Sommer unter dem Sternenhimmel von Alaiya (Wenn Welten aufeinander treffen) ================================================================================ Kapitel 1: 帰 ------------ Hoshies Eltern hatten früher in Naha gelebt, ehe sie mit ihr nach Osaka gezogen waren. Damals war sie dreizehn gewesen und ihr Vater hatte ein Jobangebot in der größeren Stadt bekommen – etwas das sie als Teenager gefreut hatte, denn immerhin gab es in Osaka so viel mehr zu tun, als im vergleichsweise kleinen Naha. Doch als sie langsam älter geworden war, hatte sie gemerkt, dass ihr etwas, das sie nicht genau hätte benennen können, fehlte. Umso glücklicher war sie gewesen, als sie an der Universität von Naha angenommen wurde. Diese war allgemein keine der führenden Hochschulen Japans, war jedoch zumindest im Bereich der Meeresbiologie und Ozeanologie weit anerkannt. So kam es, dass sie nun zum ersten Mal allein lebte – nun, zumindest mehr oder weniger, da sie in einem Ryukan im Medanbashi-Distrikt untergebracht war, in dem auch einige andere Studenten lebten. Die ersten Wochen des Studiums waren schnell herumgegangen, immerhin gab es viel zu tun und es fiel Hoshie schwerer als gedacht, sich in das Studium einzufinden, das einen gänzlich anderen Rhythmus, als die Arbeit an der Highschool mit sich brachte. Zudem musste sie zugeben, dass ihr die schwüle Hitze, die hier bereits seit Mai herrschte, zusetzte, da sie diese nicht mehr gewohnt war. So kam es auch, dass sie, obwohl ihr das Studium gefiel, froh war, als mit dem dritten Wochenende des Julis auch die Sommerferien anfingen, die hier dank der sommerlichen Hitze eine Woche länger andauerten, als es in Osaka der Fall gewesen war. Am Samstag diesen dritten Wochenendes war sie bereits früh zum Bahnhof aufgebrochen, um von dort aus nach Norden zu fahren. Da es Wochenende war, waren nicht so viele Menschen unterwegs, wie unter der Woche, wenn sie zur Universität fuhr, sodass sie bequem sitzen konnte, auch wenn sie aus reiner Gewohnheit ihre Tasche auf dem Schoß trug. Sie hatte den Kopf gedreht, um aus dem Fenster zu sehen, wo sie an einigen Stellen zwischen den eher niedrigen Häusern hindurch das Meer schimmern sehen konnte. Eine der Sachen, die sie auf jeden Fall vermisst hatte, war es im Meer schwimmen gehen zu können, was in Osaka selbst nicht wirklich möglich gewesen war, da sich die Industrie am Meeresufer ausgebreitet hatte, was demnach an vielen Stellen unzugänglich war. Zwar war dies im Zentrum Nahas an den meisten Stellen ebenfalls der Fall, doch wenn man etwas nach Norden an den Rand der Stadt fuhr, konnte einige Badestrände finden, von denen nicht alle zu den Hotels gehörten. Nun konnte sie das Meer ganz sehen, da die Bahn über einen Damm fuhr und hier die Landschaft zum Strand hin abfiel, sodass die Häuser niedriger gelegen waren, als die Schienen der Bahn. Da die Sonne noch niedrig genug stand, als dass ihr Licht in der Atmosphäre eher rötlich und orange gebrochen wurde, schimmerte auch die Meeresoberfläche in diesen Farben. Vielleicht sah sie es deswegen zuerst nicht und hielt es, als sie es erkannte, zuerst für eine optische Täuschung. Doch als sie genauer hinsah, erkannte sie, dass es nicht so war. Dort flog etwas durch die Luft – etwas das sie an einen Meteoriten erinnerte. Wie eine Sternschnuppe fiel es – was auch immer „es“ war – hinab. Jedoch nicht in der Ferne am Himmel, sondern über der Stadt. Mit einer sehr flachen Bahn fiel es dem Meer entgegen. Groß war es nicht und der wissenschaftliche Teil ihres Gehirns machte sie darauf aufmerksam, dass es für eine Sternschnuppe viel zu langsam flog. Doch sie konnte keinen besseren Vergleich ziehen, denn der Gegenstand schien hell zu glühen und zog einen Lichtschweif hinter sich her. Mit einer seltsamen Faszination und klopfendem Herzen beobachtete sie den Gegenstand, bis er schließlich aus ihrem Blickfeld verschwand und irgendwo am Strand oder vielleicht ins Meer stürzte. Ihre Neugierde war geweckt. Als die Straßenbahn das nächste Mal hielt, stieg sie aus. Eigentlich hatte sie noch eine Station weiterfahren wollen, doch die Frage, was sie dort gesehen hatte, ließ sie nicht mehr los. So stand sie an der Station, die kaum mehr als eine geteerte Plattform neben den Gleisen mit einem Bretterverschlag zum Unterstellen bei Regen war, während draußen vor der Absperrung ein Ticketautomat stand. Mit ihrem eigenen Ticket verließ sie die Station und machte sich auf den Weg in Richtung Strand. Hier am Rand der Stadt waren die Häuser durchgehend klein und wirkten wenig modern, wobei Naha allgemein nur wenige Wolkenkratzer zu bieten hatte, wodurch es sich stark von den Metropolen auf Honshu unterschied. Auch die Straßen waren schmaler und zumindest um diese Zeit kaum befahren. Als sie zum Strand herunterkam, wehte ihr ein angenehmer Wind entgegen, der der Schwüle etwas entgegen wirkte. Für einen Moment schloss sie die Augen, um den kühlen Wind auf ihrer Haut zu genießen, ehe sie sich umsah, nur um zu sehen, ob sie irgendwo etwas erkennen konnte, dass auf das seltsame Objekt schließen ließ. Doch zumindest auf den ersten Blick sah sie nichts. Sie überlegte, wo das Objekt in etwa aufgeschlagen sein musste, immerhin hatte sie nicht gesehen, wann es genau in Kontakt mit dem Boden – oder dem Meer – gekommen war. Nun, wirklich groß schien es nicht zu sein, demnach war es wohl ohnehin unwahrscheinlich, dass sie es fand. Vielleicht war es auch nur irgendeine Feuerwerksrakete, ein ferngesteuertes Spielflugzeug oder etwas ähnliches gewesen, überlegte sie, während sie dennoch in die Richtung ging, in der sie das Objekt vermutete. Dabei war sie schon bald in Gedanken versunken und sah immer wieder auf das Meer hinaus. So kam es auch, dass sie etwas überrascht war, als sie tatsächlich etwas ungewöhnliches im Sand sah. Hoshie sah es zuerst nur aus den Augenwinkeln. Dabei war es jedoch nichts helles oder gar leuchtendes, das nun ihre Aufmerksamkeit auf sich zog, sondern etwas dunkelrotes. Sie drehte sich, um es direkt zu betrachten und fand, dass es eine rote Kordel war, die im Sand lag und offenbar an etwas gebunden war, dass unter dem Sand vergraben war. Vorsichtig schob Hoshie den Sand zur Seite und fand ein Amulett, wie sie eigentlich aus China stammten, aber auch von Kannushi genutzt wurden. Sie grub es aus und betrachtete es. Obwohl es in einem guten Zustand war, wirkte etwas an ihm alt auf Hoshie, doch sie konnte nicht genau sagen, was sie auf diesen Gedanken brachte. Immerhin hatte sie auch nichts mit Archäologie zu tun. Auf das Amulett waren zwei ineinander liegende Kreise geprägt. Während der Innere ein Bild, das – so meinte Hoshie – einen Drachen darstellte, umfasste der äußere acht Kanji in alter Schriftweise. Wie bei einem Kompass war das oberste Schriftzeichen, wenn man das Ende, an dem die Kordel befestigt war, Norden, das untere Süden und die beiden an den Seiten Osten und Westen. Dazwischen fanden sich jedoch die Zeichen für Tempel, Meer, Wind und Wald. Auf der Rückseite des Amuletts war ein chinesisches Zeichen, das Hoshie nicht erkannte. Für keinen Moment zog sie es in Erwägung, dass dieses Amulett der fliegende Gegenstand gewesen sein konnte – immerhin erschien es in ihrem Weltbild nicht als sehr wahrscheinlich, dass ein Amulett fliegen lernte, weshalb sie sich einfach nur wunderte, wie es an den Strand gekommen war und was sie mit ihm machen sollte. Auch wenn etwas an dem Amulett altertümlich wirkte, so war die Kordel doch zu gut erhalten für irgendetwas, das vorher tatsächlich tief vergraben gewesen wäre. Noch einmal drehte sie den Gegenstand in der Hand und überlegte, was sie damit machen sollte, beschloss jedoch, ihn erst einmal einzustecken und später bei einem Fundbüro abzugeben. Mit diesem Entschluss im Kopf ging sie weiter den Strand hinab, immer noch nach der vermeintlichen Sternschnuppe Ausschau haltend, ohne wirklich damit zu rechnen, etwas zu finden. Letzten Endes ging sie schwimmen ohne den seltsamen fliegenden Gegenstand gefunden zu haben, was sie sich damit begründete, dass er wohl einfach ins Meer gefallen war und nicht an den Strand. Auch wenn sie neugierig gewesen war, worum es sich gehandelt hatte, so dachte sie schon kaum mehr darüber nach, als sie gegen Mittag mit dem Bus wieder in das Stadtzentrum hinein fuhr. Sie hatte ihr Handy herausgeholt und schrieb mit einer Kommilitonin, mit der sie sich für den Nachmittag verabredet hatte, um gemeinsam Essen zu gehen und danach noch etwas für die Universität nachzubereiten – immerhin waren auch die Sommerferien keine Zeit, um nur zu entspannen und die Vorlesungen der letzten Wochen wollte sie nacharbeiten, ehe die eigentliche Ferienzeit anfing. Das Amulett hatte sie schon halb vergessen, während sie im Bus saß. Eigentlich hatte sie vor bis zur Ja Nichibaru Machi Station zu fahren, doch dazu kam es nicht. Der Himmel draußen hatte sich bereits während sie geschwommen war, mit Wolken zugezogen und es sah nach Regen aus, was sie es verfluchen ließ, keinen Schirm mitgenommen zu haben. Da jedoch hielt der Bus an – was Hoshie zuerst nicht als ungewöhnlich wahrnahm. Erst als sie aus dem Fenster sah und bemerkte, dass sie die Station nicht kannte, wurde sie misstrauisch. Immerhin fuhr sie die Strecke häufiger und war sich zumindest einer Sache sicher: Sie ging nicht an einem Wald vorbei, da es einen solchen eigentlich auch gar nicht in Naha gab. Sie runzelte die Stirn. Denn auch wenn sie beschäftigt gewesen war, so war sie sich doch sicher, dass sie es mitbekommen hätte, wenn sie in die falsche Richtung gefahren wäre. Was sie jedoch ebenso irritierte, war die Tatsache, dass der Bus nicht weiterfuhr. Sie ging zur Tür und sah hinaus. Es stand auch nirgendwo ein Schild, das signalisiert hätte, dass hier eine Bushaltestelle war. Schon überlegte sie sich vorsichtig an den Busfahrer zu wenden, bemerkte aber, dass offenbar niemand vorne im Bus saß. Das Ganze wurde ihr langsam unheimlich. Tatsächlich war sie ganz allein im Bus, was ihr noch seltsamer erschien. Denn sie war sich sicher, vorher nicht der einzige Passagier gewesen zu sein. Sie sah zum Wald, der sich hinter einer groben Steinmauer vor ihr auf einem Hügel erhob, hinauf und schüttelte den Kopf. Nein, sie wusste nicht, wo ein solcher bewaldeter Hügel in Naha oder in der Umgebung der Stadt sein sollte. Dann jedoch kam ihr ein seltsam klarer Gedanke: Sie musste im Bus eingeschlafen sein und träumen. Das einzige, das dazu nicht passte, war die Tatsache, dass sie ob dieser Erkenntnis nicht aufwachte, wie es bei ihr sonst immer der Fall war. Sie schüttelte den Kopf und überlegte, was sie tun sollte. Ausgerechnet in diesem Moment fing es an zu regnen und ein fernes Grummeln sagte ihr, dass es bald anfangen würde zu gewittern. Sie seufzte. Das Ganze wurde ihr immer unheimlicher. Schließlich stieg sie ganz aus dem Bus aus und sah sich um. Tatsächlich sah sie auch auf der anderen Seite der Straße nur einen abfallenden Hang, doch keine Spur der Stadt, von der sie sich eigentlich nicht zu weit entfernt haben konnte. Da entdeckte sie eine alte, aus groben Steinen geschaffene Treppe, die in den Wald hinauf führte. Hoshie sah sich um. Ihr kam die ganze Situation seltsam unwirklich vor, doch da sie aus dem Traum, wenn es einer war, offenbar nicht so einfach erwachen konnte, beschloss sie schließlich der Treppe zu folgen, um so entweder einen Ausweg oder jemanden, den sie fragen konnte, was hier geschah, finden zu können. Als sie den Fuß auf die erste Stufe setzte, zögerte sie noch einmal. Sie sah auf ihr Handy und seufzte, ohne wirklich darüber überrascht zu sein, dass sie keinen Empfang hatte. Also ging sie die Treppe, deren helle Steine an vielen Stellen mit Flechten überwachsen waren, hinauf und kam sich spätestens, als ein Wind ihr durch den Tunnel, den die Bäume zu beiden Seiten der Treppe bildeten, ein wenig vor, wie Chihiro auf dem Weg in das Land der Götter. Schließlich erreichte sie ein Torii, um dessen etwas ausgebleichte Seitensäulen weiße Papierketten gebunden waren, die aussahen, als wären sie erst gerade angebracht worden. Wenn ein Torii hier war, hieß es, dass sich am Ende der Treppe wohl ein Schrein oder ein anderes Heiligtum befinden musste. Und die neu aufgehängte Kette machte ihr Hoffnung, dass sie vielleicht eine Miko oder einen Kannushi dort vorfinden würde. Also ging sie weiter, während die Regentropfen dicker wurden, sodass sie sich ihre Tasche zum Schutz über den Kopf hielt. Schließlich erreichte sie den oberen Absatz der Treppe, der offenbar wirklich auf der Kuppe des Hügels – der ihr nach dem Aufstieg schon eher wie ein kleiner Berg vorkam – und fand hier tatsächlich einen kleinen Schrein, der jedoch aus nicht mehr, als einem einzelnen kleinem Gebäude aus weiß gestrichenem Holz, das komplett offen war. In der Mitte des Gebäudes stand eine steinerne Shiisa-Statue, während vor dieser ein Schälchen mit Reis und eine Halterung mit Räucherstäbchen standen. Doch obwohl die Räucherstäbchen erst gerade angesteckt worden zu sein schienen, konnte Hoshie niemanden sehen. „Hallo?“, rief sie und sah sich um, während ein erster Blitz über den Himmel zuckte. Niemand antwortete ihr und sie schüttelte den Kopf. Das Ganze war irgendwie schon verrückt, dachte sie sich. Nach kurzem Zögern trat Hoshie unter das Dach des Schreins, verbeugte sich dann und kniete sich hin, da es hier zumindest trocken war. Ihre Tasche stellte sie neben sich und holte ihr Handtuch heraus, um sich die Haare zu trocknen, wobei sie etwas hartes in ihrer Tasche ertastete und sich wieder an das Amulett erinnerte. Sie zog es heraus und stellte fest, dass die Schriftzeichen im äußeren Kreis leuchteten. „Okay“, murmelte sie und runzelte erneut die Stirn. Dann zuckte sie zusammen. Sie hatte etwas gehört, das klang, als hätte jemand ganz in ihrer Nähe Luft geholt. „Dann hast du es also gefunden?“, fragte eine recht tiefe Frauenstimme. „Was?“, fragte Hoshie und sah sich verwirrt um. „Vor dir, Blindfisch“, erwiderte die Stimme und als Hoshie ihren Blick wieder auf den Schrein wandte, sah sie, wie sich langsam Fell auf der dabei wachsende Statue bildete, ehe am Ende ein ganz offenbar lebendiger Shiisa in der Größe eines kleinen Pferdes vor ihr saß. Er beugte sich zu ihr hinab und schnupperte, was sie dazu brachte aufzuschreien und rückwärts von ihm weg zu kriechen. „Hmm, das ist kein guter Anfang“, seufzte der Shiisa, dessen Stimme jedoch tatsächlich weiblich war. Hoshie starrte das Ungetüm an, sich nun vollkommen dessen sicher, dass sie träumte. Warum wachte sie nicht auf. „Hast du dir auf die Zunge gebissen?“, fragte die Shiisa – denn das Wesen schien tatsächlich weiblich zu sein, da es auch weibliche Pronomen nutzte – nun. Für einen Moment schloss Hoshie die Augen um sich zu sammeln. „W-was willst du von mir?“, stammelte sie dann. „Nun…“ Die Shiisa kam auf sie zu und hob eine der krallenbewehrten Tatzen, berührte mit dieser das Amulett, das Hoshie noch immer umfasst hielt. „Du hast das gefunden. Das heißt du bist für dieses Jahrzehnt die Auserwählte. Herzlichen Glückwunsch.“ Etwas an der Stimme des Shiisa ließ Hoshie verwundert aufsehen. „Bist du sarkastisch?“, fragte sie mit hochgezogener Augenbraue. Die Shiisa legte den Kopf zur Seite. „Ja“, stellte sie dann trocken fest. Sie schüttelte den Kopf. „Ich finde die ganze Geschichte nicht minder seltsam als du, glaub mir. Und ich habe mir sicher nicht ausgesucht, diesen Job dieses Mal zu übernehmen…“ „Was für einen Job?“, fragte Hoshie. Die Sprache des Untieres wirkte erstaunlich menschlich, was dafür sorgte, dass sie sich langsam beruhigte. „Einfach gesagt: Es ist ein Ritual, das alle zehn Jahre wiederholt wird“, meinte die Shiisa. „Der Klan der Shiisa und Long Whang erwählen sich jeweils einen Menschen. Die beiden müssen Aufgaben erfüllen und am Ende gegeneinander kämpfen. Oh, und wenn Long Whang gewinnt, versinkt die Insel im Meer.“ Das sagte sie, als sei es vollkommen nebensächlich. Als sie jedoch Hoshies schockierten Gesichtsausdruck sah, gab sie so etwas wie ein Seufzen von sich. „Keine Sorge, dass ist in den letzten vierhundert Jahren nie passiert. Wie du sehen kannst.“ Noch immer starrte Hoshie das Wesen ungläubig an. „Was ist?“, fragte die Shiisa nun. Hoshie holte tief Luft, ehe die Fragen aus ihr heraussprudelten. „Wovon redest du? Wo bin ich hier eigentlich? Und wer bist du überhaupt?“ „Ach ja“, meinte die Shiisa und schüttelte ihren zotteligen Kopf. „Entschuldige bitte. Ich mache das ganze dieses Jahr zum ersten Mal – ich glaube ich habe falsch angefangen. Ich habe dir auch einen Schreck eingejagt, oder?“ Langsam nickte Hoshie. „Entschuldige.“ Damit schloss die Shiisa die Augen und ihr Körper leuchtete auf, ehe im nächsten Moment statt ihrer eine junge, rothaarige Frau in einem Mikogewand vor Hoshie stand. „So ist es wahrscheinlich besser, hmm?“ Als Hoshie nichts erwiderte, streckte die Shiisa ihr die Hand entgegen. „Mein Name ist Natsuki. Entschuldige, dass ich dich erschrocken habe. Und du bist hier… Nun, am Rand des Landes der Geister. Es gehört mit zur Tradition, die Auserwählten erst hierher zu locken.“ Sie verdrehte die Augen. „Entschuldige das.“ Damit musterte sie Hoshie. „Und du bist auch noch ganz nass geworden wegen dem Wetter.“ Sie hielt ihr die Hand entgegen, um ihr aufzuhelfen. „Das tut mir wirklich leid.“ Für einen Moment zögerte Hoshie. „Schon in Ordnung“, murmelte sie dann unsicher und nahm schließlich die Hand. „Aber… Meintest du das ernst? Mit den Aufgaben und Kämpfen und wenn ich verliere geht die Insel unter?“ „Ja“, erwiderte die junge Frau ungerührt. „Das ist die Tradition.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)