Das Lied von Leben und Tod von SummerBreeze ================================================================================ Kapitel 5: Zwischen Glück und Verhängnis ---------------------------------------- „Hey, kann ich mich zu dir setzen?“ fragte das hübsche Mädchen schon fast schüchtern. Jetzt waren schon zwei Wochen vergangen seit Sakura und Sasuke zusammen lebten, doch keiner von Beiden traute sich so richtig ein ernstes Gespräch anzufangen. Der Grund war nicht mangelndes Interesse, ganz im Gegenteil, nur keiner von Beiden wusste so Recht, wie man ein solches Gespräch anfangen sollte. „Klar, setz dich!“ rückte Sasuke zur Seite, um der Rosahaarigen Platz auf der Couch zu machen. Seit Sakura bei ihm wohnte, hatte er ihr das Bett überlassen. Es machte ihm nichts aus auf der Couch zu schlafen, doch so langsam wurde sein Rücken in Mitleidenschaft gezogen. Er müsste sich demnächst mit ihr über eine bessere Lösung unterhalten. „Als du mich das erste Mal angesprochen hattest, warst du der Meinung, dass wir uns irgendwoher kennen würden. Ist es dir inzwischen eingefallen, woher wir uns kennen könnten?“ fragte Sakura vorsichtig, um ein Gespräch aufzubauen. Auch wenn sie nicht gern an ihre erste Begegnung zurück dachte, wollte sie gerne wissen, was es damals auf sich hatte. „Ich hatte dich damals mit deiner Mutter verwechselt. Als ich klein war und meine Eltern sich getrennt hatten, hatte deine Mutter uns des Öfteren besucht. Weil du ihr so ähnlich siehst, kamst du mir so bekannt vor und ich dachte wir würden uns kennen. Erst als mir mein Vater dann auf die Sprünge half, war mir klar, dass ich nicht dich sondern deine Mutter kannte.“ erzählte der Schwarzhaarige ruhig ohne das Mädchen aus dem Auge zu verlieren. Sasuke wusste nicht so genau, wie sie auf ihre Mutter zu sprechen war. Das letzte Mal war sie aus dem Uchiha-Anwesen gelaufen. Doch es hatte den Anschein, dass sie inzwischen alles verdaut hatte. Außer ein kleines Seufzen, fiel ihm nichts Beunruhigtes auf. „Meine Mutter hatte mir nie von dir oder Fugaku erzählt. Hast du die Aufnahme auch gesehen?“ fragte sie leise, wobei man ihre Stimme nur noch als ein Flüstern wahrnahm. „Ja, kurz bevor du es gesehen hattest, hat mein Vater es mir gezeigt. Er hatte mir auch seine Geschichte dazu erzählt. Ich selbst kann mich nur wage an deine Mutter erinnern. Ich war damals grad einmal vier oder fünf, aber sie schien sehr nett zu sein.“ sprach Sasuke immer noch vorsichtig. Normalerweise achtete der Schwarzhaarige nicht auf seine Wortwahl, doch bei diesem Thema konnte er nicht vorsichtig genug sein. Er wusste das Sakura den Selbstmord ihrer Mutter nie richtig verkraftet hatte. Auch wenn sie stets darauf bedacht war stark und unnahbar zu wirken, konnte er spüren, dass es nur zum Schutz ihrer selbst diente. Sie versuchte ihr „wahres Ich“ hinter einer Fassade zu verstecken. Doch wer konnte ihr das übel nehmen? Würde nicht jeder von uns so reagieren? Wer serviert schon gern seine tiefsten Gefühle auf einem Silber Tablette? „Das ist doch unverschämt? Sie nimmt sich einfach das Leben und lässt mich ohne zu zögern zurück und denkt trotzdem, sie könne mir meine Zukunft vorschreiben. Woher nimmt sie sich diese Frechheit? In dem Moment, als sie beschlossen hat zu sterben, hat sie dieses Recht abgegeben. Oder? Was hatte sie sich dabei gedacht?“ konnte die Rosahaarige ihre aufkommende Wut nicht mehr unterdrücken. Was machte sie eigentlich hier? Warum hatte sie all dem zugestimmt? Bekam damit ihre Mutter nicht schlussendlich doch, was sie wollte? „Ich glaube, weil sie wusste, dass du in sicheren Händen sein wirst, hatte sie es geschafft sich so leichtfertig das Leben zu nehmen.“ sagte Sasuke wahrheitsgemäß, was er dachte. Auch wenn es hart klang, so wusste er, dass die Wahrheit oft besser war als eine schöngeredete Lüge. „Das ist doch alles total absurd. Sie war wirklich krank im Kopf.“ seufzte das hübsche Mädchen und versuchte sich wieder einzukriegen. Es hatte keinen Sinn sich mit diesem Thema auseinander zu setzen. Sie würde nie die Beweggründe ihrer Mutter nachvollziehen können. „Warum spielen wir dieses verkorkste Spiel mit?“ fragte Sakura wieder ruhig, als ihr die Stille unangenehm wurde. Sie wollte Sasuke verstehen, warum er dem ganzen zugestimmt hatte. Sie wollte verstehen, wie er zu der ganzen Sache stand bevor sie sich zu sehr an dieses Leben gewöhnen würde, bevor sie sich zu sehr an ihm gewöhnen würde. „Sakura, ich hoffe du verstehst mich nicht falsch, aber ich habe nur zugestimmt, weil ich dieses öffentliche Leben satt habe. Mein Vater hat mir Angeboten mich von allen Verpflichtungen zu befreien und Itachi, meinem Bruder, die Mehrheit der Firma zu vererben. Ich werde nur eine unbedeutende Rolle im Vorstand übernehmen und kann somit mein Leben nach meinen Vorstellungen gestalten. Ich weiß nicht, wie lange, dass zwischen uns so funktioniert, aber solange ich meine Freiheit habe, bin ich mit dieser Verbindung einverstanden.“ erklärte Sasuke der Rosahaarigen. Diese Verbindung war für ihn von vornherein nur ein Ticket zur Freiheit. Auch wenn er für Sakura auf eine Art und Weise Mitleid verspürte und sie mehr als nur Anziehend fand, stand für ihm von Beginn an fest, dass sie nur ein Mittel zum Zweck war. Auch wenn das hart klang, hatte Sasuke deswegen kein schlechtes Gewissen. Er hatte sie bisher immer gut behandelt und somit sich nichts vorzuwerfen. Er hielt sie nicht gegen ihren Willen bei sich fest auch nachdem er ihr jetzt die Wahrheit gesagt hatte, war es ihr freier Willen, ob sie weiterhin dieses Spiel mitspielte. Die Entscheidung lag bei ihr! „Ich dachte mir schon, dass dein Vater dir eine Gegenleistung dafür angeboten hatte. Nun gut, an mir soll es nicht liegen, dass du deiner Freiheit beraubt wirst. Solange wir beide etwas Positives von dieser Verbindung haben, bin ich nicht abgeneigt.“ sagte das hübsche Mädchen selbstbewusst und stand auf. Auch wenn Sasuke’s Antwort sie ein wenig verwundert hatte, war sie nicht beleidigt oder ähnliches. Ganz im Gegenteil, sie verspürte Respekt gegenüber Sasuke und seinen Beweggründen. Sie ging immer davon aus, dass Sasuke einer dieser reichen Kinder war, die sich in der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit sonnten. Doch zu ihrem verwundern stellte sich jetzt heraus, dass er dieses Leben genauso verabscheute, wie sie selbst. Auch wenn sie nicht der Grund war, warum er ihrer Verlobung zugestimmt hatte, würde Sakura jetzt versuchen Sasuke näher kennen zu lernen und ausnahmsweise ihrem Bauchgefühl vertrauen. „Wow, es sind ja richtig viele Leute gekommen.“ schaute sich die Rosahaarige begeistert um und betrachtete die Menschenmenge auf der Tribüne. „Sasuke und Naruto sind ziemlich beliebt bei den Mädchen. Die verpassen kein Spiel von uns.“ zwinkerte ihr die blonde Schönheit zu. Sakura und Ino standen am Spielfeldrand. Das Spiel hatte noch nicht begonnen. Einige der Jungs wärmten sich auf dem Spielfeld auf, was aber eher an rumalbern erinnerte. Naruto veranstaltete einen Wettbewerb in „wer kann den Ball am längsten auf seinem Fuß balancieren“. Wie es aussah hatte Naruto dafür heimlich trainiert. Sasuke stand auch auf dem Spielfeld, doch er unterhielt sich angeregt mit einer Rothaarigen aus ihrem Jahrgang. Sakura konnte nicht hören über was sie sich unterhielten, doch es hatte den Anschein, dass sich Sasuke hervorragend amüsierte. Sie hatte den Schwarzhaarigen noch nie so lebhaft lachen hören. Flirtete er etwa mit ihr? Ungewollt verspürte sie ein mulmiges Gefühl im Bauch. Irgendetwas störte sie gewaltig an dieser Szene. „Wer ist das Mädchen, das sich gerade mit Sasuke unterhält?“ versuchte die Rosahaarige so gelangweilt wie möglich zu klingen. „Höre ich da etwa ein wenig Eifersucht heraus?“ neckte Ino sie. Es war schlicht unmöglich Ino etwas vorzumachen. Auch wenn Ino und Sakura sich erst vor einigen Tagen kennengelernt hatten, konnte Ino die Rosahaarige schon wie ein offenes Buch lesen. Es war zum verrückt werden, diese Frau hatte einfach einen siebten Sinn für so etwas. „Sie scheinen sich ja gut zu verstehen.“ sprach die Rosahaarige erneut und ging gar nicht auf Ino’s Sticheleien ein. „Das ist Karin aus der Parallelklasse. Sie war mal für einige Monate mit Sasuke zusammen. Karin war die einzige bisher, die länger als zwei Wochen mit Sasuke zusammen sein durfte… natürlich abgesehen von dir… und sie war wohl auch die einzige, die mit Sasuke Schluss gemacht hat. Ich vermute ja schwer, dass er sie mehr als nur gemocht hatte.“ lächelte Ino der Rosahaarigen frech zu. „Also du hättest schon einen Grund eifersüchtig zu sein, so wie die Beiden hemmungslos vor dir flirten.“ schubste die Blonde Sakura nach vorne, so dass sie kurz ins straucheln kam. „Willst du mich umbringen?“ fauchte Sakura ihre angebliche Freundin böse an. „Los, geh schon! Markier dein Revier, sonst schnappt Karin ihn dir weg.“ zwinkerte Ino dem hübschen Mädchen zu. Früher oder später würden die anderen merken, dass Sasuke und Sakura allen nur etwas vorspielten. Wenn Sakura wirklich Interesse an Sasuke hatte, musste sie um ihn kämpfen und ihren Konkurrentinnen zeigen, dass er vergeben war. „Ino, das ist doch nicht dein ernst? Ich bin doch kein wildes Tier.“ lächelte die Rosahaarige ihrer verrückten Freundin zu. Ino hatte eine echt eigene Art sich auszudrücken. „Ab und zu ein wildes Tier zu sein hat noch nie Jemanden geschadet.“ lächelte sie zurück und Sakura wusste genau worauf die Blonde hinaus wollte. Aber vielleicht hatte Ino recht. Auch wenn Sasuke und sie nicht im wirklichen Sinne ein Paar waren, so wollte sie trotzdem nicht, dass er mit irgendeiner Anderen flirtete. Solange sie als verlobt galten, sollten sich die Anderen von ihm fern halten. Sakura hatte noch nicht beschlossen ihn frei zu geben! „Dann zeige ich dir mal meine wilde Seite!“ sprach die Rosahaarige mehr zu sich als zu Ino und legte den Blazer ihrer Schuluniform ab bevor sie das Schauspiel eröffnete. Wie es aussah, hatten Sasuke und Karin ihr Gespräch beendet, da sie sich geradewegs zur Tribüne bewegte. Sasuke widmete sich wieder seinem Team. Das Spiel würde in wenigen Minuten beginnen. Das war der perfekte Augenblick für Sakura. „Sasuke!“ rief sie gerade einmal so laut, dass er sie hören konnte. Der Schwarzhaarige und einige Jungs schauten sie fragend an. Außer Sakura und dem Team war Niemand mehr auf dem Platz. Noch bevor sie an ihrem Plan zweifeln konnte, rannte sie auf Sasuke zu und sprang in seine Arme. Zum Glück war er stark genug oder sie leicht genug, dass er sie, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, mit einem Hieb hoch hob, so dass sie ihre Beine um seine Hüfte schlängeln konnte. „Hey, ich wollte dir nur viel Glück wünschen.“ sagte die Rosahaarige mit ihrer schönsten Stimme und schaute in seine blauen, verwirrten Augen herab. Bevor er ihr antworten konnte, überwindete sie die Distanz zwischen ihren Gesichtern und legte ihre Lippen auf die seine. Es war ein sinnlicher, langer Kuss und wären sie nicht von dem Pfiffen der Anderen gestört wurden, hätte er wahrscheinlich noch lange kein Ende gefunden. Sasuke war sichtlich überfordert mit der Situation. Sakura war ihm gegenüber bisher eher distanziert gewesen. Der Schwarzhaarige war sich schon fast sicher, dass sie gar kein Interesse an ihm hatte. Wie konnte er sich so geirrt haben? Noch nie hatte es ein Mädchen geschafft ihn nur mit einem Kuss aus der Bahn zu werfen. Ihre Lippen waren so weich und süß, dass er sich schon von der Sekunde an, als sie sich ihm wieder entzog nach ihnen sehnte. Es war zum verrückt werden. „Sasuke, du kannst mich wieder runter lassen oder soll das Spiel ohne dich stattfinden?“ lächelte Sakura den Schwarzhaarigen zu, der sie immer noch fest an sich drückte. „Danke!“ rief Sasuke der Rosahaarigen noch hinterher, nachdem er sie wieder absetzte und sie schnell zur Tribüne lief. Dabei entging Sakura nicht Ino’s stolzes Lächeln, welches sie ihr zuwarf. So viel zu dem „wild sein“. Aufmerksam verfolgte Sakura das Fußballspiel. Sasuke’s Mannschaft war sichtlich die stärkere von Beiden. Nicht nur das sie weitaus mehr Ballbesitz hatten, sie spielten auch viel präziser als ihre Gegner. Jeder Pass schien anzukommen. Nur der Torwart, der gegnerischen Mannschaft war ihnen ein Dorn im Auge. Doch kurz vor der Halbzeit kam die Erlösung und Sasuke schoss nach einer perfekten Vorlage von Ino das erste Tor. „Jubel noch so lange du kannst, denn bald hast du nichts mehr zu jubeln.“ hörte die Rosahaarige eine Stimme rechts neben sich und erschrak im ersten Moment. „Ich glaube, dass hast du nicht zu bestimmen.“ sagte Sakura wütend. Was fiel dieser Karin ein ihr so einen Schrecken einzujagen. „Du denkst, nur weil du so ein hübsches Gesicht hast, hättest du Sasuke um den Finger gewickelt. Aber ich erzähl dir mal etwas, jeder hier weiß, dass ich die Einzige bin an der Sasuke ernsthaft interessiert ist. Jeder Blinde sieht, dass zwischen euch nichts läuft. Daran konnte deine kleine Show auch nichts ändern.“ sprach die Rothaarige streng, verfolgte jedoch dabei konzentriert das Spiel. Sie hatte Sakura mit keinem Blick gewürdigt. „Was du denkst oder glaubst interessiert mich nicht. Wenn Sasuke wirklich nur an dir interessiert ist, wie du sagst, wird er es mir schon sagen. Solange tu und lass ich, was ich will. Offiziell bin ich seine Verlobte daran kannst du nichts ändern. Also bitte lass mich das Spiel in Ruhe weiter verfolgen.“ sah Sakura die Rothaarige wütend an. „Und wie ich alles ändern kann!“ entgegnete Karin drohend Sakura’s Blick und verließ die Tribüne. Sakura war außer sich, dieses Mädchen war doch nicht mehr bei Sinnen. Wenn die Rosahaarige doch nur wüsste, wie nah sie damit lag. „Glückwunsch, ihr habt gewonnen!“ schrie Sakura als Sasuke, Ino und Naruto fertig aus den Umkleiden auf sie zukamen. „Das war doch noch nichts. Solange ich dabei bin, können wir gar nicht verlieren.“ grinste Naruto die Rosahaarige an und tippte ihr mit den Zeigefinger auf die Stirn. Inzwischen hatte sich der Blonde Chaot an ihre Nähe gewöhnt. Auch wenn er die Verlobte seines besten Freundes mehr als nur freundschaftlich mochte, versuchte er es mit Leichtigkeit hinzunehmen. Wie sagt man so schön? Wer zu Spät kam, den bestrafte das Leben. „So bescheiden wie immer. Ich glaube ja immer noch, dass es an Sakura’s Kuss lag. Sasuke hat immerhin zwei von den drei Toren geschossen. Er schien mir heute irgendwie beflügelt.“ sagte Ino frech und warf Sakura vielsagende Blicke zu. Ohne etwas dagegen unternehmen zu können, errötete die Rosahaarige. „Oh Süße, dass muss dir nicht peinlich sein. Wir alle würden gern Sasuke auf diese Art und Weise küssen.“ zwinkerte sie ihrer Freundin zu, die jedoch plötzlich den Asphalt ganz interessant fand. „Ino, ich wusste gar nicht, dass du mich auch gern küssen würdest? Du hättest mich einfach fragen können.“ versuchte der Schwarzhaarige das Thema zu wechseln. „Lass mal sein. Ich stehe nicht so auf Polygamie.“ lächelte sie Sasuke an. Ino hatte sittlich Spaß an dem Gespräch. „Komm schon, du Mannsweib. Ich fahre dich nach Hause.“ zog Naruto die Blonde mit sich, die davon alles andere als begeistert war. „Bis morgen!“ schrie der Blonde noch bevor er mit Ino ins Auto stieg. „Hast du vielleicht Lust am Wochenende etwas zu unternehmen?“ fragte Sasuke die Rosahaarige als sie ihnen etwas zum Abendessen vorbereitete. Außer das Fotoshooting, was Fugaku organisiert hatte, hatten die Beiden kaum zusammen Zeit verbracht. Sasuke war immer fest der Meinung gewesen, dass Sakura nichts mit ihm zu tun haben wollte. Sie hatte ihre Gründe, warum sie diese Verbindung einging. Doch das Sasuke einer von ihnen war, hatte er bis heute nicht in Erwägung gezogen. Auch nachdem er ihr seine wahren Beweggründe erläutert hatte, hatte sie es nicht persönlich genommen. Diese Verbindung, die eigentlich nicht absurder sein konnte, begann ihnen beiden unbewusst zu gefallen. „Bittest du mich gerade um ein Date?“ schaute das hübsche Mädchen ihn an und unterbrach das Gemüse scheiden. Auch wenn sie mit ihrer spontanen Aktion auf dem Spielfeld genau auf dieses Ziel aus war, verwunderte es sie dennoch, dass Sasuke dem so schnell nachging. „Ich wollte mich einfach nur für deinen Kuss revanchieren.“ lächelte er ihr neckisch zu. Auch wenn der Schwarzhaarige es nur ungern zu gab, musste er sich gestehen, dass Sakura es ihm ganz schön angetan hatte. Sie war für ihn ein Rätsel und überraschte ihn täglich aufs Neue. Von ihrem fast zu perfekten Aussehen abgesehen, hatte sie tausend andere Facetten, die von ihm entdeckt werden wollten. „Hmmm… wenn das so ist, dann musst du dir wohl etwas ganz besonderes ausdenken. Denn mein Kuss war phänomenal!“ sagte die Rosahaarige stolz und entlockte dem Schwarzhaarigen ein Lächeln. „Um das zu beurteilen, brauche ich eine Wiederholung.“ flüsterte er ihr ins Ohr und brachte das hübsche Mädchen ungewollt zum kichern. Auch wenn Sakura nichts mehr wollte, als Sasuke zu küssen, riss sie sich zusammen. So leicht wollte die Rosahaarige sich ihm nicht hingeben. Sasuke wusste genau, wie er auf Frauen wirkte und nutzte dies schamlos aus. „Heute nicht mehr!“ verweigerte sie den Kuss und widmete sich wieder dem Gemüse zu. „Ich glaube, ich sollte heute besser im Bett bleiben. Irgendwie fühl ich mich nicht ganz wohl.“ seufzte das hübsche Mädchen und setzte sich auf die Couch. Schon den ganzen Morgen hatte sie ein komisches Bauchgefühl. Sie fühlte sich nicht krank oder müde, doch irgendwie ließ sie dieses Gefühl nicht los, dass sie heute im Bett besser aufgehoben war. „Ich lasse dich ganz sicher nicht die Schule schwänzen. Solange du kein Fieber hast, wirst du schön mit mir kommen.“ reichte der Schwarzhaarige seiner Verlobten die Hand und hievte sie mit einem Schwung von der Couch hoch. „Aber was ist wenn die Schule heute von einer Zombie-Invasion angegriffen wird. Dann werde ich wahrscheinlich sterben, weil ich zu langsam bin um wegzulaufen. Du, Ino und Naruto seid ja super Sportler. Doch ich wäre ihnen hilflos ausgeliefert.“ schmollte Sakura und wollte nichts anderes als sich in ihr Bett verkriechen. Es gibt einfach Tage, da wäre es am besten gewesen, dass man das Bett erst gar nicht verlassen hätte. Genau nach so einem Tag fühlte es sich für Sakura heute an. „Da hat wohl Jemand zu viele Animes geschaut. Aber wenn es wirklich hart auf hart kommt, dann werde ich dich beschützen.“ beruhigte Sasuke das hübsche Mädchen, konnte sich jedoch ein Lächeln nicht verkneifen. „Versprochen?“ kniff Sakura sich gespielt böse die Augen zu. „Versprochen!“ streichelte Sasuke ihr aufmunternd über ihr langes, rosa Haar. „Du machst dich lustig über mich?“ sagte Sakura beleidigt, doch konnte sich das kichern nicht verkneifen. „Ich doch nicht!“ Nachdem Sakura und Sasuke mit Verspätung in der Schule angekommen waren. Eilte der Schwarzhaarige zum Training. Da Sakura vom Sportunterricht noch freigestellt war, verbrachte sie die Freistunde in der Bibliothek. Es schadete ja nie etwas zu lesen. Oder? Eines was Sakura in ihrem bisherigen Leben gelernt hatte war, dass nie etwas nach Plan lief. Doch trotz der Tatsache, dass dies ein ungeschriebenes Gesetz war, hatten Menschen das Bedürfnis Pläne zu machen. Sie planten ihren Tag, ihr Leben und all das, was sie glaubten es würde in ihrer Hand liegen. Sakura hatte gelernt ohne Pläne zu Recht zu kommen. Sie hatte versucht die Tage so zu nehmen, wie sie kamen. Doch wenn man in Betracht zog, dass sie eigentlich ihr Leben kaum lebte, schien es keine große Sache zu sein. Doch jetzt, wo sich ihr Dasein neu definierte, schaffte sie es nicht mehr ohne planen durch den Tag zu kommen. So schlich ihr unfreiwillig der Gedanke in den Kopf, was sie wohl am Wochenende zusammen mit Sasuke unternehmen konnte. Sie plante in ihrem Kopf den Tagesablauf und ohne jegliche Zweifel daran zu haben, dass etwas nicht nach ihrem Plan laufen würde, riss sie ein ohrenbetäubender Knall aus den Gedanken. „Wenn du auch nur einen Schritt gehst, werde ich dir in den Kopf schießen.“ sprach Karin zu ihr und zielte mit einer Waffe auf die Rosahaarige. Wie gelähmt stand Sakura da und merkte nicht wie das Buch aus ihren Händen glitt. Die wenigen Leute, die in der Bibliothek waren, rannten schreiend raus ohne auch nur einen Gedanken an Sakura zu verschwenden. Aber wer sollte es ihnen übel nehmen? Sie hätte wohl dasselbe gemacht. „Ka… Karin, was ma-machst du hier?“ fragte das hübsche Mädchen und versuchte nicht all zu ängstlich zu klingen. Das konnte Karin doch nicht ernst meinen. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich alles ändern kann! Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dir Sasuke einfach so überlasse?“ sprach die Rothaarige ernst und kam einige Schritte auf Sakura zu ohne die Waffe runter zunehmen. Dieses Mädchen war doch krank. Sie konnte doch nicht einfach Jemanden umbringen, weil sie verrückt nach einem Jungen war. „Da-das meinst du do-doch nicht ernst?“ sagte die Rosahaarige und konnte das zittern in ihrer Stimme nicht verbergen. Wie sollte man auch ruhig bleiben, wenn Jemand aus nächster Nähe eine geladene Waffe auf einen zielte? Auch wenn Karin keine Erfahrungen mit dem schießen hatte, würde sie aus dieser Entfernung Sakura leicht treffen. „Und wie ich das ernst meine!“ „Hey, was ist hier los?“ fragte Ino aufgebracht, als sie vor dem Schulgebäude stand und die ganzen Schüler zwischen Unmengen Polizisten sah. Ino und die Anderen waren auf den Trainingsplätzen und hatten nichts von dem Durcheinander mitbekommen. „Das ist bestimmt wieder nur einer dieser Sicherheitsübungen.“ antwortete Naruto seiner blonden Freundin und ließ sich nicht die Laune vermiesen. „Hmm… das sieht mir aber gerade ziemlich ernst aus.“ schaute die Blonde skeptisch durch die Menge und beobachtete die aufgewühlten und ängstlichen Gesichter ihrer Mitschüler. Das war definitiv keine Übung! „Ich finde Sakura nicht. Könnt ihr bitte nach Ihr Ausschau halten?“ gab Sasuke besorgt von sich und versuchte in den Mengen einen rosa Haarschopf zu entdecken. Das konnte doch nicht so schwer sein, sonst stach sie auch immer heraus. „Sasuke, kann ich kurz mit dir reden?“ nahm der Schwarzhaarige eine bekannte Stimme wahr. „Kakashi-Sensei, was ist hier los?“ fragte der Schwarzhaarige seinen Lehrer, der ihn gerade angesprochen hatte. Immer stärker wurde dieses kleine, mulmige Gefühl in seinem Bauch, dass hier etwas gar nicht mit rechten Dingen zu ging. „Sasuke, ist Sakura bei dir?“ packte Kakashi den Uchiha an beiden Oberarmen und schauten ihn dringend an. „Nein, sie hatte eine Freistunde und wollte in die Bibliothek. Wir haben nach ihr gesucht, aber finden sie unter den Schülern nicht. Was ist passiert?“ fragte Sasuke erneut und hoffte er würde diesmal eine Antwort bekommen. Wo war Sakura? „Sasuke, du solltest dich vielleicht hinsetzen.“ seufzte der Grauhaarige und ging einen Schritt zurück, um sich nochmal in der Menge umzuschauen. Das war die Bestätigung! Bei der Geisel handelte es sich um niemand geringeres als Sakura Haruno. „Sensei, sagen sie uns endlich, was hier vor sich geht.“ befahl Naruto ungeduldig. Die Situation schien ernster zu sein, als er angenommen hatte. „Ich weiß auch nichts genaueres, aber nach den Zeugenaussagen ist Jemand bewaffnet in die Bibliothek gelaufen und hat auf eine Schülerin gezielt. Bei der Geisel handelt es sich vermutlich um Sakura, da alle Zeugen aussagten, dass es sich um ein Mädchen mit rosanem Haar handelte. Doch bisher ist nur ein Schuss gefallen, den der Täter als Warnung in die Luft geschossen hatte. Also demnach geht es Sakura wahrscheinlich noch gut. Die Polizei ist gerade dabei einen Plan zu entwickeln, wie sie das Gebäude stürmen können. Bisher gehen sie davon aus, dass der Täter sich um eine einzelne Person handelt.“ flüsterte Kakashi vorsichtig, um nicht die Aufmerksamkeit der restlichen Schüler zu erwecken. Er konnte so eine ernst zunehmende Sache vor Sasuke nicht verheimlichen. „Wollen Sie uns verarschen? Sie sagen, Sakura wird gerade von irgendeinem bewaffneten Psychopathen festgehalten und die Polizei hat nichts Besseres zu tun als Pläne zu machen? Ich hol sie da selbst raus!“ schrie Naruto außer sich durch die Gegend, so dass sich einige Schüler nach ihm umdrehten. Der Blonde konnte doch nicht Tatenlos zusehen, wie ein Verrückter höchst wahrscheinlich Sakura etwas antun würde. Er würde diesen unfähigen Polizisten ganz sicher nicht Sakura’s Leben überlassen. „Beruhig dich!“ schrie Ino den Blonden an und hielt ihn zusammen mit Kakashi fest bevor er losrennen konnte. „Lasst mich los!“ wehrte sich der Blonde und versuchte sich loszureißen. Doch Kakashi und Ino hatten ihn fest im Griff und würden nicht nachgeben, solange er sich nicht beruhigt hatte. „Sasukeeee…“ schrie Ino ohne Naruto loszulassen, als sie den Schwarzhaarigen in das Gebäude rennen sah und betete im selben Moment, dass er und Sakura heil da raus kommen würden. „Sakuraaa!“ rief der Schwarzhaarige, als er in der Bibliothek stand und seine Verlobte erkannte. „Sasuke?“ sagten Sakura und Karin, wie aus einem Mund. Anscheinend hatte Sasuke’s Auftauchen die Rothaarige überrascht, denn für einen Herzschlag nahm sie die Waffe runter. Sakura, der das aufgefallen war, nutzte ihre Gelegenheit und rannte auf den Schwarzhaarigen zu. „Haaaalt!“ schrie Karin und feuerte ohne Vorwarnung mehrere Schüsse in Sakura’s Richtung. Das hübsche Mädchen wusste, dass es kein Zurück mehr gab und lief so schnell sie konnte in Sasuke’s Arme. Keine Sekunde später schwärmten die Polizisten ins Gebäude und nahmen Karin fest. „Ich habe dir doch gesagt, ich hätte heute lieber im Bett bleiben sollen.“ lächelte die Rosahaarige leicht ihren Verlobten an. „Ich habe dir doch gesagt, wenn es hart auf hart kommt, werde ich dich beschützen.“ lächelte der Schwarzhaarige erleichtert zurück und nahm eine Hand von ihrem Rücken und strich ihr über ihr langes Haar, das sich unter seiner Hand dunkel färbte. Schockiert schaute er auf seine Hände und registrierte die dunkle Flüssigkeit. Noch bevor ihm überhaupt klar wurde, dass es sich um Sakura’s Blut handelte, brach das hübsche Mädchen in seinen Armen zusammen. Noch bevor er sich überhaupt von seinem Schock erholen konnte, entwich alles Leben aus ihrem Körper. Noch bevor ihm überhaupt bewusst wurde, dass er für Sakura tiefere Gefühle hegte, wurde sie ihm wieder weggenommen. Der Musiker John Lennon hat einmal gesagt: Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)