Anguifer Leo von TKTsunami ================================================================================ Kapitel 1: Hilfe der besonderen Art ----------------------------------- „Autsch!“ Fluchend richtete sich der Blonde hoch, beschimpfte den Brillenträger – der gerade seine Brille auf dem Boden suchte – munter vor sich hin und auch ziemlich verärgert. Harry ließ Malfoy reden, hatte gerade keinen Bock sich zu streiten, sollte der doch meckern, tat er immer. Triumphierend hob er seine Brille hoch. „Potter, wo sind wir?“ „Woher soll ich das wissen, Malfoy!?“, giftete er zurück. Was erwartete der Slytherin eigentlich? Sie hatten sich – wie immer – gestritten und waren mit Hagrid im verbotenen Wald gewesen, weil beide eine Strafe absitzen mussten. Blöd war nur, dass sie irgendwann Hagrid aus den Augen verloren hatten – was bei einem Halbriesen wirklich eine Kunst war – und hatten sich noch mehr angiftetet. Dann hatte der Boden unter ihnen nachgegeben und sie waren im wahrsten Sinne des Worten vom Erdboden verschluckt worden. „Lumus.“ Die Spitze seines Zauberstabes erhellte sich und nun konnten sie beide ihre Umgebung mustern. „Das ist eine Gruft.“, stellte Malfoy schneller fest, Harry war viel zu fasziniert von den Steinmeißlung an einer Säule gewesen. Löwen und Greife. Moment, Gruft, Löwen, Greife? Harry sog scharf die Luft ein. Konnte es sein? Er nährte sich den steinernen Sarg, der Deckel hatte die Gestalt eines Mannes. „Malfoy hilf mir Mal!“ „Du willst dir ernsthaft ein Skelett ansehen? Potter willst du dich dazu gesellen? Dann helfe ich dir gern.“ Leise knirschte er mit den Zähnen, schob aber gemeinsam mit dem verhassten Slytherin die Steinplatte etwas runter und hielt seinen Zauberstab in die Öffnung. Das Skelett war noch erstaunlich gut erhalten und an den Fingern waren zwei Ringe. Innerlich jubelte er, als er den einen erkannte. Das war ein Ring der das Oberhaupt einer Zaubererfamilie trug, das Wappen zeigte einen brüllenden Löwenkopf. Gryffindor! Ohne zu zögern entfernte er beide Ringe, der eine war sehr schlicht und das Gold war matter als das des Siegelringes. „Ernsthaft, glaubst du so dein Reichtum vergrößern zu können, Potter?“ „Halt die Klappe Malfoy!“ An dem Siegelring konnte er nichts ungewöhnliches feststellen, der Andere hingegen war mit einem Zauber belegt, ein dunkler Zauber. Das irritierte den Jungen. Godric war doch gegen die Schwarze Magie gewesen, oder? Er steckte die Ringe weg und sah sich nach einem Ausgang um, die Kommentare des Slytherins ignorierend, aber vorher schloss er den Sarg wieder. Es reichte schon, dass er ihm die Ringe genommen hatte und ein Slytherin gerade seine Ruhe störte. Schließlich fanden sie nach draußen und fanden nach einiger Zeit Hagrid wieder, der echt erleichtert war die Zwei zu sehen, auch wenn er sich fragte, wieso sie Beide so unglaublich schmutzig waren. „Hermine, Ron, los kommt her!“ Seine besten Freunde kamen sofort und sie setzten sich zu ihm in die Sitzecke. Sie waren im Raum der Wünsche, hier hatten sie erst einmal ihre Ruhe. „Okay Harry, warum hast du uns hergebracht und wieso bist du so euphorisch seit du mit Malfoy aus dem Wald gekommen bist?“, fragte Ron, der den Namen des Blonden mit Absicht betonte. Hermine nickte, war jedoch froh, dass Harry vorher geduscht hatte und sich frische Kleidung angezogen hatte. Nun war sie aber genauso neugierig wie Ron, denn Harrys Laune war wirklich... Seltsam. „Ich habe vor einigen Tagen Godric Gryffindors private Gemächer gefunden.“ „Und du erzählst nichts?“ „Harry, hast du das den Lehrern erzählt? Das ist ein bedeutender Fund, noch keiner hat es geschafft die Räume der Gründer zu finden!“ Es war klar gewesen, dass Ron beleidigt war, dass er ihm nichts erzählt hatte, während Hermine da eher daran dachte, dass diese Räume großen geschichtlichen Wert hatten. Aber er hatte es einfach nicht übers Herz gebracht, noch mehr Leute in die Räume Gryffindors eindringen zu lassen. „Nein Hermine, habe ich nicht. Und es tut mir Leid das ich nichts zu euch gesagt habe, aber das ist egal. Ich habe mich umgesehen und Godric schrieb in seinem Tagebuch -“ „Tagebuch?! Harry du hast sein Tagebuch gefunden? Weißt du wie viel das Wert ist?! Jeder Zauberer der Geschichte studiert, vor allem Hogwarts oder die der Gründer, würde sterben dafür!“ Und Hermine mit ihrem Wissensdurst auch. „Jetzt lass ihn doch ausreden.“ „Danke Ron. In dem Tagebuch schrieb er, dass er seinen Ring verzaubert hatte, damit Hilfe da ist, wenn er gebraucht wird.“ „Und?“ Ron stand auf dem Schlauch, Hermine entgegen erkannte, was er zu sagen versuchte. „Du meinst also, der Ring könnte vielleicht helfen etwas gegen Du-weißt-schon-Wen zu tun?“ Begeistert nickte Harry. „Aber wir wissen doch nicht wo er ist.“ „Doch. Ich habe ihn heute mit Malfoy gefunden. Wir sind in Godrics Gruft gelandet und in seinem Sarg befanden sich zwei Ringe.“ „Moment Mal. Du warst in einer Gruft.“ „Ron, nicht irgendeiner Gruft, sondern Godric Gryffindors.“ „Ja aber da gab es bestimmt viele Spinnen!“ Während die beiden anfingen sich an zu zicken, kramte der Dunkelhaarige die zwei Ringe hervor und legte sie in die Mitte, ohne Umschweife fing er an zu erklären, was er inzwischen wusste. „Der eine Ring muss wohl der Siegelring sein.“ „Früher trug das jedes Oberhaupt einer reinblütigen Familie, oder einer Adelsfamilie. Ist das etwa das Wappen Gryffindors?“, unterbrach Hermine ihn, was Harry jedoch nicht groß störte. „Ja, ich habe es auch an seiner Kleidung gefunden. Allerdings habe ich noch keine Magie spüren können, du Hermine?“ Sie nahm den Ring ehrfürchtig in die Hand und drehte ihn hin und her, natürlich wäre es einfacher Dumbledore zu fragen, aber momentan war dieser unterwegs. Hermine schüttelte den Kopf, sodass ihre braunen Locken umherflogen. „Nein, nichts.“ Harry nickte und sie legte den Ring zurück. „Der Andere ist... Seltsam. Er scheint sehr schlicht, nicht wahr? Ich hab ihn Mal genauer angesehen, der Ring ist sehr wohl verziert, aber sehr fein, nur bei genauerem hinsehen kann man einen Löwen erkennen, der von einer Schlange umschlängelt wird, während seine Pfote am Hals der Schlange ist.“ „Als würden sich beide jeden Moment töten wollen.“ „Oder es können, aber sie vertrauen dem Anderen und tun es nicht.“, erwiderte Ron und Hermine war erstaunt darüber, dass er Mal sowas von sich gegeben hatte. „An ihm kann ich dunkle Magie spüren... Es ist... so ähnlich wie... wie Toms Tagebuch.“ Verblüfft sahen die Zwei ihn an, ehe Hermine sich den Ring genauer unter die Lupe nahm. „Okay, soweit so gut. Harry du weißt aber nicht, wie wir den Zauber auslösen können?“ „Nein...“ „Jungs, das heißt wir forschen in der Bibliothek!“ Von Beiden kam ein Stöhnen. Nicht doch. Seit Tagen hatten sie die Bibliothek, sogar die verbotene Abteilung, durchforstet, aber nichts gefunden. Harry war noch einmal Godrics Tagebuch durchgegangen. Nichts. Nachdenklich drehte er den Ring um den es sich drehte hin und her, begutachtete die Innenseite. „Für immer.“, las er leise. Ob der Ring die Freundschaft und gleichzeitig die Feindschaft zu Salazar ausdrücken sollte? ~Harry...~ Wieder diese Stimme. Er sah sich um, sah aber keinem. Er war gerade allein im Schlafsaal. Die Anderen genossen das herrliche Wetter draußen. ~Geh zu den Greifen. Finde sie. Überzeuge sie, dir ihr Wissen zu geben.~ Was? Nun die Stimme hatte ihm Godrics Passwort verraten, vielleicht war es also ganz gut ihrer Anweisung zu folgen. Aber Greife? Vermutlich die Hippogreife. Greife gab es nur noch in Afrika und ein paar vereinzelte in Griechenland. Die stolze Art war vom Aussterben bedroht. Oder musste er jetzt tatsächlich einen finden? Schulterzuckend rappelte sich der junge Potter auf und schlich sich von allen unbemerkt in den verbotenen Wald, nun eigentlich nicht. Hermine und Ron holte er noch zu sich. Das war doch klar. „Wie kommst du jetzt darauf, dass Greife die Lösung sind? Harry, Greife sind sehr selten und sie können nicht Mal die Sprache von uns.“ „Keine Ahnung. So ein Gefühl.“ Wenn er erzählte, dass er wieder anfing Stimmen zu hören, würden sie nur besorgt sein und das wollte er nicht. Doch statt zu den Hippogreifen, ging Harry in eine andere Richtung. Es ging steil bergauf. „Harry, die Hippogreife sind genau entgegensetzt.“ „Ich weiß... Aber...“ Er holte den Ring hervor, der auf irgendwas reagierte. Die anderen Beiden bemerkten dies auch und folgten ihm ohne Widerwille, auch wenn Ron weiterhin etwas protestierte, da der Weg sehr anstrengend war. Als sie schließlich recht weit oben waren, konnte sie einen herrlichen Ausblick auf Hogwarts, dessen Ländereien und vor allem den See genießen. Es war wunderschön, doch dafür gab es später mehr Zeit. Sie folgten dem schmalen Weg und bogen ab. Abrupt blieb Harry stehen, sodass Ron und Hermine in ihn rein rannten und sie alle drei zu Boden stürzten. Sofort fixierten mehrere Augenpaare sie. „Mensch Harry, warum -“ „Sei still Ron, sieh doch Mal!“, zischte Hermine und wich vorsichtig einen Schritt zurück, sodass die beiden jungen Männer sich aufrappeln konnten. Vor ihnen war ein Rudel Greife, echten, lebendigen, stolzen Greifen und sie wirkten nicht gerade... freundlich. Einer von ihnen ging auf sie zu, blieb dann aber stehen und hob die Flügel, eine drohende Geste. Sofort wichen die drei zurück, doch riss sich Harry zusammen. Vorsichtig ging er in die Knie, legte den Ring vor sich ab und wich wieder etwas nach hinten aus, blieb aber in der knienden Position. Der Greif nährte sich, schlug unruhig etwas mit den Flügeln, ehe er den Ring genauer musterte. „Wir... wollen wissen, wie man den Zauber...“ Weiter sprach er nicht, denn da kreischte der Greif bereits auf. Er schluckte. Der Greif war groß. Selbst wenn er ein Kopf größer wäre, könnte er nicht über dessen Schulter gucken, Hippogreife waren ihm wirklich lieber. Plötzlich erhoben sich auch die Anderen, flogen in den Himmel hoch, ihr Anführer war scheinbar vor ihm, denn sie hatten es erst nach seinem Kreischen getan. Deutlich war Magie zu fühlen und dann erhob sich der Große vor ihm, direkt in die Wolken. Die Greife umkreisten sie, schienen sie manchmal packen zu wollen, doch es waren alles nur Scheinangriffe. Nervös hielten sie sich an den Händen, gaben sich gegenseitig Halt. Dann glühte der Boden ein paar Meter von ihnen entfernt. Es wirkte so, als würde dort Glut sein, die mehrere Wörter bildete. Doch der Zauber hielt nicht lang und die Wörter waren verschwunden. Die Greife landeten wieder, diesmal direkt um sie herum. Der Größte, der auch vorhin schon auf sie zugekommen war, landete direkt vor ihnen und rechtzeitig, stolperte Harry nach hinten, zog seine Freunde mit und sie entgingen den scharfen Krallen. Seidenschnabels Hieb hatte damals schon viel bei Malfoys Arm angerichtet, er wollte nicht wissen wie ein Hieb von denen Schaden würde. „Los, weg.“ Schnell hob Harry den Ring auf und sie machten sich eiligst, den Greifen jedoch nicht den Rücken kehrend, auf den Weg. Sobald sie jedoch um die Ecke waren, drehten sie sich um und beschleunigten ihre Schritte. Aber sie mussten zugeben, so erschreckend und gefährlich diese magischen Wesen waren, so majestätisch und faszinierend waren sie auch. „Harry! Das war... erschreckend aber... auch Wow...“ Ron fehlten die Worte, auch er schien beeindruckt zu sein. Hermine hingegen schrieb etwas auf einem Zettel. Sie waren ohne es wirklich abzusprechen gleich zum Raum der Wünsche und saßen wieder in der Sitzecke. „Hermine?“ „Ich schreibe den Spruch auf.“ „Du hast ihn dir gemerkt?“ „Ron, das solltest du auch Mal tun.“ „Das waren mehr als zehn komische Wörter!“ „Dreizehn um genau zu sein. Hier.“ Sie hielt ihnen den Zettel unter die Nase und Harry versuchte es richtig auszusprechen, fand aber das es immer noch komisch klang, auch nach mehreren Versuchen. „Meint ihr... das ist der Spruch?“ „Probieren wir es.“ Sie holten ihre Zauberstäbe hervor und versuchten es ein paar Mal, doch der Ring zeigte keinerlei Anzeichen von Veränderungen. Fluchend ließ er sich zurückfallen. Sie waren soweit gekommen und jetzt scheiterten sie an der richtigen Ausführung. Moment Mal. Er richtete sich auf. „Gibt Mal eure Hände.“ Verwirrt hielten die Beiden ihm ihre Hände hin und Harry wünschte sich ein Messer, mit welchem er die Beiden leicht in den Finger schnitt. „Au! Harry!“ „Aua!“ Doch er sagte nichts, tat dasselbe bei sich und ließ ein paar ihrer Blutstropfen auf den Ring fallen. Dann stand er auf, sie taten es ihm gleich. „Noch einmal.“ ~Warte. Wünsche dir Godrics Blut, sein Blut hat schon oft Hogwarts berührt.“~ Er stoppte seine Freunde und konzentrierte sich auf den Wunsch. Ein Tropfen Blut erschien in der Luft und tropfte auf den Ring, welcher nun eine pulsierende Aura ausströmte. Die drei sahen aneinander an, nickten und fingen an den Zauberspruch zu sagen, wiederholten ihn wie ein Mantra. Immer deutliche wurde die Magie und die drei verfielen in eine Art Trance, sie merkten nicht wie Hogwarts Magie sich mit ihrer verband und in den Ring floss wie fließendes Wasser eines sanften Flusses. Der Ring fing an zu schweben, drehte sich, bevor er eine mächtige Energiewelle ausstieß, die alle Drei zurückstieß, sodass sie unsanft auf den Boden fielen. Stöhnend rappelte sich der Goldjunge auf, richtete seine Brille und blinzelte. Auf den Kissen – welche die Sitzecke bildeten – lag ein Mann, vielleicht Anfang 30. Seine blonden Haare waren etwa Schulterlang, außerdem hatte er einen kurzen Bart, während sein Gesicht feine Züge besaß. Der Körper war durchtrainiert, hatte aber auch Narben. „Oh mein Gott, er ist nackt!“, quietschte Hermine auf und Harry musste kurz lachen, während Ron erheitert darüber, dass es geklappt hatte oder weil Hermine sich peinlich berührt weggedreht hatte, eine Decke über den Mann legte. „Okay, ist das jetzt... Godric Gryffindor?“ „Sieht so aus.“ Harry trat näher auf Rons Frage, musterte das Gesicht des Fremden und prüfte den Puls, der ruhig und gleichmäßig schlug. „Also leben tut er.“ Hermine traute sich nun auch näher. „Also ich hab was Anderes erwartet... Man kann doch Tote nicht wiederauferstehen lassen...“ Der 'Tote' murrte leise, seine Lider flatterten und dann schlug er die Augen auf, weswegen die drei Freunde einen Schritt zurückwichen, um dem Mann Luft zu lassen. Dieser schaute irritiert, setzte sich auf, wobei sein Oberkörper wieder sichtbar wurde, da die Decke runter rutschte. Er sah sich im Raum um und fixierte nun sie. Sein Blick war wachsam und klar. Seine Augen waren grün, nicht so wie Harrys, sie waren heller und nicht so gesättigt. Fast Mintgrün. „Hallo.“, erfasste Harry das Wort, sich nicht sicher, ob der Mann sie verstehen würde. Dieser musterte sie genauer, doch dann lächelte er freundlich. „Ihr seid Schüler meines Hauses. Ich schätze Ihr habt den Horkrux aktiviert?“ Seine Stimme war warm und hatte einen angenehmen Klang, auf jeden Fall fand er ihn sympathisch. „Horkrux?“ Godric – er schätzte einfach Mal, dass es tatsächlich der Gründer war – nickte wieder, wollte aufstehen, bemerkte aber, dass er nichts trug. Seufzend machte er eine kleine Handbewegung und schon trug er Kleidung, unter Anderem auch eine der roten Roben, weswegen Harry grinsen musste. „Sie sind Godric Gryffindor?“ Hermine schien ihre Stimme wieder gefunden und musste zu dem Mann hoch sehen, der einen Kopf größer als Harry war. Dieser hob kurz eine Augenbraue, scheinbar war er diese... Art der Sprache nicht gewöhnt. „Ja, ich bin Godric Gryffindor, einer der Gründer Hogwarts.“ „Wow, wir haben einen der Schulgründer wieder erweckt.“ Ron war etwas blass, aber irgendwie auch Mega stolz, dass sah man ihn an. Godric schaute leicht verwirrt. „Ihr seht erstaunt aus, wusstet Ihr nicht, was Ihr da tatet?“ „Wir wussten nur, dass der Ring helfen würde, wenn Hilfe benötigt wird.“ Nun wurde der Blick des Gryffindors ernst. „Es gibt Probleme?“ Harry nickte und fing an zu erzählen. Sie hatten sich hingesetzt und nachdem Godric erst einmal gefragt hatte, wie viele Jahre denn ins Land gezogen waren – tausend Jahre hatten ihn echt beeindruckt -, hatte er still schweigend zugehört. Natürlich versuchten sie es erst Mal nur im Groben zu erzählen, die wichtigsten Fakten weiter zu geben und nach einer Weile fanden sie auch, dass sie das geschafft hatten. „Okay, ich glaube ich habe soweit verstanden. Dieser Voldemort... bedroht die Welt der Zauberei und die der Muggel, das bedeutet also, diese Welten sind voneinander getrennt?“ „Nun die Muggel wissen nichts von uns, es ist auch verboten die Welt zu offenbaren, es sei denn natürlich, man hat Muggel als Eltern.“ Godric nickte. „Okay und wer führt Beide an?“ „Die Muggel werden von der Königin regiert, jedenfalls hier im Land. Wobei das auch eher wer Anderes macht, aber sie hat auch Einfluss darauf. Bei uns hat das Ministerium das sagen.“ „Es gibt also keinen König dessen Wort Gesetz ist?“ „Ja.“ Der fassungslose Blick des Älteren war beinahe schon köstlich, doch nun schien Godric erst einmal sein Wissen etwas auffrischen zu wollen, was seine Schule anging. Er wollte wissen wer die Schule leitete - er schaute verdutzt als sie vom Schuldirektor erzählten, früher hatte er immerhin gemeinsam mit den anderen drei Hauslehrern die Schule geleitet. Dann wollte er wissen was für Schüler aufgenommen wurden, welchen Ruf die Schule hatte und was es für Fächer ab. Die letzte Frage jedoch verblüffte die Drei. „Wird Hogwarts von außen beeinflusst? Hat das Ministerium hierüber Gewalt?“ „Ähm... ja?“ Daraufhin schnaubte der Blonde und schüttelte den Kopf. „Genau das hatten wir nicht gewollt. Hogwarts soll kein Ort der Politik sein. Sobald sich die Politik aber einmischt, ist es so ein Ort. Nun, darüber werde ich später nachdenken. Was ist mit den anderen Gründern?“ Es war klar dass diese Frage kam. „Sie alle drei sind Tod.“ „Auch Salazar?“, fragte Godric forsch, was die Drei verwirrte. Nun eigentlich auch nicht. Salazar Slytherin war der größte Schwarzmagier seiner Zeit gewesen, wer wusste schon, was in seiner Macht stand, vielleicht hatte er auch geschafft eine Art Stein der Weisen zu erschaffen? „Nun, nachdem er die Schule wegen eures Streites verlassen hat, hat man nichts mehr von ihm gehört.“ „Streit? Salazar war bis zu meinem Tod an meiner Seite.“ „Wie?“ Godric nickte, schaute plötzlich auf seine Hände und sah alarmiert auf. „Ringe?“ „Woher?“ Harry lächelte nur und hielt sie ihm hin. Der 'Horkrux' war nicht zerstört sondern nur zu Boden gefallen. Dankbar nahm der Gründer sie an und steckte sie sich an die Hand, ehe er aufstand, sie folgten seinem Beispiel. „Was ist das für ein Raum?“ „Sagen Sie bloß Sie kennen den Raum der Wünsche nicht?“ „Raum der Wünsche? Ach Helgas Raum, nein, bin noch nie drinnen gewesen. Sie wollte mich nie rein lassen und hat gesagt ich solle Warten.“ Gemeinsam verließen sie den Raum und Godric grinste plötzlich. „Oh je. Hogwarts scheint alle bereits zu verwirren.“ Die Drei tauschten verwirrt Blicke aus, doch Godric erklärte von allein. „Hogwarts reagiert ganz automatisch auf uns. Kehrt einer nach längerer Abwesenheit zurück 'begrüßt' es denjenigen, indem zum Beispiel die große Halle mit den Flaggen des Hauses geschmückt werden. Daraufhin musste Harry grinsen. Es war Abends, die meisten aßen nun zu Abendbrot, man mussten die verwirrt sein. „Professor Dumbledore hat das Aussehen bestimmt bereits geändert.“ „Nein, solche Macht hat er nicht. Nicht über Hogwarts. Nun, lasst uns was Essen.“ Sie kannten sich wenige Stunden, schienen aber alle gut klar zu kommen. Kein Wunder, sie alle hatten etwas gemeinsam. Das Haus und Godric präsentierte das Haus. Kurz vor der Halle blieb Godric jedoch stehen. „Ich speise in meinem Gemächern. Sagt keinem dass ich wieder da bin und... sagt eurem... Rektor, dass ihr nachher mit ihm sprechen wollt.“ Brav nickten sie und Godric verschwand von einer Sekunde zur Anderen. Seufzend ließ er sich in seinem Sessel sinken. Jemand war hier gewesen, jemand den er nicht kannte. Obwohl... Doch. Harry Potter war hier gewesen, der Junge der eine schwere Last auf den Schulter zu tragen hatte. Hogwarts flüsterte unentwegt zu ihm. Ja es flüsterte. Hogwarts hatte eine Stimme, ein Bewusstsein. Dementsprechend fand Godric die Bezeichnung 'Ihr Kind' wirklich gut. Es war das Kind von den vier Gründern. Und jetzt war nur er hier. Müde sah er sich um, entdeckte die Blutflecken, die von ihm stammten. Dank seiner Krankheit hatte er viel Blut spucken müssen. Er machte eine Handbewegung mit seiner Hand und die Flecken verschwanden. Zauberstabslose Magie war in solchen Fällen praktisch. Wo war eigentlich sein Zauberstab? Als er seinen Willen ausstreckte und nach ihm rief erschien er in seiner Hand, was ihn lächeln ließ. Irgendwie fühlte er sich jetzt etwas wohler. Langsam setzte er sich etwas gerader hin. Keine Zeit Trübsal zu blasen. Draußen lief ein Irrer herum der seine Schule bedrohte, das Ministerium musste seine Hände von Hogwarts lassen und er musste wissen wo Salazar war. Was mit ihm war und ob er nicht doch schon... Godric schüttelte den Kopf. Andere Gedanken. Das Gespräch mit diesem Dumbledore stand bald an und er musste seine Worte zurecht legen. Was wollte er verraten, was unbedingt verheimlichen? Der Gründer seufzte schwer, schloss die Augen. Woher sollte er wissen, wie es in dieser Zeit zu ging? Da würde er sich wohl auf sein Gefühl verlassen müssen. Am Besten verschwieg er alles was mit Salazar zusammen hing, auch würde er verschweigen, wieso er ausgerechnet einen Horkrux gemacht hatte und das Voldemort wirklich das geringste Problem war, sollte er die Bedrohung nicht abwenden können. Eigentlich wäre es gut, wenn er sehen konnte, wie es in Hogwarts zuging und zwar ohne dass die Leute sich gleich versteiften, nur weil er Godric Gryffindor war. Außerdem würde er wahrscheinlich keine ruhige Minute mehr haben. Also würde er seine eigene Identität verschweigen. Andererseits könnte damit der Schulleiter – Godric empfand dieses Wort als sehr seltsam – ihn somit von der Schule verweisen, da er ja kein Lehrer war. Mhmh Lehrer... Vielleicht sollte er zu Mindestens diesem Dumbledore sagen wer er war, somit brauchte er sich nicht rechtfertigen warum er in der Schule blieb. Wenn er hier unterrichten wollte, würde er ein Fach übernehmen müssen und das mitten im Schuljahr. Soweit er es wusste, waren alle Fächer besetzt. Er würde sich da gemeinsam mit Dumbledore was überlegen, denn so wenig es ihm auch gefiel, dieser Mann wusste im Moment mehr über die Schule, Schüler und Lehrer als er im Moment. Viellicht sollte er Mal schauen welche Geister aus seiner Zeit noch übrig waren, die musste er zum Schweigen bringen, denn Geister plapperten viel und gern. Das Ganze würde sehr kompliziert werden und er würde viel in kurzer Zeit lernen müssen. Die Ausdrucksweise zum Beispiel und die Geschichte Hogwarts. Er war lange fort gewesen. Bevor er zum Büro des Direktors ging, machte er sich auf dem Weg in den dritten Stock, genauer gesagt zu einer Toilette der Mädchen. Er kannte nur Zwei Eingänge und einer davon war in den Gemächern Salazars und da kam er ohne Weiteres nicht so einfach rein. Leise murmelte er etwas auf Parsel, er wusste zwar nicht was er da sagte, aber Salazar hatte es ihm Mal beigebracht. Die wenigen Wörter reichten aus um den ersten Eingang zur Kammer zu öffnen. Mit einem Satz sprang er rein und fand sich in der Kanalisation wieder. Kurz sah sich Gryffindor um, ehe er seinen Weg fortsetzte und schließlich erneut auf Parsel redete, um die Hauptkammer zu betreten. Harry hatte sie 'Kammer des Schreckens' genannt, zu seiner Zeit war es lediglich Salazars Kammer gewesen. Als er das Skelett sah, musste er schlucken. Dies war sein Schwert gewesen. Ein Zischen ließ ihn schnell zur Seite springen, er sah zum Angreifer und schloss schnell die Augen. Der Kamm sagte ihm, dass der Basilisk vor ihm vom männlichen Geschlecht war und anscheinend auch nicht zahm. Godric war bis jetzt nur einem Basilisken begegnet und dieser war die treue Seele Salazars gewesen, hatte ihm nie etwas getan. Weder sein Schwert, noch sein Zauberstab benutzte er jetzt, er war kein Feind der Basilisken, dies hier war Salazars Reich und wenn er nicht willkommen war, würde er gehen. Wenn er noch die Gelegenheit dazu haben würde. //Ich darf hier nicht sterben!// Erneut ein Zischen, ein Anderes und dann hörte er bereits mächtige Kiefer die zu schnappten. Er zuckte zusammen, doch er war nicht getroffen worden. Wieder ein Zischeln, diesmal sanfter und als er angestupst wurde, öffnete er vorsichtig die Augen. „Sahlia?“ Die Basiliskendame stupste ihn erneut an, ihre Augen waren geschlossen und als er zum männlichen Basilisken sah, hatte dieser seine ebenfalls geschlossen. Salazars treue Seele war groß geworden, größer als das Skelett was dort vorne lag und er atmete erleichtert auf, kraulte die große grüne Schlange. „Ihr lebt! Bei Merlin, danke.“ Er hätte es sich nie verzeihen können. Sahlia hatte ihm Mal das Leben gerettet, so hatten er und Salazar sich überhaupt kennen gelernt. „Und wie ich sehe habt Ihr jetzt einen Gefährten. Das war... eure Tochter, nicht wahr?“ Ein Nicken war die Antwort und Godric seufzte traurig. „Verzeiht.“ Wieder ein Stupsen, scheinbar gab sie ihm keine Schuld, etwas was ihn erleichterte. Dann vernahm er wieder ein leises Zischen und schaute auf ein etwa 10 Meter großes Männchen, scheinbar hatte Sahlia noch ein Kind, diesmal einen Sohn, auch er hatte die Augen geschlossen. Eindeutig ihre Erziehung. „Es freut mich, dass Ihr nicht all die tausend Jahre alleine gewesen seid.“ Sahlia konnte die menschliche Sprache, sie konnte ihm lediglich nicht antworten, jedenfalls nicht durch Sprache, aber wenn sie konnte nickte sie oder schüttelte den Kopf. Das Geräusch was von ihr kam, war ein Zeichen ihrer Freude, soweit wusste er. „Ich komme später wieder, wenn Ihr erlaubt?“ Ein Nicken ihrerseits. „Gut, jetzt werde ich mit dem... Schuldirektor reden müssen. Bis nachher.“ Und damit machte er sich wieder auf den Weg, aber vorher würde er sich wieder frisch machen müssen. Ja, er würde sich waschen, immerhin war dieser Ort nicht der angenehmste. Gelbe Augen blickten ihm nach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)