Die Didiwelt von Chimi-mimi ================================================================================ Prolog: Der Anfang ------------------ „Nostalgie: Wie hieß das nochmal? Als Kind viel Liebe für die #Didiwelt!“ Für einen Moment war Elsbedd sich unsicher, wie dieses Spiel hieß, dass sie früher einmal so sehr geliebt hatte, doch dann war auch dieser Gedanke bereits wieder vergangen und plötzlich… “Total auf dem #Didiwelt-Trip, aber das Spielen macht so müde… zzzzz“ Und so beschloss Uddela, erstmal eine Pause zu machen, Schlafen war wichtig und sie in diesem Moment einfach nur noch müde. Zeit für ein Nickerchen auf ihrem ultra-gemütlichen und kuscheligen Sofa, doch plötzlich… “Bwahaha, dachte grad voll so #Didiwelt – das klingt einfach nur lustig, oder? :D“ Tatsächlich hatte Dörte sich einfach nur verdacht und musste nun – was ihr ziemlich leicht fiel – lauthals vor sich hin lachen. Didiwelt… das klang echt dämlich. Aber mit einem Mal blieb ihr das Lachen im Hals stecken, denn plötzlich… “Hm… kennt ihr noch die #Didiwelt, nee #Diddlwelt, nee… auch egal :P“ Lucy hatte einfach nicht die Energie darüber nachzudenken, wie dieses Spiel von damals nun wirklich hieß. Es war ja auch wirklich egal, warum sollte man ausgerechnet für so eine Kindheitserinnerung so einen Aufwand treiben? Außerdem hatte Lucy auch nicht mehr die Zeit dafür, weil plötzlich… “Ich liiiiiebe dieses Spiel! Die #Didiwelt ist einfach großartig!!!11!“ „Oh nee, vertippt“, murmelte Nana noch kurz vor sich hin, allerdings kam sie nicht mehr zum Abschicken des korrigierten Tweets, auch bei ihr kam es so plötzlich. Und plötzlich waren die Plätze der fünf mit einem Mal leer und der ein oder andere Laptop fiel etwas unsanft herunter, weil niemand mehr da war, der ihn auffangen konnte. Das helle Licht erlosch sanft, die Reise der Didireiter hatte begonnen. Willkommen in der Didiwelt. Kapitel 1: Erste Schritte in der Didiwelt ----------------------------------------- „Verflixt, warum passt das immer nur mir?“, jammerte Nana vor sich hin und rieb sich die schmerzenden vier Buchstaben, mit denen sie eine mehr als unsanfte Landung auf einem spitzen Stein hingelegt hatte. „Garantiert ist jetzt mein Laptop hinüber… schon wieder!“ Sie beschäftigte sich noch eine Weile mit ihren Schmerzen und den Sorgen an ihren Laptop, bevor sie die Umgebung erstmals bewusst wahrnahm… und so auch die vier sie verblüfft anstarrenden Personen. „Äh… ich bin Nana?“ Und sie war offensichtlich nicht mehr da, wo sie hingehörte, auf ihrem Bett. Mit vielen weichen, nicht Schmerzen verursachenden Kissen. Sie konnte sich auch nicht erinnern, dass ihr Zimmer jemals so eine Weite besessen hätte wie diese Gegend hier. Nach diesen Ausschlusskriterien konnte Nana immerhin eine Sache feststellen: Dass hier war nicht ihr Zimmer. „Uhm? Was macht ihr in meinem Zimmer? Wartet mal, habe ich euch eingeladen? Sind wir vielleicht in einer Klasse?“ Verwirrt sah das brünette Mädchen erst Nana, dann die anderen Gefährten an, von denen ein weiteres Mädchen vor Lachen schon fast vibrierte und Tränen in den Augen hatte: „Ha! Du hältst das wirklich für dein Zimmer? Du bist zu komisch!“ „Nein, ich bin nicht komisch. Ich bin Elsbedd. Aber da wir ja sicher Freunde sind, sonst wärst du ja nicht hier, nennst du mich vermutlich Beddi. Alle meine Freunde nennen mich Beddi.“ Nun kullerte das lachende Mädchen vor Freude auf dem Boden rum und lachte so herzhaft, dass Nana sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. „Beddi, was für ein seltsam lustiger Name! Ich bin Dörte. Mit Ö und D und T.“ Dörte strahlte in die Runde und blieb mit ihrem Blick an einem vor sich hin dösenden Mädchen in Embryostellung hängen. „Wie kann man denn so ruhig schlafen, wenn diese ganzen lustigen Dinge passieren?“ „Hm… sie kommt mir bekannt vor… warte mal… vielleicht ist sie meine Lehrerin?“ Nana konnte die virtuellen Fragezeichen über Beddis Kopf schon fast sehen und war schon ziemlich mit verwirrt – angesichts der Situation ja auch kein Wunder. „Du Dussel, ich bin deine Schwester“, erwiderte die Embryohaltung mit den auffallend orangestichigen Haaren grummelnd und richtete sich mühsam auf. „Erinnerst du dich? Uddella? Uschi? Deine kleine Schwester?“ „Nie davon gehört!“ Während Beddi immer verwirrter wirkte, fand Dörte das Ganze von Minute zu Minute lustiger und lag immer noch vor Lachen vibrierend auf dem Rücken. „Halloho?“ Sofort fielen vier Blicke in die Richtung, aus der die leicht genervt klingende Stimme ertönte. „Könntet ihr vielleicht mal eure Aufmerksamkeit auf mich werfen?“ Es war auch gar nicht so leicht, wieder wegzuschauen, nachdem die vier Mädchen erstmal den Besitzer wahrgenommen hatten: Dort lag ein… Mensch mit pinkem Haar, so als ob er ein König wäre und demnächst ein paar Trauben in den Mund gesteckt bekäme. So als ob er auf eine Chaiselongue (ein Wort, das Nana sich gut nach ihrer ersten schmerzhaften Begegnung damit gut merken konnte) liegen würde. Nur dass unter ihm nur der gleiche Staub, die gleiche Erde und die gleichen Steine waren, die auch Nana schon schmerzhaft zu spüren bekommen hatte. Selbst Dörte verging für einen Moment das Lachen und sie starrten die Erscheinung mit offenem Mund an. Es war schließlich Beddi, die die verblüffte Stille durchbrach: „Ich bin mir nicht mehr sicher… kennen wir uns?“ „Gottchen, ihr seid wiiiirklich anstrengend!“ Lässig winkte die Erscheinung ihnen zu. „Ich bin Lucy. Und nachdem wir uns jetzt alle so schön vorgestellt haben, könnte mal jemand von euch herausfinden, wo wir hier sind?“ Hilfsbereit und ein „Oh. Ja. Ich!“ brüllend sprang Nana auf, nur um über den Stein, der plötzlich in ihrer Reichweite auftauchte, zu stolpern. Während Dörte darauf hin wieder fröhlich vor sich hin gluckste, starrten die Schwestern Lucy immer noch mehr als verwirrt an. „Beddi… sag mir, dass ich träume.“ „Ich bin mir auch nicht sicher, was du bist“, war Elsbedds Antwort darauf… sie hatte bereits wieder vergessen, dass Uschi ihr eine Frage gestellt hatte. „Oh man…“ Lucy und Uddella stellten ihre erste Gemeinsamkeit fest, beide konnten Beddis Vergesslichkeit kaum fassen und schüttelten so ziemlich synchron den Kopf. „Was glaubst du denn wohl? Ich bin natürlich ein Mensch, oder sehe ich etwa aus wie eine Giraffe?“ Tatsächlich raffte Lucy sich nun auf, um die Hände eindrucksvoll in die Hüften stemmen zu können. „Hm… ich bin mir nicht sicher, wie Giraffen aussehen“, Beddi legte den Kopf leicht schief, in der Hoffnung, dadurch zu erkennen, was Lucy nun genau war. Leider brachte es ihr nicht viel, weil ihr einfach in mehr einfiel, warum sie diese Haltung angenommen hatte. Dafür hatte sie eine neue Frage parat: „Bist du ein Kerl? Wenn du eine Frau bist, hast du aber ziemlich männliche Schultern.“ „Hallo? Was soll das denn? Pinkes Haar, High Heels bis zum Fernsehturm rauf, goldenes Glitzertanktop und ne Hotpants, an du dir vor lauter Hotness die Finger verbrennen kannst.“ „Also eine männlich aussehende Frau?“, sprang Uschi ihrer Schwester bei. „Natürlich niiiicht. Ich bin eine Tunte, was sonst?“ Lucys Blick sprach Bände, doch hatte er bei den Schwestern keinen Erfolg damit, denn Beddi hatte den Anfang des Gespräches praktisch schon wieder verdrängt und Uddella wurde dieses Hin und Her langsam zu viel, so dass sie beschloss, sich einem Nickerchen hinzugeben. Lucy warf ein grummeliges „Auch egal“ in die Runde und ließ sich zurückfallen. Er musste Uddella zustimmen, das war alles einfach fuuurchtbar anstrengend. Sollten die anderen sich doch um die Situation hier kümmern. Sein oberstes Anliegen war gut aussehen und möglichst wenig Anstrengung. *~*~*~*~***~*~*~*~***~*~*~*~***~*~*~*~***~*~*~*~***~*~*~*~***~*~*~*~***~*~*~*~***~*~*~*~***~*~*~*~** Die anderen waren in diesem Fall Nana, die sich ja bereit erklärt hatte, die Umgebung zu erkunden und Dörte, die Nana wiederum zum Schießen komisch fand und der Verletzungsgefahr sicherheitshalber (und spaßeshalber) beschlossen hatte, mitzukommen. „Hm… hier ist nur Wald“, stellte Nana mit dem Kopf im Nacken und den Augen gen Himmel gerichtet fest. Als ihr Körper gegen einen Baum stieß, wurde diese These schnell bestätigt. Hier war definitiv nur Wald. Und da in diesem Fall der Stamm etwas stabiler war als Nana, fand sie sich nun auf ihren immer noch schmerzenden vier Buchstaben wieder, nun mit etwas mehr Schmerz und sicherlich einigen neuen blauen Flecken auf den alten grünen, gelben und lila Flecken. Selbst dass Dörte neben ihr auf dem Boden saß und wieder mal Lachtränen aus den Augen wischen musste, tröstete sie nicht unbedingt. Und das prustende „Alles klar bei dir?“ machte die Situation auch nicht besser. Warum musste so etwas immer nur ihr passieren? „Au.“ „Oh je, ist es arg schlimm?“, fragte Dörte nach und versuchte sich immerhin etwas am Riemen zu reißen, auch wenn sie das Glucksen einfach nicht unterdrücken konnte. „Das war ich nicht.“ Verwirrt sah Nana sich um, denn sie hatte wirklich kein Au von sich gegeben, obwohl ihr Kinn sich etwas seltsam anfühlte. Konnte man sich das Kinn brechen? „Heißt das, die Bäume hier reden mit uns?“, kicherte ihre Gefährtin vor sich hin. Diese Vorstellung schien ihr den Rest zu geben und im Nu kugelte sie vor Lachen auf dem Boden herum. Sprechende Bäume, das wäre ja im Märchen! Dörte gefiel dieser Gedanke ziemlich gut, er erheiterte sie ungemein. „Ich bin kein Baum.“ Die piepsige Stimme, die vorhin „Au“ gesagt hatte, klang nun leicht beleidigt. „Bwahahahaha, Aumon, das passiert aber auch immer nur dir!“ Eine zweite Stimme mischte sich ein und sowohl Dörte als auch Nana konnten das unterdrückte Lachen darin förmlich spüren, so stark wollte es nach draußen. „Aumon?“ Nana hatte das Gefühl, dass sie nun genauso Fragezeichen um den Kopf schwirren hatte wie zuvor noch Beddi. Und auch Dörte schien die Situation soweit zu verwirren, dass sie ihr Lachen fast ganz unterdrückte und sich suchend umsah, obwohl ihr dies bei diesem lustigen Wort sichtlich schwer fiel. „Ja. Hier ich, ich bin Aumon.“ Schüchtern löste ein kleines Pflaster sich von dem Baum, mit dem Nana zuvor die unsanfte Begegnung hatte. Staunend sahen die zwei sich an und hatten das Gefühl, die Erde (oder wo auch immer sie waren) würde in diesem Moment still stehen. „Aumon“, hauchte Nana leise und griff nach der kleinen Hand, die das Pflaster ihr entgegen streckte. „Endlich können wir uns sehen“, erwiderte dieses mit genauso ergriffener Stimme. Ein helles Licht schien auf die beiden herab und fuhr mit einem Wusch in Nanas Hosentasche, die sich daraufhin deutlich schwerer anfühlte. Doch in dem Moment, in dem dies geschah, erschrak das Mädchen sich und stolperte über eine kleine Wurzel, um so mit Aumon durch die Gegend zu purzeln. „Argh“, gaben beide synchron von sich und versuchten sich zu entwirren. „Das ist besser als jeder Comedyfilm!“ Dörte hatte die Szene begeistert beobachtet und verfiel nun wieder ins Lachen, das sie noch mit ein paar atemlosen Hicksern ausschmückte. „Total die Standup-Comedy, oder?“ Ein rundes, gelbes Smiley tauchte grinsend neben ihr auf, ein Anblick, der Dörtes Lachen nur noch verstärkte. „Total!“, brachte sie mühsam heraus und schon wälzten beide sich vor Lachen im staubigen Waldboden. „Ich bin Dörte, und du?“ „Ich bin Hahamon.“ „Ehrlich? Das klingt aber lustig!“ Und wie sie sich so Seite an Seite vor Lachen kringelten, tauchte wieder dieses geheimnisvolle Licht auf, dieses Mal mit einem gelblichen Schimmer und landete direkt auf Dörtes übergroßer Mütze, die ihren Kopf bedeckte. Für einen Augenblick hielten Hahamon und sie inne, um sich in die vor Glück strahlenden Augen zu sehen, bevor sie weiter gemeinsamen Lachkrämpfen verfielen. Wie schön, dass sie einfach gefunden hatten – das wären sicher die Worte, die sie gewählt hätten, wenn sie fähig gewesen wären, ihr Lachen lange genug für ein Gespräch zu unterdrücken. Doch zwei Seelenverwandte, wie sie es waren, verstanden sich auch ohne Worte, nur mit einem gemeinsamen Lachen vereint. „Die sind irre.“ Nana und Aumon betrachteten die – zugegebenermaßen außerordentlich glücklich erscheinende – Szenerei in vollstem Einverständnis. „Sag mal, Aumon, wo sind wir eigentlich?“ Vielleicht konnte das kleine Pflaster endlich Klarheit bringen und die großen verwirrten Kulleraugen richteten sich prompt auf Nana. „Das weißt du nicht? Das hier ist die Didiwelt!“ „Du meinst die Digiwelt, oder?“ Sie legte den Kopf schief, was prompt mit einem verrenkten Genick einherging. „Nein, nein, das hier ist die Didiwelt. Was ist eine Digiwelt?“ Vorsichtig massierte Aumon die Stelle und der Knoten löste sich, so dass Nana sich mit einem erleichterten Seufzer aufrichten konnte. „Die Digiwelt ist ein Spiel, in der digitale Monster an der Seite von Digirittern kämpfen und so ihre Welt und die Erde retten und beschützen!“ Nanas Augen glänzten vor Begeisterung, als sie von ihrem liebsten Spiel sprach. „Was ist die Erde?“ „Äh… da komme ich her. Also wir alle. Dörte und dann noch mal drei andere, Beddi und Uschi und Lucy.“ „Und ihr wisst nicht, wie ihr hierhergekommen seid?“ Dieses Mal legte Aumon den Kopf fragend schief, doch im Gegensatz zu Nana, welche vorsichtig den Kopf schüttelte, schien er keinerlei Probleme damit zu haben. „Weißt du, wir haben hier keine Digi… ritter. Aber du und ich, wir sind ein Team! Du musst ein Didireiter sein!“ „Ein Didireiter?“ Sofern das ging, wurden Nanas Augen noch ein bisschen glänzender, das war eine tolle Vorstellung. Sie, die an der Seite von Aumon kämpfte und dem Bösen in die Augen sah! Wundervoll! „Didireiter?“, fragte auch Dörte japsend nach, die sich wohl etwas beruhigt hatte und nun dem Gespräch folgte. Auch Hahamon nickte nun, immer noch das Smiley-Lächeln auf dem runden Gesicht, fröhlich und zustimmend: „Ja! Ihr seid die Didireiter. Ihr werdet unsere Welt vom Bösen befreien.“ „Und was ist das Böse?“ Diese Frage stellten Nana und Dörte ziemlich synchron und schnell. Was es wohl war? Eine riesige Schlange? Ein Drache? Ein mehrköpfiges Wesen? Der Teufel? Vor lauter Aufregung merkten sie den angstvollen Blick, den Aumon und Hahamon austauschten, nicht. Selbst dass Hahamons Grinsen für einen Moment erloschen schien, nahmen sie nicht wahr. Und als sie wieder hinsahen, sah alles aus wie zuvor, völlig normal. Es war Aumon, das schließlich das Wort ergriff: „Es ist… es ist… es ist Bennifer. Bennifer mit zwei N und… ohne H.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)