Get in this getaway von Chaos-Klappstuhl ================================================================================ Kapitel 2: ...und wieder gefunden! ---------------------------------- „Mr. Nagoya… Ich bin nur gekommen, weil …“ Marron stockte. Kurz hatte sie doch tatsächlich vergessen, was sie hier eigentlich wollte. „..weil sie ihr Handy in dem Laden haben liegen lassen.“ fing sich Marron aber schnell wieder . „Ich hatte einen ziemlich unangenehmen Mann am Telefon. Verzeihen Sie bitte, dass ich einfach so ihr Telefonat entgegen genommen habe, aber ich dachte es würde mir vielleicht helfen Sie ausfindig zu machen. Und in der Tat, er hat der Mann mir Ihren N amen verraten!“ Sie konnte ihre Blicke nur schwer von ihm lösen. Nachdem sie es geschafft hatte, fixierte sie stattdessen ihre Handtasche und gab ihm schnell besagtes Smartphone zurück. Chiaki lächelte zufriede n und nickte verständnisvoll „Oh vielen Dank! Ich Trottel muss es vorhin tatsächlich liegen gelassen haben. Ich hatte schon die Befürchtung, man hätte es mir gestohlen. Sie haben genau das Richtige getan! … Andererseits war es auch mal sehr angenehm ohne Handy. Kein ständiges Gebimmel rund um die Uhr.“ Er grinste und steckte das Handy in seine Anzugtasche . Dabei kam er nicht drum herum, sein Gegenüber zu mustern. Eine dunkle Jeans, ein dunkelblauer Trenchcoat, heller Schal und helle Mütze. Was sie wohl unter diesem Mantel trug? Er beschloss, es heraus zu finden. „Ich würde mich gerne bei Ihnen bedanken, Ms. …?“ „Marron Kusakabe ist mein Name.“ Chiaki grinste und strich sich mit Zeigefinger und Daumen über sein Kinn. „Ich möchte mit Ihnen essen gehen, Ms. Kusakabe. Als Entschädigung für Ihre Mühen!“ Marrons Puls beschleunigte sich sofort, aber es holte sie auch gleichzeitig wieder zurück in die Realität. „Oh das geht nicht, aber danke!“ lehnte sie ab und ging langsam wieder Richtung Ausgang. Sie musste sich zusammenreißen , um nicht die Kontrolle über die Situation zu verlieren. Dieser Mann machte ihr Angst, weil er eine so unglaubliche Wirkung auf sie hatte. Wie gerne wäre sie jetzt mit Chiaki Essen gegangen, aber das wäre nicht fair James gegenüber. Keine Dates! Seit fünf Jahren hatte Marron sich mit keinem anderen Mann mehr verabredet. Das war etwas Ernstes, redete sie sich immer wieder ein. „Das geht wirklich nicht, Mr. Nagoya. Ich habe noch einen wichtigen Arzttermin, den ich nicht versäumen darf, wissen Sie?“ Chiaki nickte verständnisvoll. „Dann einen Kaffee! Und ich fahre sie zum Arzt, damit sie Ihren Termin nicht verpassen! Keine Widerrede!“ Chiaki legte behutsam eine Hand auf Marrons Rücken und dirigierte sie geschickt in Richtung seines Autos. Marron konnte gar nicht anders, als mit ihm zu gehen und jetzt abzulehnen wäre ebenfalls albern gewesen. „Ich kenne ein wunderbares kleines Cafe ganz hier in der Nähe. In ganz London gibt es keinen besseren Kaffee!“ Als hätte Marron auch nur den Hauch einer Chance gehabt gegen ihn zu protestieren. Bereitwillig stieg sie zu dem Fremden ins Auto. Im Cafe angekommen, nahm Chiaki Marron ihren Mantel ab und brachte ihn zur Garderobe. Ein grüner enganliegender Pulli mit etwas Ausschnitt - jetzt konnte er sich seine Frage beantworten. Sie war wirklich attraktiv. Nicht ganz sein Typ, aber dennoch ansehnlich. Vielleicht noch etwas zu gewöhnlich. Chiaki verkehrte fast ausschließlich mit der High-Society von London. Aber Marron hatte etwas an sich, was ihn reizte. Vielleicht war es dieses typische Unschuldige, was alle Männer gefangen nahm. Fast schon hilflos empfand er. „Was möchten sie trinken?“ „Einen Latte Macchiato, bitte.“ Marron lächelte ihn an und verschränkte dann ihre Arme vor ihrem Oberkörper. Ihr schien die ganze Situation ein wenig unangenehm zu sein. Aber Chiaki störte es nicht. Er war zufrieden, dass sie sich seiner anscheinend genau bewusst war. Das sollte sie auch, denn er wollte sie unbedingt wieder sehen. Das Cafe war mit gemütlichen roten Sesseln ausgestattet. Sie saßen direkt neben einem Kamin am Fenster. Von dort aus konnte man direkt auf den St. James Park schauen. Chiaki bestellte einen Latte Macchiato, einen doppelten Espresso und zwei Strawberry Cupcakes. Er beobachtete sie. Sie schien immer noch nervös zu sein. Und das war sie auch. Sie wusste gar nicht, wo ihr der Kopf stand. Sie schluckte noch mal und lächelte dann wieder in seine Richtung. „Was machen Sie beruflich, dass Sie in diesem riesigen Gebäude arbeiten? Ich würde mich dreimal am Tag darin verlaufen!“ Chiaki musste lachen. „Nur ein kleines Licht am Himmel, und Sie Ms. Kusakabe?“ „Ich bin Kommunikationsberaterin in einer Werbeagentur. Aber sie haben meine Frage noch gar nicht beantwortet!“ „Nennen wir es Unternehmensberatung in leitender Position.“ „Also einer von diesen Geldhaien?“ Sie trank einen großzügigen Schluck ihres Kaffees und Chiaki musste herzhaft lachen. „Sie tragen ihr Herz auf der Zunge, das gefällt mir.“ Chiaki beugte sich weiter nach vorne und schaute ihr in die Augen. „Sind Sie sich sicher, dass Sie Ihren Arzttermin gleich wahrnehmen möchten? Ich könnte mir vielleicht noch eine Stunde einräumen und würde Ihnen gerne mein Lieblingsrestaurant zeigen. Der Geldhai lädt sie selbstverständlich ein.“ Sie musste über seine Bemerkung lachen. Er schien sich über seine Ausstrahlung völlig im Klaren zu sein und verstand sie auch genau einzusetzen. Das machte es Marron nicht gerade leichter zu widerstehen. Sie schaute Chiaki tief in seine braunen Augen, schüttelte dann jedoch geistesabwesend den Kopf. „Ich denke ich sollte jetzt doch langsam aufbrechen , Mr. Nagoya. Es ist schon nach 15 Uhr!“ Chiaki stand ruckartig mit auf. „Dann rufen sie mich an, falls Sie es sich vielleicht doch noch anders überlegen.“ Er gab ihr seine Visitenkarte „Mein Handy kennen Sie ja nun schon. Hier die Nummer die dazu gehört!“ Marron musste grinsen und schaute verlegen auf ihre Hände. „Danke, vielleicht komme ich darauf zurück!“ sprach sie und schaute ihm wieder in die Augen. Chiaki grinste zufrieden. Er würde ihr vierundzwanzig Stunden geben, spätestens dann würde sie sich bei ihm melden. Er kannte Frauen wie Marron nur zu gut. „Ich kann sie aber auch wirklich noch gerne zum Arzt fahren!“ bot er ihr an . „Oh das ist nicht nötig! Es ist gleich um die Ecke, vielen Dank!“ lehnte Marron jedoch ab. „Gut, dann wünsche ich Ihnen noch einen angenehmen Tag und vielen Dank nochmal! Ich hoffe wir sehen uns bald wieder.“ Er reichte ihr Schal und Mantel. „Man sieht sich immer zweimal im Leben, Mr. Nagoya!“ Sie lächelte ihm einem schier endlos langen Augenblick zu und verschwand dann im Schneegestöber. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)