Das Gift der Blutfeder von Kizunafan ================================================================================ Kapitel 6: Die Erinnerungen von Daniel Potter --------------------------------------------- Nachdenklich ging Harry in den Keller, um die Direktverbindung in die Gringottskammer mit den Denkarien zu benutzen. Dort war auch ein Verzeichnis, wessen Erinnerungen wo gelagert wurden. Überrascht war er über den Eintrag seiner Großeltern. Sie hatten auch für ihn ein Denkarium angelegt, mit frühkindlichen Erinnerungen und die Erinnerungen von Verwandten und Bekannten an schönere Tage, zusammen mit ihm und seinen Eltern. Sein Denkarium stand direkt bei dem seiner Mutter. Daniel Potters Denkarium stand weiter hinten, zusammen mit dem seiner Frau und ihren Kindern. Dann konnte also der Vertraute ganz normal weiter leben, bis er irgendwann das Ende für den aktuellen Blutherrscher war? Jetzt war Harry noch neugieriger. Daniels Denkarium stand ziemlich weit hinten, aber war wenigstens nicht allzu schwer zu finden. Er hatte seine Erinnerungen nach einem ganz eigenem System durchnummeriert und vorne stand eine Flasche mit der Aufschrift -Wichtig-! Die nahm Harry, füllte sie in das Becken und tauchte hinein. Er versank immer tiefer, bis er schließlich auf einer kleinen Wiese vor einem Turm landete. Da stand ein schwarzhaariger Mann mit tiefblauen Augen. Und er sah ihn direkt an. Er fing an zu sprechen: „Mein Name ist Daniel Potter. Da ich mein Denkarium meiner Familie hinterlasse, nehme ich an das derjenige, der sich meine Erinnerung ansieht, nicht nur ein Potter sondern auch jemand ist, der sich für die Belange und um die Umstände des Blutherrschers interessiert. Ich gebe hiermit die Erlaubnis dazu. Sollte sich dies der Vertraute des Blutherrschers ansehen - sei gewarnt - egal wie lange es dauert und wovon es abhängt das du gewählt wurdest - die Entscheidung wann du einen Mord begehst, fällst nur du. Bedenke stets warum du gewählt wurdest und mit welchem Vertrauen dies einher ging. Wenn sich diese Erinnerungen der nächste Blutherrscher ansieht - ich werde dir alles zeigen was meinen allerbesten Freund anging. Ich werde auch so etwas wie eine kurzweilige Verbindung herstellen. Was deine Ziele auch sein mögen - lass deinen Vertrauten, der doch genau so lange leben wird wie du, ein möglichst normales Leben leben. Mit Leuten, die demjenigen bei seiner Aufgabe stabilen Halt geben, ohne ihn zu bedrängen. Alex hat mir genau dies zugestanden - trotz allem hatte ich eine Familie. Sieh dir meine Erinnerungen genau an und lerne daraus." Mit diesen Worten war die Erinnerung zu Ende. Harry sah sich die unzähligen Phiolen mit Erinnerungen an und wählte nach dem Zufallsprinzip aus: Er war in einer kleinen Hütte. Neben ihm saß ein junger Mann und schrieb genau wie er, theoretische Beispiele für den Gebrauch von Runen für Wetterzauber auf. Vor ihnen stand ein älterer Mann mit langen braunen, grau strähnigen Haaren. Er überwachte sie sehr streng und schrieb immer wieder Anmerkungen auf eine Tafel. Wie gewisse Wetterzauber auf andere reagierten und wie man sie keinesfalls mischen sollte. Nach eben diesem Zufallsprinzip erwischte Harry noch einige dieser Unterrichtsstunden. Ihm war inzwischen klar, dass die Anderen nur Alexander Jarden und Meister Damien sein konnten. In der nächsten Erinnerung war tiefster Winter. Daniel war neugierig geworden und in den Keller der Burg seines Clans gegangen. Und ganz in der Nähe der gut gefüllten Vorratskammer, bei einem gut geheizten Kamin, hatte er seinen Meister gefunden, verwandelt in einen riesigen Braunbären der furchtbar schnarchte. Harry lachte. Diese Erinnerung war einfach zu witzig gewesen. Und dann kam die Erinnerung mit den Zauberstäben. Daniel und Alexander hatten bei der Zutatenbeschaffung mitgeholfen, hatten selbst das Holz für ihre Stäbe suchen müssen, alles nur nach Hinweisen ihres Meisters. Daniel musste in einem riesigen Wald nach genau dem richtigen Baum suchen. Nur mit dem Hinweis, dass er auf derselben Suche auch den Zentaur finden sollte und der für ihn die geweihte Erde. Nach einer halben Woche war es dann soweit. Daniel wollte eigentlich nur noch schlafen und hoffte das Meister Damien auch Ersatzzauberstäbe hatte, da hatte er ein Treffen mit einem Zentauren. Na ja er versaute genau diesem die Paarung mit der Zentaurin seiner Wahl, in dem er einfach aus dem Büschen taumelte. Die Lady wählte die Flucht, der Zentaur war nicht amüsiert und machte Daniel das auch klar. Genau in dem Augenblick fiel Daniel beinahe ein Ast auf den Kopf. Und der Zentaur hatte eine Vision von geweihter Erde. Damit war die Sache geklärt und Daniel hatte Holz und Zutaten. Alexander hatte es mit seinem Quellwasser und dem Einhornhaar auch nicht einfacher gehabt. Diese besondere Einhornart ließ sich nur von Mädchen unter 10 Jahren anfassen und Avalon war auch schon länger nicht mehr gesichtet worden. Am Ende fand er eine Holzfällerhütte und die Tochter des Hauses war 9 und sah Einhörner jeden Tag bei einer Quelle grasen. Sie versprach ihm ein paar Haare und auf Verdacht eine kleine Flasche Wasser von dieser Quelle. Der Holzfäller gab ihm dann auch genau das richtige Holz für seinen Stab. In einer Sternen klaren Nacht wurden die Stäbe von Meister Damien hergestellt und überreicht. Die nächsten Erinnerungen waren die an die Zeit, in der Daniel nach Alexander suchte. Er hatte sogar dessen Zauberstab in der Ruine der Jardens gefunden, nach dem er dort beim begraben der Leichen geholfen hatte. Nach einigen anderen Erinnerungen fand er die, in der sich Alexander verwandelte. Die Zwei aßen gemeinsam Frühstück. Alexanders Narben pulsierten und er stöhnte vor Schmerzen, aber blieb gemeinsam mit seinem Vertrauten am Tisch sitzen, weil er wusste das es das letzte Frühstück in diesem Zustand war. Sie wechselten kein Wort, sahen sich nur an und standen auf und gingen raus. Alexander sank nieder und wurde von Daniel aufgefangen. Gemeinsam genossen sie ihre letzte Zeit zusammen. Und dann drehte sich Alexander zu Daniel und sagte: "Ich werde nicht mehr ich sein. Ich brauche meinen alten Namen nicht mehr. Nachher bin ich etwas neues und dieses Neue braucht einen Namen. Gib mir diesen Namen und ich kann endlich gehen. Verzeihe mir, dass ich dich einfach so mit dieser Bürde zurück lasse..." Sanft unterbrach Daniel den Anderen. Er umarmte ihn fest und sagte leise: „Und so spreche ich diesem Wesen seinen alten Namen ab. Ab nun heißt dieser Namenlose Deartháir Cráite!" Mit einem Schrei war alles was Alexander Jarden ausgemacht hatte, weg. In Daniels Armen lag der Blutherrscher, ein dunkelrotes Wesen mit schwarzen Federn, mit Namen Deartháir Cráite. Sie standen auf und Daniel schwor dem Wesen erneut seine Treue. Nach einigen Erinnerungen, die sich alle um das drehten was der Blutherrscher getan hatte, kamen auch Erinnerungen an Daniels Familie, die er gegründet hatte, nach dem ihm der Blutherrscher ein wenig mehr Freiheit gelassen hatte. Und dann kam die letzte Erinnerung. Daniel war zu den Zentauren gegangen. Diese hatten gar nichts gesagt, sondern ihm nur ein Ritualmesser gegeben. Kaum hatte er es in Händen, wusste er das der Blutherrscher Bescheid wusste. Sie trafen aufeinander bei der alten Heimstatt ihres Meisters und gingen gemeinsam weiter zur Lichtung des Waldes, wo sie immer gemeinsam geübt hatten, als sie Beide noch jemand anderes waren. Und dort im Licht des Mondes fand der Blutherrscher sein Ende von der Hand seines Freundes. Und bevor er starb, flüsterte er noch etwas in dessen Ohr:"Mach mich unvergesslich. Vergiss nicht. Auch du wirst mich wieder finden." Kaum war Harry an der Stelle der Erinnerung angelangt, wurde er noch tiefer hinein gezogen. Er stand an einer Wegkreuzung und direkt vor ihm waren sowohl Alexander Jarden als auch Deartháir Cráite. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)