Hell´s Gate von Sayuri_Hiranuma ================================================================================ Kapitel 8: Damnation -------------------- Into the eternal darkness, into fire and into ice – Dante, Divina Commedia   Es war inzwischen weit nach Mitternacht, als Uruha endlich nach Hause kam. Müde kickte der Honigblonde sich die Schuhe von den Füßen und knöpfte sich im gehen die Manschetten seines Hemdes auf und streifte es sich vom Körper, ein leichter Hauch von Aois Parfüm stieg ihm in die Nase und Uruha runzelte die Stirn. Der Dunkelhaarige musste wohl dichter an ihm dran gestanden haben, als er gedacht hatte, doch erstaunlicher Weise störte es ihn nicht…Uruha lachte leise. Schüttelte den Kopf über sich selbst. Wie albern er sich fühlte…wie – leicht…..er seufzte. Seine Nase war trocken – das war sie so ziemlich immer, doch mochte er keine Nasensprays, da sie seine Nebenhöhlen nur noch mehr beanspruchten und wenn sie zu schwollen, war es mehr als unangenehm… Der Honigblonde spritze sich am Waschbecken ein wenig Wasser ins Gesicht und stützte ich dann daran ab, während er sein Gesicht musterte. Uruha lächelte. Er hätte wirklich nicht gedacht, dass ihn dieses „Date“ wie Aoi es bezeichnet hatte tatsächlich so viel Spaß machen könnte….geschweige denn, dass Aoi wirklich zu ernsthaften Konversationen fähig war…Doch wie sehr der erste Eindruck täuschen konnte…Aoi hatte sich anständig verhalten…. Uruha lachte leise. Nun, er fad ihn immer noch arrogant. Und überheblich. Aber vielleicht…es gab zumindest unangenehmere Zeitgenossen… Uruhas Brauen zogen sich zusammen, als das Ziehen in seiner Nase schlimmer wurde. Auch das kannte er schon, so fing es immer an bei ihm. Ein leichtes Ziehen in der Nase…das kribbeln in den Fingerspitzen… Uruha schüttelte den Kopf und seine Strähnen, leicht feucht, spritzen Wassertropfen auf den Spiegel. Er brauchte nicht noch eine Line. Er hatte erst vor wenigen Stunden welche gehabt, zwar weniger, als sonst, da er bei klarem Verstand sein wollte, doch sollte es bis zum Morgen reichen. Er war gut gelaunt, er würde also auch so schlafen können, auch ohne, dass die Albträume wieder kamen… *** Uruhas T-Shirt klebte ihm schweißnass an der Brust, als er aus dem Schlaf hochschreckte. Seine Hände verkrampften sich um seine Decke und sein Herz schlug ihm wie wild in der Brust. Uruha keuchte. Seine Kehle war wie ausgedörrt. „Fuck!“, er fluchte. Die Uhr auf seinem Nachttisch zeigte erst kurz nach vier Uhr morgens an, doch an Schlaf war nun nicht mehr zu denken. Noch immer zitternd, schwang er seine Beine aus dem Bett. Der Boden war eiskalt unter seinen Sohlen, doch auch das störte ihn nun nicht. Er hätte nicht so töricht sein sollen. Er hätte noch eine Line ziehen sollen. Hatte er das drohende Tief nicht bereits gespürt gehabt? Hatte das Ziehen in seiner Nase ihm nicht gereicht, um zu erkennen, dass es kommen würde? Uruha schluckte krampfhaft. Wo war seine Brieftasche? Wo war diese verdammte Hose! Er hatte sich doch erst vor kurzem ausgezogen?! Der Honigblonde sah sich in seinem Schlafzimmer um, zunehmend hektischer, bis er sie endlich über einen Hocker geworfen fand. Mit zitternden Fingern griff er in die Taschen. In die eine, die andere. Nichts. Die Brieftasche war nicht da. Er fluchte abermals. Schmiss die Hose bei Seite und warf den Hocker um. Immer noch nichts. Sie musste da sein. Irgendwo. Uruha spürte die drohende Panik in sich aufsteigen. Er hatte sie bestimmt nur verlegt. Sie war ihm aus der Tasche gefallen. Irgendwo hier in seinem Schlafzimmer… So unbesiegbar man sich  mit Koks auch fühlte, so tief war auch der Fall. Und er würde kommen. Bald, wenn Uruha das Zeug nicht endlich fand. Sein Atem ging hektischer, während er sein Zimmer durchwühlte. Sachen um schmiss. Möbel um rückte. Uruha rannte den Flur entlang. War sie ihm da rausgefallen? Er hatte nur  noch dieses eine Tütchen. Das war alles, was er hatte. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und nur mit Mühe konnte er sich dazu zwingen weiterhin regelmäßig ein und aus zu atmen. Wie besessen war er seine Sachen um. Kam zurück uns Schlafzimmer und zerrte sein Bettzeug vom Bett. Die Panik hatte ihn im Griff. Uruha warf die Matratze vom Bett. Kroch auf allen Vieren durch das Zimmer und wühlte in dem Chaos, das er veranstaltet hatte. „Bitte…bitte…bitte…“, er schluchzte. Er wollte sich nicht wieder so fühlen. Er wollte sich nie wieder so fühlen…. Er würde nicht zulassen, dass sie ihn wieder einholten.  Uruha spürte schon die namenlose Angst ihre kalten Finger nach ihm strecken. Spürte ihren Hauch in seinem Nacken, während er weiter durch seine Sachen wühlte. Auf dem Bauch durch das Zimmer kroch und unter die Schränke sah, bis er sie sah. Uruhas Finger zitterten, als er nach seiner Brieftasche griff. Seine Sachen auf dem Boden nur noch weiter aus einander warf, um wenigstens ein Stückchen Laminat frei zu haben, stand der Weg ins Wohnzimmer zum tisch doch außer Frage, da er nun zu weit war. Er würde es keine weitere Sekunde länger aushalten. Hastig wischte Uruha einige Male über den Boden, damit er sauber war. Zog  zitternd  eine Line und sog sie gierig hoch. Es war ihm egal, dass er wie ein Tier auf dem Boden kroch. Das er Möbel umgeschmissen und seine Lampe zerbrochen hatte. Das seine Hand nun blutete, weil er sich an einer der Scherben geschnitten hatte… Noch immer am ganzen Körper zitternd zog Uruha die Beine dichter an sich und lehnte sich an eine Wand. Konzentrierte sich aufs Atmen. Ein und aus. Ein und aus. Die Sekunden schienen sich wie Stunden zu ziehen. Es würdeneinige Minuten vergehen müssen, bis der ersehnte Rausch seine Panik unterdrücken würde. Bis er wieder Herr seiner Selbst war…Ein und aus. Ein und aus. Das  Gift jagte wie Feuer durch seine Adern, als die Panik endlich erlosch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)