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Anguifer Leo

von

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Der Alptraum in dir

Es war eine klare, herrliche Nacht. Der Vollmond und die Sterne funkelten am wolkenlosen Nachthimmel und erhellten die Landschaft unter sich, die so einsam und verlassen wirkte. Es war keine Nacht, in welcher man Böses vermuten würde, denn es gab kaum die typischen Klischees wie in den Büchern, die Unheilvolles ankündigten. Das Jaulen der Wölfe war lediglich etwas, dass einen hätte warnen können, denn bei Vollmond wusste man nie, ob es wirklich normale Wölfe waren, denn Werwölfe konnten überall lauern.

Aber davor hatte er keine Angst. Der Mann-dessen-Name-nicht-genannt-werden-durfte fürchtete sich nicht vor dem, was in dieser einsamen Gegend lauern könnte. Warum auch? Er war der mächtigste dunkle Zauberer seiner Zeit und er war kurz davor noch mehr Macht zu erlangen, denn er hatte etwas herausgefunden. In dieser so unscheinbaren einsamen Gegend ruhte etwas, das ihm den Sieg versprach, etwas, dass es leichter machte. Der dichte Wald war früher einst eine große Sumpflandschaft gewesen und im Herbst war dieser Ort auch halb Unterwasser.

Die vermummten Gestalten nährten sich dem Einzigen Bauwerk in dieser Landschaft. Nur ein paar Steine verrieten den Bau. Es musste einst ein kleiner Turm gewesen sein, doch heute war es nur noch eine Ruine. Jedenfalls oberflächlich. Deutlich war Magie zu spüren, Magie, die versuchte sie davon abzubringen sich dem Ort weiter zu nähern. Doch der dunkle Lord ließ sich davon nicht abbringen und er zerschmetterte die Magie, die zu eng mit der Magie dahinter verbunden war. Die Magie, welche seine Macht eingedämmt hatte. Er grinste Irre, als die Macht pulsierend erwachte.
 

Schreiend wachte Harry auf, er zitterte. Was war das denn gewesen? Schon wieder Voldemort. Zitternd sah er sich um. Ron neben ihm murrte, aber keiner seiner Freunde wachte auf. Vorsichtig stand er auf, fasste sich an seine Narbe, die höllisch brannte. Nur dunkel erinnerte er sich an seinen Alptraum, Voldemort hatte irgendwas entfesseln wollen und scheinbar hatte er es geschafft.

Er kleidete sich an und huschte aus dem Schlafsaal, an Schlaf war nicht mehr zu denken. Aber was sollte er tun? Er schaute auf die Karte des Rumtreibers. Snape und Filch waren unterwegs, aber sie waren zu weit weg, als das sie ihn erwischen würden.

„Mensch, es ist mitten in der Nacht...“, beschwerte sich die fette Dame, doch Harry ignorierte sie und verließ den Gryffindorturm.

Er musste jetzt einfach durch das Schloss wandern, das beruhigte ihn immer. Doch diesmal hatte es nicht den gewünschten Effekt, nach wie vor war er ruhelos und seine Unruhe brachte ihn dazu, mit jemanden darüber reden zu wollen. Normalerweise hätte er jetzt Sirius geschrieben, aber Sirius war tot. Zu wem könnte er noch gehen? Dumbledore? Nein, nicht jetzt.

Wie von allein blieb er vor dem Wandteppich stehen, der den stolzen Löwen abbildete. Ob er es wagen konnte den Gründer zu wecken? Godric hatte ja Mal gemeint er könne immer zu ihm kommen, egal ob jetzt jeder wissen würde wer er war. Das war vor einer Woche gewesen. Seit einer Woche war bekannt, wer Emrys Madoc in Wirklichkeit war, natürlich war jetzt jeder – außer die meisten Slytherins – erpicht darauf sich gut mit Godric zu verstehen und sich bei ihm einzuschmeicheln. Selbst nach tausend von Jahren versprach Godric Macht und er hatte Letztens von Luna gehört, dass viele Familien bereits versuchten Godric mit ihren Töchtern zu vermählen. Bis lang war er aber nicht dazu gekommen den Gründer danach zu fragen. Allgemein konnte er seitdem weniger mit ihm sprechen, da sie nur dann alleine waren, wenn sie trainierten. Viele Schüler waren neidisch und Malfoy hatte sich natürlich gleich darüber 'lustig' gemacht. So nachdem Motto, dass es klar war, dass Potter die ganze Aufmerksamkeit bekam. Aber Harry glaubte nicht an Dracos Worte. Er konnte beobachten, wie Godric versuchte jedem aus dem Hause Gryffindor etwas seiner Zeit zu schenken und auch bei den anderen Häusern war er immer Mal wieder. Im Unterricht bevorzugte er auch nie sein Haus, sowie Snape. Allerdings hatte Godric inzwischen so ein bisschen Probleme die Slytherins ruhig zu halten, da die meisten der Ansicht waren auf Gryffindor nicht hören zu müssen, was Godric wohl etwas gereizt reagieren ließ.

„Anguifer Leo.“, flüsterte Harry leise.

Solange der Gründer ihn nicht rein ließ, würde das Passwort nur so eine Art Anklopfen sein, umso überraschter war er, dass sich die Tür kurz darauf öffnete und der Wandteppich beiseite schwang. Zögerlich trat der-Junge-der-lebte ein und fand Godric in einem der Sessel vor dem Kamin vor. Er war also noch wach? Die rote Robe die im Feuerschein leicht schimmerte wirkte nur drüber geworfen und die Haaren standen ihm recht wirr vom Kopf. Scheinbar war er erst aufgewacht.

„Habe ich Sie geweckt?“

„Nein. Komm her Harry, setz dich.“

Die lindgrünen Augen sahen zu ihm herüber, wirkten nicht verschlafen, sondern hellwach und wachsam, sogar etwas unruhig. Wenn Godric gerade nicht darauf achtete seine Maske aufzubehalten, verrieten seine Augen ihn oft. Auf den Wink hin, setzte Harry sich besorgt und noch immer etwas nervös.

„Was führt dich in einer solchen ruhigen Nacht zu mir?“

„Es wundert Sie nicht, dass ein Schüler Mal so in der Nacht zu ihnen kommt?“

Godric zuckte mit den Schultern.

„Es wird seine Gründe haben, also?“

„Nun, also... ich habe immer wieder Träume... von... dem was Lord Voldemort vermutlich tut...“

„Weil ihr verbunden seid?“

„Ja... Ich weiß nicht, ob er mir nur etwas zeigen wollte um mich zu sich zu locken... wie damals... mit Sirius...“

Ihm stockte der Atem und er musste gegen seine Tränen ankämpfen, als er an seinen geliebten Paten dachte. Godric tat nichts, sah ihn einfach nur ruhig an und irgendwie half es ihm, weiter zu sprechen und so Sirius etwas nach hinten zu schieben.

„Oder ob er sich dem gerade nicht bewusst war. Ich hab wieder etwas geträumt... Er war in einem Wald, das wohl Mal ein Moor gewesen war... Und... da war so eine Ruine die umgeben von Magie war. Voldemort... hat diese Magie zersplittern lassen. Er wollte eine Macht entfesseln und sich diese aneignen.“

Godrics Augen waren eine Spur unruhiger geworden, er war sogar etwas blasser als sonst.

„Harry, bist du dir sicher, dass das ein Erlebnis von Voldemort war?“

„Nicht ganz. Er kann manchmal in meinem Geist mit Absicht eindringen und mir... Visionen schicken. Aber ich glaube, diesmal war es ihm nicht bewusst.“

„Wie sah die Ruine aus?“

„Es... nun ich glaube es stellte mal einen kleinen Turm da. Also klein, im Sinne von nicht sehr hoch, aber recht großer Durchmesser.“

Der Gründer stand auf, schritt zum Fenster und blickte zum See hinaus.

„Hast du dort irgendwelche Symbole gesehen?“

Auf diese Frage hin musste er erst einmal überlegen. Details... an die konnte er sich meist immer am wenigsten erinnern.

„Auf einem der Felsbrocken war eine Schlange abgebildet... Sie sah fast aus wie ein 'S'.“

„Verdammt!“

Überrascht schaute er zu Godric, welcher bei dem kurzen Fluchen seine Faust gegen die Wand geschlagen hatte.

„Harry, ich glaube... wir stecken in großen Schwierigkeiten.“

„Wie meinen Sie das? Wissen Sie etwa, was das für eine Macht ist?“

„Ich bin mir nicht sicher... Aber es könnte sich um Salazar selbst handeln.“
 

Blut bedeckte den Boden, benetzte die Ruine. Die wenigen Todesser die noch lebten wichen ängstlich zurück, jeglicher Zauber prallte ab von dem Wesen, welches in der Mitte stand, aber dennoch kaum zu sehen war, da sie im Schatten lauerte und wenn sie hervor kam, starb einer, wenn nicht sogar mehrere von ihnen. Voldemort hingegen lachte fröhlich auf, diese Macht war überwältigend, aber er musste sich bemühen den Mann im Schatten mit seiner Magie zu bändigen. Die Magie des Anderen war unkontrolliert, wild und mächtig zugleich. Von einem Verstand war nichts zu entdecken, der diese Magie steuern konnte. Also gab es erst einmal keinen Verstand, den er sich hörig machen konnte, also versuchte er das gesamte Wesen erst einmal zu beruhigen und dann zu unterwerfen. Gelbe Augen glühten ihm wild entgegen, es wirkte nicht wie ein Mensch, sondern wie ein Raubtier, dass nur gerade etwas in Schach gehalten wurde, aber eigentlich nur darauf lauerte wieder die Erde mit Blut tränken zu können. Voldemorts Augen verschmälerten sich. Sein Vorfahr hatte keinen Zauberstab bei sich und dennoch konnte er ihm nichts anhaben, seine Magie prallte an seiner ab, er kam nicht durch. Aber irgendwo musste an sich ein Verstand sein. Salazar Slytherin war bekannt für seine Tücken, seiner List und seiner Raffinesse, aber der Mann vor ihm zeigte nichts von alldem.

Plötzlich pulsierte die Magie erneut und das heller werden seiner Augen warnte Voldemort noch in letzter Sekunde. Er disapparierte, die wenigen zurück gebliebenen, die es im nicht sofort nachmachten, wurden zu Boden gerissen. Ihre Schreie hallten nur kurz im Wald wieder und selbst die Werwölfe in der Nähe suchten ihr Heil in der Flucht, denn Salazar war darauf aus alles und jeden zu töten.

Aber der dunkle Lord war nicht dumm. Vielleicht konnte er Salazar noch nicht kontrollieren, aber er konnte ihn in seinem Wahn zu seinen Feinden lenken, keiner würde seinem Vorfahren etwas anhaben können, keiner, nicht Mal Dumbledore.
 

Es dauerte ein paar Tage, bis Godric mit einem seiner Greife schließlich vor der 'Schlangengrube' landete. Er brauchte nur einen kurzen Blick zu den Überresten der Leichen werfen um zu wissen was passiert war. Salazar war also tatsächlich erwacht. Er schluckte, fühlte seinen angestiegenen Puls an seinem Hals. Schlecht, ganz schlecht. Aber es hatte einfach zu lange gedauert, bis er diesen Ort ausfindig machen konnte. Harrys Traum war also wahr gewesen und sein Gefühl, was ihn in dieser Nacht geweckt hatte, hatte sich auch nicht getäuscht.

„Bei Merlin, Sal... Stell nicht so viel Unsinn an, ja? Du wirst es später nur bereuen.“

Falls er es hinbekam ihn wieder zu beruhigen.

Er stieg von dem Greif ab und untersuchte die Leichen nun genauer. Viel war dank der wilden Tiere nicht übrig geblieben, einiges hatte Salazar sicherlich auch dazu beigetragen, aber die Wunden die todbringend waren ließen keinen Zweifel daran fallen, dass es tatsächlich Salazars Werk war. Seufzend deutete er dem Greif an, sich auf einem der Bäume auszuruhen. Er wusste nicht wo Sal sich gerade befand, aber er würde vermutlich nicht auf Bäumen nach Lebewesen zum Abschlachten suchen. Allerdings glaubte Godric nicht daran, dass der Slytherin noch in der Nähe war. Er betrat die Ruine und sah sich um, bis er das Loch fand, aus dem Salazar wohl gekommen war. Es war immerhin eine Schlangengrube, also ging es runter, nicht hoch. Ohne zu Zögern sprang er durch das Loch und landete auf einer Treppe, die noch recht intakt war.

„Lumos.“, murmelte er leise und sein Zauberstab erhellte das eigentliche Bauwerk.

Eigentlich war die Schlangengrube ein Turm, nur die Ruinen Oben, waren lediglich die Spitze gewesen. Salazar hatte die Grube vor Hogwarts errichtet. Er hatte sie nie gesehen, sondern lediglich Mal Helga davon quatschen hören. Der Turm war mit Absicht dort gebaut worden, wo er ohne magisches Zutun in die Erde versinken würde. Warum Salazar dies gebaut hatte, wusste Godric nicht wirklich, aber es war gut, dass er hier versiegelt und schlafen gelegt worden war. Abgesehen von Voldemort gab es kaum jemand, der solch einen Ort aufsuchen würde und somit 'ausversehen' den Mitgründer Hogwarts aufweckte. Solange man Oben herumlief und ein Zauber nicht zerstört hätte, hätte Sal womöglich auch weiter geschlafen, auch wenn das Siegel mit den Jahren deutlich schwächer geworden war. Selbst jetzt konnte er Rowenas Magie spüren, die sich noch nicht ganz verflüchtigt hatte. Es stimmte ihn traurig zu wissen, was aus ihnen allen geworden war. Natürlich hatte er sich über die Familien der Anderen erkundet. Das Blut der Ravenclaws war mit Rowena und Helena gestorben, während die Familie Hufflepuff noch in dieses Zeitalter überlebt, aber auch ausgestorben war. Hepzibah Smith war die letzte Nachfahrin und war in den 40ern gestorben. Er selber hatte nie einen Nachkommen gehabt, einfach, weil er niemals verheiratet oder eine Affäre mit einer Frau gehabt hätte, die ihm hätte ein Kind schenken können. Dabei hatte Godric eigentlich immer eine Familie gewollt. Aber immer nur eine Familie, in der Liebe und Geborgenheit an Oberster Stelle stand. Als hoher Ritter kamen da schon nur sehr wenige Frauen in Frage und diese wenigen, die vielleicht wirklich hätten Interesse an ihm hätten haben können, hatten nie Gefühle in ihm geweckt und so war er bis zu seinem Tod ohne Familie geblieben. Jedenfalls Familie die Blutsverwandt mit ihm gewesen waren. Er hatte angefangen seine besten Freunde als Familie zu sehen, Hogwarts als seine Familie anzusehen, vor allem sein Haus hatte ihm dieses Gefühl übermittelt. Die Schüler waren wie eigenen Kinder gewesen, denn er hätte seinen eigenen sicherlich dasselbe beigebracht. Außerdem hatte Godric sich damit abgefunden niemals eine Frau an seiner Seite zu haben, die er liebte und die auch ihn lieben würde, sowie eigenen Kinder zu haben. Mit der Zeit fand man sich damit ab und war glücklich über das, was man hatte. Nur leider war er jetzt hier, klar Hogwarts war nach wie vor seine Familie, aber ohne Helga, Rowena und Salazar war es einfach nicht dasselbe.

Schließlich endete die Treppe und er war in einem kreisrunden Raum – was anderes hätte er in einem runden Turm auch nicht erwartet -, welcher voller Teppiche war, ein Bett, das nebenbei völlig zertrümmert war, stand in der Mitte des Raumes. Wandteppiche hingen von den Wänden. Alles war recht verstaubt und herunter gekommen. Aber die Wandteppiche die in Fetzen lagen, oder eben das zerstörte Bett sahen aus, als wären sie erst kürzlich in diesen Zustand versetzt worden. Seufzend schwang er seinen Zauberstab. Kerzen flammten auf, die Teppiche flickten sich von allein und auch das Bett wirkte nach wenigen Sekunden so, als wäre er es niemals zerstört gewesen. Ein Zauber, den er von Helga gelernt hatte. In seinem Alltag hatte er ihn eigentlich nie gebraucht, jetzt war er Helga dankbar dafür.

Seufzend setzte er sich die weiche Matratze und krallte sich ins Laken, unterdrückte ein Zittern. Die ganzen Eindrücke nahmen ihn mit. Wie musste es für Salazar gewesen sein, als er hier geschlafen hatte? Ob er seine Umgebung wahr genommen hatte? Und wie war es wohl für ihn aufzuwachen? Er musste sich hier eingesperrt gefühlt haben, seine Zerstörungswut hatte sich ja gezeigt, bevor er die Treppe hoch gelaufen sein musste und sich dann schließlich an die Oberfläche gekämpft hatte, wo ihn ein wahnsinniger Zauberer aufgelauert hatte, der ihn vermutlich versucht hatte zu unterwerfen. Denn Voldemorts Leiche war nicht dabei gewesen, also war er entkommen. Eine Tatsache die für den Nachfahren Salazars sprach.

Godric legte sich hin, zog die Dunkelgrüne Decke über sich und schloss die Augen. Er atmete den Geruch desjenigen ein, der tausend Jahre lang hier geschlafen hatte. Eigentlich müsste man meinen, dass die Decke stinken musste, aber durch den Schlafzauber Rowenas, roch die Decke lediglich nur nach Salazar und zwar angenehm, so als hätte er gerade Mal eine Woche darin geschlafen und vorher wäre sie frisch gewaschen gewesen. Denn frisch roch sie noch, aber auch der Geruch des Schlangenkönigs war deutlich zu erschnuppern. Wohlig seufzend kugelte sich der Gryffindor ein und nahm seit langem seine andere Gestalt an. Aus seiner Kehle kam ein tiefes Schnurren. In seiner Löwengestalt ließ sich das schwer unterdrücken. Ob die beiden Frauen jemals Animagi gewesen waren, konnte Godric nicht sagen, Salazar hingegen hatte genau wie er die Gestalt seines Wappen annehmen können. Welche Schlangenart genau Salazar gewesen war konnte er zwar nicht sagen, aber er konnte sich noch genau jede Zeichnung der grünen Schuppen beschreiben und die Augen waren wie seine in Salazars menschlichen Augenfarbe. Silber. Die Augen waren wie flüssigen Silber gewesen, die Godric meist gleichgültig angesehen hatten. Er selber hatte als Löwe auffällig grüne Augen. Einfach weil Grün zu seiner Tiergestalt eigentlich nicht dazu gehörten. Er war auch größer als normale Löwen, aber ansonsten gab es keine weiteren besonderen Merkmale.

Sobald er in diese Gestalt wechselte benahm er sich mehr wie eine Katze, schnurrte zufrieden vor sich hin – wobei es oft wie ein Knurren klang, da Großkatzen eigentlich nicht so schnurren konnten wie Hauskatzen -, hatte einen Jagdtrieb, oder schlief für gewöhnlich liebend gern im warmen Sonnenlicht auf einem warmen Stein oder schönem Gras. Außerdem hatte er es geliebt sich von den anderen Gründern streicheln zu lassen. So hatte er auch immer Rowena beruhigen können, wenn sie Mal ihr damenhaftes Benehmen vergessen hatte. Er hatte sich einfach neben ihren Stuhl gesetzt und seinen Kopf auf die Lehne gelegt und sie hatte wie von selbst durch seine Mähne gekrault, was sie immer hatte ruhig werden lassen. Helga hingegen, hatte immer großen Spaß gehabt mit ihm auf der Wiese zu sitzen und sich gegen seinen Körper zu lehnen um Wolken zu bestaunen, nebenbei hatte sie ihn immer über das samtige Fell gestrichen oder sich in seine Mähen vergraben, Letzteres hatte Salazar gerne in seiner Schlangengestalt getan. Wenn der große Slytherin zu faul gewesen war sich von einem Ort zum anderen zu schlängeln, hatte er sich immer um ihn geschlängelt und sich dabei halb in seine Mähne verkrochen.

Bei diesen Erinnerungen lächelte Godric innerlich, während er äußerlich sich nur weiter in der Decke verfing und einfach den vertrauten Geruch auf sich wirken ließ. Eigentlich war Salazar als Schlange recht anhänglich gewesen. Zwar hatte er immer behauptet er sei einfach nur zu faul sich von A nach B zu schlängeln, weil das viel anstrengender gewesen wäre, als sich um anderer Leute Hals zu schlängeln, so dass man ihn halb als Schal missbrauchen konnte. Rowena und Helga hatten sich höchstens darüber beschwert, dass eine Schlange seiner Größe recht schwer wäre, hatten ihn aber gelassen, wenn er sich auf ihren Schultern ausgeruht hatte. Er selber hatte sich nur beschwert, wenn Sal sich nur halbherzig um ihn geschlängelt hatte, da er in seiner Löwengestalt schnell über den langen Körper hätte stolpern können. Der Gryffindor vermutete, dass auch Salazar gerne nur Nähe von Anderen genoss, sein Stolz und vielleicht auch die damalige Vorstellung, dass man sich Frauen oder allgemein anderen nicht wirklich berühren sollte, ihn nur davon abgehalten hatte Nähe zu suchen. Godric hatte auch gemerkt, dass es viel einfacher war, diese Nähe als Tier zu suchen, es hatten auch nur wenige gewusst, dass es die zwei Gründer waren. Vermutet hatte man es schon, aber es hatte nie Beweise gegeben und heute stand nicht Mal was in den Büchern darüber.

Langsam befreite sich der Löwe aus der Decke und sprang die Treppen wieder rauf.

Es war langsam Zeit Salazar zu suchen, aber vorher musste er die Lehrer warnen und Hogwarts sichern. Außerdem musste er überlegen, wie er es am Besten anstellte.

Mit einem gekonnten Sprung, schaffte er es nach draußen und schüttelte sich kurz, gewöhnte sich ans Sonnenlicht und verwandelte sich zurück. Er pfiff kurz und der Greif landete vor ihm.

„Danke fürs Warten.“

Er kraulte den Greif dankend und stieg dann wieder auf.

„Na dann zurück nach Hogwarts.“

Eigentlich konnte es gar nicht so schwer werden Salazar ausfindig zu machen. Er musste nur der Blutspur folgen und den Leichen, die seinen Weg bepflastern würden...
 

„Hey Potter!“

Nicht schon wieder. Harry seufzte missmutig und starrte rüber zu dem Slytherin, welcher sich ihm grinsend nährte. Sie saßen gerade in der großen Halle und wollten anfangen zu essen. Ron starrte sofort missmutig und voller Hass zu dem Blonden, Hermine schaute genervt und er selber sah seufzend zu ihm.

„Was gibt es Malfoy?“

„Gryffindor sagt wir sollen zum Unterrichtsplatz.“

Verwirrt hob er eine Augenbraue, stand dann jedoch auf.

„Nur wir Beide, Wiesel und Granger sollen hier bleiben.“

Das beunruhigte Harry, aber er versicherte seinen Freunden, dass alles schon seine Richtigkeit hatte. Godric würde seine Gründe haben. Aber was war, wenn Draco ihn entführen wollte? Schwachsinn. Andererseits, bestimmt wollte Draco etwas Dumbledore antun, er war sicherlich bereits ein Todesser. Da war sich Harry sicher.

Sie liefen langsam aus Hogwarts heraus und dann Richtung Lichtung, wo Godric draußen zu unterrichten pflegte. Harry spürte Erleichterung, als er dort auch den Gründer sah, die drei Greife ließen ihn jedoch schlucken. Einer der Greife lag entspannt auf dem Boden, die anderen Beiden suchten in den Federn des Anderen nach Ungeziefer.

„Ah gut, dass es so schnell ging.“

Godric – welcher bisher neben dem liegenden Greif gesessen hatte stand auf und sofort fixierten die drei Greife die beiden Schüler. In gebührendem Abstand blieben sie stehen.

„Das hier wird eine kleine Lehrstunde. Da die anderen sich den Greifen nicht nähern konnten, habe ich diesen Unterrichtsteil weggelassen.“

„Jetzt?“, kam es prompt von Draco, aber Godric ließ sich davon nicht ablenken.

„Harry, da ich weiß, dass du weißt wer das Alphatier ist, überlasse ich erst Draco die Annäherung. Draco, du musst herausfinden, welcher der drei hier das Alphatier ist. Eine Aufgabe, die du spielend hinbekommen wirst. Dann musst du ihm jedoch beweisen, dass du dich dem Rudel nähernd darfst. Erst wenn dich das Alphatier duldet, werden die anderen es ebenfalls dulden.“

Draco nickte und Harry trat zurück. Kurz sah sich der Malfoy um, fixierte die zwei Tiere, welche bereits drohend ihre Flügel angehoben hatten, ehe er auf den liegenden Greif sah, der bisher sein eigenes Gefieder putzte. Er ging einen Schritt auf das magische Wesen zu und sofort richtete sich der Liegende auf, zeigte somit seine volle Große und Harry hatte das Gefühl, dass der Blonde kurz zurück weichen wollte. Doch dann ging er noch drei Schritte auf das Alphatier zu und ging flüssig in die Knie, den Blick leicht zu dem Greif gerichtet. Harry kannte ihn bereits, war ihm auf dem Nistplatz der Greife begegnet. Der Greif stellte sich auf seine Hinterpfoten, kreischte einmal laut auf, hob drohend seine Flügel und Harry unterdrückte ein Zucken. Godric hatte ihm Unterricht gesagt, dass jegliche ängstliche Blöße die Greife davon überzeugten, dass sie es nicht wert sein, ihre Nähe genießen zu dürfen. Malfoy schien sich auch daran zu erinnern, oder sein Stolz verbot es ihm, denn auch er regte sich nicht, schaute aber dennoch weiterhin zu Boden und nur leicht zum Alpha um seine Reaktion beobachten zu können. Der große Greif ließ sich wieder auf die Vorderkrallen fallen und nährte sich dem Blonden, inspizierte ihn wachsame, ehe er ganz knapp nickte.

„Gut gemacht. Erwarte nicht dass er sich berühren lässt. Willst du speziell was von ihm, müsstest du erneut auf ihn zukommen und dieselbe Prozedur tun, jedoch ist das heute nicht Teil des Unterrichtes.“

„Muss ich mich vor den Anderen ebenfalls niederknien?“

„Das kommt auf jedes einzelne Tier an. Diese Beiden sind recht offen und sogar recht neugierig. Vielleicht erkennst du unser Anschauungstier.“

Draco nickte und nährte sich dem Beiden. Das Weibchen kam einen Schritt auf ihn zu, sodass Draco ohne Umschweife über das Gefieder streicheln konnte, Harry konnte sogar ein leichtes Lächeln entdecken.

„Gut. Harry jetzt bist du dran.“

Er bemerkte den neugierigen Blick Malfoys, der vermutlich nur darauf wartetet ihn bloß zu stellen. Aber der Blonde tat nichts und auch der Alpha akzeptierte ihn, sogar etwas schneller.

„Er erinnert sich an dich.“

„Wirklich?“

„Ja. Sonst hätte er solange wie bei Draco gezögert.“

Harry nährte sich dem jüngeren Männchen, welcher kurz ein bisschen skeptisch wirkte, dann jedoch auf seine ausgestreckte Hand mit einem Nicken reagierte und sich die Streicheleinheiten gefallen ließ. Aber dafür hatte Godric sie sicherlich nicht herbestellt.

Als er zu Godric sah, bemerkte er, wie er sich schwungvoll auf den Greif brachte und dieser langsam auf sie zuschritt. Draco und er sahen den Gryffindor überrascht an.

„Gut. Harry, das Männchen bei dir ist noch frisch im Umgang mit Menschen, du musst ihm erst zeigen, dass er dir vertrauen kann. Draco, da du sie gewählt hast, mache ich den nächsten Schritt erst einmal nur mit dir. Ist eh besser, da ich so nur auf einen von Euch ein Auge haben muss. Komm mit. Harry du schaffst das allein?“

Harry nickte brav und sah den Vieren kurz nach. Godric konnte tatsächlich auf den Greifen reiten, ob er es ihnen nun beibrachte?
 

„Godric!“

Er wandte sich um, lächelte fröhlich, als er die Blonde auf sich zukommen sah. Helga Hufflepuff war eine kleine, etwas rundliche Frau. Er würde aber niemals darauf kommen sie als dick zu bezeichnen, sie hatte einfach nur ein bisschen mehr Figur, als viele andere Ladys, die kaum was auf den Rippen hatten und irgendwie passte es auch einfach zu Helgas Art. Sie umarmte ihn, eine Sache die Ladys normalerweise nicht taten, aber das war er gewohnt. Sobald sie losließ ging er auf die Knie und gab ihr höflich einen Handkuss.

„Helga, schön Euch zu sehen.“

„Ihr wart länger fort als wir dachten.“

„Ja verzeiht. Aber der Auftrag hat länger gedauert als eigentlich gedacht.“

Sie nickte und ging mit ihm zur Halle.

„Wo sind die Schüler?“

„Godric es ist heute ein Tag der Feier, was erwartet Ihr? Sie bereiten sich alle auf das Fest heute Abend vor.“

„Oh... Ist es schon soweit?“

„Ihr habt jegliches Zeitgefühl verloren, nicht wahr?“

„Ja und riesen Hunger.“

Sie lachte herzlich, was Godric wieder lächeln ließ. Ja hier war wirklich sein Zuhause. Nicht auf dem Schloss des Königs und auch nicht in seinem Manor. Nein, Hogwarts war es. Denn hier waren die Personen die er liebte. Seine engsten Freunde.

„Essen gibt es erst auf dem Fest. Ihr solltet Euch noch etwas ausruhen und Euch dann fertig machen. Ich muss zurück in die Küche. Bis nachher.“

Der Gryffindor winkte der Hufflepuff kurz, wartete brav, da er ein vertrautes Zischen wahrgenommen hatte. Kurz darauf spürte er wie ein schlanker, kräftiger Körper sich um sein Bein schlängelte und von dort aus bis zu seinen Schultern hochkletterte. Der Kopf der großen Schlange berührte leicht seine Wange.

„Salazar!“, freute er sich und strich dem Tier kurz über den schuppigen Kopf, was die Schlange ruhig in Kauf nahm, sich besser platzierte, sodass ihm keine Luft abgeschnürt wurde, das Tier aber nicht einfach runter fiel.

Er machte sich auf den Weg zu seinen Gemächern, während er nebenbei in seiner Gürteltasche nach etwas suchte.

„Rowena wird sauer sein, wenn sie hört, dass ich beinahe das Fest vergessen hätte. Helga wird es ihr sicherlich erzählen. Oh je. Nun, ich werd mich schon mit meinem Abenteuer raus reden können. Ihr glaubt gar nicht was sich dieser Idiot von einem Zauberer ausgedacht hat um vor mir zu entkommen. An sich war das Ganze unterhaltsam, auch wenn die Wesen nun wirklich nicht neu waren, oder die Zauber. Ganz ehrlich da sind unsere Trainingsstunden spannender. Aber amüsiert habe ich mich trotzdem.“

Kurz war er der Meinung, dass Salazar die Augen verdrehte, aber konnten Schlangen das überhaupt? Doch dann wandte sich das Interesse des Slytherins seinem Beutel zu und züngelte leicht. Godric grinste triumphierend auf und holte ein Stück Stoff hervor, indem etwas eingewickelt war. Durch einen Wärmezauber war die Temperatur innerhalb des Stoffes schön warm und gleichbleibend. Brav blieb er stehen, sodass die Schlange sich halb von ihm runter fallen ließ und sich schließlich in einen groß gewachsenen Mann mit langen schwarzen Haaren zurückverwandelt hatte. Godric hatte seine Haare erst Letztens gekürzt, sie waren nur noch schulterlang, was viele recht verwirrt hatte aussehen lassen. Aber er hatte gemeint, dass die Länge die er vorher getragen hatte, einfach nur störend gewesen war. So ließ sich seine Mähne einfach besser bändigen. Der Schwarzhaarige trug sie wie immer offen, lediglich beim Brauen trug er einen Zopf – der meist nur mit einem Band halbherzig zusammen gebunden war – und bei Festen trug er auch einen, nur war dieser ordentlicher und mit einem edlen dunkelgrünen Band festgebunden.

„Godric was habt Ihr diesmal mitgebracht?“

„Ein Ei.“

„Soweit war ich auch schon.“

Voller Vorfreude hielt er dem Schlankeren – Godric war muskulöser und damit automatisch breiter als der Slytherin, der lediglich zauberte und Tränke braute – den Bündel Stoff hin und dieser nahm es zögerlich an sich, brachte das Ei zutage.

„Das ist doch... Woher habt Ihr das? Diese Art von Schlangen sind sehr selten und schwer zu bändigen.“

„Ich weiß, aber ihr seid ein Parselmund und der Mächtigste den ich kenne und dementsprechend bezweifle ich nicht, dass Ihr es nicht unter eurer Kontrolle haben wird und ich hätte es Schade gefunden, wenn die Schlange bei einem seltsamen Kauz ausgeschlüpft wäre, wie der Händler, oder dem anderen Interessent, der auch ein recht seltsamen Eindruck gemacht hatte.“

„Godric... wie viel muss ich Euch zahlen?“

Salatzar schien einerseits erfreut darüber, aber gleichzeitig sah er den skeptischen Blick, frei nach dem Motto, dass er das Geld lieber für was Anderes ausgegeben hätte. Seufzend schloss Godric kurz die Augen, lächelte dann jedoch wieder und öffnete seine Augen, welche schelmisch funkelten, während er sich vorbeugte um nah an Salazars Ohr zu sein.

„Das ist mein Geburtstagsgeschenk an Euch Sal. Herzlichen Glückwunsch.“

Und damit ging er weiter zu seinem Gemächern. Als wenn er jemals den Geburtstag seines besten Freundes vergessen würde. Nein, für diesen Tag würde er sogar den Befehl des Königs für einen Tag ignorieren.
 

Die Stadt brannte, ein Zauber war mächtig daneben gegangen. Menschen schrien und versuchten weg zu kommen, doch keiner würde die kleine Stadt noch lebend verlassen. Das was sie jagte und tötete war zu schnell und mächtige Zauber hinderten sie ebenfalls daran zu entkommen. Viele Muggel verstanden nicht was hier passierte und die wenigen Zauberer sahen sich gezwungen sich zu offenbaren um ihre eigenen Haut zu retten, doch auch sie würden im Blut baden, kurz bevor sie starben. Er würde nicht ruhen. Nein, man hatte ihm etwas entrissen und er würde solange danach suchen, bis er es wieder fand und er suchte es in jedem Lebewesen, das Blut lockte ihm und weckte in ihm die Gier nach mehr. Und doch wollte er eigentlich nur eins.

Die gelben Augen sahen sich kurz um, bevor er die menschenleere Stadt verließ und weiter nach Leben suchte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das was ich für das Kapitel zur Story her geplant hatte ist nach den ersten drei Seiten schon geschehen, der Rest fiel mir zum Glück spontan ein.
Am meisten mag ich ja die Szene, wo Godric sich als Löwe in die Decke einwickelt, sowie die Rückblende. Das war Zucker für mich xD
Und ich hoffe für euch auch ;)
Und es ist passiert. Salazar ist erwacht und wie man sieht ist er wirklich nicht gut gelaunt.
Also ich wäre auch wirklich angepisst, wenn mich jemand einfach aus meinem Schlaf reißt und meint mich dann auch noch mit seiner Magie unterwerfen zu wollen. Tze tze.
Vor allem wenn man wie Salazar denkt, ein Halbblut ohne Nase.
Pff...
Daran hätte Voldemort Mal denken sollen.
Hoffe euch hat Salazars erster Auftritt gefallen und allgemein auch das Kapitel.
Eure TK

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Omama63
2015-07-10T20:09:56+00:00 10.07.2015 22:09
Mir hat das Kapitel sehr gut gefallen.
Ich finde es gut, dass du auch die Vergangenheit schreibst. Godric hat Salazar eine Schlange geschenkt. War das der Basilisk?
Als Godric sich in Salazars Bett gelegt hat und sich zugedeckt hat, da ist es mir so vorgekommen, als wenn er starke Sehnsucht nach Salazar hat.
Bin schon gespannt, was Salazar sucht.

Lg
Omama63
Antwort von:  TKTsunami
11.07.2015 16:52
Nein. Sahlia (der Basilisk) war bereits an Salazars Seite, als dieser Godric kennen lernte. Dies ist also ein xbeliebiges seltenes Schlangenei.
Ja starke Sehnsucht hat er auf jeden Fall hihi. Ich liebe diese Szene als auch den Flashback.
Gerade weil es zeigt wie viel Salazar Ric bedeutet. Der König war immer an oberster Stelle und dennoch hätte er an Sals Geburtstag Befehle ignoriert.

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