Heartbeat von MissyX ================================================================================ Kapitel 13: A chance encounter ------------------------------ ________________________________♠________________________________ »Schreib mir!«, flüsterte er mit einem letzten Seitenblick auf Usagi, bevor er sich wegdrehte und schnellen Schrittes zurück zur Terrasse lief. Ein merkwürdiges Gefühl machte sich in ihr breit, als sie ihm hinterher blickte und ihr bewusst wurde, dass sie ihn aufgrund der Zeitverschiebung mindestens drei Tage nicht sehen würde. Seufzend besah sich Usagi die Visitenkarte in ihrer Hand. Noch immer konnte sie nicht wirklich glauben, dass Mamoru ihr gerade eben seine Handynummer gegeben hatte und sie im Anschluss darum bat, ihm zu schreiben. Flehend, ja beinahe sehnsüchtig kamen die letzten Worte über seine Lippen und ließen ihren Herzschlag in jenem Moment, als er sie aussprach, kurzzeitig aussetzen.  Was war in letzter Zeit nur los mit ihr? Warum brachte sie dieser Mann so derart durcheinander?  Kopfschüttelnd wandte sie ihren Blick von der Visitenkarte und sah direkt zur Terrasse hinüber. Zu ihrem Bedauern konnte sie Mamoru dort jedoch nirgends mehr entdecken; und auch seine Mutter schien längst fort zu sein. Tief atmete sie kurz ein und wieder aus, bevor sie sich selbst dazu durchrang, zur Terrasse zurückzukehren. »Sieh nur Usagi, Noguchi war so freundlich und hat uns ein paar Kekse bereit gestellt«, lächelte Yukiko ihr entgegen und deutete auf das besagte Gebäck.  Doch Usagi konnte es nur zaghaft erwidern, denn noch immer kreisten ihre Gedanken um jenen schwarzhaarigen jungen Mann und die in ihrer Hand befindlichen Visitenkarte. Sollte sie ihm wirklich schreiben? Innerlich schallte sie sich selbst. Natürlich!  Und selbst wenn sie es nicht wollen würde, so müsste sie es dennoch tun.     »Du machst dir schon wieder viel zu viele Gedanken, mein Kind!«, schmunzelte Yukiko und biss herzhaft in einen der Kekse hinein.  Usagis Kopf ruckte schlagartig zu ihr herum:  »Was? ... Oh, ähm, tut mir Leid.«  »Muss es doch nicht! Aber sag mal, ist das nicht die Visitenkarte meines Enkels?«  Leise lachte sie auf, als sie sah, wie Usagi mit einem Mal leicht errötete und anschließend verlegen auf die Visitenkarte blickte. »Äh.. ja, Mamo... ich meine... - Ihr Enkel...«    »Stopp, stopp, Usagi! Zunächst einmal, lass doch bitte dieses unsägliche Siezen mir gegenüber sein, ja?«, unterbrach Yukiko die junge blonde Frau und hob tadelnd ihren rechten Zeigefinger, als sie bemerkte, dass Usagi etwas entgegnen wollte. »Keine Widerrede! Also, wo waren wir stehen geblieben? Ah ja, die Visitenkarten meines Enkels...« Neugierig blickte sie ihr entgegen und lächelte.  Usagi konnte nicht anders, als es nun zu erwidern. Die Herzlichkeit, die Yukiko ihr nur mit ihrer bloßen Anwesenheit entgegenbrachte, faszinierte sie. Sie kam nicht umhin zu denken, dass sie sich in ihrer Gegenwart ungemein wohl und zudem auch noch fast wie zu Hause fühlte. Einfach geborgen und beschützt.  Lächelnd setzte sie sich der älteren Frau gegenüber und griff nach einem der Kekse, während sie erneut das Wort ergriff: »Dein Enkel...« »...Mamoru!«, warf Yukiko ein und erhob abermals ermahnend ihren Zeigefinger.  Usagi schmunzelte, fuhr aber ohne Widerworte fort:  »Also schön, dann eben Mamoru... Also, er hat mich gefragt, ob ich nicht meinen Vater fragen könnte, wer den Artikel über Natsumi und ihn verfasst hat.«  Überrascht zog Yukiko die Stirn kraus. »Deinen Vater?« Die junge Frau nickte. »Ja, mein Vater ist Chefredakteur bei der Yomiuri Shimbun. Vermutlich war er es wohl auch, der den Artikel verfasst hat. Zumindest waren es seine Initialen. Aber das konnte ich Mamoru ja unmöglich sagen. Sonst...«    »Sonst wäre er sofort zu ihm gefahren und hätte ihm vermutlich den Kopf abgerissen!?«, mutmaßte Yukiko und schüttelte belustigt den Kopf, als sie daraufhin Usagis leichtes Nicken vernahm. »Nein, nicht doch mein Kind. Ich denke, da hast du etwas missverstanden. Mamoru möchte lediglich wissen, wer den Artikel in Auftrag gegeben hat. Aber um das herauszufinden, hätte er nicht extra den Umweg zu dir machen müssen. Ein Anruf und ein kurzes Telefonat mit der Redaktion hätte gereicht.«  Usagi, die gerade dabei war in ihren Keks hinein zubeißen, hielt plötzlich in ihrer Bewegung inne.  »Was willst du mir damit sagen?«  Irritiert legte sie den Kopf schief. »Das Mamorus Beweggründe vermutlich gänzlich andere waren, als er dir seine Visitenkarte gegeben hat. Wie schon erwähnt, er hätte nur bei der Youmari Shimbun anrufen brauchen. Und bevor du mich jetzt fragst, was ihn dann dazu bewogen hat, den Umweg über dich zu wählen, so kann ich dir nur antworten, dass die Antwort darauf ziemlich nahe liegt. Du musst sie nur noch für dich selbst herausfinden.«        »Du weißt es also, willst es mir aber nicht sagen, richtig?«, fragte Usagi und seufzte. »Nein, denn das ist ganz alleine Mamorus Angelegenheit. Zumal ich mich auch ganz gewaltig irren könnte«, erwiderte Yukiko.  Usagi nickte und lehnte sich seufzend in ihren Stuhl zurück. Nachdenklich zog sie wenig später ihr rechtes Bein zu sich heran und bettete ihren Kopf auf ihr Knie, während sie mit ihren kristallklaren blauen Augen den ebenso blauen Himmel nach Flugzeugen absuchte. Doch alles was sie dort oben fand, waren lediglich kleine Wölkchen, die nach und nach an ihr vorbeizogen. Yukiko die Usagi derweilen immer mal wieder von der Seite beobachtete, während sie in einer ihrer Groschenromane herumblätterte, fragte sich, warum die junge Frau eigentlich nicht längst in festen Händen war. Ihrer Meinung nach müsste die -in ihren Augen äußerst hübsche und attraktive- junge Frau mindestens ein Dutzend Verehrer haben, die ihr tagtäglich Avancen machten. Einschließlich ihrem Enkel.  Es war mehr als offensichtlich für sie, dass Mamoru ihrer Pflegekraft bereits vom ersten Augenblick an verfallen war. Mochte er es im Moment auch noch so sehr abstreiten, so war sie sich ziemlich sicher, dass er gerade dabei war, sein Herz endgültig an Usagi zu verlieren.  Und Usagi selbst? Still lächelte Yukiko in sich hinein, als sie abermals ihren Blick über die junge Frau schweifen lies. Wenn sie sich nicht irrte, und das tat sie so gut wie nie, schenkte sie ihrem Enkel im Gegenzug das ihre.  »Alles eine Frage der Zeit...«, murmelte sie leise und brachte Usagi dazu, fragend zu ihr hinüber zu sehen.  »Frage der Zeit?«, wiederholte sie die Worte Yukikos und legte erneut leicht den Kopf schief.   »Oh, habe ich das gerade etwa laut gesagt?«  Usagi nickte energisch, kam jedoch nicht mehr dazu, Yukiko zu fragen, was sie denn damit gemeint hätte, da Noguchi plötzlich in der Terrassentür stand und das Mittagessen ankündigte.        »Miss Chiba, Miss Tsukino...«  Höflich verbeugte sich Noguchi vor den beiden Frauen.  »...das Essen wäre dann jetzt soweit«, fuhr er fort und blickte dann abwartend zu Yukiko.  Diese lächelte und deutete ihm an, dass sie das Mittagessen gerne auf der Terrasse einnehmen würden. Noguchi nickte und machte sich dann daran, den kleinen runden Esstisch auf der Terrasse einzudecken, während Yukiko die blonde junge Frau darum bat, sie kurz ins Bad zu bringen. »Usagi, ich würde nach dem Essen gern ein wenig Mittagsschlaf halten. Wärst du so nett und würdest in der Zeit ein paar Besorgungen in der Stadt für mich tätigen?«, fragte Yukiko sie, als diese sie wenig später zurück zur Terrasse brachte und behutsam an den Esstisch dirigierte.  »Wenn du es wünscht, sehr gern!«, erwiderte Usagi lächelnd und setzte sich dann ebenfalls. »Ich danke dir, meine Liebe! Der Einkaufszettel befindet sich im Übrigen noch bei mir auf dem Nachtisch.« Dankbar lächelte Yukiko ihr entgegen, während sie ihr ein kleines Kuvert zuschob.  »Ich denke, das müsste reichen. Falls nicht, lass es mich später einfach wissen. Aber falls etwas übrig bleiben sollte, so möchte ich, dass du den Rest einfach als ein kleines Trinkgeld ansiehst«, fügte sie zwinkernd hinzu und griff dann mit leicht zittrigen Händen nach dem vor ihr liegenden Besteck.  Usagi nickte, schwieg jedoch. Sie hatte mittlerweile erkannt, dass jeglicher Widerspruch bei Yukiko zwecklos war. 'Genau wie bei Mamoru', kam es ihr kurz den Sinn und griff ebenfalls nach dem vor ihr liegendem Besteck. Seufzend stellte sie fest, dass er wohl auch ein wenig den Charakter von seiner Großmutter geerbt hatte. Noch während sie sich die befüllte Gabel mit gegrilltem Lachs zum Mund führte, stutze sie kurz und hielt in ihrem Mahl inne. Wieso in aller Welt musste sie dabei sofort an ihn denken? Obwohl ihr der Sake no teriyaki sehr gut schmeckte, schaffte Usagi nicht einmal die Hälfte davon. Dafür hatte sie den Morgen einfach viel zu gut gefrühstückt. Einige Augenblicke später sah sie, wie auch Yukiko ihr Besteck beiseite legte und fragend zu ihr hinüber sah. Entschuldigend erwiderte sie ihren Blick und deutete dabei leicht auf ihren Bauch. Usagi brauchte nichts weiter zu sagen, denn Yukiko verstand sie sofort. Leise lachte die ältere Dame auf und deutete ihr an, sie nun ins Bett zu bringen. Da Usagi ihren Fuß jedoch noch nicht allzu sehr belasten durfte, bat Yukiko Noguchi im nächsten Moment darum, ihr dabei zu helfen. Lächelnd bedankte Usagi sich einige Minuten später bei ihm für seine Hilfe und wünschte Yukiko - nachdem Noguchi das Zimmer verlassen hatte - einen erholsamen Schlaf, bevor sie sich selbst mit dem Bus auf den Weg in die Stadt machte. Vorher war sie allerdings noch kurz auf ihrem Zimmer gewesen, um ihre kleine Handtasche samt Geldbörse zu holen. * Während der Fahrt sah Usagi sich im Bus ein wenig um. Sie musste grinsen, als ihr Blick prompt an einem jungen Pärchen hängen blieb, das ihr direkt gegenüber saß. Beim genauen hinsehen fiel ihr nämlich auf, dass die beiden vielleicht gerade einmal 15 oder 16 Jahre alt sein mochten. Dies verriet ihr zumindest die äußerst auffällige Schuluniform des Mädchens; hatte sie diese doch selbst vor ein paar Jahren noch getragen. Schnell wandte sie jedoch den Blick von den beiden wieder ab, als der Busfahrer die nächste Haltestelle ankündigte und diese sich von ihren Plätzen erhoben. Usagi sah ihnen kurz hinterher und erstarrte regelrecht, als ihr Blick dabei wie zufällig auf eine junge schwarzhaarige Frau fiel. Sie kniff die Augen zusammen und blinzelte ein paar Mal. Sie kannte sie und sie war sich sicher, dass sie ihr schon einmal begegnet war. Doch nur wo? Nachdenklich sah sie sich die junge Frau, die ihr schräg gegenüber an einem Stehplatz stand und starr aus dem Fenster blickte, genauer an. Ihr stockte der Atem, als die Schwarzhaarige sich plötzlich zu ihr herumdrehte und ihr direkt in die Augen blickte. In jenem Moment wusste sie, wer sie war und wo sie die äußerst hübsche Frau schon einmal gesehen hatte. Am Hikawa-Tempel! Es war an dem Ort, an dem sie sich vor ein paar Tagen hin verirrt hatte, weil sie mal wieder geträumt und dabei nicht wirklich auf den Weg geachtet hatte. Usagi erinnerte sich wieder ganz genau, denn in ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie solch traurige Augen gesehen, wie an jenem Tag. Und auch jetzt spiegelte sich in den Augen der Miko eine gewisse Traurigkeit wieder. Ihr war es, als würde der traurige Blick der Schwarzhaarigen ganz alleine ihr gelten. Verwirrt schüttelte Usagi ihren Kopf, als vor ihren Augen merkwürdige Bilder aufflackerten, die für sie zwar überhaupt keinen Sinn ergaben, aber dennoch irgendwie vertraut vorkamen. Und obwohl sie die schwarzhaarige Miko gar nicht kannte und heute erst zum zweiten Mal sah, hatte sie das Gefühl, als würde sie diese schon weitaus länger kennen. Verlegen senkte Usagi ihren Blick und biss sich dabei leicht auf die Unterlippe. Als sie wenig später wieder aufsah, sah sie, wie die Miko ihr ein zaghaftes Lächeln schenkte und sich dann umdrehte, um an der nächsten Haltestelle, die sie so eben erreicht hatten, auszusteigen. Peinlich berührt rutschte sie ein wenig tiefer in ihren Sitz. Was mochte die schwarzhaarige Miko wohl eben von ihr gedacht haben, als sie sie so ungeniert angestarrt hatte? Ganz in Gedanken versunken, bemerkte Usagi zunächst nicht, wie der Fahrer die nächste Haltestelle ankündigte. Erst als ihr Sitznachbar sich erhob und sie darum bat, ihn doch bitte durch zu lassen, blickte sie überrascht auf.    »Oh, natürlich! Ich bitte vielmals um Entschuldigung«, erwiderte sie hastig und erhob sich ebenfalls. Als sie erkannte, dass sie hier ebenfalls aussteigen musste, lief sie so schnell wie ihre Füße sie tragen konnten Richtung Ausgang. * Während Usagi sich auf den Weg in die Stadt machte, überlegte Yukiko in ihrem Zimmer, ob sie ihrem Enkel und Usagi nicht doch ein wenig auf die Sprünge helfen sollte. Doch wie sollte sie das bewerkstelligen, ohne dass die zwei davon Wind bekommen würden? Schließlich, und das wusste sie, war ihr Enkel nun wahrlich nicht auf den Kopf gefallen. Einzig allein wenn es um die Liebe ging, schien er irgendwie ein wenig blind und begriffsstutzig zu sein.  Frustriert klappte sie ihr Buch zu und legte es anschließend beiseite. Sie musste sich unbedingt etwas einfallen lassen. Eine Situation schaffen, bei der ihr Enkel und Usagi sich definitiv näher kommen würden. Sehr nahe! Yukiko überlegte. Wiegelte ihre bereits vorhandenen Ideen im Kopf ab. Verwarf die meisten, die sie zunächst für gut befunden hatte, aber gleich wieder. Es war zum Haare raufen. Ihr fiel absolut nichts Gescheites ein, das ihr garantierte, dass es auch funktionieren würde.  'Vielleicht sollte ich meine Tochter hinzuziehen und um Rat fragen', kam Yukiko die Idee; verwarf diese jedoch keine Sekunde später auch gleich wieder. Dafür musste sie erst einmal wissen, wie Midori zu Usagi stand. Seufzend blickte sie nach oben zur Decke. Das herauszufinden wäre für sie wohl das kleinere Übel und zumindest schon mal ein Anfang! * Gemächlich schlenderte Usagi durch die Einkaufspassage; vorbei an unzähligen Boutiquen, Apotheken, Souvenir und Second-Hand-Läden. Staunend blieb sie jedoch nach einigen Metern an einen Juwelierladen stehen, in dessen Auslage sich eine Vielzahl von Schmuckstücken, wie Ketten, Ringe und Uhren befanden. »Wie schön...«, flüsterte die junge blonde Frau, als ihr Blick auf eine, in ihren Augen besonders schöne, vergoldete Uhr fiel, die in der Mitte der Auslage auf ein rotes samtenes Kissen gebettet wurde. Bei näherem Hinsehen fiel ihr jedoch auf, dass es sich bei der so genannten Uhr eher um eine Taschenuhr handelte, die alle Mondphasen aufzuzeigen schien. Faszinierend legte sie leicht den Kopf schief und bestaunte die Uhr ausgiebig. »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?« Überrascht fuhr Usagi zu der ihr unbekannten Frauenstimme herum. »Oh, ähm...Verzeihung, ich habe Sie gar nicht bemerkt.«, stammelte sie und strich sich verlegen eine ihrer Haarsträhnen hinters Ohr, »Sagen Sie, arbeiten Sie hier?« Die Frau mittleren Alters nickte. »Wenn Sie das Juweliergeschäft meinen, dann ja.« Usagi lächelte und lies noch einmal kurz ihren Blick über die Taschenuhr schweifen, bevor sie sich der Frau gänzlich zuwandte. »Prima! Denn ich habe gerade diese wundervolle Taschenuhr in der Auslage Ihres Schaufensters entdeckt und würde sie gerne kaufen wollen. Nur befürchte ich, dass ich gerade leider nicht genug Geld dabei habe, um sie mir leisten zu können. Würden Sie mir diese vielleicht für zwei Tage zurücklegen? Wäre das möglich?« Die Verkäuferin lächelte milde, als sie den schon fast flehenden Ausdruck in den Augen der jungen blonden Frau wahrnahm.  »Natürlich. Es ist bei uns zwar nicht üblich, dass wir etwas für jemanden reservieren, aber bei Ihnen würde ich eine Ausnahme machen, weil sie so nett gefragt haben. Am besten wäre es aber, wenn Sie erst am Samstag wiederkommen würden. Sie könnten an dem Tag die Taschenuhr womöglich um ein paar Yen preiswerter erstehen«, erwiderte sie und deutete dabei auf den kleinen Flyer an der Eingangstür.  Usagi nickte verstehend. Höflich bedankte sich sie bei der netten Verkäuferin und versprach ihr, am Samstag wieder zu kommen, nachdem sie ihr ihren Namen aufgeschrieben hatte. Einige Augenblicke später, als sie sich voneinander verabschiedet hatten, sah Usagi wie die Verkäuferin die Taschenuhr aus der Auslage herausholte. Still lächelte die blonde Frau in sich hinein und schritt dann langsam Richtung Kaufhaus. Wenn sie noch vor 15:30 Uhr wieder im Anwesen sein wollte, so musste sie so langsam aber sicher damit beginnen, Yukikos Einkaufzettel abzuarbeiten. Gemächlich schlenderte sie wenig später mit einem blauen Einkaufskorb durch die Gänge des Kaufhauses, dabei immer darauf bedacht, sich in diesem hiesigen Gebäudekomplex nicht zu verlaufen.  'Einfach der Menschentraube folgen, Usagi!', sprach sie zu sich selbst, während sie sich die Einkaufsliste besah. Systematisch arbeitete sie Punkt für Punkt der Liste ab und war am Ende heilfroh, alles bekommen zu haben und nun endlich an der Kasse zu stehen. Nachdem Usagi bezahlt und den letzten Artikel in ihrer Einkaufstasche verstaut hatte, wandte sie sich von der Kasse ab und lief Richtung Ausgang. In der Sekunde, in der ihr eine nur all zu bekannte Frauenstimme ans Ohr drang, blieb sie jedoch abrupt stehen. Überrascht blickte sie zu dem kleinen Café hinüber, welches sich direkt gegenüber vom Kaufhaus befand. Scharf sog sie die Luft ein, als sie die Frau erkannte, die dort ziemlich nah vor einem ihr unbekannten Mann stand.   »Natsumi?!«, keuchte sie leise auf und schlug sich ungläubig ihre rechte Hand vor ihren Mund, als sie sah, wie der fremde Mann sich zu Natsumi hinunter beugte und sie küsste. So leise wie möglich schlich Usagi sich näher an die Beiden heran. Versteckte sich unauffällig hinter einer nahe gelegenen Litfaßsäule, schielte leicht um diese herum und lauschte dabei den Worten des fremden Mannes. »Es ist immer wieder schön mit dir, Natsumi... und das in allerlei Hinsicht!«, flötete der unbekannte Mann, griff nach Natsumis Hand und blickte ihr tief in die Augen. »Und? Konntest du es auftreiben?« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)