Er existiert nämlich nicht von Jeanne-Angel ================================================================================ Er existiert nämlich nicht -------------------------- Meine Gedanken regten sich, ich schlug die Augen auf und stand auf, wo zu Teufel war ich? Ich stand auf einer großen Wiese, tausende von bunten Blumen erstreckten sich über die Ebene. Ein malerischer Sonnenuntergang bedeckte den Horizont und eine sanfte Brise wirbelte meine Haare durcheinander. Ich kniff mir in den Arm, spürte den Schmerz aber wachte nicht auf. Ich riss meine Augen so weit es ging auf, was sonst immer half aber auch diesmal blieb ich wo ich war. Ich sah mich genauer um, bemerkte jedoch nichts was meine Meinung darüber, dass ich wohl Tot sein müsste, wieder legte. Vielleicht lag ich ja auch im Koma? Oder war das alles echt? Aber da erweckte etwas anderes meine Aufmerksamkeit. Aus dem Wald, der knapp 50 Meter von mir entfernt war, trat eine Gestalt. Es war ein Mann. Er kam näher, unbeirrbar auf mich zu geschritten. Es kam mir so vor als würde er mich wieder erkennen. Und ich erkannte ihn auch. Ich hatte ihn schon erkannt als ich den Strohhut auf seinem Kopf gesehen hatte und das unverwechselbare Grinsen seine Züge erhellte. Aber das ging nicht, es war unmöglich. Er stand vor mir. Nach Jahren, in denen ich mich fast gewalttätig wieder in die Realität zurück holen musste, stand er jetzt vor mir. Er war noch viel schöner als ich ihn mir immer vorgestellt hatte. Schwarzes Haar fiel wild in sein Gesicht, die Narbe unter seinem Auge, war auch da. Aber wie könnte ich behaupte ihn zu lieben, wenn ich nicht auch dieses kleine Detail in seinem Gesicht lieben würde. Das breite und schöne Grinsen, dass immer auf seinem Gesicht lag, strahlte mich gerade zu an und vermittelte mir ein Gefühl von Geborgenheit und Wärme. Sein offenes, rotes Hemd bot keinerlei Hindernis um auf seine gut durch trainierten Bauchmuskel sehen zu können. Ich wunderte mich, denn ich hatte noch nie solch sexy Bauchmuskeln gesehen. Ich trat auf ihn zu, merkwürdiger Weise war ich vollkommen ruhig, ich sah ihn mir an und konnte nicht anders als ihn an zu lächeln. Es war das erste mal das ich ihn so ruhig und vernünftig sah. Ich konnte nicht anders und streckte eine Hand nach ihm aus! Ich berührte sein Gesicht und mein Herz stockte. Er war hier! Er war wirklich hier! Und als ich diesen Gedanken ausformuliert hatte fing mein Körper endlich an die richtigen Symptome zu zeigen. Mein Herz fing an zu rasen, nicht aus Aufregung oder plötzlicher Angst nein aus Freude! Eine alles umarmende Wärme durchfuhr mich bis in die Fingerspitzen, mein Lächeln verschwand und an seiner Stelle trat ein so süßes und glückliches Strahlen, dass jeder andere wahrscheinlich geblendet worden wäre. Diesen Moment konnte mir nichts und niemand zerstören! Ich blendete alles um mich herum aus, stand ich auf weichem Rasen oder auf hartem Stein? Mir war es egal. Vielleicht stand ich nackt in einem Schneesturm oder in Steine schmelzende Lava, mir war es egal. Vielleicht sahen uns eine Millionen Leute zu vielleicht waren wir allein. Es machte keinen Unterschied! Er ist hier! Er ist wirklich bei mir! Das war das Einziege was mein nutzloses Gehirn zustande brachte. Ganz langsam zog ich meine Finger an seiner Wange entlang. Sanft, vorsichtig berührten meine Fingerspitzen gerade so sein Gesicht! Ich konnte dieses Gefühl nicht beschreiben es war umwerfend, alles umfassend. Ich hatte das Gefühl ich müsste gleich platzen weil mein Körper zu viel Glück in sich hatte, aber ich irrte mich. Als ich meine Handfläche an seine Wange hielt lehnte er sein Gesicht in meine Hand und wieder schwappte eine riesige Welle reiner Freude über mich. Ich konnte es nicht lassen ihn zu bewundern und fuhr nun mit der anderen Hand seine Gesichtszüge entlang. Seine Augen, seine Nase, seine Lippen... hier blieb ich irgendwie stecken. Ich konnte es selbst nicht fassen, aber dieser vollkommene Moment wurde doch tatsächlich von einem Schwall pubertärer Hormone gestoppt! Immer wieder fuhr ich seine Lippen mit meiner Fingerspitze entlang konnte meine Augen nicht von ihnen abwenden. Wie ein Vampir der sein am Leben haltendes Blut ansah. Ich merkte wie er sich etwas weiter zu mir beugte und betrachtete wieder sein ganzes Gesicht. Seine Lippen zierte immer noch das selbe Grinsen, dass ich so liebte, aber seine Augen funkelten jetzt anders als zuvor. Unheilvoll, schoss es mir durch den Kopf aber das war mir egal. Als ob es mich interessieren würde, wenn er mich wirklich schlagen sollte. Das Einziege worüber ich in so einem Moment nach denken würde, wäre ob er noch einmal mein Gesicht berühren könnte. Aber dieses unheilvolle Grinsen hatte nichts mit Gewalt zu tun. Eher war es so ein Grinsen wie ein Mann der vor hatte eine Frau zu küüüü... Hör auf, blödes Gehirn! Als ob Er wirklich jemals eine Frau küssen würde. So ein Mann war er nicht, und ich sollte mir auch niemals Hoffnungen machen. Ich hätte Jahre über diese Situation nach denken können, aber nichts hätte mich darauf vorbereiten können was jetzt gleich kommen würde. Er umschloss mein Gesicht mit seinen Händen und beugte seinen hübschen Kopf zu mir runter, es schien wie in Zeitlupe zu geschehen und mein Herz schaffte es innerhalb einer Millisekunde zehnmal schneller zu schlagen, als davor. Auch mein Atem fing an schneller, fast schon angestrengt, zu werden! Es schien als wartete mein gesamter Körper darauf seine Lippen auf meinen zu spüren! Kurz bevor sich unsere Gesichter trafen hielt er an und sah mir tief in die Augen. Auch ich sah in seine und verschwand in ihrer sanften Schwärze. Dann überbrückte er die letzten zwei Millimeter und seine Lippen berührten die meinen. Manche denken vielleicht so ein Kuss müsste leidenschaftlich, wild und ungezügelt sein. Aber für mich war dieser Moment -ALLES-. Das konnte man nicht mit Millionen Stunden voll von leidenschaftlichem Sex vergleichen. Seine Lippen berührten die meinen, selbst wenn ich gewollt hätte, hätte ich meine Augen nicht offen halten können und so schloss ich sie und gab mich ganz dem Gefühl seiner warmen, weichen Lippen hin. Hauchzart strichen sie über die meinen und blieben liegen. Der gesamte Kuss dauerte weniger als 10 Sekunden aber war von so viel Liebe und Glück erfüllt gewesen dass er für jedem von uns eine halbe Ewigkeit dauerte! Er ging wieder etwas auf Abstand und grinste mich glücklich und auch etwas zufrieden an. Ich lächelte zurück. Dann machte er den Mund auf wollte etwas sagen, und... ich wachte auf. Nichts hatte mich geweckt, ich bin einfach wach geworden. Die Erkenntnis traf mich, und ich wunderte mich wie man von einem Augenblick auf den nächsten, vom Himmel in die Hölle kommen konnte. Ich wurde wahnsinnig von einem Schmerz, der so tief und alles verschlingend war wie es ein physischer Schmerz niemals hätte sein könnte! Er war nicht da. Er war nie da gewesen. Er würde nie da sein. Und ich versank in meiner persönlichen Hölle... Monkey D. Ruffy existiert nämlich nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)