Der Pakt mit dem teufel von abgemeldet (-wie der Graf zu dem wurde was er ist) ================================================================================ Kapitel 1: Der Anfang --------------------- Skeptisch und die Beine übereinander geschlagen beobachtete ich meinen Steuer und Finanzminister der beschäftigt und etwas nervös vor mir stand. „Es tut mir wirklich Leid das zu sagen Herr Graf aber ... wie formuliere ich das jetzt in aller Feinfühligkeit. ...“ Er holte einmal tief Luft: „Sie sind vollkommen pleite.“, murmelte er und kritzelte mit seiner Feder etwas auf eine Rolle Pergament. Ich massierte mir die Schläfen und ließ mich im Stuhl zurück sinken. „Was soll das heißen?“, fragte ich angespannt und nagelte diesen Nichtsnutz mit meinen Blicken fest. „Naja, die Ernten dieses Jahr sind eingegangen und schon seid geraumer Zeit ist das Volk nicht mehr in der Lage die Steuern zu bezahlen.“ Er sah mich vorsichtig an um meine Reaktion zu erfahren, aber alles was ich tat war meine Fingernägel zu säubern. Er schluckte und fuhr zitternd fort: „ Dazu kommen die Schulden an Frankreich für die Hilfe, das sie uns bei dem Schwedenkrieg so tatkräftig zur Seite gestanden haben, Oh, und nicht zu vergessen der große Brand der fast alle Wälder zerstört hat …“ „Genug!“, knurrte ich gereizt. Himmel, ich selbst wusste doch wohl am besten wie es um mein Land stand! „Wie viel Geld haben wir noch zur Verfügung um dem Volk zumindest vorübergehend den Hunger zu ersparen?“ Ich erwartete nichts Gutes als dieser Bastard wieder anfing auf seinem Pergament rum zu kritzeln. „Was denn nun!?“, fragte ich ungeduldig und sprang auf. „Nun ja … es sind noch genau … falls ich mich nicht verrechnet habe … 200!“ Endgeistert nahm ich ihn das Pergament aus der Hand. „200 … Gott, das darf doch nicht wahr sein! “ Gleichgültig zuckte mein Steuerminister mit den Schultern und nahm das Pergament wieder an sich. Forschend sah er mich an. „Und was gedenken sie jetzt zu tun!?“, fragte er mich als er das Pergament zerknüllte. „Natürlich erstmal das Geld aufteilen …“, murmelte Ich, wohl wissend das es nichts bringen würde. Mit den 200 Münzen könnte man höchstens 2 kleine Dörfer in der Umgebung durch den Winter bringen! Auch mein Minister schenkte dieser Idee wohl nicht so großen Glauben und lachte kurz auf. „Na dann, viel Erfolg! Ich bin mir sicher das ihr damit das Volk retten könnt!“ Missmutig und verärgert wies ich ihm die Tür. „Verschwinden sie.“, knurrte ich. „Mit Vergnügen! Das Geld um mich zu bezahlen haben sie sowieso nicht.“, er verschwand, während ich eine Menge unschöner Worte für ihn erfand. Was bildete sich dieser Bastard eigentlich ein, mich, Graf von Krolock so dermaßen zu beleidigen? Es war doch nicht meine Schult das ganz Transsylvanien mit Schneestürmen und Seuchen zu kämpfen hatte! Natürlich nicht! Gedankenverloren starrte ich zur Decke als eine Person neben mich trat. „Na? Probleme?“, grinste mich der Mann an. Ich rollte mit den Augen. „Was geht es dich an Flimor …“ Er legte mir seine Hand auf die Schulter. „Och … ich sorge mich nur um meinen großen Bruder …“, er grinste noch breiter. „Ich hab alles unter Kontrolle!“, murmelte ich und fand auf einmal großes Interesse an meinen Fingernägeln die ich erneut zu reinigen begann. Hatte er wieder alles mitbekommen? „So, so … Dann nennst du das also Kontrolle?“ Er hielt mir einen Beschwerdebrief unter die Nase die wohl eine Gruppe aufmüpfiger Bauern geschrieben hatte. „Breda, das Volk beschwert sich wegen der Hungersnot! Kontrolle ist das wohl eher nicht! “, vorwurfsvoll fuchtelte er mit dem Brief vor meiner Nase herum. „Ach was!“, knurrte ich zurück und erhob mich. „Ich habe es gründlich satt mit dir!“, fuhr ich ihn an. Seid dem Vater nicht ihn, sondern mich zu seinem Nachfolger ernannt hatte, hielt mein Bruder Flimor mir jeden meiner Fehler genau vor Augen. Er wurde sehr ernst. „Ein Land zu leiten ist heutzutage eine schwere Aufgabe Breda. Fast unmöglich … Und nicht nur das! Du kriegst es leider gar nicht hin Bruderherz!“ Zornig fuhr ich hoch und griff nach seiner Schulter während ich ihn gegen die Wand drückte. „Halt den Mund!“, zischte ich. Er funkelte mich an. „Du denkst immer nur an dich selbst, verdammt! Sieh ein das ich viel besser für das Volk sorgen könnte als du!“, zischte er zurück. „Tja! Leider hast du weder die Macht, noch die geerbte Befugnis dazu!“, schrie ich ihn fast an vor Wut. „Vater hat mich ausgewählt seine Ländereien und seine Menschen weiter zu führen! Und er wusste genau was er mit dieser Endscheidung tat!“, schrie ich weiter. Ernst schüttelte mein Bruder den Kopf und lockerte vorsichtig meinen Griff um seine Schulter. „Es war die schlimmste Entscheidung die Vater (Gott hab ihn seelig)je getroffen hatte. .. du richtest unser Volk zu Grunde!“ Meine Hand schnellte nach vorne und mein roter Handabdruck schimmerte auf seiner Haut. „Gut.“, flüsterte Flimor und legte eine Hand auf seine Wange. Mehr sagte er nicht. „Tut mir leid. Ich hab’s nicht so gemeint!“, entfuhr es mir doch er schüttelte leicht den Kopf. „Du hast es getan, und du hast es auch so gemeint. Ich kenne dich.“, mit diesen Worten verschwand er. Kapitel 2: Die Freude ist groß- Hochzeit im Schloss ... ------------------------------------------------------- Seltsam …“, murmelte Flimor und pendelte gedankenverloren mit einer Uhr in seiner Hand. Seine schlanken Finger hielten das Band fest umschlossen. Mit zusammengezogenen Augenbrauen und gefalteten Händen saß ich vor ihn und würde ihm am liebsten, mit unwahrscheinlich großem Verlangen seine Visage zu polieren. „Ich werd es nicht noch mal sagen!“, knurrte ich. Diese Worte ließen ein fieses Grinsen auf Flimors Lippen erscheinen. „Dann tut es mir leid geliebter Bruder … aber ich hab dich leider so schlecht verstanden! Wiederhole es bitte …“ Ich versuchte ruhig zu bleiben doch als ich die Hände zu Fäusten ballte knackten meine Knöchel bedrohlich. „Würdest du mir bitte helfen!?“, wiederholte ich gezwungener Maßen mit gespannter Stimme woraufhin dieser Bastard sich selbstzufrieden im Stuhl zurück lehnte. „Natürlich willst du das. Und es freut mich sehr das du endlich Einsicht gefunden hast aber leider bin ich zur Zeit anderweitig beschäftigt.“ Stumm sah ich in seine Augen. „Anderweitig beschäftigt? Ich bitte dich um Hilfe Transsilvanien vor der Krise zu retten und du bist ANDERWEITIG BESCHÄFTIGT!?“ Ohne mit der Wimper zu zucken sah er mich an was etwas sehr provozierendes an sich hatte. „Was ist dir wichtiger als dein eigenes Land?“, sagte ich mehr als ich fragte. „Mein Land? Entschuldige bitte … aber du selbst behauptest immer das Transsilvanien allein durch deine Hand verwaltet wird! Was die Regierung angeht … so fragtest du mich nie um Rat, also kann man hier wohl kaum von meinem Land reden!“ Ich atmete tief durch. „Und was gibt es so wichtiges was du zu tun hast verdammt?“, knurrte ich. „Ach ja richtig …“,er strich sich durch das blonde Haar und kaum merklich nervös. „Ich will heiraten … und dafür brauche ich deine Erlaubnis wie du weißt …“ Einen Moment blieb ich wie erstarrt. Ich hatte mit allem gerechnet … aber DAS? Mein kleiner Bruder wollte heiraten. Natürlich war er mit seinen 23 Jahren durchaus dazu bereit und doch kam er mir noch viel zu jung vor … Vor meinem geistigen Auge spielte sich etwas ab –ich selbst hatte noch nie einen Gedanken daran verschwendet eine Familie zu gründen. 28 Jahre lang gab es für mich nur die Schulden und Pflichten die Vater mir vererbt hatte. „Was nun?“, ungeduldig faltete Flimor seine Hände und Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen. „Natürlich darfst du …“, murmelte ich und unterschrieb das Formular welches er mir auf den Tisch gelegt hatte. „ Sehr gut!“, er nahm mir das Stück Pergament weg sobald ich den Schriftzug beendet hatte. „Dir macht es doch nichts aus das es schon morgen ist und das ich den großen Tanzsaal in Beschlag nehme? Die Trauung ist ganz intim in den Gewölben alles klar? Ach und noch was … Sie hat niemanden der sie zum Altar führen kann, also wirst du das als Graf übernehmen … ach und zieh dir zur Abwechslung etwas nettes an! “, mit diesen Worten verschwand er durch die offene Tür. Verblüfft blieb ich sitzen. Das musste ich erstmal auf die Reihe kriegen … Schon morgen? Ich sah es schon genau kommen das an mir die ganze Arbeit hängen blieb. Doch erstaunt stellte ich fest dass der Traualtar für morgen in den Gewölben schon aufgebaut war und in der Küche lief alles auf Hochtouren. Jetzt blieb nur zu hoffen das es nicht irgendeine billige Kokotte war in die sich mein Bruder verkuckt hatte … denn das war ihm durchaus zuzutrauen. Am nächsten morgen wachte ich von leiser Musik auf. Aha …dachte ich. Die Musiker übten schon für das Fest. Kritisch begutachtete ich mich im Spiegel –wie führte man ein fremdes Mädchen zum Altar? Ich beschloss in den großen Saal zu gehen wurde aber von einer großen Menschenmasse überrascht die mich sofort in Beschlag nahm. Aha … dachte ich erneut …eine intime Feier. „Breda ! Wie geht es dir?“ und- „Na? Wie läuft es so?“ tönte es von allen Seiten. Ich versuchte mich vor der Vielzahl von dicken Tanten, alten Cousins und anderen entfernten Verwandten zu retten. Doch als ich mich grade aus den Armen meiner Großtante Eveline frei quetschen konnte prallte ich mit einer jungen Frau zusammen die kreischend ins Wanken geriet. Sofort streckte ich eine Hand aus und bewahrte das bleiche Mädchen vor den Sturz auf die Erde. In meinen Hirn begann es zu rattern … sie kam mir im Gegensatz zu den anderen Verwandten nicht bekannt vor, hatte ich sie schon mal gesehen?? „Danke.“, murmelte die Braunhaarige und strich sich mit ihren zierlichen Händen ihr Kleid glatt obwohl dies gar nicht nötig war. Sie war wirklich hübsch und ich konnte nicht anders als ihr eine Strähne aus der Stirn zu streichen. „Sie sind der Graf nicht war?“, fragte sie als ich nicht reagierte. „Ähm … was? Nein … ähm ja! Ich meine …“, ich seufzte und fuhr mir durchs schwarze Haar. „Ich bin Breda von Krolock, bitte entschuldige aber normalerweise renne ich keine Frauen über den Haufen.“, stellte ich mich vor. Sie lachte kurz auf. „Ist schon gut … ich bin Juliette.“, sie knickste leicht doch ich reichte ihr meine Hand. Ich verlor mich tief in ihren großen klaren Augen und wurde erst von der Stimme meines Bruders wieder für die Außenwelt empfänglich. „Ach ihr habt euch schon kennengelernt … Breda, das ist meine Braut Juliette!“ zu Favoriten hinzufügenX Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)