Get in this getaway von Chaos-Klappstuhl ================================================================================ Kapitel 25: Liebeskrank ----------------------- Es war 3 Uhr nachts, als Marron das laute Schrillen Ihrer Türklingel vernahm, welche Sie aus ihren Träumen riss. Grummelnd zog sie sich ihre warme weiche Decke über den Kopf und versuchte das unangenehme Geräusch zu ignorieren. Als nun auch noch ein penetrantes Klopfen folgte, sprang sie genervt aus dem Bett und lief stöhnend zur Tür. Schwungvoll öffnete sie die Haustür, als es sie wie ein Blitz traf. Dort stand er, der Mann, der sie die letzten Monate wahnsinnig werden ließ. Der ihr fast den Glauben an sich selbst und an ihre eigenen Gefühle nahm. „Oh mein Gott Chiaki….., was ist mit dir passiert? Du siehst furchtbar aus!“ Blut rann ihm über die Stirn bis nach unten zu seinem Kinn. Sie fasste erschrocken nach seiner Hand, um ihn in die Wohnung zu ziehen, die eigentlich ja sogar ihm gehörte. „Ahhh..verdammt…., wieso zum Teufel machst du nachts um 3 Uhr einfach deine Haustür auf?“ Stöhnend stand er im Türrahmen, kaum fähig sich überhaupt auf den Beinen zu halten. Marron schaute auf seine Hände, die ebenfalls mit Schürfwunden überzogen waren und fing an hysterisch aufzulachen. „Deine Hände! Was ist passiert, dass du so zugerichtet aussiehst?“ „Ich hätte ein Einbrecher sein können! Du hättest mir nicht öffnen dürfen!“ Mit beiden Händen an Ihrer Taille schob er sie zurück in seine Wohnung und folgte ihr. „In deinem kurzen knappen Nachthemdchen….“ Kam es lallend von ihm. „Du riechst nach Alkohol und siehst völlig zerstört aus. Ich muss das verarzten!“ Sie lief ins Badezimmer um den Verbandkasten zu holen. „Es ist nichts. Ein Bisschen Blut vielleicht“ Nichts im Vergleich mit dem, wie er sich innerlich fühlte, dachte er sich. Marron seufzte und drückte ihn auf das Sofa. „Ein bisschen Blut? Hast du mal in den Spiegel gesehen? Wir sollten ins Krankenhaus fahren!“ „Wir?“ Mit einem Ruck schnappte er sich Marrons Hände und zog sie zu sich auf seinen Schoß“ „Oder besser gesagt - ich?“ Es brauchte nur einen tiefen Blick in seine Augen, um alle Selbstbeherrschung und Distanz zu durchbrechen, die sie in den letzten Wochen hatte versucht aufzubauen. Gott, wie sehr hatte sie diesen Mann vermisst? „Ich werde mir das jetzt ansehen. Halte still!“ Vorsichtig wischte sie ihm das Blut aus dem Gesicht und begutachtete seine Wunde über der Augenbraue, während ihm nichts besseres einfiel als seine Arme fest um sie zu schlingen. „Bist du gestürzt? Das sieht wirklich nicht gut aus. Tut es sehr weh?“ Er kniff die Augen zusammen, als sie anfing die Wunde zu desinfizieren. „Eine kleine Kneipenschlägerei vielleicht. Nichts Dramatisches.“ Marron seufzte und griff um sich, um seine Hände zu begutachten. „Du musst mich loslassen, wenn wir deine Hände heute noch in Ordnung bekommen wollen.“ Seufzend beugte er sich ihrem Willen, ohne seinen Blick auch nur eine Sekunde von ihr zu nehmen. „Du bist ein riesengroßer Volltrottel, wenn ich dir das mal so direkt sagen darf! Wieso hast du dich geschlagen? Aus dem Alter solltest du seit ein paar Jahren schon raus sein!“ Chiaki grummelte und verdrehte die Augen „Vielleicht…, weil ich frustriert bin…, vielleicht weil ich mich einsam fühle und nicht weiß wohin mit mir. Vielleicht weil ich zu viel getrunken habe und mich provozieren lassen habe. Was spielt das schon für eine Rolle?“ „Das tut jetzt weh und du hast es verdient“ Vorsichtig entfernte Sie Dreck und Steine mit einer Pinzette aus seinen Wunden bevor sie ihm einen Verband anlegte. „Das habe ich wohl…Ich habe 2 Wochen lang nichts von dir gehört.“ Marron schluckte und wagte es nicht ihm in die Augen zu sehen. „Weil ich denke, dass es das Beste ist.“ „Wenn wir uns nicht mehr sehen? Das halte ich für eine der schlechtesten Ideen der letzten 10 Jahre und ich frage mich, wie du das so einfach beschließen kannst!“ Seufzend versuchte sie sich von ihm zu lösen und aufzustehen. „Nein! – Du kannst jetzt nicht wieder davon rennen. Wir können beide nicht davor davon laufen. Das ist mir in den letzten zwei Wochen bewusst geworden. Egal wie sehr ich versuche es zu verdrängen, es holt mich immer wieder ein. Und je mehr ich mich dagegen wehre und je mehr du versuchst mich zu ignorieren, umso mehr frustriert es mich. Es macht mich wahnsinnig, Marron!“ Sie schluckte und schaute ihm gequält in die Augen „Es frustriert mich auch. Aber es ändern nichts an der ganzen Situation. Ich denke nicht, dass wir beide einander gut tun.“ Chiaki schüttelte den Kopf „Nein…das stimmt doch überhaupt nicht. Du tust mir sehr gut. Ich glaube nicht, dass mir je eine Frau so gut getan hat!“ „Deshalb sitzt du jetzt blutüberströmt in deiner Wohnung, in der du nicht wohnen kannst, weil ich hier bin?“ „Du verdrehst die Tatsachen! Ich sitze hier, weil ich dich Gott verdammt noch mal vermisse! Du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich vermisse.“ „Du hast wirklich zu viel getrunken!...“ Sie stand auf und lief in Richtung Küche, um ihm ein Glas Wasser einzuschenken. Chiaki seufzte und fuhr sich mit der Hand durch sein Gesicht. „Ja, vielleicht habe ich das. Ein paar Bier, ein, zwei, ...acht Whiskey zu viel. Es ändert aber nichts daran, dass ich dich seit 2 Wochen am liebsten jede Minute hätte anrufen wollen und es nicht getan habe, weil du es dir so gewünscht hast!“ „Und du hättest jetzt auch nicht hier sein sollen.“ Er folgte ihr in die Küche und schloss sie zwischen Küchenzeile und seinem Körper ein. „Sag das nicht.“ Hauchte er und lehnte seine Stirn gegen ihre. „Ich weiß wirklich nicht, wie ich damit umgehen soll. Es wirft mich völlig aus der Bahn. Und dass es dir anscheinend so leicht fällt mir aus dem Weg zu gehen, tut mir ....es tut mir weh.“ Sie schluckte als ihr Blick sehnsüchtig auf seine blutverschmierten Lippen fiel. „Deine Lippe....“Hauchte sie mit letzter Kraft und fuhr vorsichtig mit dem Finger über die wunde Stelle. „Ist mir egal“ Sie schluckte und versuchte sich zu sammeln. Es hatte für sie die ganzen zwei Wochen so gut funktioniert sich selbst zu sammeln und ihn, so gut es für sie möglich war, aus ihren Gedanke zu verbannen. Und nun stand er hier, vor ihr, und riss alle Mauern ein, die sie mit größter Mühe versucht hatte aufrecht zu erhalten. Er vergrub seine Hände in Ihren Haaren während zwischen seinen und ihren Lippen nur wenige Millimeter Platz waren. „Aber du blutest…“ Chiaki nickte und schaute sehnsüchtig auf ihre Lippen. „Sag mir, dass du mich nicht küssen willst“ Hauchte er gegen ihre Lippen. Doch vor lauter Nervosität war es ihr Unmöglich überhaupt einen klaren Satz zu formulieren. „Ich…das….wa…“ „Sag es mir…weil ich es sonst tun muss“ Sie schluckte, war aber nicht fähig seiner Bitte nachzukommen. Vorsichtig und absolut zärtlich verschmolzen seine Lippen mit ihren, als seiner Kehle ein gequältes Stöhnen entrann. „sag mir, dass ich aufhören soll…“ hauchte er in den Kuss und schlang seine Arme im gleichen Atemzug um Sie, um sie auf die Arbeitsplatte hochzuheben und sich noch dichter an sie und zwischen ihre Beine zu drängen. Alles was sie tun konnte, war ihre Arme um seinen Nacken zu legen und sich an ihn zu schmiegen. Es war, als hätte ein lange anhaltender, dumpfer Schmerz nun endlich nachgelassen. „Du….“ Mehr schaffte sie nicht zu einer Standpauke zusammen zu tragen. „Ja?...“ Hauchte er, bevor er ihre Lippen wieder komplett für sich einnahm. Sie drückte sich enger an ihn und vergrub ihre Hände in seinen Haaren. Er schmeckte nach Chiaki, Blut und Alkohol aber das war ihr in diesem Moment völlig egal. „Lass mich heute Nacht hierbleiben..Bitte“ Murmelte er in den immer intensiver werdenden Kuss. „Ich schwöre dir, dass ich dich nicht anrühren werde. Ich will dich einfach nur nicht los lassen. Schick mich nicht weg..Nur dieses eine Mal.“ Sie versuchte sich zu sammeln und konzentrierte sich darauf, dass ihre Stimme nicht anfing zu zittern, so wie es ihr kompletter restlicher Körper eigentlich schon tat. „Unter einer Bedingung….“ Chiaki zog eine Augenbraue hoch und grummelte. „Du hast ziemlich viele Bedingungen in letzter Zeit“ Marron konnte sich ein grinsen nicht verkneifen und es ließ sein Herz sofort höher schlagen. Wie sehr er es liebte sie lächeln zu sehen. „Du schuldest mir noch ein Date und ich hasse es, wenn jemand Schulden bei mir hat. Damit wären wir eigentlich schon so gut wie quitt.“ Hauchte er gegen ihre Lippen. „Ich will, dass du dir die Zähne putzt und ein Pfefferminzbonbon lutschst. Du riechst, wie eine Brauerei!“ Er atmete erleichtert auf und grinste schelmisch. „Und ich habe auch eine Bedingung…“ Sie schaute ihn herausfordernd an und löste sich ein Stück von ihm. „Du klingelst mich nachts um 3 Uhr aus meinem Schlaf und lässt mich völlig verschlafen Krankenschwester spielen, damit du dann Bedingungen stellen kannst? Das ist unheimlich Frech Mr. Nagoya!“ Ihre Worte waren nicht mehr als ein Flüstern. Chiaki grinste und spielte mit Ihren braunen Locken. „Das ist mir egal. Du wirst nicht einmal quengeln, weil ich die ganze Nacht nicht von deiner Seite weichen werde!“ Verträumt aber auch unsicher sah er sie an und scannte jeden Zentimeter ihres Gesichtes ab. Marron zog eine Augenbraue hoch und schaute dabei auf die Uhr. „Gut, dass wir fast schon wieder morgen haben. Du solltest dich also beeilen…“ Sie verdrehte grinsend ihre Augen, löste sich schweren Herzen von ihm und tapste zurück ins Schlafzimmer, wo sie auf ihn wartete. „Ich kann nicht bei dir schlafen, wenn du nicht zur Seite rutschst!“ „Niemals. Du musst dich mit den 30cm begnügen, die ich dir zuvorkommender Weise zur Verfügung stelle!“ Grinsend mach sie sich noch breiter und beäugte seinen nun nackten Oberkörper. „Ich hätte auch ganz prachtvolle 30 cm, die ich dir zur Verfügung stellen könnte“ Marron lachte laut auf und ihm fiel auf, dass es das erste Mal war, dass beide völlig unbeschwert miteinander umgingen. Und es gefiel ihm. Ihr Lachen gefiel ihm und es war das erste Mal, dass er sich wünschte eine Frau würde immer weiter für ihn lachen. Was war bloß in ihn gefahren? „Bescheidenheit ist wohl nicht deine Stärkte!“ Chiaki grinste und schob sie einfach zur Seite um sie und Ihre Decke in Beschlag zu nehmen. „Mittlerweile solltest du mich kennen“ Grinsend schmiegte er sich an ihren Rücken und umschloss sie mit seinen Armen. „Trotzdem bin ich der stärkere von uns beiden“ Murmelte er uns sog Ihren Geruch tief in sich auf. Stille umgab die beiden und es gab in diesem Moment nichts wundervolleres als dem Atem des jeweils anderem zu lauschen. „Wir sollte uns eine größere Decke anschaffen“ Hauchte er in die Stille. „.....Ich habe gestern den Mietvertrag für eine neue Wohnung in Brixton unterschrieben…“ Durchbrach sie den harmonischsten Moment seit Wochen und sofort gingen alle Alarmglocken in Chiakis Kopf an. Es war Marron schon klar, dass ihm das Thema nicht schmecken würde aber es gab sowieso keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, um ihm diese Randinformation zukommen zu lassen. „Eine neue Wohnung? In Brixton? Dir ist klar, dass das einer der Gefährlichsten Stadtteile in ganz London ist? Niemals! Das…Nein! Warum sagst du mir das erst jetzt? Ich lasse dich doch nicht einfach nach Brixton ziehen! Ich möchte nicht, dass du überhaupt ausziehst!“ Marron drehte sich zu ihm, um ihn zu beruhigen. „Hol erst mal Luft!...Ich denke einfach, dass ich gerne unabhängig wäre. Ich möchte nicht zurück zu James …auch nicht nur als Übergangslösung“„-Das steht auch absolut nicht zur Debatte!“ „Halt die Klappe Nagoya!“ „Dass du nach Brixton ziehst übrigens auch nicht!“ Marron seufzte und verdrehte die Augen „Ich hätte es dir nicht erzählen sollen…Gute Nacht“ Sie drehte sich von ihm weg und schloss die Augen. „Du kannst so lange hier bleiben, wie du möchtest. Die Türen sind doppelt gesichert und die Gegend ist wirklich schön….“ „Ich will jetzt nicht streiten..“ Chiaki legte seine Arme wieder um sie und ignoriere Ihren Versuch ihn von sich zu schieben elegant. „Wir müssen nicht streiten, wenn du einsiehst, dass du keinen Abstand zu mir brauchst! Wir waren uns so nahe. Warum gibst du uns nicht die Chance gemeinsam dort anzuschließen?“ „Vielleicht, weil unsere Nähe nur auf Erpressungen und Druck aufgebaut wurde?“ Er zog sie dichter an sich und streichelte mit seiner Hand über ihren Bauch. „Du weißt, dass das zwischen uns nichts mit Erpressung zu tun hat. Wenn sogar ich das verstehe muss es etwas bedeuten!“ „Ich weiß nicht, was ich denken oder verstehen soll.“ Vorsichtig strich er ihre Haare von ihrem Hals und Nacken, um diesen im nächsten Moment mit seinen vollen Lippen zu liebkosen. „Dann lass mich dir dabei helfen“ „Chiaki…“ Sie schluckte und schloss die Augen. „Ja?....“ Seine Hände wanderten nach oben, um ihren Puls an ihrem Hals zu finden. „Du kannst noch so oft nein sagen, wenn dein Körper ganz laut ja schreit.“ Hauchte er in ihr Ohr. „Es bringt keinem von uns beiden etwas, wenn du jedes Problem versuchst mit Körperlichkeiten zu lösen. Ich kann mich noch so sehr hingezogen zu dir fühlen, wenn ich dir einfach nicht vertrauen kann“ Sie drehte sich zu ihm und versuchte ihm im Mondschein in die Augen zu schauen. „Also spürst du es auch!“ Hauchte er und nahm ihre Hände und küsste diese. „Marron schluckte und schüttelte den Kopf „Du verstehst nicht, was ich dir sagen möchte!“ „Doch, das verstehe ich. Aber das ist etwas, an dem wir beide arbeiten können. Aber das können wir nicht, wenn wir uns Tag ein, Tag aus, aus dem Weg gehen!“ „Vielleicht möchte ich das ganze aber auch einfach für mich abschließen und da weiter machen, wo ich aufgehört habe bevor wir uns das erste Mal getroffen haben…“ „Hör auf so etwas zu sagen!“ „Es war alles völlig in Ordnung!“ seufzte sie. „Und wenn du es nur zulassen würdest, könnte es jetzt nicht nur in Ordnung sondern perfekt sein!“ „Ich weiß nicht, ob ich das kann…“ Hauchte sie und hatte gar nicht mitbekommen, dass er schon wieder kaum mehr als zwei Zentimeter von Ihren Lippen entfernt war. Sie schluckte und schloss die Augen. „Ich kann dich aber nicht einfach gehen lassen. Dafür ist es zu spät…Wir sollten jetzt beide schlafen.“ Marron nickte und schmiegte sich entgegen ihren Worten dicht an seine Brust und sog seinen herben männlichen Duft in sich ein. Sehnsüchtig wartete sie darauf, dass er sie wieder einfach küssen würde und das Warten machte sie tief in ihr wahnsinnig. „Gute Nacht“ Hauchte er gegen ihre Lippen und schloss die Arme fest um sie. „Gute Nacht…“ Murmelte sie zurück, während sich ihr Herz voller Erwartung überschlug. „Träum schön…“ Hauchte er und strich ihr die Haare aus dem Gesicht, bevor er seine Lippen endlich auf ihre legte. Wie sollte sie diesen Kampf zwischen Herz und Kopf bloß gewinnen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)