Anguifer Leo von TKTsunami ================================================================================ Kapitel 12: Unruhe ------------------ Ein Schrei. An sich nichts Merkwürdiges auf einem Schlachtfeld, aber dieser war lauter als die Rufe aller Krieger zusammen und klang einerseits menschlich, andererseits wie das eines gefährlichen Raubtiers, das man zu sehr gereizt hatte. Aber es war eigentlich schon fast egal, obwohl er neugierig war, wem ein solcher Schrei denn gehörte. Doch seine Glieder waren so schwer, das es ihm sogar schwer fiel die Augen aufzubehalten. Ein Schwert raste auf ihn zu und er überredete seinen Körper gerade noch rechtzeitig sich zur Seite zu rollen. Auch wenn sein Körper nicht mehr fähig war sich noch hoch zu raffen, seine Sinne langsam schwanden, so ließ seine Magie ihn nicht im Stich und da er zu denen gehörte die Zauberstabslose und stumme Magie beherrschten, schaffte er es den gegnerischen Ritter von sich zu schleudern. Doch da kam schon der Nächste. Godric bemerkte wie derjenige von einem mächtigen Zauber getroffen wurde, er wollte etwas sagen, aber sein Körper war so verdammt schwer. Seine Kraft war inzwischen kaum noch vorhanden. Irgendwas Grünes huschte um ihn her, schien ihn zu schützen. Grün... Nein, das konnte nicht sein. Er hatte nichts auf einem Schlachtfeld... verloren. „Im Ernst? Mehr kann er nicht?“ Sehr aufmunternd, wirklich sehr aufmunternd! Sauer starrte Harry zu den Schwarzhaarigen, welcher heute sein Gegner war und mühelos bisher jeden Zauber abgewehrt hatte. Harry hingegen hatte gerade Mal zwei Zauber Salazars blocken können und er hatte das Gefühl jetzt schon völlig fertig zu sein. „Ich fand es auch sehr überraschend.“ Und Godric stimmte ihm auch noch zu! Dabei hatte er ihn doch schon trainiert! Hatte sich Godric zurück gehalten, oder war Salazar sogar der eigentliche Kämpfer von Beiden? „Harry, erinnere dich an das, was ich dir beigebracht habe. Salazar ist ein Schwarzmagier, also ein guter Trainingspartner.“ „Wenn er auch nur ansatzweise was von Euch gelernt hat, müsste er eigentlich besser sein Godric.“ Wütend ließ Harry diesmal ein Zauber los – einen stummen verstand sich – und diesmal traf er Salazar, der ein paar Meter über den Boden flog, sich aber erstaunlich schnell drehte und auf den Füßen landete. Die silbernen Augen hatten ihn fixiert, als wäre er eine Gefahr, doch dann schien der wilde Blick wieder kühl zu werden. „Ein blindes Huhn findet auch Mal ein Korn.“ „Und ein Hahn, blind oder nicht, kann trotzdem einen Basilisken töten!“ „Nicht wenn ich ihm vorher die Stimmbänder verfluche!“ „Dann nehme ich sein Krähen auf, bevor Sie zum Verfluchen kommen und schick ihm den Basilisk per Heuler!“ Plötzlich erschallte ein Lachen auf der Waldlichtung und die beiden 'Streithähne' blickten irritiert zu Godric, welcher sich bereits den Bauch hielt vor Lachen. Harry musste zugeben, dass Godric ein schönes und angenehmes Lachen hatte, das einen dazu veranlasste selber mitlachen zu wollen, gegen ein Lächeln konnte man sich sogar gar nicht mehr wehren. Da er zu Godric sah, konnte er nicht sehen, dass sogar über Salazars blasse Gesichtszüge ein Lächeln huschte und die Augen kurz wärmer erschienen. Aber, wann hatte Godric auch so herzlich gelacht? Ihm fiel kein wirklicher Moment ein, vielleicht mal ein Glucksen oder ein unterdrücktes Lachen, aber ansonsten... Nein. Schade eigentlich. Godric könnte damit so manchen entwaffnen. „Ric...“ Salazars Stimme war ein leises Zischeln, doch es kam Harry nicht aggressiv vor. Es kam ihm aber dennoch seltsam vor. Ric? Wieso Ric? Nun, es wäre ein Spitzname für Godric, aber es klang dennoch seltsam. Die Zwei gaben sich Spitznamen? Das klang so als wären sie sehr vertraut. Nun, waren sie auch, sie waren Freunde! Dennoch... Inzwischen hatte der blonde Ritter aufgehört zu lachen, saß nun im Schneidersitz und sah die Zwei fröhlich an. „Ach Sal, lass mich. So, können wir fortfahren? Wir wollten ja eigentlich Harrys Angriffe und Verteidigung trainieren.“ Salazar schüttelte den Kopf, hob aber wieder den Zauberstab und Harry tat es ihm gleich. Er würde sich keine Schwäche mehr erlauben! Oh nein, er würde es Salazar zeigen! Erneut flog er durch die Luft, krachte diesmal gegen einen Baum und ging keuchend zu Boden. Soviel dazu... Schnell rappelte Harry sich auf, wo war seine Brille? Wieder traf ein Fluch ihn, er stürzte zum gefühlten hundertsten Mal Mal zu Boden und innerlich bat er stumm darum nur noch von Godric allein unterrichtet zu werden. Der kannte wenigstens Gnade! „Voldemort aber nicht! Steh auf!“ Salazars kalte Stimme riss ihn aus seiner Starre, nur durch Zufall konnte Harry seine – recht kaputte – Brille wieder finden und stand flink wieder auf seinen zwei Beinen. „EXPE -“ Der Zauber des in grün gekleideten Zauberers traf ihn bevor er seinen vollenden konnte. „Wir üben stumme Zauber Potter.“ Er mochte Salazar nicht. Der war durch und durch Slytherin! Okay, er war auch der Hausgründer dieses verdammten Hauses! „Godric er mag mein Haus nicht.“ „Und Euer Haus mag meines nicht, also beschwert Euch nicht.“ „HÖREN SIE AUF MEINE GEDANKEN ZU LESEN!!!“, brauste er auf, konnte es nicht fassen, dass Salazar seine Gedanken las. „Jeder, der diese Fähigkeit nutzen kann, wird dies auch tun. Verschließe deine Gedanken. Meines Wissens kennst du die Grundprinzipien.“ „Das ist nicht so einfach!“ „Godric kann es auch.“ Harry sah überrascht zu Godric, welcher ruhig auf den Boden saß und sie beobachtete. „Sie beherrschen Okklumentik?“ „Natürlich. Das ist wichtig, gerade im Kampf. Wenn dein Gegner sehen kann, was du als nächstes vor hast, bist du klar im Nachteil.“ Harry sah betreten zu Boden. „Du hattest sowas schon Mal, nicht wahr?“ „Ja, mit Snape.“ Im Gegensatz zu Dumbledore verbesserten sie ihn nicht. Dumbledore. Er war geschockt gewesen, als man am Sonntag vor zwei Wochen erzählt hatte, der Schulleiter sei fort, da diese Stelle nicht mehr nötig wäre. Kurz war Harry der Gedanke gekommen, dass Hogwarts nun schutzlos war, immerhin fürchtete Voldemort nur den ehemaligen Schulleiter. Aber dann war ihm in den Sinn gekommen, dass die Gründer zusammen wohl Dumbledore übertrafen und Godric sich ja so über den mangelnden Schutz beschwert hatte. Die Gründer würden alles tun um Hogwarts und seine Schüler zu schützen. „Um genau zu sein, brauchst du eigentlich nur warten, bis der Kerl Salazar reizt.“ „Wieso?“ „Weil Salazar sich über ihn jetzt schon aufregt, allein weil er ihn geweckt und einen Basilisken getötet hat. Wenn der jetzt wagt Hogwarts anzugreifen, glaub mir... Salazar ist gut darin Mittel und Wege zu finden jemanden ganz... nennen wir es 'dezent' umzubringen.“ „Herzzerreißend. Godric, wann wollt Ihr ihn adoptieren?“ Und schon traf ein mächtiger Zauber Salazar, sodass dieser Mal gegen einen Baum geschmettert wurde. Im Geiste jubelte Harry laut auf. „Ich bin nur für meine Schüler da!“ „Keiner Eurer Schüler war jemals in Euer Gemach und wurde von Euch so herzerwärmend in die Arm genommen.“, meinte Salazar ruhig und klopfte sich den Staub und Dreck von den Umhang. „Keiner meiner Schüler musste sowas auch durch machen und ich erinnere Euch daran, das ich ohne Harry nicht hier wäre!“ Die Schlange lächelte lediglich, stellte sich wieder Harry gegenüber und hob erneut den Zauberstab. „Na los Potter. Zeig mir, was du von Godric Gryffindor gelernt hast.“ Schmerzen durchzuckten ihn. Sein Körper fühlte sich an wie Blei und als hätte ein Troll auf ihn eingedroschen. Oder ein Riese war auf ihn getreten. Jedenfalls stellte er sich das so vor. Das Erste was ihm danach auffiel, war das etwas fehlte. Der typische Geruch des Blutes und des Todes fehlten, was ihn immer begleitete, wenn er nach einem Kampf einfach auf dem Schlachtfeld kurz das Bewusstsein verloren hatte und dann wieder aufwachte. Aber diesmal war er nicht nach den Kampf zusammen gebrochen. Jedenfalls erinnerte er sich nicht daran, dass die Schlacht zu Ende gewesen war. Nur an einen nicht menschlichen Schrei und etwas Grünem. Etwas Kaltes legte sich auf seine Stirn, es war feucht. Ein nasses Tuch? Wo war er? Und vor allem wo war sein Zauberstab und sein Schwert? Träge versuchte er seine Umgebung wahr zu nehmen. Nur langsam identifizierte er das Rauschen im Hintergrund als Regen und das Knistern als ein Feuer. Da er nicht nass wurde, musste er in einem Unterschlupf sein. Eine Hütte war es nicht. Vielleicht ein Zelt? Nun er würde es nicht heraus finden, wenn er nicht langsam die Augen öffnete. Notfalls würde er sich mit stabloser Magie verteidigen können, auch wenn er innerlich wusste, das er kaum noch Magie in sich trug. Langsam öffnete er seine hellgrünen Augen, sah sich um. Es war tatsächlich ein Zelt. Eine kleine Feuerstelle war in der Mitte des Zeltes, der Rauch konnte durch den Luftzug Oben entweichen. Godric selbst lag auf eine Anlage von Stoffen, wie sie nun Mal üblich waren. Er musste sich im Lager befinden, da es sein Zelt war. Seine Augen fixierten ungläubig den Mann, welcher über einen Kessel gebeugt war. Der Kessel selbst schwebte über die Feuerstelle. Lange schwarze Haare waren zu einem Zopf gebunden, damit sie nicht unnötig ins Gesicht fielen, während die silbernen Augen konzentriert auf den Trank schauten. Salazar? Vermutlich träumte er das nur. Der Blick Slytherins glitt zu ihm und dann war Salazar auch schon zu ihm getreten. „Wie geht es Euch?“ Godric wollte etwas sagen, aber es kam nur ein Krächzen hervor, weshalb er erst einmal einen Krug Wasser bekam. Das Wasser war klar, ein Indiz das es vorher mit einem Zauber gereinigt worden war. Sobald seine Kehle einigermaßen befeuchtet war, schaute er wieder zu ihm. „Ich glaube... ein Riese ist auf mich getreten.“ „Nein, Ihr seid nur knapp den Tod entronnen.“ Salazar klang bei diesen Worten seltsam schwach. Hatte er Angst um ihn gehabt? Nun, man machte sich doch Sorgen um einen Freund, nicht wahr? „Sal... Ich.. was tut Ihr hier eigentlich?“ „Ich war zufällig auf Zutatensuche und habe die Schlacht bemerkt. Ich sah Euch zu Boden gehen. Ihr... Es sah so aus, als seid Ihr...“ Slytherin brach ab, seine Stimme schien versagt zu haben und er widmete sich wieder seinen Trank. Godric tat es weh ihn so zu sehen. Der Ältere war blass gewesen, als er davon berichtet hatte. Er musste wirklich geglaubt haben, er wäre gestorben. „Sal... Ich würde es niemals wagen Euch zu verlassen.“ Kaum hatten die Worte seine Lippen verlassen blickte er wieder auf, hatte ihn mit den typischen Blick fixiert. Der Blick war stechend, berechnend, analysierend. Oh bei Merlins Barte, was sagte er denn da? Deutlich spürte er die Röte auf dem Gesicht, verfluchte sich innerlich dafür und schaute beschämt zur Seite. „Also... Ich meine natürlich... Euch, Lady Helga, Lady Rowena und natürlich Hogwarts... U-und natürlich den König!“, versuchte er sich zu erklären, hatte aber das Gefühl es nur noch schlimmer zu machen. „Tut dies nicht noch Mal.“ Er schaute auf, direkt in die silbernen Augen, war sofort in ihnen verloren und konnte sich nicht im geringsten dagegen wehren. Verdammt, wieso musste er auch so krank sein?! Wieso musste er sich in einen Mann verlieben und warum... musste es ausgerechnet Salazar sein? „Sal...“ Jetzt benahm er sich schon wie ein verliebtes Weib! Beim Barte Merlins! „Ich... das war doch keine Absicht. Nur ich hab auch meine Grenzen.“ „Ich würde es nicht ertragen Euch zu verlieren Godric.“ Die Stimme war fest und doch anklagend und irgendwie flehend. Flucht kam im in den Sinn. Er musste weg von ihm, weg, sonst würde er seine Krankheit nicht länger zügeln können. Als Godric diesen Abend in die große Halle kam, war er erschöpft. Salazar und er hatten Harry vor wenigen Stunden entlassen, hatten dann aber selbst noch einmal trainiert und wer glaubte, er sei Salazar im Kampf überlegen, irrte sich. Godric mochte zwar der beste Krieger damals gewesen sein, aber viele hatten Salazar auch nie kämpfen sehen, weil er es doch lieber auf einfache hinterlistige Art und Weise erledigte. Jedoch kannte Salazar seinen Kampfstil und wusste dementsprechend darauf zu reagieren. Leider. Aber die Trainingskämpfe machten Spaß und hielten sie Beide fit. Und zum Schluss lag einer von ihnen meist auf den Boden, feixte etwas, bis der Andere ihn hochzog und kurz küsste. Godric war froh nicht zu den Leuten zu gehören, die bei solchen Gedanken ständig rot wurden. Inzwischen jedenfalls. Nein, der Gedanke an einen Kuss ließ ihn nicht mehr rot werden. Eher andere Dinge... An die er jetzt nicht dachte! Sein Blick schweifte zum Tisch der Slytherin. Er hatte sich das angewöhnt, da Malfoy seit Dumbledore weg war, merkwürdig blass geworden war. Der Blonde war unruhiger, schien Panik zu haben. Doch jetzt fehlte er. Godric ging weiterhin zum Lehrertisch, fragte gedanklich Hogwarts nach Draco Malfoy, doch er war nicht innerhalb des Schulgebäudes. Ob er bei den Greifen war? Als er bei seinen Freunden und den restlichen Lehrern ankam, setzte er sich gleich, fing aber nicht an zu Essen, sondern besah sich die große Halle. Natürlich waren nicht alle Schüler anwesend, manche hatten kein Hunger, andere waren eventuell schnell gesättigt gewesen und schon davon geeilt, oder Andere würden erst bald eintrudeln. Aber heute beunruhigte Godric jeder nicht anwesende Schüler. Das Problem war, dass Godric sich auf dieses Gefühl verlassen konnte. Es hatte ihn noch nie getäuscht und das machte ihn nur unruhiger. „Godric?“ Helga sah besorgt zu ihm, doch er schüttelte nur den Kopf. Nicht hier, nicht jetzt. /Was ist los?/ Als Salazars sanfte Stimme in seinem Kopf war, sah er aus den Augenwinkeln zu dem hochgewachsenen Mann, welcher in Ruhe sein Essen aß, jeden Bissen genoss. Kein Wunder, inzwischen war Helga ja wieder für die Küche zuständig. /Mich beunruhigt die Abwesenheit mancher Schüler./ /Godric, nicht jeder ist jetzt am essen./ /Ich weiß. Die Unruhe bleibt./ Kurzzeitig hatte Godric den Wunsch, das Salazar ihn beruhigte, seine Hand drückte, oder wenigstens 'zufällig' berührte, doch nichts dergleichen geschah. Es waren zu Viele anwesend, als das einer von Beiden so etwas tun würde. Um sich von diesen dummen Gedanken abzulenken, widmete er sich nun sein Essen, beobachtete jedoch wer ein und aus ging. Godric zuckte zusammen, als er etwas an seinem Hosenbein spürte, entspannte sich jedoch, als er dieses Etwas als Schlange erkannte, die anscheinend auf sein Schoß wollte. Er sah zu ihr herunter, blickte auf eine rot-gelb-schwarze Schlange. Anhand der Farbgebung erkannte er sie als eine Korallenotter, eine giftige Schlange. Wäre sie rot-schwarz-gelb gewesen, wäre sie eine Königsnatter gewesen und damit ungiftig. Dennoch hatte er keine Angst. Warum auch? Die Schlange war von Salazar und würde ihm nichts tun. Stattdessen aß er weiter, während die Schlange sich zusammenrollte und vollkommen entspannte. Sobald er mit Essen fertig war, schlängelte sich das Reptil von ihm runter, sodass er aufstehen und die Halle verlassen konnte. Beunruhigt war er noch immer. Er konnte nicht sagen, was nicht stimmte, er konnte nur sagen, das etwas hier falsch lief. Nur was? Mit diesem Gefühl lief er in seinem Gemach auf und ab, als er ein gezischtes 'Anguifer Leo' vernahm. Gedanklich erteilte er die Erlaubnis ohne inne zu halten. Erst als Salazar ihn fest hielt, blieb er stehen. „Seit wann habt Ihr dieses Gefühl?“ Godric starrte auf die Hand, die seine hielt. Ein warmes Kribbeln kroch an dieser Stelle zu ihm hoch. „Erst als ich in die Halle kam... Ich weiß nicht Sal, vielleicht ist es ja auch nur da, weil ich es gewöhnt bin, vom König aus in irgendwelche Schlachten zu ziehen. Eine solange Zeit war ich noch nie ohne Auftrag seinerseits.“ „Ric...“ Wieder zwang Sals Stimme ihn, diesem in die silbernen Augen zu sehen. Sie zeigten keine Kälte, wie es die Schüler von ihm gewöhnt waren, nein, Wärme und Verständnis, aber auch Sorge. Diesen Blick bekam meist nur er zu sehen. Vielleicht auch Mal Helga und Rowena, aber wenn, dann ganz selten. „Dieses Gefühl kommt sicherlich nicht daher. Wir werden die Sicherheit verschärfen.“ Der Blonde fing an zu zittern. Ihm wurde langsam etwas bewusst. „Es ist zu spät Sal...“ „Warum? Ich bin nicht Helga von deren Essen Ihr abhängig seid.“ „Euer Verlust wäre weitaus größer für mich, als nie mehr ihr Essen schmecken zu können.“ Es kam ihm fast so vor, als wäre Salazar ihm näher gekommen, doch es war nur ein kleiner dummer Gedanke, während er sich immer weiter in dem flüssigen Silber Salazars Augen verlor. Godric wollte was sagen, aber dann spürte er kühle Lippen auf seinen, die ihn den Atem raubten und all seine Sinne trübten und doch verschärften. Der leichte Druck auf seinen Lippen, verleitete ihn dazu kurz seine grünen Augen zu weiten, doch dann schloss er sie. Wenn das ein Traum war, so wollte er nie mehr aufwachen und wenn dies die Wirklichkeit war, so sollte dieser Moment nie mehr aufhören. Nicht wirklich wissend wie, erwiderte er zaghaft den scheuen Küss, merkte wie seine Wangen rot wurden. Bei Merlins Barte! Er war doch kein schüchternes Weib! Dennoch, hatte Salazar scheinbar weniger Probleme hiermit, zeigte ihm wie es ging. Nun Salazar hatte auch eine Frau, wo er sicherlich schon Erfahrung gesammelt hatte, allein weil er ja auch ein Kind hatte. Als Salazar den Kuss löste, wurden Godric diese Gedanken schrecklich bewusst. Salazar war verheiratet, hatte eine süße Tochter. Nicht schon schlimm genug, dass er hier einen Mann geküsst hatte – und diesen Mann begehrte! -, nein dieser war natürlich vergeben, sodass Godric gerade mehr als nur eine Sünde auf einmal beging. Andererseits waren diese Lippen, dieser Mann an sich, die Sünde selbst. Außerdem hatte Salazar angefangen! Nicht er! Aber er hatte mitgemacht, das machte ihn also genauso schuldig. Sein Weib würde ihn garantiert umbringen, sollte sie dies je erfahren. Salazar schien seine Gedanken zu erahnen - oder zu Mindestens zu bemerken, dass er sich gerade innerlich selbst schallt - weshalb er ihn einfach erneut küsste. Diesmal nicht zart, vorsichtig oder schüchtern, sondern hart, leidenschaftlich und hungrig nach mehr. Der Ritter ließ sich auf seine Schlafstätte drücken, vergaß erneut die Zweifel und erwiderte genauso, vor allem sehnsüchtig. Er wollte dies, auch wenn er es niemals von alleine gewagt hätte. Okay doch, aber vermutlich niemals weil er dazu den Entschluss gefasst hätte. Nein, dazu hatte er viel zu viel Angst. Angst vor Salazars Reaktion, die Reaktion Anderer, sollten sie es aus Versehen mitbekommen. Sie lösten sich voneinander, sahen sich tief in die Augen und diesmal war es Godric, der die Lippen des Anderen suchte, auch wenn er wahrhaft zögerlicher war als Slytherin. Ein leises Keuchen entkam seinen Lippen, als sein bester Freund kurz über seine Seite strich, eine Berührung die Godric noch nie gehabt hatte und dementsprechend war er auch empfindlich. Lächelnd löste sich der Schwarzhaarige wieder, strich ihm sanft über die Wange, jedoch wurde sein Blick wieder ernster und schon beinahe flehend. „Bitte Ric. Macht mir nicht noch einmal solche Angst. Ich meine es ernst, wenn ich sage, ich könnte es nicht ertragen Euch zu verlieren.“ „Ich werde es versuchen, versprechen kann ich jedoch nichts.“ „Ich weiß.“ Salazar richtete sich wieder auf, ging dann zu seinem Zaubertrank und tat ein paar Zutaten hinzu. Eine Weile beobachtete er den Tränkemeister dabei. Vielleicht war Salazar kein Ritter, der konzentriert mit einem Gegner kämpfte – aber er konnte durchaus konzentriert in einem Kampf sein -, aber sobald er an einem Trank saß, ließ er sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Es sei denn man kam hereingeplatzt und schmiss den Kessel um. Aber dann lebte man auch nicht mehr sehr lange. „Wir... hätten das nicht tun sollen.“ Kurz kam es ihm vor, als hätte Salazar inne gehalten, während er die nächsten Wurzeln in das brodelnde Wasser warf. Aber von einer solch simplen Aussage ließ er sich doch nicht aus seiner Ruhe bringen. „Nein hätten wir nicht, taten wir aber. Wenn Ihr es wünscht, werde ich Euch nicht noch Mal so Nahe kommen.“ Seine Stimme war kühl und distanziert. Wenn er jetzt was falsches sagte, würde er immer so mit ihm reden, immer auf Distanz bleiben, ihm nie wieder Nahe kommen. Moment. Wenn Salazar so klang, dann passte ihm die Situation meist nicht, hieß also, er wollte ihm Nahe sein? Nun er hatte ihn geküsst, also konnte es doch sein, dass Salazar ihn eventuell...? Also nur so... vielleicht? „Würde ich mir dies wünschen, so hätte ich Anders reagiert.“ „Ihr könnt aber zu dem Schluss gekommen sein, dass es besser ist, es zu lassen.“ „Was besser ist und was nicht hat mich noch nie interessiert.“ „Stimmt, man sollte niemals einen Greif vertrauen und Ihr tut es trotzdem.“ Sofort kam ihm eine Erwiderung in den Sinn, aber das würde eine Diskussion auslösen, diese wiederum einen Streit und sie hätten dieses Thema auf ewig vergraben. „Seht Ihr? Also... Nein, ich will das nicht... lassen.“ Nun sah Salazar auf, musterte ihn. „Ihr wisst, was Ihr da sagt?“ „Wenn Ihr meint, dass ich gerade ausgesagt habe, dass ich Eure Nähe gerne öfters in dem Sinne hätte, das wir uns unzüchtig küssen oder... berühren, dann ja.“ Das Silber funkelte in einem leichten Gelb, das bildete er sich nicht nur ein. Oder er war wirklich noch zu erschöpft. Langsam richtete der Tränkemeister sich in seiner vollen Größe auf, warf die anscheinend letzte Zutat rein und kam dann auf ihn zu. Godric setzte sich vorsichtig auf, sein Körper protestierte, aber es war ihm gleich. Es ignorierend sah er zu ihm auf. „Warum?“ Eine Frage die ihn kurz überlegen ließ, aber dann schallt er sich selbst. Verdammt er war Godric Gryffindor, der sich jubelnd in die Schlacht mit mehreren Hydras warf oder sonst was für Kreaturen, dessen gegründetes Haus seiner Schule die Tapferen und Mutigen ehrte! Also sollte er sich Mal endlich zusammen reißen und das sagen, was er empfand! „Weil ich Euch liebe Salazar Slytherin, deshalb. Tag ein Tag aus fühlte ich mich wie Lady Hufflepuff, die seit einer Woche oder länger ihren Mann nicht gesehen hatte und das alles wegen Euch!“ „Ihr fühlt Euch wie Helga?“, gluckste Salazar und Godric sah beleidigt zur Seite. Das-war-nicht-lustig! Er vernahm ein Seufzen, ehe sein Kopf in die Richtung des Schwarzhaarigen gedreht wurde und erneut fühlte er die kühlen Lippen auf seinen eigenen. „Ich Euch auch, Godric Gryffindor. Deswegen will ich Euch niemals verlieren, deshalb, würde ich es nicht ertragen können.“ „Was ist zu spät?“ „Liebe Schüler und Schülerinnen von Hogwarts, liebe Lehrer und Lehrerinnen und natürlich liebe Gründer und Gründerinnen.“ Godric fühlte wie sich seine Nackenhaare aufstellten und er bei der geisterhaften Stimme eine Gänsehaut bekam. Beinahe schon panisch krallte er sich an Salazar fest, welcher irgendeinen Punkt hinter ihm fixierte, ihm jedoch Halt gab. Das Gefühl das etwas nicht stimmte war so eben auf seinen Höhepunkt gekommen, wenn das so weiter ging würde er sich noch übergeben. „Ich habe ein paar eurer Schüler bei mir Aufenthalt geschenkt. Sicherlich ist dem Einem oder Anderem ihr fehlen bereits aufgefallen. Könnt ihr mir ihre Namen nennen?“ Zu deutlich nahm er das unterdrückte Zittern Salazars wahr. Ein Zeichen seiner Wut. Jedoch war Godric nicht dazu in der Lage ihm in die Augen zu sehen, zu sehr kämpfte er gegen das Gefühl der Übelkeit an. Noch nie hatte er diese Stimme vernommen und doch wusste er sofort, dass es sich hier um Salazars Erben, Tom Marvolo Riddle handelte, besser bekannt als Lord Voldemort. Wäre die Situation nicht so verdammt beunruhigend, hätte Godric gefragt, wie man sich nur so einen blöden albernen Namen zulegen konnte. „Ich gebe euch Zeit heraus zu finden, wer alles vermisst wird. In einer Stunde werde ich mich erneut melden.“ Die Stimme verstummte und doch stand er da, lauschte angestrengt, als würde er erwarten, dass die Stimme jeden Moment wieder auftauchen würde. „Godric.“ Salazars kühle Stimme brachte ihn dazu sich wieder etwas aufzurichten, diesen los zu lassen. „Zählt die Schüler Eures Hauses.“ Godric blinzelte, dann nickte er, hatte sich wieder gefasst und eilte gemeinsam mit ihm raus. Er hoffte, dass die Schüler alle in ihrem Haus waren, wenn nicht würde die Stunde sehr chaotisch werden. „Sagt jedem Schüler, er solle unverzüglich in sein Haus. Die Lehrer sollen im Lehrerzimmer auf uns Gründer warten.“ Das Portrait des bärtigen Mannes nickte und gab es sofort weiter. Salazar bog nach rechts ab um zu den Kerkern zu gelangen, er selber kam kurzerhand beim Gryffindorturm an. Die fette Dame sah ihm angsterfüllt an, schwang sich ohne Passwort beiseite. Natürlich, seine Magie beherrschte sie, solange sie Teil des Schlosses war. Im Gemeinschaftsraum war heilloses Durcheinander. „Ruhe! Erstklässler in die Ecke, Zweitklässler daneben und immer so weiter. Na los!“ Verschüchtert befolgte man seinem Befehl. Godric stellte entsetzt fest, dass mehr als die Hälfte der Erstklässler fehlte. Drei Zweitklässler, ein Drittklässler, zwei Fünftklässler, sieben Sechstklässler und 1 Siebtklässler. Unter den sieben fehlenden der Sechsten, waren auch Harry, Hermine und Ron. „Sir!“ Erleichtert drehte er sich um, als Harry, gefolgt von seinen Freunden und anderen Gryffindors durch das Portal kamen. Jetzt fehlten drei Erstklässler - Amelia Sugerfill, Daniel Cleff und Thomas Phill -, ein Zweitklässler namens Calcam Thornton und eine Fünftklässlerin – Ginnerva Weasely. „Gut. Gesellt euch zu euren Jahrgangsstufen.“ „Professor? Was ist mit den Anderen?“ „Hoffen wir, dass sie innerhalb einer halben Stunde eintreffen.“ Doch keiner der Vermissten tauchte auf. Innerlich musste er wieder gegen die Übelkeit ankämpfen, doch äußerlich bewahrte er seine Maske der Ruhe und blieb Ernst. Die Schüler waren verängstigt, brauchten jemanden, der ihnen trotz der Lage Halt und Sicherheit gab. „Gut, die Wartezeit ist um. Keiner von Euch verlässt den Turm, ich vertraue da auf jeden von euch, dass er darauf achtet, dass keiner eine Dummheit begeht. Verstanden?!“ Einstimmiges Nicken, lediglich Harry schien etwas noch sagen zu wollen, doch Godric sah ihn nur streng an und war sich sicher, dass dieser brav im Turm warten würde. Schnell rauschte er aus den Turm Richtung Lehrerzimmer. Er traf zeitgleich mit Helga ein, welche recht blass aussah, aber auch ernst entschlossen Voldemort den Hals umzudrehen, sollte er einem Schüler ein Haar gekrümmt haben. „Wenn Dumbledore noch hier wär', wär' das nicht passiert! Die Schule is' nicht mehr sicher!“, kam es polternd von Hagrid, während Rowena mit regloser Mine zu ihm aufsah, elegant und würdevoll wie immer. Er selber jedoch suchte den Raum kurz nach Salazar ab. Was interessierte es, dass Slughorn schwitzte wie ein Walross, McGonagall bestürzt einfach nur da saß, Sprout versuchte einen Beruhigungstee zu machen, dabei aber alles daneben schüttete und Snape einfach nur da saß und selber geschockt wirkte. Sein Freund saß am Ende des langen Tisches, trank ein Glas Wein wie es aussah und wirkte entspannt. Sofort wusste er, dass Salazar gerade allen was vormachte. Sie sahen sich kurz beide in die Augen und Godric wusste, dass in seinem Haus kaum Vermisste gab und Sal sich bei seinem Anblick etwas beruhigte. „Hagrid!“, brauste Helga nun auf, trabte auf ihn zu – sie wirkte vor ihm noch viel Kleiner, so als würde Flitwick vor Snape stehen – und funkelte wütend zu ihm auf. Ihre Ausstrahlung zeigte deutlich, dass mit ihr nicht mehr zu spaßen war. „Dumbledore hat hiermit nichts zu tun und wenn Ihr es genau wissen wollt, hat er eigentlich geplant noch vor diesen Sommer zu sterben! Und das alles wegen einen dummen Fluch der sich beheben lässt! Jedenfalls wenn Salazar sich daran setzt! Und jetzt kein Wort mehr über das 'Was wäre wenn'! In meinem Haus werden 4 Schüler vermisst. Wie sieht es bei Euch aus?“ „Bei mir sind es Drei.“ „Welche?“ Die Beiden zählten Namen auf, die Godric schrecklich bekannt vor kamen. Luna Lovegood und ihre ein sehr begabter Junge Pflege magischer Geschöpfe der dritten Klasse. Helga vermisste zwei Siebtklässler, ein Viertklässler und ein Erstklässler. „Mein Haus vermisst Draco Malfoy.“ Das hatte Godric bereits geahnt. Nun erzählte er von seinen Vermissten. „Es wundert mich, dass er nicht gleich Harry geschnappt hat.“ „Harry war die meiste Zeit bei uns.“, kam es ruhig von Salazar, jedoch hörte jeder der ihn gut kannte die Wut hinter der Maske: „Wir wissen nicht seit wann sie fehlen. Malfoy wurde zu Letzt heute Morgen gesehen.“ „Ich weiß, dass Luna noch zu Mittag da gewesen ist, sie hat mich etwas gefragt.“ „Gut, also muss es zwischen Mittag und Abendbrot gewesen sein.“, schlussfolgerte er nachdenklich, lief auf und ab. „Was tun wir jetzt?“ Das ausgerechnet Snape diese Frage stellte. Doch Salazar war schneller mit der Antwort, als die Frage beendet war. „Abwarten. Noch wissen wir seine Forderungen nicht. Uns auf Mutmaßungen zu schmeißen bringt nichts. Die Zeit ist eh gleich um.“ So warteten sie. Still, jeder in seinen Gedanken. Irgendwann hatte Salazar ihn mit einem stummen Zauber dazu gebracht sich hinzusetzen. Helga seufzte und stand auf. „Lasst uns alle Schüler zur großen Halle bringen. Ich will bei ihnen sein, wenn er sich wieder meldet.“ Ob das so eine gute Idee war? Sie würden vor den Schülern ausdiskutieren was sie zu tun hatten. Oder sie Vier gingen raus, während die Lehrer die Schüler beruhigten. Nickend stimmte er ihr zu. Nachdem sie alle Schüler in die große Halle verlegt hatten, schien jeder die Sekunden zu zählen. Kurz dachte Godric darüber nach, was er tun sollte sobald Voldemort wieder zu ihnen sprach. Immerhin konnte er sich schlecht an seinen Liebsten klammern wie vorhin. /Euer Gefühl ist schlimmer geworden?/ /Im Moment ist es gleichbleibend. Wie geht es Euch?/ /Ihr wisst es./ In der Tat. /Er wird dafür zahlen Godric, davor schützt ihn nicht einmal seine Verwandtschaft zu mir./ Oh ja. Salazar kannte da keine Gnade. Niemand vergriff sich an die Schüler Hogwarts, egal aus welchem Haus sie kamen. „Ich nehme an, ihr wisst, wen ich hier Momentan bei mir habe, nicht wahr?“ Voldemort klang belustigt, seine Stimme klang wie ein gruseliger Hauch und hatte etwas zischendes. „Was ich will, fragt ihr euch? Nun, gebt mir Harry Potter und ich werde sie gehen lassen. Alle unversehrt. Weigert ihr euch, werde ich Fenrir Greyback eines der Kinder zum Spielen geben. Weigert ihr euch dann immer noch... Nun, das werdet ihr dann erfahren. Ich erwarte dich Harry Potter. Ich erlaube dir, einen Weggefährten mit zu nehmen. Aber nur einen! Einen, der dann dein Leid mitansehen darf.“ Die Stimme erstarb erneut und die einkehrende Stille war fast wie der Moment der Stille, bevor es zu einem Massaker kam. „Wir dürfn' Harry nicht hergeben!“ Hagrid sprach als Erster und dann wurde es Laut. Von den Gryffindors kam zustimmende Worte, die Slytherin hingegen wollten ihn ausliefern. „RUHE!“ Schweigen. Helga schrie nie, umso verblüffender fanden es wohl alle. Er sah wie Harry nach Vorne trat, ihn ernst anblickte und dann alle Anderen. „Ich werde gehen. Keiner soll leiden, nur weil er mich will.“ „Harry, nein!“ „Gut.“ Zu deutlich spürte er die entsetzten Blicke seiner Freunde auf sich ruhen, doch Godric sah Harry einfach ruhig an, welcher ihm dankbar entgegen blickte. Noch. „Godric! Ihr könnt nicht einfach -“ „Jedoch werde ich dich begleiten Harry. Und vergesst es, ich lasse mich nicht umstimmen. Ich habe geschworen die Schule und ihre Schüler zu verteidigen. Jeden Einzelnen. Wenn ich mit Harry gehe, lässt er die Anderen und ich kann ihn verteidigen.“ „Nein!“ Salazars Stimme überschlug sich halb und er wusste genau, dass Salazar gerade kurz vor einem Ausbruch war. „Godric ich lasse Euch da sicherlich nicht mitgehen!“ Er verdrehte die Augen, schritt Richtung Ausgang und eine kleine Handbewegung machte deutlich, dass die anderen Drei ihm folgten. Kaum schloss sich die schwere Tür wurde er prompt von zwei aufgebrachten Frauen und einem wütenden Mann belagert, die versuchten auf ihn einzureden. „Freunde! Hört mir zu! Mir geht es nicht darum, dass ich Ruhm ernte, oder meinen Mut beweise! Mir geht es Einzig darum, dass keinem Schüler Leid zugefügt wird. Wenn einer von Euch mitgeht, vor allem Ihr Salazar, werdet ihr von Harry getrennt.“ „Was sagt Euch, dass er Euch nicht von ihm trennt?“ „Ich bin Gryffindor.“ „Was?“ „Es wird ihm Spaß machen, gerade mich dabei zusehen zu lassen, wie er leidet. Da tickt er wie Ihr Salazar, in seinem Blut fließt immerhin Slytherinblut! Helga, Rowena, Euch würde er vermutlich auf seine Seite ziehen wollen. Das Risiko besteht – und nein ich zweifel nicht ein bisschen daran, dass ihr auf unserer Seite bleibt! Außerdem werdet ihr alle woanders gebraucht.“ „Ach und wo?“ „Helga, ihr müsst hier bleiben, weil ihr am Besten die Schule ruhig halten könnt, außerdem könnt ihr im Notfall Verletzte heilen und könnt mit Rowena gemeinsam die Schule verteidigen. Rowena, ihr müsst Salazar helfen, aber auch hier bleiben. Voldemort lässt sich nicht töten, nicht solange wir nicht seine Horkruxe haben, versteht ihr?“ „Ich soll sie suchen?“ „Genau. Rowena unterstützt Euch. Meines Wissens nach müssten es Euer Medaillon, Helgas Trinkpokal, ein Ring der auch schon zerstört wurde, die Schlange -“ „Die Schlange?“ „Ja, er hat seine Schlange wohl zum Horkrux gemacht. Tagebuch ist schon down, also noch Rowenas Diadem.“ „Mein Diadem?“ „Ja Eure Tochter hat es ihm gesagt wo es ist und er hat es zum Horkrux gemacht. An mein Schwert kam er nicht ran.“ „Also noch Mal. Tagebuch und Ring, welche schon erledigt sind. Dann mein Medaillion, Diadem, Trinkpokal, und Schlange.“ „Genau. Aber ich befürchte, dass Harry...“ „Ja, ich hab es auch schon gespürt. Es gibt ein schwarzmagisches Ritual, dass die Seele aus den Gegenstand heraus zieht ohne es zu beschädigen. Müsste auch mit ihm klappen.“ Salazar seufzte, musterte ihn nun wieder genauer. Es gefiel ihm immer noch nicht, aber Godric wusste, er hatte ihn überzeugt. „Godric...“ „Salazar! Wir haben nicht viel Zeit. Wenn einer das Ganze überlebt dann ich. Außerdem... beeilt Ihr Euch doch dann erst Recht, nicht wahr?“ Helga grinste bei seinen Worten und selbst Rowena schien zu lächeln. Salazar fauchte. „Wehe Ihr sterbt!“ „Gut, Rowena kommt Ihr noch kurz mit rein, bevor Ihr Euch verschanzt?“ „Natürlich.“ Die beiden Frauen gingen wieder herein und sobald dies geschehen war, spürte Godric die kalte Steinwand hinter sich und die sündhaften Lippen auf die seinen. Wenn jetzt einer raus kam, wären sie geliefert, aber das waren sie auch damals schon und das hatte sie nie hiervon abgehalten. Also erwiderte er, drückte den Größeren auch näher an sich. /Ihr solltet etwas trinken./, übermittelte er ihm. Solch eine geistige Verbindung war echt praktisch. Man konnte sonst was tun und sich dennoch dabei unterhalten, so lange man die nötige Konzentration dazu hatte. Salazar löste den Küss, wanderte mit den Kopf etwas tiefer und biss in seinen Hals. Die spitzen Zähne durchdrangen die Haut sofort. Ein süßlicher Schmerz überkam ihn und er gab ein zufriedenen Seufzer von sich. Nach einer Weile hörte es jedoch auf und eine Zunge glitt über die Stelle sodass die Bissspuren sich sofort verschlossen und nichts mehr zu sehen war. „Wehe Euch passiert was.“ „Ich passe auf mich auf.“ „Aber Ihr werdet mehr auf Harry aufpassen.“ „Natürlich, aber ich glaub ich bin alt genug um auf uns Beide aufzupassen. Außerdem werdet Ihr doch Mal der edle Ritter sein, der uns rettet.“ „Ach und Ihr seid die 'holde Prinzessin' in Not? Zieht Ihr dann auch wieder ein Kleid an?“ Sofort erinnerte sich Godric und wurde leicht rot, während er seinem Freund eine Kopfnuss gab. „Salazar! Ganz bestimmt nicht!“ Der Schwarzhaarige lachte leicht, stahl ihm erneut einen kurzen Kuss, ehe sie in die Halle zurückkehrten. Pff, er und ein Kleid! Nein! Sicherlich nicht! Jetzt jedoch, sollte er nicht weiter darüber nachdenken, sondern auf die Situation. Also nickte er Harry zu und sie verließen die Halle. Noch immer protestierten viele, umso dankbarer war er, dass die anderen Gründer die Meute zurückhielten und ihnen somit den Rücken stärkten. Harry schielte rüber zu Godric, welcher soeben sein Schwert in sein Gemach gebracht hatte. Warum nahm er es nicht mit? Es wäre doch um einiges praktischer, oder nicht? Ein Schwert diente doch der Verteidigung und für Angriffe. Also warum ließ er es hier? „Weil sie uns die Waffen wegnehmen werden. Schwert – als auch Zauberstäbe.“ „Woher?“ „Dein skeptischer Blick sagt mehr als tausend Worte. Und bevor du fragst weshalb ich mitkomme: Wie bereits erwähnt, werde ich keinen Schüler leiden lasse. Ich bin hier um dich zu schützen und um die anderen Schüler zu retten. Außerdem wird so Salazar nur noch verbissener die Horkruxe suchen.“ Wieso verbissener? Er suchte sie? War es wirklich gut Salazar diese Aufgabe anzuvertrauen? Bestimmt suchte auch Dumbledore nach ihnen und wenn er schon kaum Erfolg zu verbuchen hatte... „Er ist Slytherin, Voldemorts Vorfahre. Wenn Tom befiehlt dich nicht zu töten, dann weil er es selbst tun will. Salazar würde auch nicht zulassen das mich jemand Anderes tötet außer ihm selbst.“ „Er will Sie töten?“ „Nein. Jedenfalls nicht immer. Aber wir haben inzwischen eine Recht... eigenartige Beziehung, in der wir uns regelmäßig... beißen wollen.“ Er schob diese seltsame Formulierung Mal auf ein Sprichwort, das früher gebräuchlich war, aber heute gänzlich Unbekannt. Beißen... vielleicht war es gleichzusetzen mit 'an die Gurgel gehen wollen' oder so. Ja das musste es sein. „Sir, wenn sie unsere Zauberstäbe nehmen...“ „Ach ja, gib mir Mal deinen Harry.“ Schnell kramte er in seine Tasche und zog seinen Zauberstab, reichte ihn an den Blonden weiter. „Dieser murmelte leise etwas, tippte mit seinen Zauberstab drauf und kurz leuchtete sein Zauberstab auf. Als Godric ihm diesen wieder reichte, spürte er jedoch keine Veränderung. Godrics hingegen verlor plötzlich die feste Struktur, wurde Gummiartig und legte sich wie ein Armreif um dessen Handgelenk. Ende und Anfang verschmolzen zu einem Löwenkopf und dessen Schwanz, in welchem der Kopf hinein biss. „Was zum?“ „Denk einfach daran, dass du ihn verbergen, aber bei dir tragen willst.“ Verwirrt betrachtete er nun seinen eigenen, dachte an die Worte und schon pulsierte Magie. Statt jedoch ein Löwe zu werden, wurde der Kopf zu einem Hirschen. Das Geweih war nicht all zu prächtig, aber dadurch störte es auch nicht. „Der Zauberstab nimmt in dieser Haltung oft die Gestalt des eigenen Patronus an.“ „Kann er zum Beispiel auch zu einer Uhr werden?“ „Habe ich nie ausprobiert. Wäre aber möglich. Aber ich glaube, da muss man noch extra eine Zauberformel hinzu fügen.“ Inzwischen waren sie aus Hogwarts raus, nährten sich dem Tor. „Können Sie Ihr Schwert nicht auch verändern?“ „Wozu? Es wird zu mir kommen, sollte ich es brauchen. Und dazu brauche ich keinen sprechenden Hut. Es ist meines und wird meinem Ruf immer folgen. Ich will nur nicht, dass man es mir nimmt und eventuell Banne darauf spricht, das würde den Aufruf verzögern. Aber nun still jetzt.“ Sie hatten die Sicherheit des Geländes verlassen und nur nach wenigen Schritten von Todessern umgeben. Gerade Mal so unterdrückte er den Impuls seinen Zauberstab zu zucken. Zweifelnd sah er zu Godric, welcher lächelnd da stand und somit die Todesser verunsicherte. „Bringt uns zu euren Herren. Im Gegenzug verlangen wir die Freigabe der Schüler.“ Ob sie wirklich Godrics Mitkommen dulden würden? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)