Gefangene von LarryIsMyTrueOTP (Kämpfst du für dein Leben oder für die Liebe?) ================================================================================ Kapitel 2: Spiel 1 : Frauen gegen Männer ---------------------------------------- Als das Licht am nächsten Morgen anging, fühlte Atemu sich kein bisschen erholt. Im Gegenteil hatte er eher das Gefühl, eine der schlimmsten Nächte seines Lebens hinter sich zu haben. Nicht nur, dass er selbst von nie endenden Alpträumen heimgesucht worden war, nein auch Yugi schien eine katastrophale Nacht gehabt zu haben. Seine Schreie und sein Weinen hatten Atemu mehr als ein Mal aus dem Schlaf geholt. Als er versuchen wollte aufzustehen, bemerkte er, dass er nicht in seinem gewohnten Quartier war. Erst da fiel ihm wieder ein, dass heute eine Partie beginnen würde und schlagartig kam ein Gefühl der Panik in ihm hoch. Gestern war er so abgelenkt durch die Gedanken um Yugi gewesen, dass er das mit der Partie gar nicht so richtig realisiert hatte. Das Adrenalin, das diese Erkenntnis freisetzte, machte ihn sofort hellwach. Gleich würden die Wachen kommen und zwei Teams holen. Alles, was ihn momentan interessierte war, ob sein Team dabei sein würde. Jedes Mal direkt vor den Spiel änderte Atemu sich, er wurde praktisch ein anderer Mensch. Er hatte in der vergangenen Zeit gelernt, einen Schutzwall um sich aufzubauen. Er wollte nicht an diesem kranken Spiel kaputt gehen. Er wusste durchaus, dass die meisten der anderen ebenso unschuldig waren wie er und den Tod ebenso wenig verdient hatten, aber jede Form von Mitgefühl war in den Spielen ein Risiko. Wenn er zu lange darüber nachdachte, was sein Sieg für die anderen bedeuten würde und dass sie doch ebenso unschuldig waren, dann würde er zweifeln.Zu zweifeln hieß zu zögern. Zögern brachte meist die Niederlage. Die Niederlage bedeutete den Tod. Atemu drehte sich zu seinen Mitgliedern um. So wenig sie vielleicht charakterlich gemeinsam hatten, im Spiel waren sie ein perfektes und gefürchtetes Team. Sie konnten sich aufeinander verlassen und ihre Strategien ergänzten sich prima. Normalerweise würden sie nie zulassen, dass einem von ihnen etwas geschah ... Das mit Mako war eine tragische Ausnahme gewesen. Aus den anderen Zellen drangen Stimmen zu ihm herüber. Die Teams machten letzte Taktikbesprechungen, nutzen die Zeit, in der sie noch reden konnten, ohne dass jeder Hyre es hören konnte. Sie selbst brauchten das nicht. Sie verstanden sich ohne Worte und wussten nachher meistens instinktiv, was sie zu tun hatten. Kleinere Absprachen trafen sie dann erst, wenn sie wussten, was von ihnen erwartet wurde. Als die Wachen den Raum betraten, verstummten die Stimmen der anderen. Die Anspannung im Raum war fast greifbar. Atemu wusste, dass gerade vor dem ersten Spiel jeder nur an sich dachte. Keiner wollte das erste "Opfer" sein, denn die erste Runde war immer besonders hart. Die Regeln kannte man nicht, seine Gegner kannte man nicht und eventuell war man auch etwas aus der Übung, je nach dem, wann man das letzte Mal Teil einer Partie gewesen war. Die Wachen entschieden sich für Team Lady und Team Oricalcos, sie waren also die ersten. Es dauerte nicht lange und die Wachen waren gemeinsam mit den beiden Teams aus dem Quartier verschwunden. Kaum war die Tür zu, überrollte Atemu die Erleichterung. Sein Team war verschont geblieben. Fürs erste. Auch Bakura sah glücklich darüber aus, dass sie einen Tag Schonfrist erhalten hatten. Marik schien es wie immer egal zu sein. Atemu kletterte wieder zurück auf seine Pritsche. Der Morgen war zwar jetzt offiziell angebrochen, jedoch hatte er keine Ahnung, wie spät es war. Das hing davon ab, wie lange das Schiff bis dahin brauchte, wo das Spiel stattfinden würde. Er fühlte sich, als könnte er noch eine gute Ladung Schlaf vertragen, bis es losging, doch wie gestern Abend schon ließen ihm seine Gedanken keine Ruhe. Ihm fiel jetzt auf, dass Yugis Team, Joeys Team und sein eigenes noch übrig waren. Die beiden, die heute spielten, waren für morgen aus dem Rennen. Eigentlich kein beruhigender Gedanke. Das hieß demnach entweder, dass sein Team gegen Yugis oder Joeys antreten musste, oder aber Joeys und Yugis Teams gegeneinander. Keine der Optionen gefiel ihm sonderlich. Wenn er gegen Joeys Team antreten müsste, wäre ihm das zwar tendenziell egal, allerdings bestünde die Gefahr, Joey zu verletzen. Irgendwie glaubte Atemu nicht, dass ihn das bei Yugi sonderlich beliebt machen würde. Aber das würde auch heißen, dass Yugi dieses Wochenende verschont werden würde, was auch seine positive Seite hatte. Wenn Yugis Team sein Gegner wäre, dann würde er sich definitiv nicht darüber freuen. Er wollte dem Kleinen doch nicht wehtun, schon gar nicht, weil tief in ihm immer noch diese seltsamen Gefühle schwirrten. Sie verwirrten ihn so sehr, dass er sich selbst nicht zutraute, im Spiel gegen Yugi immer das Richtige tun zu können. Dass Yugi gegen Joey ins Rennen sollte, störte ihn aber am meisten. Beide waren neu hier, hatten keine Ahnung, was auf sie zukam und dann als erstes gegen den Freund anzutreten? Nein, da würde er doch lieber selbst gegen Yugi in den Kampf gehen, als ihm das zuzumuten. Zusammengefasst wäre es wohl das beste, wenn er morgen selbst gegen Joey antreten müsste. In der Zelle neben ihm hörte er Stimmen, unter anderem die von Yugi, aber er wollte sie nicht hören. Zusammen mit den nicht aufhörenden Gedanken in seinem Kopf ergab das einen Cocktail, den er nicht ertragen konnte. Am liebsten hätte er gerufen, dass sie still sein sollen, aber das konnte er nicht. Bestimmt erklärte sein Team Yugi gerade irgendwelche Regeln. Atemu schloss einfach die Augen und hoffte, dass es aufhören würde. "Hey, Schlafmütze! Es geht gleich los. Sie haben eben den Fernseher angestellt." Ruckartig setzte sich Atemu aufrecht im Bett auf. War er doch wieder eingeschlafen? Bakura stand neben seiner Pritsche und sah ihn abwartend an. Atemu stand auf und ging zurück zu den Gitterstäben. Im Fernsehen lief irgend so ein Vorbericht über die Interessen der Hyren: Auf welches Team freuten sie sich? Wo würden sie das Spiel gucken? Allein oder mit Bekannten? Im Grunde waren das Dinge, die Atemu nur wenig kümmerten, zu groß war der Hass auf die Hyren. Also ließ er seinen Blick schweifen, in der Hoffnung, etwas Spannenderes zu finden. Seto Kaiba sah gelangweilt aus, aber das war schon früher so gewesen. Die Zeit hier hatte ihn also nicht sonderlich verändert. Joey sah irgendwie so aus, wie er selbst sich fühlte: gerädert, unausgeschlafen und mit einem Kopf, der von Gedanken so schwer war, dass er unmöglich auf dem Körper sitzen konnte, ohne ihn zu Boden zu ziehen. Anscheinend war seine Nacht durch die vielen Infos und und die neue Situation auch nicht gerade erholsam gewesen. Die anderen beiden aus dem Team hatte er noch nie gesehen. Sie standen nun neben Kaiba und Joey am Gitter und starrten auf den Fernseher. Auf den ersten Blick konnte Atemu erkennen, dass ihre Gesichter von falschen Emotionen erfüllt waren, so wie er es selber andauernd tat. Dieser Ort hier hatte sie gebrochen und sie hatten Angst, sie selbst zu sein. Atemu hasste seinen eigenen Schutzwall. Er machte ihn zu einem egoistischen und gefühlskalten Menschen in den Augen der anderen. Doch ohne ihn war dieser Ort eine reine Qual. Als er das erste Mal einen Tod hier erlebt hatte, war er zu neu und zu jung gewesen, um sich zu schützen. Es hatte ihn beinahe kaputt gemacht. Atemu mied es, die leeren Zellen genauer zu betrachten. Er wollte nicht daran denken, was jetzt wohl in den acht Leuten auf dem Spielfeld vorging. Als sein Blick zur letzten Zelle kam, wurde er überrascht. Marik und Odion hatten sich stur dem Fernseher zugewandt. Ryou allerdings, und er musste zugeben, dass er nicht damit gerechnet hatte, hielt Yugi im Arm. Nein, nicht ganz. Er stützte ihn, während Yugi sich an ihn lehnte. Atemu musste zugeben, dass ihn dieser Anblick störte. Er wusste nicht warum, aber es gefiel ihm ganz und gar nicht. Für ihn sah es falsch aus. Als hätte er bemerkt, dass er beobachtet wurde, drehte Yugi den Kopf in seine Richtung. Atemu erstarrte. Yugis Augen waren ... völlig gerötet. Er sah aus, und wenn Atemu es sich recht überlegte, traf das auch zu, als hätte er die ganze Nacht geweint. Wirkte er gestern schon schwach, dann war er jetzt ein Wrack. Klar, die erste Nacht war immer die schlimmste, besonders dann, wenn man sofort in eine Partie musste, aber Atemu hatte noch nie gesehen, dass jemand so schnell gebrochen worden war. 'Der arme Junge. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er zu Recht hier ist.' Nein, eigentlich war Atemu sich da sicher. Von allen Leuten, die hier feststeckten, waren vielleicht 20% tatsächlich Verbrecher und er gehörte bestimmt nicht dazu. ... Und wieder ist es soweit! Gleich fällt der erste Startschuss in den neuen Partien. Auf diesem Sender läuft Partie Nummer 4. Das erste Spiel bestreiten Team Lady, bestehend aus Mai, Tea, Ishizu und Serenity, und Team Oricalcos, bestehend aus Raphael, Valon, Allister und Bandit Keith. Die Spielregeln für dieses Wochenende lauten: "Rekord." Eine weniger spannende Regel, aber zum Warmwerden genau das Richtige! Der Planet ist heute "Carmon." Beide Spieler haben seit der letzten Partie kein neues Mitglied erhalten. Die Stimme, die aus dem Fernseher über der Tür drang, lenkte Atemu ab. Es würde also gleich beginnen. Welche Teams heute dran waren, wusste er ja schon. Die Spielregel Rekord? Keine sehr häufige Wahl, aber ein typischer Anfang. Sie bauten zusätzliche Spannung auf, indem sie die Spielregeln dem Interesse nach sortierten. Die am wenigsten interessanten zuerst und zum Ende hin dann immer besser. Wobei, „besser“ hieß meistens, dass es für die Spieler auch schwieriger und mit mehr Kontakt zu einander verbunden war. Den Planet Carmon kannte er nicht. Er hatte weder selbst darauf gespielt, noch andere Teams aus einer Partie mit ihm, soweit er wusste. Das war aber auch nicht weiter ungewöhnlich, schließlich gab es so an die hundert Arenaplaneten für diese Spiele. "Ryou, was sind das für Regeln?" Während der Sprecher gerade die Wettquoten zum besten gab, hatte Yugi sich wieder vom Fernseher zu dem Weißhaarigen gewandt. "Sie sind eigentlich ganz einfach. Es gibt so genannte Wellen, in denen die Hyren Tiere auf dem Planeten absetzen. Zwischen den Wellen gibt es ein paar Minuten Pause. Gewonnen hat am Ende das Team, welches mehr tote Tiere auf seinem Konto verbuchen kann. Der Zähler wird in der oberen rechten Ecke mitlaufen." Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war Yugi diese Antwort nicht ausführlich genug, aber für Ryou war das Thema offensichtlich beendet. Nicht unbedingt klug von ihm, dachte Atemu, schließlich könnte es passieren, dass sie morgen mit denselben Regeln spielen mussten. Auch Yugi schien bemerkt zu haben, dass Ryou nichts weiter dazu sagen würde und wandte seinen Blick zu Malik und Odion, doch beide beachteten ihn gar nicht erst. Da Joey und sein Team momentan dasselbe Problem zu haben schienen, denn Joey und Kaiba diskutierten heftig miteinander, sah Yugi nun ... Atemu an. Mit einem fragenden, verwirrten Blick aus seinen roten Augen. Atemu schluckte. Er würde ihm unter normalen Umständen sofort alles erklären, aber tief in ihm flüsterte eine extrem störende Stimme, dass Yugi sein Feind war. Er durfte ihm nicht helfen. Mit Fairness hatte das hier nichts zu tun, er kannte ja die wichtigsten Regeln. Er entschied sich für einen Mittelweg, Yugi so enttäuscht da stehen lassen wollte er auch nicht. "Sieh dir das Spiel an. Dann wird sich das Wichtigste schon erschließen", sagte er und versuchte, ihn aufmunternd anzulächeln. An Yugis Gesicht erkannte er, dass das definitiv nicht die Antwort war, die er hatte hören wollen. Yugi musste doch klar sein, dass er ihm nicht so viel helfen konnte! Trotzdem tat dieser Gesichtsausdruck irgendwie weh. Ein heller, lauter Gong beendete ihre stumme Unterhaltung. Der Startschuss war gefallen. So, nun geht es los! Laut den Vorlagen gibt es heute 10 Wellen mit Pausen von je 15 Minuten. Die Spieldauer wird demnach auf ca. 2 1/2 Stunden geschätzt. Nehmen Sie sich also in der Zeit nichts vor. Wir sind nun live auf Carmon. Die beiden Teams haben ihre Stützpunkte bereits bezogen, wie Sie sehen. Oben rechts im Bildschirm wird Ihnen der Punktestand angezeigt. Links oben in welcher Welle wir uns befinden und wie viel Zeit noch bis zur nächsten Welle bleibt. Nun werden die Inneren Kräfte gerufen. Für Atemu war das eigentlich der wichtigste Augenblick. Wenn er das erste Mal die Innere Kraft seiner Konkurrenten sah. Auf die musste er sich einstellen, das war die größte Gefahr an ihrem Gegner. Er selbst liebte den Augenblick, in dem er seine Innere Kraft beschwor. Dann fühlte er sich ganz, perfekt und unbesiegbar. Seine Innere Kraft war sein bester und auch einzig wahrer Freund. Selbst in den Zeiten, in denen niemand sonst für ihn da war, so war seine Innere Kraft doch stets an seiner Seite. Das war auch der Grund, warum er immer auf sein Bauchgefühl hörte. Er glaubte fest daran, dass seine Innere Kraft es beeinflusste, um mit ihm zu reden, selbst hier, wo ein Kraftfeld eigentlich jede Art von Kommunikation unterbinden sollte. Beim Team Lady sind es: die Harpienlady, Stufe 4, von Mai. Schwarzes Magiermädchen, Stufe 6, von Tea. Flammenschwertkämpfer, Stufe 5, von Serenity. Zolga, Stufe 4, von Ishizu. Beim Team Oricalcos sind es: Gorlag, Stufe 4, von Alister. Doppelte Panzerung, Stufe 6, von Valon. Wächterin Eatos, Stufe 8, von Raphael. Revolverdrache, Stufe 7, von Bandit Keith. Das ist eine interessante Mischung. Das Team Oricalcos hat überwiegend seltene Monster, die von Team Lady sind eher gewöhnlich. Aber das muss nichts heißen, denn auch ein gewöhnliches Monster kann ordentlich austeilen, während ein seltenes Monster keine Garantie für den Sieg ist. Wir werden sehen, welches Team mehr aus seinen Monstern herausholt! "Was bedeuten die Stufen?" Anscheinend hatte Yugi den Versuch nach Erklärungen noch nicht ganz aufgegeben. Diesmal bekam er sogar eine Antwort: "Das ist der Seltenheitsgrad. Je seltener dein Monster, desto höher die Stufe." Diesmal schien Yugi die Antwort zu reichen, denn er wandte sich wieder dem Fernseher zu. Und schon startet die erste Welle. Beide Teams verwenden unterschiedliche Strategien, sind aber momentan noch gleichermaßen gut im Rennen. Team Oricalcos setzt auf Stärke. Sie bezwingen jeder für sich so viele Gegner wie möglich. Team Lady hingegen verlässt sich auf Taktik. Sie versuchen mit Teamwork möglichst viele Gegner gleichzeitig zu besiegen. Das verspricht, eine sehr ausgewogene Partie zu werden! So stellte es sich ihnen auch auf dem Bildschirm dar: Mal hatte das eine Team kurz die Oberhand, dann wieder das andere. Die "Tiere" gegen die sie antreten mussten, waren irgendwelche Wesen, die die Hyren bei der Entdeckung neuer Planeten gefunden hatten. Was auch immer genau das für Tiere waren, Atemu kannte sie nicht und sie schienen äußerst aggressiv. Die Strategien waren interessant. Die vom Team Oricalcos war für diese Form der Regel durchaus angebracht. Wenn das allerdings ihre permanente Strategie war, dann waren die vier weniger Konkurrenz als Atemu gedacht hatte. Einzelkämpfer würden gegen ein gutes und eingespieltes Team wie Bakura, Marik und er es waren niemals bestehen können. Das Team Lady funktionierte als Einheit sehr gut, aber eine Gruppe war eben nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Im Moment konnte er noch nicht genau sagen, welche der Frauen das war, aber das würde sich noch herausstellen. Bei einem war er sich aber sicher: Sie würden wie die Furien kämpfen, um ihr schwaches Glied zu verteidigen, ebenso wie sein eigenes Team es tat. Der einzige Unterschied zwischen ihnen war, dass die Frauen auch immer nur als Einheit angriffen. Sie kombinierten ihre Stärke, um möglichst viele Gegner auf einmal zu besiegen. Sein eigenes Team bestand aus drei Einheiten, die sich gegenseitig den Rücken stärkten und beschützten. Sie taktierten mehr. Das, was wir hier zu sehen bekommen, lässt auf ein spannendes Spiel hoffen. Gerade die unterschiedlichen Strategien bringen Spannung in die Sache. Die Manöver des Team Lady sind sehr kreativ und gut durchdacht. Sehen sie nur, wie die Harpienlady und Zolga die Tiere zusammenlocken, damit das Schwarze Magiermädchen und der Flammenschwertkämpfer sie alle mit einem kombinierten Angriff beseitigen! Bei Team Oricalcos ist das Tempo beeindruckend. Ihre Monster sind extrem stark und scheinen mit ihren Gegnern keine Probleme zu haben. Besonders Raphael und seine Wächterin Eatos wirken, als wollten sie dieses Spiel im Alleingang bewältigen. Nach der ersten Welle führte das Team Lady ganz knapp und die Uhr zeigte fünf Minuten bis zur nächsten Welle. Atemu war klar, sollten sich die Teams nicht bei den nächsten Wellen mehr beeilen, dann wären sie bald in der Situation, dass die nächste Welle begann, bevor sie die vorherige besiegt hatten und dann wurde es gefährlich. Da die Wellen von Mal zu Mal größer wurden, gäbe es dann einen Selbstläufer. Ja, die Strategien scheinen beide gut gewählt zu sein. Doch beide Teams sollten aufpassen, dass sie sich nicht zu viele Fehler erlauben! Da, gerade zum Beispiel beim Team Oricalcos. Valon hat nicht aufgepasst und wurde überrumpelt, sodass seine Teamkamaraden ihm zu Hilfe kommen mussten. … Und da war ein Fehler auf der Seite vom Team Lady. Die Harpie hat die Tiere in eine ungünstige Situation geführt, in der das Schwarze Magiermädchen nicht angreifen kann! Jetzt müssen sie die Tiere wieder zurückführen, ohne dass welche ausbrechen. Das kostet Zeit und Nerven. … Nun sehen Sie, dass der Zeitrahmen nicht mehr ausreicht. Die Uhr zeigt noch eine Minute bis zur nächsten Welle und die aktuelle Welle ist noch nicht komplett verdrängt. Jetzt kommen wir also zum spannenden Teil, in dem wir sehen werden, welches Team mit der Belastung besser fertig wird! Am Ende hielten sie doch noch länger durch, als Atemu erwartet hätte. Erst bei der achten Welle kam es zur Überschneidung. Bis dahin waren beide Teams ungefähr gleichauf gewesen. Zwar lag Team Oricalcos mittlerweile vorne, aber der Abstand wäre durchaus einholbar gewesen. Nun aber, da die neuen Tiere kamen, bevor die vorherigen besiegt wurden, sah man deutlich, dass die Ladies Probleme bekamen. Sie waren so sehr damit beschäftigt, sich selbst zu verteidigen, dass sie keinen Vormarsch wagen konnten, um mehr Gegner zu besiegen. Auch die Tiere merkten schnell, dass die Frauen in Schwierigkeiten steckten, und konzentrierten ihre Angriffe mehr auf sie. Jetzt muss sich das Team Lady aber ordentlich anstrengen! Ihre Strategie scheint nicht mehr zu funktionieren. So werden sie nicht gewinnen können. Sie brauchen eine Chance zum Vormarsch oder eine neue Strategie. Aber offensichtlich ist ihnen beides nicht möglich. Team Oricalcos war klug genug, um diese Gelegenheit zu nutzen. Da sich der Großteil der Tiere von ihnen abgewandt hatte, konnten sie das Feld von hinten dezimieren. Sie hatten damit das Überraschungsmoment auf ihrer Seite, denn bis die Tiere wussten, wie ihnen geschah , waren sie schon getroffen worden. Und ohne Gegenangriffe kam Oricalcos natürlich besser voran als zuvor. Es dauerte nicht lange, da hatte das Team Oricalcos seinen Vorsprung so weit ausgebaut, dass ein Sieg für Team Lady in weite Ferne rückte. Zudem hatten sie mehr damit zu tun, sich selbst zu verteidigen, um noch in den Angriff überzugehen. Jetzt hat das Team Oricalcos die deutlich bessere Position! Den Vormarsch ziehen sie gut durch. Ihre Zahl an besiegten Tieren steigt und steigt, während Team Lady eher um ihr Überleben kämpft als um ihren Sieg. Tatsächlich änderte sich die Situation nicht mehr in den letzten Wellen. Das Team Lady hatte es zwar geschafft, sich selbst zu retten und dabei nicht komplett unfähig aussehen zu lassen, aber der Sieg war Team Oricalcos sicher. Ein weiterer heller, lauter Gong gab das Signal zum Ende des Spiels. Liebes Publikum, damit ist das heutige Spiel der Partie 4 beendet. Gewonnen hat das Team Oricalcos mit einem Vorsprung von 50 Punkten. Die Wertung des Spiels beträgt 2,5. Damit wird das Verliererteam verschont. Verständlich, nach diesem Spiel. Dafür, dass es eher unspannende Regeln sind, war das Spiel doch bis zuletzt unterhaltsam. Damit beenden wir den Bericht und schalten auf den Nachbericht. Bis morgen zum nächsten Spiel! Der Nachbericht wurde nie im Quartier gezeigt, doch trotzdem war Atemu froh, dass der Kommentator ein Mensch war und kein Hyre. Die Stimme eines Hyren würde ihn sonst in den Wahnsinn treiben. Team Oricalcos lag nun in Führung, denn am Ende gewann das Team, welches die meisten Siege für sich verbuchen konnte. Die Wertung war wirklich nicht schlecht. Glück für das Team Lady, denn ansonsten wäre die Partie für sie jetzt vorbei. Die Bewertung lag auf einer Skala von 1,0 bis 6,0, was Atemu immer an Schulnoten erinnerte. Bis 4,0 waren sie sicher. Die Wertung wurde aus den Bewertungen des Volkes zusammengerechnet: Umfragen auf öffentlichen Schauplätzen, Kommentare im Netzwerk und so weiter. "Was passiert jetzt?" Der Fernseher war wieder ausgeschaltet worden und diesmal fragte Joey in den Raum herein. "Sie kommen zurück. Und morgen werden zwei von uns übrigen Teams auf einen anderen Planeten geschickt, um nach denselben Regeln zu spielen." Seto Kaibas kühle Stimme erinnerte ihn immer an Marik. Auch wenn Atemu ihn nicht näher kannte, so schien Seto Kaiba das alles genauso egal zu sein wie seinem Teamkollegen. Zumindest hatte er immer den Eindruck. Atemu ließ das Spiel in Gedanken Revue passieren. Beide Teams waren stark. Beide konnten eine Gefahr für sie darstellen. Das Team Oricalcos mehr als das Team Lady, denn es ging ja um den Gesamtsieg und sie hatten jetzt schon einen Sieg gutgeschrieben. Doch die Strategie des Teams Lady könnte die größere Gefahr darstellen, wenn sie sie beibehielten. Noch wollte er kein Team ausschließen. "Wie lange brauchen sie für den Weg?" Atemu drehte sich bei der Frage zu seinem Team. "Ich denke, das Licht wird ausgeschaltet werden, bevor sie zurück sind. Sie werden nicht vor zwei starten und bis zum Start des Spiels muss es Stunden gedauert haben heute Morgen", antwortete Bakura. Eigentlich sagte man ja, dass man ohne Tageslicht die Zeit nicht gut einschätzen konnte, aber so lange, wie sie schon hier waren, hatten sie mittlerweile ein sehr gutes Gespür dafür entwickelt. Da Atemu aber den morgendlichen Weg verschlafen hatte, konnte er dazu heute nicht viel sagen. "Ich denke nicht, dass wir morgen Glück haben werden." In den Gesichter der anderen beiden sah Atemu, dass er gerade ausgesprochen hatte, was auch sie dachten. Auch wenn immer ein Team pro Runde aussetzen musste, so hatte Atemu im Gefühl, dass sie es nicht sein würden. Ein Blick zur Seite ließ seine Laune noch schlechter werden: Yugi saß mittlerweile mit Ryou auf dessen Bett und lehnte sich weiter an ihn. Den Geräuschen nach zu urteilen waren die beiden in ein Gespräch vertieft. Atemu konnte sich nicht erklären, wieso es ihn so sehr störte, dass Yugi offenbar gut mit Ryou auskam. Es rief wieder diese verwirrenden Gefühle auf den Plan, mit denen er nichts anfangen konnte. Yugi kannte Ryou doch nicht länger oder besser als ihn, also warum kamen die beiden so gut miteinander aus? 'Weil sie im selben Team sind', versuchte sein Verstand ihm klar zu machen. Seine Gefühle wollten davon aber herzlich wenig wissen. Sie waren von Logik offenbar nicht sehr angetan. Es regte Atemu auf. Sauer über sich selbst, dass er sich nicht im Griff hatte, wandte er sich wieder Richtung Pritsche. Er wusste, dass weder Marik noch Bakura mit ihm tauschen würden. Wenn er sich vor Yugi schlafen legte, dann schaffte er es vielleicht einzuschlafen, bevor dieser ins Bett ging und wieder anfangen würde zu weinen. Mit dem Licht hatte Atemu da keine Probleme. "Was hast du vor?" Verwirrt beobachtete Bakura ihn. "Ich geh schlafen. Ich habe letzte Nacht nicht sehr gut geschlafen und wenn wir morgen spielen müssen, dann will ich ausgeschlafen sein." Als er sich zu seiner Pritsche drehte, sah er ein Augenpaar auf sich gerichtet. Anscheinend hatte er zu laut gesprochen und Yugi hatte es gehört und sofort auf sich bezogen. Recht hatte er damit zwar, aber sagen wollen hatte er es ihm eigentlich nicht. Atemu legte sich auf seine Pritsche, ohne weiter darüber nachzudenken. Er musste versuchen, Yugi zu ignorieren. Auch wenn ihm das schwerfiel. Er versuchte, seine Gedanken zum Schweigen zu bringen, selbst wenn das mit den Geräuschen, die nun im Quartier zu hören waren, noch schwerer schien als gestern Abend. Doch die konnte er besser verdrängen und ignorieren. Atemu kniff die Augen zusammen und erzählte sich selber Geschichten. Das tat er immer, wenn er nicht einschlafen konnte. Gestern jedoch war Yugi zu ablenkend gewesen. Irgendwann funktionierte es dann tatsächlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)