Die Bürde von -Marluxia- (Charlie Weasley/Draco Malfoy) ================================================================================ Kapitel 15: Bürde 15 -------------------- - Kapitel 15 - Es vergingen gut zwei Stunden bis Draco gewisse Anzeichen gab aufzuwachen. Die Augenlider des Blonden zuckten, ehe sie sich langsam öffneten und ein graues Augenpaar recht desorientiert dreinsah. Sofort beugte sich Charlie über den ehemaligen Slytherin und war erleichtert. "Du bist wach. Merlin endlich", meinte Charlie leise und strich Draco durch die Haare. "Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Wie fühlst du dich?" Draco neigte leicht seinen Kopf und sah noch recht verwirrt drein. "...Char...lie?", murmelte er, bevor er den Blick leicht wandern ließ. Allerdings wollte ihm das Zimmer nicht bekannt vorkommen. "Wo...was...?", fragte Draco zusammenhanglos, als Charlie beruhigend seine Hand drückte. "Fleur hat dich schwer verletzt in Hogsmeade gefunden und dich nach Shell Cottage gebracht, wo ich auch war", erklärte Charlie ruhig, wobei er versuchte Draco nicht direkt zu überfordern. Hogsmeade! Schlagartig waren alle Erinnerungen wieder da und Draco saß plötzlich kerzengerade im Bett, bevor er sich gehetzt umsah. "Wo...wo ist mein Umhang?!", fragte er fast schon panisch, was Charlie irritiert dreinsehen ließ. "Wow Draco. Ganz ruhig. Dir geht es noch nicht gut. Du solltest nicht so schnell aufstehen. Keine Sorge. Dein Umhang liegt dort drüben auf dem Stuhl." Anstatt auf Charlie zu hören, kämpfte sich Draco aus dem Bett, wo er kurz darauf von einem leichten Schwindel attackiert wurde. Jedoch biss er die Zähne zusammen und lief zu seinem Umhang , den er verzweifelt durchsuchte. Merlin lass es noch heile sein. Perplex beobachtete Charlie den aufgebrachten Draco und erhob sich langsam vom Stuhl. Was war denn los? "Draco? Was machst du denn für einen Unsinn? Du solltest noch im Bett liegenbleiben", ermahnte er den Blondschopf, der gerade ein kleines, gedelltes Kästchen hervorzog und zuerst erleichtert, dann aber besorgt wirkte. Charlie verstand nicht was hier vor sich ging. Draco sank auf seine Knie und starrte das zerbeulte Kästchen an, während er behutsam darüber strich. Er war sich nicht sicher, ob die Kette die Aktion der Slytherins heil überstanden hatte. Die Schatulle sah nicht unbedingt danach aus. Vorsichtig öffnete Draco das kleine Etui und war augenblicklich erleichtert. Die Kette war nicht kaputt. "Merlin sei Dank...", flüsterte er, bevor er fürchterlich erschrak, als ihm jemand eine Hand auf die Schulter legte. Abrupt sah Draco hoch und starrte in das besorgte Gesicht von Charlie. "Draco was machst du denn? Dir geht es noch nicht gut", meinte Charlie leise und hockte sich nun zu dem Blondschopf, als sein Blick auf das kleine Kästchen mit der Kette fiel. "Oh, hast du dir das in Hogsmeade gekauft? Die würde mir auch gefallen", meinte Charlie grinsend, während Draco hochrot wurde. "D-das...", stotterte Draco und starrte verlegen auf die Kette. "Soll ich sie dir anlegen?", fragte Charlie lächelnd, der die Sache völlig falsch verstand, aber woher sollte er auch die Wahrheit wissen? Der Blondschopf biss sich auf die Unterlippe, bevor er Charlie abrupt die kleine Schachtel hinhielt. "Die...die ist eigentlich für dich", platzte Draco mit der Wahrheit heraus und traute sich nicht den ehemaligen Drachenzähmer in die Augen zu sehen. Gerade war ihm die Aktion sehr peinlich, weswegen er am liebsten einen Rückzieher gemacht hätte. Charlies Augen wurden groß. "Für...mich?", wiederholte er ungläubig, bevor er auf die Kette mit dem Drachenanhänger sah. Draco nickte und sah Charlie nun doch mit hochroten Wangen an. "Als...uhm...Dankeschön, weil du dich so um mich kümmerst", erklärte Draco kleinlaut und wünschte sich jetzt am liebsten auf den Mond. Er blamierte sich gerade total. Der Rotschopf lächelte nun und nahm das kleine Kästchen an sich, bevor er einen Arm um Draco legte und ihn an sich zog. "Danke Kleiner", meinte er und drückte Draco aus einem Impuls heraus einen Kuss auf den Kopf. "Aber du weißt, dass das nicht nötig gewesen wäre?", fragte Charlie nun ernst und sah Draco an, der schüchtern nickte. "Ja, ich weiß." "Nichtsdestotrotz freue ich mich sehr darüber", sagte Charlie ausdrücklich und nahm die Kette aus dem Kästchen, um sie sich umzulegen. Doch plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen und er starrte Draco an. "Hast du dich deswegen nach Hogsmeade begeben?" Ertappt senkte Draco den Blick und Charlie wurde ganz schwer ums Herz. "Draco..." Charlie zog den Jüngeren noch einmal in seine Arme und drückte ihn fest an sich. "Du kleiner Dummkopf...", murmelte er. "Mach so etwas nie wieder. Wenn, dann begleite ich dich." "Aber dann hättest du es sofort herausgefunden", protestierte Draco leise und sah zu Charlie auf, der schief lächelte. "Das macht nichts. Der Preis dafür ist viel zu groß...", erklärte Charlie und strich über das Heftpflaster, welches Dracos rechte Wange zierte. "Magst du mir erzählen was genau passiert ist?", fragte der Weasley sanft. Der Werwolf zögerte, überwand sich dann aber und nickte. "Das freut mich. Wollen wir uns dazu auf das Bett setzen?" , schlug Charlie vor, der erleichtert war, dass Draco sich ihm anvertrauen wollte. Sie setzten sich auf das Bett und Charlie sah Draco aufmunternd an. "Danach sage ich Fleur Bescheid, dass du wach bist. Sie wollte dir dann eine leckere Suppe machen. Ist das in Ordnung?" Draco blinzelte. "Sie muss sich keine Umstände machen." Charlie schüttelte den Kopf und sagte: "Das tut sie nicht. Mach dir deswegen keine Gedanken. Also?" "Mhm...na gut", murmelte der Sohn von Lucius Malfoy, bevor er tief durchatmete. Es kostete ihn noch eine gewisse Überwindung sich jemandem anzuvertrauen, doch er wusste, dass er bei Charlie an der richtigen Adresse war. "Es waren Slytherinschüler", fing Draco schließlich an zu berichten und zuckte mit den Schultern. "Mein Familienname ist schließlich nicht mehr das, was er einmal war und bei meinem Blut sieht es genauso aus. Während des Krieges habe ich mir als Todesser nicht wirklich einen Namen gemacht. Ich habe bei der Tötung Dumbledores versagt und habe Potter geschützt, als er gefangen in unser Manor gebracht wurde. Ich habe behauptet ihn nicht zu erkennen, aber das tat ich." Draco zuckte etwas hilflos mit den Schultern. "Ich gelte unter den Slytherin als Verrätern und jetzt bin ich auch noch ein dreckiges Halbblut. Ich bin also nicht unbedingt eine Person, mit denen sie sich weiterhin identifizieren wollen. Egal ob ich noch in Hogwarts bin oder nicht. Wahrscheinlich habe ich deswegen nie mein 7. Schuljahr nachgemacht und stehe jetzt ohne Abschluss da, was ich früher niemals für möglich gehalten habe. Ich kannte die Slytherins auch irgendwoher. Wenn ich mich recht erinnere, waren sie ein Jahrgang unter mir haben mich damals etwas...bewundert, als ich Todesser wurde." Draco seufzte und wandte den Blick ab. Er sprach nicht gerne über seine Vergangenheit. Sie war ein einziger, großer Fehler gewesen. "Und...naja...da haben sie wohl etwas ihren Frust an mir ausgelassen." Gequält lächelte Draco und zuckte mit den Schultern. Charlie hatte die ganze Zeit über zugehört, hatte jedoch nicht verhindern können, dass sich seine Hände wieder zu Fäusten ballten. Diese kleinen Bastarde. "Weißt du wer es gewesen ist? Wir können das melden. Dann kommen sie nicht ungestraft davon." Draco schien von der Idee allerdings nicht überzeugt. "Ich will nicht noch mehr Aufsehen erregen. Ein Werwolf, der rechtlich vorgeht? Ich werde wohl kaum die Anerkennung bekommen, die mir zusteht. Vielmehr würde es mich nicht überraschen, wenn die Slytherins noch gelobt werden einen Werwolf verprügelt zu haben." Draco hob leicht die Schultern und lächelte schwach. "Lassen wir es einfach..." Charlie zögerte. Einerseits hatte Draco ja recht. Einem Werwolf würde man wenig Gehör schenken, doch es widerstrebte ihm diese Kerle einfach so davonkommen zu lassen. "Na gut. Wenn du das nicht möchtest, dann lassen wir es natürlich bleiben", meinte Charlie lächelnd, wobei er sich innerlich eine Notiz machte mal mit McGonagall zu reden. Da würde sich doch sicher irgendetwas machen lassen. Man musste es ja nicht an die Glocke hängen, aber ganz ungestraft sollten diese Slytherins nicht davonkommen. Vielleicht hatte die Schulleiterin ja schon so eine Ahnung wer aus Slytherin dieses Verbrechen begangen haben könnte, denn Draco schien nicht näher darauf eingehen zu wollen. Charlie wollte ihn aber auch nicht weiter bedrängen. Nachher zog sich Draco wieder in sein Schneckenhaus zurück und das wollte der Weasley nicht. Draco hatte sich ihm gegenüber gerade so großartig geöffnet - das wollte er nicht zunichtemachen, zumal es für den Blondschopf bestimmt ein großer Schritt gewesen war. "Gut, dann sage ich Fleur Bescheid, dass du wach bist und deine Suppe bekommst." Charlie erhob sich vom Bett und konnte nicht widerstehen dem Jüngeren noch einmal durch das Haar zu wuscheln, woraufhin Draco das Gesicht verzog. Charlie grinste und verließ das Schafzimmer. Er fand Fleur in der Küche, wo sie gerade backte und Bill sich scheinbar heute großzügig zeigte, da er seiner Ehefrau dabei half. "Draco ist wach", verkündete Charlie, woraufhin Fleur einen erleichterten Seufzer ausstieß. "Wie geht es ihm?", fragte die Französin sogleich nach und Charlie hob leicht seine Schultern. "Naja, den Umständen entsprechend würde ich sagen." "Hat er dir schon erzählt was passiert ist?", erkundigte sich Bill, wodurch Charlies Gesicht sich sogleich verdüsterte. "Ja, das hat er. Es waren so ein paar miese Slytherins, die wohl ein Problem mit Draco haben, da er eben nicht mehr so wie früher ist. Wisst ihr was ich meine?" "Ich kann es mir denken. Der Name Malfoy ist halt nicht mehr wirklich das, was er früher war und jetzt kommt noch die Werwolfsgeschichte hinzu", schlussfolgerte Bill. "Genau. Und das fanden diese kleinen Mistkerle wohl nicht so toll und mussten Draco das direkt zeigen." Charlie atmete tief durch, da er bereits merkte wie der Zorn in ihm anstieg. "Mir würde es ja gefallen, wenn diese Schweine dafür bezahlen, was sie Draco angetan haben, aber ..." "Draco will nicht so einen großen Wirbel darum machen?", schlussfolgerte Bill, woraufhin Charlie nickte. "Aber das ist nicht richtig! Sie müssen wissen, dass sie das nicht einfach so machen können! Ich habe beschlossen mit McGonagall zu reden. Irgendetwas muss sich da doch machen lassen und sei es nur irgendeine Strafe und Punktabzüge, aber das ist zumindest eine kleine Warnung. Besser als gar keine." Bill strich sich über das Kinn, während Fleur den Teig in einer Rührschüssel mit einem Schneebesen bearbeitete. "Weißt du denn welche Slytherins es waren?", erkundigte sich Bill nun, doch Charlie schüttelte den Kopf. "Irgendwelche aus dem 6. Schuljahr. Draco wollte mir nichts Genaues sagen, da er ja keine Anklage oder Ähnliches erheben will, aber ich dachte mir, dass McGonagall vielleicht etwas weiß. Eventuell sind diese Slytherins ja ein paar Mal negativ aufgefallen oder so. Keine Ahnung. Jedenfalls ist es ein Versuch wert." Fleur hatte die ganze Zeit über schweigend zugehört, bevor sie Draco nun einen Teller ihrer selbstgemachten Hühnersuppe magisch erhitzte und ihn auf ein Tablett stellte. Dazu machte sie noch eine Tasse Kamillentee fertig und umfasste schließlich das Tablett. "Isch bin ganz deiner Meinung Charlie. Es ischt ein Unding! Isch 'abe gese'en wie Draco aussah!" Sie schüttelte fassungslos den Kopf. "Jemand muss diese Slytherins zur Reschenschaft ziehen!" "Das denke ich auch. Man sollte nicht alles totschweigen", pflichtete Bill seiner Frau bei, was Charlie lächeln ließ. "Gut, ich werde mit McGonagall sprechen. Falls sie nichts weiß, werde ich noch einmal mit Draco sprechen, um vielleicht ein paar Namen zu erfahren." Die Französin lächelte nun ebenfalls, bevor sie die Küche verließ, um Draco die stärkende Mahlzeit zu bringen. Charlie blickte ihr kurz nach, ehe er zu Bill blickte und sich seufzend an den Küchentisch setzte und sich die Nasenwurzelrieb. "Das hat er alles nicht verdient...", murmelte der Rotschopf, woraufhin Bill ihm tröstend eine Hand auf die Schulter legte. "Ich weiß. Und deswegen willst du für Werwölfe doch um eine bessere Zukunft kämpfen, nicht wahr?" Sein Bruder nickte, schaute aber gequält. "Zweifel jetzt nicht, Charlie. Du bist auf dem richtigen Weg und du weißt: wenn wir dir irgendwie helfen können, dann lass es uns wissen, okay?" Charlie stieß die Luft aus und seufzte, bevor er lächelte. "Ja, das weiß ich und dafür bin ich euch echt dankbar." "Dafür ist Familie doch da", antwortete Bill grinsend und klopfte dem ehemaligen Drachenzähmer auf die Schulter. Doch dann wurde Bill ernst und er blickte fragend drein. "Weißt du eigentlich wie es dazu gekommen ist, dass Draco ein Werwolf wurde?" Charlie schüttelte seufzend den Kopf und stützte ihn auf einer Handfläche ab. "Nein, noch nicht. Bislang wollte Draco es mir noch nicht erzählen und ich will ihn auch nicht drängen Dabei habe ich ihm bereits gesagt, dass ich ihm zuhören würde. Egal was es auch ist. Ich bin mir sicher, dass es für ihn eben schon ein großer Schritt war mir überhaupt zu erzählen was in Hogwarts vorgefallen ist." "Ach ja, genau." Bill runzelte die Stirn. "Was wollte er dort überhaupt so ganz alleine? Hätte er das nicht mit dir gemeinsam erledigen können?" "Das habe ich ihn auch gefragt und daraufhin hat er mir das hier geschenkt", erklärte Charlie und hielt nun den goldenen Drachenanhänger hoch, den er jetzt neuerdings um den Hals trug. "Scheinbar hatte er nach etwas gesucht was er mir schenken kann. Als kleines Dankeschön für das, was ich bisher für ihn getan habe. Aber das es so enden musste..." Gequält sah Charlie drein, während Bill große Augen machte. "Na so etwas. Und das von dem kleinen Malfoy. Er hat sich wirklich verändert", meinte Bill nachdenklich und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Das hat er! Das merkt man sofort!", meinte Charlie, bevor er seufzte. "Nur andere davon zu überzeugen ist so eine Sache." Kurz überlegte Charlie die Sache mit Harry zu erwähnen, beließ es dann aber dabei. Er musste nicht alles seinem Bruder erzählen. Das wäre nicht richtig. Schließlich hatte Draco ihm all diese Dinge anvertraut und Charlie wollte sie daher nicht jedem offenlegen. Bill war zwar sein Bruder, aber es waren immer noch sehr private Dinge für Draco. "Naja, wie auch immer. Ich werde gleich nochmal nach ihm sehen und dann werden wir bald nach Hause gehen." Bills Mundwinkel zuckte. "Nach Hause? So so." Charlie schaute erst perplex, bevor ihm auffiel was Bill meinte. Ungewollt bildete sich ein feiner Rotschimmer auf seinen Wangen. "Also...zu Draco nach Hause", korrigierte er sich, während Bill immer breiter grinste. "Sicher." Charlie murrte, bevor Fleur wieder die Küche betrat und lächelnd zu den beiden blickte. "Es scheint ihm ja schon wieder ganz gut zu ge'en", schlussfolgerte Fleur nach ihrem Besuch bei Draco, ehe sie wieder an die Küchenanrichte trat. "Soll isch eusch ein paar Kekse mitgeben?", fragte sie und blickte zu Charlie, dessen Gesicht sich erhellte. "Auf jedenfall. Deine Plätzchen übertreffen sogar noch die unserer Mum, aber lass sie das nicht hören." Fleur schaute verlegen, lachte dann aber. "Einverstanden." Als das geklärt war, machte sich die Französin eifrig dabei die angefangenen Plätzchen zu Ende zu backen, damit ihre Gäste noch ein paar mitnehmen konnten. Charlie indes erhob sich und nickte Bill kurz zu, bevor er die Küche verließ und zurück ins Schlafzimmer ging, wo er Draco essend vorfand. "Und? Schmeckt es? Fleur ist wirklich eine hervorragende Köchin. Sie ist gerade auch dabei Plätzchen zu backen und will uns nachher welche mitgeben", meinte Charlie und setzte sich lächelnd zu Draco, der sich gerade einen Löffel voll Suppe in den Mund schob. Dabei fiel Charlie auf, dass Draco wirklich schon etwas besser aussah als eben. Der Junge hatte bereits Farbe im Gesicht und das war ein gutes Zeichen. "Es ist wirklich köstlich", stimmte Draco dem Rotschopf zu. "Aber dein Essen schmeckt auch sehr gut", fügte der Blonde hinzu, woraufhin sich Charlie verlegen den Nacken rieb. "Ach was. Fleur und meine Mum sind da viel besser. Ich komme mit meinem Essen lediglich über die Runden." "Das stimmt nicht. Dein Essen ist bislang immer sehr gut gewesen", beharrte Draco, wobei Charlie nun lächelte. "Na dann. Danke." Schließlich saß Charlie schweigend neben Draco, der seine Suppe aß und den Kamillentee trank, doch es war keine unangenehme Stille. Er mochte es in Dracos Gegenwart zu sein. Da bedurfte es nicht immer großen Worten. Wie hieß es so schön? Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Und alles Goldene hatte er schon immer lieber gemocht als Silber. Gold strahlte eine gewisse Wärme aus, während Silber oft so kühl daher kam. Lächelnd strich Charlie über den goldenen Drachenanhänger. Draco hatte wirklich ins Schwarze getroffen mit seinem Geschenk. Gerade als Draco mit dem Essen fertig war, ging die Tür auf und Fleur kam mit einem nett dekorierten Beutel herein. "'Eure Kekse sind fertig", verkündete sie stolz, während Charlie eine Augenbraue hob. "Ihr Frauen habt echt ein Gespür für gute Timings." "Oh,. Sei nischt so fresch", entrüstete sich Fleur, bevor sie Draco lächelnd den kleinen Beutel überreichte. "Isch 'offe sie schmecken eusch. Und was Charlie angeht, erzieh ihn dir gut, Draco." Der Blondschopf wurde aufgrund der letzten Aussage hochrot und wusste gar nicht so recht was er sagen sollte. Daher zog er es vor sich lediglich für die Plätzchen zu bedanken. Fleur grinste nur, nahm das Tablett mit dem leeren Geschirr an sich, und kurz bevor sie das Zimmer verließ, zog sie Charlie kurz am Ohr. "Hey", maulte dieser auf und rieb sich das Ohr, woraufhin Fleur lachend die Tür hinter sich schloss. "Frauen...", murmelte Charlie und schüttelte den Kopf, während Dracos Mundwinkel amüsiert zuckten. Der Rotschopf indes seufzte, lächelte dann aber bereits wieder. "Und? Fühlst du dich wieder gut genug, dass wir nach Hause können?", erkundigte er sich. Draco nickte daraufhin. "Ja, ich denke schon. Mir ist nach dem Apparieren ja jedes Mal schwindelig", sagte er und zuckte mit den Schultern. "Wir können auch per Kamin reisen", schlug Charlie vor, woraufhin Draco jedoch das Gesicht verzog. "Das mag ich nicht so gerne. Da habe ich immer Asche auf meiner Kleidung." Charlie musste aufgrund dieser Aussage lachen. Das war irgendwie so typisch Draco. "Was?", beschwerte sich Draco und zog eine Schmollschnute, doch Charlie schüttelte lediglich grinsend den Kopf. "Schon gut. Ich habe nur gerade gedacht, dass das irgendwie zu dir passt", erklärte er ruhig, bevor er sich lächelnd erhob. Draco tat es dem Älteren gleich, während sich wieder ein feiner Rotschimmer auf seinen Wangen bildete. In Charlies Gegenwart wurde er viel zu oft verlegen! Gemeinsam verließen sie das Schlafzimmer und fanden ihre Gastgeber noch immer in der Küche vor. "Hey, wir wollten uns dann verabschieden", eröffnete Charlie den beiden, woraufhin er ihre Aufmerksamkeit bekam. Bill erhob sich vom Küchentisch und nickte. "Kein Problem. Kommt doch mal wieder vorbei. Wir würden uns freuen." Sogleich schaute Fleur begeistert. "Oh ja! Dann bereite isch für eusch französisches Essen zu", verkündete Fleur und strahlte über das ganze Gesicht. "Das wäre toll", stimmte Charlie zu, als Draco etwas schüchtern hervortrat und meinte: "Eh...ich wollte mich noch einmal wegen der Suppe bedanken. Sie war wirklich sehr lecker." Prompt lächelte Fleur und winkte ab. "Schon in Ordnung. Es freut misch, dass sie dir geschmeckt hat." Draco nickte und lächelte nun. "Sie war wirklich köstlich." Fleur seufzte zufrieden auf. "Jemand, der meine Kochkünste zu schätzen weiß." "Hey! Ich lobe deine Kochkünste auch ständig, Schatz!", maulte Bill, woraufhin Fleur ihn angrinste. "Wirklich? Mh...scheinbar 'abe isch das über'ört", meinte sie scheinheilig. Bill schnaubte, bevor er seine Frau grinsend in den Schwitzkasten nahm und ihr sanft mit der Faust über den Kopf rieb. "Du kleine Hexe. Du willst mich ärgern." Fleur lachte und als Bill sie entließ, drückte sie ihrem Ehemann einen liebevollen Kuss auf die Wange. Charlie war diese kleine Liebesshow etwas peinlich, genauso wie Draco. "Eh..ja...dann...wir sehen uns", verabschiedete sich der Rotschopf etwas holpernd, bevor er Draco an sich zog und mit ihm apparierte. Nachdem die zwei verschwunden waren, sah Bill zu seiner Ehefrau. "Mein Bruder steht auf ihn. Wusstest du das?" Fleur blickte zu ihrem Ehemann und stemmte die Hände in die Hüften, bevor sie eine Augenbraue hob. "Natürlisch. Isch bin eine Frau." ______________________ Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)