Der Meteorit von Finnyan ================================================================================ Kapitel 7: Das Forschungslabor ------------------------------ Ein stechender Schmerz durchfährt den Körper der jungen Navigatorin. Sie kneift die noch geschlossenen Augen fester zusammen. Ihre Hände fühlen sich taub an und scheinen nicht zu ihrem Körper zu gehören. Langsam öffnet sie ihre Lider und sieht eine gekachelte, weiße Fläche. Die Decke. Nami liegt auf einem kalten Metalltisch und kann sich nicht bewegen. Sie versucht, ihren Kopf zu heben. Ihre Hände und Füße sind festgekettet. „Verdammt, “ flucht sie leise auf und rüttelt an den Ketten. Doch außer das metallische Klirren kann sie nichts erreichen. Plötzlich hört sie ein leises Stöhnen direkt neben ihr. Sie fährt herum. Leider so schnell, dass sich wieder schwarze, unruhige Punkte in ihrem Blickfeld breit machen. Nami blinzelt ein paar Mal und erkennt dann die Gestalt neben ihr. Lysop liegt ebenfalls gefesselt auf einem der Tische. Die lange Nase ragt zur Decke. „L-Lysop! “ ruft sie überrascht. „N-Nami…lein“ der Mund des Kanoniers bleibt geschlossen. Doch Sanjis Stimme kommt aus der Richtung, in der ihre Füße liegen. Nami hebt den Kopf und erkennt den Kopf des blonden Kochs. „Sanji! Du bist wach! “ freut sie sich. Doch schon wenige Augenblicke später fallen ihre Mundwinkel wieder nach unten. Der Schütze dreht seinen Kopf nach rechts, um die Navigatorin sehen zu können. „Wo sind wir hier? “ fragt er und scheint sich langsam wieder erholt zu haben. Sein Kopf sucht fieberhaft nach der verschwommenen Erinnerung. Der Berg, die Steine, Schwarz. Wie eine Dampflock überfährt ihn die Erinnerung. Seine Augen weiten sich. Er will sich vom Tisch wegdrücken, hat aber keine Chance. „Ich weiß es nicht…“ „Wo ist Chopper!? “ „Und wo ist Robin!? “ wollen die beiden Jungs wissen und bewegen sich unruhig hin und her. Sanji drückt die Ketten nur schmerzhaft gegen seine Pulsadern, die sanft aber schnell gegen das Metall hämmern. Er blickt sich um. Nicht nur die Decke ist weiß. Der komplette Raum besteht aus einem gekachelten Boden, vier Wänden und einer Decke. Von einer Tür ist nichts zu sehen. Ein leeres Quadrat. „Seht mal, “ Lysop sieht nach links und zeigt mit seiner Nase auf einen kleinen grauen Tisch. „Ein Servierwagen? “ ungläubig kneift der Smutje die Augen zusammen. Die Rollen an dem Tisch stehen stabil auf dem Boden. Weil die Piraten nicht hoch genug liegen, können sie nicht erkennen, was sich auf diesem Tisch befindet. Nur eine hohe Flasche mit einem dunkelblauen Etikett ist darauf zu erkennen. Das Symbol einer Glühbirne ist direkt neben dem Barcode eingezeichnet. „Hey, du da! “ der in schwarz gekleidete Wachmann öffnet die schwere Tür und blickt in das Verließ. Riku, Robin und die anderen Gefangenen weichen zurück. Das künstliche Licht blendet ihre empfindlichen Augen. Die Archäologin wird unsanft am Oberarm gepackt und aus dem Raum gezogen. Zwei Handschellen umschließen ihre Handgelenke und rauben ihre die Kräfte. „Was soll das? Lass mich los! “ „Schnauze, Weib. Du kommst jetzt mit! “ der unbekannte Mann schleppt sie durch den unterirdischen Gang. Die Tür hinter ihr wird wieder geschlossen, noch bevor die anderen überhaupt verstanden, was gerade passiert ist. „Rooobin! “ schreit der kleine Junge noch hinterher. „Los, hier rein! “ Robin wird in einen kleinen Raum gestoßen. „Ein Fahrstuhl? “ „Ruhe! “ der Mann schließt die Schiebetür und drückt einen Hebel nach oben. Nur wenige Sekunden später fährt Robin noch tiefer in die Erde. Als sich der Fahrstuhl wieder öffnet wird Robin von zwei Männern in weißen Kitteln gepackt. Die Umgebung ist auf einmal viel sauberer als die Räume über ihr. Die weißen Kacheln um sie herum strahlen sie förmlich an – aber mit einer Kälte, die ihr eine Gänsehaut verpasst. Robin geht mit den Männern durch eine Stahltür. „Chopper! “ ruft sie und erkennt den angeketteten Arzt sofort. Der blickt sich um und hebt dann den Kopf. Seine Augen fangen an zu tränen. „Robin! “ schnieft er und scheint sich über das Erscheinen der verschwundenen Kameradin zu freuen. Die Archäologin wird losgelassen und von den Seesteinhandschellen befreit. Doch noch bevor sie auch nur einen Schritt laufen kann, oder ihre Kräfte einsetzten kann, verliert sie den Boden unter den Füßen. Sie wird an Armen und Beinen getragen und auf einen kalten harten Tisch platziert. Ihre Kraft verlässt erneut ihren Körper, als sie die Ketten an ihren Gliedmaßen spürt. Chopper scheint es genau so zu ergehen. „Wo sind die anderen? “ fragt sie ihn, während die Forscher sich zu einem Halbkreis versammeln und etwas besprechen. Momentan befinden sich sechs Menschen mit Kitteln in diesem seltsamen, leeren Raum. „Ich weiß es nicht! Ich wurde auf einmal überwältigt und bin hier aufgewacht, “ das Rentier hat sich inzwischen wieder etwas beruhigt und blickt in die dunkelblauen Augen der Archäologin. Sie nickt verständnisvoll und erzählt ihm von ihren Erlebnissen, die sich vor mehreren Stunden ereignet haben. „Jawohl. Die Teufelsfruchtnutzer sind jetzt in Labor A. Der Cyborg in Labor B und die restlichen in Labor C, “ erklärt einer der Forscher und spricht in eine Teleschnecke. Das Gespräch wird beendet. Die Männer in den weißen Kitteln sehen sich an. Jedes Labor hat sechs Forscher, sodass nichts schief gehen kann. „Mit welchen wollen wir anfangen? “ fragt einer der Männer. Er trägt eine runde Brille, die durch das grelle Licht aufblitzt. „Der Cyborg und die Teufelsfruchtnutzer sind für das Experiment von äußerster Wichtigkeit, aber da wir von den anderen schon drei Stück gefangen haben, wäre es besser, mit ihnen anzufangen. Falls bei einen von denen die Symptome zu früh erscheinen, sollten wir beim Cyborg und bei den beiden da drüben sicher sein, dass alles klappt, “ meint einer der Männer. Die anderen nicken ihm synchron zu. „Also sollten wir Labor C Bescheid sagen, mit dem Experiment zu beginnen. Sind die Meteoriten Splitter denn schon vollständig untersucht worden? “ „Labor D hat uns vor 'ner Stunde das Freizeichen gegeben. Also sollten die Chips fertig sein. Das wird unser Durchbruch! Mit diesem Meteoriten werden wir Geschichte schreiben!" „Du sagst es! Und diese Piraten helfen uns wunderbar dabei. Jetzt brauchen wir nicht mal diese Inselbewohner benutzen, geschweige denn diese nutzlosen Marinesoldaten. Dieser Abschaum von Piraten ist genau richtig für unsere Forschungen. Dadurch könnten wir bei der Regierung eventuell sogar noch um Forschungskredite bitten! “ „Und mit Hilfe der Blood-Piraten sind wir ohne Probleme an unsere Versuchsobjekte gekommen, “ „Und die glauben wirklich noch, dass sie uns ausnutzen, obwohl es eigentlich genau umgekehrt ist? “ „Klar! Die raffen überhaupt nichts! “ „Beginnen wir jetzt mit dem Projekt! Es wird Zeit! “ „Ja. Alles vorbereiten. Ich sage Labor C Bescheid, dass sie beginnen dürfen! “ „Hm? “ Lysop sieht nach vorne, über seinen Körper hinweg auf den Boden. Plötzlich ist eine große Bodenplatte nach unten gesunken und zeigt nun ein dunkles Loch. Auch Sanji und Nami sind aufmerksam geworden. Man hört das Arbeiten von Motoren und Maschinen, als ob etwas hochgefahren wird. Die Köpfe von sechs Forschern tauchen im Raum auf. Die Bodenplatte schließt sich wieder. Die Männer stehen für einen moment reglos im Labor, als ob sie die Umgebung scannen und auf Reaktionen der Gefangenen warten. „Wer seid ihr? Und wo sind Robin und Chopper! “ brüllt der Smutje wütend und spannt seinen kompletten Körper an. Sie haben die gleichen Klamotten an, wie auch der Typ im Wald, der Shita verletzt hat. „Fangen wir an, “ meint einer der Männer und geht mit zwei anderen zum grauen Tisch. Die anderen gehen zu Nami, Lysop und Sanji. Die Piraten blicken sie wütend, aber auch nervös an. Der Kanonier schwitzt wie wild und bewegt sich unruhig auf seinem Tisch hin und her. Nami sieht immer wieder zu den Männern am Tisch und zu dem Forscher direkt vor ihr. Als sich die anderen Forscher umdrehen und zu den Tischen gehen, hat jeder von ihnen eine Spritze in der Hand. „Die Chips sind bereit. Die Toxin-Dosierung liegt bei 2:1. Verpflanzung beginnen, “ „Was?! Nein!! Was habt ihr vor!!? “ die Navigatorin sieht panisch zu dem Mann, der sie nun an den Tisch presst, damit sie sich nicht so viel bewegen kann. Die Spritze kommt ihrer Haut immer näher. „Lasst sie in Ruhe ihr verdammten Schweine!! “ flucht Sanji wie wild und schneidet sich die Ketten ins Fleisch. Auch bei ihm kommt ein Mann mit einer Nadel bedrohlich nahe. Lysop kneift die Augen zusammen und betet, zu überleben. „Zeit? “ „17 Uhr 14 Minuten, “ „Alles klar. Injektion beginnen, “ sagt der Laborant und spritzt Nami die Flüssigkeit mit dem Chip in den Hals ein. Sie schreit auf, als sich ihre Muskeln verkrampfen. Die Jungs versuchen noch die Zähne zusammen zu beißen. Die Schreie hallen durch den Raum, durch die Flure, bis zu Franky, Chopper und Robin. „Was geht da ab?! “ der Cyborg, der sich wegen des regelmäßigen Betäubens nicht wehren kann, dreht sich in dem leeren Raum um. Zwei Forscher stehen zur Sicherheit in einer Ecke und sehen ihn vollkommen desinteressiert und anonym an, als ob sie ihn nicht als Mensch ansehen, sondern einfach als Versuchsobjekt, das für ihre Zwecke gebraucht wird. Die blauen Haare von Franky liegen kraftlos in seinem Gesicht, während seine Colaflaschen leer neben ihm auf einem Tisch stehen. „Labor C bestätigt gelungene Verpflanzung. Die Chips sind alle erfolgreich intakt. Herzschlag und Atmung regulieren sich wieder. Das Toxin ist im Kreislauf. Alle am leben, “ erklärt einer der Männer durch die Funkteleschnecke in seiner Hand. „Gut. Warten wir noch eine Weile. Dann kann in Labor A und B fortgefahren werden, “ „Jawohl, “ Sanji, Nami und Lysop liegen halbbewusstlos auf den Tischen. Die kleinen roten Punkte an ihren Nacken sind die einzigen Überreste des Experiments. Was dieser Chip eigentlich bewirkt und wofür er dient, ist für die Piraten weiterhin ein Rätsel. Doch eines wissen sie: Ruffy und die anderen werden es nicht mehr rechtzeitig schaffen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)