Recap: We are Family von abgemeldet (Doflamingo x Law (angedeutet)) ================================================================================ Kapitel 1: You bring out the Best in me --------------------------------------- Autor: KaoTec Pairing: Doflamingo x Law (angedeutet) Disclaimer: One Piece und die Charaktere gehören nicht mir sondern Eiichiro Oda. Ich habe keinerlei Rechte daran und verdiene damit auch kein Geld. Ich leihe mir die Charaktere nur zu meinem persönlichen Vergnügen aus. Dieses Recap hat nichts mit dem Manga/Anime zu tun. ____________________________ „Ich bin Vater!“ Mit diesem Satz hatte er die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Anwesenden an dem großen, langen Tisch. Während seine Untergebenen ihn anstarrten als hätten sie irgendetwas wichtiges verpasst, rutschte seinem besten Freund der Stift aus der Hand während ihm der Unterkiefer ein Stück aufklappte. Eine Weile herrschte Stille und er bildete sich kurzzeitig ein, dass er die Ameisen niesen hören konnte, ehe Vergo ruckartig aufstand und sich vor ihm aufbaute während er ihn am Kragen packte und leicht schüttelte. „Wie konnte das passieren? Ich habe alle Frauen, wirklich alle von dir ferngehalten. Ich habe dir Kondome überall im Haus verteilt und dich regelmäßig daran erinnert das du zu Grunde gehen wirst, wenn du vergisst sie zu benutzen! Also wie konnte das passieren?“ Donquixote Doflamingo war schon immer der Meinung, dass Vergo dazu neigte maßlos zu übertreiben und sah sich in seiner Meinung gerade einmal wieder bestätigt, während er sich ohne Murren einfach durch schütteln ließ. „Ich bin ja nicht so richtig Vater.“, winkte er ab und schaffte es damit die Verwirrung der im Raum Anwesenden zu komplettieren. „Wie kann man denn unrichtig Vater sein?!“ Vergos Frage fand er durchaus verständlich weshalb er mit den Schultern zuckte. „Das ist irgendwie ganz blöd gelaufen.“, winkte er ab und trank einen Schluck von seinem Kaffee. „Ich habe erst bemerkt das er an mir dran hängt, als ich schon hier war.“ Es herrschte wieder Schweigen, ehe Vergo einen Satz zurück machte und seinen besten Freund der auch gleichzeitig sein Boss war anstarrte. „Hunger!“, kams und der Blonde drehte seinen Kopf, nur um zu grinsen als ein kleiner Junge halb über seiner Schulter hing. „Das ist Trafalgar Law, mein Ziehsohn!“, stellte der Pirat stolz seinen 'Fund' vor, ehe er sich erhob und den Kleinen von seiner Schulter pflückte um ihn auf den Arm zu nehmen, ehe er das Zimmer verließ um sich auf den Weg zur Küche zu machen. „Doofy...was machst du da?“ „Ich dachte eigentlich das wäre offensichtlich. Ich streiche die Wand!“, antwortete der Blonde und sah seinen besten Freund an der im Türrahmen stand und ihm bei seinem Tun zusah. „Das sehe ich, aber warum gelb?“ „Ich habe gelesen das Kinder freundliche Farben in ihrer Umgebung brauchen um sich wohl zu fühlen.“ „Und was ist das?“ „Das? Ich habe gelesen das man das natürliche Lernverhalten von Kindern anreizt, wenn man Bilder und leichte Muster an die Wände malt.“ „Und das dort?“ „Das ist eine Geheimbasis.“ „Wozu?“ „Auch Kinder brauchen einen Rückzugsort hab ich gelesen.“ „Und wo zur Hölle hast du das ganze gelesen?“, kam es schon etwas entnervter von Vergo, der mit der plötzlichen guten, und etwas naiven, Laune seines Captains nicht wirklich etwas anfangen konnte. Um genau zu sagen machte ihm diese Laune richtig Angst. „In Ratgebern!“, kam die prompte Antwort und der Schwarzhaarige zweifelte kurzzeitig an seinem Gehör. Allerdings erinnerte er sich daran, das er einen Stapel Bücher neben dem Bett seines Captain gesehen hatte. Kindererziehung leicht gemacht – Grundsätze der gewaltfreien Kommunikation, Die Kunst der Elternliebe, Jedes Kind ist hochbegabt, Mein erstes Kind sowie Kindererziehung für Dumme, waren einige der Titel gewesen. Und der Schwarzhaarige hatte sich wirklich schon gefragt, warum so etwas neben dem Bett des Blonden lag. Das dieser tatsächlich Ratgeber gewälzt hatte, obwohl er sich immer darüber lustig machte, bedeutete einfach nur das es ihm verdammt ernst damit war dieses Kind groß zu ziehen, von dem Vergo noch nicht viel gesehen hatte. „Wo ist der Kleine überhaupt?“ „Hinter dir.“, kam es ungerührt von Flamingo und als Vergo über seine Schulter sah verzog er das Gesicht, als dieser kleine Knirps ihn anstarrte als würde er ihn untersuchen. „Wenn du mich fragst ist das Kind unheimlich.“ „Dich fragt aber keiner, und das einzige unheimliche hier bist du.“, murrte der Größere und war mit ein paar Schritten bei ihnen, wo er den kleinen Scheißer auf die Arme nahm. „Was meinst du Lawy?“, grinste der große, blonde Mann während er sich im Kreis drehte und dem Kleinen das Zimmer zeigte. Auf dem Gesicht des Kleinen war absolut keine Reaktion abzulesen während er nickte und es anscheinend für gut befand. Und trotzdem war Vergo der Meinung: So benahm sich kein Kind! „Findest du ihn nicht etwas seltsam?“, sprach er den Blonden beim Abendessen darauf an, während der kleine Scheißer neben Doflamingo auf einem Berg aus Büchern saß um überhaupt an sein Essen zu kommen. Fragend wurde die Augenbraue gehoben und ein genuscheltes „Nö, wieso?“, kam zurück was Vergo dazu veranlasste sich zu räuspern. „Ich mein nur. Normalerweise sind Kinder laut, machen Blödsinn, machen sich dreckig, sammeln Würmer und was weiß ich. Aber das da, redet nicht, macht absolut nichts und dackelt dir die ganze Zeit einfach nur hinterher. Natürlich nur wenn du es nicht gerade durch die Gegend trägst.“ Doflamingo und er verstanden sind blind und hatten sich in den ganzen Jahren ihrer Freundschaft nicht ein einziges Mal in die Haare bekommen. Aber dieses Kind, dieses DING, schaffte es offenbar sich zwischen sie zu drängen. Zumindest waren das Vergos Gedankengänge, als er erstmals Opfer von den Teufelskräften seines Captain wurde, der ihn mit Wut verzerrtem Gesicht ansah. „Er ist ein Kind, kein Es! Pass auf was du tust!“ Eigentlich lag es nicht in der Natur des Schwarzhaarigen Kinder zu hassen, aber dieses Kind verdiente es einer Ansicht nach nicht anders, da es Doflamingo einfach um den kleinen Finger wickelte. „Gute Aussicht da oben Lawy?“, kam es gut gelaunt von dem Blonden, während er durch die Straßen der Stadt schlenderte und den Kleinen auf seinen Schultern durch die Gegend trug. „Super!“, kam es gut gelaunt von oben zurück und Doflamingo musste unweigerlich noch breiter grinsen als sonst. Am Anfang hatte er sich wirklich Sorgen gemacht, dass Law eventuell ein Trauma von seiner Pseudo-Entführung davon getragen haben könnte. Aber nach fast drei Monaten hatte der Kleine angefangen mit ihm zu reden und benahm sich jetzt tatsächlich wie ein Kind. Vielleicht nicht unbedingt wie ein normales Kind, da er sich prinzipiell Bücher wünschte und keine Spielsachen, aber immerhin wie ein Kind wenn man die Reaktion von gerade eben betrachtete. „Stopp!“ Erschrocken hielt der Pirat inne und linste unter seiner Sonnenbrille nach oben, wo Law sich mit seinen Ärmchen auf seinem Kopf abstützte und zu ihm nach unten sah. „Guck mal da!“ Der Blick des Blonden wanderte in die Richtung in der der Kleine zeigte und ein wirklich hässliches, rosafarbenes, Feder Dingsbums wanderte in sein Sichtfeld, das in dem Schaufenster einer Boutique hing, die wohl zu den schlechtesten auf ganz Dressrosa gehörte, was ihn das Gesicht verziehen ließ. Trotzdem setzte er sich in Bewegung und ging näher an das Schaufenster heran, nur um Zeuge dessen werden zu können, wie sich Law interessiert nach vorne beugte und nun sein Sichtfeld blockierte. „Du Onkel, wie viel sind 150.000 Berry?“ „Mh...das ist ungefähr zehn Mal dein monatliches Taschengeld.“, rechnete Doflamingo automatisch aus und runzelte dann die Stirn. „Abgesehen davon dass dieses Teil wirklich hässlich ist und es dir zu groß ist.“ „Ich will das doch nicht anziehen!“ „Na da bin ich aber wirklich beruhigt.“ Warum der Kleine ihn ständig Onkel nannte, wollte sowieso nicht in seinen Kopf. Er war 21 und keine 40. Andererseits war Onkel immer noch besser als die Kosenamen die Law für Vergo auserkoren hatte. Von alter Sack bis hin zu missglücktes Experiment war wirklich alles dabei. Und würde er den Kleinen mit Vergo alleine lassen, hätte er vermutlich schon seinen letzten Atemzug getan, weshalb er Law überall hin mitschleppte. Außerdem hatte Trafalgar die Angewohnheit zu ihm ins Bett zu kriechen, sobald er schlief, weshalb er sich morgens schon nicht mehr wunderte, wenn er nur noch einen schmalen Streifen in seinem Bett besaß, da der Kleine es wunderbar verstand sich wirklich breit zu machen, auch wenn er ihm gerade Mal bis zum Knie ging. „Onkel sag mal, ist Flamingo ein Spitzname?“, kam die Frage während sie weiter ihren Weg durch Dressrosa fortsetzten. Irgendwann letzte Woche hatte er Law versprochen mit ihm in einen vernünftigen Buchladen zu gehen und ihm einige Bücher zu kaufen. Dass der sechsjährige nicht wirklich viel mit Kinderbüchern anfangen konnte, hatte er schon in den ersten Wochen bemerkt. Auf seine Frage was denn so uninteressant daran wäre, hatte Law trocken und emotionslos geantwortet, dass dort fast nur Bilder enthalten wären und kein vernünftiger Text, und das wenn er diese Bücher lesen vermutlich verblöden würde. Okay, vielleicht benahm sich Law wirklich nicht wie ein durchschnittliches Kind, aber das machte die Sache einfach nur interessanter. „Es heißt Doflamingo. Und es ist mein richtiger Name.“ „Deine Eltern müssen wirklich einen komischen Humor haben.“, kams trocken von seinen Schultern und seine Augenbraue zuckte gefährlich. Er mochte vielleicht nicht gerade der gebildetste Mensch auf Erden sein, aber das seine Eltern bei seiner Namensgebung nicht mehr alle Latten am Zaun gehabt hatten, war sogar ihm klar. „Deine Eltern sind auch nicht ohne wenn sie dich Law nennen.“ „Mh...vermutlich! Papa meinte das würde besser zu einem zukünftigen Admiral passen als 'Bruno', wie meine Mutter mich nennen wollte.“ „Admiral?!“ „Meine Eltern sind bei der Marine.“ Das wurde ja immer besser. Er hatte also nicht nur ein Kind 'geklaut' und einfach beschlossen es zu behalten. Nein, dieses Kind benahm sich noch nicht mal wie ein Kind und seine Eltern waren bei der Marine. Glückwunsch Doflamingo, du hast den großen Jackpot gezogen. Sollte also irgendwer herausfinden das er Law in seinem Besitz hatte, würde sein Kopf rollen. Also war es vermutlich besser den Kleinen wieder umgehend zurück zu schicken. Im Buchladen angekommen setzte er Law auf dem Boden ab, der auch sofort zwischen den Regalen verschwunden war, während er selbst sich ebenfalls ein bisschen umsah. Nach einer Weile zog er grinsend ein Buch aus dem Regal und betrachtete es eingehend, ehe er mit den Schultern zuckte und es sich unter den Arm klemmte. Vermutlich war das nicht ganz Laws Lektüre, aber der Kleine würde damit leben müssen. Doflamingo der sich in den letzten Stunden damit begnügt hatte in einem der ausgestellten Bücher zu lesen und zu warten, schreckte hoch als direkt neben ihm ein „Onkel, ich bin fertig!“, ertönte und Law ihn angrinste. Wenn er ehrlich war hatte er schon angenommen hier übernachten zu müssen, weshalb er umso glücklicher aufstand, das Buch zurück legte und sich zur Kasse bewegte nur um den Schock seines Lebens zu erleiden. Gentechnik, Das Klonen von Menschen, Medizin früher Medizin heute, Die Kunst des Nähens, Die Häufigsten Krankheiten und ihre Symptome sowie einige Romane lagen auf dem Tresen und wurden schon von dem alten Mann dahinter in die Kasse getippt. „Was willst du denn damit?“ „Lesen!“ Irgendwie war das dem Blonden schon klar gewesen. Und auch wenn Law vielleicht kein normales Kind war, hatte er doch nicht angenommen das dieser Medizinbücher lesen wollte, aus welchem Grund auch immer. „Wenn ich groß bin werde ich Arzt!“, stellte der Kleine fest und bekam ein Lächeln von dem Ladeninhaber, ehe er zu Doflamingo hoch sah und ihn mit roten Wangen anlächelte. „Und wenn ich Arzt bin kann ich dich immer zusammen flicken wenn du Ärger mit der Marine hattest!“ Es musste wohl Vaterstolz sein, der ihm hinter seiner Sonnenbrille die Tränen in die Augen trieb. Oder es lag daran, dass es das netteste war das jemals jemand zu ihm gesagt hatte. Er hob den Kleinen hoch und drückte ihn, was diesen zum Kichern brachte, ehe er Doflamingo mit seiner kleinen Hand über die Wange strich. Nachdem er bezahlt und die Tüten entgegen genommen hatte, nahm er Laws Hand um mit ihm den Weg wieder zurück zu gehen, wobei er seine Knie nach außen biegen musste, da er für den Kleinen einfach zu groß war und ihn sonst gar nicht an der Hand halten konnte. „Wenn du so läufst bekommst du noch eine Fehlstellung.“, kam es nach einer Weile von Law und er lachte und winkte mit einem „So schlimm wird es schon nicht werden.“, ab. „Bleib stehen du kleines Balg!“ Der Blonde richtete sich in der Wanne auf und hob irritiert eine Augenbraue. Wen Vergo als Balg betitelte war allgemein klar, aber warum er ihn anscheinend durch das Schloss jagte nicht. Kaum war seine Überlegung zu Ende wurde die Tür zum Badezimmer aufgerissen und Law rannte schon fast panisch hinein, ehe er sich mit Anlauf in der Wanne versenkte, was Doflamingo irritiert blinzeln ließ, ehe Vergo im Türrahmen auftauchte. „Wo ist er?“ „Wer?“, fragte der große Mann zurück und schob den Schaum in der Wanne hin und her, damit die Luftblasen nicht auffielen die an die Wasseroberfläche drangen. „Dein 'Sohn'! Er hat den Teppich im Salon komplett ruiniert, weil er darauf unbedingt Frösche sezieren musste.“ Die Mundwinkel des Blonden zuckten bevor er breit grinste. „Ist er nicht toll? Und so schlau!“ „Wirklich reizend!“, kam es beinahe sarkastisch von seinem besten Freund zurück. „Auf jeden Fall ist er nicht hier wie du siehst!“ „Er ist bestimmt in der Wanne!“ „Ich setz mich doch nicht auf meinen Sohn!“, empörte sich der Pirat und verzog das Gesicht. Wahrscheinlich wäre Law danach tot oder hätte zumindest etwas von seinem Körperumfang eingebüßt. „Auch wahr...du verhätschelst ihn zu sehr.“, knurrte Vergo, bevor er die Tür zum Badezimmer wieder zuschlug und man ein gebrülltes „LAW!“, von draußen vernehmen konnte während genau in diesem Moment der Kopf des Kleinen aus dem Wasser auftauchte. „Willst du Perlentaucher werden?“, neckte er den Kleinen, der versuchte sich das Wasser und den Badeschaum aus dem Gesicht zu wischen. „Wenn ich dich wie geplant zusammen flicken will wenn ich groß bin, kann ich jetzt nicht einfach so sterben.“ Kurz blinzelte der Blonde etwas überfordert ehe er sich den Pullover des Kleinen schnappte und ihm diesen auszog. Wenn er sowieso schon in der Wanne hockte, konnte er ihn auch gleich baden und musste später nicht extra damit anfangen. „Kinder in deinem Alter sollten nicht so ernst reden.“, stellte er dann fest und erntete sich einen Blick von Law, ehe dieser grinste. „Gut. Geh mit mir morgen Sandburgen bauen.“ „Du hast keine Eltern!“ „Ich hab sehr wohl Eltern!“ Durch das Geschrei alarmiert beschleunigte Doflamingo seine Schritte die zum Strand führten. Law war der Ansicht gewesen, dass er doch ganz gut allein Sandburgen bauen konnte, weshalb er ihn hatte ziehen lassen. Aber als der Koch ihm mitteilte das Law mal wieder nicht gefrühstückt hatte, hatte er sich entschlossen ihm einen Snack vorbei zu bringen. Das Frühstück war die wichtigste Mahlzeit des Tages, hieß es in einem der Ratgeber, also würde der Kleine etwas essen müssen bevor er noch Mangelerscheinungen bekam. Aber das Law einmal laut wurde war untypisch, weshalb es den übernatürlich großen Piraten beunruhigte. Als er um die Ecke bog dachte er sein Herz würde stehen bleiben und er würde mit zarten 21 einen Herzinfarkt erleiden und zu Grunde gehen. Law lag am Boden und hatte einige Blessuren im Gesicht und an den Unterarmen. Wie der Körper des Kleinen sonst aussah, konnte der Blonde wegen der Kleidung nicht sagen, aber vermutlich nicht besser. „Und wo sind deine Eltern hä?“, kam es hämisch von einem der Jungs und Doflamingo setzte sich in Bewegung um diesen Gören die Meinung zu geigen, oder sie geflissentlich im Meer zu versenken. Law schwieg, ehe er den Jungs vor die Füße spuckte. „Weiß ich nicht...“, kam es leise zurück, ehe sich der Kleine aufrappelte und davon lief. „Vielleicht war es ein Fehler ihn hier zu behalten.“ Normalerweise war der Blonde ein Mensch der nicht bereute was er tat. Zumindest hatte er das bis gerade eben noch nie. Aber vielleicht hätte er Law zu seiner Familie zurück bringen sollen, anstatt ihn hier zu behalten. Das Gesicht des Kleinen hatte so traurig ausgesehen ehe er weg gelaufen war, das es ihm nicht mehr aus den Kopf ging. „Das hab ich dir doch gesagt. Lass ihn uns zurück bringen. Dann kehrt hier auch wieder Ruhe ein.“ Es war fast ein Jahr her, seit er Law aus Versehen mit hier her genommen hatte. Aber in diesem Jahr hatte er den Kleinen wirklich lieb gewonnen und wollte ihn eigentlich gar nicht gehen lassen. Andererseits war Law ein Kind, und Kinder brauchten Geborgenheit und sollten glücklich sein. Also war es vermutlich das Beste wenn er ihn gehen ließ, weshalb er nur nickte. „Das ist unfair!“, kam es unter dem Tisch nachdem Vergo gegangen war und der Blonde blinzelte ehe er unter das Möbelstück blickte und Law dort sitzen sah, der ihn vorwurfsvoll anblickte. „Bist du die ganze Zeit da gesessen?!“ Ein Nicken war die Antwort, während der Schwarzhaarige unter dem Tisch hervor kroch und Flamingo etwas entgegenstreckte das dieser als den abgrundtief hässlichen Federmantel identifizierte, weshalb er das Gesicht verzog. „Sag mir nicht du hast das Ding gekauft?“ Wieder ein Nicken. „Wieso?“, seufzte er dann nahm das Ding aber doch entgegen während er es abschätzend betrachtete. „Ein Flamingo sollte auch aussehen wie ein Flamingo!“, kam es schief grinsend und Doflamingo rutschte fast alles aus dem Gesicht, ehe er den Mantel wieder betrachtete und ihn sich dann um die Schultern legte. „Und? Seh ich aus wie ein Flamingo?“ „So was von!“ Eine Weile herrschte Stille und der Blonde öffnete seinen Mund, bevor er ihn wegen Laws „Ich will nicht zurück!“, wieder schloss und den Kleinen irritiert ansah. „Aber du...“ „Du bist nicht meine Eltern, aber ich will für immer hier bleiben!“ „Wieso das?“ „Mh, weil....“ Doflamingo runzelte die Stirn ehe er lachte. „Ich hab fast nichts verstanden Law!“ „Weil ich dich lieb hab!“, kam es dann etwas lauter von dem Kleinen und der Blonde blinzelte. „Wirklich?“ „Ja! Ich hab dich unglaublich lieb Don!“ Es war das erste Mal das Law ihn nicht mit Onkel ansprach, und aus irgendeinem Grund machte es den Piraten tatsächlich glücklich, weshalb er den Kleinen hoch hob und ihn in die Arme nahm. „Ich seh also aus wie ein Flamingo.“ „Ja.“, kams gekichert von seiner Brust, während Law zu ihm hoch schielte. „Na gut, dann bin ich ab heute eben ein Flamingo.“ Kapitel 2: All you wanted ------------------------- „Du hast dir Ohrringe gestochen?!“ „Ist doch nichts dabei.“, winkte der Schwarzhaarige ab, während er auf dem Sofa saß und in einem der Bücher in der Bibliothek blätterte. „Du bist zwölf verdammt! Du bist zu jung um Ohrringe zu tragen! Und sie sind hässlich! Du siehst aus wie ein Zuhälter!“, schimpfte er weiter während er ein spöttisches Lächeln des Anderen abbekam. „Sagt derjenige der in Lederhosen rum rennt, dauernd eine Sonnenbrille trägt und dazu diesen Mantel?“, kams belustigt zurück und Doflamingo schnaubte. „Den Mantel hast du an geschleppt!“ „Ein Flamingo sollte aussehen wie ein Flamingo.“, kam es ungerührt zurück und der Blonde verdrehte die Augen während er seufzte und sich neben Law auf das Sofa fallen ließ, nur um seine Hand in die weichen schwarzen Haare zu schieben und hindurch zu wuscheln. Als sich der Kleine gegen ihn lehnte nur um ungerührt weiter zu lesen, seufzte Doflamingo wieder und gab auf. Er konnte einfach nicht wirklich böse mit Law sein, geschweige denn mit ihm schimpfen. Natürlich ließ er dem Jüngeren zu viel durch gehen, aber was sollte er machen? Er hatte eine Schwäche für ihn und für seine gesamte Art. „Na ja, wenigstens stehen sie dir.“ „Ich dachte ich sehe aus wie ein Zuhälter?“ „Wenn du groß bist, bist du dann wenigstens ein hübscher Zuhälter.“, grinste er und bekam den Ellenbogen des Schwarzhaarigen in den Bauch was ihn zum lachen brachte. „Mach auf jeden Fall nicht mehr zu lange, sonst bekommst du noch schlimmere Augenringe.“, grinste er während er aufstand und noch ein „Leck mich!“, von Law hörte als er die Bibliothek verließ. Seit er Law aus Versehen entführt hatte waren sechs Jahre ins Land gezogen. Sechs Jahre in denen er einen Privatlehrer arrangieren musste, da weder er noch Vergo geschweige denn einer ihrer Bediensteten mit Laws Intellekt mithalten konnte und ihm somit auch nicht mehr als Lehrer dienen konnte. Wie hoch der IQ des Kleinen war wollte Doflamingo gar nicht wissen, aber er stufte ihn einfach als hochbegabt ein. Zumindest als so hochbegabt das er Dinge von sich geben konnte von denen er und Vergo noch nie gehört und auch keine Ahnung hatten. Als Law letztens beim Abendessen etwas über Klopfkäfer erzählt hatte, hatte Vergo ihn als Lügner abgestempelt nur um kurz darauf heraus zu finden das es diese Käfer tatsächlich gab. Law interessierte sich vor allem für Dinge für die sich sonst niemand in seinem Umfeld interessierte. Medizin, Tiere und ihre bedrohten Arten, Sprachen, alles Dinge mit denen Doflamingo nicht wirklich etwas anfangen konnte. Die meisten Leute langweilte das was der Kleine von sich gab, weshalb er sein Mitteilungsbedürfnis so sehr eingeschränkt hatte, dass es dem Blonden schon fast Angst machte. Aber wenn sie dann alleine waren und Law etwas erzähle von dem er keine Ahnung hatte war es okay. Wenn er es nicht verstand bat er den Kleinen es zu erklären, was diesen dazu brachte schief zu lächeln, sich für seine Fachausdrücke zu entschuldigen ehe er es ihm dann langsam und verständlich noch einmal erklärte. Im Scherz nannte Doflamingo diese Zeit immer 'Law erklärt die Welt', was den Jüngeren dann zum lachen brachte, bevor er sich verlegen am Kopf kratzte. Er mochte es wenn Law ihm von außergewöhnlichen Dingen erzählte die er gelesen oder gelernt hatte, und er mochte es das der Kleine das nur bei ihm tat. Durch Law lernte er Dinge die er ansonsten vermutlich niemals gelernt hätte, wie zum Beispiel das die Haut das größte Organ des menschlichen Körpers war und die Zunge der stärkste Muskel. Bis der Jüngere ihm das erzählt hatte wusste er noch nicht einmal das die Haut überhaupt als Organ zählte. Das einzige Problem das sich mit Law auftat, waren die Verehrer. Immer wenn der Kleine in die Stadt ging wurde er von Mädchen halb tot geschmachtet und inzwischen waren auch einige Jungs hinzu gekommen. Einige von ihnen waren sogar um ein wesentliches älter als sein Schützling, weshalb er ihn schon nicht mehr allein in die Stadt ließ, auch wenn Law inzwischen ein richtiges Ass in Sachen Schwertkampf war. Als er den Kleinen gefragt hatte was er davon hielt hatte dieser nur mit den Schultern gezuckt und geantwortet das es ihm egal sei. Bei genauerer Befragung hatte sich heraus gestellt, dass Law nicht das geringste Interesse an Mädchen, oder Jungs, zeigte, was Doflamingo darauf schob das er vielleicht doch noch nicht in der Pubertät war. Vielleicht war Law auch einfach spät dran, das sollte es ja geben. Aber da alles Andere wie bei anderen Jugendlichen auch lief, verwunderte es ihn trotzdem. Andererseits war es gut wenn Law das Ganze uninteressant fand. So musste er sich wenigstens keine Sorgen machen was passieren würde wenn er nicht da war. „Ich will mit!“ „Nein! Du bleibst hier! Das ist gefährlich.“ „Aber...“ „Vergo wird auf dich aufpassen.“ „Er wird mich eher auseinander nehmen.“, kam es genuschelt zurück und Doflamingo hob eine Augenbraue, während er auf Law runter sah, der sich an seinem Mantel verkrallt hatte. „Hunde die bellen beißen nicht, weißt du doch. Und ich bin ja bald wieder zurück.“ Es herrschte einen Moment Stille, ehe Law seinen Mantel los ließ und zu ihm hoch sah. „Beeil dich, ja?“ Der blonde Pirat nickte nur während er ihm durch die Haare wuschelte und zu grinste. „Ich bin schneller wieder da als du 'Donquixote Doflamingo' aussprechen kannst.“ Zähne knirschend betrat Doflamingo sein Schloss. Der ganze Mist hatte doch länger gedauert als er angenommen hatte und inzwischen war er fast zwei Wochen nicht mehr zu Hause gewesen. Law würde bestimmt sauer oder zumindest angefressen sein, da er ihm versprochen hatte bald zurück zu sein. Er hoffte nur, dass das Mitbringsel ihn einigermaßen besänftigen würde und er ihn nicht tagelang mit Schweigen strafen würde, so wie es beim letzten Mal der Fall gewesen war. „Law-chan!“ Durch diesen Ausruf alarmiert, legte er einen Gang zu bevor er am Pool ankam und als erstes eine wild gewordene, oder panische, Jola vor dem Pool auf und ab hüpfen sah, weshalb er die Augenbraue runzelte. „Was ist mit Law?“, hakte er nach, ehe er zusammen zuckte als die dicke Frau ihm ihr verheultes Gesicht zu wandte. „Er ist in den Pool gefallen!“, kreischte sie und er verstand beim besten Willen nicht wo das Problem lag. Law war ein ausgezeichneter Schwimmer. Er schaffte vier fünfundzwanzig Meter Bahnen in 2,23 Minuten. „ER HAT EINE TEUFELSFRUCHT GEGESSEN!“, wurde ihm entgegen gebrüllt und ihm wich vermutlich jegliche Farbe aus dem Gesicht während er das Geschenk fallen ließ und zum Pool lief auf dessen Grund er Law ausmachen konnte der die Augen zusammen kniff und die Zähne aufeinander biss. Während er sich von Jola an der Hand packen ließ, ließ er sich selbst in den Pool fallen und spürte sofort wie das Wasser ihm jegliche Energie entzog. Trotz das er bis zu den Schultern im Wasser hing angelte er mehr schlecht als recht mit seinem freien Arm im Wasser herum bis er Law Pullover zu fassen bekam und diesen nach oben zog wo er ihn an den Rand des Pools warf, ehe er sich von Jola raus helfen lassen musste. Innerlich dankte er seiner unvorteilhaften Körpergröße, ohne die es ihm nicht möglich gewesen wäre Law zu erwischen. Dieser lag hustend auf dem Boden und versuchte sich hoch zu stemmen, was kläglich scheiterte. Wie genau Law in den Pool gefallen war würde er noch klären. „Woher zur Hölle hat er eine Teufelsfrucht gekriegt?“, wandte er sich an die dicke Frau die ihn erschrocken ansah und dann mit den Händen in der Luft herum fuchtelte. „Vergo meinte er bräuchte Vitamine und hat die Frucht dem Koch gegeben, der sie dann zu Fruchtsalat verarbeitet hat....den Law gegessen hat...und....ja....!“ „Und wie ist er in den Pool gekommen?“ „Ich wollte Wäsche aufhängen und hab nur gesehen wie Law-chan sich von Vergo los gerissen hat, gestolpert und in den Pool gefallen ist.“ In Doflamingos Kopf schrillten die Alarmglocken, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass sein bester Freund versuchen würde Law ernsthaft zu schaden. Immerhin wusste dieser wie wichtig der Kleine für ihn war und würde das deswegen nicht tun. „Law...“ „Du hast ganz schön lange gebraucht.“, unterbrach ihn der Schwarzhaarige, ehe er ihm seinen Kopf zudrehte und schief grinste. „Ich kann ich jetzt nicht mehr aus dem Wasser fischen also...“, kams ehe der Kleine wieder husten musste. „Hättest du das denn vorher geschafft?“ „Nein, du bist zu fett.“, kams gegrinst und er stupste den Jüngeren in die Seite während er ein „Du bist ganz schön frech!“, vor sich hin murrte. „Willst du dich nicht umziehen?“, hakte er nach während seine Augenbraue in die Höhe wanderte, da Law ihn einfach an der Hand gepackt und hinter sich her gezerrt hatte. „Später.“, war die einsilbige Antwort, bevor er sich in Laws Zimmer wiederfand, ehe der kleine auf sein Bett deutete und ein „Setz dich hin!“, von sich gab. Was genau sein Schützling jetzt von ihm wollte während sie immer noch triefend nass waren, leuchtete ihm nicht so ein aber er setzte sich trotzdem und beobachtete den Jüngeren wie er in einem seiner Schränke herum wühlte, ehe er mit einem triumphierenden Laut den Verbandskasten hervor zog. Wie Law in seinem Zimmer überhaupt noch etwas fand war Doflamingo ein Rätsel, dass sich wohl niemals lösen würde. Das Chaos das hier drin herrschte erinnerte stark an ein Bombenattentat, aber trotzdem brauchte der Kleine nie lange um etwas zu finden, weshalb er vermutete das hinter dem ganzen Chaos tatsächlich ein System steckte. Als der Verbandskasten neben ihm abgestellt wurde hatte er schon so eine Ahnung davon was Law von ihm wollte und blieb einfach sitzen. „Ausziehen!“ „Du hörst dich an wie ein Perverser!“, stichelte er den Jüngeren, während er trotzdem Mantel und Hemd abstreifte. „Ich bin zwölf! Und ich werde nie pervers werden!“, kam es trocken zurück und der Blonde grinste. Erstes war eine Tatsache, und bei Zweitem war er sich schon genauso sicher wie Law. Die Wahrscheinlichkeit das dieser eines Tages zu einem perversen Typen mutieren würde, war so gering wie das er wieder schwimmen konnte. „Ich fass es nicht, dass Vergo eine Teufelsfrucht nicht erkennt.“, murrte er vor sich hin während er seinen Kopf drehen und sich die Wange verarzten ließ, die bei seiner 'Arbeit' etwas gelitten hatte. „Ich bezweifle das er das nicht wusste.“, kam die Antwort zurück und seine Augenbraue schnellte in die Höhe. Was für einen Nutzen Vergo daraus ziehen könnte wenn Law Teufelskräfte besaß war ihm unklar. Bis auf das er ihn ertränken könnte, wobei wieder Bilder von der Szenerie am Pool vor seinem inneren Auge aufblitzten die er zur Seite schob. Vergo würde Law nicht töten geschweige denn anfassen. Das war alles bloß ein dummer Zufall. Er zuckte zusammen als Laws Hände seinen Oberkörper abtasteten. „Zweite Rippe oben rechts angebrochen.“, stellte der Kleine trocken fest und er hob eine Augenbraue. Der Kleine sollte wirklich Arzt werden. Auch wenn sein Gesicht gerade ziemlich unbewegt war, konnte man doch die sadistische Freude heraus lesen die sich breit machte. Und Doflamingo war sich nicht sicher ob ihm die späteren Patienten des Schwarzhaarigen leid tun sollten oder nicht. Vor allem, da er annahm das er hauptsächlich der Patient war. Zu ihm würde Law schon sanft sein, zumindest hoffte er das! Sie hätten sich nach der Aktion am Pool doch gleich umziehen sollen! Wie er zu dem Fazit kam, war ziemlich einfach. Er sowie auch Law lagen mit Grippe flach und husteten gelegentlich um die Wette. Das wusste er auch nur daher, da ihre Zimmer nicht weit auseinander lagen und er den Kleinen husten hören konnte, wie wahrscheinlich umgekehrt. „Das hast du davon das du immer so leichtsinnig bist!“, war Vergos Kommentar während er die Temperatur am Fieberthermometer ablas und die Augenbraue hob. „Die nächste Zeit machst du nichts mehr.“ „Ich will aber nicht im Bett bleiben!“, kam es schon fast quengelnd über seine Lippen, ehe er einem erneuten Hustenanfall erlag. „Mit 39 Fieber sollte man im Bett bleiben. Ich kümmere mich um alles!“, sprachs, ehe Vergo verschwand und er allein in der Dunkelheit zurück blieb, da die Vorhänge zugezogen waren. Irgendwann musste er wohl eingeschlafen sein, da er aufschrecke als er seine Zimmertüre hörte. „Wenn du mir jetzt wieder mit so nem ekelhaften Zeug kommst, bewerf ich dich mit meiner Kotzschüssel!“, knurrte er. „Ich werf dann mit meiner zurück!“, kams zurück und er blinzelte bevor er sich leicht aufrichtete und die Nachttischlampe anschaltete, nur um Law zu erblicken der gerade die Tür hinter sich schloss, seine Kotzschüssel unter den Arm geklemmt und in der anderen Hand den weißen Hut mit den Punkten den Doflamingo ihm als Mitbringsel mitgebracht hatte. Der Blonde sah zu wie Law zu seinem Bett tapste, die Schüssel auf dem Boden abstellte und ohne zu Fragen die Bettdecke lüpfte nur um darunter zu kriechen, sich auf die Seite zu drehen und sich zu zudecken. „Hab ich dir das erlaubt?“ „Du würdest mich nie in deinem Leben raus schmeißen.“, kam es zurück und er seufzte, ehe er das Licht löschte. Zu seinem Leidwesen hatte Law recht. Er würde ihn niemals aus seinem Bett oder irgendwo anders heraus werfen. Law bewegte sich kurz und das Licht ging wieder an, weshalb er die Augen öffnete und fragend murrte. „Sag mal, schläfst du mit dem Ding?“, dabei deutete der Schwarzhaarige auf die Sonnenbrille. „Ja, wieso?“ „Kein Wunder das du jeden zweiten Morgen jämmerlich wegen Kopfschmerzen jammerst.“ Mit dieser trockenen Feststellung packte Law die Sonnenbrille ehe er sie von Doflamingos Nase zog, der protestierte aber ignoriert wurde, ehe er sie auf dem Nachttisch ablegte und seinen Ziehvater anstarrte, was diesem mehr als unangenehm war. Er trug die Sonnenbrille ja nicht nur weil sie ihm gefiel sondern auch, weil er nicht wollte das jemand eine Augen sah. „Mir fällt gerade auf, dass es das erste Mal ist das ich dich ohne das Ding sehe.“, nuschelte Law und er gab ein bestätigendes Murren von sich. „Keine Monstersprüche?“, hakte Doflamingo nach und erntete sich eine hochgezogene Augenbraue des Jüngeren während dieser ihn verständnislos ansah. Seit er klein war hörte er sich immer irgendwelche Sprüche an die ihn mit einem Monster verglichen wenn es um seine Augen ging. Dabei war es nicht so als hätte er sich seine Augenfarbe ausgesucht. Er konnte nichts für dieses dunkelrot das ein bisschen ins braune überging, aber eben hauptsächlich noch rot war. Und sogar auf Mary Joah hatte er sich diesen Mist anhören müssen, weshalb er irgendwann angefangen hatte Sonnenbrillen zu tragen. Herrgott, nicht einmal Vergo kannte seine Augenfarbe und jetzt kam Law daher und zog ihm die Brille aus. „Ich mag sie.“ Doflamingo sah den Jüngeren verstört an und blinzelte ein paar Mal, was Law die Augen verdrehen ließ ehe er in einer Tonlage seufzte, als müsste er ihm die einfachste Sache der Welt erklären. „Ich finde sie schön. Also die Farbe.“ Verdammte siebenundzwanzig Jahre hatte er gehofft das irgendwann jemand zu ihm sagen würde, das seine Augen nicht seltsam waren, aber nicht mal seine Eltern hatten sich dazu hinreißen lassen. Und jetzt kam dieser zwölfjährige Bengel den er aus Versehen entwendet hatte und erzählte ihm, das er seine Augen schön fand und sie mochte? Das Leben war doch wohl ein Witz! „Du hast eindeutig Fieber.“ „Schwachkopf! Ich mag sie nun mal, also finde dich damit ab anstatt dich mit mir rum zu streiten. Du verlierst sowieso!“ Damit wurde das Licht wieder ausgemacht und der Blonde fragte sich wer von ihnen hier eigentlich wen erzog, oder es zumindest versuchte. „Du bist ganz schön frech für dein Alter!“ „Wart mal ab bis ich sechzehn bin!“, kam es belustigt zurück und Doflamingo weigerte sich, sich das vorzustellen. Vermutlich würde er dann graue Haare bekomme und gar nicht mehr zu Wort kommen. Law hatte jetzt schon ein Selbstbewusstsein das nur wenige Kinder in seinem Alter aufwiesen. Und wenn der Kleine sechzehn war würde er vermutlich seine Freizeit damit verbringen müssen vor den Toren des Schlosses zu stehen und Verehrer sowie Verehrerinnen abzuwimmeln oder ihnen Notfalls Prügel anzudrohen. Allein schon bei dem Gedanken das Law Dates haben könnte stellten sich ihm die Nackenhaare auf, weshalb er seine Arme um den Kleinen legte und ihn an sich zog. „Law...versprich mir das du nicht einfach so auf Dates gehst!“ „Was sind Dates?“ Das war so typisch. Law wusste alles mögliche was sonst kein Mensch wusste, aber was ein Date war, eine der normalsten Sachen der Welt, das wusste er natürlich nicht. „Dates sind romantische Verabredungen zwischen Mann und Frau. Manchmal auch zwischen Mann und Mann und Frau und Frau.“ „Warum sollte ich Dates haben?“ „Weil man das mit sechzehn nun mal so macht.“ „Mal ehrlich, warum sollte ich auf Dates gehen?“ „Ich habe dir gerade gesagt...“ „Ich hab doch dich.“ Doflamingo schwieg, ehe er mit einem „Bitte?“, nach hakte. „Na dann haben wir eben ein Date. Wo ist das Problem? „Weil man Dates mit Menschen hat die man wirklich, wirklich gerne mag.“ „Ich mag dich doch!“ Irgendwann würde er noch verzweifeln. Vielleicht aber auch nicht irgendwann sondern jetzt gleich. So begriffsstutzig konnte doch kein Mensch sein! Okay, Law war zwölf, aber trotzdem! „Also Dates hat man mit Menschen die man...gerne küssen würde und so.“ Mal abgesehen davon, dass er mehr als doppelt so alt wie der Kleine war und sich somit zu den Pädophilen zählen konnte, wenn sie ein Date hätten, was sie nicht haben würden. Der Blonde blinzelte, als er die Lippen des Kleinen auf seiner Nase spürte. „Besser?“ „Weißt du was, wir reden in ein paar Jahren nochmal darüber!“, stieß er aus. Es hatte keinen Sinn das Law jetzt zu erklären. Er würde ihm in den nächsten Jahren ein paar Aufklärungsbücher besorgen und dann konnte Law selbst schlau werden, da seine Erklärungen offensichtlich im Nirgendwo verliefen. Auch wenn dass das erste Küsschen war, das er von dem Kleinen bekommen hatte, weswegen er grinsen musste und ihn noch mehr an sich drückte. „Don?“ Er gab einen bestätigenden Laut von sich, damit Law wusste das er noch wach war und ihm zu hörte. „Ich bleib für immer bei dir!“ Er schlug die Augen auf und sah auf den Kleinen hinunter, auch wenn dieser es vermutlich nicht sehen konnte. „Versprichst du das?“, hakte er dann leise nach und bekam als Antwort ein Kichern bevor er das Nicken an seiner Brust spürte. „Ich versprech's!“ Kapitel 3: It's perfect again ----------------------------- „Ist das die rebellische Phase?“ „Was für eine Phase?“ Der Blonde fuhr sich durch die Haare und seufzte während er seinen Schützling ansah, der ihm gegenüber saß und in einem Buch blätterte anstatt ihn anzusehen, so wie immer eben. „Die Phase in der Kinder sich gegen ihre Eltern auflehnen.“ „Abgesehen davon das ich nicht dein Kind bin, bezweifle ich das es so eine Phase tatsächlich gibt.“ „Tut es!“ „Du solltest aufhören so viele Ratgeber zu lesen. Die vernebeln dein Gehirn!“, kam die trockene Feststellung und Doflamingo murrte. Eine Weile herrschte Stille in der Bibliothek, ehe Law geräuschvoll sein Buch zu klappte, es auf den Tisch warf und sich zurück lehnte. „Nur weil ich mich tätowieren lasse, bin ich in keiner Phase.“ „Du meinst abgesehen davon das du erst 16 und damit viel zu jung für Tattoos bist und der Tatsache, dass du dir meinen Jolly Roger auf die Brust hast tätowieren lassen?“ „Genau!“, kams gegrinst zurück und der blonde Pirat warf die Hände in die Luft. Rückgängig machen konnte er es sowieso nicht und Law machte sowieso immer das was ihm gefiel. Wenigstens hatte er diese hässlichen Ohrringe gegen welche in Gold getauscht, die Doflamingo ihm zum Geburtstag geschenkt hatte, und sah nicht mehr ganz so aus wie ein Zuhälter. „Was ist eigentlich mit deinen Teufelskräften?“ „Fängst du schon wieder an?“, wurde ihm entgegen gemurrt und der Blick des Schwarzhaarigen verfinsterte sich etwas. Ja, er fing schon wieder damit an. Es war ja nun schon ein paar Jahre her seit Law unwissentlich eine Teufelsfrucht gegessen hatte, aber was für Kräfte er nun hatte wusste Doflamingo nicht und Law weigerte sich irgendetwas dazu zu sagen. „Ich werde Arzt und ich werde dich zusammen flicken. Ende!“ „Aber mit Teufelskräften könntest du...“ „Entern und Freibeuten und einen Haufen Geld ansammeln, mit dem ich mir dann ein schmuckes Anwesen auf irgendeiner Insel am Arsch der Welt zulegen kann in dem es vor halb nackten Frauen nur so wimmelt?“ Doflamingo musste grinsen während er ein „So ungefähr!“, von sich gab. „Ich verzichte. Du lastest mich schon vollkommen aus.“, wurde abgewunken und der Größere nahm es einfach so hin. Natürlich wollte er, dass Law irgendwann sein eigenes Leben führte, aber vielleicht nicht unbedingt jetzt sofort. Was er machen würde wenn der Schwarzhaarige ihn und Dressrosa verließ wusste er nicht, aber vermutlich würde er durch drehen. Und vielleicht hatte Vergo ja recht und er war wirklich ein bisschen zu fixiert auf den Jüngeren. Aber was sollte er tun? Seine Prophezeiung hatte sich bewahrheitet. Law war älter geworden und zu allem Überfluss noch hübscher, oder heißer wie Jola sagen würde. Und er verbrachte seine freie Zeit tatsächlich damit Verehrerinnen und Verehrer an der Haustüre abzuwimmeln während sein Kleiner in der Bibliothek saß und sich seinen wissenschaftlichen Studien widmete. Worum es darin genau ging verstand Doflamingo nicht, da jedes Mal ein Schwall Fachausdrücke aus Laws Mund kam wenn er nachfragte. Aber es gab Dinge die änderten sich nie. Abends hingen sie zusammen auf dem Sofa, so wie heute, und Law erklärte die Welt. Oder eher gesagt seinen Gedankenfluss wenn man es genau nehmen mochte. Der Größere schreckte aus seinen Gedanken auf, als sich Law neben ihn fallen ließ, nachdem er von seinem Sessel aufgestanden und den Tisch umrundet hatte, nur um dann zu ihm hoch zu sehen und schief zu grinsen. „Hattest du einen anstrengenden Tag?“, kam es neckend und Doflamingo schnaubte. „Wahnsinn! Eric hat extra Fechtunterricht genommen um dir zu imponieren!“ „Wundervoll. Wer ist Eric?“ „Der Typ der dir vor zwei Wochen in der Stadt den Hof gemacht hat.“ In dem Gehirn des Jüngeren schien es zu arbeiten während er die Stirn runzelte und anscheinend angestrengt nachdachte, bevor er mit einem „Kann mich nicht erinnern!“, Doflamingo zum seufzen brachte. „Warum nur überrascht mich das nicht?“ „Weil du weißt das ich unwichtige Dinge sofort wieder vergesse.“ Ja, und wie er das wusste. Law konnte sich an die meisten Zwischenfälle mit seinen Verehrern nicht erinnern, einfach weil sie für ihn absolut uninteressant waren. Dem blonden Piraten passte das ganz gut in den Kram, da er sich wirklich etwas besseres vorstellen konnte als Laws Hochzeit auszurichten und ungefähr alle zehn Minuten zum kotzen gehen zu müssen. Vielleicht war er ja etwas besitzergreifend, aber so dramatisch war das auch nicht. Zumindest so lange nicht, wie Law sich nicht darüber beschwerte. „Wo wir gerade bei Verehrern und Dates sind, wie siehts aus?“ Sein Blick musste wohl Bände sprechen, da der Jüngere mit den Augen rollte und ihm den Ellenbogen in die Rippen stieß. „Mit unserem Date! Wie siehts aus?“ „Was?“, hakte der Ältere nach und bekam von Law einen dieser 'Man kann Demenz also auch schon mit Anfang dreißig bekommen'-Blicke, die er jedes Mal an ihn verteilte wenn er nicht gleich auf irgendetwas ansprang. Das lag zum größten Teil einfach daran, dass Law immer mit Dingen kam die nichts mit dem davor gesagten zu tun hatten. „Vor ein paar Jahren haben wir im Bett ausgemacht das wir ein Date haben.“ „Haben wir nicht.“, murrte der Blonde, auch wenn er es besser wusste. Aber ausgemacht hatten sie das wirklich nicht, Law hatte es eher festgestellt. „Ich kann mich ganz genau daran erinnern!“, wurde ihm widersprochen und er murrte nur bevor er den Schwarzhaarigen resignierend ansah. „Wieso erinnerst du dich gerade an so was, aber nicht an Eric der dich beinahe in einem Meer aus Rosen ertränkt hätte?“ Das wollte dem Piraten sowieso nicht in den Kopf. Denn verglichen mit ihrer Kuschelstunde vor ein paar Jahren sollte doch eine so absurde Situation so wie vor ein paar Wochen in der Stadt besser in Erinnerung bleiben. „Weil du so etwas wie den Mittelpunkt meiner Erde darstellst, und deshalb wichtig bist. Ich dachte das wäre offensichtlich.“, kam es absolut todernst zurück und Doflamingo blinzelte während er seinen Schützling eine Weile schweigend anstarrte. „Wie süß!“, stieß er aus als auch schon ein Protestlaut von Law kam als Doflamingo ihn schwungvoll umarmte und er somit nur noch mit Mühe und Not auf dem Sofa hing und nicht mehr saß. „Vergiss was ich gesagt hab!“, wurde gegen seine Brust gemurrt und der Blonde grinste lediglich, ehe er den Jüngeren wieder frei gab, der sofort ein Stück abrutschte und sich seinen Hut zurecht rückte. Vor vier Jahren hatte er also noch gedacht, dass das Ganze ein Witz war. Als das Gespräch vor zwei Tagen wieder darauf gekommen war, war er ebenfalls dieser Ansicht gewesen. Also wieso saß er nun zusammen mit Law in einem Tassenkarussell im Dressrosa eigenen Vergnügungspark? Die Antwort war zu seinem Leidwesen einfacher als erwartet. Law hatte keinen Schimmer von Dates und ihm das auch unverblümt beim Frühstück mitgeteilt, ehe er gefragt hatte was Doflamingo denn machen wollte. Und als Scherz, und um Law etwas zu ärgern, hatte er den Vergnügungspark vorgeschlagen. Er hatte ja nicht ahnen können das Laws einzige Reaktion aus dem Heben seiner Augenbraue und einem ruhigen „Gut.“, bestand. Der Blonde blinzelte während er sich festhielt um nicht aus der Tasse geworfen zu werden, während er seinen Schützling anstarrte und wieder blinzelte. Er war verstört und das seiner Ansicht nach zu recht. Und er war es immer noch als sie das Karussell verließen, weshalb er stehen blieb und damit Laws Aufmerksamkeit auf sich zog. „Was ist?“, gab der Jüngere von sich während er seine Hände in die Hosentaschen schob und seinen Ziehvater teils genervt und teils gelangweilt betrachtete. „Du hast gelacht.“, stellte er fest und erntete sich ein Schulterzucken von dem Schwarzhaarigen ehe ein „Und?“ folgte. „Du HASST Vergnügungsparks.“ Es herrschte Schweigen während er seinen Ziehsohn anstarrte und dieser zurück starrte, bevor er ihm den Rücken zu wand und wieder mit den Schultern zuckte. „Ich hasse es allein her zu kommen.“ Wenn er das also richtig verstand dann hasste Law Vergnügungsparks nicht, sondern nur allein her zu kommen, was nicht unverständlich war wenn man bedachte das alle Anderen mit irgendwem hier waren und man sich allein vermutlich ziemlich blöd vorkam weshalb er einen bestätigenden Laut von sich gab. „Lass uns das nächste Date auch hier haben.“ Die Gesichtszüge des Samurai entgleisten und er starrte den Rücken des Schwarzhaarigen an bevor ein höchst intelligentes „WAS?“, seine Lippen verließ. Vielleicht sollte er auch zur Abwechslung seinen Standpunkt klar machen. „Law, das ist kein Date. Zumindest kein richtiges, weil...“ Ein erstickter Laut verließ seine Lippen und er war froh eine Sonnenbrille zu tragen, da seine Augen vermutlich so groß waren wie Suppenteller oder es sich zumindest so anfühlte. Der Grund hierfür war, das Law sich auf dem Absatz umgedreht, die paar Meter zu ihm überwunden und sich seinen Hemdkragen geschnappt hatte um ihn auf seine Höhe zu ziehen bevor er seine Lippen nicht gerade sanft auf die des Blonden gelegt hatte. Der Kuss dauerte auch nur ein paar Sekunden ehe er Doflamingo wieder los ließ und zu ihm nach oben starrte während sich seine Augen ein Stück verengten. „Dann ist es jetzt eins.“, kam die simple Feststellung des Schwarzhaarigen und der Blonde schwieg. Erstens weil er komplett überrumpelt war von dieser Aktion, Zweitens weil Law einfach umdrehte und weiter ging und Drittens weil seine Lippen kribbelten als wäre eine Horde Ameisen darauf unterwegs. Ihr Weg führte sie zu einem Gerät das sich 'Musikexpress' nannte und das ziemlich schnell im Kreis entweder vorwärts oder rückwärts fuhr. Nachdem sie den Fahrpreis bezahlt hatten, denn Law bestand darauf wie jeder andere normale Mensch den Preis für die Fahrten und alles andere zu bezahlen, räusperte sich der Pirat und hatte damit die ungeteilte Aufmerksamkeit seines Schützlings. „Du kannst deinen ersten Kuss nicht dafür raus werfen mir zu erzählen das wäre ein Date!“ „Wieso?“ „Weil der erste Kuss eigentlich was...keine Ahnung, besonderes sein sollte. Oder so.“ „Aha?!“ „Sag mir bitte das du schon mal jemanden geküsst hast!“ „Nein.“ Der Blonde schwieg eine Weile ehe er ein genuscheltes „Na toll!“ Nachdem sie mit der Fahrt des Musikexpress fertig waren zupfte der Blonde seine Haare zurecht bevor er zusammen zuckte als der Jüngere ihm seinen Ellenbogen in die Seite rammte, allerdings nicht so fest das es wirklich weh getan hätte. Er war lediglich überrascht da Law Körperkontakt in der Öffentlichkeit eigentlich vermied. Aber er hatte ihn ja auch geküsst, also war heute vermutlich nicht der Tag an dem sich der Schwarzhaarige an seine eigenen Prinzipien hielt. „Übrigens war das kein Kuss sondern eine simple Lippenberührung die gerade mal drei Sekunden gedauert hat. Ich hab darüber gelesen was ein Kuss ist, also mach nicht so ein Drama daraus.“ Doflamingo blinzelte und nickte dann. „Achso. Okay. Kein Kuss. Verstehe.“ Er war etwas überfordert und etwas angefressen. Woher letzteres kam war ihm unklar, aber irgendwie störte ihn der Gedanke das Law dann sozusagen seinen ersten Kuss noch frei hatte und diesem vermutlich irgendeinem Flittchen oder einem gestörten Idioten vermachen würde. „Aber weil du so dämlich schaust, kriegst du meinen ersten. Und damit ich keine Leiche verschwinden lassen muss.“ „Wa....LAW! Darüber macht man keine Witze. Ich dachte du hast darüber gelesen.“, murrte der Blonde während er den Jüngeren anstarrte der schon ein paar Schritte weiter gegangen war. „Hab ich. Und ich will das so.“ „Bitte was?“ „Den ersten Kuss hat man mit jemanden der einem viel bedeutet oder?“ „Mh...ja, denk schon.“ „Dann stehts fest.“ Der Ältere blinzelte wieder und stieß dann die Luft aus. „Das ist totaler Schwachsinn!“, murrte er vor sich hin während er sich in Bewegung setzte und dem Jüngeren folgte. „Mir ist schon länger aufgefallen das ich Berührungen nicht ausstehen kann.“ Doflamingo gab einen bestätigenden Laut von sich, weil er von dieser Macke des Schwarzhaarigen nur allzu gut wusste. „Außer du bist es. Also akzeptier es, halts Maul und komm mit zum Riesenrad!“ Und damit war das Thema für Law anscheinend beendet. Der restliche Tag war ohne weitere Zwischenfälle vorbei gegangen und sie hatten noch ziemlich Spaß im Vergnügungspark gehabt, was dem Blonden kurz daran denken ließ mit Law tatsächlich nochmal dort hin zu gehen das allerdings nicht als Date zu deklarieren. Gerade hatte er die Hose gegen seine Schlafhose getauscht als sich die Zimmertüre öffnete und er denjenigen eigentlich anschnauzen wollte was an Klopfen so schwer war, bevor er den Mund wieder zu klappte als er Law erkannte. In der weiten schwarzen Hose die an seinen Hüften hing und dem langärmligen, aber weiten Shirt in Gelb sah der Jüngere wirklich ungewohnt aus. Sogar für ihn, aber er hatte Law auch schon länger nicht mehr in Schlafkleidung gesehen, so ungefähr an die vier Jahre. „Was gibt’s?“, hakte der Blonde nach während der Jüngere die Tür hinter sich schloss und ein „Nichts.“, von sich gab, bevor er sich zum Bett begab und sich darauf fallen ließ. „Was wird das?“ Er war verwirrt, was man ihm vermutlich auch anmerkte da Law lediglich eine Augenbraue hob. „Wonach siehts denn aus? Ich schlaf hier.“ Er war verwirrt und überfordert als er sich auf die andere Bettseite begab und die Bettdecke bis zum Brustkorb nach oben zog während er auf seinen Schützling hinunter sah. „Bist du dafür nicht schon ein bisschen zu alt?“, seufzte der Blonde während er das Licht löschte und sich hin legte. Er spürte wie Law sich bewegte und sich anscheinend ebenfalls unter die Decke verkroch, ehe dieser seinen Kopf einfach auf dem ausgestreckten Arm des Blonden parkte. „Dafür werd ich nie zu alt. Vermutlich mach ich das auch noch mit vierzig.“ Doflamingos Mundwinkel hoben sich ehe er leise lachte und ein „Ich glaubs auch.“ seine Lippen verließ. Nach einer Weile des Schweigens drehte er sich ebenfalls auf die Seite und legte seinen freien Arm um Law der kurz zusammen zuckte, da er damit anscheinend nicht gerechnet hatte, sich aber genauso schnell entspannte und seine Stirn gegen die Brust des Älteren lehnte. „Es hat heute echt Spaß gemacht. Danke!“, kams irgendwann leise von seiner Brust und der Blonde blinzelte ehe er unweigerlich lächeln musste und den Kleineren etwas an sich drückte. „Gern geschehen.“ Eine Weile herrschte wieder Stille bevor sich der Pirat räusperte. „Und wie siehts aus? Wann verlässt du das Nest?“ „Willst du mich los werden?“ Aufgrund des teils eisigen Tonfalls lachte der Ältere leise und schüttelte den Kopf bis ihm einfiel das Law das gar nicht sehen konnte. „Nein, aber irgendwas musst du in deinem Leben ja vorhaben. Außer in der Bibliothek zu sitzen und Bücher zu wälzen.“ „Ich geh dahin wo du hingehst.“ Doflamingo schwieg und war froh das es Dunkel war. Diese Aussage rührte ihn schon fast zu Tränen, und das passte nicht zu ihm. Er zuckte zusammen als er Laws Finger an seiner Stirn spürte bevor diese die Sonnenbrille ertastet hatten und diese von seiner Nase zogen. „Bei mir musst du das Ding wirklich nicht tragen. Außerdem ist es ungesund.“, kam es von dem Jüngeren ehe er sich wieder bewegte und die Brille anscheinend auf dem Nachttisch ablegte, bevor er wieder in die ursprüngliche Position wechselte. „Don?“ „Mh?“ „Ich...hab dich lieb.“ Der Blonde blinzelte überrascht, da Law das schon ein paar Jahre nicht mehr gesagt hatte und er deshalb einfach überrascht und überrumpelt war. Nach ein paar Sekunden jedoch breitete sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht aus und er drückte den Kleineren an sich der einen erstickten Laut gefolgt von einem „Du erdrückst mich.“, von sich gab. „Ich hab dich auch lieb.“, gab er nach einer Weile von sich und musste nur noch breiter grinsen als der Jüngere sich etwas mehr an ihn drückte und ein „Gut.“, von sich gab. Wie man es drehte und wendete, Law war sechzehn und legte anscheinend äußersten Wert darauf das sein Ziehvater ihn lieb hatte. Was irgendwie verständlich war und doch kam Doflamingo etwas leicht falsch vor. Er konnte nur nicht betiteln was genau es war. Aber er stempelte es als unwichtig ab während er den Kleineren ein Stück höher zog und seine Stirn dann gegen seine lehnte bevor er einschlief. Kapitel 4: When can i see you again? ------------------------------------ „Kann es mit dir eigentlich noch schlimmer werden?“ „Vermutlich.“, kommentierte Law gelangweilt, und der blonde Pirat raufte sich kurz die Haare, während er im Salon auf und ab schritt und unverständliche Dinge vor sich hinmurmelte. „Wir müssen reden!“, ließ der blonde Samurai verlauten, und hörte zu seinem Erstaunen, wie Law das Buch geräuschvoll zuklappte und auf den Tisch warf. Er drehte sich um, wo Law sich mit verschränkten Armen ins Sofa zurück lehnte und ihn belustigt und gleichzeitig auffordernd ansah. „Ich höre.“, kommentierte der Schwarzhaarige dann, was ihn dazu brachte sich zu räuspern und wieder ein paar Schritte auf und ab zu laufen. „Ich weiß das ich dir immer viele Freiheiten gelassen habe, auch wenn die Anderen sich darüber beschwert haben. Aber was zu viel ist, ist zu viel Law.“ Der Jüngere schwieg und Doflamingo drehte sich wieder zu ihm um, wo er kurz zusammen zuckte als Law ihn schelmisch anblickte und seine Mundwinkel leicht zuckten. „Findest du das witzig? Ich finde es weniger witzig wenn die ganze Nacht weg bleibst, ich nicht weiß wo du bist, und ich von Vergo erfahre, dass ich vermutlich 'Großvater' werde. Weiß du eigentlich wie viele Alimente so ein Kind und so eine Frau kosten?“ „Vermutlich eine Menge wenn du weder das eine noch das andere hast.“, grinste Law ihm frech ins Gesicht und der Blonde knirschte mit den Zähnen, was den Jüngeren letztendlich dazu brachte los zu lachen und sich den Bauch zu halten. Doflamingo fühlte sich reichlich verarscht. Zumal Law es nicht besser machte, in dem er über ihn lachte. Aber als der Jüngere immer noch amüsiert und mit Lachtränen im Augenwinkel zu ihm hoch sah, und dieses schiefe Grinsen an den Tag legte, verpuffte seine Wut natürlich wie immer sofort wieder. „Man, lach nicht. Du bist erst achtzehn. Willst du dir dein Leben versauen oder so?“, seufzte der Ältere erneut und ließ sich neben Law auf das Sofa fallen, wo er den Kopf in den Nacken legte und an die Decke starrte, sich wohl bewusst darüber das Law ihn immer noch amüsiert musterte. Andererseits war Law oft gelangweilt oder gab lediglich trockene Kommentare von sich, so das es eigentlich echt schön war, ihn mal so amüsiert zu erleben, auch wenn er sich gerade über in selbst amüsierte. Er war so in Gedanken versunken, das er einen überraschten Laut ausstieß, als Law's Gesicht sich über seines schob und ihn mit diesem 'Du hörst mir nicht zu'-Ausdruck ansah. „Was hast du gesagt?“, fragte er deswegen auch gleich nach und Law rollte mit den Augen, während er zur Seite sah und seinen Blick dann wieder auf Doflamingo heftete. „Ich sagte, das du deinen Arsch hoch heben und mitkommen sollst. Ich stell dir meine Affäre vor, damit du nachts wieder ruhig schlafen kannst.“, kommentierte der Schwarzhaarige trocken und doch gleichzeitig süffisant. Eine Mischung von der Doflamingo vermutlich niemals herausfinden würde, wie sie funktionierte. „Bitte WAS?“ Law sollte ihm bitte seine Fassungslosigkeit verzeihen, aber das war gerade einfach zu....keine Ahnung. Zumal er die 'Affäre' seines Ziehsohnes gar nicht kennenlernen wollte. „Komm schon.“, forderte der Jüngere ihn auf, und aus Reflex griff er nach dessen Hand die ihm hingehalten wurde. Law zog ihn mit einem Ruck auf die Beine und setzte sich in Bewegung, wobei er seine Hand weiterhin fest hielt, und somit dafür sorgte, das dem blonden Piraten nichts anderes übrig blieb als ihm zu folgen. „Ehrlich gesagt hab ich gar keine Lust die kennen zu lernen.“ „Weißt du wo mir das vorbei geht?“, fragte der Jüngere trocken zurück, während sie sich ihren Weg durch Dressrosa bahnten. Law hatte seine Hand erst losgelassen als sie die Stadt erreicht hatten, und vergrub seine Hände seitdem in den Taschen seines Pullovers, während Doflamingo neben ihm her lief und vor sich hin murrte. Er hatte wirklich keine Lust die dämliche Ziege kennen zu lernen, wegen der Law sich Nächte lang in der Stadt herum trieb. Vielleicht war er ja etwas besitzergreifend, aber er fand das Law für eine Affäre definitiv zu jung war, und lieber noch ein bisschen frei sein sollte. Als sie in eine Seitengasse abbogen, hob der Ältere die Augenbraue, sagte aber nichts, während er Law durch die enge und dunkle Gasse folgte, bis der Jüngere vor einem leeren Gebäude stehen blieb, und die Tür aufstieß. Das war doch hoffentlich nicht sein Ernst?! Was für eine Tante hatte sich sein Kleiner da bitte angelacht? In seinem Kopf stieg automatisch das Bild einer alten Schrulle hoch, mit fehlenden Zähnen und fettigem Haar, was ihn dazu brachte sich zu schütteln, dem Jüngeren aber trotzdem zu folgen. Law machte Licht, und deutete dann in die Ecke des Raumes. „Bepo, meine 'Affäre'“ Während Doflamingo sich noch dachte, dass Bepo ein äußerst bescheidener Name für eine Frau war, erblickte er gleichzeitig den kleinen Eisbären, der in einem Nest aus Decken und Kissen in der Ecke saß und ihn misstrauisch musterte, bevor er sich erhob und auf Law zu tapste, der in die Hocke ging und das kleine Fellknäuel hoch nahm. „Ein Eisbär?“ „Ein Eisbär.“, bestätigte der Jüngere und grinste schief. „Immer noch Angst das ich Alimente zahlen muss?“, kam es amüsiert hinterher und der Ältere seufzte geschlagen während er mit dem Kopf schüttelte, und sich das kleine Ding näher betrachtete. „Wo zur Hölle hast du diesen Eisbären her?“ „Gefunden.“ Okay...Law hatte also einen Eisbären gefunden, ihn in einem leer stehenden Gebäude versteckt, und sich dafür nachts draußen rum getrieben. „Hättest du ihn nicht einfach mitnehmen können, anstatt nachts durch die Straßen zu laufen? In diesen finsteren Gassen hätte dir sonst was passieren können.“ „Keine Sorge Papa, ich wurde weder begrabscht, noch entführt und auch nicht vergewaltigt.“, schoss der Jüngere süffisant zurück und Doflamingo knirschte mit den Zähnen, ehe er zusammen zuckte, als Law seine Finger unter seinen Kiefer legte und ihn von unten herauf an funkelte. „Lass das, verdammt!“ Eine Weile schwieg der Blonde, während er Law und den Eisbären betrachtete und seinen Kiefer entspannte, was ihm ein leichtes Lächeln des Jüngeren und ein leises „Brav.“, einbrachte, ehe die Finger wieder von seinem Kiefer genommen wurden. Keiner von ihnen Beiden sagte in den nächsten paar Minuten etwas, und Doflamingo stöhnte geschlagen auf, ehe er mit den Schultern zuckte und mit einer Hand in der Luft herum wedelte. „Na schön, nimm ihn mit.“ „Ernsthaft?“ „Ich frag mich sowieso warum du ihn nicht gleich von Anfang an nach Hause geschleppt hast.“ „Du hast gesagt ich krieg kein Tier.“ „Da warst du verdammte acht Jahre alt!“ „Ja, aber du hast es gesagt.“ Der Ältere klatschte sich kurz mit der flachen Hand gegen die Stirn, ehe er diese Hand in den schwarzen Haaren des Jüngeren vergrub, und leicht hindurch wuschelte. „Du machst mich fertig, echt mal.“ „Ist mein verborgenes Talent.“, witzelte Law grinsend, während er sich durch die Haare fahren ließ, und den Eisbären auf einen Arm verlagerte, ehe er den Anderen Arm um Doflamingo's Taille schlang und ihn kurz drückte. „Willst du meinen Mantel haben?“ „Ne danke, das ist zu viel des Guten.“, winkte Law ab, als sie sich auf dem Rückweg zum Schloss befanden. „Was soll das denn heißen? Du hast mir das Ding doch aufgeschwatzt?“ „Ich weiß. Aber du siehst damit aus wie ein Flamingo. Ich dagegen wirke damit eher wie ein fedriges Knallbonbon.“ Der Blonde schüttelte grinsend den Kopf und rollte hinter seiner Sonnenbrille mit den Augen. Er würde gern einmal den Tag erleben, an dem Law nicht das letzte Wort hatte. „Du hast ihm WAS erlaubt? Einen Eisbären? Sag mal, bist du jetzt endgültig bescheuert?“ Doflamingo verzog keine Mine, während Vergo hinter seinem Stuhl auf und ab lief, und das Donnerwetter der Woche über ihm ergoss. Na gut, vielleicht hätte er sich vorher Vergo's Meinung diesbezüglich holen sollen. Aber erstens war ER Law's Ziehvater und zweitens war ER der Boss der Donquixote Familie. Also konnte man ja wohl erwarten, das er seine Entscheidungen allein treffen konnte, ohne vorher zu seinem besten Freund kriechen und um Erlaubnis betteln zu müssen. „Ich weiß nicht wieso du daraus jetzt so ein Drama machst?“, murrte er nach einer Weile, während er seine Unterschrift unter einige Papiere setzte. „Weil wir von LAW reden. Diesem Jungen fällt nur Scheiße ein. Verzeih das ich mich damals beschwert habe das er keinen Blödsinn baut wie jedes andere normale Kind, aber ich meinte nicht das er das JETZT nachholen soll.“, wetterte Vergo weiter und Doflamingo gab einfach nur Laute von sich, die man als Zustimmung oder eben das Gegenteil sehen konnte. „Du bist sein 'Vater'. Also weise ihn zurecht und schmeiß diesen Bären raus.“ „Der Bär ist Law's Verantwortung, und ich habe ihm erlaubt den Bären hierher mitzunehmen. So kann ich wenigstens sicher sein, dass er sich nachts nicht in irgendwelchen gefährlichen Gassen herum treibt.“ „Doofy...mal ernsthaft! Law kann sehr gut auf sich selbst aufpassen! Vermutlich stirbt jeder, der ihm in die Quere kommt.“ „So ist er nicht.“, winkte der Blonde ab und konzentrierte sich weiter auf seinen Papierkram. „Zieh dich warm an, das ist ne Winterinsel.“ „Ja.“ „Geh mit keinen fremden Piraten mit. Die sind böse und wollen immer was.“ „Ja.“ „Halt dich fern von der Marine, die sind noch viel Schlimmer.“ „Ja.“ „Keinen Sex im liegen, keinen Sex im Stehen...“ „Am besten gar keinen, ich weiß.“ „Hab ich noch was vergessen?“ Law warf ihm einen Blick zu, ehe er eine Augenbraue hob und süffisant grinse. „Jetzt kommt der Moment wo du mir sagst, ich soll mich beeilen, schnell wieder da sein, und dir was mitbringen.“ Doflamingo lachte, und machte einen Schritt auf Law zu, ehe er ihn sich schnappte, hochhob und umarmte und ihn hin und her schwang. „Beeil dich und komm bald wieder. Und bring mir was mit.“, grinste er dann, bevor er den Jüngeren wieder absetzte und angrinste, während dieser vor sich hin murrte und seinen Hut richtete. Es fiel ihm immer schwer seinen Kleinen zu Aufträgen ziehen zu lassen. Das war vielleicht etwas paranoid, vor allem deswegen, weil Law ständig in Begleitung war, diesmal in der von Vergo, aber dieses Gefühl ließ sich einfach nicht abschütteln. „Ich bin nächste Woche wieder zurück. Also zieh nicht so eine Fresse, man.“, grinste Law und piekte ihm in die Bauchmuskeln, da er zu seinem Gesicht nicht wirklich hoch kam, ohne das Doflamingo sich nach unten beugte. „Ja, ja schon verstanden. Nächste Woche. Ich werd hier warten.“ „Wo auch sonst?“, lachte Law leise, während er seinen Eisbären auf den anderen Arm verlagerte und sich sein Katana schnappte, ehe er dem Älteren noch kurz zuwinkte und dann Vergo zum Schiff folgte. „Ich vermiss dich....“, flüsterte Doflamingo, während er dem Schiff hinterher sah. Hosted by Animexx e.V. 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