Ya hina en Flâdgaur - Das Kind des Hautwandlers von Ithildin (Thema - the Hobbit ( Fili /OC und Thorin /OC )) ================================================================================ Kapitel 3: Fili --------------- An anderer Stelle etwa zur selben Zeit... „Passt auf, wir betreten jetzt das Land des Fellwechslers, tut mir alle einen Gefallen und gebt ihm keinen Grund euch anzugreifen Männer, habt ihr gehört?“ Es war die Stimme des grauen Zauberers, den die Elben schlicht Mithrandir, also grauer Pilger nannten, der bei den anderen freien Völkern von Mittelerde jedoch kurzerhand den Namen Gandalf erhalten hatte. Er war der Führer einer kleinen Gruppe, die sich im Schutze der Dunkelheit nicht zufällig auf dieses Land verirrt hatte. „Gandalf, das war bestimmt nicht unsere Absicht, aber was ist, wenn dieser komische Bärenmensch gar keinen Grund braucht?“ Die Frage war berechtigt, wenn auch nicht sehr hilfreich. Der alte Zauberer seufzte leise, ehe er antwortete. „Nun dann mein lieber Thorin, sollten wir wohl besser schleunigst die Beine in die Hände nehmen und von hier verschwinden, wenn wir nicht als Bärenfutter enden wollen oder?“ Gandalf sah den Anführer der keinen Gruppe Zwerge, die sich vom Fuße des Nebelgebirges herunter quälte, mit kritisch zusammen gezogenen Augenbrauen an. „Du machst mir vielleicht Hoffnung Zauberer, das war eigentlich auch nicht unsere Absicht!“ Konterte besagter trocken. „Ich habe euch lediglich gesagt was uns erwarten könnte und jetzt kommt!“ Erwiderte Gandalf ihm ungewöhnlich streng. Der alte Zauberer war verunsichert, eigentlich hatte er schon in etwa eine Ahnung, wie Beorn dessen Land sie nun betraten, zu nehmen war. Aber es war inzwischen auch lange her, dass sie sich das letzte Mal gesehen hatten und er konnte sich in dieser Zeit grundlegend verändert haben. Was, wenn er seine kleine Familie zwischenzeitlich an die Orks verloren haben sollte? Konnte dieser stolze Mann das verkraften, ja würde die Verbitterung über so etwas, ihn gar zu einer unberechenbaren Bestie machen? Gandalf wünschte sich innerlich, dass es nicht so sein mochte, ja er hoffte es, in ihrer aller Interesse, auch da er nicht abschätzen konnte, was sie letzten Endes wirklich erwarten würde. Es dauerte nicht lange, bis die kleine Gruppe, dem der Zauberer selbst, dreizehn Zwerge und ein Halbling angehörte, sich weiter auf das Territorium des Fellwechslers wagten. Es war tiefe Nacht geworden, nur das silberne Licht eines beinahe Vollmondes erleuchtete die Umgebung soweit, dass man einigermaßen Umrisse erkennen konnte. Der Zauberer drängte die Gruppe weiter zur Eile, da sie ihre Feinde ganz in der Nähe wussten. Doch mit einem Mal hielt er sie zum Stehenbleiben an, da sie etwas hörten. Es war nicht weit weg, nur ein kurzes Stück vor ihnen. Die ihnen nur zu vertrauten Geräusche in der Dunkelheit machten sie stutzig. Das hörte sich ganz nach einem Kampf an und was immer da aneinander geraten sein mochte, eins davon war mit ziemlicher Sicherheit ein Warg und das hieß höchste Gefahr für sie alle. Sollte dieser sie nämlich zufällig aufspüren, war alles umsonst gewesen. Die Meute, die sie im Nacken hatten, würde schneller hier sein, als ihnen lieb sein konnte. Das musste auf jeden Fall verhindert werden. Der Zauberer wies die Zwerge rasch an, sich für einen eventuellen Kampf zu rüsten, denn niemand wusste wirklich, was sie weiter vorne erwarten würde. „Dwalin, Balin...habt ihr das gehört? Seht nach was das ist, aber seid vorsichtig und noch eins, kommt schleunigst zurück, wenn ihr es wisst!“ Ehe der Zauberer reagieren konnte, hatte Thorin seine Männer schon in Alarmbereitschaft versetzt, die Zwerge waren es gewohnt, sich gegen Feinde zu verteidigen. Daher hatten sie ein außergewöhnlich gutes Gespür dafür entwickelt, wenn ihnen wirklich Gefahr drohte. Eine Gabe, die sich in solchen Situationen wie dieser, in mehr als unverschämtem Glück auszeichnete und das wusste der alte Zauberer nur zu gut. Er konnte den Fähigkeiten des Anführers also getrost vertrauen. „Ist gut Thorin, machen wir!“ Kam derweil von beiden Männern sozusagen im selben Atemzug und wie aus einem Munde, um gleich darauf das zu tun, was man ihnen aufgetragen hatte. Aber noch bevor die beiden Kundschafter sich rühren oder auch nur auf den Weg machen konnten, kam die Gefahr quasi schon zu ihnen. Wie aus dem Nichts brachen mit einem mal ein riesiger struppiger, grau befellter Warg mit einem Orkreiter auf dem Rücken und ein ebensolcher Bär aus dem angrenzenden Dickicht heraus, genau in die kleine Gruppe hinein. Nur der fast schon an Übersinnlichkeit anmutenden Geistesgegenwart, ihres kampferprobten und durchweg scharfsinnigen Anführers war es zu verdanken, dass sie so schnell reagierten. Thorin Eichenschild, der königliche Spross aus Durins Geschlecht, war ein erfahrener Kämpfer, der es zudem gewohnt war, dass seine Befehle befolgt wurden....und das kompromisslos! „KILI...schnell deinen Bogen, bring das Biest zur Strecke! Erschieß den Wolf...los! Den Rest erledigen wir!“ Sein Neffe, ein junger Zwerg mit etwa halblangen dunkelbraunem Haarschopf reagierte blitzartig und zog seinen Bogen von der Schulter, dennoch dauerte es einen ganzen Moment, bis er seinen Pfeil mit seinen vor Nervosität zitternden Fingern endlich auf die Sehne legen konnte. Kili straffe sich, spannte seinen Bogen, wartete kurz ab, bis sein Opfer in optimale Schussweite kam und zog dann sorgfältig überlegt ab. Der Schuss saß wie meistens perfekt. Der Warg brach in sich getroffen zusammen. Doch war es nicht der Warg, der den jungen Zwerg so verunsicherte...nein es war das, was mit ihm zusammen auf die Lichtung gekommen war. Dieser riesige schwarze Bär, der doch so seltsam anmutete. Etwas ging von diesem Tier aus, das ihn unbewusst schaudern ließ, doch er konnte es nicht länger nachvollziehen, da das Tier rasch weiter aus seiner Sichtweite floh. Fili war dem getöteten Warg und somit auch dem Okrreiter durch Zufall am Nächsten. Der ältere Bruder des Schützen zögerte daher nicht lange und griff fast sofort an. Der Bär kam ihm dabei zwar ungewollt in die Quere, doch der griff ihn überraschenderweise nicht an. So schaffte es der junge Zwerg schließlich, sich den Ork vorzuknöpfen, um ihn danach relativ problemlos kalt zu stellen. Als dieser sich nicht mehr rührte, hatte er die Gelegenheit sich umzusehen. Erst da bemerkte er dass, das Tier, also der Bär nicht mehr viel weiter von der Stelle gekommen war...wie er zunächst angenommen hatte. Nein, er war statt dessen ganz in seiner Nähe zusammen gebrochen. Das arme Tier stieß leise Schmerzenslaute, aus die sich fast schon, wie ein menschliches Wimmern anhörten. Noch bevor einer der anderen Zwerge dort war, lief Fili rasch hin um nachzusehen, was man für den Bären noch tun konnte, da ihm das Tier irgendwie leid tat. Im Zweifelsfall wollte er es von seinem Leid erlösen. Als der Bär ihn jedoch kommen sah, merkte der junge Zwerg, wie das verletzte Tier in Panik geriet, es versuchte abermals sich aufzuraffen und vor ihm zu fliehen. Wieder wollte der Bär fort, doch auch dieses mal kam das Tier lediglich ein paar Schritte weit, ehe es gänzlich in sich zusammen brach. Doch als Fili an der Stelle ankam, wo es erneut zu Boden gegangen war, wollte er seinen Augen nicht trauen. Da..das musste ein Traum sein...nein das konnte einfach nicht sein? Er zweifelte fast an seinem Verstand, als er sah, was ihn dort erwartete. Der Bär war verschwunden, an dessen Stelle lag dort auf dem selben Platz ganz plötzlich ein junges Mädchen oder besser eine junge Frau. Doch das absonderlichste daran war, dass sie so gut wie nackt war. Lediglich ihr ungewöhnlich langes schwarzes Haar verdecke ihre Blöße so gut es eben ging und schon auf den ersten Blick konnte man sehen, dass sie verwundet worden war. Er sah einen bösen tiefen Biss in ihrer Schulter, der stark blutete und sie war offenkundig bewusstlos. Also war sie auch ein Opfer des Wargreiters gewesen? Aber wo war dieser Bär auf einmal so schnell hin und die andere wesentlich interessantere Frage, wo kam SIE auf einmal so schnell her? Fili war hin und hergerissen, sollte er hingehen oder doch lieber nicht? Aber er hatte erstens wenig Zeit bevor die Anderen kommen würden und das wusste er, zweitens war sie eindeutig verletzt und auch das konnte man nicht so einfach stehen lassen. So überwand er seine anfängliche Scheu und näherte sich ihr vorsichtig, auch da er nicht wusste, ob der Bär nicht vielleicht doch zurück kommen würde? Aber noch bevor er ganz bei ihr angekommen war, schreckte sie mit einem mal hoch, also war sie doch nicht bewusstlos, wie von ihm angenommen? Fili ging vorsichtig weiter auf sie zu, um sie nicht unnötig zu erschrecken. Aber plötzlich sprach sie ihn an. Ihre helle Stimme klang seltsam kehlig, die Worte in der allgemeinen Sprache, wie lange nicht geübt und doch verstand er ohne weiteres, was sie ihm sagen wollte. „Keinen Schritt weiter...ich warne euch! Wehe ihr wagt es mich anzurühren Fremder....das überlebt ihr nicht!“ Die Drohung, die aus ihrer Stimme sprach, war unmissverständlich. Fili schreckte zusammen, er blieb unwillkürlich stehen, seine Brauen zogen sich nachdenklich in Richtung seiner Stirn. Es verstand nicht, warum sie sie ihm gegenüber so abweisend verhielt, er wollte ihr doch nur helfen. „Ihr müsst euch nicht fürchten, ich will euch nichts böses tun, ich..ach ihr seid verletzt!?“ Sprach er die Fremde im selben Wortlaut an, doch als er merkte, dass keine weitere Reaktion kam brach er ab, da er nicht wusste, was er sonst noch hätte sagen können. Die junge Frau mit dem schwarzen Haarschopf, richtete sich in der Zwischenzeit mühsam ein kleines Stück weiter in eine sitzende Position auf. Fili merkte, wie ihn ihre Augen erneut trafen. Der eigentümlich seltene, dunkel rotgoldene Bernsteinton, der ihm in der Dunkelheit erschreckend tierhaft entgegen loderte und ihn dabei so überaus feindselig musterte, traf ihn bis ins Innerste hinein. Dieses Gefühl war dem jungen Zwerg unerklärlich, da er etwas vergleichbares bisher bei einer Frau noch nicht erlebt hatte, aber er wurde sich dabei auch bewusst, dass er nicht wollte, dass sie Angst vor ihm haben sollte. „Bitte ihr müsst euch nicht vor mir fürchten, ich möchte euch doch nur helfen?“ Fili setze abermals in der Hoffnung an, doch noch ihr Vertrauen zu gewinnen. Dabei kam er ihr noch ein Stück näher, wohlweislich vermeidend, sie dabei auch nur in irgend einer Weise unmoralisch anzustarren. Er hatte auch so schon längst begriffen. Natürlich, das junge Ding war in dem Zustand quasi völlig hilflos, aber warum sie keine Kleider am Leib trug, das war ihm ehrlich gesagt ein Rätsel? Doch da konnte man leicht Abhilfe schaffen. Ohne zu zögern, zog der junge Zwerg mit dem hellen, flachsfarbenen Haarschopf daher seinen Mantel aus und hängte ihn sich anschließend lose über die Schultern, mit der Absicht ihn ihr vorerst zu überlassen, vielleicht war sie dann ja etwas kooperativer?! Er kam noch ein Stück näher, an sie heran, wohingegen sie sich jedoch umgehend mit einem entsetzten Schreckenslaut weiter vor ihm zurückzog. Fili ließ sich davon jedoch nicht beirren, denn bisher hatte sie ihre Drohung ja noch nicht mal ansatzweise wahr gemacht. So blieb er dicht vor ihr stehen, um sich dann vorsichtig auf die selbe Höhe mit ihr zu begeben. Er kniete sich vorsichtig hin, seine Augen dabei weiterhin fest in eine andere Richtung hinein, ins Dunkel der Nacht geheftet. Er bemerkte ihre Verwirrung, wusste nicht so recht was er tun sollte. Die Situation verunsicherte ihn. „Wa..was wollt ihr, hatte ich euch nicht gesagt, dass ihr verschwinden sollt? Ich brauche eure Hilfe nicht, ich komme allein zurecht...verschwindet endlich!“ Knurrte sie derweil abermals sichtlich angriffslustig in seine Richtung, um ihn abzuschrecken, wobei sie ihn jedoch keine Sekunde aus den Augen ließ. Fili lachte leise, ehe er ihr antwortete. „Und wie wollt ihr das machen...etwa nackt?“ Entgegnete er ihr anschließend äußerst treffend, wie belustigt zugleich, auch da ihm ihre prekäre Lage nur all zu deutlich vor Augen stand. Sie straffte sich ein wenig, um möglichst unauffällig noch ein Stück weiter von ihm wegzurutschen. „Das lasst getrost meine Sorge sein, ich brauche eure Hilfe nicht!“ Konterte sie indessen ungewöhnlich heftig auf seine Aussage, wobei ihre eigenartig rotbraunen Augen erneut gefährlich funkelten. Fili der es zwischenzeitlich langsam satt hatte, dass sie sich so zierte, zögerte nicht mehr lange, sondern zog statt dessen den Mantel herunter und streckte ihn ihr danach mit einer offenkundigen, wie unmissverständlichen Geste hin, weiter darum bemüht sie möglichst nicht ungebührlich anzustarren. „Hier..nehmt ihn..ich gebe ihn euch gerne und noch etwas, ich bin nicht allein, also hört auf meinen Rat und bedeckt euch besser damit!“ Der junge Zwerg verstummte und sah ihr für einen Augenblick abwartend ins Gesicht, von dem er jedoch nur Schemen wahr nehmen konnte. Das Bärenmädchen schreckte verwirrt hoch. Seine ungewohnt warme, aber durchaus angenehme Stimme, klang irgendwie ehrlich. Der leichte Unterton von Besorgnis, der darin mitschwang machte sie stutzig. Sollte er es etwa wirklich ernst meinen? Und wo kam dieser fremde Mann so plötzlich her? Er war kein Mensch, soviel stand schon mal fest und doch hatte Lyrêa noch niemals zuvor, so einen wie ihn gesehen. Er war deutlich kleiner als ein Mensch, kaum größer als sie selbst. Seine Statur wirkte ungewöhnlich kräftig und da war dieser helle, fast blonde Haarton, den sie noch niemals zuvor, so intensiv gesehen hatte. Seine leuchtenden Augen, die noch so jugendlich, schalkhaft glitzerten, gefielen ihr irgendwie. Sie ließen auf ein eher frohsinniges und humorvolles Wesen schließen. Also musste er ja fast schon zwingend, ein eher gutmütiger Charakter sein. Seine Augen sagten es ihr jedenfalls überdeutlich und die konnten meist schlecht lügen. Lyrêa wollte ihm ja vertrauen, aber ihr Vater Beorn hatte sie zeitlebens immer vor Fremden gewarnt, was also sollte sie tun? Doch dieser fremde junge Mann hatte ihr auch gesagt, dass er nicht allein gekommen war, also mussten die Anderen ganz in der Nähe sein, die sie vorhin gesehen hatte. So fasste das Bärenmädchen schließlich einen raschen Entschluss. Mit einer hastigen etwas unüberlegten Geste, schnappte sie sich auf einmal den Mantel aus seiner Hand, um ihn sich schleunigst überzuziehen. Fili merkte plötzlich, wie das vertraute Gewicht aus seiner Hand glitt und konnte nicht verhindern, dass sein Blick ihm dahingehend unbeabsichtigt folgte. Er sah, was er eigentlich nicht sehen sollte, als sie sich eilig aufrichtete und dann unter hörbaren Schmerzenslauten in seinen Mantel schlüpfte. Es waren eigentlich nur Schatten nicht mehr, die in der vom Mondlicht erhellten Nachtschwärze erkennbar waren und doch verzauberte sie ihn ungewollt, nichtsahnend vollkommen und gänzlich. Der junge Zwerg, hatte plötzlich das eigenartige Gefühl, völlig kampflos von ihrer fremdartigen Schönheit besiegt worden zu sein. Nur einen Moment später, hatte sie sich jedoch bereits in Filis Mantel gezwängt und stand auf nackten Füßen unsicher auf zwei Beinen, leicht schwankend in der Dunkelheit und sah ihm entgegen. Ihrer beider Blicke trafen sich erneut, doch dieses mal waren die der jungen Frau, bei weitem nicht mehr so abweisend, wie noch vor ein paar Augenblicken. Das alles passierte lediglich binnen Sekunden, indem kam Kili der jüngere Bruder, des Zwergenmannes schon durch das Dunkel in ihre Richtung gehetzt. Als er das selbe sah, wie sein Bruder blieb er völlig perplex stehen. „Fili..aber..wa..was ist das..oder besser WER ist das und wo bitte ist dieser Bär auf einmal so schnell abgeblieben?“ Die Stimme des Jüngeren klang sichtlich ratlos. Sein älterer Bruder zuckte jedoch ebenso ratlos mit den Schultern, ehe er sprach. „Nun ich befürchte stark, dass dies hier unser Bär ist Kili, oder auch nicht, ganz wie man es will! Sag Gandalf Bescheid, er wird wissen was zu tun ist und Onkel Thorin sollte sich das wohl auch besser mal ansehen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)