( ! )Blue Bird von quinnJPEG (Fluch einer Meerhexe) ================================================================================ Prolog: Roter Treibsand ----------------------- Auf der Insel 'Treibsand' scheint bereits die rote Sonne, bereit in die abendliche Dämmerung zu ziehen. Man hört feierliches Gelächter, Musik und ein großes Feuer in der kleinen Stadt die ein junges Mädchen von einem entfernten Berg beobachtete. Der Wind war mild, er säuselte durch ihr sanftes, blaues Haar und das Windspiel hinter ihr, was an der Eingangstüre ihres Hauses hing, klimperte ein wenig. Das Geräusch gab ihr das Gefühl nicht alleine zu sein. Doch die Wahrheit sieht anders aus. Einen großer Seufzer legte sie in den Wind, ihr Blick wurde trüb und das Glitzern in ihren Augen verschwand. Helen McGregor war einsam in ihrem kleinen Häuschen das sie vor vielen Jahren mit ihrer Mutter aufgebaut hatte. All das gesparte Geld was ihre Mutter verdient hatte, war um sie herum.  Jeder Holzbalken, jeder Nagel und selbst die Teller die hier liegen und einen verrosteten Rand bereits mit sich trugen - all das waren die Ersparnisse ihrer Mutter gewesen. Doch ihre Mutter war schon lange nicht mehr bei ihr gewesen und diese Last liegt schwer auf ihren Schultern. Alles was sie gelernt hat, jeden Umgang und das Weltbild ... Alles hat sie von ihrer Mutter gelehrt bekommen.  Sie setzte sich auf einen der vier Stühle am Esstisch und beäugte diesen. Er war sauber, vorhin hatte sie ihn frisch gereinigt, die ganze Küche strahlte vor Sauberkeit. Doch der Tisch trug so viele Narben in sich. Über eine Form, die einem Herz gleicht, streichelte sie lächelnd darüber und erinnerte sich daran wie sie entstanden war. Im alter von 10 Jahren saß Helen weinend unter dem Küchentisch, denn sie hatte versucht sich mit den Kindern aus der Stadt anzufreunden. Doch sie wurde verjagt ... mal wieder. Ihre Mutter hatte sie jedes Mal davor gewarnt, weshalb sie nicht auf Mitleid hoffte. Eher auf Prügel, oder eine Standpauke, wie sie es gewohnt war, doch an diesem Tag war es anders gewesen. Ihre Mutter machte den Tisch frei von allen Tellern, Zetteln und jeglichen Dingen die darauf lagen und breitete eine große Decke darauf aus, so dass Helen im Dunklen saß. Kein Wort von ihrer Mutter, nur die Geräusche ihrer Schuhe waren wahrzunehmen. Geklirre folgte und irgendwas schien hier abhanden gekommen zu sein, da sie kurz fluchte, als was auf den Boden fiel. "Verdamm mich, ehlender Kasten!" Das brachte die kleine zum grinsen. Dann war es wieder Still und die Mutter warf etwas über den Tisch. Es war eine Kette mit kleinen Kugeln die das leuchten anfingen sobald sie das Kerzenlicht wahr genommen hatten und sie leuchteten durch die Decke so dass Helen nicht mehr im dunklen saß, sondern umgeben von bunten kleinen Sternen war. Bevor sie an diesem Abend ins Bett gegangen war, saß sie mit ihrer Mutter am Tisch. Sie aßen ihr Lieblingsessen - Auflauf mit Thunfisch und frischen Orangen aus dem Garten ihrer Mutter. Nach vielem Gelächter und Geplapper folge eine Weile Stille. Bis Helen das fragte, was sie schon immer wissen wollte ...  " Mutti, warum darf ich nicht mit den anderen Kindern spielen?" sagte sie kleinlaut, beäugte vorsichtig ihre Mutter die sie verwundert ansah. Doch dann lächelte sie und holte tief Luft. "Weil du anders bist als sie. Etwas besonderes ... und das mögen sie nicht. Weshalb sie dich dann auch immer Ärgern." mit lieblichen Blick kam ihre Mutter auf sie zu und streichelte ihr übers Haar. "Heißt das, ... ich werde niemals Freunde haben?" ihre Augen wurden Rot und sie drohte wieder in Tränen auszubrechen. "Mein Schatz, natürlich wirst du Freunde finden." Doch leichter gesagt als getan. Wütend wurde Helen lauter "Warum bin ich so anders? Ist es mein Auge was ich von Papa habe?! Kommt er deswegen nicht mehr zurück!?" schockiert sah ihre Mutter die kleine Helen an, verschwand in Erinnerungen und starrte somit in die Leere. Dann nahm ihre Mutter das Messer in die Hand und versuchte ein schönes Herz in den Tisch zu ritzen. "Jeder Mensch ist anders, jeder von uns hat etwas an sich, was sonst niemand hat und einige von uns, so wie Du, stechen mit ihrer Besonderheit aus der Menge heraus. Das wird vielen nicht gefallen und einige werden es dir vermitteln mit allen Mitteln die sie haben ... Doch es gibt etwas, was jeder von uns hat, was gleich ist in jeglicher Hinsicht." Dann deutete sie auf die Brust ihrer Tochter und mit der anderen Hand auf ihre. "Wir alle haben ein Herz mit dem wir fühlen. Angst, Traurigkeit, Freude, Kraft ... Liebe." Ihre Mutter lächelte. "Lass dich nicht von etwas einnehmen, was du nicht bist mein Schatz." Das waren die letzten Worte an diesem Abend die sie gesagt bekommen hatte und seither, war das Zeichen auf dem Tisch, ihr Anhaltspunkt im Leben etwas zu erreichen.  Mittlerweile war Helen jedoch 20 Jahre geworden, lebt nun vollkommen allein und hat immer noch keinen einzigen Freund in ihrer Nähe. Niemand ist hier gewesen, als ihre Mutter starb um sie zu trösten, ihr Beistand zu geben, Halt und Sicherheit. Sie hat sich nur gebissen, Hürden überwunden und ist sogar in die Stadt gegangen und hat den Hass der Menschen auf sich genommen. Dann hörte sie ein quietschendes Geräusch, ihr Blick wandte in die Richtung woher sie glaubte es wahr zu nehmen und folgte ihm leise. Doch das Fenster war nur aufgegangen, es war schon so Alt gewesen ... Als sie es jedoch schließen wollte, fiel ihr Blick wieder auf die kleine Stadt. Wie sie das Fest des Sturmes feierten. Man sollte wissen, die Insel Treibsand, besteht wie der Name schon sagt, zwar aus Sand, doch es gibt viele grüne Flächen. Es ist wie ein Puzzle das immer abwechselnd Gras und dann Sand zeigte. Das Fest des Sturmes findet jedes Jahr Stadt um an die Taten des Kaisers zu denken, der die Stadt vor einem großen Sturm bewahrt hatte. Da fiel Helen etwas ein. Eilig rannte sie zu einem Regal in dem viele alte Bücher standen, wie auch die Geschichte von dem Sturmkaiser. Als sie es fand, blätterte sie es durch, bis sie die Zeilen fanden, die ihr Leben vielleicht verändern werden. Und da stand es ...  "Aak nan Parh, ein Wanderer der Insel, Träumer des Meeres und Kind des Diamantenfelsen. Als Außenstehender geboren, sein Schicksal war es, auf ewig in Einsamkeit zu leben und den Kontakt zu Menschen zu vermeiden. Jegliche Kommunikation war Verrat und wurde mit dem Tode bestraft. Aak nan Parh's Strafe ist es in den Sandwüsten zu leben, bis sein eigenes Ich sich selbst tötet und ihn von seinem Leid befreit. Durch seinen Arm, das Flammen und Hitze beeinflusst, Menschen in Angst versetzte und eine Gefahr darstelle, war es sein Schicksal ein Feind zu sein. Doch die Menschheit war im zu Dank verpflichtet als die Kleinstadt von der Insel Treibsand von einem riesigen Sandsturm heimgesucht wurde. Durch seine verfluchte Gabe war es ihm möglich den Sturm zu beeinflussen und seither feiert man seinen Einsatz und sein Schicksal das ihn letztendlich den Tod brachte." Wut überkam Helen. All die Jahre feierten sie einen Menschen der selbst nicht besser war als Sie. Zumindest glaubte sie das. Helen kam mit einem blauen und einem roten Auge zur Welt und wurde seither verstoßen. Es galt sie sei verflucht, würde eine Gabe besitzen die sie irgendwann innerlich zerfressen wird und das es sie angeblich früher oder später töten wird. 'Worte, nichts als Worte' pflegte ihre Mutter zu sagen. Doch was es wirklich damit auf sich hatte, wusste sie nie. Nach 20 Jahren wurde ihr bewusst, das dies nicht ihr Leben ist, für das sie bestimmt zu scheinen mag.  Jetzt oder nie.  Energisch, und schnell bewegte sie sich auf die Stadt zu und war entschlossen dem Ganzen ein Ende zu bereiten und damit vielleicht endlich Anerkennung zu bekommen. Sobald sie das Stadttor erreichte, waren die Wachen schon wahrlich begeistert von ihrem Auftreten. "Wen haben wir denn da, die Gregor-Tochter. Ist der einsame Berg ... zu einsam?" sie lachten alle beide, doch Helen hatte genug. "Lasst mich rein! Ich bin ein Bürger und habe dasselbe Recht wie alle anderen!" Einer der Soldaten war sichtlich unzufrieden mit ihrer Aussage und kam ein wenig auf sie zu "Ein Bürger? Ich kann mich nicht erinnern das irgendeiner unserer Bürger 2 verschiedene Augenfarben hat und dann ist eines auch noch Rot?" mit jedem Wort trat er ihr näher. Helen versuchte sich zu beherrschen. "Ich meine es ernst ich möchte -" - "Schon gut, schon gut. Komm Igor, lass sie rein. Die Menschenmenge wird sie sowieso fressen, du wirst keine Chance haben" mit diesen Worten gingen die Tor auf und sie sah die feiernden Menschen, die laute Musik dampfte ihr wie eine Lok durch das Ohr, doch sie trat ein, entschlossen und aufrecht bis die ersten Blicke auf sie fielen und die Menschenmenge immer mehr aufhörte zu tanzen und sich ein Weg sich bahnte. Jeder Blick auf sie gerichtet, durchbohrend wie ein scharfes Messer und plötzlich formten sie einen menschlichen Kreis um Helen. Einer der jüngeren trat hervor. "Sieh an, sieh an - Helen die verfluchte vom einsamen Berg wagt es doch tatsächlich in die Stadt zu kommen. Das man dich überhaupt eingelassen hat!" Matthew Spoon, Sohn des Burgermeisters und einer der damaligen Kinder die Helen gehänselt hatten. Allmählich wurde Helen wahnsinnig nervös, die ganzen Leute um sie rum brachte sie zum Schwitzen und ihre Knie wurden weich.Sie verspürte einen innerlichen Druck doch ihre Standhaftigkeit soll nicht umsonst sein, sie blieb hart. "Hört mir zu!" fing sie an. "Ich weiß, ihr alle könnt mich nicht ausstehen. Ihr seht mich als Gespött der Stadt, der ganzen Insel und wollt mit mir nichts zu tun haben. Doch habt ihr vergessen für wen ihr hier tanzt? Aak nan Parh, war genauso wie ich. Er hatte eine Gabe, eine Gabe die euch alle gerettet hatte. Ich frage mich also, warum verstoßt ihr mich?" Kurz war es still gewesen und dann geriet die Menschenmenge in Gelächter aus. Matthew ging auf sie zu "Aak nan Parh, der mit seinem Feuerarm! Das du dir so eine alte Geschichte raussuchst um dich 'schön' zu reden! Du bist ein Monster! VERFLUCHT! Du hast hier nichts verloren. Aak nan Parh, hat nach vielen Jahren zugegeben das sein Arm nicht echt wahr. Es war eine Attrappe um sich selbst beliebter zu machen, doch in Wahrheit hat er sich selbst zu einem Monster gemacht. Als das rauskam, wurde er natürlich gefeiert. Er und seine Feuerhand, die nicht durch irgendeine Gabe entstand. " Als er ihr nah gegenüber stand flüsterte er ihr noch einmal zu das sie nicht hätte herkommen dürfen. "Ich glaube dir nicht ... Niemanden von euch! Ihr wollt einfach nicht einsehen, dass ich etwas besitze, was uns vielleicht irgendwann einmal nützlich sein kann!" Doch sie lachten weiter. "Als könntest du etwas mit deinem Äuglein anrichten. Keine Männerherzen kannst du damit brechen, kein weinendes Kind zum Lachen bringen ... Nichts! Sieh es endlich ein." Der Druck in Helen wurde größer, ihre Haut wurde blass und sie fing an zu schwitzen. Sie ballte die Fäuste. Jetzt zusammenzusacken wäre das, was sie unbedingt sehen wollen würden. Matthew packte ihre Hand und hob sie in die Luft. "Sie will Anerkennung! Geben wir ihr die Anerkennung die Menschen wie sie verdienen!" Alle feierten Matthew's Aussage und er warf sie zu Boden. "Nein!" rief sie, doch die Meute warf sich auf sie, wie ein Rudel auf ihr Fleisch. Sie wehrte sich, doch sie wurde von allen Seiten festgehalten. Ihre Kleidung wurde zerrissen, ihr linker Ohrring hinunter gerissen das es blutete und dann ... dann passierte irgendwas mit ihr. Ihre innerliche Wut und der Druck hatten sich verbunden. Sie kniff die Augen zusammen, ihr Magen schmerzte und es fühlte sich an als würde heißes Wachs auf ihrer Haus fließen.  Ein Schrei, ein grelles, rotes Licht und danach folgte Stille.  Kapitel 1: Keine Rettung in Sicht --------------------------------- Die Stadt schien wie Still gelegt, die Lichter des Festes waren zersprungen und nur wenige Flammen loderten noch. Die Menschen waren starr, blickten auf ein und dieselbe Stelle. Auf die Stelle wo eben noch Matthew über Helen lag um sie zu demütigen. Doch jetzt lagen beide nur noch reglos am Boden, keiner bewegte sich und alle starrten gebannt auf die beiden hinab. Dann rührte sich einer von beiden, man konnte erkennen das es Helen war, denn ihre Hände wanderten zu den Schultern von Matthew und langsam schubste sie den Körper von ihm zur Seite. Tief Luft holend versuchte sie sich zu fassen, ihr Gesicht war Blass und viele blutige Wunden zierten ihr Gesicht. Dann wandte sie ihren Blick zu Matthew der sich immer noch nicht bewegte. Helen ignorierte die Menschenmenge um sich rum, denn der Anblick erschrak sie und schnell packte sie ihn, drehte ihn auf den Rücken und rüttelte an seinen Schultern. Dann traf sie ein leerer Blick. Seine Augen waren weit aufgerissen,  leer und seine Haut schon gräulich. Erschrocken fuhr Helen hoch, fiel jedoch gleich wieder auf die Knie. "MÖRDER" rief einer aus der Menge heraus. "VERBRENNT SIE" ging es weiter. Doch Helen schüttelte nur mit tränenerfüllten Augen den Kopf, sie sah zu Matthew und dann wieder zur Menschenmenge die sie immer mehr einengte. "Nein ich, ich hab das nicht gewollt, ich!" Ein Mann packte sie grob am Arm "Du bist eine Hexe, eine verfluchte Hexe!" Er hob seine Fackel in die Höhe "Wir feiern ein Fest um einen Mann zu ehren der uns vor dem Untergang bewahrt hat und jetzt feiern wir den Tod der roten Hexe!" Rote Hexe? fragte sich Helen. Damit war wohl sie gemeint.  Nie war es ihr Ziel gewesen ihn umzubringen, noch dazu wusste sie nicht mal wie sie das geschafft hatte. Alles geschah so schnell, aus dem nichts schoss diese Energie aus ihrem Körper und sie wusste nicht woher sie kam. Die Menschen zerrten sie auf den großen Platz während einige Männer den Holzhaufen, der eigentlich für das Feuerwerk gedacht war, umgestalteten und einen großen Pfahl hineinstellten. Sie machten Platz um eine Fläche zu zieren, wo Helen genug Sicht haben wird um die Menschen zu sehen, die sich über ihren Tod erfreuen werden. Sie währte sich mit Händen und Füßen, doch sie war machtlos und irgendwas sagte ihr, dass diese Kraftwelle von eben, kein zweites mal kommen würde. Es wurde weiter an ihrer Kleidung gerissen, an den Haaren gezerrt und ins Gesicht gekratzt.  Festgebunden am Pfahl, umgeben von unmengen an Holz war Helen dazu verdonnert als Hexe beurteilt zu werden und zu sterben. Ein Schicksal mit dem sie nun klar kommen müsse. Während die Menschen untereinander diskutierten wer denn das Feuer entfachen dürfte, schloss Helen die Augen und alles um sie verstummte noch einmal. Alles was sie nun vernahm war ein träumendes Lied einer kleinen Spieldose, das Bild ihrer Mutter war wieder vor ihr, wie sie lächelte und ihr die Hand entgegen streckte. Ein Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht, die Tränen kullerten ihr über die Wange und eine Fackel flog in den Holzberg.  Um sie herum entfachte sich das Feuer, es wurde schnell größer und kam immer näher, es wurde heiß, brennend heiß und wirklich unangenehm. Doch sie versuchte ihr Lächeln zubehalten. Also lehnte sie sich zurück, blickte in den Himmel, lächelte weiter und lies sich ihre Angst nicht ansehen. Wenn sie stirbt, dann soll es glücklich sein. Sie hielt sich an den Gedanken zu ihrer Mutter fest und plötzlich schoss über ihr direkt ein Pfeil in die Spitze des Pfahl's.  Wie vom Wirbelwind getroffen wurde sie von ihrem Leid befreit und stand auf einem Dach. Sie konnte auf die Menschenmenge hinab sehen und den Pfahl an dem sie eben noch gebunden war. "Sorry" sagte der Typ, der sie befreite. Die Menschenmenge tobte, sie war wütender als je zuvor und dann redete der Mann und schaffte es sie in Stillschweigen zu legen. "Ich unterbreche nur ungerne euer selbsternanntes Geburtstagsgeschenk, aber ich liebe Kuchen und den ersten Wunsch der Kerzen geht ja bekanntlich in Erfüllung. Also krall ich mir euer Kerzenschein, damit euer Wunsch nicht erfüllt wird, aber dafür meiner! Was meiner ist? Verrat ich nicht - sonst gehts ja nicht in Erfüllung. Aber eins kann ich euch verraten: Es ist viel besser als das ALLES hier!" und breitete dabei seine Hände aus. Es war zu Dunkel um genau zu erkennen wer sie da gerade gerettet hatte, doch das Licht des Feuers schien leicht auf sein Gesicht und das fiese Lächeln auf diesem sagte ihr, dass sie doch nicht gerettet war. Blitzartig drehte er sich um und gab Helen einen Haken der gesessen hat und beförderte sie damit ins Land der Träume.   Als Helen wieder aufwachte, war sie auf einem kleinen Boot gewesen und bereits mitten auf dem Ozean. Die Sonne schien und kein Wölkchen war zu sehen.  Als sie sich aufsetzen wollte, merkte sie dass ihre Hände zusammengebunden waren, dann stöhnte sie kurz auf, denn ihr Kopf dröhnte. "Ah, guten Morgen Kerzenschein!" Wie? Kerzenschein? Damit war wohl Helen gemeint. Helens gegenüber gab sich endlich zu erkennen. Ein kräftiger Typ, feuerrotes, strohes Haar und ein Lächeln das vom Teufel selbst stammen könnte. In einer Hand einen Dolch welchen er sich dann zwischen die Zähne packte um Helen aufzusetzen. "Nimms mir nicht übel, aber ich brauch die Kohle" und dabei kehrte er ihr leicht den Rücken zu. "Scheinst aber ja richtig beliebt gewesen zu sein. Aber ich will dir nicht in der Wunde puhlen, war sicher nicht gerade das gelbe vom Ei da auf deinem VIP Scheiterhaufen" sagte er. "Kannst du mal mit deinen schlechten Humor aufhören?" fauchte Helen ihn an worauf er sich leicht verwundert zu ihr umdreht. "W-Was?" er lachte auf "Wer von uns beiden ist denn gefesselt und ist froh wenn er sitzen kann?" Aber was dieser Typ nicht bemerkt hatte war, das Helen sich aus den Fesseln mittlerweile befreit hatte. Wieder etwas das sie von ihrer Mutter gelernt hatte. Kein Knoten war vor ihr sicher. Doch so fies dieser Kerl auch grinsen kann, das konnte Helen auch. "Du hast eines nicht bedacht, mein lieber" und da trat sie schon mit ihrem Fuß gegen sein Kiefer, stand nun auf beiden Beinen, wenn auch noch etwas wackelig und warf ihm die Schnur vor die Füße die eben noch ihre Hände umschlungen hatte. Der Fremde hielt sein Kiefer, seine Lippe blutete. Der Angriff kam so überraschend das er sich auf seine Lippe biss und der Dolch auf den Boden des Bootes fiel. "Verdammtes Miststück" und er kam nicht drumrum dennoch ein wenig zu grinsen. "Ich glaub allmählich ist mir bewusst, warum die dich verkohlen wollten." Helen setzte sich wieder hin, ihr war schwummrig gewesen, doch sie versuchte es ich nicht anmerken zulassen. "Eine ganze Menschenmenge kann mich vielleicht in die Knie zwängen aber ein Typ auf einem einsamen Boot? Das hättest du dir anders überlegen müssen ... Und was hast du nun mit mir vor?" Helen beäugte ihn immer noch. Sie fühlte sich richtig mutig so einen kräftigen Kerl eine reingehauen zu haben, doch was nicht ist, kann ja noch werden ... "Ich werd dich an die Marine ausliefern. Hexen wie du eine bist sind ganz schön viel Kohle wert und das kann ich gerade super gebrauchen!" Helen sah ihn mit großen Augen an "An die Marine? Gegen Geld? Hallo!? Ich bin doch keine Ware die man irgendwo verkaufen kann!" - "Naja, doch. Hab ich schon öfter gemacht! Einige waren mir sogar dankbar" sagte der Rotschopf und holte seine Karte raus. "Ich bin es aber nicht!" wurde Helen immer lauter. Doch er blieb ruhig und schaute kurz auf, musterte sie und sah wieder in die Karte. "Hmmm, ja, das hab ich mir schon irgendwie gedacht." Sprachlos saß Helen da. Sie konnte nichts tun, immerhin war sie auf offenem Meer. Sie würde innerhalb von 5 Minuten sterben, wenn sie jetzt vom Boot springen würde. Ein schwerer Seufzer ihrerseits der wie ein Echo übers weite Meer zieht.  Kapitel 2: Besuch bei der Marine -------------------------------- Das Segeln auf dem Meer hatte Helen nicht gerade gut getan. Nie hatte sie das Vergnügen gehabt mit ihrer Mutter mal über das Meer zu selgen, nicht einmal mit einem kleinen Boot. Ihre Mutter war stehts Seekrank gewesen und das würde bedeuten, sie hatte es ihr wohl vererbt. Trotz ihrer Übelkeit die man ihr eindeutig ansehen konnte, mit der grauen Haut und den rot unterlaufenen Augen, konnte sie in der Ferne einen Hafen entdecken den sie zusteuerten. Es war nicht mehr weit gewesen, höchstens noch 20 Minuten und dann kommt wohl der nächste Marterpfal für sie. Oder was auch immer sie sich für sie überlegt hatten. Noch konnte sie nicht entscheiden ob sie jetzt Angst haben solle oder einfach einen Weg aus diesem Schlamassel zu finden. Wenn sie jedoch ihren Gegenüber ansah, der ihr bereits seit Ewigkeiten den Rücken gekehrt hatte, war sie sich ziemlich Sicher ihm nicht überlegen zu sein. Dennoch wäre eine Flucht eine ganz schöne Idee, nur einfach nicht machbar in ihrem Zustand. Dem Hafen immer näher kommend, fing der Junge vor ihr an herumzuwerkeln und brachte das Boot zum schaukeln, was Helen natürlich alles andere als gut fand. "Könntest du dich vielleicht etwas weniger bewegen, wenn du nicht unbedingt willst, dass ich dir dein Boot vollkotze?" versuchte sie so wenig angenervt wie möglich rüber zu bringen, doch ihr Entführer gab ihr keine Antwort. Erst nach ihrem genervten Seufzer, stellte er ihr sich gegenüber. "Ich verrate dir mal was. Diese Übelkeit ist wohl das schönste was du je erlebt hast, nachdem du jetzt dann hinter Gittern leben wirst..." sein Ausdruck war Kalt und seine Taktlosigkeit stand ihm dennoch ins Gesicht geschrieben. Wer war er eigentlich genau gewesen? Gerne hätte Helen wenigstens das gewusst, aber irgendwie hatte sie das Gefühl er würde wieder mit so einer ekelhaften Antwort kommen, also beließ sie es dabei. Wenn sie eh bald hinter Gittern ist, würde sie ihn wohl nie wieder sehen. Angekommen im Hafen konnte sie schon einige Leute in Uniformen erkennen die überall mit großen Waffen an jedem Eck trapiert waren. Die Marine. Weglaufen ist wohl gar nicht möglich wenn sie nicht riskieren will erschossen zu werden. Sie war zu Schwach gewesen, was nicht gerade vom Vorteil war wenn man in so einer Situation eigentlich raus sprinten möchte. Unsanft nahm der Rothaarige Helen mit sich und zog sie an der Leine hinter sich her. Helen wurde noch kurz bevor sie eintrafen gefesselt, damit ihr die Flucht noch unmöglicher gemacht wird. Völlig verbittert hinterher stampfend sah sie sich um, wie strickt geregelt alles war. Keiner würde es wagen hier auch nur ein kleines Stück Dreck fallen zu lassen. Sie hatte das Gefühl das hier jeder weggepustet wird, der etwas macht was den Marine-Soldaten nicht passte. Aber gut. So oft wie sie ausgerissen war, konnte sie auch nichts anderes erwarten von den neuen Orten. Sie waren eben anders als wie die Insel auf der sie aufgewachsen war und wohl nie wieder zurück kehren würde ohne das die Leute sie wieder auf den Scheiterhaufen trapieren. Ganz vergessen. Sie kommt ja hinter Gittern! Sie gingen durch die großen Tore, einen weiten Gang entlang, ein Gang mit einem hellblauen Teppich der bis in die gefühlte Unendlichkeit ausgelegt war, zu ihren Seiten eine Tür nach der anderen, bis sie vor einer größeren standen, wo zwei Soldaten Wache standen. Sie wurden reingelassen und Helen's Entführer lies sie vor sich auf die Knie fallen, so dass sie vor einem Schreibtisch niederkniete wo ein Mann saß der ihr wirklich ein wenig Angst machte. Er war Marinakommandant, rießig, breite Schultern, ein Auge verloren und hatte eine Zigarre im Mund die alles vollqualmte. Sein Lächeln war breit als er auf Helen niederblickte. "Ganz niedlich. Und jetzt verrate mir was an ihr bitte so besonders ist, dass du meinen könntest, Geld für sie zu kassieren?" packte sie am Kiefer und zog sie etwas an sich ran um sie näher zu betrachten. Gelassen begutachtete der Junge das Geschehen. "Sie hat einen Jungen mit ihrem roten Auge getötet. Ich würde sagen eine Art von Fluch, aber es könnte auch mehr sein. Dachte mir, damit könnt ihr was gutes anfangen!" lächelte er breit und verschrenkte die Arme. Der Marinekommandant fing laut an zu lachen. "Ihr Auge hat einen Jungen abgemurkst? Du willst mich wohl auf den Arm nehmen! und stellte sich dann wieder hinter seinen Schreibtisch. Natürlich wollte er das nicht, immerhin wusste er was er auf der Insel gesehen hatte. Versuchend ihm zu erklären was geschehen war und ihn davon zu überzeugen das Helen ein gutes Kopfgeld wert war, hob der Mann daraufhin die Hand um ihm zum schweigen zu bringen. "Hör mir zu, lieber Samson. Wir machen jetzt schon lange Geschäfte und ich vertraue dir. Du schickst mir nicht einfach nur Müll, sondern wirklich etwas das ich will. Aber wenn ich mir das Mädchen so ansehe, dann sehe ich nichts was ich will ... Aber ich vertraue dir. Also nehme ich sie dir ab." Der junge Rotschopf hieß also Samson. So wusste Helen wenigstens noch das, ehe sie verschwindet. "Allerdings werde ich erst überprüfen was sie da für eine 'Macht' hat. Danach bekommst du dein Geld." Dinge die man als Kopfgeldjäger mal so gar nicht gerne hört. "Danach" kann man gut damit vergleichen wenn die große Liebe eine Abfuhr erteilt. Zumindest erging es Samson in dieser Situation so. Aber er willigte ein um das Vertrauen zu bewahren und es sich nicht zu verscherzen. Zwei Marinesoldaten packten Helen unter den Armen und zogen sie hinter sich her um sie in eine der Käfige zu setzen. Als einer draußen war, vor der Türe wartend auf seinem Partner, befreite dieser sie von dem Seil was sie eingeschränkt hatte. Dann verließ auch er den Raum und er wurde abgesperrt. Da saß Helen nun und würde versuchen sich so wenig wie möglich Gedanken darüber zu machen was nun passiert, doch der Kopf ist einfach Stärker. Ein wenig Angst überkam sie. Was würde wohl passieren? Nach einiger Zeit öffnete sich wieder die Tür und neben den Soldaten kam nun ein Mann in einem schwarzen Kittel hervor, richtete seine Brille wieder auf die Nase und sah sie vom Oben herab an. "Dann schauen wir uns doch mal an, was du für Wunder bewirkst." Dunkelheit. Schweres Atmen. Tropfender Schweiß. Als Helen wieder ihr Bewusstsein erlangt hatte, lag sie auf diesem Tisch, gefesselt mit Ledergürteln um Beine, Arme, Bauch und Hals. Man konnte schon Kämpfe erkennen, ihre Augen rot unterlaufen, ihre Wangenknochen zeigten das sie eindeutig zu lange hier war und Hungern musste, ihre Haut so grau wie die Mauern dieses Folterkellers. Der kalte Schweiß rinnte ihr hinunter, die Adern um das rote Auge wurden deutlicher. Dann kam der schwarze Kittel wieder in ihre Augenwinkel. Sie blickte in seine Richtung. "Da bist du ja wieder, ich dachte schon du bist tot! Aber du bist ja doch ganz schön taff..." dann schippste er mit der Hand und die Soldaten befreiten sie von den Ledergürteln, zogen sie an die Wand und legten sie in Ketten. Er legte die Spritze weg, die er Helen wohl vor ihrer Ohnmacht eingeflöst hatte und zog eine Art Peitsche hervor. Eine Lederpeitsche. Sie versuchte nicht daran zu denken wie Pervers er in Wirklichkeit noch sein konnte und schloß die Augen als er immer näher auf sie zu kam. Sie spührte ein Ziehen über ihrem Gesicht, dann am Bauch, an den Beinen. Sie schrie auf. Er peitschte sie und wollte so ihr die Macht entlocken die in ihr war. Er hörte nicht auf und prügelte sie gute 20 Minuten und brach dann vor Erschöpfung ab. "Du mieses Miststück. Du hast gar keine Kraft in deinem Auge, stimmts? Es ist einfach nur Rot! Vielleicht sollte ich es einfach mal rausnehmen und es mir genauer ansehen ..." Dann griff er zu einem scharfen Messer und ging auf Helen zu, packte sie am Kiefer und drehte sie zu sich, näher heran, die kalte Klinge gleitent an ihrer Wange entlang. Helen schrie innerlich, er soll die Finger von ihr lassen, doch sie bekam keinen Ton heraus. Ihr Hals schmerzte, wie eigentlich alles an ihr. Am liebsten würde sie ihm seine lange Nase abbeißen damit er ungefähr weiß, was er ihr da eigentlich antut. Dann holte er mit dem Messer aus. Dunkelheit. Ein Schrei. Kapitel 3: Auf der Flucht ------------------------- ...Dann griff er zu einem scharfen Messer und ging auf Helen zu, packte sie am Kiefer und drehte sie zu sich, näher heran, die kalte Klinge gleitend an ihrer Wange entlang. Helen schrie innerlich, er soll die Finger von ihr lassen, doch sie bekam keinen Ton heraus. Ihr Hals schmerzte, wie eigentlich alles an ihr. Am liebsten würde sie ihm seine lange Nase abbeißen damit er ungefähr weiß, was er ihr da eigentlich antut. Dann holte er mit dem Messer aus. Dunkelheit. Ein Schrei. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Samson befand sich gerade in den Kellermauern der Marine wo er sich zuvor eingeschlichen hatte. Ein Kinderspiel für ihn, der wo sein Geld damit verdient andere ausfindig zu machen, was er stehts auf leisen Sohlen tätigt. Das konnte er gut. Leise sein, sich anschleichen, im Schatten wandern. Der Schrei drang bis zu seinen Ohren vor und schockiert stellte er fest, dass seine Beute nicht einfach nur gefangen genommen, sondern auch noch gefoltert wurde. Er hatte nicht viel gewusst von dem was er sich da geangelt hatte, bis auf die Tatsache dass sie wohl eine Art von Hexe sei. Vielleicht war es auch einfach nur eine Art dieser Folter um herauszufinden wie man eine Hexe entlarvt? Ungewiss und mit schlechten Gewissen überflutet, macht er sich auf der Suche nach dem Schrei. Nach dem Mädchen das er entführt hatte und es jetzt noch einmal wagen würde. Als der Rothaarige sich durch die Gänge schlenderte, konnte er eine Kammer entdecken in der ein grelle Licht aus dem Türspalt drang. Die einzige die bisher eine Art von Lebenszeichen von sich gab. Mit leisen Schritten begab er sich in die Nähe dessen und versuchte einen Blick zu erhaschen. Ein Glück - Sie war nicht abgesperrt gewesen. Mit feinster Handarbeit öffnete er sie einen Spalt und konnte erkennen was in diesem Raum grob vor sich ging und was er sah, gefiel ihm gar nicht. Das Mädchen hing an der Wand, gelegt in Ketten die mittlerweile schon ihre Arme zum Bluten aufschürfte. Das Gesicht wurde von ihrem blauen Haar verdeckt doch es tropfte Blut au dem Boden. Es stammt eindeutig aus ihrem Gesicht. Doch wo war der Täter für dieses Übel? Vorsichtig zog er einen Pfeil hervor und seinen Bogen den er bereits die ganze Zeit in den Händen hielt. Fest umklammerte er noch einmal den Griff, atmete tief ein und sprang dann in den Raum und zielte auf - ... niemanden? Es war niemand zu sehen. Er suchte den ganzen Raum ab, näherte sich langsam der armen Helen und stolperte dann gegen - gegen einen Arm. Als sein Blick zu Boden fiel konnte er einen Mann erkennen. Blutüberströmt, seine Augen gar nicht mehr erkennbar und die Haut wie ausgetrocknet. Was zur Hölle!? Der lebt nicht mehr. Das war sicher. Er steckte seinen Pfeil wieder weg und packte seinen Bogen weg und legte eine Hand vorsichtig an das Gesicht des Mädchens an. Ein furchtbarer Anblick. Blut. Wohin man nur sah, war Blut. "Scheiße. Ich hol dich hier raus." und suchte nach den Schlüssel für die Ketten an denen sie fest hing. Ein Blick auf den Tisch hatte gereicht. Er lag platziert wie auf den Präsentierteller. Eilig nahm er ihn an sich und öffnete die Ketten. Und dann ertönte eine Sirene. Schockiert blickte er hin und her und dann fiel sein Blick zu dem toten Marine-Arzt. Oder was auch immer er genau zu sein vermag. Er hatte in der Hand eine Art mobiles Gerät mit verschiedenen Knöpfen und das hatte er vorher noch nicht. Irgendwie konnte er wohl seine letzte Kraft nutzen eine Art Alarm auszulösen. Das war natürlich jetzt ganz blöd. Da hätte Samson wohl genauer kontrollieren müssen! Egal, jetzt ist es zu spät und nun müsse er sich beeilen. Die Ketten gelöst, packte er sich das Mädchen auf die Schulter, spannte den Bogen unter ihren Po um einen besseren Halt zu haben und lief los. Den Gang entlang musste er feststellen das die Marine ihren Job aufjedenfall immer ernst genommen hatte. Da waren nämlich schon die ersten, richteten ihre Pistolen auf ihn und schossen Wild drauf los. Flink schoss er in den nächsten Flur und konnte noch eine Stimme hören die schrie Nicht schießen! Wir brauchen sie lebend! Was hatte das alles zu bedeuten? Was war mit diesem Mädchen? Doch keine Zeit um sich jetzt solche Fragen zu stellen. Einfach nur noch raus hier! Als er es geschafft hatte unversehrt aus dem Keller zu laufen, erwartete ihn vor dem Marine Hauptquartier eine halbe Armee die mit Waffen auf ihn richteten und zwischen ihnen qualmte eine Person hervor mit der er vorhin noch verhandelt hatte. Schmutzig lachend blickte er auf den Jungen nieder. "Ja, was seh ich denn da? Du nimmst deine Beute wieder mit?" Samson wurde wütend. "Ich kann es nicht ausstehen wenn meine Beute so misshandelt wird. Besonders nicht wenn ich dafür nicht mal bezahlt werde! Pech gehabt." da spürte er an seiner rechten Wange einen schmerzenden Stich der nach und nach anfing zu brennen und fühlte wie warme Flüssigkeit über die Wange lief. Sein Gegenüber hatte seine Waffe gezückt und ihn knapp an der Wange verfehlt. Bestimmt geplant. Egal. "So ist das eben, wenn man mit mir Verhandelt. Ich möchte eben sehen was deine Beute wert ist, bevor es Cash gibt! Ich dachte ich hätte mich klar ausgedrückt!" - "Das ging zu weit!" schrie Samson ihm entgegen und ein zweiter Schuss. Direkt an seinem linken Arm entlang. Mistkerl. Mit langsamen und gelassenen Schritten kam er auf ihn zu und seine Statur wurde immer größer, je näher er kam. Samson war richtig angepisst von ihm. Er konnte Helen nicht von sich nehmen, denn jeder wartete nur wie ein Geier darauf, dass er das tat. Dann würden sie ihn überwältigen, wohlmöglich erschießen und sich Helen krallen. Das wäre der ganze Aufwand nicht wert. "Mädchen, du schuldest mir was..." murmelte er wütend und fing an zu laufen. Direkt auf ihn zu und genau damit hatte er nicht gerechnet. Mit einer hochgezogenen Augenbraue blieb dieser stehen, während Samson sich direkt vor ihm duckte und dann nach oben sprang und ihm so gegen das Kiefer mit seinen Kopf schlug. Dann lief er an ihm vorbei. Nicht schießen! konnte er noch hören als er lief und lief, bis er von der Marine entfernt war. Keiner folgte ihm und das war grußelig genug gewesen. Egal - nicht stehen bleiben. Seine Schritte wurden immer langsamer, denn mit dem extra Gewicht auf seinen Schultern war es nicht leichter gewesen! Verdammt. Er musste damit rechnen das jederzeit jemand um die Ecke schießt und ihm das Handwerk legt wenn er stehen bleiben würde, also versuchte er so weit zu laufen, so weit seine Füße ihn eben trugen. Doch es ging nicht anders. Er musste verschnaufen, weshalb er in eine Gasse abbog. Eine alte, rostige Türe war neben ihm zu erkennen und er fragte sich ob die Möglichkeit bestand, einfach sich Eintritt zu Gewehren. Kurz legte er seine Beute ab und warf sich dann leicht gegen die Tür. Doch wie von Zauberhand ging sie von selbst auf, wo Samson dann mehr in den Raum hineinstolperte, sich versuchte zu fangen und gegen einen Berg Schrott krachte. Verdammte Scheiße, was sollte denn dieser Scherz werden? Begraben unter dem Müll blickte er zu dem Übeltäter, auf die Hoffnung es war jemand der ihm nichts antun konnte. Da stand ein Mädchen mit zwei langen Zöpfen in pechschwarz und silberner Schmuck an ihren Kleidern war ein großes Augenmerk-mal für ihn. Aber auch ihre eiskalten, blauen Augen die in seine Richtung leuchten waren sehr Erwähnenswert. "Hast du sie noch alle? Gut das ich ein wenig später aus dem Haus gehen wollte, sonst wäre mir ja was entgangen!" gab diese zischend entgegen. Grummelnd versuchte Samson sich aufzuraffen und als dies endlich geschafft war, kam er der Dame ganz nah. Er war einen Kopf, nein zwei, größer als sie gewesen und fühlte sich überlegen, doch sie lies sich davon überhaupt nicht einschüchtern. "Ganz schlecht jetzt. Ich brauch einen Unterschlupf für ein paar Stunden! Dann muss ich sowieso von hier verschwinden." ging an ihr vorbei und zog Helen mit in den Raum. "Und werde ich vielleicht gefragt?" Das Mädchen setzte sich auf einen Stuhl und begutachtete sein Tun und auch das Mädchen dass - wie sie schockierend feststellte - Blutüberströmt war. Ihre Stimme wurde dabei etwas sanfter, eilte zu ihr auf die Knie und strich ihr das blutige Haar aus dem Gesicht. "Was ist ihr denn passiert?" - "Ich weiß es nicht..." und mehr brauchte dieses neugierige Kind auch nicht wissen. "Schließ die Tür." Gesagt - Getan. Es vergingen gute Stunden und derweil hatte sich das Mädchen dazu entschlossen Helen zu helfen in dem sie das Blut aus ihrem Gesicht und Haar schaffte. Pflegte ihre Handgelenke und als sie fertig war, widmete sie sich Samson, den Fremden. "Du bist doch dieser Möchtegern-Kopfgeldjäger, nicht wahr?" dabei stand sie auf und reichte ihm die Hand. "Ich bin Mae." Samson der am Stuhl alles beobachtete, stellt sich ihr gegenüber und schenkte ihr nur einen angenervten Blick. "Möchtegern? Wer erzählt denn bitte so einen Mist, ich bin alles andere als ein Möchtegern." und reichte ihr die Hand mit der Meinung sich nicht vorstellen zu müssen, da er anscheinend ihr Bekannt war. Währenddessen öffnete hinter den beiden Helen ihre Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)