Alkohol von -Marluxia- (00Q) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- - Alkohol - Verdammt was tat er hier eigentlich? Genau das fragte sich Q gerade, während er auf die Tischplatte eines angesehenen Nachtlokals starrte. Er war hier vollkommen fehl am Platz. Vorsichtig hob der Wuschelkopf seinen Blick und wurde augenblicklich hochrot, als eine Tänzerin halbnackt an ihm vorbei tanzte. Ihre Brüste wippten freudig bei ihren anregenden Bewegungen und hastig senkte Q wieder den Blick. Wie hatte er sich von Bond nur überreden lassen hierher zu gehen? Das war nicht nur irgendein Nachtlokal - es war viel mehr eine Striptease-Bar. Überall waren bunte Lichter, Stangen und vor allem: Frauen. Ziemlich...nackte Frauen. Dumm nur, dass er schwul war. Das alles erregte ihn nämlich nicht, sondern es war ihm viel mehr unangenehm, wenn die Frauen ihre Reize zur Schau stellten. Leider war er in diesem Club der Einzige, der das so sah. Stattdessen hörte Q freudige Rufe und Grölen der anderen anwesenden Männer. Nein, er hörte hier ganz gewiss nicht her. Er war ein Strickjackenfetischist, liebte Tee, trug eine Brille mit breiten Gläsern und liebte es sich in Büchern oder technischen Dingen zu vergraben. Ja, man konnte vielleicht auch so weit gehen und ihn als Nerd bezeichnen. Jedoch war er ein Nerd, der für den britischen Geheimdienst arbeitete. Das konnte auch nicht jeder von sich behaupten. Nur leider hatte ihn eben jener Job geradewegs in diese Hölle gebracht. Na gut. Man sollte ehrlich bleiben. Es war genau eine Person, der er all diesen Mist hier zu verdanken hatte und die saß ihm gegenüber und trank in aller Seelenruhe ihren Wodka Martini. Die Rede war von Bond. James Bond. Wem sonst? Allerdings verstand Q noch immer nicht warum der ältere Mann ausgerechnet ihn zu einem Drink eingeladen hatte und dann auch noch in solch eine Club. Gut fairnesshalber musste man sagen, dass Bond nichts von seiner Vorliebe für Männer wusste und das sollte gefälligst auch so bleiben. Q wollte seine Homosexualität nicht an die große Glocke hängen und bei dem größten Weiberhelden aller Zeiten wäre er sowieso an der falschen Adresse. Q räusperte sich leicht, woraufhin intensiv blaue Augen direkt auf ihm ruhten. Der junge Mann schluckte und rieb sich nervös über seinen flachen Bauch. "Nichts für ungut Mr. Bond, aber ich denke, ich sollte jetzt gehen", meinte Q vorsichtig und deutete auf seinen Drink, der unangetastet vor ihm stand. Alkohol. Er mochte keinen Alkohol. "Haben Sie vielen Dank für den Drink." Bonds Blick glitt zu dem unangerührtem Glas und der Agent hob langsam eine Augenbraue, ehe er sich lässig zurücklehnte und Q ansah, was diesen ungewollt nervös werden ließ. "Sie haben noch nicht einmal einen Schluck von Ihrem Drink genommen, Q. Außerdem sind wir doch gerade erst gekommen." "Naja, das...ich habe noch sehr viel zu tun. Ich sollte lieber zurück ins Büro", erklärte Q und unweigerlich begann er seine Hände zu kneten. Er hasste es vor Bond so nervös zu sein, doch was sollte er machen? Leider fand er den älteren Mann durchaus attraktiv. Q hatte bereits versucht ihn sich aus dem Kopf zu schlagen, nur war das leider nicht so einfach, wenn man mit James Bond zusammen arbeitete. Sicher, er musste ihn nicht tagtäglich sehen, aber wenn er Bond sah, war oft Hopfen und Malz verloren. Belustigt sah James drein. "Nun kommen Sie schon Q. Selbst Sie haben sich mal eine Auszeit verdient. Es gibt so etwas, das nennt sich 'Feierabend' und M wird gewiss mal ein paar Stunden ohne Sie auskommen. Jetzt tun Sie mir den Gefallen und trinken diesen Drink mit mir. Er ist wirklich sehr gut." Q seufzte leise. Machte es jetzt noch Sinn zu sagen, dass er eigentlich gar keinen Alkohol mochte? Vorsichtig linste Q wieder zu dem Glas Alkohol, welches weiterhin vor ihm stand und ihn scheinbar schadenfroh anlachte. Der Technikfreak käme sich irgendwie dämlich vor den Drink jetzt noch zurückgehen zu lassen. Die Blöße wollte er sich nicht geben, weswegen er nun mutig das Glas umfasste und es näher zu sich zog. "Gut, den einen Drink hier und danach gehe ich", stellte Q direkt klar, bevor er das Glas anhob und es anstarrte. Wie gut das morgen Samstag war. Sein Kopf würde sich mit Sicherheit nicht gut anfühlen nach dieser Aktion. Bond lehnte sich vor und blickte ihn amüsiert an. "Den einen Drink", wiederholte er, bevor er selbst nach seinem Glas griff und es leicht anhob. "Zum Wohl Q", verkündete der Agent und Q nickte, ehe der Wuschelkopf das Glas an die Lippen setzte und vorsichtig daran nippte. Dabei schaute er sogleich überrascht und betrachtete das Glas näher. Der Drink war überraschend lecker. "Was sagten Sie noch gleich haben Sie mir da bestellt?", fragte Q und sah den Agenten neugierig an, der wissend lächelte. "Ein Strawberry Flames", erklärte Bond ruhig und Q's Gesicht erhellte sich leicht. "Ich liebe Erdbeeren...", murmelte er und nahm sogleich noch einen Schluck. Den Wodka, der als einziger Vertreter des Alkohols in dem Cocktail enthalten war, spürte er kaum. Und so führte schließlich ein Schluck nach dem nächsten und ein Drink folgte auf den anderen. Q lehnte in dem plötzlich unglaublich weichem Polster und beobachtete die vielen bunten Lichter, die umher tanzten. Er hatte einen feinen Rotschimmer auf seinen Wangen und seine Augen waren durch den Alkohol dunkler geworden. Q gab ein ungewolltes Kichern von sich, bevor er blinzelte und sich etwas umständlich aufrichtete. "Mhm...noch...einen...", murmelte er und wollte nach seinem leeren Glas fassen, was Bond ihm vorsorglich wegzog. Entrüstet sah Q drein, als der Agent ruhig meinte: "Sie hatten genug, Q. Ich bringe Sie jetzt nach Hause." "Waaas? Aber...ich will noch nich...", jammerte der Brünette, während James sich erhob und die kurze Distanz zu dem Jüngeren überbrückte. "Man soll doch gehen, wenn es am Schönsten ist, nicht wahr?", meinte Bond ruhig und fasste nach dem schmächtigen Körper, um ihn aus dem Sitzpolster zu ziehen. "Huh?" Vernebelt sah Q zu dem älteren Mann auf und lehnte sich direkt an den gut gebauten Oberkörper, da er seinen Beinen gerade nicht vertraute. Die fühlten sich so wackelig an. "Mhm....wissen Sie was, Mister? Da...da haben Sie...so recht", plapperte Q und hing nun wie ein nasser Sack an Bond."Sie sin ja sooo schlau", gab Q ernst von sich, bevor er wieder ins Kichern verfiel. James legte eine Hand an Qs Rücken, um ihn zu stützen und warf noch ein paar Scheine auf den Tisch, bevor er sich mit Q einen Weg zum Ausweg bahnte. "Wenn Sie das sagen, Q." "Oh..aber natürlich! Wissen Sie..Sie.." "Ja?" "Sie sin echt zum Anbeißen. Wissen Sie das eigentlich? Natürlich wissen Sie...", redete Q weiterhin fröhlich, während Bond kurz innehielt und den jungen Mann vor sich musterte, der vollkommen dem Alkohol erlag. "Ich bringe Sie jetzt nach Hause, Q", erklärte Bond ruhig, nachdem sie den Club verlassen hatten und ihnen frische Nachtluft entgegenschlug. "Oh..ja ja. Ich weiß schon", kicherte Q und krallte sich mehr an James fest. "Da wollen Se mich vernaschen, hä?" Perplex sah Bond drein, während Q eine Schnute zog. "Nun schauen Se doch nich so entsetzt. Da is okay. Ich will Sie ja auch, wissen Sie? Schon so lang." "Sie sind betrunken, Q", meinte James und musste Q noch mehr stützen, der sich immer mehr hängen ließ. "Ich rufe uns jetzt ein Taxi, in Ordnung?" "Mhmhm..." Q nickte nur und lehnte den Kopf wieder gegen Bonds gut gebauten Oberkörper, während er sich weiter wie ein Ertrinkender an den älteren Mann festhielt. James seufzte und hielt nach einem Taxi Ausschau, bevor er eines entdeckte und die Hand hob, woraufhin das Taxi rechts ranfuhr und Bond die Autotür öffnen konnte. "Guten Abend", begrüßte er den Taxifahrer höflich, der ihm kurz zunickte. Danach machte sich daran Q vorsichtig in dem Taxi zu verstauen, bevor er selbst einstieg und die Tür schloss. Anschließend nannte Bond die Adresse, sodass der Fahrer losfahren konnte. Kurz hörte man einen Schluckauf, bevor Q irritiert zu dem blonden Mann sah. "Woher wissen Sie wo ich..." "Wo Sie wohnen? Ich habe so meine Quellen", antwortete Bond geheimnisvoll, ehe Q tiefer in den Sitz rutschte. "Achso...", kam es gemurmelt von dem Quartiermeister, bevor er seufzend die Augen schloss. Bond ließ ihn ausruhen, während er selbst aus dem Fenster sah. Die Fahrt dauerte nicht lange und so bezahlte er den Fahrer, bevor er ausstieg und Q raushalf. Dieser stolperte sogleich und krallte sich an den Doppelnull-Agenten, um sich anschließend vorsichtig aufzurichten. "Tschuldigung..." "Schon gut." Als gerade jemand den Wohnungsblock verlassen wollte, huschte Bond schnell mit Q durch die Haustür, bevor er zu dem jungen Computerspezialisten herabsah. "Welcher Stock, Q?" Dieser zog kurz die Stirn in Falten, da er scheinbar nachdenken musste, ehe er meinte: "ich glaub es war der Vierte. Nee...der Dritte war es." "Hoffen wir, dass Sie Recht haben", meinte Bond eher zu sich als zu seinem Quartiermeister, bevor er Q zum Aufzug zog und ihn hineinschob. Q kicherte und sah zu dem älteren Mann auf, um sich anschließend über die Lippen zu lecken. "Wissen Sie Bond...Sie sehen wirklich gut aus, aber das haben Sie bestimmt schon oft gehört. Von all Ihren...Frauen..." Kurz schniefte Q auf. "Ja...von all den Frauen da draußen!" Irritiert sah James zu dem Wuschelkopf, da er nicht verstand, was dieser ihm damit sagen wollte. "Wissen Sie...", fing Q wieder an und die zwei Wörter schienen es Q gerade angetan zu haben, ,, ein Mann is auch nich schlecht...ich meine...is doch so ziemlich dasselbe. Rein un raus...", kicherte Q, woraufhin Bond sich räusperte. "Wenn Sie das sagen", versuchte Bond ruhig zu bleiben, woraufhin der Quartiermeister heftig nickte. "Oh ja natürlich. Hat ja scho Sex mit nem Kerl", verkündete Q stolz, während Bond nun doch etwas verlegen schaute. "Was Sie nicht sagen." Erneut kam ein schnelles Nicken von Q. "Ja, ja..aaaaaber...die waren alle nich so wie Sie." "Was wollen Sie damit sagen?" "Dass Sie sicher viel besser sin." "Wobei?" "Beim...Sex", murmelte Q, bevor er sich vorbeugte und seine Lippen auf Bonds drückte. Der Agent schaute überrascht, während Qs Zunge träge über seine Unterlippe strich und um Einlass bat. Bestimmt drückte er den Erfinder von sich und sah Q ruhig an, der enttäuscht wirkte. "Sie sind sehr betrunken Q. Tun Sie nichts, was Sie morgen bereuen würden." "Aber..." In diesem Moment glitten die Türen des Aufzuges auf und James zog den Jüngeren heraus, ehe er sich umsah. "Welche Nummer?" "...23", kam es leise von Q. bevor er von Bond mitgezogen wurde. Wenig später standen sie vor Qs Wohnungstür und der Agent sah abwartend zu dem Quartiermeister. "Der Schlüssel, Q." "Oh..ja...richtig, richtig...", murmelte Q, der anfing in seinen Taschen zu kramen. Letzten Endes fand er ihn und wollte aufschließen, doch Bond nahm ihm diesen ab. "Ich mache das schon", erklärte James, ehe er die Tür aufschloss und Q eintreten ließ. Der Agent selbst folgte und zog die Tür hinter sich zu. Q selbst war unsicher geworden und stand in seinem kleinen Flur, bevor er zu Bond blickte und schniefte. "Sie gehen jetz oder?" "Gleich nachdem ich sicher bin, dass Sie nichts Dummes anstellen." Nun schaute Q doch etwas entrüstet. "Was soll ich denn machen?" Der ältere Mann zuckte mit den Schultern. "Zum Beispiel eine Vase umschmeißen und dann unglücklicherweise in den Scherben landen. Oder Sie nehmen womöglich noch ein Bad und schlafen in der Badewanne ein, wodurch Sie möglicherweise ertrinken." Der Quartiermeister schnaubte leicht und ging wankend ins Wohnzimmer, bevor er gequält aufseufzte. "Mir is so heiß...", beklagte sich Q, ehe er an seine Strickjacke fasste und sie von sich zerrte. Bond beobachtete das Verhalten des anderen schweigend, nachdem er den Schlüssel auf der Kommode im Flur abgelegt hatte. "Brauchen Sie noch irgendetwas, Q?" Der Jüngere drehte sich nach dem Agenten um, während er schon an seinem Oberteil herum zupfte. "Mhm? Nein...ich..Sie wollen ja keinen Sex mit mir...", kam es vorwurfsvoll von Q, bevor er sich seinem Oberteil entledigte und seinen schmächtigen, aber makellosen Oberkörper entblößte. Bond räusperte sich leicht und konnte nicht verhindern seinen Blick über die porzellanfarbene Haut wandern zu lassen. Er stand eigentlich nicht auf Männer, aber er musste zugeben, dass Q für einen Mann recht zierlich gebaut war. "Un Sie sind sich wirklich sicher?", fragte Q anklagend und schaute ihn auch so an. "Ich stehe bekanntlich auf Frauen, Q." "Aber...es gibt doch Ausnahmen", ließ der Quartiermeister nicht locker und zog eine Schmollschnute. "Das ist wahr, aber nicht bei mir. Nicht bei so etwas." "Aber..." Bond schüttelte den Kopf und sah ernst drein. "Sie sind betrunken Q und daher werde ich Ihren Zustand nicht ausnutzen. Egal ob ich auf Männer stehen würde oder eben nicht." "Aber es macht mir nichts!", jammerte Q und trat nun näher an den Agenten ran. "Bitte. Ich...wissen Sie..." Da war es wieder. Wissen Sie. "Ich mag Sie sehr und hab immer die Frauen beneidet, mit denen Sie susammen waren...", gab Q leise von sich. "Ich...mir..mir is klar, dass ich wohl mit keiner von denen mithalten kann, aber..." Q schniefte herzzerreißend. "Es wär doch nur einmal un...bin ich so abstoßend?!", kam es von dem Quartiermeister, der aufschluchzte. Verdammt. Was tat er denn jetzt, wenn Q anfing vor ihm zu heulen? Bond räusperte sich. "Was reden Sie denn da Q? Sie sind ein gutaussehender, junger Mann." "Aber scheinbar nich gut genug für Sie!", blieb Q stur. "Das liegt an der Tatsache, dass ich nun einmal auf Frauen stehe, Q." "Aber ich hab doch schon gesagt, dass es eigentlich dasselbe is! Hab nur keine Möpse..." //Und dafür etwas Entscheidendes mehr zwischen den Beinen//, dachte sich Bond, als sich Q plötzlich wieder an ihn schmiss und sich festhielt. "Oh bitte", jammerte Q. Entschieden schob Bond den schmächtigen Mann von sich, ehe er ihn am Arm packte und ihn mit sich zog, um sich nach dem Schlafzimmer umzusehen. Sogleich erhellte sich Qs Miene und er blickte freudig drein. Hatte sich Bond jetzt endlich entschieden mit ihm zu schlafen? Oh welch Freude. Diese steigerte sich nur noch mehr, als der Agent sein Schlafzimmer betrat und Q zielstrebig zum Bett hinzog. Erst dort ließ James den anderen los und verschränkte die Arme vor der Brust. "Sie werden jetzt schlafen gehen und sich ausnüchtern, Q. Ich bleibe zur Sicherheit über Nacht hier und schlafe auf Ihrem Sofa." Prompt sah Q wieder frustriert drein. Das durfte doch nicht wahr sein. Wie konnte man so stur sein? Gerade wollte der Quartiermeister ansetzen zu widersprechen, doch Bond fuhr ihm dazwischen. "Keine Widerrede Q. Sie gehen jetzt brav ins Bett und ich auf die Couch in ihrem Wohnzimmer. Haben wir uns da verstanden?" Q schob die Unterlippe leicht vor und sah James missmutig an, der ihn strafend ansah. "Jaaaahh...", meinte Q gedehnt, woraufhin Bond nickte. "Gut. Und wehe Sie verlassen heute Nacht ihr Bett." "Uhh...was dann? Versohlen Sie mir dann den Hintern?", fragte Q kichernd, woraufhin der Agent ungläubig dreinsah. Q seufzte. "Wohl nich...schade." "Nüchtern Sie sich einfach aus Q...", meinte Bond, bevor er das Schlafzimmer verließ und die Tür hinter sich zuzog. Q schnaubte und sah dem Agenten nach. Das durfte doch nicht wahr sein. Er war sturzbesoffen und mehr als bereit es mit diesem gutaussehenden Mann zu treiben und was machte Bond?! Er ließ ihn hier einfach eiskalt stehen. Das durfte doch einfach nicht wahr sein. Der Quartiermeister fluchte lautstark und stampfte wenig männlich mit dem Fuß auf den Boden, bevor er schnaubte und gegen die geschlossene Tür rief: "Sie verpassen den geilsten Sex Ihres Lebens! Ich sach's Ihnen!" Gespannt wartete Q auf eine Antwort, doch es blieb stehen. Das durfte einfach nicht wahr sein. Er wurde versetzt. "Ich...ich kann einen ganz guten Blowjob!", versuchte es Q noch einmal, doch erneut scheiterte der Versuch nach Aufmerksamkeit. Frustriert setzte sich Q auf sein Bett und fuhr sich durch seine verwuschelten Haare. Eiskalt abserviert. Er seufzte auf und ließ sich nach hinten fallen, ehe er an die Decke starrte. Sollte er nochmal einen Versuch wagen? Er könnte Bond im Schlaf überfallen. Vielleicht mit Handschellen und so. War das zu heftig? Ach was. Bond war wahrlich Schlimmeres gewohnt als solch ein kleine Überfall mit Plüschhandschellen. Q verzog das Gesicht. Aber so wie er Bond einschätzte und dessen Reaktionen, war er nachher derjenige, der mit Plüschhandschellen gefesselt war. Q seufzte und richtete sich auf, um seine Brille abzunehmen und sie auf den Nachttisch zu legen. Schade. Wirklich schade. Zum ersten Mal seit er für den britischen Geheimdienst arbeitete, war er ansatzweise an eine Nacht mit Bond herangekommen, doch bevor er es richtig begonnen hatte, war er auch schon abserviert worden. Traurig, wirklich traurig. Der junge Mann hievte sich hoch und zog sich umständlich seine Jeans aus, ehe er unter seine Bettdecke kroch und sich dort zusammenrollte. Irgendwann. Irgendwann würde er verdammt nochmal Sex mit Bond haben! Am nächsten Morgen wachte Q mit einem wahren Dickschädel auf, was ihn stöhnen ließ. Großartig. Einfach großartig. Er tastete nach seiner Brille, bevor er sich aufrichtete und sich die Brille auf die Nase schob. Der junge Mann fuhr sich durch sein Haar, ehe er aus seinem Bett kletterte und gähnend sein Schlafzimmer verließ. Sein Weg führte ihn geradewegs in die Küche, wo er wie erstarrt stehenblieb. Er entdeckte Bond, der nur mit seiner Anzughose bekleidet, lässig am Fensterbrett lehnte und hinaussah, während er eine rauchte. Q schluckte. Scheiße sah das heiß aus. Und mit so etwas wurde er schon am frühen Morgen plus Kater konfrontiert. Unsicher räusperte sich der Quartiermeister, woraufhin die intensiv blauen Augen ihn direkt fixierten. "Wieder besser?" Verwirrt sah Q drein. "Was?" "Wieder nüchtern?", erkundigte sich Bond ein zweites Mal, woraufhin Q leicht rot wurde. Man stand er auf dem Schlauch. "Achso. J-ja." Bond nickte und drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus. "Ich hoffe, das ist...", fing der Agent an, woraufhin Q sofort nickte. "Ja ja. Kein Problem." Bond hob eine Augenbraue, bevor er den Aschenbecher schließlich wegstellte. Normalerweise mochte Q es nicht, wenn jemand rauchte und er hatte den Aschenbecher eigentlich nur der Höflichkeitshalber, aber einen James Bond ließ man wohl so ziemlich alles durchgehen. "Wenn es Ihnen wieder besser geht, verabschiede ich mich nun." Q nickte steif. Was sollte er schon machen? Er konnte wohl kaum auf die Knie fallen und Bond anbetteln bei ihm zu bleiben. Als Bond an ihm vorbeiging, erschauerte Q leicht. Unweigerlich stellte er sich vor, wie sich Bond mit diesem nackten Oberkörper über ihn beugte und ihn mit diesen blauen Augen hungrig ansah. Nur leider würde das wohl niemals passieren. "Sie haben einen hübschen Hintern, Q", kam es plötzlich von dem Agenten, woraufhin Q sich überrascht umdrehte, doch der ältere Mann war bereits aus seinem Sichtfeld verschwunden. Errötend strich sich Q über die Brust. Was war das denn jetzt gewesen? Unsicher folgte er dem anderen und beobachtete, wie James sein schneeweißes Hemd überzog und es begann zuzuknöpfen. Sehr schade. Gerne hätte Q noch länger einen Blick auf diesen ansehnlichen Körper geworfen. So langsam kam er sich vor wie ein verdammter Spanner. Nach dem Schlips folgte noch die Anzugjacke und die Schuhe, bevor Bond fertig war und sich Q zuwandte, der ertappt zusammenzuckte. Schließlich hatte er Bond die ganze Zeit über angestarrt. Wie peinlich. Der Agent nickte ihm zu und schritt in den Flur, woraufhin Q hastig folgte. Er trug zwar noch immer nur seine Shorts, doch das war ihm egal. Die letzten paar Minuten, in denen Bond noch in seiner Wohnung war, würde er gewiss nicht damit vergeuden sich jetzt Kleidung zu holen. "Dann...eh...nochmal vielen Dank fürs Bringen", meinte Q kleinlaut. Was sollte er sonst auch sagen? Ach ja. "Und entschuldigen Sie die Umstände", fügte Q hinzu, bevor er leicht den Kopf senkte. "War ich sehr schlimm?" Bond wandte sich ihm zu und betrachtete den jungen Mann vor sich für einen Moment, ehe seine Mundwinkel leicht zuckten. "Sie scheinen ein ganz passabler Küsser zu sein", sagte Bond, bevor er sich abwandte und die Wohnung verließ. Qs Kopf ruckte hoch und seine Wangen waren nun erst richtig heiß. Oh Himmel. Was hatte er nur getan? Zwar hatten sie nicht miteinander geschlafen, doch blieb noch immer sein peinliches Benehmen, an das er sich gerade nur bruchstückhaft erinnern konnte. "Alkohol. Nie wieder...", murmelte Q, bevor er seine Wohnungstür schloss. ___________________ ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)