Ein neues Abenteuer von MrsHanabusa ================================================================================ Kapitel 2: Stratos City und Joe Evi ----------------------------------- Zu sagen, dass der Weg nach Stratos City eigenartig war, wäre untertrieben gewesen. Mikdestens alle zwei Minuten kamen uns panisch aussehende Trainer entgegen und steckten ihren Kopf zwischen Bäume und in Büsche, denkend, dass sich dort ihre Pokemon befinden würden. Da ich selbst Trainerin war, konnte ich verstehen, dass es ihnen fast das Herz brach, als ihnen klar wurde, dass keines ihrer Pokemon hier war. Ich konnte mir gut vorstellen, dass es auf der ganzen Welt so abging, wie hier. Wenn nicht sogar schlimmer. Als wir nach einer Weile, in der wir kaum redeten - da jeder von uns in seinen eigenen Gedanken gefangen war -, betraten wir schließlich den Boden von Stratos City. Die sonst so volle, fast schon vor Freude strahlenden Menschen gefüllte Stadt ähnelte an diesem traurigen Tag eher einer Geisterstadt aus einem Horrorfilm. Die hohen Gebäude wirkten wie ausgestorben, kein einziges Licht brannte und zeigte, dass jemand anwesend war. Die Straßen waren leergefegt, ein paar Flyer wurden von dem leichten Wind von den Laternen und Hauswänden gerissen und flogen einsam umher. »Hier sieht es aus, als ob die Apokalypse ausgebrochen wäre«, sagte Cheren, als er wie Bell und ich seine Augen hin und her huschen ließ. Mit zwei Fingern fuhr er sich über den Nasenrücken, fast so, als würde er seine Brille hochschieben wollen, die er nicht mehr trug. »Obwohl, mit Zombies klar zu kommen, die Gehirne essen, ist wohl ein wenig problematischer.« Bell runzelte die Stirn und rammte ihm den Ellenbogen in die Seite. »Ein WENIG problematisch? Cheren, das wäre der Anfang des Weltuntergangs!« Cheren rieb sich den Bauch und funkelte die Blondine an. »Würdest du aufhören, mir dauernd deine spitzen Knochen in den Bauch zu schieben?« »Würdest du aufhören, mir dauernd deine spitzen Knochen in den Bauch zu schieben?«, äffte sie ihn nach und überkreuzte die Arme vor der Brust mit zuckenden Mundwinkeln. »Du hörst dich an, wie ein Mädchen, Cheren.« Dann würde das heißen, dass du auf ein Mädchen stehst, dachte ich und blendete die zwei streitenden Lebewesen aus, als ich aus den Augenwinkeln etwas sah. Es handelte sich um das Pokemon Center. Zwar war daran nichts wirklich besonders, aber das Leuchten das von Innen kam, hieß, dass sich dort auch jemand aufhalten musste. Schließlich ließ niemand umsonst irgendwo das Licht an, um Leute zu veräppeln, oder? »Hey«, sagte ich also laut und meine Freunde wurden glücklicherweise sofort leise. Als ich meinen Kopf wieder in ihre Richtung drehte, bemerkte ich wie nah sie voreinander standen. Zwei Zentimeter fehlten, und ihre Nasen würden sich berühren. In Gedanken lächelnd zeigte ich auf das Pokemon Center. »Seht mal, dort brennt Licht.« Sie folten meinem Blick. »Tatsächlich«, nickte Bell und wurde rot, sobald sie bemerkte, dass ihr Gesicht direkt vor Cherens befand. Mit großen Augen stolperte sie von ihm weg, während er sie mit einem Blick ansah, der förmich schrie »was ist denn mit der falsch?« und stellte sich neben mich. Als Bell seinen Blick bemerkte, seufzte sie leise und sah zu Boden. Es musste schlimm sein, sich plötzlich in einen guten Freund zu verlieben. Vorallem wenn man nicht wusste, wie dieser zu einem stand und es nicht bemerkte, auch wenn es noch so offensichtlich war. Manchmal fragte ich mich, wieso sie es ihm nicht einfach sagte, aber wahrscheinlich hatte sie vor seiner Reaktion angst - und das konnte ich voll und ganz verstehen. Immerhin war ich auf eine Weile lang in jemanden verliebt, der bis heute nichts davon wusste. »Dann lasst uns mal reinschauen.« Mit einem Räuspern lief ich öos und versuchte, diese Gedanken in die hinterste Ecke meines Gehirns zu verjagen. Kühle Luft wurde uns entgegen gepustet, als wir das Center betraten und ein paar Gespräche waren zu hören. Der Geruch von frisch geschnittenen Wassermelonen traf mich wie eine Abrissbirne und ließ mir das Wasser im Mund zusammen laufen. Wie gerne ich jetzt ein Stück hätte, dachte ich, erinnerte mich aber sofort wieder daran, dass wir momentan viel wichtigeres zu tun hatten. »Touko, Cheren, Bell!« Synchron drehten sich unsere Köpfe zu der Frau mit pinken Haaren und blauen Augen, die hinter der Theke stand und uns nun heftig mit dem Arm wackelnd zu sich winkte. Kaum waren wir zu ihr gelaufen, weitete sich ihr Lächeln ein wenig. »Ist das schön, euch wieder zu sehen!« Bell strahlte sie an und einen Moment dachte ich, dass ihr Gesicht dank ihres breiten Grinsens reißen würde. »Gleichfalls!« »Sagt, wie geht es euch?« »Gut dafür, dass plötzlich alle Pokemon verschwunden sind.« »Ja, das ist wirklich eine schreckliche Sache, Cheren.« »Aber wir sind nicht hier, um zu plaudern«, sagte ich und bemerkte dann das erste Mal den Mann, der an der Theke gelehnt stand und uns aufmerksam beobachtete. Seine blonden Haare reichten bis zu seinen breiten Schultern und glänzten, genauso wie seine blauen Augen. »Uh..«, machte ich dann und hob meine Augenbrauen. Schwester Joy folgte meinem Blick und hob die Hand vor ihren Mund, um ihr Grinsen zu verbergen. »Oh enschuldigung, dich hätte ich schon fast wieder vergessen.« Einer seiner Mundwinkel wanderte in die Höhe, während er sich vorlehnte und sich eine Strähne von ihrem Haar um den Finger wickelte. »Ach, das ist schon in Ordnung, Joy.« Sobald ihre Wangen einen rötlichen Ton annahmen, hörte ich ihn leise lachen. »Uh..«, Cheren, Bell und ich sahen uns einen Moment lang an, bevor Cheren sich räusperte und ein paar mal blinzelte. »Ich will nicht unhöflich sein, aber wer sind Sie?« »Ich?« Der Mann deutete mit einem Finger auf sich und warf einen Blick über die Schulter. Am liebsten hätte ich meinen Kopf gegen die Wand gehauen. Nachdem Cheren und Bell genickt hatten und ich ihn einfach nur angestarrt, schenkte er uns ein kleines Lächeln und streckte uns seine große Hand entgegen. »Mein Name ist Joe Evi.« Hatte ich den Namen schon mal irgendwo gehört? »Evi? Einen Moment, heißt das etwa, dass sie Doc. Evi sind?« Ah, genau, jetzt weiß ich wieder woher. Danke, Cheren. Joe zeigte mit seinen Daumen auf sich und wackelte mit ihnen hin und her. »Der einzig wahre, Kinder.« »Wir sind keine Ki-« »Könnten Sie uns vielleicht einen Gefallen tun?«, unterbrach ich Bell. »Falls es Ihnen nicht ebenfalls schon aufgefallen ist, fehlen ungefähr auf der ganzen Welt die Pokemon und wollen herausfinden, WIESO. Dazu müssten wir nach Youka - dieser Name sagt Ihnen doch sicherlich etwas - und hier kommt meine Frage: Können Sie uns mit Ihren Schiff, Boot, was-auch-immer dort hin bringen?« Einen Moment herrschte Ruhe, in der Joe mich einfach nur ansah. Dann warf er den Kopf in den Nacken und lachte. Es war nicht eine von diesen Haha-Du-Bist-Lustig Lachen, sondern eine Hyäne-mit-Asthma Lache. Als er sich dann endlich, nach fünf Minuten, wieder beruhigt hatte, zuckte mein rechtes Auge leicht. »Du hättest mir das nicht alles.. uh.. erklären müssen, Touko.« Mit einer Hand fuhr er sich über das Gesicht, wobei er erneut leise lachte. »Professor Esche hat mich bereits über diesen Gefallen informiert, ihr Kleinen.« »Und?!«, machte nun Bell und trat von einem Bein auf das andere. »Tun Sie's jetzt oder nicht?« »Hmm, yeah.. Hab's schließlich Esche versprochen, da kann ich jetzt keinen Rückzieher mehr machen.« Wir atmeten erleichtert aus und Cheren fuhr sich wieder über den Nasenrücken, bevor er für uns drei sagte: »Danke.« Wie soch heraus stellte besaß Joe wirklich ein riesiges Schiff, dass locker zweihundert Leute hätte umher kutschieren können. Mit leicht offen stehendem Mund sahen wir uns um, sobald wir im Inneren waren und Joe folgten. »So«, machte er und blieb vor einer Türe stehen, die er nun öffnete. Es handelte sich um ein kleines Zimmer mit bequem aussehendem Bett. »Hier wirst du die Nacht verbringen, verstanden? Ich hab nämlich keine Ahnung, ob du es dir verdient hättest, mit diesn Ladys ein Zimmer zu teilen.« Cheren verschwand ohne ein weiteres Wort in dem Raum, versuchte aber noch, Joe mit einem bösen Blick zu töten, bevor er das tat. Bell und mir überließ er ein etwas größeren Raum, der zwei große Betten enthielt, einen großen Fernseher, einen Schreibtisch und etwas, das aussah wie ein Schrank. »Und ich werde jetzt mal die Türen schließen, damit unsere zwei tägige Fahrt beginnen kann.« Bell und ich liefen ihm hinterher, da uns beiden die Mägen knurrten und wir wissen wollten, wo sich hier die Küche befand, bevor wir einfach ziellos in dem großen Schiff herum wanderten. Mit einem kräftigen Ruck zog Joe an der Türe und war kurz davo sie zu schließen, als.. »Halt!« Joe hielt inne und mein Herz setzte einen Moment aus, als ich die tiefe Stimme erkannte. Schwer atmend trat der junge Mann an die Türe und lehnte sich mit der Schulter dagegen. Sein Blick haftete an Joe, während er blinzelnd leicht lächelte. »Würde es dir etwas ausmachen, noch jemanden mitzunehmen?« Joe schüttelte den Kopf. »Je mehr, desto besser!« Bell, die mindestens genauso geschockt aussah wie ich, stupste mich leicht an. »Ist das nicht..?« Nickend räusperte ich mich leise. »Ja, das ist er.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)