Zwei Seiten einer Medallie von kojikoji ================================================================================ Kapitel 21: 21 -------------- Titel: Zwei Seiten einer Medaille Autor: kojikoji (Sandra Black) Beta: Kapitel: 21 von 26 Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt fragt mich vorher. Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen. Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten. Es war noch früh am Morgen als Harry von Draco, mit einem Kuss, geweckt wurde. Leise grummelte er und vergrub sein Gesicht an dessen Halsbeuge, um der Weckaktion zu entgehen, auch wenn er es liebte, von diesem Mann geküsst zu werden. „Aufstehen Teufelchen“, raunte ihm der Blonde auch schon ins Ohr, doch bekam er nur ein Kopfschütteln als Antwort, worüber er breit grinsen musste. „Schade und ich dachte schon, ich bekomme heute einen außerordentlich guten Guten morgen Kuss, aber vielleicht sollte ich dir ja einen schönen Tag bereiten?“, fragte Draco als plaudere er mit der Wand. Harry gefiel der Gedanke auf einen tollen Kuss ziemlich gut und nickte leicht an dessen Oberkörper. „Dann leg dich aufs Bett zurück“, schnurrte er verführerisch und nur widerwillig kam Harry nach, um mit geschlossenen Augen auf das kommende zu warten. Draco kniete sich mich Schwung über Harry, und bevor dieser reagieren konnte, verschwand der blonde Teufel, es musste einfach einer sein, in die untere Etage. Harry riss die Augen auf, als Draco ihn in den Mund nahm. Er reagierte sofort, was Harry zwar beschämte, doch er konnte und wollte nichts dagegen unternehmen. Er entließ ein Stöhnen aus seinem Mund und gab sich seinem Verführer hin. Als Draco nach getaner Arbeit wieder zu ihm hochrutschte, war Harry ganz verschwitzt, lächelte aber glücklich. Liebevoll erwiderte er den Kuss und wisperte leise „einen wunderschönen guten Morgen Engelchen.“ Draco musste einfach gegen die Lippen glucksen, gönnte ihnen beiden noch einen Moment der Nähe und Zärtlichkeit, ehe er sich erhob und zusammen mit Harry ins Bad verschwand, um gesittet zu duschen. Angezogen kamen sie zum Frühstück herunter, wo schon fast alle saßen. Harry mochte diese große Runde ehrlich gesagt sehr gern und setzte sich neben Remus um diesen zu grüßen. Dieser nickte, wirkte aber ernst. Harry erblickte den Tagespropheten neben dessen Teller. Hatte dieser etwas Unschönes gelesen? „Darf ich?“ Harry bekam die Zeitung ausgehändigt und schlug sie auf. Ihm viel sofort die Schlagzeile auf. „Erdbeben in Hogwarts tötet zwei Schüler und einen Lehrer“, las Harry verwundert vor und sah Draco, der neben ihm saß, in die Augen. Dieser nickte ihm auffordernd zu, sodass er noch ein Stück des Berichtes vorlas. „Tränkemeister Professor Severus Snape und die beiden Schüler Hermine Granger und Ronald Duke Weasley verstarben bei einem Erdbeben. Das Beben kam für alle überraschend und brachte einen nur geringen Teil der Burg zum Einsturz. Die Schäden wurden von der magischen Behörde für Reparatur und Wiederherstellung behoben. Nach mehrtägiger Identifizierung der Toten wird die Beerdigung demnächst stattfinden …“ Harry brach mit dem Lesen ab und sah mit großen Augen zu den drei noch sehr quicklebendigen Gestalten, auf der anderen Tischreihe hinüber. Diese sahen nicht sehr glücklich drein. „Schau dort“, mischte sich Remus plötzlich ein und deutete auf eine zweite Schlagzeile, direkt unter der Ersten und mindestens genauso groß. „Verdächtige Gestalten dringen in das Ministerium ein. Gestern drangen drei verdächtige Gestalten in das Ministerium und entwendeten aus der Abteilung für verbotene magische Objekte, ein äußerst gefährliches, schwarzmagisches Objekt. Der Wachmann Lorenc Brigs berichtet, das es sich um die drei Gestalten um einen alten Mann, jemandem der einen Malfoy ähnelte und einen sehr muskulösen und wild aussehenden Mann handelte. Mr. Brigs erkannte die Personen leider nicht, weswegen wir sie warnen. Gehen sie keine unnötigen Gefahren ein ...“, auch hier brach Harry mit dem Lesen ab und runzelte ernst die Stirn. „Was soll der Mist? Muss das so kurz vor den Verhandlungen passieren?“, fragte Harry verärgert, doch nun beugte sich Draco zu ihm rüber und sah noch mal auf die Textpassagen. „Was wenn der hier mein Ebenbild ist?“, fragte Draco und deutete auf die malfoyähnliche Gestalt. „Das wäre absolut scheiße“, knurrte Harry ungemütlich. „Und die anderen werden dann wohl Dumbledore und Fenrirs Ebenbild sein“, ertönte es von der Tür, wo gerade James mit wölfischem Anhang hereinkam. Dieser schnupperte kurz in der Luft und stemmte sich am Tisch hoch um etwas von dem Tisch zu nehmen. „Ich dulde keine Tiere an meinem Tisch“, donnerte Lucius wütend und funkelte den Wolf an, welchen es nur wenig bis gar nicht beeindruckte. „Wie gut das er kein Tier ist“, entgegnete James kalt, drückte Fenrirs Schnauze aber trotzdem von den Speisen fort, nur um ihm eine große Wurst zu reichen. In nicht mal zwei Bissen war sie verschwunden. „Wag es nicht, mich in meinem Haus belehren zu wollen, Potter“, knurrte Lucius und sah nicht auf, als die Tür ein weiteres Mal aufging und Tom hereinkam. Dieser hüpfte zum Tisch um sich dazu zusetzen. „Was ist eigentlich mit dem los?“, fragte James murrend und setzte sich dazu. „Nebenwirkungen seiner Rückverwandlung. Ihr entschuldigt mich? Ich muss los“, erklärte Harry knapp und erhob sich. In seiner Hand erschien eine Mappe. Draco erhob sich ebenfalls und zusammen verließen sie das Zimmer. „Auf geht’s“, murrte Harry. Als die beiden mit Flohpulver im Ministerium ankamen, mussten sie erst mit dem Fahrstuhl fahren und dann das Büro des Ministers finden, wo sie auch sofort rein durften. Fudge schien, als habe er einen Geist gesehen und blieb sitzen. „Mr. Potter. Lucius sagte mir zwar bereits, dass ich heute einen Überraschungsgast bekomme, aber das, … das ist wirklich überraschend. Sie Leben noch? Dann hat Mrs. Bones Tochter doch nicht geflunkert als sie, sie auf dem Abschlussball auf Hogwarts gesehen hatte“, meinte Fudge und tupfte sich mit einem Seidentuch ein Schweißperlchen von der Stirn. Harry lächelte freundlich und reichte dem Mann die Hand, um sich ihm gegenüberzusetzen. „Ja. Es ist wahrlich schön, noch zu leben. Ich hoffe sie haben mich noch nicht für Toderklären lassen und mein Vermögen an gemeinnützige Stiftungen gespendet“, grinste Harry frech. „Nein. Lucius ließ es bisher nie zu und nun weiß ich auch weshalb. Wie kann ich ihnen helfen?“ „Ich bin wegen des Krieges, zwischen ihnen und Voldemort, hier. Ich habe hier etwas, das sie bestimmt interessieren wird.“ Mit diesen Worten schob er dem Mann die Mappe mit Toms Forderungen entgegen, welche sich Fudge in Ruhe durchlas. „Woher haben sie das?“, fragte dieser und war mit jedem Abschnitt, jedem Satz, den er las, ein Stück blasser um die Nase geworden. „Von der Quelle. Voldemort ließ es mir zukommen und ich befinde die Forderungen angemessen, wenn wir dafür den Krieg endlich beenden können“, antwortete Harry ernst. „So einfach geht das nicht Mr. Potter. Wir müssen das Dokument auf seine Echtheit überprüfen lassen, es im Rat besprechen und dann einen offiziellen Verhandlungstermin ansetzen, indem du-weißt-schon-wer anwesend sein muss. Das alles kann Wochen dauern“, meinte Fudge und rieb sich erneut mit seinem Tuch über die Stirn. „Die Zeit haben wir nicht. Wir bringen das alles noch diese Woche hinter uns. Ich habe ehrlich gesagt keine Lust mehr auf den ganzen Krieg und will auch gewiss nicht noch mal Kämpfen. Ich verlange das sie den Rat noch heute einberufen. Es ist einer der wichtigsten Gründe überhaupt. Waffenstillstand und die Aussicht auf ein friedliches Leben. Wenn das kein Grund ist, um sich auch mal einem Samstag hier her zu bequemen dann weiß ich auch nicht“, sprach Harry kühl und so voller ernst, dass es auch Fudge bemerkte. „Ich kann ihnen nichts versprechen, Mr. Potter“, damit erhob er sich von seinem Platz und eilte aus dem Raum hinaus. Harry dagegen sank in seinem Stuhl zurück und erlaubte es sich, sich für einen Moment zu entspannen. „Das läuft doch bis jetzt ganz gut. Ich hatte es mir schwieriger vorgestellt den Mann zu überreden“, sprach Draco ruhig, doch Harry schüttelte nur den Kopf. „Ich denke er hat wie immer einfach nur schiss, dass ich mich gegen ihn stellen könnte. Du weißt doch wie sehr die Bevölkerung auf mich, den Jungen-der-lebt und den Hoffnungsträger des Lichtes steht. Wenn ich mich gegen ihn stelle, dann wird es auch ein sehr großer Teil der Bevölkerung tun. Im schlimmsten Fall würde der Mann seines Amtes enthoben.“ „Du hast einen ziemlich großen Einfluss.“ „Natürlich. Was dachtest du denn, mit, wem du dich da einlässt, Engelchen?“, schmunzelte Harry und beobachtete seinen Freund von der Seite. „Ich wusste ganz genau, worauf ich mich einlasse und ich bin froh, dass du da mitmachst“, zwinkerte Draco ihm zurück, während er sich Harrys Hand griff und diese zärtlich drückte. „Hast du etwas anderes erwartet, bei deinen äußerst vielversprechenden Überredungskünsten?“ Schmunzelnd sahen sie einander in die Augen, bis sie vor der Tür schritte vernahmen und die Hände lösten. Sicher war sicher. Nicht dass noch jemand an Harry zweifelte, weil es demjenigen zu merkwürdig vorkam. Im nächsten Moment kam eine relativ junge Hexe herein. Sie arbeitete wohl noch nicht lange hier und sie sah auch ein wenig spanisch aus. Also nicht aus der Gegend. „Mr. Potter. Ich soll sie in einen Konferenzraum begleiten“, forderte sie und die beiden Zauberer folgten ihr. „Ich bin gespannt“, murmelte Harry. Es dauerte ein wenig, bis sie mit dem Fahrstuhl in der dritten Etage waren, doch dann betraten sie einen recht großen Raum. In der Mitte stand ein großer, ovalförmiger Tisch um denn einige Zauberer und Hexen saßen. Manche von ihnen kannte Harry. Er erblickte sogar Lucius weiter hinten, welcher ihm unmerklich zunickte. Dabei hatte dieser gedacht, dass er auf Tom aufpassen würde. Wer machte das jetzt? „Setzen sie sich Mr. Potter. Kann ich ihnen und Mr. Malfoy etwas zu trinken anbieten?“, fragte die junge Hexe, doch Harry schüttelte zeitgleich mit seinem Freund den Kopf. „Kommen wir gleich zum Thema.“ „Natürlich. Sie fragen sich gewiss, weshalb ich sie heute alle her beordert habe. Es geht um den Frieden der Zaubererwelt. Mr. Potter überreichte uns ein Dokument, welches ihm du-weißt-schon-wer hat zukommen lassen. Die Überprüfung des Dokumentes habe ich sofort bekommen und ich muss sagen, das Dokument mit den Forderungen ist echt. Es kommt höchstpersönlich vom dunklen Lord“, eröffnete Fudge das Gespräch und kurz fragte sich Harry, wieso der Mann Wochen einplanen wollte, wenn es auch so schnell gehen konnte. Der Tumult, der aufkam, ließ Harry sich aufmerksam umsehen. Viele Hexen und Zauberer waren entweder dafür, dass es trotzdem ein Scherz war, andere dachten, es sei ein Hinterhalt und wieder andere glaubten, das sie damit endlich dem lang ersehnten Frieden näherkommen würden. Der Einzige der sich nicht an der Diskussion beteiligte war Lucius, welcher aber genau wusste, wie ernst Tom die Forderungen meinte und weil es einfach unter dessen Würde war, sich an dieser sinnlosen Diskussion über sein und nicht sein zu beteiligen. „Ich werde ihnen die Forderungen vorlesen“, mischte sich Fudge laut ein und alle Aufmerksamkeit richtete sich auf den Minister. „Forderung eins besagt, dass die Schwarzmagie in den Schulen eingeführt wird.“ Sofort wurde Protest los. „Das können wir nicht zulassen“, „das ist Unsinn“, „so etwas Gefährliches“, und noch vieles andere konnte Harry vernehmen, sodass er sich selber endlich einmischte. „Die Forderung ist weder unsinnig noch gefährlich. Ein jeder Magier trägt sowohl die dunkle als auch die helle Magie in sich. Welche der beiden Seiten wir fördern, bleibt jedem selber überlassen, doch wir können keine gänzlich ausradieren. Die beiden Magiearten halten unseren Magiehaushalt im Gleichgewicht. Fällt eine Seite weg, so übernimmt die andere die Oberhand und bringt seinen Besitzer um, weil es kein Gegengewicht gibt. Stellen sie sich mal vor das ein Kind nur in der weißen Magie unterrichtet wird und es die dunkle Seite verleugnen soll. Auf kurz oder lang wird dieses Kind immer schwächer und sterben. Wollen sie das ihren Kindern, Enkelkindern und zukünftigen Urenkeln wirklich antun?“, sprach Harry ernst. Kein Einziger sprach, während er das Wort erhob. Sie alle waren aufmerksam und hingen an seinen Lippen, bis sich eine der Hexen räusperte. „Das ist wahr und es wäre eine Tragödie einem Nachkommen so etwas anzutun, aber ...“, wollte sie sagen, doch Harry unterbrach sie dreisterweise. „Zudem sollten sie genau wie ich wissen, dass wenn man den Gegner besiegen will, auch die entsprechenden Zauber kennen muss. Wie wollen sie sich vor einem dunklen Zauber schützen, wenn sie ihn nicht kennen? Das ist unmöglich. Es wäre also noch gefährlicher die Schwarzmagie nicht zu zulassen, als sie gewissenhaft zu unterrichten.“ „Ich stimme Mr. Potter absolut zu“, nickte Lucius ernst, während Harry zum Minister sah, welcher seine Krawatte etwas lockerte. Ihm schien es ziemlich heiß zu sein. Nach und nach stimmten immer mehr Hexen und Zauberer vom Rat zu, sodass Fudge zum nächsten Punkt kam. „Als Nächstes fordert der dunkle Lord mehr Rechte für schwarzmagische Geschöpfe wie Werwölfe, Vampire und und und, ebenso das sie nicht mehr gejagt werden“, seufzte der alte Mann und erneut brach eine heiße Diskussion aus. Harry konnte nicht als darauf zu Seufzen und mit einem Schlag auf den Tisch hatte er die Aufmerksamkeit zurück. „Wenn ich wirklich jeden Punkt erläutern soll, dann sollten sie nicht nach jedem so laut herumstreiten. Nun ja. Auch diesen Punkt kann ich gut verstehen. Wie sie bereits wissen, ist einer meiner besten Freunde Remus Lupin ein gebissener Werwolf. Er hat nicht sehr viele Rechte und lebt unter strengen Auflagen des Ministeriums. Er ist dank dem Wolfsbanntrank von Professor Severus Snape kein Stück gefährlich. Ebenso hat ein weiterer Freund von mir einen Bekannten, der auch ein Werwolf ist. Dieser springt jede Vollmondnacht im Garten herum und ist sanft wie ein Lamm. Ich denke, es gibt nur wenige Werwölfe, die auch mal austicken. Es wäre also gut den Geschöpfen mehr Rechte einzuräumen, jedoch ihnen nicht komplett freie Hand zu lassen. Wenn ein magisches Geschöpf gerne unterrichten möchte, dann soll er es nach einem … ja von mir aus nach einem Test, der seine Glaubwürdigkeit bestätigt, auch tun. Wir können sie nicht verallgemeinern, und wenn sich nichts ändert, dann werden immer mehr und mehr Geschöpfe auf die böse Seite wechseln, weil sie denken, dass sie dort eher zu ihrem Recht kommen. Wir müssen in diesem Punkt handeln.“ „Wohl gesprochen, doch wie soll ein solcher Test aussehen?“, warf eine ältere Hexe in die Runde und bekam zustimmendes Gemurmel. „Wenn das ihr einziges Problem ist. Mit etwas Zeit und Verstand lässt sich da einer für jede Rasse zusammenstellen. Das ist wirklich das kleinere Übel, als das Wissen, das sie sich alle der dunklen Seite verschreiben und uns alle unter die Erde bringen. Meinen sie nicht auch?“, fragte Harry giftig zurück. Ihm ging das alles hier einfach nur auf die Nerven, vor allem da er bei der Argumentation eben ein wenig schwindeln musste. Sanft wie ein Lamm hatte er Greyback bis auf die Zeit, die dieser bei ihnen wohnte, noch nie gesehen. Aber besser so, als wenn das hier alles noch mächtig in die Hose ging. „Ich denke, in diesem Punkt können wir uns arrangieren“, nickte Fudge und sah erneut auf das Schreiben von Tom. „Als dritter uns letzter Punkt ist aufgelistet, dass die ganzen Todesser außer einer Ermahnung in Ruhe gelassen werden sollen. Das geht aber nun wirklich nicht“, polterte Fudge diesmal selber los und bekam von vielen Seiten des Rates Unterstützung. „Wollen sie sich dadurch die Zukunft versauen Minister?“, fragte Harry nur dagegen und sah den Mann ernst an. „Diese Menschen haben Morde begannen, geplündert und vergewaltigt. Sie können schon allein wegen des Rechtes nicht einfach so davon kommen“, meinte Fudge empört. „Das verstehe ich Minister, doch auch hier sollten sie nicht alle über ein Knie brechen. Es gibt bestimmt viele, die es vorsätzlich getan haben, doch bestimmt auch einige die es aus der Not heraus tun mussten, um ihre Familien und ihre Leben zu schützen. Ich denke, jeder Todesser sollte einzeln verhört und befragt werden und jeder dann auch individuell bestraft werden. Von Askaban, bis Geldstrafe kann alles dabei sein. Auch eine lebenslange Schuld bei der entsprechenden Familie, die sich in Unterstützung äußert, käme in Betracht. Für die ganz besonders Schlimmen auch ein Kuss des Dementors. Aber wie gesagt. Ein jeder ganz individuell“, erklärte Harry seine Gedanken und sah den Ratsmitgliedern fest in die Augen. „Sie bringen mich ins Schwitzen Mr. Potter. Das kann ich absolut nicht allein Entscheiden. Es bedarf einer Entscheidung des ganzen Rates und dafür möchte ich sie bitten, den Raum zu verlassen. Sie und Mr. Malfoy Junior“, seufzte Fudge, sodass sich Harry mit einem Nicken erhob. Draco tat es ihm gleich, doch sein Freund blieb noch mal stehen. „Bedenken sie bitte Minister. Ich mag vielleicht der Junge der überlebte sein. Doch ich bin nicht der Junge, der für sie auf Dauer in den Krieg ziehen wird und alles gerade wieder geradebiegt. Ich bin den Krieg leid und würde diesen Forderungen unter Kompromissen, zustimmen.“ Mit diesen Worten verließen er und Draco den Raum und gingen in einen Aufenthaltsraum. Harry ließ sich auf einem der ungemütlichen Stühle nieder und schloss die Augen. Sie waren die Einzigen hier im Raum. „Denkst du, das war richtig so?“ „Ich hätte es kaum besser machen können. Deine Beherrschung war absolut großartig“, antwortete Draco zärtlich und ließ sich neben ihm nieder, nur um ihm einen Becher in die Hand zu drücken. Fragend öffnete Harry die Augen und nahm dankend einen Schluck, um erleichtert aufzuseufzen. „Das habe ich gebraucht. Danke, Draco“, seufzte er zufrieden und erblickte neben sich auf dem Tischchen den Tagespropheten mit der Schlagzeile. „Denkst du wirklich das der Dumbledore und der Draco, die hier in unsere Welt gekommen sind, bösartig sind?“, fragte Harry seinen Freund, welcher dem Blick folgte und die Stirn runzelte. „Ich bin mir nicht ganz sicher. Aber es könnte durchaus möglich sein. Wir müssen auf alles vorbereitet sein. Erst recht wenn die wirklich ein gefährliches schwarzmagisches Objekt geklaut haben. Was auch immer es sein soll. Ich frage am besten Vater mal. Der kann das gewiss herausfinden“, meinte Draco und trank selber auch einen Schluck aus seinem eigenen Becher. Kurz verzog er die Lippen und murmelte etwas, was sich anhört wie, dass ein Pappbecher einen Malfoy nicht würdig wäre. Harry lachte deswegen einfach nur. Er liebte es, wie versnobt Draco sein konnte, auch wenn er jetzt dessen wahres Gesicht kannte. „Wie lange denkst du, werden sie brauchen?“, fragte Harry leise in den Raum, doch Draco zuckte nur die Schultern. Derzeit wurde James gerade sehr rüde aus seinem Mittagsschläfchen geworfen. Neben ihm lag ein Buch, das er sich aus der Hauseigenen Bibliothek des Minilords geholt hatte. Er hatte Malfoy Senior gerade noch fragen können, nachdem dieser wegen einer Eule wegbeordert wurde. Müde sah sich James nach dem Krach um, welcher ihn einfach so gestört hatte, riss die Augen auf und sprang auf die Beine. Direkt vor ihm kämpften zwei Werwölfe wie wild miteinander. Sie schlugen ihre Klauen in die Felle des jeweils anderen, verbissen sich und bellten drohend. „Fenrir“, rief James erschrocken auf und sah zu, wie einer der Wölfe davon geschleudert wurde. Der Zweite kam direkt und mit großen Sprüngen auf ihn zu. James wusste zwar, dass ein Zauberstab das Geschöpf noch mehr gegen ihn aufbrachte, doch ohne würde er sterben. Hastig tastete er nach seinem Stab, doch er war nicht da. Sofort fiel ihm auch ein, warum er nicht da war. Man hatte ihn ihm ja abgenommen. „Verflucht“, fluchte James, drehte sich um und rannte davon. Er konnte nur hoffen, diesem Biest zu entkommen und er hatte Glück. Vor sich konnte er weit entfernt eine Gestalt ausmachen und schrie nach dieser. Er erkannte die Person erst, als sie sich zu ihm umdrehte und sofort den Zauberstab zog. Ein Fluch preschte an James vorbei, welcher wenig später ein Jaulen vernahm. Noch während dem Laufen sah James über die Schulter und wurde langsamer. Der Werwolf wurde gelähmt und lag reglos auf dem Boden. In diesem Moment fiel ihm auch wieder Fenrir ein, sodass er kehrt machte und Severus Rufe ignorierte. So blieb der Tränkemeister beim gelähmten Werwolf und fesselte diesen magisch wie ein Paket. James kam dagegen gerade bei seinem Wolf an und kniete schnell neben diesem. „Fenrir? Fenrir ist alles Okay?“, fragte James besorgt und streckte Hand nach ihm aus. Aus reinem Reflex wollte Fenrir nach ihm schnappen, konnte aber im letzten Moment noch innehalten. Seine Hand war schon zwischen den scharfen Fängen und James wie erstarrt. „Fenrir“, murmelte er leise und entzog ihm seine Hand, um ihm zaghaft über die Nase zu streicheln. „Es wird alles gut, Großer. Bist du schwer verletzt?“, wollte er wissen und strich über das rötlich schimmernde Fell, was ihm ein Jaulen einbrachte. „Oh Fenrir“, murmelte James betrübt und sah sich suchend nach Hilfe um. Er sah Severus weiter hinten bei dem anderen Werwolf. „Professor. Ich brauche Hilfe um Fenrir reinzubringen“, rief er diesem zu. „Ich bringe den hier rein und komme dann helfen“, kam die Antwort, sodass James sich wieder umdrehte und sich die Wunden näher betrachtete. „Wenn ich doch nur einen Zauberstab hätte und wenn du nur endlich wieder ein Mensch wärst“, flüsterte er leise vor sich hin. Es dauerte nicht lang, bis der Tränkemeister wieder da war. „Schließ die Augen“, forderte James den Wolf auf, welcher nachkam. Erst jetzt konnte Severus ohne Probleme einen Spruch sprechen. Kurz grollte der Werwolf auf, ließ sich aber hinein und in dessen Zimmer schweben. Dort verschwand Severus im Badezimmer, wo er Tränke hervorholte, genauso wie eine Schale warmes Wasser und einen Lappen. Als er damit zurückkam, saß James hinter dem felligen Körper und streichelte diesen beruhigend. „Er muss diese Tränke nehmen. Flöß sie ihm ein“, forderte Severus ihn auf und James nahm sie entgegen. „Fenrir“, summte er sanft und hielt sie ihm vors Maul, doch dieser weigerte sich. „Sie sind nicht giftig. Ich achte doch auf dich. Vertrau mir“, bat James liebevoll und konnte einen kurzen Blick auf das goldene Auge werfen. Zu James Freude trank der Wolf dann wirklich den Trank, während sich Severus um die Wunden kümmerte. Mit dem feuchten Lappen wusch er sie aus und salbte sie ein. „Professor? Haben sie eine Ahnung, warum er sich nicht zurückverwandelt?“, fragte James leise, während er liebevoll durch Fenrirs Fell streichelte. „Eine Ahnung. Doch sicher bin ich mir nicht“, antwortete dieser. „Erzählen sie mir von ihrer Ahnung“, bat James, während Fenrir immer mal wieder aufjaulte. „Es gibt einen Trank, der die schwächste Seite eines Wesens hervorkehrt und bis zu dessen Tod innerhalb eines Jahres aufrechterhält.“ „Gibt es einen Gegentrank?“ „Nein. Der Trank läuft nach einem Jahr von selber wieder ab und lässt dann nach. Aber es muss nicht dieser Trank sein. Es kann auch ein Fluch sein, nur da habe ich dann keine Ahnung welcher. Geh am besten in Toms Bücherei und schau da nach.“ Tief seufzte James auf und schmiegte seine Wange an den großen Wolfskopf. „Sagen sie Professor. Ich habe erfahren, dass sie mal etwas mit meiner Mutter hatten. Stimmt das?“, verlangte James zu wissen und beobachtete den Tränkemeister ganz genau. Er nahm ein kurzes Zögern wahr, doch dann arbeitete der Mann einfach weiter. „Was wäre, wenn es so ist?“, fragte dieser zurück. „Sie könnten mir die Gewissheit geben, ob James Potter mein Vater ist, oder ob sie es eventuell sind.“ „Ja ich hatte eine unbeabsichtigte Affaire mit Lily, doch ich bezweifle, dass ich dein Erzeuger bin“, antwortete Severus ernst und legte den blutigen Lappen in die Schale mit dem Blutwasser. „Wie kann eine Affaire unbeabsichtigt sein?“ „Indem es im betrunkenen Zustand passiert. Es war auf einem Klassentreffen gewesen. James Potter war wegen einer starken Erkältung daheimgeblieben und hatte Lily trotzdem nach Hogwarts zur Feier geschickt. Es gab eine Menge Alkohol und dann haben mich meine Gefühle, die ich schon immer für sie gehegt hatte, übermahnt. Lily hatte wohl genauso viel wie ich getrunken und … nun ja … es passierte einfach im Affekt heraus. Es war das erste und einzige Mal“, erzählte Severus ruhig, was James seufzen ließ. „Wie konnte sie nur? Ich dachte, sie wäre glücklich mit James gewesen“, murmelte der Jüngere. „Das war sie auch. Sie liebte ihren Mann abgöttisch, auch wenn ich das nicht verstehen kann. Die Affaire hat sie ganz langsam aufgefressen, doch ich durfte nichts sagen. Sie hatte es mich schwören lassen, weil sie es ihm selber sagen wollte. Ob sie es getan hat, weiß ich nicht“, antwortete Severus und erhob sich mit der Schale um sie ins Badezimmer zu bringen. „Ich hoffe es, doch ich würde schon gerne wissen, ob sie mein Vater sind. Würden sie vielleicht …?“, bat James ohne die Frage zu Ende zu stellen. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es nicht bin. Aber wenn sie dann beruhigt sind, dann soll es so sein. Ich werde einen Trank dafür vorbereiten“, nickte Severus und erklärte sich einverstanden, was James erleichtert aufseufzen ließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)