Die Weisheit der Straße von Salamibrot (Freiheit ist das höchste Gut) ================================================================================ Kapitel 2: Die Pflicht steht vor allem anderen ---------------------------------------------- Der erste Tag der Festlichkeit neigte sich dem Ende zu. Die Leute gingen müde, aber glücklich nach Hause um Morgen noch mehr von der süßen Fröhlichkeit der Feste zu koste und den Sorgen ihres Alltags zu entfliehen. Dabei lagen ihre Augen mehr auf den Feierlichkeiten selbst als auf dem eigentlichen Anlass der Festlichkeiten. Dieser saß im Garten des Schlosses der Hyuuga Familie und versuchte nicht an die Zukunft zu denken. Hinata Hyuuga beobachtete die Spiegelungen der Abendsonne in dem großen Teich. In diesem Gewässer spiegelte sich alles, was davorstand, Blätter, Bäume und sie selbst. Sie blickte in ihr hübsches Gesicht, sah das lange schwarze Haar, die weißen, pupillenlosen Augen, die das Zeichen ihrer Blutlinie waren. Einer Blutlinie die stark und selbstbewusst sein sollte. Doch Hinata war weder stark noch selbstbewusst. Sie fürchtete sich vor der Zukunft, vor den eiskalten Augen des Uchiha, den sie nur einmal kurz gesehen hatte und dann war ihr mitgeteilt worden, dass sie ihn heiraten solle. Sie hatte sich vor diesen kalten schwarzen Augen gefürchtet, vor dem schrecklichen Ausdruck in ihnen, ein Blick voller Raffgier und Blutlust. Hinata wusste nicht viel über die Welt außerhalb der schützenden Schlossmauern und sie besaß auch keine gute Menschenkenntnis, aber sie hatte das Böse in diesem Mann schnell erkannt und sie fürchtete es. Sie sah hinauf zum Himmel und flehte die Götter an, um Erlösung, Hilfe irgendetwas, das ihr zeigen würde, dass sie doch nicht so wertlos war, wie sie sich fühlte. „Warum bist du hier Hinata?“ Die vertraute Stimme gehörte ihrer Schwester Hanabi. Obwohl sie drei Jahre jünger war als Hinata war sie bei weitem stärker, selbstbewusster und kam viel besser mit ihren Pflichten zu Recht als sie. Sie war die perfekte Prinzessin für den Hyuuga Clan und sie bedeutete ihrem Vater sehr viel mehr als ihre ältere Schwester es tat. Hinata sah Hanabi nur aus tränenverschmierten Augen an. Wie flüssige Edelsteine rannen sie die Wangen der Kronprinzessin hinab, glitzernd im Licht der Abendsonne. „Ich fürchte mich“, sagte sie. Ihre großen, feuchten Augen sahen voller Verzweiflung hinauf zum Himmel, wo ein Falke kreiste und einen lauten Schrei ausstieß. Sie deutete nach oben. „Sieh wie der Falke fliegt, ein freier Jäger, der niemanden fürchten muss. Nichts hält ihn hier, keine Ketten halten ihn fest. Er ist frei.“ Hanabi deutete hinauf zum höchsten Turm der Burg. „Ist er nicht. Dort oben hat er sein Nest, seine Familie lebt dort und er hat Verpflichtungen ihr gegenüber. Er würde sich ohne jeden Zweifel opfern um seine Brut zu schützen.“ Hinata sah wieder hinauf. „Aber er tut es freiwillig, aus Liebe zu seiner Brut. Er selbst hat sie gewählt, er selbst zieht sie auf, an dem Ort, an dem er sein Nest gebaut hat. Ich dagegen war niemals ich selbst. Ich wurde immer in eine Rolle hineingepresst, darauf vorbereitet dies für den Clan zu tun oder jenes. Ich weiß nicht wer ich bin, Hanabi.“ Hanabi funkelte sie aus ihren weißen Augen heraus an. „Du bist diejenige, die Sasuke Uchiha heiraten wird um diesem Clan Ruhm, Ehre und vor allem die Gunst Madara Uchihas zu bringen. Du hast dieses Opfer für unser aller Wohl zu bringen.“ Hinata nickte. „Ich nehme an das stimmt. Aber ich fürchte mich. Wenn ich in Sasukes Augen sehe, dann sehe ich die Kälte der endlosen Leere, ewige Gefangenschaft und einen frühen Tod.“ Hanabi schnaubte. „Jetzt übertreibst du. Mit den Uchiha an der Seite unseres Clans kann es niemand mehr mit uns aufnehmen. Du wirst diejenige sein, die unserem Clan wieder Ruhm und Ehre gebracht hat. Freust du dich nicht?“ Ihre Stimme klang am ende aufgeregt, ja geradezu euphorisch. Hinata seufzte. „Du klingst genau wie Vater. Was soll all diese Politik, all diese Bündnisse, Intrigen und Fehden? Manchmal wünschte ich, ich könnte einfach ein Eremit sein, frei in den Wäldern leben und mit den Geistern reden.“ Hanabi machte ein angewidertes Gesicht. „Eine Prinzessin sollte nicht den Wunsch verspüren mit diesem Gesindel in einen Topf gesteckt zu werden. Geister, eins mit dem Land.“ Sie schnaubte. Das ist doch alles nichts als ein Märchen. Sie sind in Wirklichkeit nichts weiter als ein Haufen gesetzloser Vagabunden und Diebe.“ Hinata sah wieder in den Himmel. Der Falke war verschwunden und sie beneidete ihn ein wenig. „Ich glaube an die alten Geschichten. Vielleicht werde ich eines Tages einen Eremiten kennenlernen und du wirst sehen, dass ich recht hatte.“ Hanabi schnaubte. „Du solltest dich hören. Peinlich ist das. Leb gefälligst in der Realität und gib deine bescheuerten Träume auf. Du wirst deine Pflicht erfüllen oder untergehen. So ist nun einmal das Leben. Du kannst nicht davor weglaufen.“ Wütend stapfte Hanabi davon und ließ eine verzweifelte Hinata zurück. ____________________________________________________________________ In der Burg stand ein Mann am Fenster seiner Unterkunft und hatte die beiden beobachtet. Sein Sharingan ermöglichte es ihm ihre Worte von ihren Lippen abzulesen und ein verächtliches Schnauben ertönte aus seiner Kehle. Sein langes schwarzes Haar fiel ihm wie die Mähne eines Löwen über den Rücken und wirbelte hinter ihm her, wie sein ebenfalls schwarzer Kimono, als Madara Uchiha sich vom Fenster abwandte und sich der Person zuwandte, die vor ihm kniete. „Wo ist dein Bruder, Sasuke?“, fragte er und seine Stimme klang kalt, härter als Stahl und ebenso tödlich. Sasuke zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, mein Herr und Vater.“ Madara schnaubte. „Er ist eine Schande, aber das ist jetzt egal. Wenigstens habe ich mit dir einen loyalen Sohn, auf den ich mich verlassen kann.“ Sasuke neigte den Kopf noch tiefer. „Ich bin ganz der eure, mein Herr und Vater.“ Er sah hoch und seine schwarzen Augen fixierten Madaras Brustkorb, da er es nicht wagte, seinem Vater in die Augen zu blicken. „Dennoch, darf ich euch eine Frage stellen?“ Madara wandte sich wieder dem Fenster zu. Seine harte Miene veränderte sich kein bisschen. „Frag!“, befahl er dann. „Nun…“, sagte Sasuke zögernd. Er war ein starker Kämpfer und hatte schon viele ohne mit der Wimper zu zucken getötet, doch Madara fürchtete er mehr als alles andere auf der Welt. „Warum müssen wir eine Verbindung mit diesen Schwächlingen eingehen?“ Er sah Madaras Schlag überhaupt nicht kommen, bevor er mit blutender Nase an der Wand landete. „Narr!“, schrie dieser. „Bist du wirklich so dumm? Ich wünschte dein Bruder würde nur etwas mehr nach mir schlagen, er hätte wenigstens genug im Hirn um das zu verstehen.“ Sasuke schwieg und wischte sich das Blut aus dem Gesicht, während Madara weiterredete. „Seit dem Krieg sind wir schwach Sasuke, der Clan der Uchiha besteht nur noch aus vier Personen. Wir müssen Bündnisse eingehen um das Gleichgewicht zu erhalten. Wenn die Senju herausfinden, dass wir schwach sind, dann werden sie uns auslöschen.“ Sasuke nickte. „Das ist mir klar, aber warum gerade ich? Diese Hyuuga ist erbärmlich, ihr habt ihre Worte doch ebenfalls bemerkt. Solche Schwäche. Widerlich!“ Madaras Augen blitzten in zornigem rot auf. „Weil du der zweitgeborene bist und damit Handelsgut. Diese Hyuuga ist in deinem Alter und ich werde die Gelegenheit nutzen an das Reich der Sonne heranzukommen. Egal ob es dir passt oder nicht.“ Sasuke grollte. Madara sprach weiter. „Du musst sie ja nicht lange ertragen. Nur bis das Reich der Sonne mir gehört, dann kannst du sie von mir aus töten oder sonst etwas mit ihr machen, aber bis dahin wirst du den guten Ehemann spielen, oder ich werde dich bei lebendigem Leibe rösten, habe ich mich klar ausgedrückt?“ Sasuke nickte. „Kristallklar, Vater.“ Der große Mann drehte sich wieder zum Fenster um, sodass Sasuke das gefährliche Funkeln in seinen roten Augen nicht auffiel. „Die Hyuuga werden gar nicht sehen, was über sie kommt. Wie ein Sturm werden wir Uchiha über sie kommen und ihr Land und ihre Macht an uns reißen.“ „Was ist mit den Senju?“, fragte Sasuke. „Sie sind vom Sonnenreich so weit entfremdet wie es nur geht. Das Sonnenreich steht so isoliert da, wie schon lange nicht mehr und das ist unsere Chance. Die Senju werden es ebenso nicht wagen uns anzugreifen, wie wir sie, es sei denn sie müssen. Die Suna mögen die Hyuuga nicht und sonst wird es niemand wagen sich mit uns anzulegen. Nein, das hier ist der erste Schritt um endlich unsere Bestimmung zu erfüllen.“ Sasuke lächelte. „Was ist mit den Hyuuga?“, fragte er. „Wir haben keinen Nutzen für das Byakugan. Wenn wir so weit sind, dann tötet sie alle.“ Madara klopfte Sasuke auf die Schulter. „Rede mit Obito. Er wird die Operation ausführen. Enttäusche mich nicht.“ Sasuke verneigte sich tief. „Natürlich nicht, mein Herr und Vater.“ Keiner von beiden bemerkte die Gestalt, die vor der Tür gelauscht hatte und nun auf Zehenspitzen davonschlich. ____________________________________________________________ Die Nacht war hereingebrochen und der Mond stand hoch am Himmel, der mit Tausenden von leuchtenden Sternen bedeckt waren. Wirbelnde, spiralförmige Galaxien erreichten das menschliche Blickfeld, denn der Himmel war so klar wie nur selten. Solche zauberhaften Nächte waren es, in denen die Geister immer noch über das Land streiften. Naruto saß im Schneidersitz auf dem Dach eines hohen Hauses nahe der Burgmauer und hatte die Augen geschlossen. Der leichte Wind fuhr durch sein blondes Haar und ließ es sich im Wind bewegen, wie das Schilf am Ufer eines sachte fließenden Flusses. Seine rote Robe hatte er abgelegt, genau so wie die orangefarbene Jacke, die er darunter trug, sodass er mit bloßem Oberkörper dem Wind und der Kälte der Nacht ausgesetzt war. Doch er fror nicht. Sein Geist hatte sich in Sphären erhoben, die normale Menschen niemals hoffen konnten zu erreichen. Sein Geist hatte sich losgelöst, ritt auf dem Wind mit den Geistern der Natur. Er war ein Eremit, ein Schamane, der die Geister anrufen und mit ihnen kommunizieren konnte. Er spürte die Lebenskraft aller lebenden Wesen um sich herum. Er spürte die Geister der einfachen Menschen, kaum mehr als flackernde Kerzen im Gefüge des Universums, während sie zu Bett gingen, sich auf das Fest am nächsten morgen freuend, ohne zu ahnen, dass sie alle nur Teil eines großen Ganzen waren. Er spürte den Geist seines Meisters, der ebenfalls ein Eremit war, sodass ein Teil seines Geistes in die Geisterwelt hineinragte und den großen Plan und den Fluss der natürlichen Energie mit seiner Aura beeinflusste. Der alte Perversling befand sich unten bei den Bädern und versuchte wohl mal wieder für seine Schundromane zu „recherchieren“. Naruto seufzte und wandte seinen Geist der großen Burg zu, deren graue Mauern in dieser Welt flimmerten und durchscheinend waren. Kleinere Naturgeister flogen auf den Wogen von Narutos Präsenz im Äther und folgten ihm eine Zeit lang, wie Delfine einem großen Schiff folgen. Hier in den Städten der Menschen gab es wenige Geister, doch an Orten von großer natürlicher Kraft, wie dem Gipfel des heiligen Berges oder dem Mahlstrom vor der Küste des Ödlandes schwärmten sie oft zu Hunderten durch die Strömungen des Äthers und wechselten manchmal sogar in die Realität hinüber. Er spürte eine finstere Aura aus der Burg, die die grauen Präsenzen der Hyuuga überdeckte. Von diesem Geist ging ein solch schrecklicher Druck aus, dass die Geister vor ihm zurückschreckten und Narutos Kopf zu schmerzen begann. „Madara Uchiha“, dachte er und widerstand dem Drang näher an die gefährliche Aura heranzugehen. Er wollte sich schon abwenden und seinen Geist in seinen Körper zurückschrecken, als er zwei weiterer Präsenzen bemerkte, kurz vor der Mauer, fast überdeckt von der finsteren Präsenz. Die erste schien auf den ersten Blick dunkel, doch Narutos geübter Blick erkannte, dass das nur Maskerade war, das Gewicht von Trauer und Bürde, die schwer auf dem Geist des Menschen lasteten, der im goldenen Schein echter Größe leuchtete. Wenn Naruto auf den Strömungen des Äthers unterwegs war oder die Kraft der Geister in seinem Körper sammelte, konnte er die Aura eines Menschen erkennen. Die Persönlichkeit des Menschen, sein tiefstes Herz und sein Geisteszustand, alles in Formen und Farben um einen Menschen herum. Naruto fixierte seinen Geist auf die zweite Präsenz und erschrak. Diese Aura schien krank zu sein. Einst gewiss reinweiß und voll herrlichen Lichts durchflutet schien sie nun gelb und kränklich, flackernd und kurz vor dem Verlöschen. Naruto war interessiert. Er kannte die dunkle Aura. Er ging zurück in seinen eigenen Körper, ignorierte die Protestschreie der Geister, die von seiner Energie zehrten und schlug die Augen auf. Das war wirklich interessant. _____________________________________________________________________ Hinata sah ihr eigenes Spiegelbild im Wasser, von den gekräuselten Wellen, die der Wind auf dem Teich hinterließ zu einem schrecklichen Zerrbild ihrer Selbst verändert. Ihr trauriges Gesicht wurde zu einer verzerrten Grimasse. Verzerrt vor Zorn? Vor Schmerz? Sie wusste es nicht. Ihre tränenerfüllten, weißen Augen schienen im Sternenlicht zu glühen, wie die eines Engels vom Himmel gefallen und zum Sterben zurückgelassen. Sie bemerkte ein weiteres Spiegelbild, das neben ihrem im Wasser auftauchte und wandte sich ihrem neuen Besucher zu. Schwarzes Haar fiel ihm in die Augen und war in seinem Nacken zu einem Zopf zusammengebunden, sein Gesicht war jung, einige Jahre älter als sie, aber bedrückt, als sei er geistig viel älter, als er eigentlich sein sollte. Er trug einen schwarzen Kimono, der mit einem weißen Gürtel festgebunden war. Es gab nur einen Clan, der diese Kleidung trug, seine schwarzen Augen waren ebenso ein Indiz dafür, welchem Clan er angehörte. „Uchiha“, wisperte sie und trat einen Schritt zurück, ehe sie sich erinnerte, dass dort ja der Teich war. Sie stolperte und landete im Teich. Ihr einfaches, weißes Kleid war sofort durchnässt. Ein schwaches Lächeln zuckte durch das junge und doch faltige Gesicht ihres Gegenübers, der ihr die Hand entgegenstreckte. Sie zögerte kurz, dann ergriff sie sie und ließ sich hochziehen. Sie fror in der kalten Luft, aber ihr gegenüber faszinierte sie zu sehr, als dass sie jetzt gehen würde. „Wer seid ihr?“, fragte sie. „Itachi Uchiha“, sagte er. Sie wich einen Schritt vor ihm zurück. Sie fürchtete die Uchiha, doch irgendetwas an Itachi war anders. Vielleicht war es die Wärme in seinen schwarzen Augen, die den anderen Uchiha fehlte, das Fehlen der kalten Verachtung für alles Lebendige. „Was tut ihr hier?“, fragte sie. Itachi seufzte. „Ich habe eine verwelkende Blüte gesehen und das stimmt mich traurig.“ Auch Hinata seufzte nun. „Darf ich euch eine Frage stellen?“ Itachi nickte. „Kann ich mit eurem Bruder glücklich werden?“ Itachis Antwort ließ lange auf sich warten. Er blickte hinauf zum Himmel, der klar war wie nur selten. Eine Sternschnuppe jagte über den Himmel, ein kurzer Augenblick vor der Kulisse des ewigen Universums. „Glaubt ihr an die Geister, Hinata?“, fragte Itachi. Hinata war klar, dass das ihre Frage nicht beantwortete, doch sie wollte das Wohlwollen des Uchiha nicht auf die Probe stellen. „Ich denke schon“, sagte sie. „Dann betet zu ihnen. Hofft, dass euch ein Wunder vor meinem Bruder rettet.“ Tränen traten wieder in Hinatas Augen. Das hatte sie befürchtet. „Ist er so ein schlechter Mensch?“, fragte sie mit zittriger Stimme. Itachi schüttelte traurig den Kopf. „Mein Vater hat bei ihm nicht denselben Fehler begangen wie bei mir.“ „Was für einen Fehler?“, fragte Hinata. „Er hat mir nicht jeden Funken Menschlichkeit aus dem Leib geprügelt. Du glaubst dein Vater sei ein harter Mann? Dann ist Madara Uchiha ein Monster.“ Hinata rannen wieder Tränen über die Wangen. „Was soll ich tun?“, fragte sie. Itachi schüttelte den Kopf. „Du kannst nicht fliehen, er würde es an deiner Familie auslassen. Du musst es ertragen, so wie ich es mein Leben lang tue. Ich versuche meinen Vater von allzu schrecklichen Gräueltaten abzuhalten, aber ich kann nichts für euch tun. Wir beide haben Pflichten anderen gegenüber, ihr eurer Familie und ich der Menschlichkeit gegenüber.“ Hinatas weiße Augen schwammen in Tränen, die sie nun mit dem nassen Ärmel ihres Kleides wegwischte. „Ich wünschte ich wäre so stark wie ihr.“ Er legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Ich wünschte ich könnte euch helfen, aber ich weiß nicht, was mein Vater tun würde, wenn ihr einfach verschwinden würdet.“ Hinata straffte die Schultern und versuchte grimmig dreinzublicken, was ihr allerdings misslang. „Dann werde ich es wohl ertragen müssen“, sagte sie mit bebender Stimme. „Euer Mut ehrt euch“, sagte Itachi. „Ich wünschte nur, ich wäre woanders geboren worden, vielleicht in eine einfache Familie. Mein Traum war es stets, einmal einen Eremiten zu treffen und zu erfahren, ob die Geschichten über die Geister wahr sind.“ Itachi nickte. „Auch ich wollte immer zu diesem Orden gehören, einem freien Orden, der nur dem Land selbst verpflichtet ist. Aber wir haben beide Pflichten, denen wir nicht entkommen können.“ Beide schreckten zusammen, als sie aus dem Geäst eines Baumes eine Stimme ansprach: „Das bleibt abzuwarten, Itachi Uchiha.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)