Heartbeat von MissyX ================================================================================ Kapitel 3: Preparation is everything ------------------------------------ Ohne weiter groß darüber nachzudenken und darauf zu achten, welche Nummer beziehungsweise wer sie da gerade anrief, nahm sie das Gespräch entgegen. Gerade noch rechtzeitig, bevor die Mailbox angesprungen wäre.  »Tsukino? Mit wem spreche ich bitte? ... Ja, genau die bin ich ... Das freut mich ... Ja, morgen passt mir gut. Um welche Uhrzeit? ... Ok, vielen Dank für Ihren Anruf. Auf Wiederhören.« Sie konnte es kaum glauben. War das gerade wirklich passiert? Hatte sie nicht geträumt? Ihre erste Bewerbung war tatsächlich von einem ersten Teilerfolg gekrönt. Ja, man hatte sie wahrhaftig zum Vorstellungsgespräch bei Familie Chiba eingeladen. Es kam zwar ziemlich unvorbereitet und war auch sehr kurzfristig angesetzt, aber sie hatte zumindest eine positive Nachricht, die sie stolz ihren Eltern berichten konnte. Schnell schrieb sie noch eine SMS an Naru. Ihre beste Freundin sollte schließlich die Erste sein, die von diesen tollen Neuigkeiten erfuhr. Ihre Finger flogen aufgeregt über die Tasten ihres Handys: Von: Usagi  An: Naru  Zeit: 18:26 Uhr  Halt dich fest, Naru...  Ich habe morgen ein Vorstellungsgespräch bei den Chiba's! :-) Von: Naru  An: Usagi  Zeit: 18:28 Uhr  Im Ernst? Herzlich Glückwunsch! Welche Zeit?  Ich muss schließlich wissen, wann ich Daumen drücken muss ;-) Von: Usagi  An: Naru  Zeit: 18:29 Uhr  Um 11:00 Uhr und ich bin jetzt schon ganz nervös ^^  Wünsch mir Glück. Ich melde mich im Anschluss :-* Von: Naru  An: Usagi  Zeit: 18:34 Uhr  Toi Toi Toi! Zeig dich einfach von deiner Schokoladenseite und  sie werden dir zu Füßen liegen... Ich erwarte deinen Anruf :-* Zufrieden mit sich und der Welt legte Usagi das Handy beiseite und ging zurück in die Küche. Die Mikrowelle hatte unterdessen ihr Essen erwärmt und piepte leise vor sich hin. Der köstliche Duft von Curry-Hühnchen stieg ihr in die Nase und ließ einem regelrecht das Wasser im Mund zusammenlaufen. Neben dem weltberühmten Zitronenkuchen ihrer Mama, war Curry-Hühnchen einfach Usagis Leibspeise. Fröhlich vor sich hinsummend, griff sie nach dem Teller, angelte sich Besteck aus dem Schubfach und begab sich geradewegs die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Gerade als sie ihr Zimmer betrat, sah sie aus dem Augenwinkel heraus, wie ihre Katze Luna sich an ihr vorbei schlich und sofort auf die gegenüberliegende Fensterbank sprang. 'Katze müsste man sein', ging es Usagi durch den Kopf, als sie sah, wie Luna sich dort niederließ und zusammen rollte. Seufzend stellte sie ihr Essen auf dem Schreibtisch ab, schaltete die Schreibtischlampe ein und ließ sich dann auf dem dort befindlichen Stuhl nieder. Beherzt griff sie sofort zu ihrem Besteck und machte sich dann mit einem wohligen 'Mmmhh' über das duftende Curry-Hühnchen her. Während sie aß, schaltete sie ihren PC ein und wartete einen Moment, bis dieser sich gänzlich hochgefahren hatte. Es dauerte auch nicht lange und schon konnte sie auf das Internet und ihr E-Mail-Postfach zu greifen. Nebenbei öffnete sie noch ein Schreibprogramm, denn sie hatte sich fest vorgenommen, sich heute noch auf weitere offene Stellen zu bewerben. Sicher, sie hatte vielleicht eine Chance nach dem morgigen Vorstellungsgespräch bei den Chibas eine Anstellung zu bekommen, aber alleine darauf verlassen wollte sie sich eben doch nicht. Beschwingt und voller Tatendrang machte sie sich, nachdem sie aufgegessen hatte, im Internet auf die Suche. Zu ihrem Glück fand sie drei weitere Stellen, bei denen Naru wohl auch wieder sagen würde, dass die Inserenten genau jemanden wie sie suchen würden.  Usagi lachte leise auf, als sie daran dachte, wie euphorisch ihre Freundin diese Worte benutzte, als ihr der Artikel von den Chibas ins Auge stach. Kurz überlegte sie, ein wenig über die Familie Chiba im Internet zu recherchieren und befand ihren Einfall als sinnvoll. Es würde sicherlich nicht schaden, wenn sie etwas mehr über ihren zukünftigen Arbeitgeber wusste und im Bedarfsfall auf einige Hintergrundinformationen zurückgreifen konnte.  »Na dann wollen mir mal schauen, was ich über die Chibas alles im Internet finde.«, murmelte sie vor sich hin.  Sie öffnete ein neues Fenster und tippte mit flinken Fingern den Namen 'Chiba' und 'Tokyo' als Suchbegriff ein. Sofort spuckte die Suchmaschine unzählige Ergebnisse aus. Neugierig öffnete sie den ersten angezeigten Link. Es war ein kurzer Artikel und leider auch nicht sehr aufschlussreich, sodass Usagi die Seite wieder schloss.  Der zweite Artikel, der ihr ins Auge fiel, war hingegen schon vielversprechender. Es war ein Artikel aus der Yomiuri Shimbun, der wohl bekanntesten Zeitung der Stadt, für die auch Usagis Vater arbeitete. Ein Bild zweier Frauen zierte die Schlagzeile. Allem Anschein nach waren es Mutter und Tochter. Neugierig las Usagi den darunter befindlichen Artikel: Ein Familienunternehmen mit Generationskonflikt? Weit gefehlt. Die Chiba Corporation ist ein mittelständisches, konzernunabhängiges Familienunternehmen aus der Gemeine Chiyoda  der Präfektur Tokio , das mittlerweile in der 4. Generation familiengeführt wird. Seit 1971 wurde das Unternehmen erfolgreich von Yukiko Chiba geleitet. Einer starken Frau mit einem starken Willen.  Nach langer und schwerer Krankheit gab sie jedoch Anfang des Jahres ihren Rücktritt bekannt  und  wurde damit von ihrer Tochter Midori als Geschäftsführerin (CEO) abgelöst.  Midori Chiba,  einziges Kind aus  der  Ehe von Yukiko und Takumi Chiba,  ist damit das neue Oberhaupt einer der einflussreichsten Unternehmerfamilien in Tokio. Doch wie konnten sich Frauen wie Yukiko Chiba und nun auch ihre Tochter Midori Chiba in einer von Männern geprägten Domäne behaupten? Was genau macht sie so erfolgreich?  Es gibt bestimmte Wege und Hürden, die gegangen und genommen werden müssen, um dorthin zu kommen, wo diese beiden erfolgreichen Frauen nun stehen. Langsam sind sie ins Rampenlicht getreten und brachten frischen Wind in die traditionell männlich geprägte Geschäftswelt. Was sie erfolgreich gemacht hat, ist ihre Entscheidungsfreudigkeit, ihre Durchsetzungsfähigkeit, ihre Bereitschaft zu kämpfen, vor allem aber ein riesiges Unabhängigkeitsbedürfnis.  [...]  Die mit dem Führungswechsel verbundene personelle Umstrukturierung ermöglichte es Midori Chiba, ihren Sohn Mamoru als stellvertretenden CEO mit an Bord zu holen. Mamoru Chiba? Fieberhaft überlegte Usagi, wo sie  den Namen schon einmal gehört hatte. Es war, als würde ihr Unterbewusstsein etwas mit ihm verbinden. Jedoch fiel es ihr partout nicht ein und so öffnete sie ein neues Fenster und tippte den Namen im Suchfeld ein. Stirnrunzelnd starrte sie auf das Ergebnis. »Hmmm, das ist seltsam.«, flüsterte sie zu sich selbst und tippte nachdenklich mit dem Zeigefinger an ihrer Unterlippe. Überlegte, ob sie vielleicht den Namen falsch geschrieben hatte und versuchte es dann noch ein mal. Doch wieder nichts. Kein Bild. Nicht einmal einen kleinen Artikel konnte sie über ihn finden. Auch auf der Homepage des Familienunternehmens fand sich kein offizielles Bild von ihm.  Frustriert schloss sie die Suche und dachte eine Weile darüber nach, wieso und weshalb man überhaupt nichts über einen gewissen Mamoru Chiba finden konnte. Schließlich war er laut dem Artikel stellvertretender Geschäftsführer. War er vielleicht nicht gerade Ansehnlich? War er vielleicht entstellt und mied deshalb die Öffentlichkeit?  »Das würde zumindest erklären, warum kein einziges Bild von ihm existierte.«, sagte sie zu sich selbst seufzend und besah sich noch einmal das zu dem Artikel gehörenden Bild der beiden Frauen, den sie gelesen hatte.   Usagi schüttelte ungläubig den Kopf. Es musste einen anderen triftigen Grund dafür geben, denn sowohl Yukiko also auch Midori Chiba waren ausgesprochen hübsche Frauen.  Mit dem Gedanken, dass sie diesem Mamoru höchstwahrscheinlich am nächsten Tag gegenüber stehen würde und sich dann selbst ein Bild machen konnte, schloss sie den Artikel und richtete ihre Aufmerksamkeit auf Luna, die von ihrem Fensterplatz aufgesprungen war und nun schnurrend an ihren Beinen lang strich.  »Na Luna, hast wohl Hunger, hm?«  Das penetrante Maunzen der schwarzen Katze bestätigte ihren Verdacht.  Lächelnd bückte sich Usagi leicht zu ihr hinunter und hob sie in ihre Arme, um ihr den Kopf zu kraulen. Behutsam strich sie mit dem Zeigefinger die Konturen der Sichelförmigen Blesse auf der Stirn nach.  »Na dann lass uns mal runter gehen und dein Schälchen füllen.«  Als hätte sie Usagi verstanden, schmiegte sich Luna an ihr Frauchen und schnurrte hingebungsvoll. Usagi erschrak leicht, als sie und Luna kurze Zeit später in der Küche ankamen und sie das Licht einschaltete. Ihr Blick streifte wie von selbst die Uhr an der gegenüberliegenden Wand.  »Schon so spät?«  Ungläubig zwinkerte sie ein paar mal, aber die Uhrzeit, die die Uhr dort anzeigte, veränderte sich einfach nicht. Ganz im Gegenteil: Es wurde immer später und später, je länger sie auf die Zeiger starrte.  Theatralisch stieß Usagi einen Seufzer aus, setzte Luna auf den Boden ab und befüllte ihre Schälchen. Sofort machte sich Luna über ihr Futter her. Sie schnurrte laut, während sie aß und zauberte Usagi dadurch ein Lächeln auf die Lippen. Wieder glitt Usagis Blick auf die Uhr, die mittlerweile Punkt 23:00 Uhr anzeigte.  »Na toll, das heißt dann wohl, das ich so langsam mal ins Bett sollte, um morgen fit zu sein. Oder Luna, was meinst du?«, merkte sie zwinkernd in Lunas Richtung an und schlenderte ohne Umschweife ins Bad.  Keine zwanzig Minuten später schlüpfte sie, in ihrem Lieblingsschlafdress gekleidet, in ihr Bett. Kaum das sie drin lag, schnappte sie sich ihre Bettdecke und mummelte sich darin ein. Auf der Seite liegend, warf Usagi einen Blick nach draußen und genoss noch eine ganze Weile lang den Anblick des Mondes, dessen Licht heute besonders hell in ihr Zimmer schien, bevor sie ihre Augen schloss und einschlief.      "Träume mein Kind! Denn in diesen Träumen, wirst du all die Antworten finden, die du suchst. Lass es zu. Erinnere Dich und du wirst sie erkennen." Am nächsten Morgen riss das laute Schrillen ihres Weckers Usagi aus dem Schlaf. Grummelnd zog sie sich ihre Decke über den Kopf.  »Lass mich bitte noch drei Minuten schlafen.«, murmelte sie leicht verärgert vor sich hin. Hatte sie doch gerade einen so schönen Traum gehabt. Es war wie in einem Märchen. Ein Prinz und eine Prinzessin, auf einem Balkon, ganz alleine und alles deutete auf einen Kuss hin, als sie sich tief in die Augen geblickt hatten. Zumindest war Usagi sich sicher, dass der Prinz aus ihrem Traum sie gerade küssen wollte.  Zähneknirschend schlug sie ihre Decke zurück und setzte sich auf. Es brachte ja nichts, konnte sie doch jetzt so oder so nicht mehr einschlafen. Böse warf sie einen Blick auf ihrem auf dem Nachttisch stehenden Wecker, der noch immer vor sich hin schrillte. »Ist ja gut, ich bin ja schon wach!«  Leicht genervt drückte sie die AUS-Taste vom Wecker und schälte sich aus ihrem Bett, um anschließend samt neuer Unterwäsche ins angrenzende Bad zu tapsen. Im Bad angekommen, warf sie erst ein mal einen Blick in den Spiegel und erschrak zutiefst.  »Oh mein Gott! Oh mein Gott, wie sehe ich denn aus?«  Nicht nur, dass ihre Haare ohnehin jeden Morgen so wirr aussahen, als hätte sie in eine Steckdose gefasst - nein, zu allem Überfluss sah es auch noch aus, als hätte sie die Nacht durchgemacht. Tief ein und ausatmend kam Usagi zu dem Entschluss, dass ihr da jetzt wirklich nur noch eine kalte Dusche helfen würde. Leicht fröstelnd trat sie missmutig in die Duschkabine.  »Aaaah, verdammt ist das kalt.«, schimpfte sie und drehte doch lieber das warme Wasser auf. Mit einem rosafarbenen Handtuch um den Körper und die Haare gewickelt, trat sie wenig später vor ihren Kleiderschrank und griff nach ihrer neuesten Errungenschaft. Das schwarze Etuikleid hatte sie gestern Abend noch auf einem Kleiderbügel aufgehangen, damit es nicht zerknitterte. Je länger sie es nun betrachtete, umso nervöser wurde sie in Bezug auf das bevorstehende Vorstellungsgespräch. Ein beiläufiger Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es auch an der Zeit war, sich fertig zu machen, um zumindest noch kurz mit ihren Eltern frühstücken zu können. 15 Minuten später stand sie zufrieden lächeln vor dem Spiegel und drehte sich einmal kurz um die eigene Achse. Erneut stellte sie fest, dass das schwarze Etuikleid einfach perfekt saß und sich wie eine zweite Haut um ihren Körper schmiegte. Sie wirkte darin elegant und auch ein wenig geheimnisvoll. Die Begegnung mit diesem schwarzhaarigen jungen Mann kam ihr dabei in den den Sinn. Seine funkelnden blauen Augen waren ebenfalls geheimnisvoll gewesen. Tiefgründig. Faszinierend. Magisch.  Ein wohliger Schauer erfasste Usagi.  Seufzend wandte sie sich um. Er war doch in Begleitung gewesen. Sicherlich seine Freundin oder sogar Ehefrau. Und doch konnte sie sich nicht gegen den Gedanken verwehren, dass sie gern die Frau an seiner Seite sein wollte. Das sie diejenige sein sollte, der er sein Herz schenkte?  ...was dachte sie da nur? Vermutlich würde sie ihn doch eh nie wiedersehen. Kopfschüttelnd lief sie aus ihrem Zimmer hinunter in die Küche, wo ihre Eltern bereits gemeinsam beim Frühstück saßen. Ihre Mutter registrierte sie zuerst und sprang überrascht auf: »Guten Morgen, Usagi. Du bist ja schon auf. Komm, nimm Platz und iss etwas.«  »Danke Mama!«, Usagi küsste sie liebevoll auf die Wange und lief um den Tisch herum, um gegenüber von ihrem Vater Platz zu nehmen. Ohne dabei von seiner Zeitung auf zu sehen, begrüßte Kenji seine Tochter: »Guten Morgen, Liebes. Wie lief es gestern mit Naru?«   »Morgen Papa. Ja, es war super. Dank Narus Hilfe habe ich bereits heute um 11:00 Uhr das erste Vorstellungsgespräch.«, strahlte sie ihn an. Zu ihrer Enttäuschung reagierte ihr Vater nicht weiter darauf und nickte lediglich kurz. Hatte er ihr überhaupt richtig zu gehört?  »Oh Usagi, das ist ja... ich freue mich so für dich.«, kam Ikuko auf sie zu, stellte ihr eine Tasse Kaffee vor die Nase und setzte sich neben ihren Mann. Lächelnd besah sie sich ihre Tochter. »Dein neues Kleid steht dir übrigens wunderbar.«, zwinkerte sie ihr zu und brachte Kenji dadurch dazu, endlich von seiner Zeitung aufzublicken und seine Tochter eingehend zu mustern.  Ein wenig zu energisch schmiss er diese nun vor sich auf den Tisch.  »Usagi Tsukino, mit diesem kurzen Fummel gehst du mir aber nicht aus dem Haus.«, schimpfte er mit erhobenen Zeigefinger.  »Aber Papa...« Usagi war empört von ihrem Stuhl aufgesprungen und blickte hilfesuchend zu ihrer Mutter, »Ich habe doch heute ein Vorstellungsgespräch und da werde ich das Kleid tragen. Naru und ich haben es extra dafür gekauft.«  »Nein! Du wirst mir so auf gar keinen Fall aus dem Hause gehen. Oder willst du von wildfremden Männern weggeschnappt werden?«  Verwirrt über die Aussage ihres Vaters blickte Usagi zu ihrer Mutter: »Was meint er damit?«  »Das du für ihn immer sein kleines Mädchen bleiben wirst, egal wie alt du auch sein mögest. Und nun geh, ich werde mich um deinen Vater kümmern.«, nickte Ikuko ihrer Tochter zu und legte Kenji beruhigend eine Hand auf die Schulter, als sie bemerkte, dass dieser etwas darauf erwidern wollte.   Schnell nutzte Usagi die Chance, die ihre Mutter ihr verschafft hatte, und eilte aus der Küche.  »Wünscht mir Glück!«, rief sie ihnen im Hinausgehen zu und ließ die Haustür hinter sich ins Schloss fallen. Es wäre ohnehin an der Zeit gewesen, sich auf den Weg zu den Chibas zu machen. Ein wenig nervös nestelte sie nach ihrem Handy, um nach einem Taxi zu rufen. Sicher war sicher um nicht irgendwo den Bus oder die Bahn zu verpassen und ausgerechnet bei ihrem ersten Vorstellungsgespräch zu spät zu kommen.  Auf der Fahrt nutzte Usagi noch einmal die Gelegenheit ihre Unterlagen zu überprüfen, die sie am Abend zuvor sorgfältig in ihre Bewerbungsmappe sortiert hatte. Eine Viertelstunde vor 11:00 Uhr traf sie mit dem Taxi vor dem Anwesen der Chibas ein. Doch Usagi bemerkte anfangs gar nicht, dass sie angehalten hatten. Viel zu sehr war sie damit beschäftigt, ihre Unterlagen abermals auf deren Vollständigkeit zu überprüfen. Erst als der Taxifahrer sie darauf aufmerksam machte, fuhr sie hoch und entschuldigte sich bei ihm.  Nachdem sie gezahlt hatte und das Taxi davon gefahren war, stand sie staunend vor den großen schmiedeeisernen Toren und bewunderte das große Wohnhaus sowie das daneben befindliche Teehaus im Sukiya-Stil. Ihre Hände zitterten leicht, als sie die Klingel betätigte und sich die Tore automatisch öffneten. Sich unsicher umblickend, lief Usagi die kurze Einfahrt hinauf bis zum Eingang. Dort erwartete sie bereits eine Frau mittleren Alters mit schwarzen langen Haaren.  Je näher sie kam, umso mehr fielen ihr die blauen Augen auf, die einen unverwechselbaren Kontrast zu den schwarzen Haaren bildeten.  Leicht verbeugte sich Usagi zur Begrüßung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)