Artemisia von Yumiko_Youku ================================================================================ Kapitel 5: Kunoichi ------------------- 5. Kapitel - Kunoichi Der Morgen begann wie auch schon der vorherige Morgen. Artemisia stand auf und ging in den Gemeinschaftsraum, in welchem schon die anderen Turtles ihren Tätigkeiten nachgingen. Nach den üblichen Begrüßungen gesellte das Mädchen sich zu Leo, der an dem Fernseher eine neue Folge der Space Heroes schaute. Die Dauntless flog wie üblich durch die unendlichen weiten des Weltalls. Das Raumschiff wurde von Lebewesen einer unbekannten Spezies heimgesucht. Sie erinnerten an Blutegel und saugten sich auf der Haut der Crewmitglieder fest. Crankshaw rannte wie üblich wild durch die Gegend während er versuche, die Lebewesen abzuwehren. Dank Captain Ryan´s Ohrfeige kam der junge Fähnrich zum stehen. „Was sollen wir nur tun?!“, schrie er immer noch in Panik. Ryan wischte einen Blutegel von seiner Schulter. „Keine Sorge. Ich habe einen Plan.“ Schlussendlich wurden die unbekannten Lebewesen auf zwei unbekannte Crewmitglieder gejagt und diese wurden am Ende der Folge mit einem Torpedo in die weiten des Alls hinausgeschossen. Leo kümmerte die moralische Verwerflichkeit der Episode wenig und er ahmte mal wieder einige Posen und Sprüche des Protagonisten nach. Art hatte die Folge kaum verfolgt und war in Gedanken versunken. Dies blieb Leo nicht verborgen. „Hey. Was ist denn?“ Art strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und lächelte ihn schwach an. „Weist du... Ich habe das Gefühl euch nur eine Last zu sein. Ich niste mich hier ein und bringe euch nur in Schwierigkeiten. Sogar Splinter habe ich verärgert mit meiner unüberlegten Aktion.“ Leo legte eine Hand auf ihre Schulter. „Sag doch so was nicht. Wer weiss was April passiert wäre, wenn du nicht zu Stelle gewesen wärst.“ Das Mädchen lächelte ihn dankbar an. Inzwischen hatte Leo den Fernseher ausgeschaltet und Mikey zum Essen gerufen. So kam es, dass sich alle in der Küche versammelten, auch Splinter. Dieser legte zu Beginn des Mahls die Hände aneinander und sagte: „Itadakimasu.“ Die anderen Anwesenden ahmten dies nach und begannen zu essen. Nachdem die Pizza verzerrt war, ergriff Splinter das Wort. „Artemisia.“ Die Angesprochene zuckte leicht zusammen. “Ja?” “Ich möchte, dass du anschließend zu mir ins Dojo kommst.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, stand er auf und verlies die Küche. Das Mädchen spürte, wie ihr das Herz in die Hose zu rutschen begann. Würde er sie ausschimpfen, oder anschreien, wegen letzter Nacht ? Oder würde er sie sogar rausschmeißen ? Sie äußerte ihre Bedenken laut. Raph zuckte nur mit den Schulter. „Wer weiss schon, was in seinem Kopf vorging.“ „Raph!“, fuhren ihn die anderen vorwurfsvoll an. „Was denn?“, sagte dieser nur. Leo legte einen Arm auf Artemisia´s Schulter. „Ich bin mir sicher, dass er dich nicht herausschmeißen will.“ „Genau.“, stimme Donnie zu, „Wenn er Regelverstöße so bestrafen würde, wäre Raph sicher schon ein halbes dutzend mal rausgeflogen.“ „Hey!“, kam es verärgert von diesem und Mikey lachte ihn schamlos aus, nur um kurz darauf einige Schläge von Raph zu ernten. Langsam erhob sich Art von ihrem Sitzplatz. „Ich sollte lieber zu ihm gehen, bevor ich ihn noch mehr verärgere und er mich wirklich rausschmeißt.“ Donnie lächelte ihr aufmunternd zu. „Das wird er schon nicht. Keine Sorge.“ Schwach lächelte sie, nickte und begab sich ins Dojo. Dort erwartete sie bereits Meister Splinter. Kniend saß er mit geschlossenen Augen unter dem Baum. „Ah, Artemisia. Setz dich doch.“, sagte er, ehe diese einen weiteren Schritt tun konnte. Das Mädchen nahm all seinen Mut zusammen und kniete sich vor Splinter. Ihre Finger krallten sich in ihre Oberschenkel. Sie holte tief Luft und studierte sein Gesicht. Sie konnte darin keine Wut und keinen Vorwurf lesen. Ihr wurde etwas leichter zumute. Splinter´s Lächeln, welches er nun aufsetzte, half ihr dabei ihre Angst nieder zu kämpfen. „Mr. Splinter. Es tut mir wirklich Leid.“, platzte Art heraus, bevor Splinter in der Lage war noch irgendetwas zu sagen, „Ich hätte Euch fragen sollen, ob ich an die Oberfläche darf, oder Euch bitten sollen mitzukommen. Schon bevor April anrief hatte ich so ein seltsames Gefühl und...“ Splinter unterbrach sie. „Ich bin dir nicht böse, Artemisia. Deine Absichten waren aufrichtig und deine Taten haben zur Rettung von April beigetragen. Ohne dich wäre dieses Abenteuer vermutlich nicht so glimpflich ausgegangen.“ Das Mädchen wurde etwas rot vor Freude. Sie hatte nicht damit gerechnet, solch ein Lob von einem Ninjutsu-Meister zu erhalten. „Aber weshalb wolltet Ihr mich dann sprechen?“ „Ich habe dich die vergangenen Tage beobachtet.“, sagte er ruhig, „Du besitzt außergewöhnlich scharfe Sinne und einen klaren Verstand. Zudem verfügst du über eine Sensibilität, für die ein Shinobi normalerweise lange trainieren muss. Kurzum: Ich würde mich freuen, wenn ich dich zu einer Kunoichi ausbilden dürfte.“ Mit leicht geöffneten Mund starrte Artemisia den Meister fassungslos an. Dies war wirklich jenseits ihrer Vorstellungen gewesen und zugleich alles was sie sich gewünscht hatte. Sie fasste sich wieder, schloss den Mund, nur um ihn für die Antwort wieder öffnen zu können: „Es wäre mir eine Ehre, Mr. Splinter.“ Dieser lächelte sie freundlich an. „Ich hoffe in kürze wirst du mich mit »Sensei« ansprechen, Artemisia.“ Das Mädchen strahlte. „Ja... Sensei.“ Splinter erhob sich und öffnete die Tür zu seinem Zimmer. „Dein Training wird in kürze beginnen. Ruh dich bis dahin gut aus, denn das Training eines Ninja´ s ist erschöpfend für Körper und Geist.“ Das Mädchen stand auf, legte ihre linke Hand in die rechte zur Faust gebildeten Hand und verbeugte sich höflich. Der Sensei erwiderte die Geste, ehe er die Tür hinter sich schloss. Mit vor Freude geröteten Wangen betrat Artemisia das Gemeinschaftszimmer. Auch April war anwesend. Die Turtles blickten sie erwartungsvoll an. Sie konnte ihr Freudestrahlen kaum unterdrücken. „Splinter möchte mich zur Kunoichi ausbilden.“, platzte es aus ihr heraus. Die Turtles sahen nicht minder erstaunt aus, als sie es vor wenigen Augenblicken noch war. April sprang sofort auf und drückte Art´s Hände. „Das ist ja klasse.“ Artemisia grinste glücklich. Die Turtles hatten sich inzwischen von ihrem Erstaunen erholt und beglückwünschten sie. Mikey wirbelte seine Nunchukus übermütig in der Luft herum. „Yeah! Jetzt werden wir ein cooles Fünferteam.“ April sah ihn verärgert an. „Und was ist mit mir?“ „Du bist kein cooler Mutant.“ Das verhalf April nicht unbedingt zu guter Laune. „Und wohnen tust du auch nicht hier.“, setzte Mikey noch eines drauf. Ehe er noch mehr aufzählen konnte, hielt Donnie ihm den Mund zu. „Du bist eben etwas besonders, April.“ Diese sah ihn erstaunt an. „Ähm... Also... Ich meine du bist… eben... ähm...", stotterte er verlegen. April hob beiden Augenbrauen in die Höhe. „Meinst du damit etwa, dass ich zu nichts nutze bin und immer gerettet werden muss? Na vielen Dank, Donnie.“ Dieser hob abwehrend die Hände. „Nein ich... Ich wollte damit nur sagen...“ „Schon gut, bemüh´ dich nicht.“, meinte April eingeschnappt. „Echt super gemacht, Donnie.“, meinte Raph. Seine Augen glänzten etwas schadenfroh. „Du weist echt, wie man ein Mädchen glücklich macht.“ Leo wandte sich an Art: „Ich bin mir sicher, dass du eine wertvolle Ergänzung unseres Team wirst, wenn du soweit bist.“ Art würde etwas rot: „Das hoffe ich auch.“ „Und ich bin mir sicher, dass du meinen Befehlen folge leisten wirst, im Gegensatz zu einigen anderen.“, setzte er hinzu, mit einem leichten Seitenblick auf Raph. Das blieb diesem nicht verborgen und er schob sein Gesicht dirch vor Leo´s. „Ich würde ja zu gerne auf deine Befehle hören, wenn sie nicht immer total sinnlos wären.“, knurrte er. „Sie wären nicht sinnlos, wenn du sie anständig befolgen würdest, Raph.“, konterte Leo wütend. April und Art versuchten zu schlichten. „Jungs. Hört auf zu streiten.“, kam es von dem rothaarigen Mädchen. Die beiden Streithähne überkreuzten die Arme und drehten sich stur voneinander weg. Unglücklich betrachtete Art die beiden. Der Streit war im Grunde genommen nur ihretwegen entbrannt. Donnie fing ihren Blick auf und legte beruhigend eine Hand auf ihre Schulter. „Gewöhn´ dich dran. Das ist bei den beiden normal.“ Als er sich April´s Anwesenheit wieder bewusst wurde, zog er die Hand sofort wieder zurück und grinste April verlegen an. Diese warf einen Blick auf ihre Uhr. „Es ist spät. Ich muss nach Hause.“ Sie packte ihre sieben Sachen zusammen und winkte den Anwesenden kurz zu. „Wir sehen uns.“ Nachdem April verabschiedet wurde, gingen die Turtles und Artemisia wieder ihren individuellen Gewohnheiten nach: Raph fütterte Spike, Leo schaute fern,Art leistete ihm Gesellschaft, Mikey aß Pizza und Donnie tüftelte an etwas. Trotz des Streites war es ein wundervoller Tag für Artemisia gewesen. Sie konnte es immer noch nicht fassen. Splinter würde sie tatsächlich zur Kunoichi ausbilden und sie konnte den Turtles eine Hilfe sein. Bald würde sie vielleicht sogar ihre Missionen unterstützen und die Stadt etwas sicherer machen. Mit diesen Gedanken schlief sie glücklich und zufrieden ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)