Der schwarze Phönix von YamiBakura (Zeichen der Vergangenheit) ================================================================================ Kapitel 2: Nur er ----------------- Misstrauisch beäugte Ryou immer noch den halbfremden Mann – er hatte sich mit den Namen Akefia Dalazzo vorgestellt. Eigentlich müsste Ryou ihm dankbar sein, immerhin hatte er ihn gerettet, vielleicht sogar sein Leben verlängert denn er wusste nicht was diese Kerle von vorhin vorgehabt hatten. Dennoch wollte er nicht das Jemand wegen ihm starb. Jetzt saß Ryou mit seinen Retter in einer kleinen Bar und hatte einen großen Becher vor sich auf den Tresen stehen, er kannte die Flüssigkeit zwar nicht, aber sie sah weder berauschend aus, noch roch sie gut. Deshalb verzog der kleine Weißhaarige das Gesicht und schob den Becher von sich, wobei Akefia ihn einen komischen Blick zu warf, den er nicht definieren konnte. Der Braungebrannte wischte sich mit seinem langen, roten Ärmel über den feuchten Mund und schmatzte leise. "Was ist? Ist das nicht gut genug für dich?" Ryou meinte etwas wie Argwohn herauszuhören und spürte die bösen, gräulichen Augen auf sich, weshalb er nochmal auf das Gebräu sah. "Es entspricht einfach nicht meinem Geschmack", antwortete er dann und hoffte nicht weiter den Zorn auf sich zu richten. Akefia schnaubte verächtlich und nuschelte etwas Unverständliches, während er weitere Schlücke nahm und den Becher leerte, ehe er auch den von Ryou an sich nahm. "Was wollen sie denn nun noch von mir?" Es war ja nicht so das Ryou von sich aus dem Mann gefolgt war, dieser hatte gemeint er müsste unbedingt was mit ihm besprechen und er hatte bis jetzt keine Ahnung um was es gehen könnte. Glücklicherweise begann der Mann zu sprechen. "Du bist Ryou Ciorcalo, richtig?" Sofort spannte sich der schmächtige Körper vom Jüngeren an und sein Blick wurde unsicher und misstrauisch zugleich. Er konnte nicht einmal antworten, denn Akefia redete weiter. "Ich brauche deine Hilfe, du kannst doch Gaylionen lesen, richtig!?" "Gay...lionen...?", murmelte Ryou und brachte ein kleines Nicken zu Stande. Akefia schien zufrieden zu sein, dass zeigte sich durch ein breites Lächeln, siegessicher wirkte es auf Ryou. "Gut, dann habe ich ein Angebot für dich!" Der Junge sah etwas überrumpelt aus und kräuselte verwirrt die Stirn. "Ein Angebot? Was für ein Angebot?" "Ich beschütze dich und du hilfst mir dafür etwas zu finden, was man nur findet, wenn man Gaylionen lesen kann!" Am liebsten würde er ihm den Kimono von den zarten Schultern ziehen, über die milchweiße Haut streicheln, die sicherlich viel zu weich war für einen Oberhaupt einer solchen Organisation wie dem 'schwarzen Phönix'. Es war eine kleine Qual für den großgewachsenen Blondschopf der seinen Boss nicht anrühren durfte. Wie in einem Museum – ansehen aber nicht berühren – nur war es gerade viel schlimmer. Dieses Verlangen nach den jungen Mann. Mariku musste sich wahnsinnig kontrollieren, nicht auf die nackte Brust zu sehen, der Kimono war leicht geöffnet und wenn er jetzt fallen würde und den lieblichen Körper frei gab, würde er für nichts garantieren können. Glücklicherweise – oder eher traurigerweise – rutschte der Kimono nicht weiter runter. Die Beine lagen immer noch über der dicken, roten Lehne von einem Sessel, der Oberkörper lehnte sich leicht gegen die Arm- und Rückenlehne. Ein Glimmstängel steckte zwischen den Lippen die sicherlich so weich waren wie sie aussahen, er wurde heraus gezogen und eine grau-blaue Wolke verließ daraufhin den Mund. "Wie weit seid ihr, Verusco?" Egal wie oft Mariku ihn bat, ihn doch beim Vornamen zu nennen, er tat es nicht. Der Blonschopf schluckte leicht als er von den dunklen Augen förmlich anvisiert wurde – er wollte ihm eine gute Nachricht überbringen, aber er würde es sich NIE wagen zu lügen. "Leider nicht viel weiter, als gestern, Herr Salvi-" "Und warum stehst du dann hier rum verdammt nochmal!?", wurde er gleich angeknurrt und kurz hatte Mariku die Befürchtung das er die Zigarette, die noch relativ frisch angezündet wurden war, abbekam. Aber scheinbar ging sein Boss nicht die Gefahr ein, dass sein teurer Teppich beschädigt wurde. "Tot oder lebendig – ich bin ihnen doch schon ziemlich entgegen gekommen, Verusco, warum schafft ihr es nicht mir diesen Jungen ran zu schaffen?" "Ich...", stockte Mariku kurz, ehe er sich wieder fing. "Meine Männer suchen die gesamte Stadt nach ihm ab, aber wenn Dalazzo noch bei ihm ist, dann wird es schwieriger ihn zu finden, sie wissen doch das Dalazzo über alles Bescheid weiß, alle Geheimgänge, alle-" "Das weiß ich, Verusco! Aber es ist mir scheiß egal! Ich will den Jungen und SIE haben meinen Befehlen Folge zu leiste! Ich will das sie Dalazzo verfolen, sei es über Meer oder Land!" Mariku beobachtete wie sein Boss die Beine über die Lehne schwang und aufstand, die Zigarette drückte er aus, obwohl sie nicht verbrannt war. "Haben sie verstanden, Verusco?" Der Blondschopf nickte. "Wie sie wünschen, Herr Salviati..." "Geht doch", seufzte er und fasste sich an die Stirn. "Viel zu viel Stress, hach~" Am liebsten wollte er ihn umarmen und nie wieder los lassen, aber er wurde mit einer Handbewegung zum Rausgehen befohlen. Noch einmal verbeugte er sich leicht und drehte sich um. „Wie du wünschst... Bakura...", flüsterte er vor sich hin als er den Raum verlassen hatte und sich auf den Weg machte, er musste sich eine Crew zusammen stellen. „Woher kennen sie mich überhaupt? Woher wissen sie meinen Namen? Woher wissen sie das ich Gaylionen lesen kann? Woher-“ „Jetzt mach mal einen Punkt, Kleiner“, unterbrach Akefia ihn barsch, sofort hielt Ryou seinen Mund und starrte den Größeren aus ehrfürchtigen Augen an. „Weißt du, wer diese Männern von vorhin sind?“ Ryou murrte leise, der Mann duzte ihn ohne Erlaubnis, wo er ihn höflich siezte trotz der Unhöflichkeit. „Nein, ich kenne diese Männer nicht, du etwa?“, fragte Ryou nach und duzte Akefia auch, selbst wenn es ihm komisch vorkam. „Nicht persönlich, aber mir ist bekannt für wen sie arbeiten“, sprach der Ältere und sah sich um, ehe er Ryou am Handgelenk packte, nebenbei etwas Geld auf die Theke legte. „Das Besprechen wir woanders, komm mit.“ Der Jüngere sah verwirrt aus und ließ sich widerstandslos aus der Bar ziehen. Draußen realisierte er erst wieder alles, denn um die Leichen hatten sich ein paar Menschen gekümmert die nicht minder gefährlich aussahen. Akefia schien das zu bemerken, denn er zog Ryou in eine andere Richtung. „Kannst du schwimmen?“ „Wie bitte?“, runzelte Ryou die Stirn. Akefia knurrte: „Kannst du schwimmen, verdammt noch einmal!?“ Schnell nickte Ryou, brachte kein Wort über die Lippen bei den drohenden Blick. Doch plötzlich wurde er von Akefia einfach geschubst, konnte sich nicht halten und fiel, fest der Überzeugung das er einen harten Aufprall erleben würde. Stattdessen wurde es nass, er landete im kalten Wasser, tauchte unter und wieder auf. Er keuchte und schüttelte den Kopf, Tropfen lösten sich von seinem Haar und Gesicht, ehe er neues ins Gesicht bekam, als eine weitere Person neben ihn ins Wasser sprang. Er sah sich leicht panisch um, bis Akefia auftauchte und eigentlich wollte Ryou zu meckern anfangen, doch bevor er die Chance dazu hatte, schwamm der Ältere weg und er fühlte sich gezwungen ihm nach zu schwimmen, auch wenn er darauf keinerlei Lust hatte. Er konnte ja nicht aus dem Wasser steigen und sich von diesen Männern gefangen nehmen lassen. Die Strecke die sie schwammen war lang und anstrengend, im Gegensatz zu Akefia scheinbar, war Ryou nicht trainiert im Schwimmen – so gesehen war er in nichts wirklich trainiert, außer im Gaylionen lesen. Am Ende kamen sie an einem prächtigen Schiff an, es trieb im Wasser in der Nähe einer Bucht, warum nur nicht am Hafen? „Hey Jungs!? Lasst ne Leiter runter, ich bins!“ Vom Deck war Gebrüll zu hören, ab und zu bekam Ryou fremde, männliche Gesichter zu sehen. Nach einigen Sekunden wurde eine Seilleiter runter geschwungen. Akefia nickte zur Leiter und verunsichert sah Ryou nochmal hoch. „Jetzt mach schon“, meinte der Ältere irgendwann genervt. Ryou murrte leise und stieg auf die ersten Sprossen, auf so einer Leiter war er noch nie hoch oder runter geklettert, sie wackelte extrem und er betete einfach heil hoch zu kommen. Oben half ihm ein Kerl über den Reling, auch wenn die gesamte Crew ihn komisch ansah, sie sahen alle aus wie... Piraten. Er verzog das Gesicht, wo war er hier bitteschön rein geraten? „Herr Verusco?“ Murrend drehte sich Mariku um und ließ das lange, goldene Fernrohr sinken um nun einen seiner Crewmitglieder anzusehen. Der Mann hatte dunkles Haar, eine Mischung aus braun und schwarz, es war lang und zu einem Pferdeschwanz gebunden, was ihn keinesfalls etwas feminines verlieh, er sah männlich aus wie eh und je. So wie ein Quartiermeister auszusehen hatte! „Was?“, fragte Mariku mürrisch. Gerade hatte er so schön Aussicht gehalten, dass er eine Störung als unangenehm empfand und sich damit nicht beschäftigen wollte. „Der Boss will sie sehen“, rückte der eindeutig ältere Mann mit der Sprach heraus. „Schon wieder...?“, murmelte Mariku und fragte sich ob einer seiner Männer irgendwas angestellt hatten. Gerade wollte er von Deck gehen, noch hatten sie nicht abgelegt, aber der Quartiermeister hielt ihn auf. „Äh... Herr Salviati ist nicht am Land.“ Auf einmal wirkte er nervös und Mariku sah ihn eindringlich an. „Er ist in ihrer Kajüte und wartet auf sie.“ „Was... Macht er in meiner Kajüte?“ Er erwartete keine Antwort und mehr als ein unbeholfenen Schultern zucken bekam er auch nicht. Mariku kam den Älteren das Fernrohr mit dem Befehl, dass er Aussicht halten sollte, ehe er in seine Kajüte ging, wo wie erwartet Bakura saß. Er hatte sich auf den bequemen Stuhl des Kapitäns gesetzt, die Beine über die Armlehne geschwungen und wie so oft hing ein Glimmstängel zwischen seinen Lippen. Er zog ihn erst aus den Mund als er Mariku realisierte, mit geschlossenen Augen entließ er eine grau-bläuliche Wolke aus Rauch. Die dunklen Tiefen richteten sich auf Kapitän welcher bei den schneidenden Blick die Luft scharf einsog. „In der gesamten Stadt gibt es keinerlei Anhaltspunkt für Dalazzo“, Bakura klang ein wenig enttäuscht, hatte sich wohl auf eine Begegnung mit seinem ehemaligen vertrauten Mitarbeiter gefreut. „Ich weiß, Herr Salviati“, meinte Mariku schluckend. Er musste sich ein Knurren unterdrücken wenn er daran dachte das Bakura nur diesen Dalazzo wollte und nicht ihn, dass war so ein scharfer Schmerz in der Brust den er gerne auslassen würde – am liebsten an Dalazzo! Oder die Wut in etwas anderes wandeln und es dann an Bakura auslassen, leider wurde ihm beides verwehrt. „Hm...“, machte der Jüngere und zog wieder an seiner Zigarette, nachdenklich. „Gut, ich habe mich endgültig entschieden!“ Damit schwang Bakura die Beine über die Lehne und drückte den letzten Rest seiner Zigarette an den teuren Tisch aus, achtete nicht darauf wie viel Geld er dafür hatte ausgegeben. Während sich der Jüngere wie eine Raubkatze dem überforderten Blondschopf näherte, stellte er sich eine Frage... „Wofür haben sie sich entschieden, Sir?“ Die Angst davor ausgewechselt zu werden wuchs ins Unermessliche, er hatte sich zu viele Fehler erlaubt, es könnte einer zu viel gewesen sein. Bakura blieb vor ihm stehen und visierte die violetten Augen an, ehe seine eigenen an den größeren Mann hinunter wanderten, musternd und Mariku wurde augenblicklich noch nervöser, fragte sich was das sollte. „Ich bleibe hier, ich werde mitkommen, mit ihnen und der Crew. Damit ich volle Kontrolle habe, auf den Land braucht man mich gerade nicht.“ Mariku riss die dunklen Augen auf, dass konnte er nicht zu lassen, er durfte es nicht zu lassen! „Das wird eine gefährliche Reise Sir, ich kann sie nicht mitnehmen, ihnen könnte etwas-“ „Zustoßen, ich könnte sterben, blablabla!“, Bakura hatte die Hand an den Kragen Marikus gelegt und runter gezogen, so das sich ihre Nasenspitzen und Lippen fast berührten. „Ich bin es Leid brav in dieser scheiß Villa oder sonst wo zu sitzen und zu hoffen das alles nach Plan läuft! Ich bin alt genug und kann mich auch um mich selbst kümmern! Ich brauche ihre Sorge nicht! Die Sache ist entschieden, ich bleibe hier auf den Schiff! Und Punkt.“ Die funkelnden Augen ließen keinen Widerspruch zu und somit ergab sich Mariku seufzend, auch wenn die Hoffnung noch nicht ganz ruiniert war das es sich der Jüngere anders überlegt, wenn er jetzt was sagte, würde es schlecht für ihn ausgehen... Bakura ließ den Kragen los und ging um Mariku herum, um zur Tür zu gelangen, davor drehte sich der Anführer um und betrachtete den Kapitän ausgiebig von hinten, ehe er sogar leicht lächeln. Mariku drehte sich langsam um als er die Tür nicht hörte und als er dieses Lächeln sah, blieb ihm fast das Herz stehen. „Sie sehen gut in dieser Kleidung aus, Mariku, dass sollten sie öfters tragen.“ Dann verließ Bakura die Kajüte und der Blondschopf blieb zurück. Sein Mund war geöffnet, seine Augen aufgerissen, beides schloss er und ein Lächeln erschien nun auf seinen Lippen. „Mariku...“, sagte er leise und jubelnd. Er hatte den Namen endlich aus SEINEN Mund gehört, der Stolz, dass Ego und das Verlangen wuchs an. Wenn nicht Bakura, dann keiner. Mariku wollte nie Jemand anderen lieben als seinen Boss, egal wie kitschig es klingen mochte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)