Die Sünden der Väter von Salamibrot (Alles was bleibt wird Asche sein) ================================================================================ Kapitel 18: Das Heiligtum des Pain ---------------------------------- Sakura sah an sich hinunter. Ihre übliche Kleidung hatte sie durch die schwarze Robe mit den roten Wolken ersetzt, die das Erkennungszeichen Akatsukis darstellte. An ihrem Finger glitzerte einer der Ringe, der Grüne mit dem Zeichen für Norden darauf. Der Boden auf dem sie stand bestand aus weißem Marmor, verziert mit schwarzen Linien, die in Karomustern angeordnet waren. Der Stein war glatt poliert und wirkte hell und rein. Hinter ihr befand sich ein schweres, Flügeltor. Sie befand sich im untersten Stockwerk des Akatsuki Turms, ein Ort der von ihrer geheimnisvollen Anführerin als das Heiligtum bezeichnet wurde. Sie kniete vor der gewaltigen Statue nieder, die vor ihr aufragte. Sie zeigte einen Mann mit kurzen, stacheligen Haaren, einer langen Robe an, die eine Hand geöffnet ausgestreckt, die andere am Heft eines Schwertes, das er an der Seite trug. Seine Augen wurden von einem Spiralmuster bedeckt, seine Gesichtszüge waren hart und doch gnädig zugleich. Sakura sah hinauf in sein Gesicht. Pain. Der Mann, der sich einen Gott genannt hatte. Doch war er ein Gott? Machten ihn seine Augen zum Gott? Seine Ziele, seine Macht? Alles und nichts davon. Die Tatsache, die Pain zu einem Gott machten war, dass es immer noch Menschen gab, die an ihn glaubten. Auch nach seinem Tod folgten Menschen wie Konan und die Anführerin noch seinen Zielen. Sakura hatte nach der schweren Krise in die sie Narutos Tod und Sasukes Rückkehr gebracht hatten versucht Frieden in vielen Dingen zu finden. Sie hatte nach dem Gesicht eines Gottes gesucht, doch es gab keines. Bis sie von Pain gehört hatte, dem Mann, der durch Schmerz zum Gott aufgestiegen war. Oder zumindest hatte er es geglaubt. Sie hatte von Konan die Wahrheit über den früheren Anführer von Akatsuki erfahren und sie musste feststellen, dass er ein großer Mann gewesen war, der durch die Umstände und durch Schmerz fiel. Doch dennoch nur ein Mann. Ein Mann, der wie viele andere vor ihm vor der Grausamkeit der Welt zusammengebrochen war. Sie öffnete die Augen, als sie Schritte und das Knallen eines Stockes auf dem Marmorboden hörte. „Danzo“, sagte sie ohne sich umzudrehen. „Sie sind hier“, sagte er. „Bist du bereit gegen deine alten Freunde zu kämpfen?“ Sakura schloss die Augen wieder und stand auf, der Statue Pains einen letzten Blick zuwerfend. „Ich fürchte ich muss“, sagte sie. „Allerdings“, sagte eine kalte Stimme hinter Danzo. Sakura verbeugte sich. „Natürlich Mylady. Ich verspüre keine Verbundenheit mehr mit Konohagakure.“ Die Anführerin von Akatsuki, noch immer mit einem Gesicht, das von Bandagen umwickelt war und ihre Identität verbarg, schnaubte. „Du lügst. Es ist unmöglich alle Verbindungen zu seiner Heimat zu kappen. Ich musste das auf die schmerzhafte Art herausfinden.“ Die Anführerin Akatsukis trug die standardmäßige Robe Akatsukis und am Finger den Ring, der einst Orochimaru gehört hatte, mit dem Zeichen für „Leere“ darauf. Ihr gesamter kopf war immer noch mit Bandagen umwickelt, während die Rückseite von einer Kapuze bedeckt war. Sakura fragte sich immer noch, wie sie sehen konnte, wo doch ihre Augen ebenfalls von den Bandagen bedeckt waren, aber sie hatte schon seltsameres gesehen. „Dennoch bin ich ganz die eure“, antwortete sie. „Da bin ich mir sicher“, sagte die Anführerin. „Ich möchte, dass du einige der Eindringlinge hier aufhältst, aber lass die beiden Hyuuga durch. Wir benötigen sie. Ferrus wird dich dabei unterstützen.“ Sie drehte sich zu Danzo um. „Danzo, ich möchte, dass du hier bleibst und das Gelände nach mehr Feinden absuchst. Hindere sie daran in den Kampf zwischen dem Doktor und den Hyuuga einzugreifen.“ Danzo verneigte sich. „Was werdet ihr tun, Mylady?“ „Ich warte“, sagte sie. „Geh auf deinen Posten Danzo.“ Der alte Mann nickte und verließ den Raum. Die Anführerin Akatsukis sah hoch zu der Statue von Pain. Sakura folgte ihrem Blick. Keiner von Beiden sagte ein Wort. Nach einiger Zeit des Schweigens sprach die Anführerin: „Sag mir Sakura, was glaubst du ist wahrer Frieden wert?“ „Eine Menge“, antwortete Sakura. Sie hatte nie mehr als ein paar Worte mit der Anführerin gewechselt. Was wollte sie von ihr? Die geheimnisvolle Frau sprach weiter mit ruhiger, nachdenklicher Stimme: „Ich glaubte einmal wahrer Frieden sei das ruhige Leben mit denen die du liebst an deiner Seite.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich hatte so unrecht. So etwas wie Gerechtigkeit kann man in dieser Welt nicht finden. Du bist glücklich, wenn du stirbst und wenn du überlebst wird deine Verzweiflung unendlich sein.“ Sie sah zur Tür hinüber. „Einst war ich glücklich, ich lebte in Frieden, bis derjenige, den ich mehr als mein eigenes Leben liebte von mir genommen wurde. Ich schwor Rache an seinem Mörder, gelobte ihn für das, was er mir antat leiden zu lassen.“ Sie stand langsam auf und begann an den Bandagen an ihrem Hinterkopf herumzufriemeln. „Dann kam er zurück, angekrochen wie ein geprügelter Welpe und er wagte es mir ins Gesicht zu lügen.“ Die erste Schicht Bandagen fiel herab, ein Fleck auf dem ansonsten makellosen Boden. „Ich wollte ihn für seine Taten töten und ich dachte, meine sogenannten Freunde würden mir helfen, für jenen, den ich geliebt habe.“ Eine weitere Schicht weißer Binden fiel zu Boden. „Sie verrieten mich, sie stellten sich auf seine Seite, sie glaubten seine Lügen. Ich floh und schwor Rache. Und nun bist du hier, Sakura, fragst mich nach Frieden und Gerechtigkeit, bist sogar bereit diese in der unsicheren Verzweiflung eines Gottesglaubens zu suchen.“ Die letzte Schicht Bandagen landete auf dem Fußboden. Sakura sah mit Schock in das Gesicht der Anführerin, die leise lachte. „Es gibt keine Gerechtigkeit. Es gibt keine Guten in diesem Krieg. Es gibt keinen Frieden. Das ist die einzige Antwort die du jemals finden wirst.“ Die Anführerin drehte sich um und ging, eine geschockte Sakura hinter sich zurücklassend. Dann drehte sie sich noch einmal um. „Sag ihnen nicht, wer ich bin. Es soll eine Überraschung werden.“ ___________________________________________________________________ Der Doktor pfiff fröhlich vor sich hin, während er eine Spritze mit einer ungesund aussehenden braunen Flüssigkeit aufzog. Er befand sich hier in seinem Labor im Turm der Akatsuki. Das war sein Reich, hier war er König, wenn nicht sogar ein Gott. Alle möglichen seltsamen Apparaturen und Behälter mit brodelnden Flüssigkeiten standen auf Regalen an den nackten Steinwänden. Ferrus saß auf einer steinernen Band Bank in der Ecke und polierte seinen Säbel. Seine Maske zeigte wie immer keine Emotionen, doch seine Haltung verriet, dass ihm das Pfeifen des Doktors auf die Nerven ging. „Kannst du das lassen?“; fragte er nach einer Weile. „Das ist anstrengend.“ „Aber es ist doch so ein schöner Tag“, antwortete der Doktor. „Ich bin hier in meinem Labor und tue was ich am Besten kann und nachher werde ich nach einem guten Kampf die Möglichkeit haben mir eins zwei Byakugan zu nehmen.“ Ferrus hörte auf seinen Säbel zu polieren und starrte den Doktor aus den Schlitzen seiner Maske an. „Glaubst du jemals, dass du die falsche Entscheidung getroffen hast?“, fragte er. Überrascht drehte der Doktor sich um. „Was meinst du?“ „Akatsuki, das Jagen, die ewige Flucht. Wäre es nicht besser die Pflicht in der Sicherheit einer Gemeinschaft auszuführen?“ Der Doktor lachte. „Natürlich wäre das besser. Es ist nur so, dass wir keine Wahl haben. Orochimaru ist tot, dein Orden ist ausgelöscht. Wir haben Glück, dass Akatsuki uns gefunden hat, sonst wären wir im Moment mit Sicherheit tot oder schlimmeres.“ Ferrus sah sich in dem Labor um. „Sicher. Ich denke nur, dass irgendetwas fehlt. Die Ziele der Anführerin sind mir zu wage. Ich fürchte die Zukunft.“ Erneut lachte der Doktor. „Auch ein Herz aus Eisen kann Furcht empfinden. Du hast dich nur zu lange davor versteckt. Keine Angst mein Freund. Wir beide werden das schon überleben, so wie immer.“ „Ich hoffe du hast Recht. Ich habe das Gefühl, dass etwas Großes im Anmarsch ist.“ Besorgt blickte der Doktor ihn an. „Ich auch.“ „Ich fürchte ich habe meine Ritterehre noch nicht ganz abgelegt.“ „Das solltest du auch niemals tun. Es reicht wenn einer von uns skrupellos ist.“ Der Doktor lächelte seinen Freund an. „Sieh zu, dass du das hier überlebst. Und denke daran: Wenn du dich zwischen deinem Leben und deiner Treue entscheiden musst, dann wähle ausnahmsweise mal dein Leben.“ Der Doktor stand auf. „Mein Leben und meine Treue gehören einzig und alleine dir, Kisho. Du bist derjenige, der mir diesen Körper gegeben und mein Leben gerettet hat.“ „Das ist gut. Ich mache mir Sorgen. Irgendetwas stimmt hier nicht.“ Ohne ein weiteres Wort ging Ferrus hinaus und überließ den Doktor seinen Gedanken. ________________________________________________________ Neji Hyuuga und sein Team standen vor dem gewaltigen Tor des Turms, das mit Schnitzereien verziert war, die ihn unangenehm an Pains Angriff auf Konoha erinnerten. Eine fliegende Gestalt über einer zerstörten Stadt, die Arme ausgestreckt, sechs Personen, die einer Masse von Leuten gegenüberstanden und ein silberner Engel, der über einem Grab stand. Neji schluckte und sah hinter sich. „Es ist so weit. Haltet euch an den Plan. Denkt daran, das Primärziel ist Hinata.“ Alle nickten. „Sie muss hier sein“, murmelte er, als er sich bereitmachte die Tür aufzusprengen, indem er mehrere Papierbomben bereitmachte. Doch stattdessen schwang die Tür einfach auf, ein warmer, goldener Schein von flackernden Kerzen drang heraus in die Nachtluft. Neji warf einen Blick auf seine Kameraden, bemerkte den Ausdruck grimmiger Entschlossenheit in ihren Gesichtern und trat ein. Er hatte vieles erwartet, aber keine Kathedrale. Und doch genau das war dieser Raum. Der weiße Marmorboden war mit Fresken und Mosaiken bedeckt und weiße Säulen brachen aus dem Boden hervor, wie heilige, unberührte Bäume. Eine gewaltige Statue des Mannes, der Konoha nichts als Leid und Zerstörung gebracht hatte stand an der gegenüberliegenden Wand, eine Hand am Schwert, die andere helfend ausgestreckt. Eine einzige Gestalt in der dunklen Robe der Akatsuki kniete auf dem Boden, eine Kapuze über dem Kopf, den sie zu dem Gesicht der Statue erhoben hatte. Das Dröhnen einer Orgel war zu hören, die ein trauriges Lied spielte. Neji blieb stehen, für einen Augenblick gefesselt von dem Anblick. Dann unterbrach Kibas Stimme den Zauber der Szene: „Was zum Henker ist das?“, fragte er. Der große weiße Hund Akamaru bellte zustimmend. Die Musik brach mit einem letzten tiefen Ton ab, der noch lange nachhallte. Ein furchtbares Dröhnen, das in einem schrecklich disharmonischen Knarren endete. Die Gestalt vor ihnen sprach mit der Stimme einer Frau, einer Stimme, die sie kannten: „Die Gebete für die Bösen dürfen nicht gestört werden.“ Ino trat einen Schritt nach vorne. „Sakura. Du dreckige Verräterin.“ Zorn schwang in ihrer Stimme mit, der tiefe Klang der Verzweiflung über das Verratenwerden. Sakura stand auf und wandte ihr Gesicht ihren ehemaligen Freunden zu, die Augen leer und ausdruckslos. „Warum überspringen wir die ganzen Anschuldigungen und das Geheule nicht. Ich habe meine Gründe, ebenso wie ihr also lasst uns einfach kämpfen, ja? Hinata hat nicht mehr viel Zeit.“ Ino sah sie mit zornverzerrtem Gesicht an. „Wie kannst du ihr das antun, Sakura?“, fragte Ino. Sakura schüttelte den Kopf. „Für das höhere Wohl“, sagte sie. Ino knurrte. „Die Schlampe gehört mir“, sagte sie. Neji nickte. „Wir anderen gehen weiter. Wir müssen Lady Hinata finden, ehe sie wer weiß was mit ihr machen.“ Sakura deutete auf die Statue Pains. „Hinter der Statue findet ihr eine Tür. Die Treppen dort führen nach oben. Ganz oben werdet ihr Hinata finden, aber ihr werdet zu spät kommen.“ Ohne ein weiteres Wort eilten die Ninjas zur Tür, ließen Sakura und Ino alleine dort. Oder zumindest versuchten sie es, bis von der Spitze der Statue eine gigantische Gestalt hinab sprang, gehüllt in eine Akatsuki Robe und die schwere Säbelklinge bereit. Der Marmorboden splitterte unter Ferrus gepanzerten Füßen. „Na, na Sakura, vergiss mich nicht. Ich will auch eine der kleinen Maden. Irgendjemanden mit einem eisernen Willen.“ Seine roten Augen fokussierten Konohamaru, der nun nach vorne trat, ein Rasengan formte sich in seiner Hand. „Dir werde ich es heimzahlen!“, rief er, als er auf Ferrus zusprang, der mit seinem scheppernden Lachen ein paar Schritte zurücksprang. Das Rasengan zerschmetterte den Fußboden und entfesselte ein beeindruckendes Maß an Zerstörung. Ferrus ließ seinen Säbel herumwirbeln und grollte: „Ahh. Du bist eisern geworden. Ich kann fühlen, dass du viel stärker bist als zuvor. Komm her. Zeig mir deinen eisernen Willen und vielleicht werde ich dir einen eisernen Körper gewähren.“ „Ich werde niemals zu einem Monster wie du werden“, sagte Konohamaru. „Ich werde kämpfen um meine Freunde zu beschützen, wie der Boss es getan hat.“ Ferrus nickte. „Die Seele eines wahren Ritters. Das kann ich akzeptieren. Genug der Worte. Schick deine Freunde weiter. Der Rest von uns hat nicht so viel Ehre im Leib wie ich oder Sakura, also bereitet euch auf Hinterhalte vor.“ Die anderen Ninja ließen Konohamaru mit dem Eisenmann zurück. Ferrus Augen begannen noch intensiver zu leuchten. „Zeig mir dein Herz aus Eisen!“, sagte er, als er mit dem Säbel ausholte. ________________________________________________________ Ino begann Shuriken und Kunai nach Sakura zu schleudern, denen sie einfach auswich, indem sie mehrere chakraverstärkte Sprünge zur Seite machte. „Dein Zorn lässt dich unkonzentriert werden, Ino.“ „Schnauze!“, schrie die Blonde, als sie mehrere explosive Zettel nach Sakura warf, die den Explosionen einfach mit einem Rückwärtssalto an die Statue auswich. Von dort stieß sie sich ab und flog auf Ino zu, die ihrem Tritt mit einer Rolle auswich. Der Tritt traf stattdessen den Boden und ließ Marmorsplitter in alle Richtungen fliegen. „Diesmal Ino“, sagte Sakura. „Wird es kein Unentschieden.“ _______________________________________________________________ Die nun kleinere Gruppe eilte den Treppengang hinauf, Neji an der Spitze, Shino und Kiba folgten und den Schluss bildete Hanabi. Die Treppenstufen bestanden aus roh behauenem Stein, ebenso wie die Wände, die von flackernden Lampen beleuchtet wurden. Nach einer scheinbar endlosen Wendeltreppe erreichte die Gruppe einen Durchgang, der sie in einen schmalen, relativ dunklen Gang führte. Die einzige Lichtquelle waren kleine, weit oben in der Wand angebrachte Fenster, sodass man nicht hinaussehen konnte. An beiden Seiten der Wände waren Öffnungen, die in weitere Räume zu führen schienen. Neji legte einen Finger an die Lippen und schlich zur ersten Tür hinüber um einen Blick zu erhaschen, doch bevor er das tun konnte drang eine Stimme zu ihnen herüber: „Schau an, schau an. Was haben wir hier? Zwei kleine Laborratten, die extra zu mir kommen um sich studieren zu lassen.“ Graue, rattenähnliche Augen starrten die beiden Hyuuga an, ließen Hanabi unbehaglich schaudern. Diese Augen sahen sie an wie man einen Frosch ansehen würde, den man sezierte, oder einen Fisch, den man drauf und dran war auszunehmen. Die kleine Gestalt des Doktors, gehüllt in die Robe der Akatsuki und ein breites Grinsen im Gesicht trat aus der zweiten Tür. „Zwei Hyuuga. Das ist ja wundervoll. Das alte Testsubjekt wird es wirklich nicht mehr lange machen. Wenn unser Anführer mit ihr fertig ist wird wohl nichts von ihr übrig bleiben als ihre wunderschönen Augen.“ Die Augen des Doktors leuchteten, als die Injektionsnadel aus seinem Ärmel schoss. „Vielleicht wird er mir sogar einen von euch schenken und ich kann das Byakugan meiner Sammlung hinzufügen.“ „Du Bastard“, grollte Neji, als er einen Schritt vortrat. Ein wahnsinniges Grinsen teilte das Gesicht des Doktors in zwei. Neji spürte eine Hand an seinem Arm. „Neji“, sagte Hanabi. „Geh meine Schwester retten. Nur du bist stark genug um es mit ihrem Anführer aufzunehmen.“ Neji grollte, nickte aber. „Shino, steh Hanabi bei. Kiba, folge mir. Wird Zeit, dass wir Hinata retten.“ Der Doktor deutete auf die erste Tür im Gang. „Da geht es weiter hoch. Grüßt unseren Anführer von mir.“ Mit einem besorgten Blick zurück folgte Neji Kiba und Akamaru in den Raum und die Treppe hoch. Das Grinsen des Doktors wurde noch breiter. Er musterte Shino. „Ein Aburame. Ich muss sagen es ist eine weile her, dass ich einen von euch bekämpft habe. Ich finde eure Fertigkeiten äußerst faszinierend muss ich sagen. Allerdings habe ich euch bereits zur Genüge erforscht. Ich habe keinerlei Interesse mehr an deiner Art und deshalb werde ich dich schnell töten.“ Sein Blick richtete sich auf Hanabi. „Du dagegen, mit dir kann ich meine Forschungen in Bezug auf das Byakugan endlich abschließen. Wisse, dass deine Augen mir gute Dienste leisten werden.“ Shino schob seine Sonnenbrille hoch. „Deine Annahmen sind inkorrekt. Warum? Weil du erstens annimmst, dass du mich leicht besiegen kannst und zweitens glaubst, dass du fähig sein wirst an Hanabis Augen zu gelangen. Es ist nur logisch, dass du verlieren wirst.“ Der Doktor zog eine nicht vorhandene Augenbraue hoch. „Und warum ist das so, mein lieber Käferfreund?“ „Weil du bereits verloren hast. Meine Käfer haben dir von Anfang an dein Chakra ausgesaugt. Du hast bereits verloren. Es wäre nur logisch für dich aufzugeben, ehe du stirbst.“ Der Doktor sah ihn einen Moment lang an. Dann richtete er sein Monokel und sagte: „Deine Annahme wäre korrekt, aber ich habe bereits gesagt, dass ich dich und deine Art bereits gründlich studiert habe. Ich weiß um eure chakrasaugenden Käfer und die Gefahr, die sie darstellen und du bist ein Narr, wenn du glaubst, dass ich mich nicht darauf vorbereitet hätte.“ Er hob die Spritze, die aus seinem linken Ärmel lugte. „Insektengift gegen nervige Käfer und brutale Gewalt gegen ihren Beschwörer.“ Er grinste. Shino begann Käfer aus den Ärmeln seiner zugeknöpften Jacke zu beschwören. Hanabi nahm eine kampfbereite Pose ein. Blaues Chakra begann an den Fingern des Doktors zu glühen, als er sich an die Schläfe tippte. „Beginnen wir“, sagte er. ________________________________________________________________ Neji und Kiba eilten die Treppe hinauf, jeder drei Stufen auf einmal nehmend. Neji hoffte, dass sein Team in Ordnung war, doch gleichzeitig war ihm klar, dass sie weiter mussten um Hinata zu retten. Die Kommentare der Akatsuki hatten ihnen klargemacht, dass ihnen nicht viel Zeit blieb. Die Treppe endete in einem großen Raum, dessen Boden aus Marmor bestand. Hohe Fenster waren von schweren, samtenen Vorhängen bedeckt, durch die kaum Licht eindringen konnte. Und dort am anderen Ende des Raumes stand ein großes Holzkreuz an der Wand. Das Holz schien splittrig und abgenutzt, als ob das Kreuz eine lange Zeit Wind und Wetter ausgesetzt gewesen war. Schwere, eiserne Ketten banden eine Person daran fest. Eine Person die beide gut kannten. Hinatas langes, schwarzes Haar war blutverschmiert, ihre Hand- und Fußgelenke, die an das Kreuz gefesselt waren blutig und aufgerissen. Ihr Kopf war zur Seite gekippt und getrocknetes Blut verschmierte ihren Hals und ihr Gesicht. Langsam hob sie den Kopf und stieß ein leises Stöhnen aus, als sie die leeren und blutigen Augenhöhlen, in denen einst ihr lavendelfarbenes Byakugan gesessen hatte auf Neji und Kiba richtete. „Sie stirbt“, sagte eine Stimme hinter ihnen. Neji und Kiba drehten sich um. Trotz Kibas Geruchssinn und Nejis Byakugan waren die beiden nicht fähig gewesen den Neuankömmling wahrzunehmen. Es handelte sich um eine Person in einer schwereren Variante der Akatsuki- Robe, das Gesicht war von Bandagen bedeckt, sodass man die Person nicht erkennen konnte, aber Neji hatte keine Zweifel, dass es sich hier um den Anführer der Akatsuki handelte. Neji und Kiba machten sich kampfbereit. Das bandagierte Gesicht der Gestalt wandte sich Hinata zu. „Nein. Sie ist schon vor langer Zeit gestorben. Was ihr hier seht ist nur der schwache Überrest ihrer Seele.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)