an der Hand und zog ihn weiter energisch mit sich fort. „Ach was soll`s, komm lass es hinter uns bringen. Was kann mein Vater denn schon tun? Er wird weder dir, noch mir den Kopf abreißen. Ich meine ordentlich wütend wird er sein, darauf kannst du dich schon mal innerlich vorbereiten. Aber er ist zumeist viel weniger brummig, als er nach außen hin so gerne tut. Es ist eben seine Art mit den Dingen umzugehen, vor allem mit den für ihn unangenehmen. Ich meine, seit das mit meiner Mutter geschehen ist, ist er nicht mehr so, wie er früher einmal gewesen sein muss. Aber trotzdem ist er ein gerechter Mann, auch wenn er dir vielleicht hart erscheinen mag. Er wird dich dennoch niemals für das verurteilen was du bist, wenn du ein ehrliches und gutmütiges Herz besitzt. Das kannst du mir getrost glauben, immerhin kenne ich ihn dafür ja lange genug, schließlich bin ich seine Tochter!“ Fili schluckte unwillkürlich. „Hmm ja stell dir vor, seine Einzige!“ Kam schließlich zögerlich über seine Lippen gestolpert, als er ihr folgte, auch weil er im Grunde keine andere Wahl hatte, als dem Gestaltwechsler unter die Augen zu treten. In diesem Fall wollte er dies lieber schleunigst hinter sich bringen, ehe es noch unangenehmer für ihn werden würde. Nun immerhin hatte er sie zu Beorn zurück gebracht, wie versprochen...oder sollte er besser doch sagen SIE...IHN? Denn eigentlich war es ja genau umgekehrt gewesen und dazu waren sie beide viel zu spät dran, die Nacht war längst um. Noch ein Grund mehr, das bohrende Gefühl in der Magengrube zu spüren, dass ihm langsam aber sicher immer weiter die Kehle zuzuschnüren begann. Fili konnte nicht von sich behaupten, den riesigen Bärenmann nicht doch irgendwie insgeheim zu fürchten. Er hatte ihn bereits in Aktion gesehen und damit wusste er nur zu gut, über welche außergewöhnliche Fähigkeiten Beorn verfügte...und hier...hier ging es um SEIN Kind...das Einzige, was dem Gestaltwechsler an Familie geblieben war und ER Fili war gerade mehr als dreist im Begriff, ihm nun auch das noch weg zu nehmen. Keine sonderlich prickelnden Erfolgsaussichten, wenn er ganz ehrlich zu sich selbst war. Innerlich schalt er sich daher wieder und wieder, dass es nicht stimmte...ER würde ja wieder fort gehen...schon sehr bald...also musste Beorn ja eigentlich nichts von ihm befürchten. Allerdings war er sich längst nicht so sicher, was Lyrêa dann tun würde? Sie wirkte äußerlich gesehen zwar sehr verständig und erwachsen...aber er wurde doch das eigenartig nagende Gefühl nicht los, dass sie den Gedanken daran, ihren eben erst für sich gewählten Gefährten schon so bald wieder her geben zu müssen, nicht so unbedingt belustigend fand. Im Grunde wollte sie es nicht tun...und das spürte der junge Zwergenmann ganz genau, auch wenn sie es ihm bisher noch nicht offen gesagt hatte. All das was sich ihm da just in diesem Moment so schmerzhaft realistisch durch den Sinn schob, behielt er vorerst vorsorglich für sich...er hatte beschlossen sie nicht noch mehr zu beunruhigen und so machte er sich anstatt dessen daran, ihr auf das zu antworten, was sie ihm eben gesagt hatte. „Was ist, habe ich denn gute Chancen von ihm als gutherzig und ehrlich eingestuft zu werden und damit vielleicht doch noch ein wenig länger am Leben zu bleiben?“ Kam so von ihm die etwas halbherzige Rückfrage an sie, die er an und für sich auch nicht ganz so todernst gemeint hatte.Die Antwort von ihr darauf kam prompt mit einem amüsierten Lachen, ehe sie sich dann doch entschloss ihm darauf etwas zu entgegen. „Aber natürlich was glaubst du denn Fili? Denkst du, ich hätte dich auch nur ansatzweise zum Manne genommen, wenn ich davon nicht ebenso überzeugt wäre?“ Lyrêa sah ihren Gefährten kurz an...doch er konnte ihren Blick dabei nicht so recht deuten, da er in etwa zwischen prüfend und liebevoll schwankte. Aber es war ihm auch einerlei...denn eigentlich wusste er ganz genau, was ER wollte und so zog Fili sie ganz plötzlich spontan an der Hand zu sich her und küsste sie als sie sich ganz nahe waren zärtlich auf den Mund. Sie ließ es geschehen, ja das Gegenteil war der Fall, denn er spürte mit einem Mal, wie sich ihre Arme gleich darauf besitzergreifend um seinen Hals schlangen und sie seinen Kuss mit einer Leidenschaft erwiderte, der ihn ganz schwindlig werden ließ. „Hmmm nun ja junger Mann es scheint mir, dass du meine Tochter offenbar gefunden hast...oder sollte ich besser sagen SIE...DICH?“ Allein der Klang der tiefen Stimme, die da so urplötzlich unvermittelt wie aus dem Nichts hinter ihnen erklang, ließ beide Liebenden augenblicklich erschrocken auseinander fahren. Als Fili sich an Lyrêas Hand festhaltend, langsam mit ihr gemeinsam nach dem vermeintlichen Besitzer dieser Stimme umdrehte, sah er seinen schlimmsten Verdacht bereits bestätigt. Natürlich war es Beorn...wer sollte es sonst sein? Offensichtlich hatte der Gestaltwandler es im Haus nicht mehr ausgehalten und sich somit unübersehbar selbst auf die Suche nach seiner einzigen Tochter gemacht. Was ihm aufgrund seiner äußerst guten Nase auch nicht sonderlich schwer fallen durfte. So überraschte es beide im Grunde nicht wirklich, ausgerechnet an dieser Stelle auf ihn zu treffen...wenn auch nicht wie erwartet, in der unmittelbaren Nähe des Hauses. Lyrêa sah jedoch schon allein an seinem alles durchdringenden und väterlich gestrengen Blick, mit dem er die beiden jungen Leute musterte, dass auch ER es wusste! Lyrêa war in dem Augenblick völlig klar, dass ihr Vater es, wenn er es aufgrund seiner überaus feinen Nase nicht bereits sofort gerochen hatte, was da heute Nacht geschehen war, es wenigstens an ihrem Gesicht ablesen konnte. Ihr Vater wusste genau, dass sie in diesem Sinne spätestens seit der vergangenen Nacht als erwachsene Frau galt, die sich ihren Gefährten frei gewählt hatte, was auch bei ihrem Volk von ritueller Seite aus betrachtet so geregelt wurde. So hatte es ihre Mutter einst mit ihrem Vater getan. So war es unter Gestaldwandlern üblich, die letzte Entscheidung lag nun mal bei der Frau, die in der Regel am Besten wusste, welcher der richtige Mann für sie war. Und Lyrêa hatte sich entschieden....und zwar in aller Ernsthaftigkeit. Ihr war somit auch klar, dass es ihm nahezu das Herz brechen musste, denn der junge Zwerg mit dem hellen strohblonden Schopf war gewiss nicht das gewesen, was ihr Vater sich für sie als einen geeigneten Gefährten vorgestellt hatte. Aber sie wusste auch...dass er es akzeptieren würde, schweren Herzens zwar, aber er würde ihre Entscheidung letzten Endes billigen. Denn Liebe war etwas, was man weder erzwingen noch irgendwie steuern konnte, das hatte selbst der brummige Fellwechsler noch nicht ganz vergessen. Und so musste der Bärenmann wohl oder übel einsehen, dass er seine Tochter von heute an, mit einem anderen Mann zu teilen hatte, dem ihr Herz gehörte. In dem versuchte sie es ihn vielleicht doch beschwichtigen zu können, ja ihm den unbewusst väterlich eifersüchtigen Zorn auf den jungen Zwerg irgendwie zu nehmen, auch wenn sie innerlich nicht viel Hoffnung hatte, dass es ihr gelingen könnte. „Vater bitte...sei nicht böse...es war meine Schuld meine allein. Ich war dir gegenüber ungehorsam und das tut mir leid. ER wollte mich doch nur zurück bringen....verzeih mir, dass wir erst jetzt zurück kommen. Aber du weißt auch weshalb...und...und ich liebe ihn nun mal. Ich kann nichts dagegen tun, es ist eine mir eine äußerst wichtige Herzensangelegenheit. Verstehst du das denn nicht? Ada..BITTE!“ Beorn blickte beide während dessen mit noch immer sichtlich grimmig verzogener Mine an. „Das weiss ich, nur zu gut. Dein Ungehorsam hat mich sehr gekränkt...und auch meine Nase ist immerhin noch fein genug um zu erahnen, was ihr beide in eurer jugendhaften Unüberlegtheit getan habt. Ich hoffe für dich meine Tochter, dass du diese Entscheidung nicht eines Tages noch bitter bereuen wirst. Nämlich spätestens dann, wenn er dich verlassen will! Und du mein Sohn....?“ Plötzlich drehte Beron sich unvermittelt zu Fili hin und blickte ihm offen und ganz direkt in die Augen. “Von dir erwarte und hoffe ich, dass du dazu stehen kannst...diese Entscheidung ist bei unserem Volk ein unvergängliches Band, gewissermaßen ein Bund fürs Leben und wir können sehr sehr alt werden, ebenso wie ihr. Nun ich hoffe doch sehr, dass du auch weißt, auf was du dich da eingelassen hast? Aber viel mehr interessiert mich, was dein Onkel dazu gesagt hat, als ihr ihm begegnet seid. Ich will wissen, ob auch er diese Verbindung zwischen euch billigt?!“ Fili wurde augenblicklich rot, auch weil er nicht gleich wusste, was er sagen sollte, noch recht verstehen konnte, wie Beorn es denn heraus gefunden hatte, dass sie seinem Onkel bereits begegent waren? Vermutlich lag es daran, dass der Bärenmensch es irgendwie an ihrer beider Geruch erkannt haben musste. Vielleicht nahm er ja die schwache Note, der Gerüche seines Onkels und auch der anderen Zwerge wahr, die offenbar von ihnen unbemerkt an ihm oder Lyrêa haften geblieben waren. Aber noch bevor er Beorn überhaupt irgendetwas dergleichen antworten konnte, fuhr der Gestaltwandler bereits unbeirrt fort. „Ah ich sehe, er weiß es also noch gar nicht...nicht wahr? Ihr habt es ihm nicht gesagt! Nun dann solltest du das vielleicht schleunigst nachholen Zwerg. Eichenschild wird davon sicherlich ebenso begeistert sein wie ich, wenn ich mich nicht schwer in ihm täuschen sollte? Gut aber nun ist es so...es lässt sich nicht mehr ändern, dann kommt lasst uns zurück zum Haus gehen. Es ist kalt, ihr müsst völlig durchgefroren sein, auch die feurigste Hitze einer jungen Liebe hält den Körper allein nicht warm...wenn sie auch ungemein das Gemüt erhitzt. Aber mir scheint, dass euch beiden heute Nacht wohl trotzdem nicht all zu sehr kalt gewesen sein dürfte, trotz der kühlen Nachttemperaturen!“ Fili war angsichts dieser Aussage des Gestaltwandlers gelinde ausgedrückt sprachlos. Zum Einen, weil er doch weit weniger Ärger bekommen hatte, wie zunächst von ihm angenommen und zum Anderen, weil er sich nicht erklären konnte, WIE und vor allen Dingen auf welche Weise Beorn diese Tatsache der " jungen Liebe" von der er eben gesprochen hatte, wohl erahnt haben mochte? Er hatte es bereits gewusst, noch ehe Lyrêa es ihm gesagt hatte...aber woher....? Hatte der Fellwechsler es etwa allen Ernstes am Geruch erkannt, an ihrer beiden individuellen Gerüche, die jetzt nach der Nacht und der darin erfolgten körperlichen Liebe natürlich unweigerlich und nicht länger zu verleugnen miteinander vermengt waren?! Diese Erkenntnis traf den jungen Mann wie ein Schlag....hart und mit voller Wucht...so hart dass er schlucken musste. Natürlich hatte er angenommen, dass der Gestaltwechsler es irgendwie herausfingen könnte aber SO? Lyrêa hatte also mit dem recht gehabt, was sie kurz bevor sie zu ihrem Vater gekommen waren zu ihm gesagt hatte...etwas was ER lediglich für einen leicht anzüglichen Scherz gehalten hatte. Aber NEIN die Nase dieses halben Bären war tatsächlich so fein, um ihn nicht länger darüber hinwegtäuschen zu können...wie ER Fili zu dessen Tochter stand. SIE war spätestens ab jetzt, gewissermaßen seine Frau...oder besser seine Gefährtin, denn das würde Beorn nun auch offiziell von ihm einfordern, dessen war er sich nahezu sicher. ABER da gab es noch eine deutlich unangenehmere Aufgabe, die ihm anstatt dessen bevor stand....die unweigerliche Konfrontation mit seinem Onkel Thorin, der von alledem nicht die geringste Ahnung hatte. Nun ja und IHM zu sagen, dass ER und LYRÊA sich gewissermaßen einander fürs Leben versprochen hatten und das zu allem Überfluss gänzlich ohne das Einverständnis seines ältesten Familienoberhauptes, nun DAS war dann schon etwas was ihm ganz gehörig Magenschmerzen bereitete...auch weil er in etwa wusste wie dieser darauf reagieren würde. Aber es ließ sich nicht ändern..er würde es ihm sagem müssen und zwar am Besten noch bevor sie erneut aufbrachen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)