Die Bürde von -Marluxia- (Charlie Weasley/Draco Malfoy) ================================================================================ Kapitel 16: Bürde 16 -------------------- - Kapitel 16 - Nach gut zwei Tagen ging es Draco wieder besser. Von den Wunden war nichts mehr zu sehen und genauso wollte Draco auch nicht mehr darüber reden. Charlie verstand das, doch andererseits vertrat er immer noch den Standpunkt, dass diese Idioten nicht einfach so davonkommen durften. Daher hatte er McGonagall gestern eine Eule geschickt mit der Bitte um ein Gespräch, wo eben die Antwort gekommen war. Die Schulleiterin lud ihn für heute Nachmittag ein und Charlie fand es toll, dass McGonagall sich so schnell Zeit für ihn nahm, obwohl sie noch gar nicht wusste worum es ging. Doch da sah man es mal wieder: Auf McGonagall war Verlass. Kurz darauf apparierte Charlie von seiner Wohnung aus nach Draco, wo er den Jüngeren lesend im Wohnzimmer vorfand. "Hey Wölfchen", rief Charlie gut gelaunt, zog Draco am Hinterkopf zu sich und drückte ihm einen liebevollen Kuss auf die Stirn. "Wie geht es dir?", fragte er, nachdem er von dem Blondschopf abgelassen hatte, der ihn verlegen ansah. "Mir geht es gut", antwortete Draco und schlug das Buch zu, um es wegzulegen. "Hast du schon gefrühstückt?", erkundigte sich Charlie, woraufhin Draco den Kopf schüttelte und sich erhob. "Nein, ich habe auf dich gewartet." "Braver Junge." Draco schnaubte leicht, während Charlie grinste und sich auf den Weg in die Küche machte. "Gut, dann will ich uns mal etwas Hübsches zubereiten. Worauf hast du Lust?" Draco folgte dem ehemaligen Drachenzähmer und setzte sich an den Tisch, bevor er nachdenklich dreinsah. "Pfannkuchen." "Gute Wahl", flötete Charlie und machte sich ans Werk. Wenig später duftete die Küche nach leckeren Zimtpfannkuchen, die Charlie wenig später kredenzte und sich zu Draco setzte. "Guten Appetit", wünschten sich die zwei, bevor sie zu essen anfingen. "Ich muss nachher gegen 15 Uhr noch weg. Da habe ich einen Termin", eröffnete Charlie schließlich dem anderen, als er den ersten Pfannkuchen vertilgt hatte. Draco hob den Kopf und wirkte kurz enttäuscht, bevor er jedoch nickte. "Ja, natürlich." "Soll ich danach nochmal wiederkommen oder willst du deine Ruhe haben? Ich denke nicht, dass es allzu lange dauern wird", fragte Charlie nach, da ihm der kurz enttäuschte Gesichtsausdruck nicht verborgen geblieben war. Der Werwolf hob leicht seine Schultern, bevor er sie wieder sinken ließ, so als ob sie plötzlich Zentner wogen. "Mir egal..." Charlie hob eine Augenbraue, meinte dann aber: "Okay, ich versuche passend zum Abendessen zurück zu sein. Vielleicht bringe ich uns etwas Leckeres mit oder ich koche wieder selbst. Mal schauen." Draco nickte nur und aß einen weiteren Pfannkuchen. Charlie selbst runzelte leicht die Stirn. Warum nur war Draco so enttäuscht? "Hey, ich dachte du freust dich mal darüber ein paar Stunden Pause von mir zu haben", hakte Charlie grinsend nach, worauf Draco kurz den Blick hob, dann aber schmollend den Blick abwandte. Wohl...eher nicht. Charlie seufzte leise. "Tut mir leid. Der Termin ist wirklich dringend. Hattest du etwas Bestimmtes vorgehabt?" Der Blonde schüttelte den Kopf. "Nein, schon gut." Dieses Mal beließ Charlie es dabei und frühstückte zu Ende, bevor er mit Draco zusammen den Tisch abräumte. Danach beschlossen sie eine Runde Zaubererschach zu spielen, in der Draco haushoch gewann. Natürlich auch die Revanche, was Charlie missmutig dreinsehen ließ. Der Kleine war einfach zu gut in Schach. Schließlich war es Zeit für das Mittagessen, bevor sie sich zurück in das Wohnzimmer verzogen. Dort hatte es sich Draco mit einem Buch auf der neuen Couch bequem gemacht, während Charlie ein Feuer im Kamin entzündete. Danach gesellte er sich zu Draco und meinte frech: "Mach mal Platz Wölfchen." Er schnappte sich Dracos Füße, wodurch der Blonde vor Schreck fast das Buch losgelassen hatte. Charlie schmunzelte und setzte sich zu Draco, bevor er dessen Füße auf seinem Schoß niederließ und sich entspannt gegen das Polster sinken ließ. Draco starrte ihn für einen Moment ungläubig an, bevor er sich mit roten Wangen wieder seinem Buch zuwandte. Charlie schmunzelte und massierte einen Fuß von Draco, während er in die knisternden Flammen blickte. Es war keine unangenehme Stille. Im Gegenteil. Die beiden genossen die Ruhe und die Anwesenheit des jeweils anderen. Doch schließlich sah sich Charlie gezwungen aufzustehen, da es so langsam Zeit wurde zu McGonagall zu gehen. Sanft schob er Dracos Beine von sich, um sich zu erheben und dem Blonden durch die Haare zu wuscheln. "Ich bin so schnell es geht wieder zurück. Versprochen." Draco sah von seinem Buch auf und nickte, bevor Charlie apparierte. Und plötzlich war die Stille wieder ungemein erdrückend... Pünktlich stand Charlie vor dem Wasserspeier, der zu Minerva McGonagalls Schulleiterbüro führen würde. Nachdem er das Passwort aufgesagt hatte, gab der Speier den Weg zu einer Wendeltreppe frei, die Charlie hinaufging, während der Weg sich hinter ihm wieder verschloss. Der Weasleyspross klopfte gegen die geschlossene Tür und wartete ab, bis er hinein zitiert wurde. "Kommen Sie rein", ertönte die Stimme von McGonagall, worauf Charlie eintrat und beim Anblick der älteren Hexe schmunzeln musste. Sie hatte sich kein Stück verändert. "Hallo Mrs. McGonagall. Vielen Dank, dass Sie so kurzfristig Zeit für mich hatten", begrüßte er seine ehemalige Professorin, woraufhin diese nickte und ihm einen Stuhl anbot. "Aber natürlich. Für meine Schüler bzw. Ehemalige habe ich immer ein offenes Ohr. Bitte. Setzen Sie sich, Mr. Weasley. Ich nehme an, dass es sich um eine ernste Angelegenheit handelt. Anderenfalls wären Sie wohl nicht zu mir gekommen. Schließlich haben wir uns schon ein Weilchen nicht mehr gesehen. Sie sehen gut aus. Wie kann ich Ihnen also helfen?" Charlie räusperte sich leicht, nachdem er auf dem angebotenen Stuhl Platz genommen hatte. "Das ist wohl richtig. Es ist eine ernste und wichtige Angelegenheit für mich", fing Charlie an und legte die Hände ineinander, da er sonst nicht wusste wohin mit ihnen. "Es geht um Draco Malfoy. Ich bin mir nicht sicher inwieweit Sie da im Bilde sind?" Minerva McGonagall lehnte sich in ihrem Stuhl vor und legte die Fingerspitzen aneinander, während sie Charlie fixiert. "Nun, mir ist zu Ohren gekommen, dass Mr. Malfoy ein Werwolf ist." "Das ist richtig und ich bin seit einer Weile sein Betreuer. Nach dem Krieg habe ich meinen alten Job mit den Drachen aufgegeben und bin fortan Werwolf-Betreuer. Ausschlaggebend dafür war wohl, dass mein älterer Bruder Bill ein Halbwerwolf ist und ich die ganzen Gesetzeseinschränkungen für Werwölfe nicht weiter dulden kann." Minerva nickte langsam. "Das ist wohl wahr. Bestes Beispiel war Remus Lupin", meinte sie seufzend und schob ihre Brille etwas höher. "Und wo genau liegt jetzt das Problem, wenn ich fragen darf?" Charlie straffte sich etwas und sah McGonagall direkt an. "Vergangenen Samstag ist Draco von drei Slytherins in Hogsmade verprügelt worden. Draco wollte keinen großen Wirbel darum machen, aber ich bin der Meinung, dass diese Idioten zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Leider wollte mir Draco ihre Namen nicht verraten, aber ich dachte, vielleicht sind die drei schon mal negativ auffällig geworden und sie wüssten etwas." McGonagall hörte geduldig zu und nickte langsam. "Ich verstehe. Die Sache tut mir sehr leid." Sofort hob Charlie seine Hände und meinte schnell: "Sie können ja nichts dafür. Ich möchte lediglich, dass sie eine Strafe erhalten und nicht einfach ungeschoren davonkommen." Die alte Hexe nickte. "Mir kommen da auch schon ein paar Namen in den Sinn. Warten Sie einen Moment." Minerva erhob sich und ging zu ihrem Kamin. Sie warf Flohpulver hinein und steckte anschließend den Kopf in den Kamin. "Horace? Mr. Callahan, Mr. Patton und Mr. Kinmont [1] sollen sofort ihren Hintern in mein Büro bewegen. SOFORT!" Nach dieser Ansage entfernte sich die Schulleiterin vom Kamin und strich ihre Roben glatt, bevor sie sich wieder Charlie gegenüber setzte. "Immer noch so energisch wie damals", meinte Charlie grinsend, woraufhin Minerva ihn ernst ansah. "Ich habe keine Lust, dass mir Schüler auf der Nase herumspringen. Ich kann mich noch genau daran entsinnen, dass Sie das auch gerne getan haben und von Ihren anderen Familienmitgliedern brauchen wir gar nicht erst zu reden." Charlie bekam nun doch einen feinen Rotschimmer auf den Wangen und räusperte sich. Das durfte ja wohl nicht wahr sein. Jetzt fühlte er sich in McGonagalls Gegenwart wieder wie ein kleiner Schuljunge. Jedoch wurde er erlöst, als es an der Tür klopfte und Minerva die Neuankömmlinge hereinbat. Kurz darauf betraten drei Slytherins - der eine sah dämlicher aus als der andere, wie Charlie fand - gefolgt von Horace Slughorn das Büro, woraufhin Minerva sich erhob und die drei Jungs mit einem kühlen Blick betrachtete, die plötzlich recht klein wirkten, bevor sie sich an den Hauslehrer Slytherins wandte. "Danke Horace. Sie können gehen." Slughorn deutete eine leichte Verbeugung an. "Minerva." Danach wandte sich der alte Zauberer ab, nicht ohne den drei Slytherins, die von Minute zu Minute blasser wurden, noch einen warnenden Blick zuzuwerfen, bevor er das Büro verließ. Danach wandte sich McGonagall an die Slytherins und erklärte ruhig, aber autoritär: "Mr. Callahan, Mr. Patton, Mr. Kinmont, freut mich, dass Sie Zeit gefunden haben uns mit Ihrer Anwesenheit zu beehren. Ich will auch direkt zum Punkt kommen: Mir liegt eine Beschwerde von diesem jungen Mann hier gegen sie drei vor. Er behauptet, dass sie Mr. Malfoy vergangenen Samstag in Hogsmeade attackiert haben. Stimmt das?" Die drei Slytherins wurden noch etwas blasser, bevor der Schlacksigste von ihnen vorsichtig das Wort ergriff: "Nun..Professor..wir..." Doch Minerva fuhr dem stammelnden Slytherin sofort in die Parade. "Ja oder nein, Mr.Patton?", fragte sie scharf, woraufhin der Junge hart schluckte und sich hilfesuchend nach seinen Freunden umsah, die betreten durch die Luft blickten. Als Patton merkte, dass er keine Hilfe bekam, wandte er sich wieder unsicher an McGonagall: "Ja, aber er hat es verdient! Er ist ein dreckiges Halbblut und ein Werwolf! Er hat die Slytherins verraten!" Charlie musste sich ungemein beherrschen nicht mitten in der Erklärung aufzuspringen und diesem Wicht seine Faust ins Gesicht zu rammen. Was bildete sich dieser Knirps eigentlich ein?! Professor McGonagall wirkte deutlich gefasster als er selbst und betrachtete die Schüler weiter mit einem kühlen Blick. "Stimmen Sie dem zu? Mr. Callahan? Mr. Kinmont?" Betreten nickten die anderen zwei Slytherins, die sich sichtlich unwohl fühlten. Ha! Nun waren sie wohl nicht mehr so vorlaut! Charlie grinste innerlich. Es war ein kleiner Trost diese kleinen Bastarde so zu sehen. "Ich verstehe", sagte Minerva trocken, während die Slytherins sich untereinander unsicher, aber auch wütend anblickten. "Jeder von Ihnen bekommt 50 Punkte abgezogen. Obendrein werden Sie mir bis morgen Abend einen ausführlichen Bericht über Werwölfe schreiben, in denen Sie sich mit der Verwandlung und mit dem Leben eines Werwolfes auseinandersetzen. Darin möchte ich keine Beleidigungen oder Ähnliches lesen! Außerdem werde ich Ihren Eltern einen entsprechenden Brief über Ihr unmögliches Verhalten zukommen lassen. Gut. Sie können gehen." "Aber Professor!", stammelte Patton, ehe er einen vernichtenden Blick von McGonagall bekam. "Ich denke, es ist alles besprochen. Und wenn ich auch nur ansatzweise noch einmal so etwas höre und das hat mit Ihnen zu tun, dann gnade Ihnen Merlin. Guten Tag die Herren." Man sah, dass die Slytherins überlegten zu protestieren, doch dann schlichen sie schließlich davon. Minerva sah ihnen nach, bevor sie sich an Charlie wandte. "Hatten Sie an so etwas in der Art gedacht, als Sie hergekommen sind?" Charlie musste grinsen und erhob sich aus seinem Stuhl. "Sie sind die Beste, Professor." "Ich weiß", sagte Minerva nüchtern, was Charlie zum Lachen brachte. "Danke, Sie haben mir sehr geholfen." "Das freut mich. Wenn noch irgendetwas sein sollte oder ich anderweitig helfen kann, dann lasst es mich wissen." Charlie nickte und lächelte. "Habt Dank." Danach disapparierte er und tauchte in Hogsmeade wieder auf. Innerlich freute er sich sehr über diesen kleinen Erfolg. Die Gesichter dieser Pappnasen waren einfach zu göttlich gewesen. Das hatten sie nun davon. Ha! Die würden es bestimmt nicht mehr wagen seinen Draco anzurühren. Seinen? Charlie schüttelte hastig den Kopf und schob den Gedanken beiseite, bevor er den tropfenden Kessel betrat, der nun von Hannah Longbottom, ehemals Abbott, geführt wurde. Schnell bestellte er für Draco und sich etwas zu essen und plauderte nett mit Neville, der kurz auftauchte und lächelnd darauf einging. Nachdem er das Essen erhalten hatte, verabschiedete sich Charlie und disapparierte. Er tauchte in dem kleinen Flur auf und wuschelte sich durch das Haar, bevor er das Essen kurz abstellte und sich Jacke und Schuhe auszog. "Wölfchen? Ich bin zurück. Ich habe uns leckeres Essen aus dem tropfenden Kessel mitgebracht!", rief Charlie und nahm das Essenspaket an sich, um sich nach Draco umzusehen. "Draco?" Plötzlich hörte er Geräusche, die ihn in Richtung Bad führten und als er die Tür öffnete, sah er den Blondschopf über der Toilettenschüssel hängen. Draco keuchte und war ganz blass im Gesicht, bevor er den Arm ausstreckte und zitternd die Spülung betätigte. "Draco!" Erschrocken sah Charlie drein, ehe er schnell das Essen abstellte und zu dem Werwolf eilte, um sich zu ihm zu knien. "Draco? Was ist los?", fragte er besorgt und strich dem Blonden durch die Haare. Zitternd sah Draco zu ihm und keuchte. "Ich...", fing Draco an, wobei seine Stimme recht kratzig klang. Prompt musste der Werwolf auch husten, was Charlie dazu veranlasste aufzustehen und einen Becher mit Wasser zu füllen, bevor er sich wieder zu Draco hockte. "Hier. Trink einen Schluck. Dann geht es dir besser", meinte Charlie fürsorglich und hielt Draco den Becher an die Lippen, bevor der Jüngere anfing zu trinken. Danach stellte der Rotschopf den Becher weg und half dem blassen Draco auf, um ihn anschließend im Wohnzimmer auf die Couch zu setzen. Charlie selbst ließ sich neben Draco nieder und streichelte beruhigend seine Schulter. "Was ist denn passiert?", fragte er leise, als Draco langsam zu ihm sah. "Bald ist doch wieder Vollmond...", flüsterte Draco als Erklärung und Charlie zuckte leicht zusammen. Verdammt. Der Jüngere hatte recht. "Und das bekommt dir nicht gut, mh?" Draco schüttelte schwach den Kopf, bevor er den Blick senkte und leise seufzte. "Ich stelle kurz das mitgebrachte Essen kalt und dann bin ich wieder da, okay?" Nachdem Draco leicht genickt hatte, erhob sich Charlie und verstaute das Essen schnell im Kühlschrank, ehe er sich wieder an Dracos Seite begab. "Geht es schon etwas besser? Oder möchtest du dich ein bisschen hinlegen?" "Nein, es geht schon...", murmelte Draco und lehnte sich leicht an Charlies Schulter, ehe er erschöpft die Augen schloss. Charlie lächelte schwach und legte einen Arm um den Werwolf. "Ruh dich trotzdem noch aus. Ich gehe heute nicht mehr weg", sagte Charlie leise, bevor er mithilfe seines Zauberstabes den Kamin neu entzündete, damit sie es gemütlicher hatten. Es dauerte gar nicht lange, da war Draco neben ihm eingeschlafen. ____________________________ Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)