Kaltes Wasser und heiße Nächte von Ferun ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Einige Stunden fuhren wir nun schon zum Ferienhaus am Strand. Die Fahrt dauerte ungewöhnlich lange, doch das machte mir nichts aus. Yumi und ich hatten Spaß. Wir lachten, spielten mit unseren Nintendos oder ich las ihr vor. „Das Buch ist echt toll. Du hattest Recht Midori.“, sie schaute zu mir rauf. Den Kopf hatte sie auf meine Schulter gelegt. „Ja? Findest du wirklich? Ich hätte nicht gedacht, dass du so ein Buch magst. Eigentlich war ich sogar der Meinung, dass du wenig liest…“, unsicher lächelte ich zu ihr runter. „Ja, ich lese auch nicht besonders viel, aber das Buch… es ist einfach gut.“, brach sie ab und kuschelte sich auf den Sitz. „Liest du weiter?“ „Na klar…“, sanft lächelte ich und find an weiter zu lesen. Nach ungefähr einer halben Stunde hörte ich auf vor zu lesen. Mein Blick wanderte zu Yumi runter. Sie schlief. Ich steckte das Lesezeichen in das Buch, schloss es und legte es zur Seite. Ein Lächeln zauberte sie mir aufs Gesicht, ohne dass sie irgendwas anderes tat als auf meiner Schulter zu schlafen. Sanft strich ich ihr die Haarsträhnen aus dem Gesicht, ließ meinen Kopf auf ihren sinken und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange und ich war eingeschlafen. Nach einigen Stunden weckte mich meine Mutter. „Hey, Midori, Yumi wacht auf. Wir machen eine Rast.“, leicht schüttelte meine Mutter meinen Arm. „Mh..?“, ich schaute sie an. „Rast? Wie lange fahren wir schon?“ „Eine ganze Weile. Ihr habt beide geschlafen. Los steht auf und esst was.“ „Okay, einen Moment nur.“ Yumi schlief immer noch. Ich drehte mich zu ihr um und schaute sie an. Mein Blick wanderte über ihr Gesicht, dann über ihren Oberkörper, hin zu ihren Armen, runter zu den Händen. Sie hielt meine Hand. Wieder hüpfte mein Herz. Immer wenn sie mich anschaute, oder berührte raste es. Es raste und hörte nicht mehr auf. Und nun auch noch dieser Urlaub. Es passierte so viel. „Hey, Yumi. Du musst aufwachen.“ „Noch fünf Minuten, Schatz…“ Mein Herz stoppte kurz, es fühlte sich an als wolle es explodieren. Sie hatte mich “Schatz“ genannt. War das ein Zufall, oder Absicht? „H-Hey, Yumi… Wach auf…“ „Ich will nicht…“, grummelte sie und drehte sich von mir weg. Ich schnallte sie ab, beugte mich über sie und flüsterte ihr ins Ohr: „Komm schon Sch-sch… Yumi… Steh auf!“ Ich pustete ihr ins Ohr. „WUAH! Midori!“, blitzschnell drehte sie sich um und schaute mich an. Ihr Gesicht war meinem so nahm. „Meine Mutter und mein Vater haben essen vorbereitet. Wir machen eine Rast.“ „Oh… Okay. Und du wolltest mich wecken?“ „Ja… also? Bist du wach?“, ich grinste sie an. „Ja, ich bin wach…“, grimmig schaute sie mich an. „Hast du keinen Hunger?“ „Nicht so wirklich… Ich hab immer hin bis grade schön geschlafen gehabt.“ „Okay. Ich sage meiner Mutter bescheid.“ „Okay.“ Ich lief zu meinen Eltern, schnappte mir zwei Schinken-Käse-Croissants und ging zurück zu Yumi. Die stand inzwischen gegen das Auto gelehnt da. „Hier. Ich dachte, du willst vielleicht doch etwas essen.“, ich hielt ihr das Croissant hin. „Danke…“, zögernd nahm sie das Croissant und biss hinein. „Schmeckt es?“ Sie nickte und schaute zur Straße. „Ich kann das Meer schon riechen.“ Ihr Blick wandte sich zum Himmel und schloss die Augen. Tief atmete sie ein. „Ja, meine Eltern sagten, wir fahren noch so circa eine Stunde. Dann sind wir da.“ „Liest du mir auf dem Weg weiter vor?“ „Kann ich tun, aber nur, wenn du nicht wieder einschläfst!“ „Einschlafen? Ich? Niemals! Ich bin nicht eingeschlafen… Ich habe nur meine Augen ausgeruht.“ „Ach so ist das. Ich hab aufgegessen, lass uns schon mal in den Wagen gehen. Dann les ich dir weiter vor.“ „Ich bin auch fertig.“ Wir setzten uns zurück ins Auto und ich begann ihr wieder vorzulesen. Kurze Zeit später kamen meine Eltern zurück und wir fuhren weiter. Die Stunde verging schnell und Yumi war erneut eingeschlafen. „YUMI! Yumi! Sieh nur!“, ich schüttelte sie wach. „W-Was?! Was ist los?“ „Wir sind da! Siehst du! Da ist das Meer!“, aufgeregt rutschte ich auf dem Sitz hin und her, wie ein kleines Kind. „Du freust dich ja wirklich sehr.“, Yumi kicherte. Als wir am Haus ankamen halfen wir meinen Eltern die Koffer auszuladen und sie in die richtigen Zimmer zu bringen. „Wollt ihr heute noch zum Strand?“, sagte meine Mutter während wir alle im Wohnzimmer saßen. „Ich weiß nicht. Möchtest du Yumi?“, lächelnd schaute ich zu Yumi. „Okay, dann lass uns später zum Strand gehen.“ „Na das hört sich doch nach einem Plan an.“, sagte mein Vater. „Bitte räumt vorher eure Koffer aus.“, sprach meine Mutter. „Machen wir! Komm Yumi.“, wir standen auf und gingen in mein Zimmer, dass nun für die nächsten Tage unser Zimmer sein würde. Schnell packten wir unsere Sachen aus. Langsam wurde es dunkel. „Wollen wir losgehen, Yumi?“, fragte ich sie. „Ja, wir können los. Ich möchte nur vorher noch was trinken.“ „Kein Problem.“ Wir gingen in die Küche, wir tranken und aßen etwas. Danach gingen wir zum Strand. Wir liefen über den Sand mit nackten Füßen und redeten. „Ich kann nicht mehr! Ich bin müde und der Rückweg ist nicht gerade kurz.“, sprach Yumi und setzte sich in den Sand. „Hey!“, sie zog mich mit runter und ich landete auf ihren Schoss. „Sie mal, Midori, wie schön der Mond und die Sterne leuchten.“, sie schaute in den Himmel und hielt mich in den Arm. „Ja, sie leuchten wunderschön…“, mein Blick bliebt nicht lange am Himmelszelt kleben. Er wanderte hinab auf die Erde, auf das Meer und schließlich zu Yumi. Sie schaute mich ebenfalls an. Ich schaute ihr in die Augen, dann auf die Lippen. Ihr Blick wich meinem nicht aus. Ich legte meine Hände auf ihre Brust. Sie zog mich näher an sich. Ihr Blick war klar und entschlossen. Kurz schaute ich ihr auf die Lippen, dann zurück in ihre Augen. Ihr Blick hatte sich in der kurzen Zeit nicht geändert. Zögernd, zittrig bewegten unsere Lippen sich auf einander zu. Ich krallte mich in ihr Shirt. Mein Herz schlug wieder wie wild. „W-Wir…“, stammelte ich leise. „I-Ich… Ich kann das nicht!“, sagte ich mit zittriger Stimme und ließ ihr Shirt los. „Tut… tut mir leid, Yumi.“ „W-Was tut dir leid? Es ist doch gar nichts passiert.“ Hatte ich mir die ganze Sache nur eingebildet? Nein, das konnte nicht sein. Es war definitiv passiert und hätte ich nichts gesagt, hätten wir uns geküsst. Da war ich mir ganz sicher. „Na komm, Midori. Leg dich mit mir in den Sand. Lass uns die Sterne anschauen.“ „O-Okay…“ Yumi legte sich in den Sand, die Hände hinter den Kopf verschränkt. Ich rutschte von ihr und legte mich neben sie. Meinen Kopf hätte ich so gerne auf ihre Brust gelegt, nur damit ich überprüfen konnte, ob ihr Herz genauso schnell schlug wie meines. Während wir so in die Sterne schauten unterhielten wir uns. Nach einiger Zeit sagte keiner mehr von uns etwas. „Ah! Hast du das gesehen, Yumi? Da flog eine Sternschnuppe.“, ich schaute zu ihr rüber. Sie schlief, schon wieder. „Wünsch dir was, Midori…“, flüsterte ich leise, beugte mich zu ihr hinüber und sanft legte ich meine Lippen auf ihre. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)