Life sounds like Booyakasha! von RaoulVegas (Einer für alle und alle auf einen!) ================================================================================ Kapitel 21: New life! --------------------- Ein Jahr später… Langsam legt sich der Abend über die Stadt und lässt wieder Ruhe in das Restaurant einkehren. Die sichtlich erschöpften Kellner und Beiköche verabschieden die letzten Gäste und räumen anschließend den Speisesaal auf. Als auch dies erledigt ist, verabschieden sie sich von ihrem Chefkoch und zerstreuen sich dann auf die verschiedenen Straßen. Nur kurz darauf biegt eine blutrote Ducati Monster 821 in die schmale Gasse neben dem Gebäude ein. Ihr grellweißer LED-Scheinwerfer erlischt, kaum dass sie steht und das markante Röhren des 112 PS Testastretta 11° Motors verstummt. Elegant schwingt sich der Fahrer von dem Bike. Das spärliche Licht einer einzelnen Lampe über dem Hintereingang des Restaurants spiegelt sich in dem roten Schutzhelm, den der Fahrer gekonnt abstreift und darunter sein ebenso rotes Haar zum Vorschein kommen lässt. Die stechenden gelbgrünen Augen blicken sich einen Moment in der Gasse um, ehe ihr Besitzer das Bike in den Schatten schiebt. Ungeachtet der Tatsache, dass der Laden eigentlich schon geschlossen hat, tritt Raphael durch den Hintereingang in die geräumige Küche. Mit einem leichten Schmunzeln betrachtet er den verbliebenen Chefkoch, der mit einem fröhlichen Pfeifen auf den Lippen, die Melodie aus dem kleinen Radio neben dem Kühlschrank nach tönt, während er vor dem Herd steht und noch immer Essen zubereitet, obwohl niemand mehr da ist, der es essen könnte. Lautlos nähert sich der rote Ninja dem jungen blonden Mann, der mit seinem zarten Alter eher wie ein Praktikant, als wie ein Chefkoch wirkt. Die rein weiße, ordentlich gestärkte Kochjacke passt so überhaupt nicht zum chaotischen Charakter ihres Trägers. Der grellorange Kragen und die ebenso leuchtend orangen Knopfleisten, verleihen dem Träger aber einen Spitzer Persönlichkeit, der seines Gleichen sucht. Mikey hat hart für seinen Traum gearbeitet und in kürzester Zeit diesen Laden eröffnet, der sich größter Beliebtheit in ganz Manhattan erfreut. Das liegt nicht nur an den vier Sternen, die der Koch sein Eigen nennen darf, sondern auch an der Tatsache, dass sich Mikey besonders für die Ausgestoßenen der Gesellschaft engagiert. Trotz seiner ausgezeichneten Benotung, ist sein Essen für Jeden erschwinglich und Niemand wird vor die Tür gesetzt, nur weil er kein Geld hat. Am Wochenende und an Feiertagen öffnet der Laden ausschließlich für Obdachlose und Hilfsbedürftige, die umsonst so viel essen können, wie sie möchten. Dieses Engagement hat Michelangelo etliche Auszeichnungen eingebracht, doch nichts macht ihn stolzer, als denen zu helfen, die sich nicht selbst helfen können. Auch Raphael engagiert sich mit seiner Firma. Als Chef seines eigenen Abrissunternehmens stellt er ausschließlich Leute ein, die keinen Schulabschluss haben und auch sonst von der Gesellschaft im Stich gelassen wurden. Langsam nähert sich der Saikämpfer seinem Partner und legt ihm von hinten die Hände um den Bauch. Mikey scheint ihn allerdings schon bemerkt zu haben. Trotz der Musik und der beeindruckenden Konzentration, die er nur fürs Kochen zu entwickeln scheint, weiß er genau, dass es sein Liebhaber ist, der sich hier an ihn kuschelt. Automatisch legt der Blonde den Kopf auf die Seite und Raph drückt ihm einen rauen Kuss auf den blanken Hals. Der Jüngere kichert leicht unter dieser Berührung und wendet sich dann zu ihm um. „Hey Raph!“, strahlt er dem Älteren entgegen und streicht dabei gedankenverloren über das glatte Weinrot der Motorradjacke. „Hey Küchenjunge!“, neckt ihn der Rothaarige liebevoll. Mikey grinst ihm entgegen und wendet sich dann wieder dem Herd zu. Augenblicklich drückt sich der kräftige junge Mann wieder gegen ihn und legt seinen Kopf auf dessen Schulter ab, um in den großen Topf blicken zu können. „Na, wie sieht´s aus?“, fragt er schließlich, mit hörbar knurrendem Magen. „Braucht noch ein bisschen, aber die anderen sind ja auch noch nicht da…“, erwidert der Kleinere. Seit Michelangelo sein Restaurant eröffnet hat, treffen sie sich alle jeden Abend zum Essen bei ihm, da sie sonst eher getrennte Wege gehen. Raph und Mikey wohnen noch bei Splinter im Dojo, welches der Meister nach Shredders Tot wieder eröffnet und somit aller Hand zu tun hat. Leo ist vor gut neun Monaten ausgezogen und hat sein eigenes Dojo im Zentrum der Stadt eröffnet. Er wohnt mit Karai in einer Wohnung über dem Dojo und leitet es gemeinsam mit ihr. Die zwei sind ebenfalls schwer beschäftigt mit ihren Kursen und wenn sie sich nicht jeden Abend bei Mikey treffen würden, würden sie wahrscheinlich nur am Wochenende Zeit finden, um mit der Familie zusammen zu setzen. So wie seine beiden Brüder engagiert sich auch Leo sehr. In seinem Dojo unterrichtet er mit Karai hauptsächlich Selbstverteidigung für Frauen und Kinder. Nebenbei gibt es auch noch Kurse für Meditation und Schwertkampf. Donnie ist ebenfalls vor einigen Monaten ausgezogen, kommt aber noch regelmäßig vorbei, um in seinem Labor zu arbeiten. Noch immer schlägt er sich so die Nächte um die Ohren und übernachtet nicht selten auf der Couch. Ansonsten hat sich auch der Tüftler selbstständig gemacht und eine eigene Bibliothek eröffnet, die ausschließlich für Kinder gedacht ist. So versucht er sich etwas von der Tatsache abzulenken, dass er bei April immer noch nicht weiter gekommen ist. Der Stabkämpfer sieht sie zwar fast jeden Tag, da auch sie zu Mikey zum Essen kommt, aber die Distanz zwischen ihnen hat sich deswegen nicht merklich verkleinert, egal was auch immer er versucht hat. Doch er tröstet sich etwas damit, dass sie sich wenigstens oft sehen können, auch wenn sie nicht mehr zusammen arbeiten. „So, dann werde ich mal Position beziehen.“, ertönt es schließlich von Raphael, ehe er sich von seinem kleinen Bruder löst. „Mach das!“, erwidert der Blonde lächelnd. Also trollt sich der Größere wieder durch den Hinterausgang und postiert sich, wie ein Türsteher, davor. Er verschränkt die Arme vor der Brust und blickt zur Straße. Die Schatten, die das spärliche Licht der Lampe, auf sein Gesicht werfen, verleihen ihm dabei ein durchaus gefährliches Aussehen, was durch seine imposante, kräftige Figur nur noch unterstrichen wird. Allzu lange muss der Rothaarige auch gar nicht warten, da nähert sich eine bekannte Gestalt dem Hintereingang. Das leise Klacken seines Stocks auf dem Betonboden ist unverkennbar. Bereitwillig tritt der Saikämpfer zur Seite und öffnet seinem Sensei die Tür. „N´ Abend, Meister Splinter.“, begrüßt er seinen Lehrer mit keckem Grinsen. Yoshi lächelt ihm sanft zu. „Guten Abend, mein Sohn. Schön dich zu sehen.“ Dankend verbeugt sich der Meister leicht vor seinem Schüler, der ihm die Tür aufhält, ehe Yoshi in der Küche verschwindet. Kurz darauf hört Raphael, die fröhliche Stimme des Blonden, der sich sichtlich über die Ankunft ihres Vaters freut. Als die Tür wieder ins Schloss gleitet, ist der rote Ninja wieder allein mit seinen Gedanken, doch lange hält es nicht an. Eine junge Frau nähert sich ihm. Die kühle Abendluft des nahenden Winters streift ihren Körper und sie zieht die dünne Jacke, die sie trägt, enger um sich. Schützend legt sie ihre Hände um ihren Bauch, der sich sichtbar darunter erhebt. „Sag bloß, dein Loverboy hat dich in dem Zustand allein vor die Tür gejagt?“, kommt es mit leicht besorgter Stimme von dem Rothaarigen. Mit ernster Miene und dennoch lachend, tritt Karai zu ihm ins Licht. „Nein, hat er nicht. Er sucht einen Parkplatz.“, erklärt sie sich. „Sind wir zu spät? Da war ein schrecklicher Unfall auf dem Highway…“, entgegnet sie, mit einem flüchtigen Blick auf ihre Uhr. „Den hab ich auch gesehen, echt heftig! Aber nein, ihr seid nicht zu spät. Don und April sind auch noch nicht da.“, beruhigt Raphael sie. „Dann ist ja gut…“, erwidert sie und streicht liebevoll über ihren Bauch. „Wie geht’s deinen Nachwuchsninjas?“, fragt der Saikämpfer sie daraufhin und heftet seinen Blick auf die deutliche Wölbung. Theatralisch verdreht die junge Konoichi die Augen, dennoch ist ihr die Anstrengung anzusehen, die sie mit ihren ungeborenen Zwillingen hat. „Ninjas trifft es echt gut. Manchmal hab ich das Gefühl, sie kämpfen da drin. - Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich echt behaupten, dass du der Vater bist, bei der Kraft, die die beiden an den Tag legen…“, Erschöpfung schwingt in ihrer Stimme mit, während sie schmerzlich das Gesicht, unter einen erneuten Tritt, verzieht. Über diese Bemerkung muss Raph leicht grinsen, dennoch hat er vollstes Mitleid mit ihr. „Sag so was nicht, Leo würde mich umbringen und wenn nicht er, dann ganz sicher Mikey!“, grinst er wieder und streicht dann vorsichtig über die Wölbung unter ihrer Jacke. Deutlich spürt er dabei, die Bewegungen der beiden Kinder, die in ein paar Monaten auf die Welt kommen werden. Dann merkt er, wie Karai wieder zu frösteln beginnt und öffnet ihr schnell die Tür, um sie ins Warme zu bringen. Kaum ist die Schwarzhaarige verschwunden, schleicht auch Leo um die Ecke. Man sieht ihm sofort an, dass er wegen dem Unfall mit den Nerven am Ende ist und wenn nicht deswegen, dann wegen seiner schwangeren Freundin, die ja auch ohne diesen Umstand temperamentvoll genug ist. Trotz allem kann Raph es sich nicht verkneifen, ihn zu ärgern. „Joh, Loverboy, wo steckt denn deine bessere Hälfte?“, grinst er dem Leader zu. Dieser blickt ihn überrascht und entsetzt zu gleich an. „Ist Karai etwa nicht hier?“, fragt Leo erschrocken, in Anbetracht des Zustandes seiner Freundin. „Doch, sie trifft sich gerade mit dem Vater ihrer Kinder, also solltest du lieber wieder verschwinden, bevor du noch eins auf die Nase kriegst!“, kommt es todernst von Raph, obwohl er sich innerlich vor Lachen kaum halten kann. Leos Gesicht ist unbezahlbar. Er scheint tatsächlich einen Moment nachzudenken, was Raph damit meinen könnte. Schließlich stellt er sich schmollend vor seinen ewigen Rivalen von einem Bruder und verschränkt die Arme vor der Brust. „Ach ja? Ich bin aber der Vater ihrer Kinder!“, motzt er den Jüngeren an. „Hast du dafür irgendwelche Beweise?“, hakt Raphael noch immer grinsend nach. „Ich war dabei, reicht das nicht?“, kontert der Leader ziemlich entnervt, weil Raph fast jeden Abend so eine Show abzieht, um ihn zu ärgern. „Pfui, Leo! Weiß Karai davon?“, entgegnet der kräftige junge Mann und sieht ihn tadelnd an. Leo wird knall rot im Gesicht und ringt nach einer Antwort, doch ehe ihm etwas Gescheites einfällt, öffnet sich hinter ihnen die Tür und Karai streckt ihren Kopf nach draußen. Die Auseinandersetzung der beiden Jungs war wohl nicht zu überhören. „Streitet ihr schon wieder?“, fragt sie leicht genervt und verdreht die Augen. „Wie kommst du denn auf so was?“, erwidert Raph grinsend, während Leo ihm böse Blicke zu wirft. „Ich streite mich nicht, aber Raph erzählt wieder nur Müll…“, versucht sich Leonardo zu rechtfertigen. Die junge Konoichi gibt ein Seufzen von sich und packt Leo dann am Handgelenk. „Ihr seid echt wie kleine Kinder! Jeden Abend das Selbe…“ Ehe einer der beiden etwas erwidern kann, zieht sie Leo einfach durch die Tür und unterbindet so das Ganze. Doch Raph grinst ziemlich zufrieden in sich hinein. Karai tut ihm schon beinahe leid, dass sie Zwillinge erwartet und sich dann auch noch um Klein-Leo kümmern muss. Aber es ist einfach zu schön, seinen furchtlosen Anführer zu ärgern! Allerdings hält seine gute Laune nicht allzu lange an. Einige Minuten später schleicht Donnie um die Ecke. Mit hängenden Schultern und gesenktem Blick schlurft er auf seinen Bruder zu. „Hey, Don, was ist los?“, fragt Raph ihn, jetzt wieder ernst. Seufzend hebt der Angesprochene den Kopf und blickt ihm traurig entgegen. „April hat abgesagt. Sie musste kurzfristig für jemanden einspringen…“, kommt es leise von dem Tüftler, den diese Tatsache ziemlich mitzunehmen scheint. Mitfühlend legt Raphael ihm den Arm um die Schulter und betritt mit ihm die Küche. „Hey, nimm es nicht so schwer. Morgen hat sie bestimmt wieder Zeit…“, versucht er ihn aufzumuntern. Couldn´t fell much better Than the way I feel tonight Feel like I could live forever Feel like I could fly Vermutlich hat der rote Ninja Recht und Donnie sollte sich so etwas nicht ganz so zu Herzen nehmen. Doch jeder Tag, an dem er sie nicht sehen kann, tut ihm in der Seele weh. Er leibt sie so sehr und fürchtet, dass sie ihm nicht immer die Wahrheit sagt und sich vielleicht heimlich mit jemand anderen trifft. Er würde ihr so etwas zwar niemals zutrauen, aber ganz ausschließen kann er es dennoch nicht. Allein der Gedanke daran, treibt ihn fast in den Wahnsinn, doch er ist dem hilflos erlegen. Dementsprechend ist er nicht besonders fröhlich an diesem Abend. Auch in den nächsten Tag muss April lange arbeiten und hat keine Möglichkeit mit ihnen zusammen zu sitzen, was Donnie nur noch mehr in einen Abgrund aus Zweifeln und nahezu panischer Angst treibt. So ist er ziemlich niedergeschlagen, als er an diesem Morgen seine Bibliothek aufschließt. Seufzend räumt er die Stapel an Büchern vom Vortag zurück in die verschiedenen Regale und bereitet sich dann auf die Kindergartengruppe vor, der er heute vorlesen soll. When I thought I´d got it wrong, yeah You somehow make things right That´s the way you make me feel Is better than I´ve ever know it Als die Horde Kinder aufgeregt in den Saal stürmt und von ihren sichtblich überforderten Betreuerinnen begleitet werden, schiebt Donatello, hoffentlich professionell, seine Gefühle beiseite und lächelt den Kleinen ungezwungen zu, obwohl es in ihm so schwarz und dunkel ist, dass er Angst hat, sich selbst darin zu verlieren. Während sich die Betreuerinnen erleichtert in der Kaffeeecke niederlassen und froh sind, dass nun jemand anderes das Problem hat, schafft es Donnie inzwischen ziemlich locker, auch mit den schwierigsten Kindern klar zu kommen. Mit endloser Geduld versammelt er sie alle auf einen dicken Teppich in der Mitte des Saals und fragt sie dann, was sie denn gern hören wollen. Mittlerweile fällt ihm das Geschichtenerzählen auch nicht mehr schwer. Irgendwann hat der Stabkämpfer sogar angefangen, die ausgedachten Geschichten aufzuschreiben, um sich nicht immer den Kopf zu zermahlen, weil ihm nichts mehr einfällt. So blättert er in dem dicken Ordner herum, bis er etwas Passendes gefunden hat und beginnt dann zu erzählen. Better than it´s ever been I can´t seem to control it, no Is the way you make me feel Like the sun coming up in the morning Derweilen schlendert eine junge Frau die Straße entlang. Ihr orangerotes Haar weht leicht im kühlen Wind und die Stimmen der wenigen Vögel zaubern ihr ein kleines Lächeln auf die Lippen. Dennoch fühlt sie sich längst nicht so froh, wie es vielleicht aussehen mag. In ihr rumoren Gefühle, so stark, dass sie sich ihnen nicht mehr verweigern kann. Doch dies ist nicht erst seit heute so. Nein, sie schlägt sich schon damit herum, seit sie dem hochgewachsenen Jungen das erste Mal begegnet ist. Doch April hatte Angst, wieder von einem Jungen enttäuscht und sitzen gelassen zu werden, weswegen sie alles getan hat, um diese Gefühle zu unterdrücken. Die Hartnäckigkeit, mit der Donatello sie schon beinahe erdrückt hat, hat ihr dennoch immer imponiert. Nie war ein Junge so ehrlich an ihr interessiert und hat sich von all ihrer Ablehnung so wenig beeindrucken lassen, wie er. Dass sie ihm damit mehr als nur das Herz bricht, ist ihr durchaus bewusst, dennoch konnte sie ihre Hemmungen nicht einfach abschütteln. Aber mittlerweile ist sie der Meinung, Donnie gut genug zu kennen, um zu wissen, dass er ihr niemals absichtlich wehtun würde. Like holding the world in your hands In a way I could never imagine, yeah Is the way you make me feel I couldn´t feel much better Heute, so hat sie sich fest vorgenommen, wird sie ihm sagen, was sie fühlt und ihm somit, so hofft sie, endlich diese tiefe Traurigkeit aus seinen Augen nehmen, mit der er sie immer ansieht, wenn sie ihn abweist. Allein wenn sie an diesen flehenden Hundeblick denken muss, kommen ihr schon fast die Tränen. Donnie ist so vollkommen anders, als alle Jungs, die sie bisher kennengelernt hat und eigentlich entspricht er auch gar nicht dem Typ Mann, den sie sich immer an ihrer Seite vorgestellt hat. Trotz alledem erscheint er ihr aber so perfekt, wie kein zweiter! Als sie nun die wenigen Stufen hinauf geht, die sie noch von der großen Eichenholztür der Bibliothek trennen, atmet sie mehrmals tief durch und überlegt fieberhaft, wie sie Donnie ihre Gefühle mitteilen kann. Zwar wird es wohl völlig egal sein, was sie ihm sagt, da er sich auf jeden Fall wie verrückt freuen wird, dennoch will sie es nicht einfach so dahin sagen. Nachdenklich kaut sie auf ihrer Unterlippe herum, bevor sie langsam die große Tür aufdrückt. Than when I´m here with you You make everything seem so easy I`m telling you the truth You never try to please me Entgegen jeder Annahme, herrscht eine schon fast beängstigende Stille in der Bibliothek, in der sich April plötzlich vollkommen fehl am Platz fühlt. Unsicher bleibt sie in der Tür stehen und überlegt schon, einfach wieder zu gehen. Zwar hat sie sich heute extra frei genommen, um mit Donnie zu reden, doch jetzt ist sie sich nicht mehr so sicher, ob dies eine gute Idee war. Dann hört sie aber das unverwechselbare Lachen von kleinen Kindern in dem großen Saal. Lautlos schließt sie die Tür und folgt dem Geräusch. Dicht schleicht sie sich schon beinahe an den niedrigen Regalen vorbei, als hätte sie das Gefühl, nicht hier sein zu dürfen. Langsam wird das Lachen lauter. Dazwischen hört sie immer wieder die beruhigende Stimme des lila Turtles. Ihr Klang zaubert ein Lächeln auf ihre Lippen und lässt sie leicht träumen. ‚Er hat wirklich eine prima Stimme zum Geschichten erzählen…‘, geht es ihr nicht zum ersten Mal durch den Kopf. Allerdings hatte sie nie wirklich Gelegenheit, ihm richtig zu zuhören. Als sie um das nächste Regal herumtritt, entdeckt sie die Kinderschar, die im Kreis um Donnie herumsitzt und ihm wie gebannt zuhört. Vorsichtig schiebt sie sich noch etwas näher, damit sie den Brünetten besser verstehen kann und lauscht dann einfach bloß. But somehow… you always do That´s the way you make me feel Is better than I´ve ever know it Better than it´s ever been Minuten vergehen, in denen sie sich kein Stück bewegt, ja sogar die Augen geschlossen hat und in die kleine Traumwelt eintaucht, die Donatello den Kindern versucht zu beschreiben. Unweigerlich muss sie dabei lächeln. Wenn sie daran denkt, wie verzweifelt er am Anfang mit den Kindern war und so hilflos, ist es kaum zu fassen, dass sie ihm jetzt förmlich an den Lippen hängen und jedes seiner Worte aufsaugen, wie kleine Schwämme. Im Laufe der Zeit hat sich der Stabkämpfer eine Technik des Erzählens angewöhnt, die einen einfach nur fesselt. Unweigerlich stellt sie sich vor, wie er mit ihren Kindern zusammen sitzen könnte und ihnen Gute-Nacht-Geschichten erzählt. Als ihr jedoch klar wird, was sie sich da gerade ausgemalt hat, schießt ihr die Röte ins Gesicht. Donnie, der Vater ihrer Kinder? Dennoch kann sie nicht abstreiten, dass ihr dieser Gedanke irgendwie gut gefällt! Donnie ist sicher ein hervorragender Vater, der nicht nur gut Geschichten erzählen, sondern auch tolle Dinge bauen kann und wohl auf jede Frage eine Antwort hat. Und wer mit Mikey fertig wird, der wird wohl mit allem fertig! I can´t seem to control it, no Is the way you make me feel Like the sun coming up in the morning Like holding the world in your hands Schließlich endet die Geschichte und die Kinder jubeln und klatschen. April selbst ist so hingerissen, dass sie fast auch applaudiert hätte, doch sie reißt sich gerade noch krampfhaft zusammen. Etwas unsicher kaut sie wieder auf ihrer Unterlippe herum. Dann wagt sie sich näher heran und will dem Turtle die Hand auf die Schulter legen, um sich bemerkbar zu machen. Noch ehe sie ihn aber berührt, hebt Donnie die Hand und umfasst ihre damit, ohne sich umzudrehen oder seine Ansprache an die Kinder zu unterbrechen. Merklich zuckt die junge Frau zusammen. Wie sehr sie diesen angeblichen Ninjasinn doch hasst. Dennoch verweilt sie reglos, während Donnie ihre Hand hält und den Kindern erzählt, dass sie am hinteren Tisch Malsachen und Kekse finden. Begeistert grölen die Kinder und laufen los. Lächelt sieht Donatello ihnen nach, ehe er sich zu April umdreht. Allerdings verfliegt sein Lächeln schnell wieder, als er sieht, wie rot April um die Nasenspitze ist, weil er immer noch ihre Hand hält. Verlegen trennt er sich von ihr und steht, mit roten Wangen, vom Boden auf. „Hey April…“, versucht der Brünette möglichst locker zu klingen, während er seinen Ordner zusammen sammelt. In a way I could never imagine, yeah Is the way you make me feel Is the way you make me feel, yeah Is the way you make me feel „Kann ich mit dir reden, Donnie?“, erwidert sie seine Begrüßung unsicher, ohne weiter darauf einzugehen. Beinahe erschrocken mustert der Größere sie, da er schlechte Nachrichten fürchtet, so bedrückt, wie die Rothaarige drein schaut. „Klar. – In meinem Büro, wenn du willst…“, entgegnet er ihr schließlich, nicht weniger unsicher. Auf seinen Vorschlag hin, nickt sie einfach nur stumm und folgt ihm dann in einen kleinen Raum, den er als Büro benutzt. Leise schließt er hinter ihnen die Tür und blickt sie mit großen Augen an. Die junge Frau lehnt sich mit dem Po gegen den schmalen Schreibtisch und reibt sich über die Arme, als wäre ihr kalt. Stumm bleibt der junge Ninja, an die Tür gelehnt, stehen und studiert das Bild, das sie ihm bietet. Einen Moment herrscht Schweigen zwischen ihnen, dann ringt sich April zu ein paar Worten durch. „Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll…“, kommt es ziemlich verloren von ihr und Donnie fürchtet schon das Schlimmste. Schwer schluckt er, ehe er ihr antwortet. „Was – was willst du mir denn sagen…?“ Die versteckte Sorge in seiner Stimme, versetzt ihr einen Stich ins Herz und sie blickt zu ihm auf. In seinen Augen liegt wieder diese hoffnungslose Traurigkeit, die ihr endlose Schuldgefühle verschafft. Simple things you do to me Simple things you say I sometimes can´t believe that it´s for real That´s the way you make me feel „Bitte schau mich nicht so an! – Es ist nichts Schlimmes!“, versucht sie ihn eilig zu beruhigen. Neugierig sieht Donatello sie an. „Und was ist es dann?“, fragt er sie leicht ungeduldig. „Nun ja – ich – ich…“, weiter spricht sie nicht, die Worte scheinen ihr sichtlich schwer zu fallen. Ihre Kehle ist wie zugeschnürt, doch sie weiß nicht wieso. Sie liebt diesen Jungen doch, warum kann sie es ihm dann nicht einfach sagen? Hilflos nagt sie wieder an ihrer Unterlippe herum. Langsam kommt Donnie auf sie zu und stellt sich vor sie. „Was ist los, April? Du weißt doch, dass du mir alles sagen kannst!“ In ihren Ohren hört es sich viel mehr nach einer Frage, als nach einer Aussage an. Sie wendet den Blick ab und denkt nach. Allerdings fühlt sich der Ninja dabei nicht sonderlich wohl. Es kommt ihm so vor, als würde sie ihm nicht vertrauen und das schmerzt ihn sehr. Dennoch will er um jeden Preis wissen, was mit ihr los ist. Vorsichtig streckt er die Hände aus und nimmt ihre Hände in seine. Er spürt, dass sie leicht zittern, daher reibt er sanft mit seinen Daumen über ihre Handrücken. Unweigerlich breitet sich wieder ein roter Schimmer auf ihren Wangen aus. Die plötzliche Nähe des Jungen macht sie nervös, gleichzeitig beruhigt sie aber die Wärme seiner Hände. „April?“, versucht er es erneut. Is better than I´ve ever know it Better than it´s ever been I can´t seem to control it, no Is the way you make me feel Langsam wendet sie den Blick zu ihm. Der hoffnungsvolle Glanz in seinen schokoladenbraunen Augen schreit geradezu nach einer Antwort von ihr. April atmet tief durch und lächelt ihn dann sanft an. Was hat sie schon zu verlieren? „Ich liebe dich…“, kommt es fast nur als Flüstern von der jungen Frau, dennoch schallt es überdeutlich in Donnies Ohren. Er kann es kaum fassen. Seit ewigen Monaten wartet er schon darauf, diese Worte von ihr zu hören und nun kann er es gar nicht glauben. Deutlich spürt die Rothaarige, wie nun Donnies Hände zu zittern beginnen. Sie kann sehen, wie seine Augen noch mehr zu glänzen anfangen, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen. Seine Unterlippe zittert und er schluckt schwer. „W – w – wirklich?“, kommt es stockend von ihm. Nun, da sie es endlich gesagt hat, fühlt sie sich viel sicherer. April schenkt ihm ein liebevolles Lächeln und nickt dann langsam. „Ja, wirklich!“, antwortet sie ihm dann und lächelt wieder. Like the sun coming up in the morning Like holding the world in your hands In a way I could never imagine, yeah Is the way you make me feel Der Stabkämpfer kann sein Glück gar nicht fassen. Sie liebt ihn wirklich! Überglücklich lächelt er ihr entgegen. Sie verschränkt ihre Finger mit seinen und zieht ihn etwas zu sich hinunter. Ihre Wangen glühen, dennoch kann er in ihren Augen eine tiefe Entschlossenheit sehen, die ihn augenblicklich gefangen nimmt. Wie ferngesteuert lässt er sie gewähren. Der Abstand zwischen ihnen wird immer kleiner. Schließlich berühren sich ihre Lippen zu einem langersehnten Kuss. Verträumt schließen sie die Augen und verlieren sich augenblicklich in der Unendlichkeit an Gefühlen, die durch ihre Körper jagt. Ein grenzenloses Gefühl von Wärme und Nähe durchströmt sie und ihnen wird klar, dass sie dieses Gefühl und einander nie wieder missen wollen! Is the way you make me feel, yeah Is the way you make me feel Owari…? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)