Rejection finds Affection von katzendrache (Goku x Vegeta - Ablehnung und Zuneigung) ================================================================================ Kapitel 6: Chapter 6 - Planet Yasei, I -------------------------------------- So, dieses Kapitel hat mich einige Nerven gekostet, weil es so lang ist. Eigentlich hab ich viel weniger rein gepackt, als ich ursprünglich vor hatte und noch eigentlicher sollte das Kapitel mit der Handlung noch weiter vorankommen. Wenn ich so weit geschrieben hätte, wie ursprünglich geplant, hätte es wahrscheinlich 50 Seiten... Ich hoffe, ihr habt Spaß dran. Ich hab definitiv welchen gehabt. :) Meinungen über meine OCs dürfen gerne angegeben werden. ------------- CHAPTER 6 - Planet Yasei (Heimat) ------------- Die letzten Tage der Reise vergingen für die Saiyajins wie im Fluge. Beide schienen so zufrieden und ausgelassen, wie noch nie. Das lag wohl zum Großteil an der neugewonnenen Nähe, die sie sich gaben. Und langsam schien auch die anfängliche Scheu, sich dem anderen zu öffnen, zu verschwinden. Sie schienen sich aneinander zu gewöhnen und langsam lernten sie unbewusst, dem anderen zu geben, was dieser brauchte. Und gerade die Tatsache, dass sie sich dieser Entwicklung absolut nicht bewusst waren, führte dazu, dass sie einander vertrauen lernten und sich nicht mehr blöd vorkamen, wenn sie sich vom anderen nahmen, was sie begehrten. All diese Dinge machten ihr Kampftraining noch intensiver, denn sie konnten sich in einer völlig neuen Art fordern. Sie achteten aufeinander und so bekam jeder genau so viel ab, wie gut war, bevor eine Pause eingelegt wurde. Vegetas Ehrgeiz war geweckt. Es machte ihn fast wahnsinnig, dass Kakarott zum Super-Saiyajin geworden war. Er wollte sich einfach nicht damit abfinden, dass die Legende nur einen einzigen zuließ. Sein neuer Vorsatz war, legendär zu werden, indem er die Legende ausschlug und selbst auch diese Grenze überwand. Immerhin war er der Prinz der Saiyajins. Was sollte ihn schon davon abhalten? Außerdem hatte er in Kakarott einen Trainingspartner, der ihn dieser Grenze durchaus nah bringen konnte. Wie es der Bordcomputer prophezeit hatte, kamen sie in der südwestlichen Galaxie an. Doch wohin genau sie eigentlich mussten, wussten sie nicht. Woher auch. Sie nutzten die Gelegenheit und landeten auf dem erstbesten bewohnten Planeten. Da ihre Vorräte langsam zur Neige gingen und sie sich seit Tagen kleinere Rationen an Essen einverleibt hatten, war es sowieso an der Zeit, einige Dinge zu besorgen. Sie landeten einige Kilometer außerhalb von einer großen Stadt, die sie vom Himmel aus gesehen hatten. Von dort aus flogen sie in die Metropole, die von seltsamen Wesen bewohnt wurde. Son Goku hatte solche Dinger noch nie gesehen... Sie schienen von irgendeiner wabernden Konsistenz zu sein, rosa, glibberig und schleimig und dennoch trugen sie Kleidung. Sie hatten keinen Eigengeruch und kommunizierten in einer seltsamen, hohen Tonlage, die Son Goku eine Gänsehaut über den Rücken trieb. Wenigstens schienen sie friedlich zu sein. Vegeta hingegen kannte diese Viecher. Er hatte mal eines gesehen, das bei Freezer eine Audienz gehabt hatte. War nicht sonderlich gut davon gekommen. Freezer hatte es in winzige Schleimbatzen zerlegt, weil es ihm einen Friedensangebot gemacht hatte. Die beiden Saiyajins suchten zunächst einen kleinen Pub auf, in dem sie sich nach dem neuen Saiyajin-Planeten erkundigten. Der Prinz hatte erwartet, dass diese Wesen – Noneianer – von Furcht und Respekt ergriffen werden würden, bei Erwähnung des stolzen, erbarmungslosen Volkes, das das seine war, aber da hatte er weit gefehlt, denn die Noneianer kannten sein Volk zwar und wussten genau, nach welchem Planeten er suchte, jedoch schienen sie ein ziemlich gutes Verhältnis zu den Bewohnern dieses Planeten zu haben. Und Auskunft gaben sie äußerst gerne und bereitwillig. Insgeheim fragte sich Vegeta, was das wohl zu bedeuten habe. Die Saiyajins kamen ihrem Ruf nicht nach? Wieso? Da sie kein Geld hatten, fiel es ihnen schwer, Essen zu beschaffen, zumal Son Goku darauf bestand, dass sie niemanden bedrohen und berauben würden. Vegeta hatte nur verächtlich geschnaubt, aber was konnte er gegen Kakarott schon ausrichten? Also hatte sich Son Goku auf die Suche nach Essen gemacht und Vegeta schon mal zum Raumschiff zurück geschickt, dem dies nur allzu recht war. Er wollte sich nicht dazu herablassen, nach Essen höflich zu fragen. Er, der Prinz der Saiyajins! Wenige Stunden später stieß Kakarott wieder zu ihm ins Raumschiff, schwer bepackt mit allerlei verrückten Dingen zu essen. Das Essen, das die Schleimwesen zu sich nahmen, war einfach nicht zu vergleichen mit der festen Nahrung, die man im Rest des Universums verzehrte. Dennoch schmeckte sie nicht übel und machte die beiden Saiyajins vorerst satt. Während Kakarotts Abwesenheit hatte Vegeta schon die neuen Koordinaten eingegeben, die sie von den Noneianern bekommen hatten und die sie auf den neuen Saiyajin-Planeten bringen würden. Bald schon befanden sie sich also wieder draußen im Weltall und fieberten ihrer neuen Heimat entgegen. Planet Yasei. „Wie lange brauchen wir, bis wir dort sind?“, fragte Son Goku und schob sich noch einen letzten Happen von dem seltsamen Brot in den Mund. Gespannt blickte er von seinem Sitz nach draußen in die Sterne. Vegeta seufzte. Er hatte genug vom Weltraum. Erwartungsvoll starrte er auf den Bordcomputer vor sich. „Laut Computer etwa zwei Stunden.“ Gerade wollte er sich selbst einige wichtige Fragen darüber stellen, wie es weiter gehen würde, wenn sie auf Yasei gelandet wären, aber er kam nicht dazu, denn auf einmal legten sich Kakarotts Arme von hinten um ihn. „Schön“, säuselte er in Vegetas Ohr und verursachte ihm damit eine wohlige Gänsehaut. „Dann haben wir ja noch genügend Zeit, um uns ein bisschen auszutoben...“ „Lass den Scheiss, Kakarott“, herrschte Vegeta ihn an. Er wollte nur noch ankommen und endlich wieder mal irgendwo für länger bleiben. Dieses Raumschiff wurde ihm langsam zu eng. Er brauchte Platz. Er wollte sich schon gegen Kakarotts Annäherungsversuche wehren, als dieser plötzlich damit begann, lüstern an seinem Hals entlang zu küssen. Genüsslich atmete Vegeta aus. Es tat so gut... Son Goku bemerkte, dass Vegetas Abwehr gerade dahin schmolz und er genoss es jedes mal ungemein, wenn der Prinz in seinen Armen wie Butter zerfloss. Sachte drehte er Vegetas Kopf zur Seite und küsste ihn verlangend. „Ich will dich...“, hauchte er ihm zu. „Sofort...“ ----- „Wir sind gleich da“, seufzte Son Goku und blickte nach unten zu Vegeta, der im rechten Winkel zu ihm lag, dessen Kopf auf seinem Bauch. Seit einigen Minuten schon lagen sie nackt und unbewegt auf dem Boden und hingen ihren Gedanken nach. Sie hatten es noch zweimal wie die Verrückten miteinander getrieben und waren dann einfach an Ort und Stelle liegen geblieben. Jetzt, wo sie es hier im Cockpit getan hatten, waren sämtliche Orte des Raumschiffes entweiht. Vegeta erhob müde seinen Kopf und blickte zum Bordcomputer, dessen Anzeige immer wieder aufblinkte, als Zeichen, dass sie in wenigen Minuten landen würden. Ächzend erhob er sich von Kakarotts Bauch und begann, seine Kleider zusammen zu suchen. Und langsam bildete sich ein Knoten in seinem Hals, gebündelt mit einem Kribbeln im Bauch. Aufregung. Immerhin hatte er wirklich absolut keine Ahnung was, und vor allem wer, ihn erwarten würde. Gedankenverloren starrte er aus dem Frontfenster, während Kakarott sich ankleidete. „Das ist er?“, fragte der größere Saiyajin schließlich, als er sich zu Vegeta gesellte. Der Prinz nickte. „Scheint so.“ Vor ihnen lag ein Planet. Ein ziemlich kleiner Planet. Son Goku zog nachdenklich die Augenbrauen hoch. Dieses Gestirn war höchstens so groß wie der Mond der Erde. Also doch recht klein, wenn man ihn mit Planeten wie Namek verglich. Auch Vegeta schien eher unzufrieden mit der Größe seines neuen Reiches. Aber besser, als nichts. Zumal wusste er ja nicht mal, wie viele Saiyajins Freezer überhaupt überlebt hatten. Yasei war ein blauer Planet, wie die Erde. Und doch anders. Nicht nur, dass er viel kleiner war. Nein. Er schien nur einen einzigen Kontinent zu haben. Ein einziges zusammenhängendes Stück Land. Umgeben von Meer. Das Land machte ungefähr ein Drittel der Fläche des Planeten aus und hatte so gut wie kein Gebirge. Das war selbst aus dem All zu erkennen. Wenig später drang das Raumschiff in die Atmosphäre des Planeten ein. Es beschleunigte kaum, was auf eine normal hohe Schwerkraft hinwies. In der Mitte des Landes befand sich eine riesige Stadt, deren Randgebiete sich teilweise bis zum Ozean hinauszogen, nur an manchen Stellen fand man vereinzelt Waldstücke und kleinere Berge. Sie steuerten per manueller Steuerung auf die Stadt zu. Man hatte ihr Raumschiff bereits längst bemerkt. Nach wenigen Augenblicken erkannten sie den riesigen Palast, direkt im Zentrum der Stadt. Vegeta hielt direkt darauf zu, bis er einen riesigen Landeplatz entdeckte, der ein direkter Ausläufer des Palastes war. Son Goku war klar gewesen, dass Vegeta direkt zu diesem Palast fliegen würde. Immerhin war er der Prinz der Saiyajins und würde mit Sicherheit sein Erbe einfordern. Aber würde er das so einfach bekommen? Was, wenn diese Saiyajins ihn nicht mehr als König wollten und mit ihrem aktuellen Herrscher zufrieden waren? Abgesehen davon konnte er sich nicht vorstellen, dass ein paar überlebende Saiyajins in so kurzer Zeit eine solch gewaltige Zivilisation hatten errichten können. Vegeta hatte im Grunde die gleichen Gedanken, wie sein Partner und diese Ungewissheit machte ihn verrückt. Aber bald würde er ja Klerheit bekommen. Und er würde sich sein Volk zurückerobern, koste es, was es wolle! Aber wie würde es mit ihm und Kakarott weiter gehen? Eigentlich ging er schon fast davon aus, dass sie weiterhin zusammen bleiben würden, aber war das so selbstverständlich? Unbemerkt wand er seinen Blick zu Kakarott, der aber nur wie gebannt die Stadt musterte. Aus seinem Blick konnte er nichts lesen, was das betraf. Der Kloß in seinem Hals schwoll an. Er wollte ihn nicht verlieren, aber das konnte er ihm nicht sagen. Das wäre schwach. Endlich landete das Raumschiff auf dem weitläufigen Flugplatz. Für die Größe des Areals befanden sich hier eigentlich recht wenige Flugmaschinen. Bevor sich das Raumschiff öffnete, zog Son Goku Vegeta zu sich und legte seine Arme um dessen Rücken. Vegeta schaute ihn unverwandt an. Dann beugte Son Goku sich zu ihm und küsste ihn zärtlich. Willig stieg der Prinz in den Kuss ein. Es schien ihm anders, als sonst. Sehnsüchtiger. Als sie sich voneinander lösten blickte Son Goku ihm eindringlich in die Augen. „Ich hoffe, dass das nicht der letzte war“, flüsterte er mit ernstem Blick. „Laber nicht!“, befahl Vegeta und lief rot an. Kakarott machte sich also die gleichen Gedanken wie er... Als sie über die Einstiegsrampe ausstiegen, erwartete sie schon ein Empfangskommitee. Eine ganze Horde seltsam gerüsteter Soldaten mit Handfeuerwaffen stand ihnen skeptisch gegenüber. „Wer seid ihr?“, fragte derjenige, der augenscheinlich das Kommando hatte. Vegetas Augenbrauen schossen verwirrt in die Höhe. Das waren keine Saiyajins. Eine gewisse Skepsis machte sich in ihm breit. Hatten die Noneiander ihnen etwa Mist erzählt? Wenigstens schien von diesen Kerlen hier keine Gefahr auszugehen. Selbst ihre Waffen wirkten absolut obsolet. Auch Son Goku beobachtete diese Soldaten eher skeptisch. Keine Saiyajins... Waren sie hier richtig? „Wir suchen nach Saiyajins. Könnt ihr uns sagen, ob sie auf diesem Planeten sind?“, fragte er frei raus und setzte ein entwaffnendes Lächeln auf. Freundlichkeit hatte ihm doch schon immer weiter geholfen. Der befehlshabende General stutzte. „Wer will das wissen?!“ Vegeta grummelte genervt und trat einen Schritt vor. „Vegeta. Prinz aller Saiyajins. Und jetzt gebt uns endlich eine Antwort!“ Beschwichtigend legte Son Goku seinem Freund eine Hand auf die Schulter. „Beruhig dich, Vegeta.“ „Ich will mich nicht beruhigen!“, entfuhr es dem Prinzen lautstark, während er die Hand wegschlug. „Ist ja gut...“, säuselte Son Goku halblaut. Der General starrte ihn einen Augenblick verwirrt an, so als wüsste er nicht mit der Situation umzugehen. „Öh“, antwortete er schließlich. „Ja, ähm, natürlich, euer Hoheit, folgt mir bitte!“ Vegetas Stirn legte sich in Falten. 'Euer Hoheit'? Gab es hier etwa wirklich Saiyajins? Oder war das nur ein Trick? Der General führte die beiden Neuankömmlinge in einen kleinen Saal im Palast. Sie wurden gebeten, sich zu setzen und zu warten. Sie würden sofort den König verständigen. Vegeta knurrte bei der Erwähnung eines Herrschers, der nicht er selbst war. Aber er war ja gespannt, was das für ein Kerl sein mochte. Er blickte zu Kakarott, der sich in einem der Sessel niederließ. Er wirkte nicht halb so skeptisch, wie er selbst, aber er hatte ja eigentlich auch keinen Grund dazu. Son Goku bemerkte Vegetas Unruhe und blickte ihn weich an. „Reg dich ab, Vegeta. Lass das einfach mal auf dich zukommen. Ist doch spannend.“ Mir knirschenden Zähnen setzte sich der Prinz nun auch in eine der bequemen Sitzgelegenheiten. Dieser Raum war prachtvoll und seine Decke ziemlich hoch, genau wie der Teil vom Palast, den sie bis hierher schon gesehen hatten. Vieles war in Gold gehalten und wäre auf anderen Planeten wohl als altmodisch durchgegangen. Man ließ sie ziemlich lange warten. Zwischendurch kam mal eine menschlich aussehende Frau mit rosafarbenen, langen Haaren herein und brachte ihnen etwas zu trinken. Von Vegeta wurde sie mit kalter Ignoranz gestraft, während Son Goku sie gleich fragte, wie lange sie noch warten mussten und was sie über Saiyajins wusste. Ob es hier tatsächlich Saiyajins gab. Sie nickte verschüchtert, gab aber ansonsten keinen Laut von sich, sondern verließ den Raum schnell wieder mit hochrotem Kopf. Frustriert nahm Son Goku einen Schluck von dem Getränk, welches das Mädchen gebracht hatte. Es schmeckte süß und zugleich erfrischend. Genervt schlug Vegeta es ihm aus der Hand. „Bist du bescheuert oder was?!“, brüllte er Kakarott entgegen, der ihm nur einen verwirrten Blick schenkte. „Was ist, wenn die uns vergiften wollen?! Wir haben doch keine Ahnung, ob es hier wirklich Saiyajins gibt oder ob die hier nur sonst wer sind und uns festsetzen wollen!“ Son Gokus Augen weiteten sich. So wütend hatte er Vegeta lange nicht erlebt. „Jetzt komm mal runter...“ Bedröppelt hob er das heruntergeworfene Glas wieder auf und stellte es unversehrt zurück auf das Tablett. Er konnte ja verstehen, dass Vegeta unter Anspannung stand, aber dieser Planet schien nicht, als würde er sie irgendwie erledigen können. Selbst wenn man ihnen wirklich feindlich gesonnen war, aber diesen Eindruck hatte er nicht. Irgendwann hatte Vegeta begonnen, nervös mit seinem Finger auf der Armlehne des Sessels herunterzutrommeln. Genervt beobachtete Son Goku dieses Geschehen, sagte aber nichts dazu. Irgendwie ahnte er, dass jeder überflüssige Kommentar gerade sein Tod sein konnte. Er rollte mit den Augen. Wie lange sollte sie hier denn bitte noch warten? Mit einem Mal wurde die große Tür zum Saal lautstark aufgestoßen. „Vegeta?!“, fragte der Kerl, der gerade hereingestürmt kam. Instinktiv sprangen die beiden Saiyajin auf und gingen in Kampfstellung doch schon binnen einer Sekunde löste Vegeta diese wieder auf. „Tarble?!“, fragte er ungläubig. Einige Augenblicke herrschte absolute Stille in dem großen Zimmer. Die beiden starrten sich an. Vegeta irritiert. Tarble zutiefst erfreut. Und dann stand da noch Son Goku. Verwirrt. „Wer?“, fragte er schließlich. Vegeta entspannte sich und verschränkte die Arme. „Kakarott, darf ich dir Tarble vorstellen? Mein kleiner Bruder. Tarble, das ist Kakarott. Ein Saiyajin von der Erde.“ „Bruder?“, fragte Son Goku ungläubig. „Von der Erde?“, fragte Tarble unwissend. „Tja“, sprach Vegeta mit geschlossenen Augen. „Da scheint ihr wohl was gemeinsam zu haben, was? Beide nicht auf Vegeta-Sei groß geworden, weil ihr zu schwach ward. Und, Bruderherz, was ist aus die geworden? Doch noch ein Kämpfer?“ „Ich freu mich auch, dich zu sehen“, witzelte Tarble, der noch einmal gut einen Kopf kleiner war, als sein großer Bruder. Son Goku hatte nicht erwartet, dass Vegeta noch Familienmitglieder hatte. Aber wenn er genauer hinsah, fand er eine gewisse Ähnlichkeit in den Gesichtszügen. Nur dass dieser Bruder definitiv kein Kämpfer war. Er schien geradezu winzig... „Folgt mir“, wies Tarble seine beiden Gäste an. „Ich führe euch rum.“ Vegeta war immer noch skeptisch. Jetzt jedoch aus anderen Gründen. Tarble als König? Das schien ihm doch schwer vorstellbar. Der kleine Saiyajin führte die beiden quer durch den Palast, bis hinaus auf einen riesigen, halbrunden Balkon. Von hier oben konnten sie einen riesigen Teil der Stadt sehen, die sich bis zum Horizont und darüber hinaus erstreckte. „Ihr habt sicherlich viele Fragen“, stellte Tarble fest. „Ich will euch einige beantworten.“ Er blickte hinaus in die Ferne. „Ich weiß nicht, wie viel ihr schon von diesem Planeten gehört habt, aber scheinbar habt ihr uns ja gesucht. Vegeta, dies hier ist der Planet auf den ich als Kind verbannt wurde, weil ich zu schwach war. Ich bin hier groß geworden. Obwohl ich unter den Saiyajins als eher schwach gelte, war ich scheinbar der stärkste Bewohner auf Yasei und deshalb war ich schnell relativ bekannt hier. Yasei besteht nur aus einem Land, beziehungsweise einer einzigen großen Stadt, die einfach nur Yasei genannt wird. Yasei ist dafür bekannt, dass man niemals die gesamte Stadt sehen kann, denn die Krümmung des Planeten lässt nicht zu, dass man von einem Ende zum anderen sehen kann. Nur hier vom Palast aus, von ganz oben, kann man in allen Richtungen das Ende sehen. Das Meer.“ Er seufzte. „Die Bewohner dieses Planeten kommunizieren wenig mit anderen Völkern. Sie leben von ihrer eigenen Landwirtschaft und hatten ein relativ unterentwickeltes Verständnis von Technik. Bis vor ein paar Jahren.“ Er machte eine bedeutungsschwangere Pause und blickte dann seinen Bruder an. „Vor einigen Jahren landeten hier einige Saiyajins, die mich suchten. Sie erzählten mir... von der Zerstörung Vegeta-Seis und vom Tod aller.“ Betroffen senkte er den Kopf. „Es war schrecklich. Der Gedanke, dass alle tot waren, dass ich Vater und dich niemals wieder sehen würde...“ Vegeta grunzte verächtlich. Immer diese Gefühlsduselei. Ihn hatte damals auch niemand danach gefragt, wie es ihm mit der Zerstörung seiner Heimat ging. Aber wenn er sich so zurück erinnerte, war er einfach nur froh gewesen, dass er seinen Vater endlich los war. Diesen Bastard... „Und weiter?“, fragte der Prinz genervt. Tarble schaute ihn missmutig an. „Wohl immer noch der sture Idiot von früher, was?“ Blitzschnell packte Vegeta seinen kleinen Bruder am Kragen. „Pass auf, was du sagst!“ Doch dann besann er sich und ließ ihn wieder runter. Verschränkte seine Arme und wand seinen Blick über die Stadt. Tarble wechselte einen Blick mit Son Goku, der entschuldigend drein blickte. Aber Tarble kannte seinen Bruder ja... Er war schon als Kind störrisch und missmutig gewesen. „Jedenfalls haben mich diese Saiyajins gesucht, weil sie wussten, dass ich als Mitglied der königlichen Familie nun ihr rechtmäßiger Herrscher war. Dass du noch lebst, Vegeta, das wusste ja niemand. Wir dachte alle, Freezer hätte...“ Er vollendete den Satz nicht, weil ihm in diesem Moment bewusst wurde, dass Vegeta wohl all die Jahre unter Freezer gelebt hatte. „Was ist eigentlich aus diesem Scheusal geworden?“, fragte er ablenkend. „Gibt's nicht mehr“, antwortete Vegeta kurz angebunden. Son Goku nickte zustimmend und Tarble lachte freudig. „Herrlich!“, rief er frei heraus. Vegeta waren diese ganzen Gefühlsäußerungen einfach nur zuwider. Er knurrte leise. „Und jetzt?“, fragte er kalt. „Jetzt bist du König?“ Tarble nickte. „Ja. Die Saiyajins haben sich hier niedergelassen. Es dürften so um die achtzig Leute gewesen sein. Kämpfer, Wissenschaftler, Bürokraten, bunter Haufen. Haben die Leute hier ganz schön aufgemischt. Haben ihre Technik revolutioniert und weiter entwickelt. Seitdem geht es Yasei richtig gut. Die beiden Völker haben sich vermischt, es gibt zahlreiche gemischt-rassige Paare, die Familien gegründet haben, aber auch reine Saiyajin-Familien, die sich weiter fortpflanzen. Es ist einfach toll, wie beide Völker davon profitieren. Es gibt kaum Streitereien, aber mehr interplanetaren Handel und somit auch mehr Kontakt zu anderen Völkern. Und das alles ganz ohne Kriege und Waffen. Alles friedlich.“ „Pah!“, rotzte der Saiyajin-Prinz heraus. „Wie konntest du unser Volk nur zu solchen Luschen werden lassen?!“ Tarble schüttelte wissend den Kopf. „Keine Luschen, Bruderherz. Im Gegenteil. Es gibt einige Kampf-Schulen, in denen Saiyajins uns Yaseier gleichermaßen ausgebildet werden, um den Planeten im Ernstfall zu beschützen. Einige unter ihnen sind ziemlich ambitioniert. Ich weiß nicht, ob du dich noch an Broly erinnerst. Er leitet die größte Kampfschule, die sich direkt hier unten im Palast befindet. Außerdem ist er Leiter der royalen Legion. Oder Mint, er hat früher mit dir trainiert. Auch er leitet eine der Kampfschulen, aber eine im östlichen Stadtrandgebiet.“ Vegetas Blick verdüsterte sich. Broly und Mint? In der Tat erinnerte er sich an die beiden. Auch wenn er Broly nur aus Geschichten kannte. Und Mint war tatsächlich ein guter Freund von ihm gewesen. Ebenso erbarmungslos und kaltblütig wie er selbst. Das würde ein Wiedersehen geben... „Dir wird es hier gefallen, Brüderchen, glaub mir.“ Tarble grinste Vegeta fröhlich an, doch dieser grummelte nur. Son Goku trat einen Schritt auf den Prinzen zu. „Klingt doch alles toll, Vegeta.“ Irgendwie mochte er diesen Tarble. Sie schienen viel gemeinsam zu haben. Abgesehen von der Tatsache, dass dieser Knirps ein wahnsinniger Schwächling zu sein schien. Aber immerhin legten sie Wert auf die gleichen Dinge. Dieser Planet kam ihm gerade wie das Paradies vor. Eine Stimmung wie auf der Erde. Friedlich, fröhlich, aber mit einem Touch von Kampf. Genau sein Ding. Und er war sich sicher, dass es Vegeta auch gefallen würde, wenn er endlich seine Sturheit ablegen würde. „Komm schon, Vegeta...“ Natürlich war der Prinz anderes gewohnt und würde das Kämpfen und Streiten wahrscheinlich vermissen, aber nach all dem Getue mit Freezer würde er vielleicht doch endlich zur Ruhe kommen... Doch der Prinz blickte einfach nur angepisst in die Ferne. Irgendetwas stimmte mit ihm nicht. Er wirkte unzufrieden. Son Goku und Tarble tauschten verwirrte Blicke aus. Son Goku zuckte mit den Schultern. Plötzlich fiel es Tarble wie Schuppen von den Augen. „Vegeta...“, sprach er provokativ. Er wusste genau, was sein Bruder wollte. „Für wann soll ich deine Krönung ansetzen?“ Die Augen des Prinzen weiteten sich und er starrte seinen Bruder an. „Was?“ Tarble imitierte die Haltung seines Bruders, indem er die Arme verschränkte und sein Kinn anhob. „Laut Saiyajin-Recht bist du der Erstgeborene und somit der rechtmäßige Herrscher.“ „Natürlich bin ich das“, giftete Vegeta, um seinem Ruf gerecht zu werden. Sicherlich würde er jetzt nicht vor Dankbarkeit seinem Bruder um den Hals fallen. Aber er war zufrieden. Als Herrscher würde er sich mit diesem seltsamen Planeten schon arrangieren können. Tarble grinste selbstzufrieden. Er hatte nicht lange mit seinem Bruder gelebt und kannte ihn nicht sonderlich gut, aber sein Ruf war ihm voraus geeilt. Im Grunde war er ziemlich leicht zu durchschauen. Und er selbst hatte die Krone nie wirklich gewollt. Er war in diese Rolle gedrängt worden, als die Saiyajins auf Yasei angekommen waren. Noch bis zum Sonnenuntergang standen sie auf dem großen Balkon. Tarble wusste einiges zu erzählen, das für Vegeta und Son Goku von Interesse war. Als es zu Dämmern begann, lud er die beiden ein, mit ihm zu Essen. Gierig schlangen die beiden Neuankömmlinge das Essen herunter, das ihnen kredenzt wurde. Seit Wochen hatten sie nichts gescheites zwischen die Kiefer bekommen und nun war es wie ein Fest für Mund und Magen. Tarble staunte über so viel Volumen... „Ich werde euch zwei Zimmer herrichten lassen“, erklärte er, als das Schmatzen der beiden halbwegs versiegt war. „Kakarott, ich kenne zwar deine Pläne nicht, aber meinetwegen kannst du gerne hier im Palast wohnen. Ist ja genügend Platz.“ Er grinste ironisch. „Danke, Tarble“, sagte Son Goku, der nicht mal auf die Idee gekommen war, Vegetas kleinen Bruder mit 'Majestät' anzusprechen. Das war einfach nicht seine Art. Für ihn waren alle gleichwertig. „Aber eigentlich habe ich das nicht vor.“ Sofort hatte er die ungeteilte Aufmerksamkeit der beiden Brüder. Vorallem die Vegetas. Hatte er das richtig gehört? Kakarott wollte nicht im Palast bleiben? Fast schon entgeistert starrte er seinen Begleiter an. Dieser schien das zu merken. „Palastleben ist einfach nicht mein Ding“, erklärte er ernst und fixierte Vegeta. „Dieser ganze Prunk ist nichts für mich.“ Dann wand er sich Tarble zu. „Ich dachte eher daran, mir erstmal die Stadt und das Umland anzusehen, vielleicht finde ich ein Fleckchen, wo ich bleiben möchte. Ich bin in den Bergen aufgewachsen und sehne mich nach diesem ganzen Weltall-Gereise nach Natur.“ „Aber du kannst doch auch von hier aus in die Natur rausfliegen“, sprach Vegeta fast etwas zu hektisch und merkte gar nicht, wie klein er sich unbewusst vor Kakarott machte. Aber er wollte nicht, dass er ging! Son Goku blickte ihn irritiert an. Dann lächelte er melancholisch. Er hatte verstanden, dass Vegeta ihn lieber in seiner Nähe haben wollte. Aber er konnte einfach nicht. Er musste raus, mal wieder den Wind und die Sonne spüren. Im Freien schlafen, mit anderen Leuten Kontakt haben, jagen gehen, schwimmen. Nicht in diesem Luxus versinken. Und in der Bürokratie. „Ich kann nicht anders, Vegeta...“, versuchte er, sich zu erklären. Aber er traf nur den nun erkalteten Blick des Prinzen. „Wie auch immer...“, murrte er und nahm sich noch etwas zu essen. Mehr um sich abzulenken und Kakarott nicht ansehen zu müssen, als weil er noch Hunger gehabt hätte. Betrübt senkte Son Goku den Kopf. Es tat ihm leid, dass er Vegeta alleine ließ, aber seit er die Erde verlassen hatte, hatte er kein einziges Mal auf seine eigenen Bedürfnisse Acht gegeben und nun... forderte sein Körper diese Entscheidung. Er war ja nicht weg. Yasei war ja nicht gerade riesig. Als der Abend zur Neige ging ließ Tarble die beiden Saiyajin von einem Diener zu Gästezimmern bringen. Diese Nacht würde Son Goku noch im Palast verbringen, um nicht mitten in der Nacht hinaus zu müssen. Und für Vegeta war noch kein eigenes Gemach hergerichtet. Ihre Zimmer lagen direkt nebeneinander. Der Diener verschwand, nachdem er sie ihnen gezeigt hatte. Wortlos trat Vegeta in seines und schloss die Türe hinter sich. Son Goku blickte ihm bedröppelt hinterher. Er konnte Vegeta verstehen. Seit Wochen waren sie zusammen unterwegs, hatten diese verquere körperliche Beziehung und wahrscheinlich hatten sie beide nicht damit gerechnet, dass ihre Wege sich nun trennen würden. Mehr oder weniger. Er hatte es selbst erst entschlossen, als er vom Balkon aus über Yasei geschaut hatte. Es hatte ihn regelrecht dort hinaus gezogen. Unentschlossen stand er vor Vegetas geschlossener Türe und lehnte seine Stirn dagegen. Der Gedanke, wieder ohne Vegeta zu leben, schmerzte ihn. Aber noch mehr schmerzte ihn der Gedanke in diesem gold-lastigen Palast zu verrotten. Er seufzte gegen das schwere Holz. Auf einmal klopfte es von der Innenseite der Türe gegen seine Stirn. Irritiert blickte er das Holz an. „Ich weiß, dass du da draußen stehst“, erklang Vegetas Stimme von drinnen. „Verschwinde oder komm rein. Oder willst du da draußen zelten?“ Son Goku lächelte leicht. Vegetas zynische Seite war einfach zum Anbeißen. Es irritierte ihn immer noch, wie sehr der kaltherzige Prinz ihn anzog. Sachte öffnete er die Türe und trat ein. Vegeta war gerade dabei, sich in dem Zimmer umzusehen. Sein Blick war ausdruckslos. Nichts verriet, ob es ihm hier gefiel oder nicht. Son Goku wusste nicht, was er sagen sollte. Irgendwie schien die Stimmung zwischen ihnen angespannt zu sein. „Hey Vegeta...“, brachte er schließlich hervor. Der Prinz hatte sich mittlerweile am Fenster postiert und starrte in den Himmel. Der Mond war fast voll. „Ich will nicht wegen dir aus dem Palast fort, falls du das denkst.“ „Wieso sollte ich das denken?“, fragte der Prinz wie aus der Pistole geschossen. Was fiel diesem Kerl überhaupt ein? „Fühl dich bloß nicht wichtiger, als du bist.“ Das hatte gesessen. Hart presste Son Goku seine Kiefer aufeinander. „Gut“, presste er dann hervor. „Dann brauch ich mir ja kein schlechtes Gewissen machen.“ Mit diesen Worten stapfte er zur Türe. Das musste er sich nicht bieten lassen, nach allem, was er für diesen Idioten getan hatte. „Kakarott, warte!“, rief Vegeta hastig. Son Goku drehte sich erwartungsvoll, aber mit ernstem Blick um. „Was?“ „Lass uns... nicht so auseinander gehen...“ Verlegen blickte der Prinz zu Boden. Son Goku musste lächeln. //Dieser Idiot. Sein Stolz wird ihn noch irgendwann in die Einsamkeit treiben...// (Er wusste nicht, wie recht er damit noch haben würde...) Entschlossenen Schrittes ging er auf Vegeta zu und zog ihn in eine Umarmung. Gedankenverloren versenkte er seine Nase in Vegetas Haarschopf. //Riecht so gut...// „Vegeta...“ säuselte er. Zu gerne wollte er bei ihm bleiben. Für immer. Aber es ging nicht. Selbst wenn Vegeta genau so empfinden würde, wie er, würde er es niemals zugeben. Abgesehen davon, dass sie einfach viel zu unterschiedliche Vorstellungen vom Leben hatten. Sehnsüchtig lehnte Vegeta seine Wange an Kakarotts Schlüsselbein. Die Worte 'bitte geh nicht' lagen ihm schon förmlich auf der Zunge, aber er ignorierte geflissentlich diese Gefühle. Gefühle waren minderwertig. Er würde ihnen niemals zum Opfer fallen. Eine ganze Weile standen sie so aneinander geschmiegt mitten in dem großen Gästezimmer. Sie waren beide müde und geschafft von den vielen Impressionen des Tages. Der Beginn eines neuen Lebens. „Lass uns schlafen gehen“, beschloss Son Goku schließlich irgendwann und ließ von Vegeta ab. Wie selbstverständlich zogen sie sich aus und legten sich gemeinsam in das große Bett. Seit Wochen schliefen sie gemeinsam. Es schien das Normalste von der Welt für sie geworden zu sein. Wärmesuchend schmiegte Vegeta sich in Kakarotts Armbeuge und ließ sich eng umarmen. Insgeheim fragte er sich, ob es ihre letzte gemeinsame Nacht sein würde oder ob Kakarott irgendwann zu ihm zurück kommen würde. Oder ob er wohl ein komplett neues Leben anfangen würde, draußen im Umland von Yasei. Sicher würde er dort irgendwelche Leute kennen lernen und neue Kontakte knüpfen. Dabei wollte er ihn doch am liebsten für sich alleine haben. Immerhin war er doch eigentlich seine Kampfbeute. Melancholisch seufzte er und begann, Kakarotts Schlüsselbein mit Küssen zu liebkosen. Diese kleine Wölbung hatte es ihm besonders angetan. So perfekt. Als Reaktion darauf spürte er, wie Kakarott liebevoll seinen Rücken streichelte. Oft in letzter Zeit hatten sie sich in dieser Weise angefasst. Fast war es schon ein Ritual. Die eine Berührung verlangte nach der anderen. Unbewusst fragte Vegeta sich, ob seine Albträume wohl wieder anfangen würden, wenn er wieder alleine schlief. Seit Kakarott nachts neben ihm lag, hatte er eine ruhige Nacht nach der anderen gehabt. Freezer war wie weggefegt. „Kommst du zur Krönungsfeier?“, fragte er schließlich gegen Kakarotts Haut. „Klar“, antwortete dieser sanft. Vegeta grinste. Das war ja nicht allzu lang hin. Neckisch griff er nach Kakarotts Po und drückte eine der Backen. Kakarott kicherte kurz auf und rollte sich dann provokant auf Vegeta. Blickte ihm durchdringend in die Augen. Er fand dort einen Ausdruck, den er von Vegeta noch nicht kannte. Melancholie? Schwermut? Zärtlich strich er über die Wange des Prinzen und küsste ihn schließlich. Er wusste: Wenn Vegeta jetzt sagen würde 'ich liebe dich, bleib bei mir', dann würde er bleiben. Solange dieser es wollte. In dieser Nacht schliefen sie noch einmal mit- und beieinander. Beide im Ungewissen darüber, ob es das letzte Mal gewesen sein sollte. Keiner von ihnen hoffte das. ----- Son Goku erwachte vom Zwitschern zweier Vögel, die sich draußen neugierig auf dem Fensterbrett niedergelassen hatten. Sachte löste er sich aus der engen Umarmung Vegetas, der noch seelenruhig schlief. Er streckte seine unaufgeweckten Muskeln einmal genüsslich durch, ehe er sich auf seine Hand gestützt aufsetzte. Draußen schien die Sonne. Ein vorfreudiges Lächeln überzog sein Gesicht. Auf dieses folgte sofort ein melancholischer Ausdruck, als er seinen Blick zu Vegeta senkte. Der Prinz sah so friedlich aus, wie der so da lag und schlief, mit halbgeöffnetem Mund. Bewusst vermied Son Goku, dem Objekt seiner Begierde zart über die Wange zu streicheln. Er wollte ihn ein letztes Mal anfassen, aber er hatte zu viel Angst davor, dass er erwachen würde. Er wusste, es war ziemlich arschloch-mäßig, ohne Abschied zu verschwinden, aber wie würde Vegeta wohl reagieren? Er würde wahrscheinlich sowieso einen auf gefühlskalt machen. Da behielt er lieber als Erinnerung, wie sie glücklich und total ausgepowert nebeneinander eingeschlafen waren. Ein schwermutiges Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er sich daran erinnerte, wie hemmungslos Vegeta sich ihm in der letzten Nacht hingegeben hatte. Zwei verschwitzte Körper, vereint in verzweifelter Ekstase... Eigentlich wollte er seinen Prinzen gar nicht verlassen. Wahrscheinlich würde er es sowieso nicht lange durchhalten und Vegeta ständig besuchen. Aber jetzt musste er sich erstmal um sich selbst kümmern. Rasch und lautlos erhob er sich aus dem Bett und verschwand im Badezimmer, um sich frisch zu machen. Als er fertig war, entdeckte er einen Schrank, auf den er nun zielstrebig zusteuerte. Mitten im Schritt erstarrte er, als er hörte, wie Vegeta sich im Bett herum drehte. Leise wand er sich dorthin um. Vegeta schlief noch. Er atmete auf. In dem großen, hölzernen Schrank fand er Kleider in verschiedenen Größen und suchte sich welche heraus, die ihm passten. Ähnliche Kleidung, aber prunkvoller, hatte er gestern an Tarble gesehen und auch an einigen der Diener. Scheinbar die Mode auf Yasei. Luftig, locker, bunt. Genau sein Geschmack. Endlich was anderes, als diese enge Kampfkleidung im Raumschiff. Unauffällig tat der Prinz der Saiyajins so, als wäre er nicht erwacht. Er drehte sich im Bett um und stellte sich schlafend. Natürlich hatte er längst gemerkt, dass Kakarott aufgestanden war. Würde er wirklich ohne Abschied verschwinden? Irgendwie versetzte ihm dieser Gedanke einen Stich ins Herz. Andererseits... Wie sollte er sich verhalten, wenn Kakarott sich verabschiedete? Vorsichtig riskierte er einen Blick auf den Saiyajin, der sich gerade einkleidete. Er hüllte sich in eine weite hellgrüne Hose und ein dunkelblaues, ärmelloses Shirt, das locker über dem Hosenbund hing. Durch den tiefen V-Ausschnitt konnte man die Ansätze seiner Brustmuskeln frei sehen. Es stand ihm wahnsinnig gut und am liebsten hätte Vegeta es ihm sofort wieder vom Leib gerissen, aber er wagte es nicht, sich als wach zu offenbaren. Mit Schwermut beobachtete er, wie Kakarott zum Fenster schritt und es öffnete. Die zwei Vögel, die davor saßen, flogen leichtfüßig davon. Vegeta öffnete seine Augen einen winzigen Spalt breit und konnte Kakarotts Lächeln von der Seite sehen. Er schien sich wirklich darauf zu freuen, dort hinaus zu kommen. Oder freute er sich, von ihm weg zu kommen? Mühsam unterdrückte er ein unzufriedenes Knurren. Dann bemerkte er, wie sich Kakarotts Kopf zum Bett umwandt und schnell schloss er seine Augen wieder. Er hörte Kakarott leise sagen „Bis bald, Vegeta...“ und meinte, eine gewisse Trauer aus den Worten zu hören. Aber vielleicht war das auch nur Wunschdenken. Dann war er verschwunden. Vegeta richtete sich im Bett auf und starrte durch das offene Fenster. Plötzlich überfiel ihn eine grausame Einsamkeit, die ihm den Hals zuschnürte. „Gewöhn dich lieber dran“, redete er sich ein. Dann erhob er sich. Er hatte viel zu lernen und zu sehen, bevor er diesen Planeten regieren konnte. Wenn seine Krönung war, wollte er über alles peinlichst genau bescheid wissen. Außerdem war dieser Kram eine willkommene Abwechslung und Ablenkung. Endlich konnte er sein Erbe antreten. Endlich konnte er seinen Platz einnehmen. ----- Gut gelaunt überflog Son Goku die Stadt. Seine neue Heimat. Eilig hatte er es heute nicht. Er würde sich für alles so viel Zeit nehmen, wie er Lust hatte. Stundenlang zog er weitläufige Kreise über die Stadt und den gesamten Kontinent, betrachtete alles genau, prägte sich jede Gegend ein. Und war fasziniert davon, wie vielfältig dieser Planet zu sein schien. Während im Westen nahe beim Palast unzählige, riesige Villen standen, schien der Norden eher arm zu sein, und auch ärmer zu werden, je näher man dem Stadtrand kam. Überfluss und Armut... In gewisser Weise erinnerte ihn dieser kleine Planet an die Erde. Nur dass hier alles viel komprimierter beieinander lag. Wenn man im Westen bis zum Stadtrand flog, kam man in ein riesiges Industriegebiet. Aber im Gegensatz zu der Industrie bei den Menschen, war es alles andere als schmutzig. Man schien sogar an jedem kleinen Fleckchen ungenutzter Fläche kleine Bäume gepflanzt zu haben. Die Gebäude schienen neu, weiß, fast steril. Und das einzige, was man vom Himmel aus hören konnte, waren dumpfe Schläge, die von Maschinen ausgeführt wurden, während man einige Wissenschaftler vor den Bürokpmplexen mit Computern in der Sonne arbeiten sehen konnte. Gierig atmete Son Goku die warme Sommerluft ein. Er fragte sich, ob er auf Yasei wohl auch Jahreszeiten gab oder ob dieses herrliche Wetter das ganze Jahr über bleiben würde. Übermütig flog er weiter hinaus, dorthin wo die Indutsrie schon fast bis ins Meer hinausragte. Azurblau lag es unter ihm. Das tiefe Nass. Er verminderte seine Flughöhe, so dass er nun direkt über die Wasseroberfläche hinwegglitt. Er konnte kleinere Fische entdecken, die sich nah an der Oberfläche tummelten, um Sonne zu tanken. Kleinere Schiffe und Kutter lagen in einem kleinen Hafen. Neugierig flog er weiter hinaus. Auf diesem Planeten schien es wirklich tatsächlich keine Inseln zu geben. Um sich dessen zu vergewissern, beschloss er, einmal den Planeten zu umrunden. Theoretisch müsste er ja dann am östlichen Stadtrand wieder rauskommen. Nach einer Weile sah er tatsächlich Land auf sich zukommen. Er grinste, als wäre Weihnachten, als er sah, dass sich Berge vor ihm auftürmten. Zwar nicht viele und auch nicht sonderlich hohe, aber immerhin waren es Berge. Munter raste er darauf zu. Wenig später landete er auf einer Wiese nahe dem Gipfel des größten Berges. Hinter ihm lag das Meer und vor ihm erstreckte sich die Stadt. Weit in der Ferne konnte er den Palast erkennen. Er sah winzig aus von hier und man bemerkte ihn nur, wenn man ihn suchte. Am Fuß des Berges war ein Dorf. Bestimmt an die zweihundert Häuser, aber im Gegensatz zum Rest der Stadt hauptsächlich kleine, bescheidene Häuschen mit Garten oder Hof. Im umliegenden Land gab es Wälder und Wiesen, große Felder. Viel Landwirtschaft. Weitere vereinzelte Dörfer. Einen See, einige kleine Flüsse und Bäche. Und weit dahinter die riesenhafte Stadt. Aber hier draußen schien es richtig ruhig. Noch einmal atmete er die reine Bergluft ein, ehe er sich im Sturzflug ins Tal stürzte. Sein Magen hatte sich bemerkbar gemacht. Vielleicht würde er in einem der Wälder etwas jagen können. Neugierig betrachtete er die seltsamen Bäume. Sie sahen zwar ähnlich aus, wie die auf der Erde, aber ihre Blätter waren um einiges größer und länger. Außerdem hingen überall diese seltsamen Lianen... //Da kommt mir doch eine Idee...// Lässig verflocht er einige der langen Pflanzenseile miteinander, so dass sie bei Gewicht nicht gleich rissen. Als er noch ein Kind war hatte ihm sein Großvater einiges über das Fallen stellen beigebracht. Es war an der Zeit, dass er dieses Wissen mal wieder herauskramte. Schon nach wenigen Minuten hatte er eine super gute Falle aufgebaut, die auslösen würde, wenn ein Tier sich mit der Pfote in der Schlinge verfing. „Perfekt!“, lobte er sich selbst. So würde er sich die Mühe ersparen, nach Tieren zu suchen. Er wusste ja auch noch gar nicht, was es hier eigentlich alles gab. Gemütlich schlenderte er durch den Wald, bis er auf einer Lichtung ankam, die von einer hellgrünen Wiese bedeckt war. Ein kleiner Bach floss ungehindert durch das Dickicht. Son Goku sammelte Feuerholz und baute sich eine Feuerstelle, unweit vom Wasser entfernt. Dann ließ er sich am Bach nieder und tauchte seine Füße in das angenehm kühle Wasser. Er seufzte verträumt. Das war definitiv ein Planet, an den er sich gewöhnen konnte. Mit in den Bach hängenden Füßen legte er sich nach hinten in das Gras. Seine Gedanken drifteten zur Erde. Zu Son Gohan und Chichi. Für einen Moment tat es ihm leid, dass er die beiden so zurück gelassen hatte, immerhin gehörte er zu dieser Familie und sie hatten sich auf ihn verlassen. Aber was sollte er tun? Ihn hatte es nun mal fort getrieben. Er fragte sich, ob Vegeta etwas damit zu tun hatte... Und ob er wohl jemals wieder auf die Erde zurück kehren würde?... Wie Son Gohan sich wohl entwickeln würde? Wahrscheinlich würde Chichi ihn mit Schulsachen überhäufen und er würde nicht trainieren können. Im Grunde hatte er immer etwas gegen Chichis Erziehung gehabt, auch wenn er Schule wichtig fand. Aber sie übertrieb es immer gleich mit allem, was sie sich in den Kopf gesetzt hatte. Und mit einem Mal überkam ihn ein schlechtes Gewissen. Er knurrte unzufrieden und ballte die Fäuste. Im Grunde betrog er Chichi seit Wochen mit Vegeta... Aber Vegeta ließ ihn etwas spüren, das er noch nie empfunden hatte. Und wenn er das bei seiner Ehefrau nicht empfunden hatte, dann musste da doch wohl etwas falsch ge- Er schreckte hoch. Da war doch ein Geräusch! Sofort sprang er auf und lauschte in den Wald. Es klang, als hätte sich irgendetwas in seiner Falle verfangen. Im nächsten Moment hörte er laute Rufe. Aber es waren nicht die Rufe eines Tieres. Augenblicklich sprintete er los durch das dicke Geäst. Hatte sich da etwa ein Yaseier in seiner Falle verfangen? Wie unachtsam, so fernab vom Weg zu laufen... Und da kam der Ort des Geschehens auch schon in Sichtweite. „Hallo?“, hörte er denjenigen rufen, der da kopfüber vom Baum hing. „Ist da irgendjemand? Hallo! Bitte! Hilfe!“ Mit festem Schritt trat Son Goku zwischen den Bäumen hervor und betrachtete seine Beute. Ein junger Mann baumelte vor seinen Augen hin und her und schaute ihn überrascht an. Stumm musterten sie sich. Die Situation war mehr als seltsam. Schließlich schlich sich ein Lächeln in das Gesicht des Gehängten. „Hi“, sagte er, als wäre es das normalste auf der Welt. „Öh...“, stutzte Son Goku. So viel gute Laune bei jemandem, der in einer Falle hing. „Hi.“ „Hilfst du mir runter?“, fragte der Kerl lächelnd. „Klar“, sagte Son Goku. War wohl nichts mit Essen fangen. Mit einem gezielten Schlag zerteilte er das Lianenseil, so dass der Kerl zu Boden fiel. Mit Neugierde beobachtete Son Goku den jungen Yaseier, der vor ihm auf dem Boden hockte und sich den Knöchel rieb. „Mann, war das eng...“, redete er vor sich hin. „Wenn du später gekommen wärst, wär mir bestimmt der Fuß abgestorben.“ Er hob den Blick und lächelte Son Goku freundlich an. „Danke.“ Son Goku konnte ihn nur anstarren. Dieser Kerl war definitiv kein Saiyajin. Irgendwie sah er seltsam aus. Kein Kämpfer auf jeden Fall. Seine Statur war nicht muskulös, dafür aber sehr schlank und elegant. Einen Moment lang musste Son Goku an eine Katze denken. Was ihn irritierte, war die Hautfarbe des Jungen, der wohl ein paar Jahre jünger als er sein musste. Gerade aus dem Jugendalter heraus. Seine Haut schimmerte leicht bläulich im Sonnenlicht, aber doch war sie irgendwie gebräunt. Und seine Haarfarbe erinnerte Son Goku an Bulma. Nur waren die Haare des Jungen blauer. Er trug einen Seitenscheitel und die Haare fielen ihm in einer hohen Welle ins Gesicht. Sachte strich er sie sich zurück auf den Kopf, und pfriemelte noch etwas darin herum, bis alles wieder richtig saß. Son Goku starrte ihn regelrecht an. Jede seiner Bewegungen glich einem Tanz. Alles stimmte. „Ähm. Gern geschehen“, brachte er schließlich hervor, als ihm auffiel, wie er ihn anglotzte. „Du bist ein Saiyajin, richtig?“, fragte der auf dem Boden hockende und versuchte, sich aufzurichten. „Ich hab dich hier noch nie gesehen.“ „Ich bin gerade neu auf Yasei angekommen“, erklärte Son Goku und streckte ihm die Hand hin, um ihm aufzuhelfen. Der Junge griff danach und zog sich nach oben. //Wie warm seine Hand ist...//, schoss es Son Goku durch den Kopf. Bei dieser bläulichen Haut hatte er eher mit Kälte gerechnet. Schlechte Durchblutung oder so. Aber dem war nicht so. Als der Junge stand, ließ er Son Gokus Hand los und tat einen Schritt. Doch sofort durchfuhr ihn der Schmerz seines Knöchels, und so stürzte er unkontrolliert nach vorne. Direkt in die Arme Son Gokus, der ihn sofort auffing. Einen Moment lang sahen sie sich tief in die Augen. //Seine Augen sind grün... Das passt überhaupt nicht zu seinen Haaren...//, dachte Son Goku gedankenversunken. „Wieso... ist deine Haut blau?“, fragte er schließlich leise. Der Junge grinste. „Du scheinst wirklich neu hier zu sein. Das ist bei vielen Yaseiern so, dass Haut und Haarfarbe miteinander im Einklang sind.“ Unwillkürlich stellte Son Goku sich vor, wie er selbst wohl aussehen mochte, wenn seine Haut seiner Haarfarbe ähnlich wäre. Eine komische Vorstellung. //Wieso//, dachte Son Goku verwirrt. //Lässt er mich nicht mehr los?// In der Tat hing der Junge immer noch halb zusammengesunken an ihm dran. Sachte drückte Son Goku ihn ein wenig von sich. „Alles in Ordnung mit deinem Knöchel?“ „Tut weh... Vielleicht sollte ich zu einem Arzt gehen.“ Son Goku lächelte. „Du meinst wohl, ich soll dich zu einem bringen, oder?“ Der Junge lachte. „Ja, das wäre super. Ich bin übrigens Mino.“ „Ich heiße Son Goku.“ Sie lächelten sich an. „Steig auf.“ Son Goku wand sich mit dem Rücken zu Mino, der ihn verwirrt anschaute. „Ich trag dich zum Arzt.“ „Na gut...“, antwortete Mino halblaut und kletterte Huckepack auf Son Gokus Rücken. Als Son Goku vom Boden abhob, spürte er, wie Mino sich erschrocken an ihm festklammerte. Er steuerte das Dorf an, das er vorhin vom Berg aus gesehen hatte. „Das Haus da vorne“, erklärte Mino und deutete auf ein Haus, das einer kleinen Villa ähnelte. Son Goku war mittlerweile gelandet und trug Mino nun Huckepack durch das kleine verschlafene Dorf. Die Straßen waren breit und kaum geteert. Richtig ländlich. Fast jedes Haus hatte einen kleinen Vorgarten, der mit Blumen und Gemüse überladen war. Es gab unzählige große Gehöfte, von denen man Rufe verschiedenster Tiere ausmachen konnte. Gekonnt trug Son Goku sein Opfer die Stufen zum Eingang des großen Hauses hinauf. Die Türe stand offen. Gleich dahinter befand sich ein Pult mit einer Empfangsdame. Ihre Haut hatte einen ungesunden Rosa-Farbton, der wunderbar mit ihren pinken Haaren harmonierte. „Mino!“, rief sie besorgt und sprang von ihrem Sitz auf. „Was ist denn passiert?“ „Nichts weiter“, sagte der Junge auf Son Gokus Rücken. „Hab mir nur den Knöchel etwas verdreht. Kann ich zu Doktor Lauder?“ „Ja, klar“, meinte die Rosafarbige und suchte in einem Aktenschrank nach einer Akte. „Gerade ist noch jemand drin, aber danach kannst du gleich rein.“ „Danke“, grinste Mino und lotste Son Goku in das kleine Wartezimmer am Ende des Ganges. Weich landete Mino auf einem der bequemen Stühle. „Danke fürs Herbringen“, sagte Mino und lächelte Son Goku freundlich an. „Kein Ding. Kommst du alleine klar oder soll ich noch hier bleiben?“, fragte er unsicher. Es tat ihm wirklich leid, dass Mino in seine Falle getappt war. Dabei hatte er doch nur Jagen wollen... Mino grinste süffisant. „Klar, komm doch mit rein zum Doktor und halt meine Hand.“ Son Gokus Stirn legte sich in Falten. Meinte Mino das nun ernst oder war es ein Witz? Unsicher blickte er ihn an. Mino zwinkerte ihm zu. Das verwirrte ihn noch mehr. Was sollte denn dieses Zwinkern nun bedeuten? „Ich komm schon klar“, erklärte Mino schließlich lachend. „Gut“, fügte Son Goku an. Er war mehr als verwirrt von diesem Kerl. „Dann... machs mal gut.“ „Hoffentlich sieht man sich mal wieder“, grinste Mino. „Sicher“, meinte Son Goku und grinste ebenfalls. Dann winkte er und verließ den Raum. Als er vor dem großen Haus stand, blickte er sich nachdenklich um. Sein Magen knurrte immer noch und er hatte keine Aussichten auf etwas zu essen. Vielleicht würde er hier im Dorf ja etwas finden. Eine Weile lief er ziellos umher und ihm fiel auf, dass die Häuser sich irgendwann veränderten. Sie wurden größer, je näher er der Stadt kam. Irgendwann war er in einer Gegend, in der in einem Haus schon mehrere Familien wohnten. Große Höfe gab es hier kaum noch. Dafür geteerte Straßen und etwas, das Son Goku an Autos auf der Erde erinnerte. Unbeirrt lief er weiter. Saiyajins hatte er noch keine gesehen, nur Yaseier, die er an ihrem Körperbau und ihrer Haut erkannte. Wobei einige von ihnen auch eine relativ natürliche Hautfarbe hatten, die der der Menschen glich. Und auch ihre Staturen waren so vielfältig. Bald hatte er seinen Hunger völlig vergessen, weil er alles um sich herum so neu und aufregend fand. Da gab es einen Sportplatz, auf dem einige Jugendliche mit einem Ball spielten. Er fand mehrere Läden, in denen es yaseiische Kleidung gab. Hier und dort ein kleiner Supermarkt oder andere Geschäfte. Schulen, größere Plätze, größere Wohnhäuser und ehe er sich versah, war er schon nicht mehr auf dem Land, sondern in einem Randgebiet der Stadt. Plötzlich hörte er etwas, das wie ein Kampfschrei klang. Regungslos blieb er stehen und blickte nach links. Neben ihm erstreckte sich ein ebenerdiges Gebäude mit großen, hohen Fenstern. Über der Eingangstüre thronte ein Schild, auf dem in roten Buchstaben „Kampfschule Yasei Ost“ geschrieben stand. //Das muss eine von diesen Schulen sein, von denen Tarble uns erzählt hat//, schoss es Son Goku aufgeregt durch den Kopf. //Ich glaub, das seh ich mir mal an.// Mit musterndem Blick schritt er durch die Türe. Vor ihm erstreckte sich ein kleines Foyer. An den Wänden hingen verschiedene Plakate und Bilder von Kämpfenden. Jeweils rechts und links von ihm befand sich eine große stählerne Türe. „Eene meene muuu...“, säuselte Son Goku und deutete zwischen den Türen hin und her. Schließlich entschied er sich für links. Leise öffnete er die schwere Pforte ein Stück weit und spähte hinein. Peinlich berührt blickte er in die Gesichter von etwa zehn jungen Kämpfern, die meditierend auf dem Boden saßen und ihn jetzt genervt ansahen. Mit dem Rücken zu ihm saß ein Mann, der unverkennbar ein Saiyajin war und scheinbar auch der Anführer der kleinen Truppe. Er würdigte ihn keines Blickes. „Draußen steht 'Nicht stören!'. Kannst du nicht lesen?“ „Tschuldigung...“, säuselte Son Goku und schloss die Türe wieder lautlos. Bedröppelt blickte er auf das Schild, das an der Türe hing und das er vorher nicht wahrgenommen hatte. //So macht man sich Freunde...//, dachte er seufzend. Als er sich umdrehte, stand ein Saiyajin vor ihm. „Neu hier?“, fragte dieser mit einer herausfordernden, rauen Stimme und blickte ihn prüfend an. Son Goku konnte sich ebenfalls einen prüfenden Blick nicht verkneifen. Dieser Kerl war ein paar Zentimeter kleiner, als er selbst, aber seine Statur war ungefähr genau so muskulös. Er trug yaseiische Kleidung, ganz in schwarz gehalten. Der einzige Farbklecks war ein breites, minzgrünes Haarband an seiner Stirn, über das lässig einige Strähnen seines schulterlangen wirren Haares fielen. Auffällig war sein Schweif, der locker um seiner Hüfte lag. Ein Saiyajin. Zweifellos. Und auf jeden Fall älter als er selbst. Bestimmt zehn Jahre. „Ja“, antwortete Son Goku mit ernstem Blick. „Son Goku. Und du bist?“ Der Saiyajin schwieg und musterte ihn nur weiter. Er tat einige Schritte um ihn herum. „Du bist ein Saiyajin“, stellte er schließlich fest. „Wo ist dein Schweif?“ Misstrauisch blickte Son Goku ihn an. Wieso sagte dieser Kerl ihm nicht, wer er war? Konnte er ihm trauen? Er musste es wohl oder übel herausfinden. Bisher war ihm ja nicht die Bekanntschaft allzu netter Saiyajins vergönnt gewesen. Im Grunde hatte er nur Nappa und Radditz kennen gelernt. Zwei üble Zeitgenossen. Und Vegeta. An sich auch kein freundliches Individuum... „Den hab ich als Kind verloren“, erklärte Son Goku mit fester Stimme. Dieses Gemustere kam ihm vor wie eine Prüfung. „Was schaust du so?“ Sein Gegenüber legte seinen Zeigefinger nachdenklich an sein eigenes Kinn und runzelte die Stirn. „Untrainiert siehste ja nicht gerade aus. Gute Voraussetzungen.“ „Wofür?“, fragte Son Goku ernst. „Für eine Ausbildung bei uns.“ Son Goku dachte nach. „Eigentlich...“, merkte er grinsend an, nachdem er einen Einfall hatte. „Hatte ich mir eher vorgestellt, hier zu unterrichten.“ Es folgte ein skeptischer Blick seitens des Saiyajins. „Unterrichten?“ Son Goku nickte entschlossen. Der Saiyajin ging zu der Türe, die Son Goku noch nicht geöffnet hatte und öffnete sie. Mit einer Geste forderte er ihn auf, hinein zu gehen. „Dann zeig mal, was du kannst, Son Goku.“ Gerne kam der Angesprochene der Aufforderung nach. „Sagst du mir danach, wer du bist?“ Der Saiyajin grinste ihn provokant an. „Mal sehen.“ In den nächsten zwei Stunden kämpften die beiden reinrassigen Saiyajins, was das Zeug hält. Son Goku hatte recht, der andere prüfte ihn geradezu. Eigentlich war er recht beeindruckt vom Können seines Gegners. Seine Technik war makellos und elegant. Seine Kraft war beachtlich. Sie forderten sich und schenkten sich gegenseitig nichts. Nach zwei Stunden hatte Son Goku ihn besiegt. Er hatte sich absichtlich zurückgehalten und erst gegen Ende etwas angezogen und seine eigentliche Kraft spürbar gemacht. Kam hinzu, dass er seit Stunden Hunger hatte, was ihn im Grunde erheblich schwächte. In einen Super-Saiyajin hatte er sich wohlweißlich nicht verwandelt. Schwer atmend lag sein Opfer vor ihm auf dem Boden, während er selbst kaum außer Puste vor ihm stand. „Guter Kampf“, sagte er mit einem freundlichen Lächeln und bot dem Liegenden seine Hand an. Dieser ergriff sie und rappelte sich auf. „Ja, nicht schlecht. Ich bin Mint. Leiter dieser Kampfschule.“ „Ach, Mint, ja? Von dir hab ich schon gehört“, sagte Son Goku. „So?“ Mint blickte ihn verwundert an. „Von wem denn?“ „Von Tarble. Also... König Tarble.“ „Der König hat dich empfangen oder was?“, fragte er und zwickte seine Augen kurz ungläubig zusammen. „Ja“, antwortete Son Goku. „Lass uns nach draußen an die Luft gehen.“ Lässig schlenderten sie nach draußen und setzten sich auf eine Bank vor der Kampfschule. „Ich bin“, erklärte Son Goku dann. „Gestern mit Vegeta, also... 'Prinz' Vegeta hier auf Yasei angekommen.“ Er widerstrebte ihm irgendwie, Vegeta mit seinem Titel anzureden. Es kam ihm komisch vor, nach allem, was sie zusammen getrieben hatten. Einen Moment glitten seine Gedanken zur letzten Nacht zurück. Vegetas hauchendes Stöhnen... „Vegeta ist hier?!“, fragte Mint verwirrt. „Veg... Das ist ja verrückt!“ Son Goku grinste. „Wir haben Freezer gemeinsam besiegt und sind dann hierher geflogen.“ „Ihr habt Freezer...? Wer zum Teufel bist du?“ Mints Erstaunen wuchs immer weiter. Also erzählte Son Goku ihm die Geschichte, wie er Freezer besiegt hatte und auch, dass er sich in einen Super-Saiyajin verwandeln konnte. Natürlich bot Mint ihm sofort an, das Training der fortgeschrittenen Rekruten zu übernehmen und auch sich selbst als Trainingspartner. Son Goku war begeistert. Dieser Planet würde definitiv eine gute Heimat für ihn abgeben. Jäh wurde er von einem Magenknurren aus seinen Gedanken gerissen. Mint blickte ihn verwundert an. „Das klingt ja, als hättest du seit Tagen nichts gefuttert.“ „So fühlt es sich auch an“, grinste Son Goku dümmlich und rieb sich den Bauch. „Wo kriegt man hier denn was?“ Mint lächelte wissend. „Komm mit, ich lad dich ein. Weiter draußen gibt es ein Restaurant, das unvergleichliches Essen macht.“ Gemeinschaftlich erhoben sie sich in die Luft. Es begann bereits zu dämmern. Der Planet hüllte sich langsam in ein sanftes orange-farbenes Licht. Ein paar Minuten später landeten die beiden Saiyajins in einer Gegend, die Son Goku schon mal gesehen hatte. Früher am Tag war er hier durch gelaufen. Der ländliche Flair war hier draußen unverkennbar. Mint deutete auf ein kleines zweistöckiges Haus, in dessen Erdgeschoss ein Restaurant war. „Da drin“, erklärte er mysteriös. „Gibt es das beste Essen auf Yasei.“ Son Gokus Augenbrauen schossen in die Höhe. „Achso? Na da bin ich ja gespannt.“ Gemeinschaftlich betraten sie die gemütliche Stube. Sie war sehr bäuerlich eingerichtet. An einigen Tischen saßen Leute. Bunte Yaseier und unter ihnen ein paar, die wohl Saiyajins waren. Mint grüßte ein paar von ihnen, bevor er sich an einen freien Tisch setzte. Son Goku ließ sich ihm gegenüber nieder. Sofort kam eine kleine, dickliche Bedienung mit grünen Haaren. „Guten Abend, Herr Mint. Wer ist ihr charmanter Gast?“, grinste sie die beiden freundlich an. „Das ist Son Goku“, erklärte Mint. „Ein neuer Lehrer bei uns. Son Goku, das ist Kiba, sie bedient hier.“ „Hallo“, lächelte Son Goku und winkte. Kiba drückte ihnen zwei Speisekarten in die Hand und verschwand wieder vom Tisch. Son Goku blätterte durch die Karte. „Ich werd wohl einmal alles nehmen... Ich hab einen Bärenhunger...“ Mint lachte süffisant. „Vergiss es, das packst du nicht.“ „Ach ja?“, grinste Son Goku herausfordernd zurück. „Du hast keine Ahnung, was da alles reinpasst.“ Verheisungsvoll klopfte er auf seinen Bauch. „Tze“, entgegnete Mint spöttisch. „Hier nicht.“ Er entriss Son Goku die Speisekarte und blätterte eine bestimmte Seite auf, bevor er sie ihm wieder reichte. Son Goku musterte das Stück Plastik, auf dem die Speisekarte aufgedruckt war. Oben auf der Seite prangte in blauen Buchstaben „Für Saiyajins“ und darunter war eine Auswahl an etwa fünfzehn verschiedenen Essen. Neugierig blickte er Mint an. „Für Saiyajins?“ Mint nickte. „Vor zwei Jahren haben sie herausgefunden, dass wir Saiyajins so viel Essen brauchen, weil unser Körper mehr Nährstoffe braucht. Dann haben sie angefangen, Essen zu entwickeln, das mehr Nährstoffe enthält, so dass wir auch nur noch normale Portionen zu uns nehmen müssen, um satt zu werden. Das spart eine Menge Zeit und erhöht den Genuss.“ Son Goku überlegte angestrengt. Er konnte sich nicht wirklich vorstellen, wie solches Essen 'entwickelt' werden konnte, aber scheinbar funktionierte es. Auf der Erde hatte er immerhin auch schon die abenteuerlichsten Erfindungen miterlebt... Kurz dachte er an Bulma... „Haben die Herren schon gewählt?“, fragte Kiba freundlich, als sie wieder an den Tisch kam. Son Goku bestellte irgendetwas von der Saiyajin-Karte, das Mint ihm empfohlen hatte. Als Getränk bekamen sie eine lilafarbene Flüssigkeit, die der Neuankömmling kritisch musterte. „Was ist das?“ „Das“, erklärte Mint. „Ist Herben-Saft. Er ist leicht alkoholisch und süß-herb. Probier ihn einfach.“ Er nahm selbst einen großen Schluck. Son Goku nippte zuerst, doch schnell merkte er, dass ihm dieses Gesöff durchaus taugte. „Herben-Saft...“, wiederholte er für sich. „Ah, da kommt das Essen“, sagte Mint und schaute in Richtung Küche. Son Goku drehte sich um. „Endlich!“, sagte er gespannt und hungrig. Dann erblickte er jemanden, den er kannte. „Mino?“, fragte er irritiert, als er den blauhaarigen Kerl mit zwei Tellern auf sich zulaufen sah. „Ach, hallo, Son Goku. So sieht man sich wieder“, grinste Mino freudig und stellte die beiden Teller auf ihrem Tisch ab. Son Goku musterte Mino. „Arbeitest du hier?“ „Jap“, antwortete er grinsend und blickte ihm tief in die Augen. „Ich hoffe, es schmeckt dir.“ „Bestimmt. Ich sterbe vor Hunger. Wie geht’s deinem Knöchel?“ Mino grinste. „Ich hab doch gesagt, halb so wild. Doktor Lauder hat ihn geschient und irgend so ein Zeug draufgeschmiert. War nur schade, dass ich nicht mehr zum Kräuter sammeln gekommen bin. Und jetzt, guten Appetit! Nicht, dass das noch kalt wird.“ Mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht verließ der junge Mann den Tisch und ging leicht humpelnd zurück in die Küche. „Ihr kennt euch?“, fragte Mint mit gerunzelter Stirn. „Ja, wir haben uns im Wald kennen gelernt. Ich habe... ihm aus einer Falle geholfen.“ „Eine Falle?“, fragte Mint skeptisch. „Ja...“ Son Goku lief leicht rot an. Es war ihm peinlich, dass es seine eigene Falle war, die Mino verletzt hatte. Zum Glück fragte Mint nicht weiter nach. Das Essen war wirklich ein Gaumenschmaus und tatsächlich war Son Goku gänzlich satt, nachdem der Teller geleert war. Zufrieden rieb er sich den Bauch. „Mann, das war ja köstlich... Schade, dass Vegeta das nicht miterleben konnte.“ „Was macht Vegeta jetzt eigentlich?“, fragte Mint unvermittelt. „Bleibt er bei Tarble im Palast?“ „Er lässt sich zum König krönen“, antwortete Son Goku geistesabwesend, während er immer noch die Geschmacksexplosion in seinen Mund genoss. „Zum König?“, fragte Mint tonlos. „Sieht ihm ähnlich. Naja, jedem das Seine.“ „Für mich wär das auch nichts... Wie standet ihr eigentlich zueinander?“ Son Goku konnte sich nicht erklären, woher auf einmal sein Interesse an Vegetas Vergangenheit kam. „Wir waren gute Freunde“, antwortete Mint nachdenklich. „Zumindest insofern es unter zwei Saiyajins so etwas wie 'Freundschaft' geben kann. Oder geben konnte. Die Zeit auf Vegeta-Sei war ziemlich grausam im Vergleich zu Yasei. Ich bin... fast froh... dass wir nicht mehr dort sind... Aber das sag das nicht zu Vegeta. Er war immer so stolz auf die Saiyajins.“ „Ich weiß, was du meinst...“, antwortete Son Goku und kratzte sich an der Stirn. „Hm... Eigentlich waren die meisten von uns froh, dass wir auf einem Planeten gelandet sind, auf dem man nicht diese harte Maske tragen muss, die man als Saiyajin anerzogen bekommt. Man fühlt sich hier viel freier.“ Son Goku nickte zustimmend. „Mir gefällt es hier auch richtig gut. In diesem Moment trat Mino wieder zu ihnen an den Tisch. „Und, hats geschmeckt?“, fragte er, während er das Geschirr zusammen stellte. „Ja, danke“, antwortete Son Goku lächelnd. „Das war wahnsinnig lecker.“ Mino schloss für einen Moment anerkennend die Augen. „Natürlich. Hab ja auch ich gekocht.“ „Du hast das gekocht?“, fragte Son Goku erstaunt. Das hatte er diesem Jungen nicht zugetraut. „Ja. Toll, nicht?“, lächelte Mino und beugte sich plötzlich zu Son Gokus Ohr runter. „So konnt ich dir doch noch zu Essen verhelfen, wo ich doch deine Falle so dumm zerstört habe...“, sagte er scheinheilig. Son Goku lief peinlich berührt an. „Du wusstest, dass sie von mir war?“ „Klar. War ja sonst niemand in der Gegend“, lachte Mino leise. „Es tut mir wirklich leid...“ Son Goku senkte den Kopf. Dann spürte er Minos Hand auf seiner Schulter und blickte zu ihm auf. Mino sah ihn mit einem warmen Lächeln an. „Halb so schlimm. So hatte ich wenigstens das Vergnügen, dich kennen zu lernen“, säuselte er und sein Lächeln wurde zu einem Grinsen. „...und mich von dir verarzten zu lassen.“ Ohne ein weiteres Wort verlauten zu lassen, verließ er den Tisch. Son Goku blickte ihm irritiert hinterher. „Hey Mino“, rief Mint ihm plötzlich hinterher. Der Blauhäutige drehte sich um. „Ja?“ „Sag mal“, fragte Mint. „Ihr habt doch dieses Gästehaus. Meinst du, Son Goku könnte vorerst dort unterkommen?“ „Klar“, grinste Mino. „Um zehn hab ich Feierabend.“ Dann verschwand er in der Küche. Son Goku blickte Mint verwirrt an. „Gästehaus?“ „Ja, so ein kleiner Schuppen, was weiß ich. Hab nur gehört, dass da immer mal wieder irgendwelche Besucher wohnen. Ich hab leider nicht viel Platz bei mir, weißt du.“ „Trotzdem danke“, grinste Son Goku. Im Grunde konnte es ihn doch gar nicht besser treffen. Er hatte zwei neue Freunde an seinem ersten Tag auf Yasei gemacht. Er hatte das beste Essen bekommen, dass er sich vorstellen konnte. Und er hatte einen Platz zum Schlafen, fernab von Straßenlärm und übertriebenem Luxus, quasi fast direkt in der Natur draußen. Nein, besser konnte es wirklich nicht laufen. Die Zeit bis zum Feierabend seines potenziellen Gastgebers verbrachte er damit, das Dorf zu erkunden und weiter mit Mint zu quatschen. Mint selbst lebte weiter in der Stadt in einem kleinen Appartment in einer düsteren Gegend. Seiner Aussage nach war er dort sowieso nur zum Schlafen und er besaß auch nicht viel. Er erzählte Son Goku von seiner Kindheit auf Vegeta-Sei und dass er mit Vegeta trainiert hatte, bevor dessen Vater ihn an Freezer verkauft hatte. Er hatte ein paar Jahre mehr auf dem Buckel, als Vegeta und doch waren sie scheinbar ziemlich gute Freunde gewesen. Oder Kampfgefährten. Irgendwie vermisste Son Goku Vegeta schon jetzt, obwohl sie noch nicht mal einen ganzen Tag voneinander getrennt waren. In den letzten Wochen waren sie permanent aufeinander gehockt und man sollte eigentlich meinen, dass sie sich langsam satt haben sollten, aber das Gegenteil war der Fall. Er fragte sich, wie Vegeta wohl reagiert hatte, als er nicht mehr da war. Er verdrängte den Gedanken, als er auf einmal wieder vor der kleinen Gaststätte stand. „So“, meinte Mint. „Kurz nach zehn. Mino dürfte bald soweit sein. Ich mach mich mal auf den Heimweg. Bis morgen!“ Er winkte noch kurz und erhob sich dann in die Luft. Son Goku sah ihm noch nach und setzte sich dann auf eine der Stufen vor der Türe. Er stützte sein Gesicht auf seine Fäuste und blickte in den Himmel. Die Nacht war schon dunkel und nur vereinzelt schienen Laternen am Rand der Straße. Die Sterne leuchteten ungewöhnlich klar und hell und ein fast voller Mond erhob sich unter ihnen. //Wunderschön...//, dachte Son Goku mit einer inneren Ruhe, die er nicht mehr erlebt hatte, seit er die Erde verlassen hatte. Wieder zogen seine Gedanken zu Vegeta. Ohne ihn wäre er nicht hier gelandet. //Ob er sich wohl auch gerade die Sterne ansieht?// Plötzlich klackte es hinter ihm und fünf lachende Yaseier verließen das Restaurant. Die Lichter wurden ausgeschaltet und auf einmal machte sich eine angenehme Düsternis auf der Straße breit. „Ah, hallo, Son Goku!“, grüßte Mino freundlich. Neben ihm waren noch vier andere der Angestellten, die nun Feierabend hatten. Sie verabschiedeten sich. Mino humpelte immer noch leicht und gemeinsam liefen sie die Straße entlang. „Es ist wirklich nett, dass ich erstmal bei dir bleiben kann“, meinte Son Goku lächelnd. „Wir hatten ja nicht gerade den besten Start mit dieser Falle.“ „War doch ein vielversprechender Start“, grinste Mino schelmisch. „Gefällts dir hier draußen?“ Son Goku nickte. „Ich bin in der Natur aufgewachsen, weißt du. Mir geht es nirgends besser, als draußen.“ „Ich kann mir auch nichts besseres vorstellen“, stimmte Mino zu und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Eine Geste, die Son Goku nun schon zum zweiten Mal auffiel. Ob das wohl eine Art Angewohnheit war? „Bist du auf diesem Vegeta-Planeten groß geworden?“, fragte der Blauhaarige interessiert. „Nein“, erklärte Son Goku und erzählte ihm die Geschichte seiner Herkunft. Sie spazierten eine ganze Weile durch die nächtlichen Straßen, bis Mino schließlich sagte: „So, wir sind da.“ Son Goku hatte gar nicht wahrgenommen, wie sich die Gegend um ihn herum verändert hatte, so sehr war er in das Gespräch mit Mino vertieft. Neugierig blickte er sich um. Sie befanden sich an den letzten Ausläufern des Dorfes und nur noch vereinzelt standen Häuser am Straßenrand. Das Haus, auf das Mino deutete war ein altes Bauernhaus mit einer Oberetage. Die Außenfassade war dicht bewachsen von efeuartigen Pflanzen und bunten Blumen. Ein kleiner Garten lud zum Eintreten ein. Hinter dem Haus standen Bäume. Ein lichter Wald aus dünnen, jungen Bäumen, dessen Ende nicht zu sehen war. Son Goku lächelte in sich hinein. Das war einfach der perfekte Ort! „Komm mit“, sprach Mino sanft, als er Son Gokus verträumten Blick sah, und öffnete das Gartentor. Irritiert folgte Son Goku seinem Gastgeber, der entgegen seinen Erwartungen nicht zur Haustüre ging, sondern links daran vorbei auf einen kleinen Gartenweg einbog. Gemeinsam liefen sie im Dunkeln um das Haus herum, bis sie schließlich dahinter standen. Hier erstreckte sich eine saftige grüne Wiese bis zum Beginn des kleinen Wäldchens. Etwas zehn Meter von Minos Haus entfernt stand eine kleine Holzhütte. „Das ist unser Gästehaus“, erklärte Mino lächelnd. Mitterweile war er sich sicher, dass es Son Goku hier gefallen würde. Besagter Saiyajin starrte wortlos sein Obdach an. Wie konnte er nur an einem einzigen Tag so viel Glück haben? Das war Idylle pur... Mino lief zu der kleinen Türe rüber und kramte einen Schlüsselbund aus seiner Hosentasche. Einen der Schlüssel machte er ab und schloss die Hütte auf, bevor er Son Goku den Schlüssel in die Hand drückte. „Komm rein, ich zeig dir alles.“ Rechts von Eingang befand sich eine kleine Niesche mit einer Garderobe, von der aus ein kleines Bad zu erreichen war. Alles moderner, als die Hütte von außen hatte annehmen lassen. In dem einzigen großen Zimmer der Hütte gab es eine kleine Sitzecke, bestehend aus einem Sofa und einem massiven Holztisch, auf der anderen Seite ein breites, äußerst bequem anmutendes Bett, neben dem ein Kleiderschrank stand und auf der anderen Seite des Zimmers eine kleine Kochniesche. Zufrieden ließ der Saiyajin sich auf das Bett fallen. „Das ist doch alles zu gut um wahr zu sein...“, seufzte er. Mino grinste. „Das haben hier drin noch nicht viele gesagt. Alle finden es immer zu einfach. Aber es tut seinen Zweck.“ Son Goku stützte sich auf seine Unterarme. „Für mich ist es perfekt.“ „Du kannst hier gerne bleiben, solange du willst“, bot der junge Mann an. „Danke“, antwortete Son Goku freundig. „Ich werde zusehen, dass ich mir bald etwas eigenes besorge. Ich hab ja jetzt einen Job.“ Er fand es selbst reichlich seltsam, dass er einen Job hatte. Noch nie hatte er Geld verdienen müssen. Aber an sich war das ja eine Tätigkeit, die er gerne ausüben wollte und daher bot es sich an. Dann würde er eben mal versuchen, Teil des sozialen und gesellschaftlichen Lebens zu werden. Mal etwas Neues konnte ja nicht schaden. „Ich geh dann schlafen“, meinte Mino und wand sich um. „Ich muss morgen wieder arbeiten. Wenn du irgendetwas brauchst, kannst du gerne drüben klingeln. Fühl dich einfach, wie zuhause. Wenn du willst, komm morgen zum Frühstück rüber.“ Schnell erhob Son Goku sich vom Bett und begleitete Mino zur Türe. „Ich bin dir wirklich wahnsinnig dankbar, Mino.“ Wieder sah er, wie Mino sich durch die Haare fuhr und sie zurecht rückte. Seltsamerweise sah er einen leichten Rotschimmer auf dessen Wangen. Unvermittelt hob Mino seinen Blick und traf direkt Son Gokus Augen. Eine schiere Unendlichkeit blickten sie sich an. Dann strich Mino mit seiner rechten Hand sachte über Son Gokus Wange. „Schlaf gut“, flüsterte er und ging dann. //Was war das denn?//, fragte er sich und spürte noch ein leichtes Kribbeln in seinem Gesicht, an der Stelle, die Mino so zärtlich berührt hatte. Verwirrt blickte er ihm nach. Fast wirkte es im Dunkel des Gartens so, als humple Mino gar nicht mehr. Sein Gang schien fast schwerelos. Schulterzuckend schloss Son Goku die Türe und schaltete das Licht aus, so dass nur noch eine kleine Lampe auf einem Tischchen am Bett leuchtete. Seufzend fiel er auf die weiche Matratze und zog sich liegend bis auf seine Shorts aus. Seine Kleider landeten irgendwo im Zimmer. Jetzt, wo er so da lag, wurde ihm erst bewusst, wie verdammt müde er eigentlich war. Der Tag hatte ihn vieles sehen und erleben lassen. Und er hatte sein Training schleifen lassen. Aber das würde sich ja sowieso alles einrenken dank seines neuen Jobs. Rekruten unterrichten... Er lachte leise auf. Vielleicht würde er den Kleinen ja das Kamehameha beibringen. Vielleicht konnte er so in die Fußstapfen vom Herrn der Schildkröten treten. Umständlich verkroch er sich unter die Bettdecke. Sie war weich und nicht zu dick. Gerade richtig für ihn. Er löschte die letzte Lampe. Durch die Fenster drang fahles Mondlicht und warf groteske Schatten auf Wände und Boden. In Gedanken wanderte Son Goku zu Vegeta. Es war die erste Nacht seit... seit verdammt langer Zeit, in der er alleine schlief. Kein warmer Körper neben ihm, an den er sich schmiegen konnte. Keine störrischen Haare, die ihn nachts an der Nase kitzelten. Keine starken Hände, die sachte über seine Brust strichen. Er stellte sich Vegetas Eigengeruch vor. Ein Geruch, den er wohl niemals wieder vergessen würde. Gedankenverloren fasste er sich an sein rechtes Schlüsselbein. Stellte sich vor, wie der Prinz immer zärtlich daran entlang geleckt hatte. //Bald ist er ja gar kein Prinz mehr...//, dachte Son Goku und fand es fast schade, dass er diesen Titel verlor. //Dann ist er König... Hoffentlich steigt ihm das nicht zu sehr zu Kopf...// „Vegeta...“, seufzte er sehnsüchtig in die Dunkelheit. Langsam ließ er seine Hand unter seine Bettdecke und schließlich unter den dünnen Stoff seiner Shorts gleiten. ----- Zur selben Zeit lag ein absolut platter Vegeta in seiner neuen königlichen Suite in seinem neuen königlichen Riesenbett. Unzufrieden starrte er an die mit goldenen und roten Ornamenten geschmückte Decke. Der Tag war verdammt anstrengend gewesen. Er hatte allerlei Leute kennen gelernt, hatte das Schloss näher gezeigt bekommen und Tarble hatte ihm mehr über Yasei erzählt. Später, als Tarble irgendwelche Audienzen abzuhalten hatte, hatte er ihn mit Broly alleine gelassen. Dieser hatte ihn den unteren Trakt des Schlosses gezeigt. Die Elite-Kampfschule von Yasei, in der die königliche Leibgarde ausgebildet wurde. Broly schien sehr fähig zu sein und zudem war er ein reinrassiger Saiyajin, der seinem Volk wohl alle Ehre machte. Stolz und erhaben. Am Nachmittag hatte er von einem älteren Yaseier, der Tarbles engster Berater war, eine Einführung in die Staatsgeschäfte bekommen und einen winzigen Einblick in die Geschäfte und Bündnisse mit anderen Planeten. Die Hälfte dieser Informationen hatte er schon wieder vergessen. //Das wird doch komplizierter, als ich gedacht habe//, gestand der Prinz sich ein. //Aber das werd ich schon hinbekommen. Immerhin liegt mir das im Blut. Es ist meine Bestimmung.// Und jetzt lag er hier im Bett, völlig kaputt von den Geschehnissen des Tages und er hatte das Gefühl, als habe er irgendetwas vergessen. Dennoch war ihm absolut klar: Irgendetwas fehlte. Er drehte sich auf die Seite und legte seinen Arm neben sich auf das Bett. //Kakarott!// Plötzlich war sein ehemaliger Begleiter wieder total präsent in seinem Kopf. Kakarott fehlte. Das Bett neben ihm war leer. Den ganzen Tag über hatte er keine einzige freie Minute gehabt, in der er an ihn hatte denken können. Bedrückt starrte er die weiche Matratze an. Wozu ein solch großes Bett, wenn man alleine war? In einigen Tagen würde die Krönung stattfinden. Würde Kakarott kommen, so wie er es versprochen hatte? Oder würden sie ab sofort getrennte Wege gehen? Letztere Möglichkeit schmerzte ihn. Er hatte Kakarotts Wärme genossen. Nicht nur die körperliche. Kakarott war das erste Wesen gewesen, dass er derart an sich herangelassen hatte. Der erste, dessen Berührungen er genossen hatte und die ihm gut getan hatten. Genervt von sich selbst schloss er die Augen. Er würde sich schon wieder an die Einsamkeit gewöhnen. Früher war er auch immer alleine gewesen. Innerlich rügte er sich dafür, dass er jemanden so nah an sich heran gelassen hatte. Er hätte es besser wissen müssen. Mit diesem Gedanken schlief er ein. Einen unruhigen, von düsteren Bildern geplagter Schlaf. ----- Son Goku wachte ausgeglichen und ausgeschlafen in seiner neuen Umgebung auf. Vor den Fenstern konnte er Bäume sehen, durch die das leuchtende Sonnenlicht zu ihm ins Zimmer drang. Freudig erregt setzte er sich auf. Sein erster Arbeitstag. Aber bis dahin war ja noch reichlich Zeit. Zuerst probierte er sein neues Badezimmer aus. Für diese kleine Hütte war es wirklich absolut luxuriös. Und alles war eingerichtet. Sogar eine Zahnbürste fand er für sich vor. Nach dem Duschen spazierte er nackt durch sein neues Reich. Er genoss es, sich ungesehen bewegen zu können. Ungeniert riss er die Fenster auf und ließ die Sonne mitsamt der frischen Luft in das Zimmer einströmen. Der große Kleiderschrank beim Bett war dürftig eingeräumt mit ein paar Kleidern in verschiedenen Größen. Er griff nur nach ein paar Shorts und zog ansonsten die Sachen vom Vortag an. Er würde sich wohl von seinem ersten Geld ein paar anständige Kleider kaufen müssen. Ein Blick in den Kühlschrank verriet ihm, dass nichts zu Essen im Haus war. Er überlegte kurz. Hatte Mino ihn nicht zum Frühstück eingeladen? Barfüßig wie er war, öffnete er die Hüttentüre und blickte neugierig hinüber zu Minos Haus. Vor einer großen Fensterfront standen im Garten ein großer Tisch und einige Stühle, die ihm in der letzten Nacht gar nicht aufgefallen waren. Hinter einem etwas kleineren Fenster im Erdgeschoss sah er Mino sitzen. Wahrscheinlich die Küche. //Er ist schon wach. Sehr schön.// Er schnappte sich seinen Schlüssel und verstaute ihn in seiner Hosentasche. Dann lief er über die Wiese und klopfte an das Fenster, hinter dem er Mino sah. Einen Moment lang starrte der Junge ihn irritiert an, bevor sich ein breites Lächeln über seinem Gesicht verteilte. Er sprang von seinem Stuhl auf und verließ das Zimmer. Wenig später öffnete sich eine gläserne Terrassen-Türe unweit von Son Goku. „Guten Morgen“, rief Mino erfreut. „Hunger?“ „Immer“, grinste Son Goku zurück und betrat das Haus. Die Einrichtung war bäuerlich und bequem. Überall fand man Sofas oder Sessel stehen. Eine kleine Treppe führte ins Obergeschoss und durch eine weitere Türe konnte man die große, helle Küche betreten. Mino führte ihn hinein. In einer Ecke der Küche stand ein Holztisch mit einer Eckbank, der Tisch vollgestellt mit allerlei leckeren Dingen. Obst, Brot, Wurst, Käse, alles, was das Herz eines Saiyajins begehrt. Zusätzlich dazu saß noch eine junge Frau am Tisch. „Guten Morgen“, sagte das hübsche Wesen mit einer weichen Stimme. Sie war ungefähr in Minos Alter und offensichtlich eine Yaseierin, denn ihre Haut hatte einen fliederfarbenen Ton, während ihre Haare ein ansprechendes, weiches Lila hatten. Ihre Augen leuchteten in einem hellen Blauton und ihre Figur war schlank und elegant. „Guten Morgen“, antwortete der Saiyajin freundlich und fragte sich, ob dieses Mädchen wohl Minos Schwester sein mochte. Von der Statur her war es anzunehmen. „Son Goku, darf ich dir meine Frau Akina vorstellen?“ „Deine Frau?“, fragte der Saiyajin ungläubig. War Mino nicht viel zu jung, um schon verheiratet zu sein? Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Akina nickte höflich, stand auf und reichte ihrem Gast die Hand. „Schön, dass du bei uns zu Besuch bist. Mino hat mir schon von dir erzählt. Willkommen auf Yasei.“ „Öhm... danke“, erwiderte Son Goku stutzig und nahm die ihm dargereichte Hand entgegen. „Setz dich doch bitte“, sagte sie mit ihrer lieblichen Stimme. „Bedien dich, es ist genug da.“ Dieser Aufforderung kam er gerne nach. Nach einem ausgiebigen Frühstück machte Son Goku sich auf den Weg in die Kampfschule. Er war gespannt, wie sein Arbeitsalltag aussehen würde. Er wurde von Mint höchstpersönlich der Truppe vorgestellt, die er ab sofort unterrichten würde. Fünfzehn junge Yaseier, die recht kräftig gebaut waren. Die Fortgeschrittenen-Klasse dieser Schule. Es wunderte Son Goku zunächst, dass er keine jungen Saiyajin vor sich hatte, aber Mint erklärte ihm, dass die wenigen reinrassigen Saiyajin-Kinder, die es gab, im Palast unterrichtet wurden. Des Königs Leibgarde. Und die Mischlings-Kinder wurden in einer Schule im Norden der Stadt unterrichtet. Sein erster Tag sollte sich als längster in der Woche herausstellen. Da die Woche auf Yasei nur aus fünf Tagen bestand, hatte er jeweils vier Arbeitstage, davon einen von morgens bis abends, einen nur am Nachmittag und zwei von morgens bis nachmittags. Der fünfte Tag war frei. Schnell stellte sich heraus, dass die Jungen aus Son Gokus Truppe schon einiges drauf hatten und er genoss die Arbeit mit den ehrgeizigen Halbwüchsigen. Als das Training am Nachmittag beendet war, tobte Son Goku sich noch zwei Stunden mit Mint aus. Das Training tat ihm gut, auch wenn Mint kein wirklicher Gegner für ihn war. Zu gerne würde er mal den Kerl treffen, der die königliche Garde ausbildete. Er hatte erfahren, dass sein Name Broly war und dass dieser Kerl wohl ziemlich stark war. Im Grunde wurde er als stärkster Saiyajin des Planeten gefeiert, was Son Goku ein Grinsen ins Gesicht trieb. Diese Stelle machte er diesem Kerl gerade ziemlich streitig. Bevor er am Abend die Schule verließ, drückte Mint ihm einen kleinen Beutel voll Geld in die Hand. „Dein Lohn für heute. Bei uns wird immer am Abend gleich bezahlt.“ Son Goku bedankte sich und freute sich insgeheim schon auf den nächsten Tag. Und er beschloss, am nächsten Tag Kleidung kaufen zu gehen. Aber heute war er dafür definitiv zu faul. Auf dem Weg nach Hause machte er noch einen kleinen Umweg in einen Laden, den er in der Nähe von Minos Haus gesehen hatte. Er deckte sich mit einigen Fressalien ein, die ihm wohl die nächsten Tage genügen würden. Auch hier fand er eine Ecke mit „Saiyajin-Essen“, das ein wenig teurer, aber wohl sättigender war, als das normale Essen. In seiner kleinen Hütte angekommen, legte er sich mit einem Stück Wurst auf das kleine Sofa. Schon nach wenigen Minuten war ihm unendlich langweilig. //Was Vegeta wohl so treibt?// Er rollte sich auf den Bauch und kreuzte seine Arme über der Lehne. //Ob ich ihm mal einen Besuch abstatten soll? Bestimmt ist er wahnsinnig beschäftigt...// Irgendwie ließ ihn der Gedanke an Vegeta nicht mehr los. Und bald erhob er sich wie von selbst vom Sofa und verließ die kleine Hütte. Er dachte gar nicht darüber nach, was er eigentlich tat. Einfach nur Vegeta sehen... Geräuschlos erhob er sich in den mittlerweile fast dunklen Nachthimmel. Ein paar Sterne waren zu sehen und am Horizont erhob sich bläulich leuchtend der Mond. Son Goku atmete tief ein. Er genoss diesen Planeten wirklich. Freundig blickte er auf die Stadt hinunter, die sich unter ihm verdichtete, je näher er dem Palast kam. Flirrende Lichter überall. Und inmitten all dieser farbenfrohen, lebendigen Pracht thronte der Palast des Königs in seiner bizarren, altmodischen Statur. Son Goku lächelte. Die Vorfreude auf Vegeta machte ihn glücklich. Ob er den Prinzen wohl überhaupt zu Gesicht bekommen würde? Hatte er Zeit für ihn? Würde er sich freuen, ihn zu sehen? Der letzte Gedanke machte ihn stutzig und er hielt in der Luft an. Würde Vegeta ihn überhaupt sehen wollen?... Er knirschte mit den Zähnen. Fast hatte er vergessen, wer Vegeta ursprünglich war. Ein kaltblütiger Killer, der zwar eine sensible Seite hatte, diese aber nicht oft zur Schau stellte. Blieb nur die Möglichkeit, es herauszufinden, wie er reagieren würde. Er flog weiter, bis er nahe beim Palast war. Dann suchte er mit seinem Geist nach Vegetas Aura. Es war ein schwieriges Unterfangen, die Aura des Prinzen aus dem Gewusel im Palast herauszufiltern. Doch irgendwann, durch einen Zufall fand er sie, als sie für einen Moment rapide anstieg. //Was da drin wohl los ist?//, fragte Son Goku sich. War das ein Wutausbruch gewesen? Schnell umrundete er den Palast und näherte sich somit Vegetas Aura, die zielstrebig durch einen langen Gang zu gehen schien. Jemand war an seiner Seite. Ebenfalls eine starke Aura. Wer das wohl sein mochte? Dann spürte er, wie Vegeta sich der äußeren Mauer näherte. Er musste also einen Raum betreten haben. Schnell folgte Son Goku der von ihm begehrten Aura und fand auch schon bald ein hohes, beleuchtetes Fenster. Vorsichtig lugte er am oberen Ende der Glasscheibe in das Zimmer. Er staunte nicht schlecht. Hinter dem Fenster befand sich ein Schlafzimmer, das gut zehnmal so groß war, wie seine kleine Hütte. An den dunklen Wänden hingen überall rote, schwere Vorhänge mit verschiedenen Wappen und Bildern darauf. Der Boden war zum Großteil mit Teppichen bedeckt, die mit seltsam verschlungenen Muster verziert waren. An einer Wand stand ein riesiges Bett, das mit so vielen Kissen und Decken gefüllt war, wie sie ein einzelner niemals hätte benutzen können. Dann standen da noch ein großer, niedriger Tisch neben einem schick anmutenden Diwan und einem passenden Sofa mit Goldbeinen, ein monströser Kleiderschrank und ein riesiges Regal mit allerhand Büchern. Vage nahm Son Goku eine Türe wahr, die wohl in ein separates Badezimmer führte. Eine imposante Türe, verziert mit goldenen Reliefs. Doch nicht zu vergleichen mit der Pracht der zweiflügeligen Eingangstüre. Im Großen und Ganzen machte es einen ziemlich herrschaftlichen, regelrecht königlichen Eindruck und irgendwie war ihm klar, dass es sich um Vegetas neues Zimmer handeln musste. So viel Pomp und Luxus... Das wäre definitiv nichts für ihn. In diesem Moment öffnete die zweiflügelige Türe sich und knallte laut nach hinten gegen die Wand. Nach einer Schrecksekunde erkannte Son Goku, dass es Vegeta war, der gerade ziemlich geladen mit hochrotem Kopf in das Zimmer stolzierte. Wutentbrannt lief er wirre Kreise und Linien in seinem Zimmer, wild mit den Händen in der Gegend umherfuchtelnd und vor sich hin fluchend, während zwei Diener hinter ihm die Türe schlossen. Son Goku beobachtete, wie der Prinz sich mit dem Gesicht voran auf sein Bett warf und wohl extrem laut in die Kissen schrie, die er unter seinem schmalen Körper zusammenpresste. Son Gokus Stirn zog sich bei diesem Anblick kraus. //Welche Laus ist dem denn über die Leber gelaufen?// Irgendwie wusste er schlagartig nicht mehr, ob er sich wirklich bemerkbar machen wollte oder nicht. Langsam schien der Prinz sich zu beruhigen, seine Atmung ging weniger heftig und er rollte sich auf seinem Bett auf den Rücken, den Blick ernst an die Decke gerichtet. Er streckte Arme und Beine weit von sich, atmete tief durch. Sachte klopfte Son Goku von draußen gegen die Fensterscheibe. Ruckartig richtete Vegeta sich auf und blickte ihn an. Sein Blick ließ vermuten, dass er nicht sicher war, ob er sich freuen sollte oder nicht. Zögerlich stand er auf und ging zu dem großen Fenster hinüber. „Was willst du hier?“, fragte Vegeta genervt, als er es geöffnet hatte. „So viel Wiedersehensfreude“, witzelte Son Goku grinsend. „Ich bin gerührt.“ Er hatte sich entschlossen, Vegetas schlechte Laune einfach zu ignorieren. Jegliche Fragerei hätte ihn sowieso nur auf die Palme gebracht. „Halts Maul, Kakarott, ich bin nicht in der Stimmung“, entgegnete Vegeta mit kratziger Stimme und trat einen Schritt zurück in den Raum, bevor er seine Arme verschränkte. Son Goku schwebte durch das offene Fenster und ließ sich auf der Fensterbank nieder. „Wollt nur mal nachschauen, was du so treibst“, erklärte er schließlich mit einem Lächeln. „Was soll ich schon treiben“, säuselte Vegeta und rollte mit den Augen. „Weiß nicht, deswegen schau ich ja“, meinte Son Goku grinsend. Der Prinz seufzte genervt. „Verschwinde einfach wieder und lass mich allein.“ Wie auf Befehl verengten sich Son Gokus Augen. „Was ist los, Vegeta?“ „Alles bestens“, log der Prinz und knirschte mit den Zähnen. Son Goku verharrte nur in seiner Position und starrte sein Gegenüber an, als warte er auf eine Antwort. Vegeta wurde unbehaglich zumute. „Glotz mich nicht so an, Idiot!“ Herausfordernd blinzelte Son Goku. „Hast du mich gerade 'Idiot' genannt?“ Er grinste provokativ. „Du solltest mich doch nicht mehr beleidigen, schon vergessen?“ Er erhob sich vom Fensterbrett und ging einen Schritt auf Vegeta zu, stand nun ziemlich nah vor ihm und funkelte ihn aus feurigen Augen an. „Tze“, entgegnete der Angesprochene nur und drehte sich weg, um zu gehen, aber Son Goku packte ihn und legte von hinten seine Arme um Vegetas Hüfte. Dann versenkte er seine Nase ohne Vorwarnung an dessen Halsbeuge. Er spürte, wie der Prinz noch Widerstand leistete, der aber schlagartig nachließ, als er seine Zunge in Spiel brachte. Spielerisch liebkoste er Vegetas Nackenmuskulatur und benetzte sie mit einem heißen Film aus Speichel. „Hör auf damit, Kakarott“, meckerte Vegeta mit immer noch verschränkten Armen, machte aber keine Anstalten, sich zu wehren. „Wieso sollte ich...“, flüsterte Son Goku gegen seine Haut. Eine leichte Gänsehaut breitete sich auf der Haut des Prinzen aus. „Es kommt gleich jemand hier rein“, erklärte er forsch. „Mhm“, flüsterte Son Goku und er war sich sicher, dass es eine Lüge war, um ihn loszuwerden, aber so leicht würder er sich nicht abwimmeln lassen. „Ich hab aber keine Lust jetzt schon wieder aufzuhören.“ Genießerisch seufzte er, während er mit seinen Zähnen an Vegetas Ohr knabberte. Langsam ließ er seine Hände vorne unter Vegetas verschränkte Arme wandern und strich sachte über dessen mit Stoff bedeckte Brustwarzen. Leise stöhnte der Prinz auf. Ein Grinsen erschien auf Son Gokus Gesicht. Hatte er doch gewusst, dass er den Prinzen so beruhigen konnte! Vegetas Widerstand ließ nun vollkommen nach und er wand sich in Kakarotts Griff so um, dass sie sich nun gegenüber standen. Sehnsuchtsvoll ließ er seine Hände über den weiche Stoff an Kakarotts Brust gleiten. Dann hob er seinen Blick und schaute in Kakarotts besorgt dreinblickende Augen. „Es ist nichts“, sagte er erneut und beantwortete seine Frage von vorhin. „Nur Stress.“ „Das wird sich schon legen“, meinte Son Goku optimistisch und freute sich innerlich darüber, dass Vegeta ihm geantwortet hatte. Immerhin war das bei ihm keine Selbstverständlichkeit. Liebevoll schloss er seine Arme um den Rücken des Prinzen und zog ihn so noch dichter an sich. „Was hältst du von ein bisschen Entspannung?“, fragte er und grinste ihn an. Einen Moment lang wirkte Vegeta nachdenklich. Dann legte er seinen Kopf gegen Kakarotts Brust. „Da kommt gleich wer“, sagte er erneut. „Du solltest gehen.“ „Du weißt“, erklärte Son Goku. „Dass du mich so leicht nicht los wirst.“ Mit diesen Worten hob er ihn ein Stück an, drehte sich um und hockte den verwunderten Prinzen auf das Fensterbrett. „Kakar-“, wollte der Prinz noch protestieren, aber Son Goku hatte sich schon zwischen seinen Beinen platziert und ihm begierig seine Lippen aufgedrückt. Der Prinz machte noch Anstalten, ihm während dem Kuss irgendetwas zu sagen, aber als Son Goku den Kuss intensivierte und Vegeta noch enger an sich drückte, ihm mit der Hand über seine Oberschenkel und schließlich durch die Haare strich und dann beide Hände unter Vegetas Hintern platzierte, war es um die Beherrschung des Prinzen geschehen. Willenlos öffnete er seinen Mund und gesellte seine Zunge zu der Kakarotts, um einen wilden Tanz mit ihr zu vollführen. Wogen der Leidenschafft durchdrangen ihrer beider Körper und hemmungslos schlang der Prinz seine Arme und Kakarotts Hals, fiel dabei fast nach hinten aus dem immer noch geöffneten Fenster. Diese Zuwendung tat einfach verdammt gut, nach den zwei stressigen Tagen auf diesem ihm noch so fremden Planeten. Fordernd zog er an Kakarotts Haar und trennte so den Kuss zwischen ihnen für einen Moment. „Nimm mich hier und jetzt!“, befahl er drängend und umschlang Kakarotts Hüfte mit seinen Beinen. Diese Worte drangen bis tief in Son Gokus Beckengegend und versetzten ihm eine angenehme Hitzewallung, die sich in seinem gesamten Körper ausbreitete. „Nichts lieber als das...“ hauchte er verlangend und ließ seine rechte Hand unter Vegetas Oberteil gleiten. Der Prinz war mit einer Menge Schmuck behangen, was ihm vorher gar nicht wirklich aufgefallen war, und auch jetzt ließ er sich nicht davon beirren, als es bei jeder Bewegung des Stoffes klimperte. Es war ihm gerade so was von egal, was Vegeta trug, er würde es ihm sowieso ausziehen. Stöhnend beugte Vegeta sich nach hinten, sich ganz darauf verlassend, dass Kakarott ihn schon halten würde und wie auf Befehl senkte der größere Saiyajin seinen Kopf in Richtung der Brust Vegetas, um sein Schlüsselbein mit seiner Zunge entlang zu fahren. Unterdessen strich sein Daumen gierig über Vegetas Brustwarze, was diesem ein wollüstiges Stöhnen entlockte. Mit einem Ruck schob Son Goku das lästige Hemd nach oben und entblößte Vegetas Bauch- und Brustbereich. Lüstern betrachtete er für eine Sekunde den perfekten Körper, der sich ihm bot, bevor er seinen Mund über den bereits steifen Nippel legte und sachte hinein biss. Vegeta sog scharf die Luft ein. Kakarott wusste einfach zu gut, wie er ihn um den Verstand bringen konnte. „Mehr...“, hauchte er heiser und drängte sich ihm entgegen. Und schon im nächsten Moment spürte er, wie Kakarotts freie Hand sich unter den Stoff seiner engen Hose schob, während er seinen Kopf wieder hob und damit Vegetas Lippen versiegelte. Ein unterdrücktes Stöhnen entfuhr dem Prinzen, als Kakarotts kühle Hand sich um seinen Schaft legte und dort leichten Druck ausübte, bevor er begann, hinauf und hinab zu massieren. Die Kontrolle verlierend ergab Vegeta sich in seine Lust. Diese Berührungen waren genau das, was er jetzt brauchte, um abzuschalten. Und Kakarotts Geruch war einfach phänomenal. Das Begehren, das Kakarott ihm gegenüber zeigte, machte ihn wahnsinnig an.Gierig griff er mit seinen Händen in die rabenschwarzen, störrischen Haare und zog neckisch daran. Die beiden Saiyajin bemerkten nicht, wie während ihrem heißen Liebesspiel einer der Türflügel geöffnet wurde und jemand eintrat, der sofort erschrocken innehielt. Dann eine Reaktion. Unerwartet durchdrang Son Goku ein jäher Schmerz, als durchbohre ihn geradewegs ein Torpedo aus Feuer und als er sich eine Sekunde später einige Meter weiter auf dem Boden wiederfand und verwirrt die Quelle seines Schmerzes suchte, wurde ihm klar, dass genau solch ein Feuersturm der Grund für seinen Schmerz war. In der geöffneten Türe stand ein hochgewachsener Saiyajin, muskulös, schlank, mit schulterlangen Haaren und sanften, jedoch zu allem entschlossenen Augen, der wohl gerade einen Ki-Blast abgefeuert hatte. Besorgt rannte er zu Vegeta. „Euer Majestät!“, rief er laut mit sanfter Stimme. „Ist alles in Ordnung?“ Vegeta war für einen Moment wie vor Schock gelähmt, bevor er schließlich lauthals los lachte. Son Goku verstand die Welt nicht mehr. Wer war dieser Kerl, der sich mittlerweile schützend vor Vegeta stellte und ihn selbst bedrohlich musterte? Der Prinz unterdessen lachte unbeirrt weiter und blickte den trottelig dreinschauenden Kakarott wissend an. „Ich hab doch gesagt, da kommt gleich jemand...“ Son Goku glotzte den Prinzen nur verwirrt an. Wie hatte er auch wissen sollen, dass Vegeta das ernst meinte? „Kakarott, das ist Broly. Befehlshaber der königlichen Leibgarde und mein persönlicher Leibwächter.“ Eben genannter blickte immer noch finster drein. „Du hast einen Leibwächter?“, entfuhr es Son Goku ungläubig. „Ihr kennt diesen Kerl?“, fragte Broly irritiert. „Es sah aus als... als...“ „Was?“, fragte Vegeta gelangweilt. „Als... hätte er sich an euch vergangen“, antwortete Broly pflichtbewusst. Son Goku schnaubte wütend. „Also, ich seh das etwas anders.“ „Ach ja?“, fragte Broly und ging in Kampfstellung. „Es sah aber schwer danach aus.“ Vegeta seufzte und massierte sich die Schläfen. „Es ist alles in Ordnung, Broly. Du kannst gehen.“ „Aber, euer Majestät...“, erklärte er hastig. „Ihr habt gesagt, ihr braucht noch ein paar Infos bezüglich der Sitzung morgen...“ „Ja, ja“, schnauzte Vegeta nun. „Ist schon... in Ordnung. Kakarott wollte sowieso gerade gehen.“ „Wollte ich das?“, knurrte der Angesprochene genervt. Das passte ihm alles gar nicht. Sollte doch dieser seltsame Saiyajin gehen. Einfach reinplatzen... Der Prinz nickte ihm nur zu und schob ihn in Richtung Fenster. „Komm morgen Nachmittag“, befahl er tonlos. „Da hab ich Zeit.“ „Ich arbeite morgen Nachmittag“, entgegnete Son Goku ebenso trocken und kassierte dafür einen ungläubigen Blick. „Du arbeitest?“, fragte Vegeta irritiert. „Ja“, antwortete Son Goku einsilbig. Diese Situation sagte ihm so überhaupt nicht zu. Vegeta schob ihn einfach so ab oder was? Was bildete dieser Broly sich eigentlich ein, einfach so herin zu platzen und ihn zu verdrängen?! „Kannst du diesen Lackaffen nicht wegschicken?“, fragte er knurrend. „Wie bitte?!“, fragte Broly. „Lackaffe?“ Ein bedrohliches Knurren entfuhr ihm und er ballte die Fäuste. „Leg dich lieber nicht mit mir an, du Wicht!“ Son Goku lachte herzhaft. „Ach, Vegeta... Das soll dein Leibwächter sein? Der soll sich mal nicht allzu viel einbilden... Du tätest besser daran, jemanden zu beschäftigen, der stärker ist, als du selbst. Ist sonst raugeworfenes Geld. Aber eigentlich geht es mich ja nichts an.“ Mit einem Ruck schnappte er sich den absolut unvorbereiteten Vegeta und drückte ihn eng an sich, verpasste ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf seine Lippen und schaute ihn provokant an. „Wir sehen uns... mein Prinz...“ Eilig ließ er von ihm ab und deutete eine Verbeugung an, während der er den Blickkontakt keine Sekunde unterbrach. „Bald.“ Dann stieg er in die Luft empor und verließ den Palast ebenso wie er ihn betreten hatte. Vegeta blieb perplex zurück. Im Grunde hatte er nicht gewollt, dass Kakarott ging, aber was hätte er schon tun sollen? Vor Broly zugeben, dass er sich von einem Unerklässler nehmen ließ? Dass er es genoss, wenn Kakarott da war? Schon am zweiten Tag auf Yasei Schwäche zeigen? Niemals! „Wer war das?“, fragte Broly, als Kakarott außer Sichtweite war. „Das war Kakarott“, antwortete Vegeta. „Wir sind zusammen hier angekommen.“ „Mhm“, antwortete Broly bedrückt. „Er kam euch zu nahe.“ Vegeta knurrte unzufrieden. „Das geht dich nichts an. Das gehört nicht zu deinen Aufgaben.“ „Ich muss euch beschützen, vor egal wem“, antwortete Broly pflichtbewusst. „Vor ihm nicht!“, befahl Vegeta harsch und Broly zuckte kurz zusammen. Der Leibwächter nickte kurz verstehend und wand sich dann den Papieren zu, die er fallen gelassen hatte, als er den Raum betreten hatte. „Hier“, meinte er und drückte Vegeta die dicke Mappe in die Hände. „Alles, was ihr wissen wolltet, zusammengefasst.“ Vegeta grummelte irgendetwas vor sich hin und ließ sich mit den Papieren auf den Diwan nieder. Broly beobachtete ihn noch ein paar Minuten tonlos, eher er sich auf das Sofa gegenüber vom Prinzen setzte. Vegeta unterdrückte ein Seufzen. Zu gerne hätte er ein Schäferstündchen mit Kakarott verbacht... Aber scheinbar gönnte man ihm auf diesem Planeten keine einzige freie Minute... Er hoffte, dass sich der ganze Stress legen würde, wenn er erstmal gekrönt war und einen Überblick über alles hatte. Für einen solche kleinen Planeten gab es hier erstaunlich viel Bürokratie und politisches Gewäsch, von dem er unbedingt eine Ahnung haben sollte. Tarble war viel beschäftigt und so hatte er die meiste Zeit mit Broly verbracht. Sich die Leibgarde und die damit verknüpfte Schule angesehen, etwas trainiert, sich mit Broly gemessen (Kakarott hatte tatsächlich recht, er war um einiges stärker, als sein Leibwächter...). Dieser kleine Kampf war die einzige Zeit gewesen, in der er Yasei bisher hatte genießen können. Eigentlich hatte er von seinem neuen Reich noch nicht wirklich viel gesehen. Und abgesehen von ein paar Diplomaten, Beratern und Dienern, kannte er niemandem von seinem Volk. Er wusste nicht mal, wie das Leben in der Stadt von statten ging. Wenigstens wusste er, dass er das bald erfahren würde, denn am nächsten Vormittag sollte die Verkündung seines Amtsantrittes stattfinden und er würde ein erstes Auftreten in der Stadt haben. Vorfreudig grinste er in sich hinein und widmete sich wieder den Staatspapieren. ----- Unzufrieden flog Son Goku zurück zur Hütte bei Minos Haus. Genervt seufzend ließ er sich in sein Bett fallen. In Gedanken rügte er sich für die blöde Idee, überhaupt dorthin zu fliegen. Jetzt hatte er sich Hunger auf etwas gemacht, von dem er nicht wusste, wann er es haben konnte. Oder ob überhaupt. Geschockt schreckte er auf und starrte an die hölzerne Wand. Ja, was gab ihm eigentlich die Sicherheit, dass er überhaupt wieder Zeit mit Vegeta verbringen konnte? Was, wenn er die ganze Zeit so beschäftigt war, dass er ihm keine Minute opfern konnte? Oder was, wenn er ihn gar nicht mehr sehen wollte? Augenblicklich ploppte vor seinem inneren Auge das Bild von Broly auf. Unwillkürlich knurrte er. Hatte dieser Idiot ihn doch tatsächlich von Vegeta weggehauen... Was fiel ihm eigentlich ein... //Wehe, der kommt Vegeta zu nahe, dann bekommt er es mit mir zu tun...// Und schon im nächsten Moment wunderte er sich, woher diese Reaktion kam. Wieso war er nur auf einmal so eifersüchtig? Ein lautes Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. „Ja?“, fragte er in Richtung der Türe, die sich auf einmal öffnete. Gute gelaunt trat Mino ein. „Hey, Son Goku! Wie war der erste Arbeitstag?“, fragte er uns setzte sich neben den Saiyajin aufs Bett. Son Goku richtete sich auf und rieb sich kurz die Augen. „Gut, hat echt Spaß gemacht.“ Mino lachte kurz freudig. „Super. Wann arbeitest du morgen?“ „Wieso?“, fragte Son Goku interessiert. „Am Nachmittag.“ „Weil“, erzählte Mino und zog es spannungssteigernd in die Länge. „Ich heute gehört hab, dass der Bruder von König Tarble nach Yasei gekommen ist und die Herrschaft übernehmen wird. Und morgen soll er sich das erste Mal in der Öffentlichkeit zeigen.“ Nun hatte er vollends Son Gokus Aufmerksamkeit. „Und?“ „Nun ja“, meinte Mino. „Ich wollte mir das gerne ansehen und dich fragen, ob du mitkommst.“ Hastig sagte Son Goku zu. Das wollte er sich auf keinen Fall entgehen lassen. Er fragte sich, wie Vegeta wohl vor dem Volk rüberkommen würde. Er fiel in eine Art Tagtraum und stellte sich vor, wie Vegeta herrschaftlich über den Volk thronte mit seinem eisernen Blick und seiner wilden Etnschlossenheit... Ein Seufzen entfuhr ihm. „Alles in Ordnung?“, fragte Mino und Son Goku blickte ihn unverwandt an. „Klar. Wie wird das aussehen?“, fragte er schließlich. „Also im Radio haben sie gesagt, es wird eine Parade geben. Vom Palast bis zum 'Königsplatz'. Das ist ein großer Platz in der Innenstadt, auf dem Verkündungen immer abgehalten werden. Dort steht das große Justizgebäude. Es hat einen großen Balkon, von dem aus man den gesamten Platz überschauen kann und dort oben wird er stehen. Ich bin so gespannt auf ihn...“ „Eine Parade?“, fragte Son Goku und lachte. „Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass das Vegeta gefallen wird.“ Die Vorstellung, wie Vegeta grimmig schauend an einer Parade teil nahm, fand er einfach zum Schiessen. „Vegeta?“, fragte Mino und schaute ihn irritiert an. „Ja“, antwortete Son Goku. „Das ist der neue König. Wir sind zusammen hier angekommen.“ „Du kennst ihn?“ Minos Augen wuchsen um das doppelte ihrer normalen Größe an. „Seid ihr Freunde?“ Son Goku setzte zu einer Antwort an, aber als er den Mund öffnete, fiel ihm auf, dass er nicht wusste, was er darauf antworten sollte. „Hm“, überlegte er und starrte an die Wand. „Freunde... Gute Frage. Wir haben zusammen gekämpft. Das war, nachdem wir versucht haben, uns gegenseitig umzubringen. Und bevor wir hier gelandet sind, haben wir... noch diverste andere... Schwierigkeiten... zusammen durchgestanden.“ Im Nachhinein betrachtet fand er, dass diese Formulierung es auf den Punkt brachte ohne zu viel zu verraten. Unverständig runzelte Mino die Stirn. „Ahja.“ Das klang für ihn nicht gerade plausibel. „Und er mag keine Paraden?“ Son Goku grinste. „Mach dir lieber selbst ein Bild von ihm.“ „In Ordnung“, grinste Mino zurück. „Wieso gehst du nicht mit Akina dorthin?“, fragte Son Goku schließlich aus einem anderen Gedanken heraus. Mino zog die Schultern nach oben. „Sie arbeitet.“ Son Goku nickte und legte sich zurück in die Laken. Schaute an die Decke. Nach einer Weile ließ Mino sich ebenfalls nach hinten fallen und schaute ihn von der Seite an. „Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt. „Du siehst so abwesend aus...“ In Gedanken war Son Goku schon wieder bei Vegeta. Es machte ihn regelrecht fertig, wie er vorhin abserviert worden war. Eine unsagbare Sehnsucht entwickelte sich in ihm. Sehnsucht nach Vegetas Nähe, nach seinem Duft, nach dem Gefühl von seiner Haut und seinem Geschmack. „Ja“, antwortete er einsilbig. „Ich denke, ich sollte langsam schlafen. War wohl einfach zu viel los heute.“ Mino richtete sich halb auf und lächelte zu ihn hinab. „Dann schlaf gut“, sagte er halblaut und strich mit seiner Hand kurz über Son Gokus Bauch. „Wir sehen uns morgen früh.“ Er erhob sich elegant vom Bett. Irritiert blickte Son Goku ihm nach. Minos letzte kleine Geste verwirrte ihn. So eine sanfte Berührung... Tat Mino das unbewusst? In diesem Moment stolperte über die Ecke von einem Teppich und kämpfte mit dem Gleichgewicht. Hastig drehte er sich grinsend zu Son Goku. „Das war Absicht!“, rief er und hängte an sein Rumgehampel noch eine übertriebene Tanzbewegung. „Alles bewusst.“ Mit diesen Worten verließ er die Hütte. //Dieser Kerl hat einen absoluten Schuss//, stellte Son Goku kopfschüttelnd fest. Und doch fand er ihn irgendwie sympathisch. ----- „Musste das mit der Parade sein?“, fragte Vegeta am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Dieser ganze Rummel kostete ihn noch das letzte Quäntchen Verstand. Genervt lief er neben Tarble und dem obersten Parlamentsminister die lange, breite Treppe innerhalb des Justizgebäudes hoch. Vor den Türen hörte man die Menge in freudiger Erwartung jubeln. Tarble nickte entschuldigend. „Ich hab dich vorgewarnt. So schlimm ist das doch nicht“, versuchte er, seinen großen Bruder zu beschwichtigen. „Die Leute stehen drauf. So kommt keiner auf die Idee, dich nicht zu mögen.“ „Mir ist absolut egal“, meckerte Vegeta weiter. „Ob die Leute mich mögen. Ich bin ihr Herrscher. Und basta.“ Gemeinsam bogen sie um eine Ecke. Endlich waren sie im richtigen Stockwerk angekommen. Genervt holte Tarble Luft und massierte sich die Schläfen. „Vegeta, bitte. Auf Yasei läuft einiges anders, als auf Vegeta-Sei. Das sollte dir langsam klar sein. Gewöhn dich dran. Die Gunst des Volkes ist wichtig, vor allem weil das Königtum hier eher eine symbolische, als eine herrscherische Bedeutung hat. Ich weiß nicht, wie oft ich dir das noch sagen soll...“ Der noch amtierende König öffnete eine breite Türe und geleitete Vegeta und den Minister in das große Zimmer. Vegeta knurrte genervt. Er wusste, dass er sich daran gewöhnen musste und dass er als König das auch nicht alles ändern konnte. Neben sich würde er das Parlament haben, das in Regierungsfragen bei allem ein Mitbestimmungsrecht hatte. Ihm war das zwar nicht allzu recht, aber so konnte er wenigstens einen Haufen von diesem Bürokratie-Gedöns auf andere abwälzen. Zumindest hatte die Stadt halbwegs Stil und die Leute jubelten ihm zu. „Und jetzt, alles wie besprochen, Vegeta. Bitte.“ Ein Diener öffnete eine große Glastüre, die auf einen weitläufigen Balkon hinausführte. Vegeta erhob sein Haupt und straffte seine Brust, ehe er neben Tarble auf den Balkon trat. Der Anblick war überwältigend. Auf einem riesigen Platz erstreckte sich unter Vegeta eine riesige Masse an Yaseiern, die zu ihm und seinem Bruder hinauf riefen und winkten. Weiter hinten, wo der Platz mit diversen Gebäuden gesäumt war, erblickte er einige Saiyajins, die in der Luft schwebten und ihm ebenfalls applaudierten. Nach einer Weile legte sich der Jubel, als Tarble beschwörend die Hände hob. Vegeta bekam am Rande mit, dass sein Bruder die vorbereitete Rede vor dem Volk hielt, doch er lauschte nur periphär. Viel mehr war er damit beschäftigt, die Menge zu mustern. Die Yaseier waren schon ein komisches Völkchen, mit ihren seltsamen Haut- und Haarfarben. Von der Lebensweise erinnerten sie ihn sehr an das Volk der Menschen. Schwach, aber fleißige Arbeiter. Eigentlich hatte Tarble recht, die Saiyajins bereicherten und vervollständigten dieses Volk perfekt. Zum ersten Mal seit seiner Ankunft auf diesem Planeten, stahl sich ein vorfreudiges Lächeln in sein Gesicht. 'Sein Volk.' Nach der Zerstörung Vegeta-Seis hatte er nicht mehr viel Hoffnung gehabt, jemals einen Thron zu besteigen. Alles was ihm geblieben war, war sein königliches Blut. Doch jetzt... Erhaben atmete er ein, während Tarble weiter redete. Sein Blick schweifte über die Menge und neugierig musterte er die umherschwebenden Saiyajins. Plötzlich erblickte er Kakarott. Für eine kleine Sekunde schlug sein Herz heftiger und seine Augen weiteten sich unmerklich. Er überspielte diese Reaktion gekonnt. Dann sah er genauer hin. Jemand saß Huckepack auf Kakarotts Rücken. Irritiert blickte er erneut hin. Das war ein Yaseier. Ein junger Kerl, wahrscheinlich nur wenige Jahre jünger als Kakarott, blaue Haare, bläuliche Haut, und irgendwie ziemlich hübsch. Freundliche, offene Ausstrahlung. Verwirrt biss Vegeta sich auf die Zunge. Wieso störte es ihn, dass Kakarott diesen Kerl auf dem Rücken trug? Und wer zum Teufel war das eigentlich? Vegeta traf Kakarotts Blick. Vegeta wusste nicht, wie er reagieren sollte, also reagierte er überhaupt nicht, obwohl Kakarott ihn freudig angrinste. Dann zwinkerte er ihm zu. Einen Moment setzte Vegetas Herz aus. Kakarott zwinkerte ihm zu? Eine plötzliche Hitzewelle überflutete seinen Körper und er merkte, wie sich in seiner Hose etwas tat. Wieso hatte dieser Kerl diese verdammte Wirkung auf ihn?! Und wieso verdammt hatte Broly am Abend zuvor hereinplatzen müssen?! Er hätte doch ein bisschen Zuwendung dringend nötig gehabt... Schnell schob er diesen Gedanken beiseite und verschränkte die Arme, wand seinen Blick von Kakarott ab. Das hatte hier alles nichts zu suchen. Und schon hörte er, wie sein Bruder ihn in seiner Rede erwähnte und somit ankündigte. Jetzt war wohl er an der Reihe. Die Rede, die Vegeta hielt war glanzvoll, zukunftsweisend und für viele der Yaseier etwas zu brachial, trotzdem feierten sie ihren baldigen König, denn er versprach ihnen Reichtum, Ruhm und die Verbesserung der intergalaktischen Beziehungen zu anderen Planeten. In der Tat hatte Vegeta politisch einiges vor, immerhin wollte er, dass sein Reich nicht so klein und unscheinbar unter den anderen Völkern verschwand, wie es zur Zeit noch war. Yasei stand vor einer wirtschaftlichen Blüte, die seine Herrschaft einleiten sollte. Zufrieden grinsend verließ er unter tosendem Beifall den Balkon. Den restlichen Tag hatte er frei, musste jedoch gezwungenermaßen mit einigen Leuten speisen, auf die er eigentlich keine Lust hatte. Aber ihm war durchaus bewusst, dass das als König zu seinen neuen Pflichten zählte. Nun fingen seine Bediensteten auch endlich an, die kolossale Krönungsfeier zu planen. Am liebsten hätte er sich so schnell wie möglich krönen lassen, aber man schlug ihm vor, die Krönung noch drei Wochen aufzuschieben, da sie dann mit dem Vollmondfest zusammen fallen würde. Bei diesem Vorschlag wurde Vegeta hellhörig. Der Vollmond auf Yasei trat einmal in drei Jahren zutage. Für die Yaseier bedeutete er nicht sonderlich viel, lediglich eine längere Phase des alljährlichen Hochwassers im Süden und Westen und eine bessere Ernte im Landesinneren. Yasei selbst war eine Art „Zwergplanet“ und hatte daher auch einen kleineren Mond, als auf anderen Planeten üblich. Schnell hatte sich nach der Übersiedlung der Saiyajins herausgestellt, dass das Licht des hiesigen Vollmondes nicht annähernd genügte, um einen Oozarou aufleben zu lassen. Keine Verwandlung konnte unter diesen Bedingungen stattfinden. Jedoch weckte das vorhandene Licht durchaus die mit einer Verwandlung verknüpften Instinkte eines Saiyajin. Zu diesem Anlass fand also alle drei Jahre das so genannte „Vollmondfest“ statt, das die eine Nacht eines wirklich kompletten Vollmondes zelebrierte. Normalerweise fanden sich die Saiyajin hierzu in den Wäldern in den östlichen Teilen, den Bergen von Yasei ein und ließen ihren Instinkten freien Lauf. Wobei dieses Treiben nicht so ausartend orgiastische Ausmaße annahm, wie man vielleicht vermuten würde. Aufgrund dieser Informationen hielt Vegeta es vorerst für keine gute Idee, seine Krönung an diesem Tag zu feiern, doch als man ihm versicherte, dass der Mond erst zu fortgeschrittener nächtlicher Stunde seine volle Rundung erreichen würde, stimmte er zu. Eine königliche Krönung, gefolgt von einem zivilisierten Fest, das dem Anlass gerecht wurde und schließlich eine lustvolle Nacht der Saiyajin. Unwillkürlich dachte er an Kakarott und was er mit ihm in dieser Nacht alles anstellen konnte. Das konnte ja eine tolle Krönung werden. Ein Event, das er Zeit seines Lebens nicht mehr vergessen würde. ----- An diesem Abend lag Vegeta völlig ausgepowert in seinem Bett und lag trotzdem seit Stunden unruhig wach. Zu viel schwirrte in seinem Kopf umher, als dass er auch nur eine Sekunde Schlaf hätte erhaschen können. Die Lichter im Palast waren um diese Zeit schon fast gänzlich erloschen, nur auf den Wachposten glimmten noch die Laternen. Eine unheimliche Stille herrschte vor. Vegeta zuckte kurz zusammen, als er das leise Geräusch hörte, das entstand, als jemand an eines seiner Fenster klopfte. Langsam richtete er sich in seinem Bett auf und sofort war ihm klar, dass es Kakarott sein musste, der da draußen vor dem Fenster war. Mühsam verließ er, nur in seine Shorts gekleidet, sein Bett und durchquerte das viel zu große Zimmer. Wortlos blickte er Kakarott an, der lächelnd in der Luft vor dem Fenster hing und ihm winkte. Einen Moment spielte er mit dem Gedanken, ihn nicht herein zu lassen, um ihn zu ärgern, aber sein Körper gehorchte seinem wirren Kopf nicht und öffnete das Fenster. „Hey“, grüßte Kakarott leise, nachdem er vor ihm auf dem Boden gelandet war. Vegeta musterte ihn eingänglich. Er trug yaseiische Kleidung. Alles sehr weit und flatterhaft geschnitten. Grünes Shirt, hellblaue Hose. Sah gar nicht schlecht aus. Vorallem nicht, wenn er sich vorstellte, was darunter lag... Langsam überwand Kakarott den letzten Abstand zwischen ihnen. „Du warst toll heute“, flötete er Vegeta entgegen und legte seine Hände auf dessen Hüften. Der Gebrauch von Worten schien Vegeta gerade absolut überflüssig. Die Situation schien ihm wie ein real werdender Tagtraum. Eine wohlige Gänsehaut floss über seinen Rücken, als Kakarott seine Nase in seinen Haaren vergrub und ihn dabei enger an sich zog. Genüsslich atmete er den herben Geruch ein, der von der Brust seines Gegenübers ausging, an die er sich nun schmiegte. Er war zu fertig, als dass er imstande gewesen wäre, die Initiative zu ergreifen, also genoss er einfach die Wärme, die er geboten bekam. „Sind wir heute ungestört?“, fragte Kakarott leise. Vegeta nickte nur und spürte, wie sich Kakarotts Arme weiter oben um seinen Rücken schlossen. „Sehr gut...“, säuselte er, während er Vegeta immer enger an sich drückte. Der Prinz seufzte geniessend. Dann ließ Kakarott ihn plötzlich los und nahm seine Hand. Sachte zog er ihn hinter sich her zum Bett und platzierte ihn darauf, drückte ihn in die Kissen und legte sich über ihn. Bedeckte seinen Hals mit Küssen, streichelte seinen entblößten Oberkörper. Sinnlich. Langsam. In dieser Nacht gaben sie sich die Nähe, die sie beide auf diesem neuen Planeten noch vermissten. Spendeten sich ein Stück Heimat und Zusammensein. Genossen einander und blendeten den sich langsam einstellenden Arbeitsalltag komplett aus. Es würden noch viele Nächte wie diese folgen. ------------------ TO BE CONTINUED ------------------ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)