Lichterfüllt von abgemeldet (Sasuke X Sakura | After the War) ================================================================================ Kapitel 1: Narben ----------------- Tagebuch, 10. Oktober Man lernt jemanden kennen. Kurze Zeit später entwickelt man Gefühle. Es scheint dann alles nahe zu perfekt zu sein. Du denkst Dir, wie schnell das alles passiert ist, bist glücklich, und im nächsten Moment verschwindet er für immer, vergisst Dich, vergisst alles was war, und Du bist unglücklich. So schnell wie er gekommen ist und Dich glücklich gemacht hat, ist er auch wieder gegangen und hat größere Schmerzen hinterlassen, als es vorher war … denn er nahm ein Stück Deines Leben und Herzen mit. Es ist schwer einen Menschen aus Deiner Vergangenheit zu vergessen, den Du eigentlich in Deiner Zukunft haben wolltest. Worte verzeihen nicht alles, was Du getan hast, aber Tränen entschuldigen alles, was Du versucht hast. Und manchmal ist es besser, sein Herz in Ketten zu legen und den Schlüssel in einen tiefen Brunnen zu werfen. Der Schmerz ist nicht die Wahrheit; Schmerz ist, was man durchmachen muss, um die Wahrheit zu finden. Manchmal verschwenden wir viel zu viel Zeit, indem wir an die Menschen denken, die nicht einmal eine Sekunde an uns denken. Verrückt, das man sich tot fühlen kann, obwohl das Herz noch schlägt.                                              春野       サクラ                                           ❀   Haruno  Sakura »Sakura?« Die angenehme männliche Stimme riss mich aus meinem Gedanken raus. Den Kopf zu der hölzerner Tür gerichtet, stand dort mein ehemaliger Lehrer, der die Hände, wie üblich, in seiner Hosentasche vergrub und einen besorgten Gesichtsausdruck besaß – auch wenn ich es nicht richtig erkennen konnte, wegen seiner schwarzen Maske, konnte ich dieses Gefühl förmlich heraus spüren –. Den Stift zur Seite gelegt blickte ich zu meinem selbstgeschrieben Tagebuch, welches schon die Seiten leicht einen bräunlichen Ton hatte. Es wundert mich kaum, denn dieses Buch hatte ich schon seit kleines Kind. Immer, wenn ich den Drang dazu hatte, meine Gefühle auf einem leeren Blatt Papier aufzuschreiben, ging es mir nachhinein viel besser. Das Gefühl der Erleichterung überschüttet mich dann. Ein tiefes Seufzen entkam aus meiner Kehle. Ich klappte das Buch zu und widmete mich den Jōnin, der seine kurze Aufmerksamkeit auf meinem Tagebuch gerichtet hatte. Als er sah, dass ich es zuklappte, schloss er kurz sein linkes Auge, worauf dieses dann auf meine grüne Augen traf. So, wie ich es verstanden habe, scheint er wohl mit seinem Adlerauge meine geschriebene Texte gelesen zu haben. »Ja, Kakashi-Sensei?«, sagte ich. Zwar war er nicht mehr mein Lehrer, doch in meinem Herzen wird er es für immer bleiben. Ein besseren wie ihm, gab es kein. »Wir müssen reden, …« Er pausierte an seinem Satz, bevor er mir einen Blick zuwarf, den ich kaum zuordnen konnte. Ich konnte es kaum richtig nachvollziehen, aber konnte ich da wirklich Demütigung erkennen? »über Sasuke.« Allein diesen ausgesprochenen Satz, mit dem genannten Namen, lässt mich am ganzen Körper erstarren. Es ist wie, als würde man meine Gefühle für Sasuke gar nicht richtig ernst nehmen … als sei ich unsichtbar. Gab es einen Grund, weshalb Kakashi mit mir darüber reden wollte? »Warum? Stimmt irgendetwas nicht mit ihm?« Als ob ich es schon nicht wüsste. »Es gibt etwas, was du noch nicht weißt. Etwas wichtiges, um genauer zu sein«, sprach er, entspannte sich und trat ein Schritt nach vorn. »Über seine Vergangenheit.« Verwirrt zog ich eine Braue nach oben. »Über Sasukes Vergangenheit?« Kakashi nickte. Seine Geste tat ich ebenfalls, auch wenn ich es kaum richtig verstehen konnte. Ich kannte doch schon seine Vergangenheit, wozu also dieses Thema? Meine zierlichen Hände machten eine Geste, dass sich der ehemalige ANBU neben mir platz nehmen konnte. Er verstand es und nahm neben mir, auf einem silbernen Drehstuhl, platz. Nur allein sein einziges sichtbares, schwarzes Auge strahlte so viel Traurigkeit aus, dass es mich schon verrückt machte. Die Tatsache, dass er mit mir über den ehemaligen Nuke-nin reden wollte, verpasste mir einen dicken Kloß an meiner staubtrockene Kehle. Doch ich gab Kakashi all die Zeit, die er benötigt, um mit mir darüber zu sprechen. Ich möchte ihn wirklich nicht drängen. »Sakura … deine Gefühle für Sasuke kenne ich bereits. Ich weiß, dass du verwirrt aber auch besorgt bist, und deshalb möchte ich dich bitten, mir erst einmal zuzuhören, bevor du mich barsch unterbrichst. « »'Barsch unterbrichst'? Wieso sollte ich das?« »Du bist nicht umsonst die Schülerin von Tsunade.« Jetzt war ich es, die ihrem Temperament zur Vorschein gab. »Soll dies etwa eine Anschuldigung sein, oder was?« Meine Stimme wurde um einiges lauter, dass es schon den Jōnin schlucken lässt. Abwehrend schob er seine Hände vor der Brust, als eine Art von einem lächerlichen Schild. »Keineswegs!« »Gut«, sagte ich streng. Um meine geringfügige Wut etwas nachzulassen, spielte ich mit meinem Kugelschreiber, der neben dem Tagebuch lag. Kurz schenkte ich den Mann einen tödlichen Gesichtsausdruck, den er deutlich verstanden hatte und seine Hände wieder zu sich nahm. Kakashi räusperte sich. »Um wieder auf das Thema zurückzukommen … die Vergangenheit von Sasuke weißt du zwar inzwischen schon – dass mag sein –, aber die Vergangenheit von seinem älteren Bruder weißt du nicht. Um ehrlich zu sein, weißt das niemand außer Naruto, Yamato und ich. It–« »Moment!«, unterbrach ich ihn barsch. »Naruto, Yamato und du wissen über Itachi Uchihia's Vergangenheit? Und wieso weiß ich nichts darüber?« Normalerweise sollte meine Stimme wutentbrannt klingen und zerstörte Tische geben, doch bei dieser Sache blieb alles verschont. Stattdessen setzte ich ein verletzliches Gesichtsausdruck auf – was man von meine geballten Fäusten eher nicht behaupten kann –. Ich meine, wieso sagte mir denn keiner etwas davon? Oder zu Sai? Waren wir denn alle kein Team? Bevor wir damals die Prüfung bestanden haben, sagte Kakashi selbst zu uns, dass allein Teamwork viel zählt und er nur darauf acht gibt. Und in diesem Fall ist Kakashi durchgefallen. »Dass du verletzt oder wütend bist, kann ich gut verstehen. Ich wäre es ebenfalls gewesen, wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre. Aber du musst uns verstehen, wir konnten es noch keinem sagen, sonst würde unser Dorf sich viele Feinde holen. Dies konnte Yamato und ich nicht zulassen, es wäre viel zu riskant gewesen. Bei Naruto ist es hingegen anders, wie du ihn kennst, weißt du es mit Sicherheit, dass er Geheimnisse meist nie für sie behalten kann … doch du sollst wissen, dass er auch ernste Seiten an sich hat.« Das Lächeln an seine Lippen, konnte ich förmlich spüren. »Ich meine, allein seine Worte und Taten sind Beweis genug. Er hat ein verdammt gutes Herz, was ich sehr löblich finde. Naruto beschützt seine Kameraden, wie du ihm auch im Krieg geholfen hast. Danke auch hierfür, Sakura.« Als Dank für meine Tat legte er seine rechte Hand an meiner Schulter. Wie auf Zauberwunsch war mein vorheriges Gefühl verschwunden. Die Worte des Hataken hat mich aus dem Konzept gebracht. Es hat mich glücklich gemacht. Endlich … endlich war ich keine Last mehr. Das Lächeln erwiderte ich und hauchte ein leises »Danke« aus. Mir wurde irgendwie zu Mute, unweigerlich rot im Gesicht zu werden. Wirklich, von der Tatsache daran, erinnerte ich mich selbst gerade an Hinata. »Es ist kein Problem, dass ihr mir nichts davon erzählt habt. In dieser Hinsicht kann ich das Akzeptieren, Kakashi-Sensei. Mach dir darüber keinen Kopf. Wirklich«, versuchte ich meinen Lehrer die Last aus der Schulter zu nehmen. Er hingegen schüttelte sein Kopf. »Nein«, sagte er bestimmend, »wir haben dich angelogen, Sakura. Wir haben dir verheimlicht, weshalb Sasuke sich Akatsuki angeschlossen hatte. Nur deswegen bin ich hier, um mit dir darüber zu reden.« Kakashi warf mir einen entschuldigenden Blick zu, den ich, wie eingefroren, nur undefinierbar erwidern konnte. »Erläutere das, bitte.« »Itachi war kein schlechter Mensch«, begann er. »Danzō hatte ihn damals die Mission zugeteilt, dass er sein eigenen Clan auslöschen soll, um wenigstens Sasukes Leben zu beschützten. Weshalb es erst dazu kam, war, dass der Kyuubi damals unser Dorf angegriffen hatte und man die Schuld die Uchihas gab – diese aber komplett unschuldig waren. Sie planten deswegen einen Gegenangriff, als Rache dafür, dass man sie schlecht behandelt hatte. Itachi gab es also vor, ein blutrünstiger Mörder zu sein, nur um seinen kleinen Bruder zu beschützten. Somit opferte er sich auch das Leben.« Er musste erstmal tief durchatmen, denn auch ihn schockierte es immer noch wie mich gerade. »Er verriert sein Dorf, seine Freunde, seine Freundin, und auch seine Familie, nur um Sasukes Leben zu beschützten. Es mag unglaubwürdig sein, ist es aber nicht. Es ist die bittere Realität. Sakura, verstehst du jetzt, weshalb Sasuke so geworden ist? Kurz vor Itachis Tod, hat Obito ihm die ganze Wahrheit erzählt. Somit hat sich Sasuke komplett verändert. Er wollte Rache. Deswegen Sakura, darfst du nie die Hoffnung aufgeben. Nie, verstehst du?« Was ich hörte, weckte in mir das Gefühl einer Wurzelbehandlung ohne Betäubung. Die Augen weit aufgerissen, und eine Krallenhand umkrallte mein Herz in tausende stechende Schmerzen. Die geballten Fäusten, die vorher da waren, verschwanden augenblicklich und fingen an, wild zu zittern. Konnte ich überhaupt noch in die Augen von Sasuke jemals blicken, ohne mich in ihnen zu versinken? Hasserfüllten Qualen musste er erleben, während ich ihn nur tadellos zusehen und nichts machen konnte. Erbärmlich Sakura, erbärmlich. Zwanghaft versuchte ich meine Tränen zurückzuhalten und nicht heulend um Kakashis Hals zu fallen. Doch alles was ich konnte war, dass ich entmutigt den Kopf sinken ließ und meinen Oberschenkeln betrachtete. Ich krallte mich an meinen rosanen, kurzen Rock. War ich wirklich alle die Jahre blind gewesen? Die Tatsache daran, dass Naruto es wusste und mir nichts davon gesagt hatte, machte keinen guten Eindruck im Team. Zusammenhalt ist das mindeste einer Gemeinschaft. Doch, wenn ich so tief gesunken überlege, meinte Naruto eins selbst, dass er Sasuke vollkommen verstehen konnte und den gleichen Weg wie er gegangen wäre. Zu diesem Zeitpunkt verstand ich es nicht. Ich dachte, es sei damals eine Methode gewesen, Sasuke wieder nach Hause zu holen. Leider fehlgeschlagen. Vor einigen Wochen hatte ich Naruto ein Liebesgeständnis gemacht, das aber vollkommen gelogen war. Ich wusste selbst, dass es dumm von mir war und ich Naruto damit zu tiefst verletzt habe. Doch da dachte ich, auf Sasuke zu treffen und seine Menschlichkeit wieder zurückzuholen. Damals, als uns die Sound-Ninjas angegriffen hatten und Sasuke sein Mal des Fluches aktiviert hatte, um mich zu retten, wurde er zu einer komplett andere Person. Ein rachsüchtiger. Besessen vor Wut. Besessen vor Qualen. Ich schaffte es irgendwie ihn zu beruhigen und seine Menschlichkeit wieder zu holen. Ich dachte, wenn es damals geklappt hat, konnte ich eventuell ihn wieder normalisiert nach Konoha nehmen, damit nicht Naruto noch mehr Leiden muss. Es war schlimm genug, dass ich ihn verletzten musste. In mir herrschte tausende erschlagene Emotionen. Nach all die Jahre, konnte ich Sasuke immer noch nicht beschützten. Die Liebe ist wohl ein S-Rang Mission. Der Mann bemerkte meinen nachdenklichen Gedanken. Sein Seufzen hörte ich kaum, bemerkte aber das leere Gewicht meiner Schulter, wo Kakashi noch seine Hand draufgelegt hatte. »Es tut mir leid«, flüsterte er. Überrascht schaute ich ihn an. »Ich kann keine Menschen beschützten, stattdessen lasse ich sie sterben. Schon als ich 13 war und zum Jōnin ernannt wurde, bekamen wir eine Mission, wobei mein bester Freund starb. Er rettete mich, als wir in einer Höhle waren und ein riesiger Felsbrocken fast auf mich landete … wäre aber mein bester Freund nicht gewesen, würde ich jetzt hier nicht sein. Dich, Sasuke und Naruto kennen gelernt, euer Lehrer sein … «, erzählte er und stockte bei dem letzten Satz. Sanft legte ich meine Hand auf seine, wobei er mich prompt ansah. Sein ziemlich niedergeschlagenes Gesichtsausdruck traf auf mein gutmütigen, schwachen Lächeln. Ich nickte, um ihn weiter zuzuhören. Er verstand es, fixierte sich an seinen Händen. »… paar Wochen später starb auch meine Teamkameradin, Rin Nohara. Der Junge, der mich gerettet hatte, war Obito Uchiha.« Tief atmete er aus. Erst bekam ich einen leichten Schock. Er, Obito, war Kakashi bester Freund? »Er gab mir sein Vertrauen, Rin zu beschützten. Dazu überreichte er mir auch sein rechtes Sharingan, den ich bis heut noch besitze. Als Erinnerung an meinem besten Freund, der einen typischen Charakter von Naruto besaß.« Am Ende seines Satzes, zuckte sein Mundwinkel nach oben. »Du, Sasuke und Naruto … ihr drei erinnert mich sehr an mein altes Team. Du, Sakura, bist genauso wie Rin, Naruto wie Obito und Sasuke wie ich. Mindestens in unserem frühen Alter. Allerdings fühlte ich, trotz Team 7, Schuldgefühle. Der vierte Hokage war auch mein Lehrer, starb aber mit seiner Geliebten durch den Angriff von dem Kyuubi, und das war genau ein Tag nach dem Tod von Rin … später, als Minato die freudige Nachricht bekam, dass Kushina schwanger ist, gab er mir die Aufgabe, Kushinas Leibwächter zu sein. Ich stimmte ein. Doch sie starb am selben Tag wie Minato. Ich konnte niemanden beschützten. Niemanden, wirklich gar kein. Nicht mal mein Vater, der damals Selbstmord begannen hat. Weißt du, was ich dir damit sagen will, Sakura?« Schweratment schüttelte ich leicht den Kopf. »Ich konnte sie nicht beschützten, weil ich nie richtig gehandelt habe. Ich frage mich bis heute noch, weshalb ich zum Jōnin befördert wurde, obwohl ich diesen Rang keineswegs verdient habe. Ich handle eben egoistisch, habe Angst, lasse Menschen sterben, die mir wichtig sind. Doch das schlimmste ist, dass ich mein eigenes Team zertrennt habe. Euch. Wenn ich früher gewusst hätte, welchen Weg Sasuke nehmen würde, hätte ich ihn aufgehalten. Es tut mir leid, dass ich dir und Naruto so viele Qualen zugefügt habe. Ihr müsstet viele Hindernisse überwinden, Schmerzen erleiden und Kämpfen, während ich sogar bereit war, Sasuke aus dem Weg zu schaffen. Zum Wohle von Konohagakure. Ich bereue es bis heut noch, diese Entscheidung getroffen zu haben.« Ein Kopfschütteln meinerseits folgte. »Nein, es ist nicht deine Schuld. Wir hängen zu sehr an der Vergangenheit, ruinieren die Zukunft, und vergessen völlig dabei die Gegenwart zu genießen. Wir unterstellen uns vieles, verlieren unser Selbstvertrauen, Freunde, Familie, und sogar unser Ziel. Keiner ist betroffen, was passiert ist, Kakashi. Jeder hat Schattenseiten an sich. Man braucht nur die Person, die das Licht erfüllt, in seinem Leben, und schon hat man wieder den Sinn des Lebens gefunden. Keiner macht dich dafür verantwortlich. Wir stehen sogar hinter dir. Solltest du hinfallen, werden wir dich wieder auffangen! Und sollte auch jemand versuchen, unsere Beine zu brechen, werden wir versuchen wieder aufzustehen! So sehe ich das zumindest. Wir sind eine große Gemeinschaft, wir halten viel zusammen und teilen unseren Schmerz.« Unglaubwürdig beobachtete er mich an. Er brauchte erst eine Weile, bis er mir eine Antwort dazu gab. Als ihn eine fiel, schaute er mein Tagebuch, welches auf dem Tisch stand, an. »Hast du das aus deinem Buch?«, lächelte er. Unweigerlich musste ich breit Lächeln. »Geschrieben ist es im Buch. Erlebt ist es im Leben.« Schwach musste er heiser lachen und schüttelte dabei sein Kopf. »Vielleicht solltest du es dir überlegen, Romane zu schreiben und keine Irōynin sein.« Still, mit einem Lächeln, schaute ich ebenso in Kakashis Richtung. » … wer weiß? Vielleicht werde ich sogar die nächste Hokage?« Augenblicklich musste ich anfangen zu lachen, als ich Kakashis »Bitte-tuh-es-der-Welt-nicht-an Blick«, gesehen habe. Mein Lachen verstummte. Schließlich fand' ich eine Sache noch unerklärt. »Kakashi, wieso erzählst du mir das eigentlich?«, fragte ich. Er bekam meine ganze Aufmerksamkeit, als er aufstand und die gerade den Raum verlassen wollte. Kurz tastete er sich an den Türarmen. Kakashi kehrte mir den Rücken still schweigsam zu. »Weil du mich sehr an Rin erinnerst. Du bist genauso wie sie; durchschaust andere, hilfst jeden, und hast ein gutes Herz. Ich weiß nicht wieso, doch wenn du in meiner Nähe bist, ist es wie, als würde Rin noch leben … « Er wurde still. »Ich konnte sie nicht beschützten, weder sie, noch irgendjemanden. Was ich damit sagen will ist, dass du die Einzige bist, die Sasuke retten kann. Du kannst seine Menschlichkeit wieder zurückholen, kannst ihn wieder so stabilisieren, dass er wieder der Alte ist. Doch du musst bedenken, dass es nicht heut auf Morgen passieren kann. Du brauchst Geduld, und die hast du. Nicht umsonst hast du ganze 3 Jahre auf ihn gewartet, oder heute noch nicht die Hoffnung aufgegeben. Sakura, genau in diesem Punkt, habe ich Respekt vor dir. Du bist das Licht, welches durch Sasukes dunkeln Herz fließen muss. Du, ganz allein du, Sakura Haruno, bist dazu in der Lage, den Fluch des Uchiha-Clan zu brechen«, unterbrach er die Stille im Raum und schenkte mir ein wahrhaftigen angenehmenes Lächeln. »Mit dieser unbesiegbare Liebe, die du Sasuke gibst, ist es die einzige Möglichkeit, die Dunkelheit für immer auszulöschen. Dein Name, welches übersetzt Kirschblüte heißt, ist eine schöne blühende Blumenart. Der Uchiha-Clan soll wieder neu aufblühen. Ich bin mir sicher, dass du es schaffen wirst. Du hast unser Hoffnung in dir, Sakura Uchiha«, zwinkerte er mir zuletzt noch zu. Ich konnte nichts anders als im ganzen Gesicht rot anzulaufen. Mit einer Tomate konnte ich guten Konkurrenz machen. Herrje! In meinem ganzen Körper wurde es warm, durch die Worte des Hataken. Allein seinen letzten Satz lässt mein Herz höher gegen meinen Brustkorb schlagen. Sakura Uchiha … dennoch … was meinte er mit "Den Fluch des Uchiha-Clan?" An Flüche hatte ich nie wirklich geglaubt, klang mir genauso unrealistisch wie Geister, oder sonst was. Aber ein Fluch? Und ich sollte diejenige sein, die es brechen soll? Zweifeln kam in mir hoch. Es sind noch so viele offene Fragen, die ich Kakashi noch stellen wollte. Die wichtigste überhaupt: Woher wusste er dies alles? Gerade wollte er gerade den Raum verlassen, als ich noch schnell seinen Namen rief, damit er anhielt. Augenblicklich blieb er stehen, mit den Händen in der Hosentasche, während er mir einen kurzen Seitenblick zuwarf. Nahezu fünf Meter trennten uns, wie ich ihn, mit offenen Mund und rote Schimmer auf den Wangen, betrachtete. »W-was meinst du mit dem Fluch?« »Das solltest du Sasuke selbst fragen«, sagte Kakashi gelassen. »Du weißt, wo sein Zimmer im Konoha-Hospitel liegt.« Ja, das stimmt. Nicht umsonst befand ich mich mittendrin des Gebäudes. Sasukes Zimmer stand gerade mal fünf Zimmern weiter weg. Ihn besuchen konnte ich leicht. Doch wollte er mich überhaupt sehen? Wie, als würde Kakashi meine Gedanken lesen, beantwortete er es mir sogleich, und sagte: »Er erwartet dich bereits, Sakura. Geh ruhig. Naruto war auch schon vor 'ner Stunde bei ihm, um zu wissen, ob er wieder bei Kräften ist. Vertrau mir, er wird dir nichts antun«, versicherte er mir. Von Sasuke habe ich auch keine Angst, sondern vor meinen Gefühlen. Wie soll ich ihm gegenüberstehen, wenn ich ganz genau weiß, dass ich nur eine Last für ihn bin? Seine harten Worten trafen mich immer und wieder ins Herz. Ob ich es verkraften kann? … Ich nickte geknickt den Kopf, auch wenn ich das Gefühl habe, dass Kakashi mich nicht mehr beobachtete, so hob dann meinen Kopf nach oben und erblickte ihn, wie er sein Blick geradeaus hielt. Scheint so, dass mein Gefühl mich nicht enttäuscht hätte. Als er gerade seinen Weg fortführen wollte, hielt ich ihn mit einer plötzlichen Umarmung inne. Ich umarmte ihn von hinten, spürte seine Wärme, den Wissen, dass er da ist. Ich lächelte. »Danke, Kakashi. Rin hätte bestimmt das Gleiche gesagt«, flüsterte ich zufrieden. Danach brach ich den Körperkontakt ab, und setzte mich in Bewegung zu meinem Ziel, eine gebrochene Seele wieder zu heilen. Kurz winkte ich meinen Lehrer zu, und ich könnte schwören, dass ich rote Schimmer auf seine Wangen erkennen konnte. I will not break The way you did, you fell so hard I've learned the hard way To never let it get that far Tief ausgeatmet, wagte ich es, die Höhle des Löwen zu betreten. Ob er mich ausstoßt oder nicht, ist mir in diesen Moment gleichgültig geworden – dank Kakashi –, der mir neuen Mut gab. Höflich klopfte ich vorerst an Sasukes Zimmertür Nr.023 an. Als ich aber keine Antwort bekam, machte ich einfach die Tür langsam auf. Was ich sah, erwärmte meine Seele. Ein Lächeln bildete sich auf meine Lippen. »Sasuke-kun … « Es war so schönes Gefühl, die Person, die man liebt, gesund zu sehen. Wohlhabend das er am Leben ist. Hier. Zuhause. Dort, wo er hingehört. Ein neues Leben erwartet ihn. Doch egal was kommen mag, ich werde immer an seiner Seite sein. Alleine schafft man nichts, nur gemeinsam schafft man seine Träume. Vielleicht mag es euch undenkbar wirken. Total unrealistisch, doch das ist es nicht. Das Leben ist kein Märchen, wie man Ende der Geschichte mit seinem Traumprinz bis zum Schluss glücklich wird. Man braucht keinen Prinzen, ein Junge, der dein Herzschlag höher schlagen lässt, ist auch derjenige, der dein Märchen wahr macht. Unverweigerlich schosst mein Blut höher, als ich Sasukes Lippen betrachtete und wahrhaftig ein unglaubligwürdiges Lächeln erkennen konnte. Er Lächelte. Er Lächelt! Wie lange war es her? Wie lange war es her, ihn glücklich erstrahlt zu sehen? Diesen Jungen, für den ich alles getan hätte, und sogar es bis heute noch einhalten würde. Für ihn. Diesen Idioten, der uns im Krieg geholfen hat, und zum Erinnerung eine Narbe an seiner linken Brust bekommen hat. Genau wie ich, im Kampf gegen Sasori, wo er mir einen Schwert in der linken Seite meines Bauches stach. Wir tragen nun zwei Narben. Die gleichen Narben bringen Menschen rasch einander näher. »Sakura … « Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)