Saiyanische Nächte von katzendrache (Aladdin - in the style of DBZ) ================================================================================ Kapitel 8: 8 - Die Strafe für Hochverrat ---------------------------------------- ~~~o0o~~~ Nervös lief Vegeta vor dem Thron auf und ab. Er hatte die ganze Nacht lang nicht mehr geschlafen. Voller Erwartung war er, direkt nachdem man ihn zurück in den Palast geschleppt hatte, in den Thronsaal geeilt, hatte seinen Vater von einem Diener wecken lassen und ihm ausrichten lassen, dass er so schnell wie möglich in den Thronsaal zu seinem zurück gekehrten Sohn kommen solle. Es sei eilig. Vegeta knurrte wütend und schlug mit voller Wucht gegen eine Marmosäule. Der Schlag hinterließ ein tiefes Loch in dem gesprenkelten Gestein. Sein Vater hatte ihm den Diener übel zugerichtet zurück geschickt und ihn nur vertrösten lassen mit der Begründung, er brauche seinen königlichen Schlaf. Dabei hatte er ein dringendes Anliegen! ... Kakarott saß derweil bestimmt irgendwo in den Untiefen des Schlosses in einem dreckigen, modrigen Kerker, obwohl er das nicht verdient hatte. Oder noch schlimmer... Wenn sie ihn nun folterten, um ein Geständnis aus ihm heraus zu bekommen? Immerhin wurde ihm vorgeworfen, den Prinzen entführt zu haben. „Ach Scheisse...“, zischte Vegeta durch zusammengekniffene Zähne. Er hatte wirklich Angst um Kakarott. Seit Stunden schon wartete er. Mittlerweile zeigte die Sonne die ersten Strahlen und überflutete rot leuchtend die Stadt. Aber Vegeta hatte keinen Nerv für solch ein Naturschauspiel. Es gab wichtigeres. Wo blieb nur dieser blöde König? Dann endlich, nach einer schieren Unendlichkeit, öffneten sich die großen Flügeltüren des Saales und König Bejita kam hereinstolziert, ein ganzes Heer an Beratern und Wachen hinter sich. „Mein Sohn“, begann er förmlich und schenkte Vegeta einen ernsten Blick. „Es freut mich, zu sehen, dass du unversehrt zurückgekehrt bist.“ Vegeta winkte nebensächlich ab. „Ja, ja. Ist doch alles gleich. Vater...“ Er versuchte, seinen dringlichsten, doch nettesten Tonfall aufzusetzen. „Ihr müsst den Jungen freilassen, den man mit mir zusammen hier her gebracht hat.“ „Jungen?“, fragte der König stutzig. Er wusste nichts von einem Jungen. Der Prinze seufzte genervt. War sein Vater wirklich so dämlich? „Als man mich aufgegriffen hat, war ein junger Saiyajin bei mir. Broly hat ihn festgenommen, obwohl er nichts getan hat. Ich bitte euch innigst, lasst ihn gehen, ich verdanke ihm sehr viel.“ Der König schien zu überlegen. Schließlich rief er nach Broly. Innerlich drehte Vegeta durch. //Was will er denn jetzt von diesem Idioten?// Er hatte noch nie einen Hehl daraus gemacht, wie sehr er Broly verabscheute. Und schon betrat der Gerufene den Thronsaal. „Euer Majestät.“ Er verbeugte sich tief vor dem König. Vegeta zog die Nase kraus. Er konnte nicht verstehen, dass sein Vater nicht sah, wie verächtlich Broly sich ihm gegenüber indirekt verhielt. „Broly“, begann der König. „Mein Sohn behauptet, du hättest einen Jungen gefangen genommen, der unschuldig ist. Ist das korrekt?“ „Nein, euer Majestät“, antwortete Broly. Der Prinzen entglitten die Gesichtszüge. Was sollte das denn nun? Wieso leugnete er, dass er Kakarott festgenommen hatte? Ein bedrohliches Knurren entwich ihm. Broly sah ihn ausdruckslos an. „Wir haben einen Jungen festgenommen, ja“, fügte er dann seiner Antwort hinzu. „Jedoch ist besagter Saiyajin nicht unschuldig. Er hat den Prinzen aus dem Palast entführt. Glücklicherweise haben wir beide rechtzeitig ausfindig machen können.“ „Ach so ist das", äußerte der König missmutig. „Dann soll er gefälligst im Kerker bleiben. Wir sollten ein Exempel statuieren.“ „Vater, Ihr versteht nicht!“, mischte sich Vegeta herrisch ein. „Er hat mich nicht entführt!“ König Bejita runzelte die Stirn. „Und wer war es dann?“ Vegeta schluckte den Kloß in seinem Hals runter. „Ich selbst.“ Ein Fragezeichen im Gesicht des Königs. „Ich bin abgehauen. Niemand hat mich entführt“, führte der Prinz weiter aus und im nächsten Moment hatte er einen saftigen Kinnhaken kassiert, der ihn geradewegs gegen den Thron schmetterte. Irritiert blickte er in das vor Wut rot angelaufene Gesicht seines Vaters. „Du bringst Schande über unser gesamtes Haus!“, knurrte der König ihm entgegen. „Ein Prinz flüchtet nicht vor seinen Pflichten! Und ein Prinz gibt sich schon gar nicht mit solch niederem Gewürm wie den Saiyajins in der Stadt ab! ... Von offizieller Seite wurdest du entführt, hörst du!“ Ein dünnes Rinnsal von Blut bahnte sich einen Weg über Vegetas Unterlippe. Beiläufig wischte er es weg. Was sollte er nun tun? Im Grunde hatte er es selbst vergeigt. „Vater... Bitte...“ von sich selbst überrascht, tat er etwas, das er noch nie getan hatte. Ohne Broly eines Blickes zu würdigen, erhob er sich und kniete sich auf den Boden vor die Füße seines Vaters. Neigte sein Haupt. „Euer Majestät... Ich bitte euch, und es soll die letzte Bitte sein, die ich jemals vor euch äußern werde, ich bitte euch, lasst diesen Jungen frei.“ Ein teuflisches Lachen durchdrang den Thronsaal. Herrscherisch blickte der König auf seinen Sohn hinab, den er nun endlich dazu erniedrigen konnte, ihm Respekt zu zollen. So lange hatte er darauf gewartet, ihn in seiner Hand zu haben. „Wenn es dir so wichtig ist, mein Sohn...“ Er hatte eigentlich keinerlei Ambitionen, irgendeiner unwichtigen Bitte nachzugeben, aber vielleicht konnte er für sich selbst auch einen Vorteil daraus schlagen, der ihm endlich Ruhe verschaffen würde. „Dann lasse ich ihn frei. Mit der Prämisse, dass du dich binnen der nächsten drei Tage für einen deiner Bewerber entscheidest.“ Mit immer noch gesenktem Blick verfinsterte sich das Gesicht des Prinzen. Keiner dieser Idioten hatte ihm auch nur ansatzweise gefallen. Und jetzt sollte er sich von ihnen einen aussuchen, den er sein ganzes Leben lang an der Backen hatte? Niemals! ... Er zögerte. Es war die einzige Möglichkeit, Kakarott zu retten. „Einverstanden“, grummelte er unzufrieden. Er würde diesen Jungen beschützen. Koste es, was es wolle. „Wie war das?“, fragte der König provokativ. Vegeta erhob sich und blickte ihn angepisst an. „Ich bin einverstanden. Ich werde einen von ihnen wählen. Und nun lasst den Jungen frei.“ „Ja, ja, meinetwegen“, winkte König Bejita mit einer Handbewegung in Brolys Richtung. „Lasst ihn gehen." Der Leibwächter des Königs, der bisher so getan hatte, als würde ihn die Unterhaltung ziemlich kalt lassen, mischte sich nun wieder ein. „Oh, ich fürchte, da liegt ein Irrtum vor, euer Majestät...“ „Was für ein Irrtum?“, knurrte der König gereizt. „Nun ja, man gab uns den Auftrag, den Verursacher dieser Situation augenblicklich zu vernichten-“ „Was soll das heißen?!“, rief Vegeta mit einer schrecklichen Vorahnung. „Was habt ihr mit ihm gemacht?!“ Ein hämisches Grinsen trat unterschwellig auf Brolys Gesicht. Wie sehr er es doch genoss, diesen idiotischen Prinzen zu quälen... „Nun, das Urteil lautet Hochverrat und darauf steht der Tod. Das Urteil wurde bereits vollstreckt... Es tut mir ‚wahnsinnig‘ leid.“ Augenblicklich wich jegliche Farbe aus Vegetas Gesicht. Seine Augen standen weit offen vor Schreck und er fühlte sich wie gelähmt. „T...tot?“, fragte er ungläubig. Broly nickte förmlich. Der König fasste sich genervt an die Schläfen. „Broly... Wieso wurde dieses Urteil ohne mein Zutun vollstreckt?“ „Wir wollten euch nicht belasten, euer Hoheit, zumal die Strafe ja sowieso klar war.“ „Das nächste Mal fragt ihr mich, bevor ihr irgendwelche Saiyajins abmurkst.“ „Ja, euer Majestät. Verzeiht mir diesen Irrtum.“ Mit einem selbstgefälligen Grinsen in Vegetas Richtung verließ der große Saiyajin den Thronsaal. Vegeta war absolut ratlos. Und fassungslos. Er wollte Broly anschreien, ihn angreifen, ihm sämtliche Eingeweide aus seinem langen Körper rupfen und ihn leiden lassen, wie noch nie jemand zuvor gelitten hatte, aber ein dumpfer Schmerz in seinem Kopf hielt ihn davon ab. Er war absolut bewegungslos. So, als wäre jegliche Energie aus ihm gewichen. //Kakarott... tot...//, war das einzige, das er noch denken konnte. Und er spürte, wie ein Wasserfall aus Tränen von hinten gegen sein Gesicht drückte und danach verlangte, heraus gelassen zu werden. Aber er konnte es nicht zu lassen. Wieso auch? Was würde es bringen, Tränen zu vergießen, wo doch nichts mehr zu ändern war. Mühsam nahm er all seine Kraft zusammen und bewegte sich einige Schritte zur Türe hin. Dann hielt ihn die barsche Stimme seines Vaters zurück. „Ich erwarte trotzdem eine Entscheidung von dir, hast du gehört, Vegeta?!“ Der Prinz nickte müde. „Ja, ja... Ist doch eh alles scheissegal.“ Dann verschwand er um die Ecke und bald darauf in seinem Zimmer. Schloss die Vorhänge. Legte sich in sein Bett. Wollte einfach nur alleine sein. Dieser Schmerz, den er empfand, schien ihm unerträglich und er war schlimmer als jede körperliche Verletzung, die er in seinem Leben davon getragen hatte. Er hatte an einem einzigen Tag eine unendliche Freiheit gewonnen und sie wieder verloren. Und er hatte an diesem Tag jemanden gefunden, mit dem er - wie er glaubte - diese Freiheit hatte teilen wollen. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er jemanden gefunden, den er nicht nur ertragen konnte, sondern den er gerne um sich hatte. Nachdem er sich sehnte, dem er nahe sein wollte. Es hätte so schön sein können. Es war nicht einmal ein ganzer Tag gewesen. //Tot...//, spukte es weiter in seinem Kopf umher und er sah Kakarotts unschuldiges Grinsen vor seinem inneren Auge. Die Wildheit in dessen schwarzen Augen. Die raue Haut der Finger an seiner Wange. Unbewusst fuhr Vegeta mit seiner eigenen Hand über die Stelle in seinem Gesicht, die Kakarott berührt hatte, kurz bevor sie sich geküsst hatten. In diesem Moment brach eine Mauer in ihm ein. Für einen kurzen Augenblick, vielleicht für ein oder zwei Minuten, ließ er seinen Gefühlen, die er so verdammt hasste, weil sie ihn schwach machten, freien Lauf. Unbeobachtet. Nur für sich. Er weinte. Dann fasste er sich wieder. Er musste stark sein. Er musste ein Land regieren. Er musste sich einen Partner aussuchen... Unglücklich schlief er ein. ~~~o0o~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)