Blood and Shadow von Wolfheart ================================================================================ Kapitel 4: Definitiv nicht geplant ---------------------------------- Vielen Dank für die lieben Kommis :) Und viel Spass beim Lesen ^^ _______________________________________________________________________________________________ „Dann bekomm ich also einen neuen Partner?“ „Ja, ab Montag wirst du wissen wer es ist. Ich wird es dir nämlich nicht verraten, da ich genau weiss, dass es dir nicht gefallen wird.“ Ich hob fragend eine Augenbraue. „Wie gesagt, erst Montag“, winkte Kakashi ab. „Aber ich verspreche dir, dafür Neji aus deinem Team abzuziehen. Für ihn hab ich einen anderen Fall den er erledigen kann.“ „Immerhin etwas positives“ „Wie geht es eigentlich mit deinem Fall voran? Bist du schon weiter gekommen?“ „Nicht wirklich. Es gibt einfach zu viele offene Fragen und irgendwie hängt nichts miteinander zusammen. Aber ich werd den Code schon noch knacken.“ Mit Code meinten wir hier im Revier die Vorgehensweise und die Hintergründe einer Tat. Konkret was einen Täter dazu treibt seine Opfer so hinzurichten, wie er es eben tut. Einige Täter handeln nach einem ganz gewissen Schema, stellen Pläne zusammen um nicht davon abzuweichen. Und meine Aufgabe war es, diesen Code zu knacken, bevor es noch mehr Opfer gab. Doch in meinem jetzigen Fall, war das mehr als eine einfache Kombination aus Fakten und gefunden Spuren. Denn all die Spuren die wir bisher gefunden hatten, ergaben überhaupt keinen Sinn. Ich befürchtete allmählich, dass dieser Fall zu den X-Akten gelangen würde, sofern es nicht noch mehr Opfer geben sollte. „Ich vertrau darauf dass du und dein Team das hinbekommt. Ich weiss langsam nicht mehr was ich der Presse sagen soll. Ich kann ja schlecht raus gehen und sagen - Tut mir leid, aber ein Irrer rennt frei durch Tokio, zerfleischt seine Opfer und frisst ihre Überreste auf.“ „Ich bleib dran so gut ich kann, aber wenn ich nicht mehr Spuren finde, kann ich da auch nicht viel machen. Du hast die Akten auch gesehen, da gibt es einfach keine Zusammenhänge.“ „Ich komm mir langsam vor, als wolle der Täter uns absichtlich auf eine falsche Fährte locken.“ Kakashi legte die Stirn in Falten. Solche Fälle hatte es schon oft gegeben. Falsche Spuren die uns in die Irre führen sollten. Plötzlich kam mir ein merkwürdiger aber durchaus möglicher Gedanke: „Oder es gibt gar keine falschen Spuren und es war tatsächlich ein Tier…“ Ein paar fragende Augen sahen mich an. „Naja, man hört doch immer wieder von dressierten Tieren die alles für ihre Besitzer tun würden. Es könnte doch durchaus sein, dass wir es mit einem Tüftler zu tun haben, dem es gelungen ist, ein Tier so abzurichten, dass es aufs Wort hört und die Drecksarbeit für ihn erledigt.“ Kakashi wirkte nachdenklich. „Ich halte so etwas für unwahrscheinlich, aber behalt es auf jeden Fall im Hinterkopf. Es könnte durchaus etwas Wahres dran sein.“ „Die Frage wäre dann nur, welches Tier es gewesen sein könnte. Hinata ist noch nicht soweit mit der Auswertung der gefundenen Speichelprobe.“ „Melde dich sobald ihr genaueres wisst.“ Ich erhob mich um das Büro zu verlassen, denn für mich war das Gespräch soweit beendet, doch gerade als ich die Tür öffnen wollte, erklang ein weiteres Mal Kakashis Stimme. „Ach Sasuke, nimm dir am Wochenende frei. Ich kann dir genau ansehen, wie wenig du in letzter Zeit geschlafen hast. Wenn das so weiter geht kippst du mir noch um.“ Ich nickte Kakashi zu und machte mich auf den Weg in mein eigenes Büro. Dass Kakashi gerade so etwas gesagt hatte, erstaunte mich durchaus, doch ich wusste dass er nicht meinetwegen so grosszügig war und mir frei gab. Der Grund war, dass ich in letzter Zeit viel zu viele Überstunden geschoben hatte. Wenn der oberste Vorsitzende der Polizei von Tokio, Masaki Suzuki dass erfahren sollte, hätte Kakashi ein eindeutiges Problem. Und das konnte er sich nicht leisten. „Sag mal, hast du am Wochenende auch frei bekommen?“ Hinata stand in der Tür meines Büros und sah mich abwartend an. „Du in dem Fall auch“, stellte ich fest und antwortete so gleichzeitig auf ihre Frage. „Ja. Naruto auch. Wir könnten doch eigentlich mal wieder etwas zusammen unternehmen?“ Ich nickte der Hyuuga zu. „Von mir aus gern. Mikoto wird bestimmt auf Sayuri aufpassen.“ „Bestell den Beiden einen lieben Gruss von mir. Wie geht es ihnen eigentlich?“ Hinatas Frage klang wirklich ehrlich gemeint, nicht wie so eine Standard-Smalltalk-Frage. „Eigentlich ganz gut. Sayuri war letzte Woche erkältet, aber das war nur eine vorübergehende Grippe. Und Mom geht es so wie immer. Sie geniesst es das mein Dad zurzeit zuhause ist, da er zwei Wochen Ferien hat.“ Mein Vater arbeitete als stellvertretender Leiter einer Hotelkette und war daher nur selten zuhause. Meine Mom meinte darauf immer – Es ist zwar schön so viel Geld zu haben, aber was bringt das schon wenn man seinen Mann dafür kaum sieht? Und was den Rest meiner Familie betrifft: Mein Bruder treibt sich in der ganzen Welt rum, schlägt sich mit kleinen Jobs durch und bleibt dort wo es ihm am besten gefällt. Sobald ihm etwas nicht mehr passt, zieht er weiter, rund um die Welt. Er meldet sich kaum bei uns und wenn, dann meist nur mit Postkarten von den Orten die er zuletzt besucht hat. „Schön zu hören dass es ihnen gut geht“, meinte Hinata lächelnd. „Treffen wir uns um acht in unserer Kneipe?“ „Ja geht klar.“ Ich stellte meinen Mustang auf dem grossen Parkplatz neben der Bar ab und stieg aus, während ich mir meine Lederjacke über die Schulter warf. Gerade als ich den Schlüssel im Schloss drehte, fuhr Naruto mit seinem königsblauen Toyota GT86 neben mir auf das Parkfeld. „Na, hast du einen neuen Flitzer?“ Ich wusste dass das sehr sarkastisch klang, doch ich konnte einfach nicht anders. Das Auto passte so gut zu dem Uzumaki, dass ich mir einen solchen Kommentar einfach nicht verkneifen konnte. Der typische Möchtegern-Sportwagen. „Jaja, lach du nur. Deiner ist auch nicht viel besser“, konterte der Blonde, während Hinata ausstieg. Der Blick der Hyuuga verhiess nichts Gutes, daher antwortete ich dem Uzumaki nicht. „Lass es Sasuke, du weisst wie schnell Naruto so etwas kränken kann“, flüsterte mir die dunkelhaarige zu. „Machst du dir Sorgen, dass er wieder sauer auf mich ist?“, fragte ich genau so leise. „Nein, aber ich will heute Abend mal ein wenig entspannen, da brauch ich nicht auch noch zwei die sich ständig streiten.“ Ich hatte mich ein wenig zu Hinata heruntergebeugt, da sie fast beinahe zwei Köpfe kleiner war als ich. Für aussenstehende musste es wirken als würden wir uns sehr nahe stehen, doch das ganze basierte auf rein freundschaftlicher Basis. Klar, wir beide hatten nach Ayumis Tod eine kurze, nennen wir es mal Affäre. Es war eher so eine Trennungsschmerz-Beziehung, um über ihren Tod hinweg zu kommen, doch wirklich geklappt hat das damals nicht. Und wir waren beide der Meinung, dass es auch zukünftig nie klappen würde, daher hatten wir uns in guter Freundschaft wieder getrennt. Unsere Freundschaft war allerdings etwas enger als bei vielen anderen die ich kannte. Wir kannten uns schliesslich auch schon seit der Grundschule. „Na los, lasst uns rein gehen!“, brüllte Naruto erfreut über den Platz, wärend er seine Jacke anzog. „Stürmisch wie eh und je. Egal was vorher gerade gewesen ist“, bemerkte ich kühl, während wir ihm nachgingen. „Genau das macht ihn doch so sympathisch“, stellte Hinata mit einem sanften Lächeln fest. „Und du behauptest immer das du nicht in ihn verliebt bist.“ Hinatas Augen strahlten förmlich wärend sie mich angrinste. „Sag mal, bist du noch bei uns, oder sonst wo?“, erkundigte sich Naruto bei mir. „Warum meinst du?“ „Weil ich dich schon dreimal etwas gefragt hab und du nicht antwortest“, stellte er fest. „Sag jetzt nicht dass du an unserem Fall grübelst.“ Hinata sah mich tadelnd an. „Ich kann doch auch nichts dafür. Ihr kennt mich doch“, versuchte ich mich zu verteidigen. Erfolglos. „Wir sind hergekommen um uns ein wenig zu entspannen und du denkst nur an die Arbeit“, beschwerte sich der Uzumaki. „Naruto hat Recht Sasuke. Du musst auch mal entspannen.“ Hinata stand ganz auf der Seite des Blonden. „Schon gut.“ Ich hob abwehrend die Hände. „Ich geb mir Mühe.“ Ich brauchte dringend eine Ablenkung. Einfach nur an der Bar zu sitzen und ab und zu mal zusammen zu reden, half nicht gerade dabei die Arbeit zu vergessen. „Was ist denn da hinten los?“, fragte Naruto plötzlich. Ich drehte mich in die Richtung in die er deutete. Das einzige dass ich ausmachen konnte, war das ein grossgewachsener Typ mit hoch erhobener Nase vor irgendjemandem stand und nicht gerade erfreut wirkte. Er hatte schwarze Haare und schien ziemlich kräftig gebaut zu sein. Als er sich zur Seite drehte, erkannte ich vor wem er sich da aufgebaut hatte. Es war eine junge Frau, etwa in meinem Alter. Ihr rosa Haar fiel mir als erstes auf. Sonst konnte ich aber nicht viel erkennen. Nur dass sie deutlich kleiner war als der Mann vor ihr. Sie schien auch nicht wirklich erfreut über seine Anwesenheit zu sein. „Belästigt er sie etwa?“ Naruto klang nicht gerade erfreut. Er mochte es gar nicht, wenn sich irgendwelche Typen in Anwesenheit von Frauen so benahmen. Ohne auf seine Frage zu antworten, erhob ich mich von meinem Barhocker und stellte meinen Drink auf die Theke. „Soll ich mit kommen?“ Der Blonde hob fragend eine Augenbraue. Es wirkte fast als hoffte er dass ich ja sagte. Ich antwortete jedoch mit einem schlichten: „Nicht nötig.“ „Wie kannst du es wagen mir zu widersprechen?“, donnerte der schwarzhaarige während ich mich ihm näherte. Er versuchte gerade die junge Frau vor sich einzuschüchtern. „Ich hab dir nicht widersprochen, ich hab dir die Wahrheit gesagt. Einer wie du hat bei mir keine Chance“, konterte diese ganz ohne Furcht. Sie traute sich ziemlich viel. Der Mann vor ihr war schliesslich einen ganzen Kopf grösser als sie selbst. Er wollte gerade etwas erwidern, ich kam ihm allerdings zuvor und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Na, belästigen wir heute mal wieder unschuldige Frauen?“, fragte ich ihn in einem neckischen Ton. Der Schwarzhaarige drehte sich ruckartig in meine Richtung und sah mich mit einem vernichtenden Blick an. „Was willst du?“, fragte er mit scharfer Stimme. „Das könnte ich dich auch fragen.“ Ich sah von oben auf ihn herab. Mit meinen Eins Neunzig überragte ich selbst ihn noch um einige Zentimeter. Der Blick meines Gegenübers wurde immer wütender. „Misch dich gefälligst nicht in andere Angelegenheiten.“ „Ich wollte mich doch nur erkundigen ob du diese junge Lady auch so behandelst wie es eine Frau verdient hat?“, konterte ich. „Oh glaub mir, ich werd sie schon noch so behandeln wie es eine Frau verdient hat“, tobte er. Nicht mehr viel und er würde die Kontrolle verlieren. Als hätte er meine Gedanken gehört, stiess er mich leicht gegen die Brust. Er schien keinen Respekt vor mir zu haben, obschon ich grösser und auch etwas breiter gebaut war als er. Ich liess mich auf dieses Spiel allerdings vorerst noch nicht ein. „Wollen wir das draussen klären?“, fragte ich ihn um nicht noch mehr Leute mit hinein zu ziehen. „Wenn du so gerne einen auf die Schnauze kriegen willst, gern.“ Er klang arrogant, viel zu selbstsicher. „Geh voraus“, forderte er mich auf. Ohne zu zögern machte ich mich auf den Weg nach draussen. Als ich an Hinata und Naruto vorbei kam, warfen mir die beiden einen fragenden Blick zu. Ich nickte ihnen kurz zu, um zu zeigen dass alles in Ordnung war. Ich konnte dem Schwarzhaarigen ansehen dass er keine Ahnung von Selbstverteidigung hatte. Ich hingegen wurde seit über sieben Jahren einmal Wöchentlich darin geschult und hatte es bereits mehr als einmal eingesetzt. Der Schwarzhaarige stellte sich mit breiten Schultern vor mir auf, als wir auf dem Parkplatz angekommen waren. „Denkst du wirklich dass du gegen mich eine Chance hast?“, wollte er wissen. Er konnte ja nicht ahnen dass ich Polizist war und ständig mit Typen wie ihm zu tun hatte. Ausserdem konnte man meinen Oberkörper unter dem Pullover den ich trug nur schwer einschätzen. Ohne prahlen zu wollen, aber mein Körper war vom wöchentlichen Training doch ziemlich gestählt. Da ich ihm nicht antwortete, machte er den ersten Schritt und stürmte auf mich zu. Dem ersten Schlag wich ich mit einem seitlichen Schritt ganz einfach aus. Als er zum zweiten Schlag ausholte, wich ich allerdings absichtlich nicht zur Seite. So kam es, dass er mich direkt unter dem Auge erwischte. Ich hatte zwar einen Schlag einstecken müssen, doch mein Gegner war so erstaunt über seinen Treffer, dass er inne hielt. Diesen kurzen Augenblick nutze ich aus, ergriff seinen ausgestreckten Arm und drehte ihn mit einer einfachen Bewegung auf den Rücken des Schwarzhaarigen. Ein leichter Stoss in die Kniekehle und schon lag er auf dem Bauch. Ich setzte mich zeitgleich auf seinen Rücken, damit der nicht wieder aufstehen konnte. „Was hälst du davon wenn du jetzt einfach nachhause gehst und zukünftig die Finger von solchen Frauen lässt?“, fragte ich ihn leise, während ich mich zu seinem Ohr herunter beugte. Als er nicht antwortete, drehte ich seinen Arm ein kleines bisschen mehr nach innen, so dass die Sehnen und Muskeln seiner Schulter überdehnten. Einige Sekunden biss er sich noch auf die Zähne, doch schliesslich gab er auf. „Schon gut!... Ich geb auf. Lass los“, keuchte er unter Schmerzen. Ich wartete noch einen Augenblick ab, liess dann aber von ihm ab. Der Schwarzhaarige erhob sich schnell und suchte das Weite, nachdem er mir noch einen wütenden Blick zugeworfen hatte. „Nett von dir“, hörte ich eine Stimme die sich mir gleich ins Gedächtnis einbrannte. Ich drehte mich um und was ich sah, liess mich innehalten. Zwei smaragdgrüne Augen sahen mich liebevoll an und ich wusste den ersten Augenblick überhaupt nicht was mit mir geschah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)