Disturbed Reality von Hiko_Firechild (Was niemand weiß) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- ~Kazuki~ Etwas verarscht fühlte ich mich schon, nachdem alle so einen Stress gemacht hatten und wir jetzt augenscheinlich viel zu früh da waren und uns in der Kälte die Beine in den Bauch warten mussten. Ungeduldig lief ich hin und her um mich warm zu halten und Byou nutzte die Zeit um die Hütte zu inspizieren. Misstrauisch blickte er durch ein offenes Fenster nach drinnen und zog erschrocken den Kopf wieder zurück, als dicht neben seinem Gesicht ein Eichhörnchen an der Rinde der hölzernen Wand nach draußen huschte. Jin und Rui standen, zitternd wie Espenlaub und dicht aneinander gedrängt, neben der Feuerstelle, die aus einigen Schiefersteinen und längst erloschener Holzkohle bestand und waren anscheinend unfähig, sich zu bewegen. "Hey, seid ihr etwa schon eingefroren?", rief ich spaßeshalber und bekam als Antwort nur ein wütendes Knurren des Bassisten. "Ist klar, sind wir hier bei 'The Day After Tomorrow' oder was...." Beschwichtigend hob ich die Hände "Sorry, ich lass euch in Frieden kuscheln..." Die funkelnden Blicke in meinem Rücken ignorierend folgte ich dem Sänger, der sich mittlerweile von seinem Eichhörnchen-Trauma erholt hatte und sich im inneren des Häuschens umschaute. Der Boden war mit Kohlestaub bedeckt und die Deckenbalken knarzten bedenklich, als ich mich gegen eine der Wände lehnte. "Hier wär auch mal wieder 'ne Renovierung nötig...ich frag mich, wann hier das letzte mal jemand gegrillt hat...." murmelte mein bester Freund und zeichnete gedankenverloren mit seiner Fußspitze in der Asche herum. Ich zuckte nur mit den Schultern und zog eine Kippe und ein Feuerzeug aus meiner Jackentasche. Böse sah Byou mich an und ich blickte rasch in eine andere Richtung. Den störte das jedoch herzlich wenig und so begann er auch gleich mit einer Standpauke. "Willst du wirklich so weiter machen?! Du verreckst irgendwann an Lungenkrebs!" Genervt verdrehte ich die Augen und entgegnete: "Ja und...? Ich hab sowieso nicht vor, sonderlich alt zu werden" "Idiot!" zischte der Blonde und stapfte an mir vorbei, natürlich nicht ohne dabei heftig meine Schulter zu streifen. Leicht Schuldgefühle hatte ich jetzt schon, aber ich konnte halt einfach nicht aufhören... Außerdem war das doch meine Sache! Und abgesehen davon rauchte Byou ja auch ab und zu und er war Sänger! Gut, er qualmte längst nicht so oft wie ich aber...aber...ach, egal! War schließlich mein Leben! Ich zertrat meinen Glimmstängel auf dem Boden und ging zurück nach draußen, wo mittlerweile anscheinend weitere Leute angekommen waren. Und tatsächlich, auf dem mittlerweile schon leicht eingeschneiten Platz tummelten sich vier, völlig in Schwarz gekleidete Männer und ein kahlköpfiger Anzugträger. Jin und Rui, beide anscheinend wieder aufgetaut, liefen aufgeregt auf mich zu. "Kazuki, Kazuki, guck mal, das ist MUCC!" "Ich seh's" Mit großen Augen starrte der Drummer mich an. "MUCC, Alter, M.U.C.C!" "Ja, Mann, ich hab's gehört!" Ich schüttelte den Arm des Blonden ab und trat zu unserem Manager und Byou, die die Neuankömmlinge höflich begrüßten. "Ach, hier ist er ja! Das ist Kazuki-san, der Leader von Screw!" Energisch schob mich Kenzo-san nach vorne, wo ich dem größten der vier Musiker die Hand schüttelte. "Freut mich, Sie kennen zu lernen!" Sagte ich grinsend und mein Gegenüber setzte ein gewinnendes Lächeln auf und antwortete: "Gehen wir doch am besten gleich zum Du über, da wir ja in der nächsten Zeit wohl öfter mit einander zu tun haben werden!" Perplex nickte ich auf dieses überraschende Angebot und rätselte, was der Musiker, der sich als Sänger der Band entpuppte, damit meinte. Wusste MUCC etwa mehr als wir? Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als die allgemeine Vorstellungsrunde begann und ich im Sekundentakt alle möglichen Hände schüttelte. Mein allgemeiner Eindruck der Band war gut, sie schienen alle freundlich und offen zu sein, besonders der einzige Blonde der Truppe mit dem Pilzkopf war ziemlich gut drauf und hatte ein Dauer-Grinsen im Gesicht, das aber überhaupt nicht aufgesetzt wirkte. Auch die Chemie in der Band untereinander stimmte offensichtlich, was erstaunlich war, wenn man bedachte, dass MUCC bereits seit fünfzehn Jahren gemeinsam auf der Bühne standen. In so einer langen Zeit entstanden oft viele Konflikte und Mitglieder traten aus und wurden ersetzt, aber MUCC schienen sich wirklich gut zu verstehen und mein Respekt für die Gruppe stieg mehr und mehr. Mittlerweile war auch das Kamerateam aufgetaucht und überall wurde Equipment aufgebaut und sich unterhalten. Meine Stimmung stieg merklich, unter vielen Leuten fühlte ich mich immer am wohlsten, und schon bald war ich in ein Gespräch mit dem fröhlichen Bassisten von MUCC vertieft, der sich mir als Yukke vorstellte und sogleich über die Eigenheiten seiner Band-Member zu plaudern begann. Auch ich verriet einige "Geheimnisse" meiner Kollegen, aber natürlich nichts, was niemand wissen sollte, währenddessen bauten die Staff-Leute einen gigantischen Grill auf und entzündeten eine fröhlich lodernde Flamme darunter. Wenig später lagen auch schon die ersten Steaks und Würstchen auf dem Eisen und mein Magen machte sich lauthals bemerkbar. Da fiel mir auf, dass noch jemand fehlte. "Wo bleibt denn die dritte Band?" wandte ich mich an Kenzo-san, der immer wieder beunruhigt auf seine Armbanduhr guckte und auf meine Frage nur mit den Schultern zuckte und seine Augen hektisch über den Platz schweifen ließ. "Ich würde ja ihren Manager anrufen, aber mein Handy hat hier im Wald keinen Empfang...." In diesem Moment trat Tatsuro, der Sänger von MUCC zu uns, der wohl das Gespräch mit angehört hatte. "Ich kann sie suchen gehen!" Kenzo-san schüttelte abwehrend den Kopf "Nein, nein, sonst gehen sie auch noch verloren, Tatsuro-san...." doch der lachte nur kurz auf und bevor jemand etwas einwenden konnte, war der Schwarzhaarige auch schon zwischen den Bäumen verschwunden. Ich sah dem Vocal noch kurz hinterher, dann kehrte ich zurück zu einer der mittlerweile aufgestellten Bänke und ließ mich neben Rui nieder, der über den Tisch mit Jin eine Diskussion über Lammfell-Pantoffel führte. "Die sind sowas von warm, das kannst du mir glauben!" - "Tu ich auch, aber ich mag den Gedanken, dass meine Füße in einem armen unschuldigen Baby-Lämmchen stecken halt nicht" - "Und wovon beißt du grad ab?"- "Das ist Rind, kein Lamm" - "Läuft aufs Gleiche hinaus!" .... Kopfschüttelnd sah ich mich auf dem total überfüllten Platz um, als plötzlich Tatsuro wieder aus dem Wald hervorbrach, breit grinsend und im Schlepptau sechs zitternde, verstört dreinblickende Männer. Nachdem die Neuankömmlinge kurz mit dem Kamera-Team gesprochen hatten, verteilten sie sich um den Monster-Grill herum und standen eine Weile unschlüssig herum. Mein Blick fiel auf den lilahaarigen, gepiercten Gitarristen, der mir schon damals bei unserem zufälligen Treffen so negativ aufgefallen war und auch jetzt einen äußerst mürrischen und arroganten Eindruck machte. Sein Blick zuckte zu mir und kurz schien es, als würde er mich wiedererkennen, doch dann drehte er sich, ohne ein Winken oder wenigstens ein Lächeln weg und wurde von einem blonden, ungeduldig auf und ab hüpfenden Kerl zum Grill gezogen. Gleichgültig zuckte ich mit den Schultern, war ja nicht meine Schuld, dass der so schlecht drauf war. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich den Gitarristen, welcher geistesabwesend auf das fleischige Gelage starrte und von dem Blonden neben ihm vollgelabert wurde. Nur wenige Zentimeter entfernt stand Jin, den Arm gefährlich nah an den auf und ab tanzenden Flammen. Schnell rief ich ihm eine Warnung zu, die er für einen schlechten Witz zu halten schien und mir eine Beleidigung an den Kopf warf. Mann oh Mann. Will ja nur helfen. Aber okay... Wenig später saßen wir alle an den zwei großen Biertischen und hatten jeweils einen riesigen Teller mit Fleisch und Salat vor uns stehen. Unterhaltungen jeglicher Art flogen umher und zwischen dem fröhlichen Gemampfe waren vereinzelte Lacher zu hören. Ich fühlte mich hier ziemlich wohl, aß und gab zu verschiedenen Gesprächen ab und zu meinen Senf dazu. Dabei huschte mein Blick immer wieder zu dem lilahaarigen Gitarristen (dessen Namen ich mittlerweile auch mal erfahren hatte - er hieß Kuina) der das komplette Gegenteil meiner Stimmung ausstrahlte. Zwar sagte er auch mal öfters was und lachte oder grinste einstweilen, aber man sah, dass das aufgesetzt war. Zumindest ich bemerkte das. Ob es den anderen auffiel, wusste ich nicht, entweder sie waren zu unsensibel, oder sie waren einfach schon daran gewöhnt. Hin und wieder fing er meinen Blick auf, sah aber sofort wieder in eine andere Richtung. Was stimmte mit dem nicht? Je länger ich ihn beobachtete, desto gewann ich den Eindruck, dass er nicht arrogant oder sonst was war, sondern entweder extrem schüchtern oder depressiv. Wobei ich schüchtern eigentlich sofort ausschließen konnte, schließlich war er Musiker und stand regelmäßig vor tausenden von Leuten auf der Bühne. Blieb depressiv. Aber in dem Alter? Die Anzeichen stimmten zwar, ich kannte mich etwas damit aus, da meine Tante auch mal unter Depressionen gelitten hatte, allerdings war die damals Anfang fünfzig gewesen und dieser Kuina konnte höchstens vierundzwanzig sein. Plötzlich bemerkte ich, dass sich sein Blick in meinen bohrte und erschrocken guckte ich weg. Ich hatte doch tatsächlich die ganze Zeit dagesessen und den Gitarristen angestarrt, als sähe ich zum ersten mal einen Menschen. Peinlich... Nervös räusperte ich mich und konzentrierte mich wieder auf mein Steak. Ich spürte, wie Kuinas Augen mich fixierten und gab mir Mühe, nicht aufzublicken. Natürlich tat ich es doch. Mein Blick traf den seinen und durch seine weißen Kontaktlinsen taxierte er mich. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und er sah aus, als würde er angestrengt über etwas nachdenken. Dann drehte er den Kopf nach rechts, wo sein silberhaariger Kollege angeregt an seinem Ärmel zupfte und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Seine Augen weiteten sich und huschten zurück zu mir. Verlegen sah ich weg. Unser kurzer Anstarr-Wettbewerb war mir unangenehm und schnell klingte ich mich in eine laufende Unterhaltung von Rui und dem Schlagzeuger von MUCC ein. Eine dreiviertel Stunde später war ich voll und langsam wurde ich müde. Ich klopfte mir zufrieden auf den Bauch und rülpste vernehmlich. Gerade fragte ich mich, wann wir wohl wieder nach Hause fahren würden, da erhob sich Kenzo-san und klatschte in die Hände. "Ähem, dürfte ich um eure Aufmerksamkeit bitten?" Die Gespräche am Tisch verstummten und unser Manager fuhr fort. "Also, ihr fragt euch bestimmt, warum ihr eigentlich alle hier seid. Nun ja, abgesehen von dem Ziel, Band-externe Bekanntschaften zu knüpfen, gibt es noch einen weiteren Anlass. In etwa zwei Monaten ist Weihnachten und aus diesem Grund haben sich Danger Crue Records, PSC und B.P Records folgendes überlegt...." Kenzo-san holte kurz Luft und sah alle Bands der Reihe nach an. "Als Weihnachts-Special werdet ihr euch aufspalten, neu zusammen mischen und drei alternative Bands bilden" Aufgeregtes Gemurmel brach aus und meine Neugierde wuchs. "Die dabei entstehenden drei neuen Bands werden jeweils einen Song schreiben und live an Heilig Abend in Shibuya performen. Die Mitglieder werden per Zufall ausgewählt, was jetzt gleich passieren wird. Mehr Informationen nach der Auswahl!" Unser Manager setzte sich wieder und ein Staff-Member trat an den Tisch, wo er fünf Plastik-Kugeln mit kleinen Zetteln darin abstellte. "Ich werde jetzt aus jeder Kugel einen Zettel ziehen und die Namen darauf bilden die neuen Bands" Gespannt blickten wir alle nach vorne und warteten auf das Ergebnis. Ich fand die Idee ziemlich interessant und freute mich darauf, neue Leute besser kennen zu lernen und neue Erfahrungen zu machen. Den anderen ging es anscheinend nicht anders, Rui grinste vor sich hin, Jin kicherte und selbst Manabu sah fröhlich aus. Unweigerlich musste ich wieder zu Kuina schauen, der mit einem perfekten Pokerface dasaß und keine Regung zeigte. Der Staff-Member griff nacheinander in die fünf Schüsseln und legte die Zettel untereinander auf den Tisch. "Gruppe 1: Vocal: Tatsuro, MUCC. Erste Gitarre: Miya, MUCC. Zweite Gitarre: Kazuki, RoyZ. Bass: Rui, Screw Drums: Jin, Screw" Rui und Jin jubelten wie zwei kleine Schulmädchen, die zusammen für ein Referat eingeteilt wurden und auch Miya und Tatsuro grinsten sich kurz an. Die Prozedur ging von vorne los und die zweite Band stand fest. "Gruppe 2: Vocal: Subaru, RoyZ Gitarre: Manabu, Screw Bass: Koudai, RoyZ Drums: Satochi, MUCC" Stimmt ja, da MUCC nur vier Members hatte, musste folglich auch eine der neuen Bands viergleißig fahren... "Gruppe 3: Vocal: Byou, Screw Erste Gitarre: Kazuki, ebenfalls Screw Zweite Gitarre: Kuina, RoyZ Bass: Yukke, MUCC Drums: Tomoya, RoyZ ... Das wären dann alle" Im ersten Moment war ich erleichtert, mit meinem besten Freund zusammen in einer Gruppe zu sein, dann sah ich wieder neugierig zu Kuina, der aussah, als hätte er in eine Zitrone gebissen, und hoffte, dass sich seine Stimmung im laufe der Zeit bessern würde, schließlich würden wir zusammen Musik machen und da würde sich ein dauer-schlecht-gelaunter Gitarrist mi Sicherheit negativ auf das Ergebnis auswirken. Aber das wird schon noch werden... Wenig später zog das Kamera-Team von dannen, natürlich nicht, ohne jede Band noch mal nach ihrer Meinung zu diesem Projekt zu fragen, die allgemein ziemlich positiv ausfiel. Dann verabschiedeten wir uns von MUCC und RoyZ und stiegen ins Auto. Eine Weile diskutierten wir noch über die anstehende Arbeit, doch schon bald fielen mir die Augen zu und so verpennte ich die restliche Heimfahrt einfach. Im Traum begegnete ich einem missmutig blickenden Kuina, der gemeinsam mit einem psychopathisch grinsenden Tatsuro Haarreife mit Rentier-Hörnern anprobierte und anschließend in einem Kanu davonpaddelte, während der Lilahaarige mich einfach nur anstarrte, sich schließlich rückwärts in den Kanal fallen ließ und mit kräftigen Zügen dem Sänger hinterher schwamm. ______________________________________________________________________ Erstmal: GOMEN NASAI!!!! Ich weiß, es ist viel zu lange her TT-TT ich bin einfach eine faule, inkompetente, schusselige und unfähige Autorin .-. Es tut mir echt leid.....ich werd wirklich versuchen, dran zu bleiben, und regelmäßiger zu schreiben....gome ne... T-T Heute mal ein reines Kazuki-Kapi, ich hoffe das ist okay^^ so, jetzt wisst ihr worum es eigentlich ging, bei diesem Grill-Fest XD ich weiß, ist seltsam und würde in der Realität nie passieren, aber hey, das hier ist schließlich eine FanFIKTION XDXD Lasst gerne Kritik oder Lob da, ich würde mich riesig freuen^^ Im nächsten Kapitel wirds auch spannender, ich versprechs :D Bis zum nächsten Mal *winkewinke* ;* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)