In saecula saeculorum von demona1984 (in alle Ewigkeit) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- „Potio... …. Bestiarius - D.r Trank … Tieres Zut...en: - 2 Unzen Alr....ne – getrock...., als ...ver zerstoßen - 0, 5 Unze.. Ei...hornhorn – a.s Pulver zer......... - 14 Flo..fliegen - 1 Mondstein - …... Größe - Sa... von 2 Schlafboh.... - 3 Un.... Drach.....ei......len – zerst......, Geschle...... …........ …......... …...reitung - Kess...., Silber, Größ.. 2, ...it Wasser füllen und übers Feuer hängen - Florfli..... hinzu....., … mal im Uhrzeig....... umrühren, vier mal gegen den ….......... ….......... - 1.. Minuten köcheln lassen, F..r... so..te dun...lgrün sein - die Alrau... un.. ..s Einhorn.... hin.............. - vier mal im Uhrzeigersinn umrühren, 1 Stunde köch...... …..... - …........hnensaft hinzufügen, …. ….. im Uhrzeigersinn um............ - 3 Stunden köcheln lassen, Farbe sollte hellblau sein - den Mon..... hinz......, fünf mal gegen den Uhrzeigersinn …..... - stark aufkochen, …..... sol...... dunkelblau sein - die Drachenei........ hinzufügen, vier mal im Uhrzeigersinn umrüh...., drei mal dagegen - 1 Stunde köcheln lassen, Farbe wechselt üb... violett zu rot - 30 Minu.... abkühlen lassen, Verwendu............. War......... Dieser Trank kann zu …......... ….........ung führen. Ei.. …...........wandlung kann ...ter Um........... erschwert bis …...öglich sein. … Trank sollte daher … vo.. …........... …........... …............ ….......... ….. nur al.. …........ ….............. zum …............. . ….... …....... …................ …................ …......... …. Er hatte es Sirius versprechen müssen, hatte ihm versprechen müssen, dass er den Trank nicht anwenden würde aber Sirius war tot. Gestern war er durch den Schleier gefallen und hatte seine Hoffnung auf eine Familie mit sich genommen. Er erinnerte sich nicht mehr daran wie er das Ministerium verlassen hatte nachdem Voldemort aus dem Atrium geflohen war, der Schmerz hatte seinen Körper betäubt. Nur noch schwach und dunkel erinnerte er sich daran, dass seine Freunde bei ihm waren, dass sie auf ihn einredeten, ihn trösten wollten doch irgendwie drangen ihre Worte nicht richtig zu ihm durch. Stundenlang saß er auf seinem Bett und starrte einfach nur in die Luft, er weinte nicht, er schrie nicht, er starrte einfach nur gerade aus. Irgendwann gaben seine Freunde auf und zogen sich zurück, wollten ihm Zeit geben um mit der Situation fertig zu werden. Es war dunkel geworden, seine Freunde schliefen alle woanders und so blieb er alleine im Schlafsaal zurück. Sein Blick wanderte langsam zu seiner Truhe, die am Fußende stand. Wie mechanisch erhob er sich, öffnete sie und holte ein altes, völlig vergilbtes Pergament raus. Er hatte es Sirius versprochen, er wollte ihm mit dem Animaguszauber helfen und so hätte er diesen Trank nicht mehr nötig. Er zögerte einen Moment, Sirius war tot, er konnte ihm nicht mehr helfen und seine Freunde hatten sich bereits geweigert ihm zu helfen. Hermine wollte nicht weil es gegen die Schulregeln verstieß und er sich lieber auf den Schulstoff konzentrieren sollte. Und Ron, nun, ihm war es einfach zu viel Arbeit. Sirius wollte ihm helfen und deswegen hatte er ihm versprechen müssen den Trank zu vergessen. Aber jetzt konnte er ihm nicht mehr helfen. Entschlossen legte Harry das Pergament wieder in die Truhe und nahm einen anderen Schnipsel Pergament heraus. Dort standen die Zutaten in seiner eigenen Schrift, sehr klein und hektisch geschrieben. Er brauchte den Zettel eigentlich nicht, er hatte die Zutaten im Kopf aber er steckte den Zettel trotzdem ein. Nur, falls er plötzlich einen totalen Gedächtnisschwund haben würde. Sein nächster Griff ging auf den Boden der Truhe bis seine Finger sich in weichen Stoff verkrallten. Mit einem Schwung hatte er den Tarnumhang über sich geworfen und machte sich auf den Weg. Er wusste genau wo er die benötigten Zutaten finden würde und er war fest entschlossen sie sich heute Nacht zu holen. Niemand war mehr wach, Hogwarts lag in tiefen Schlaf und so bemerkte ihn auch niemand als er durch die dunklen Korridore schlich. Sein Ziel lag in den Kellergewölben von Hogwarts, er wusste ganz genau wo er die Zutaten fand. Denn er erinnerte sich noch gut an den Tag wo er Snape und Karkaroff in dem Vorratsraum gesehen hatte, dort würde er alle Zutaten finden. Leise schlich er weiter, immer darauf bedacht keine Geräusche zu machen. Er hatte nicht mal einen Lumos gesprochen, er verließ sich auf das wenige Licht, was durch die Sterne und den Mond durch die großen Fenster in die Korridore fiel. So kam er zwar langsamer vorwärts aber er war sicherer. Es dauerte etwas bis er den genauen Raum wieder fand, schließlich war die ganze Sache schon über ein Jahr her und im Dunkeln sah das Ganze immer etwas anders aus als am Tage. Doch schlussendlich fand er den Raum und mit einem einfachen Alohomora war das Schloss entriegelt. Etwas überrascht blieb er stehen und lauschte, gab es einen versteckten Alarm? Würde Snape gleich wie ein Racheengel durch die Korridore gerauscht kommen? Er lauschte und wartete doch nichts rührte sich, kein Racheengel, kein Geist, der laut aufheulte, nur er und die offene Tür des Vorratsraumes. Er holte schnell den Papierschnipsel raus, hielt ihn direkt ins Mondlicht und las ihn sich ein letztes Mal durch. Er hatte nicht vor jede Zutat einzeln zu suchen, das würde viel zu lange dauern denn er kannte das System nicht, nach dem Snape diesen Raum eingerichtet hatte. Und die Gefahr beim konzentrierten Suchen erwischt zu werden, war zu groß. Nein, er machte sich einfach eine Eigenart von Hogwarts zunutze denn innerhalb dieser altehrwürdigen Mauern konnten Minderjährige zaubern ohne, dass sie sofort gemeldet wurden. Natürlich konnte man die Zauber im Nachhinein noch feststellen, allerdings nur wenn man den betreffenden Zauberstab hatte und Harry hatte nicht vor seinen Stab einfach rumliegen zu lassen. Zudem musste er mit seinem Vorhaben den Raum nicht mal betreten denn er traute es Snape durchaus zu, dass er eine Falle eingebaut hatte. Wahrscheinlich würde die Tür hinter ihm zufallen und sich nicht mehr öffnen lassen, so konnte dieses Ekel den Einbrecher am nächsten Morgen in aller Ruhe einsammeln. Er lauschte nochmal in den Korridor hinein, kein Geräusch war zu hören und so zog er den Zauberstab und murmelte, „Accio getrocknete Alraune.“ Sofort erklang das leise Klirren von Glas und ein handgroßer Glaszylinder landete in seiner Hand. Er nahm sich zwei große Stücken raus und ließ das Glas dann zurück schweben, dass er es nicht an den exakt selben Ort stellte, war ihm bewusst. Aber Snape war so ein Pedant, dem würde sowieso auffallen, dass Zutaten fehlten, da kam es auf ein bisschen Unordnung auch nicht mehr an. Er hob den Stab um weiterzumachen, je schneller der die Zutaten hatte umso eher konnte er hier weg. Harry brauchte weniger als eine halbe Stunde um sämtliche Zutaten in seinen Besitz zu bringen, lediglich bei dem Mondstein war er sich unsicher denn es war ihm nicht möglich gewesen die genaue Größe zu entziffern. Er hatte sich schlussendlich für einen Mittelgroßen entschieden, das würde schon passen. Bei den Dracheneischalen war er sich nicht sicher ob es eine bestimmte Rasse sein musste, hier hatte er sich schließlich für den ungarischen Hornschwanz entschieden. Als kleine Erinnerung an das Trimagische Turnier. Er verstaute die Zutaten sorgfältig in seinen Taschen und schloss dann die Tür wieder. Sein nächster Weg führte ihn noch tiefer in die Keller, er brauchte noch einen Kessel und den musste er direkt aus dem Unterrichtsraum für Zaubertränke holen. Das war, in seinen Augen, das gefährlichste Unterfangen heute denn er wusste nicht wo sein geliebter Tränkelehrer seine Privaträume hatte. Vom Unterrichtsraum ging eine weitere Tür ab, es konnte durchaus sein, dass Snape dahinter wohnte – zuzutrauen wäre es ihm. Doch das konnte er jetzt nicht ändern, er brauchte den Kessel. Die Tür zum Klassenzimmer war nicht verschlossen, wer würde diesen Raum auch freiwillig betreten und so schlich Harry langsam hinein. Immer darauf gefasst jeden Moment harte Schritte zu hören doch es blieb ruhig. Auch hier benötigte er keinen Lumos denn das Mondlicht fiel durch die riesigen Fenster hinein. Harry hatte sich immer gefragt, wieso dieser Raum so große Fenster hatte, Snape verdunkelte sie jedes Mal und die vielen Kerzen verbreiteten hier normalerweise keine warme Stimmung. Eher wurde man an einen Folterkeller aus dem Mittelalter erinnert. Nun, wenn man sich den dazugehörigen Lehrer ansah, war das gar nicht mal so abwegig. Er stand mittlerweile vor den Kesseln und sah sich nach dem Passenden um. Er wollte hier keinen Accio anwenden, die Gefahr, dass der schwebende Kessel irgendwo dagegen stieß und Krach machte, war einfach zu groß. Schnell fand er den passenden Kessel, er war keine so große Niete in Zaubertränke wie die Fledermaus immer dachte. Es war seine Schuld, er machte ihn immer so schrecklich nervös und vor allem war er völlig unfair. Selbst wenn er einen perfekten Trank ablieferte, bekam er maximal ein A. Lieferte er einen Trank ab, der auch nur geringfügig vom Rezept abwich, konnte er mit einem S rechnen. Er konnte sich ein leises Schnauben nicht verkneifen während er nach dem passenden Kessel griff und ihn in einen Teil seines Umhangs einwickelte. Er lauschte nochmal, noch immer gab es kein einziges Geräusch in Hogwarts und so machte er sich langsam und leise wieder auf den Weg in seinen Turm. Es grenzte an ein Wunder, dass er unbemerkt wieder in den Gryffindorturm kam und jetzt in seinem Schlafsaal auf seinem Bett saß. Er war noch immer alleine, seine erbeuteten Zutaten lagen vor ihm auf der Bettdecke ausgebreitet. Er konnte noch nicht wirklich glauben, dass das wirklich geklappt hatte. Sein Blick ging zu seinem Nachttisch, darauf standen zwei Bilder, eines von seinen Eltern und eines von Sirius, sie lachten ihn an und Sirius schenkte ihm ein verschmitztes Lächeln. Sein Pate wäre stolz auf ihn, erst würde er mit ihm schimpfen und dann wäre er stolz auf ihn. Natürlich nur wenn er diesen verfluchten Trank hinbekommen würde. Er las sich nochmal die Zubereitung durch, zumindest dass, was er noch entziffern konnte und rechnete nach. Er würde ungefähr sechs Stunden brauchen um den Trank zu brauen also musste er vor Mitternacht noch anfangen. Das würde knapp werden denn die Ausgangssperre begann erst um 22 Uhr und selbst danach trieben sich noch einige Schüler und Lehrer in den Gängen rum. Es musste eine andere Möglichkeit geben. Plötzlich grinste Harry, er wusste den perfekten Ort um seinen Trank zu brauen, dort hielt sich so gut wie nie jemand auf. Immer noch grinsend packte er seine Sachen sorgfältig weg und legte sich dann ins Bett, er würde zwar nicht schlafen können aber etwas Ruhe war auch nicht zu verachten. Er hatte seit Sirius' Tod nicht mehr richtig geschlafen. Die Tür zum Schlafsaal öffnete sich leise. „Harry?“ „Komm rein, Ron, ich bin wach.“ „Hast du überhaupt geschlafen?“, fragte Ron während er eintrat, hinter ihm huschte Neville ins Zimmer. „Wo sind Seamus und Dean?“, fragte Harry. Etwas unschlüssig zuckte Ron mit den Schultern und meinte, „Keine Ahnung. Sie haben nur gesagt, dass sie woanders übernachten und zum Frühstück in der Großen Halle sind. Willst du noch duschen gehen?“ „Ich war schon. Ihr?“ Während Ron den Kopf schüttelte, nickte Neville, der schon ein paar Sachen zusammen suchte. „Wir warten auf dich“, sagte Harry. „Danke.“ Damit verschwand der Junge im angrenzenden Bad, Ron setzte sich inzwischen auf Harrys Bett und sah ihn fragend an. „Hast du überhaupt geschlafen?“ „Nein, nicht wirklich“, gab Harry zurück während er sich neben ihn setzte. „So siehst du auch aus. Mensch, du musst schlafen, du siehst schrecklich aus. weißt du was dir Hermine nachher erzählen wird?“ „Ich weiß, Ron aber ich kann einfach nicht schlafen. Sobald ich die Augen zu mache, sehe ich wieder Siri vor mir, ich höre seinen Schrei und dann ist es sowieso vorbei“, seufzte Harry. Er spürte einen Arm, der sich um seine Schultern legte und lächelte seinen besten Freund etwas gequält an. „Dann isst du aber wenigstens etwas.“ „Ich habe nicht wirklich Hunger.“ Ron nickte nur verstehend als sich die Badezimmertür schon wieder öffnete und Neville eintrat. „Du warst aber schnell“, meinte Harry und auch Ron sah ihn sehr verwundert an. „Ich hab mich beeilt damit ihr nicht so lange warten müsst. Wir können“, gab er zurück. Auch wenn er wirklich keinen Hunger hatte, erhob sich Harry und begleitete seine Freunde. Er spürte die sorgenvollen Blicke auf sich ruhe als sie den Gemeinschaftsraum durchquerten aber niemand sprach sie an. Selbst Hermine beließ es dabei ihn einmal fest zu umarmen. Die Blicke hörten nicht auf, jeder, absolut jeder sah ihn an und so langsam konnte er die mitleidigen Blicke nicht mehr ertragen. Er hörte das Getuschel hinter seinem Rücken und versuchte es zu ignorieren doch es fiel schwer. Vor allem weil keiner ihn direkt ansprach, selbst die Slytherins hielten sich mit ihren Kommentaren zurück. Er erwischte sogar Zabini dabei wie er ihm einen mitleidigen Blick zuwarf. Seufzend starrte er in seinen Tee während seine Freunde um ihn herum frühstückten. „Mr. Potter.“ Langsam drehte sich Harry um, seine Hauslehrerin stand vor ihm, mit genau dem mitleidigen Blick wie alle Anderen auch. „Ja?“ „Kommen sie bitte mit“, sagte die Frau und drehte sich schon rum. Jetzt doch etwas überrascht erhob sich Harry und folgte ihr, zusammen mit sämtlichen Blicken der Schüler. „Professor McGonagall, was habe ich gemacht?“, fragte Harry als sie die Halle verlassen hatten. „Sie haben gar nichts gemacht. Sie sind für das restliche Schuljahr frei gestellt, es sind ja eh nur noch ein paar Tage“, sagte McGonagall. „Wieso?“ „Professor Dumbledore hält es für besser wenn sie sich ausruhen, sie haben ihre Prüfungen für dieses Jahr bereits hinter sich und brauchen die Erholung dringend.“ „Heißt das, ich muss Hogwarts heute schon verlassen?“, fragte Harry fast schon panisch. Minerva wunderte sich etwas über diese Panik, schüttelte aber leicht den Kopf, „Nein, müssen sie nicht. Sie fahren ganz normal mit den anderen Schülern nach King's Cross. Sie sollen nur etwas zur Ruhe kommen, Mr. Weasley und Mrs. Granger sind vom Nachmittagsunterricht befreit und können ihnen Gesellschaft leisten.“ „Danke. Darf ich in meinen Turm gehen? Oder muss ich zurück in die Halle?“ „Sie dürfen in ihren Turm gehen, ich werde die Beiden davon in Kenntnis setzen, sie haben ja heute sowieso Verwandlung. Gehen sie, Mr. Potter, ruhen sie sich aus.“ Harry nickte nochmal und machte sich dann auf den Weg, er drehte sich nicht nochmal um denn er spürte ihren Blick im Rücken. Er wollte ihr Mitleid nicht, wollte diese Blicke nicht mehr spüren. Nach dem Mittagessen tauchten Ron und Hermine im Schlafsaal auf, Harry erhob sich von seinem Bett und lächelte sie an. „Wie geht es dir?“, fragte Hermine. Etwas unschlüssig zuckte Harry mit den Schultern. „Was wollen wir machen?“, fragte Ron jetzt. Hermine wollte zu einer Antwort ansetzen als ihr der Rotschopf gleich zuvor kam, „nein, Hermine, wir wollen keine Hausaufgaben machen.“ „Aber das ist wichtig“, protestierte das Mädchen. Damit war der Startschuss für eine leidenschaftliche Diskussion gegeben. Harry machte es sich im Schneidersitz auf seinem Bett bequem und beobachtete grinsend wie sich seine besten Freunde über den Sinn und Unsinn von Hausaufgaben stritten. Doch wie bei jeder Diskussion zwischen den Beiden zog Ron den Kürzeren, Hermine hatte schlicht und einfach die besseren Argumente und schlussendlich gab der Junge nach. Schmollend ließ sich Ron neben Harry fallen und maulte, „du hättest mir ruhig helfen können.“ „Mit Hermine lege ich mich nicht an. Wir können ja erst die Hausaufgaben machen und dann unternehmen wir noch was“, schlug Harry vor. „Aber das ist sooo viel.“ „Und je eher wir anfangen umso eher sind wir fertig“, warf Hermine schnell ein. Während Ron weiter schmollte, stand Harry auf und meinte, „komm schon, gehen wir runter und machen die Aufgaben. Danach schlage ich dich im Zauberschach.“ „Das glaubst du doch wohl selber nicht“, fuhr Ron sofort auf. Sein Schmollen war vergessen, mit einem breiten Grinsen stand er auf und holte seine Schulsachen. „Komm ihr?“, fragte er. Hermine und Harry sahen sich grinsend an, holten ihre Sachen und folgten ihm nach unten in den Gemeinschaftsraum. Sie verbrachten den Nachmittag wirklich mit Hausaufgaben bis Harry irgendwann keine Lust mehr hatte und Ron wirklich zum Zauberschach herausforderte. Hermine schüttelte zwar den Kopf, ließ die zwei Jungs aber gewähren. Sie wollte, dass Harry etwas abgelenkt war denn auch wenn ihr Freund so tat, war er nicht so sorglos und fröhlich. Was natürlich auch nachvollziehbar war. Sie beobachtete ihre zwei Freunde doch so wirklich konnte sie sich über deren Gelächter nicht freuen denn das Lachen erreichte Harrys Augen nicht. Er spielte ihnen etwas vor und irgendwie verletzte sie das. Warum tat Harry so was? Konnte er ihnen wirklich so wenig vertrauen, dass er sich gezwungen sah ihnen etwas vorzuspielen? Oder wollte er sie nur nicht beunruhigen? Hermine musterte ihren Freund und kam zu dem Schluss, dass es wohl das Letztere war. Er wollte nicht, dass seine Freunde sich Sorgen um ihn machten und deswegen spielte er ihnen etwas vor. Sie seufzte leise, es müsste ihm doch klar sein, dass sie Freunde waren, dass sie seine Sorgen mit ihm teilen würden und dass sie auch den Kummer mit ihm teilen wollten. „Schachmatt“, rief Ron gerade aus und riss Hermine damit aus ihren Gedanken. „Revanche“, gab Harry grinsend zurück während er mit der Hand über dem Schachbrett wedelte um den Staub etwas zu verteilen. „Wenn du unbedingt nochmal verlieren willst, gerne.“ Mit einer Bewegung des Zauberstabes reparierte Ron die Figuren, die sich daraufhin wieder auf ihre Plätze begaben. Die schwarzen Figuren, mit denen Harry immer spielte, redeten ihm gut zu, diesmal würden sie gewinnen, ganz sicher. Harry lächelte nur und wartete auf Rons ersten Zug. Während dieser ihn tat, wandte sich Hermine wieder ihrem Buch zu. Sie hatte beschlossen Harry eine Weile gewähren zu lassen, er würde sich ihnen schon noch öffnen wenn er soweit war. Er brauchte wahrscheinlich einfach etwas Zeit um sich mit seinen Gefühlen auseinander zusetzen. Sie waren seine Freunde und würden warten. Irgendwie war Harry froh als Ron und Hermine zum Abendessen aufbrachen, er hatte keinen Hunger und hatte es ihnen auch so mitgeteilt. Zwar hatte Hermine versucht ihn zu überreden aber nach einer kurzen Diskussion hatte sie es aufgegeben. Er wusste, dass jetzt die perfekte Möglichkeit war um aufzubrechen denn nach dem Abendessen würde er bis zur Ausgangssperre keine Sekunde mehr alleine sein. So wartete er bis alle anderen Löwen zum Abendessen gegangen waren bevor er in seinen Schlafsaal ging und alles zusammen packte. Ron legte er eine Nachricht aufs Bett, er würde spazieren gehen und wüsste noch nicht wann er wieder kommt. Sein Freund würde sich Sorgen machen aber er würde es akzeptieren. Morgen früh würde er sich dann eine Standpauke von Hermine anhören dürfen aber hey, alles hatte seinen Preis. Schnell warf er sich noch seinen Tarnumhang über und verließ sowohl Schlafsaal wie auch Gryffindorturm. Sein Weg führte ihn zum ehemals verbotenen Korridor im 3. Stock. Zwar war das Verbot seit seinem ersten Schuljahr aufgehoben aber noch immer kreisten unzählige Gerüchte darum und er war auch seitdem nicht mehr in Betrieb genommen. Die Klassenzimmer standen leer und hier kam so gut wie nie jemand lang, also war es der perfekte Ort. Er suchte sich ein Zimmer fast in der Mitte des Korridors, sah sich nochmal um und verschwand dann in dem Raum. Und jetzt hieß es warten denn vor Beginn der Ausgangssperre war es einfach zu gefährlich. Dann allerdings müsste er sofort anfangen, sonst würde es zu knapp werden. Die Stunden bis zur Ausgangssperre zogen sich wie zähflüssiger Honig dahin, Harry wäre am liebsten hin und her gelaufen aber er wollte keine unnötigen Geräusche machen also blieb er in seiner Ecke sitzen und wartete. Irgendwann erklang das erlösende Geräusch, der Gong, der den Schülern verkündete, dass sie in spätestens zehn Minuten in ihren Gemeinschaftsräumen sein sollten. Denn sonst würden sie Punktabzug und Strafarbeiten riskieren. Nun, das war Harry im Moment egal, er wartete die restlichen zehn Minuten ab bis der zweite Gong ertönte und die Ausgangssperre einläutete. Dann erst warf er den Tarnumhang ab und bereitete alles vor. Die Zubereitung des Trankes erwies sich als leichter als gedacht. Er hob grinsend eine Augenbraue als sich der Trank langsam rot verfärbte und zog eine Muggeluhr aus seiner Tasche. Jetzt musste er noch 30 Minuten warten und dann könnte er sich endlich verwandeln. Er hatte zwar nirgends finden können wie lange die Wirkung hält aber er ging einfach davon aus, dass es wie mit dem Animaguszauber war und eine Rückverwandlung mittels Willenskraft möglich war. Wenn nicht könnte er immer noch zu Professor Dumbledore gehen, er würde ihn auch in einer Tierform erkennen und er würde ihm helfen können. Es brauchte ja nur jemand den Rückverwandlungszauber auf ihn zu sprechen, bei Pettigrew hatte es schließlich auch funktioniert. Nein, in der Rückverwandlung sah Harry kein Problem, er war eher gespannt darauf in was für ein Tier er sich verwandeln würde. Ob er eher nach seinem Vater schlug? Oder ging es eher in die Richtung seines Paten? Wenn er ehrlich war, hätte er gerne Flügel. Selbstständig und ohne Hilfsmittel fliegen, den Wind unter den Flügeln spüren und mit der Strömung reisen, das musste ein ergreifendes Gefühl sein. Er schwelgte einen Moment in diesem Gedanken bevor er den Kopf schüttelte, egal in welches Tier er sich verwandelte, er würde in jeder Gestalt ihre Vorzüge finden. Doch dazu musste der Trank noch genau 27 Minuten abkühlen. Exakt 28 Minuten später hielt Harry eine volle Phiole in den Händen, das satte Rot zeigte ihm, dass der Trank anscheinend perfekt geworden war. Snape würde jetzt wahrscheinlich kurz schnauben und ihm dann trotzdem nur ein A geben, zu mehr würde sich das Ekelpaket nie hinreißen lassen. Harry zuckte kurz mit den Schultern, prostete sich dann selber zu und trank die Phiole in einem Rutsch aus. Der Trank schmeckte gar nicht mal so schlecht, ein bisschen nach Erdbeere aber nur geringfügig. Da war noch ein Hauch Vanille, alles in allem keine schlechte Mischung aber die erhoffte Verwandlung blieb aus. Als sich auch nach weiteren zehn Minuten keine Veränderung einstellte, sackte Harry enttäuscht zusammen. Was hatte er falsch gemacht? Noch immer schwer enttäuscht griff er nach dem Pergament und ging nochmal die genauen Schritte durch. Er hatte doch alles genau so gemacht wie es da stand, naja, soweit er es entziffern konnte. Wo also lag sein Fehler? Und warum war das Pergament plötzlich so blass? Harry blinzelte etwas überrascht erst auf das Pergament und dann auf seine Hand. Es dauerte dennoch ein paar Momente bis er glaubte, was er da sah denn seine Hand hatte jegliche Farbe verloren. Panisch griff er nach seinem Zauberstab und verstärkte den Lumos um an sich runter zusehen. Nicht nur seine Hand hatte jegliche Farbe verloren, auch seine Uniform sah er nur noch schwarz-weiß und erst als er einen zufälligen Blick in den Kessel warf, verstand er. Es lag weder an seiner Uniform, noch an seiner Hand sondern an seinen Augen, er sah nur noch schwarz-weiß. Seine Panik legte sich, scheinbar wirkte der Trank doch und das waren die ersten Auswirkungen. Etwas beruhigt setzte er sich wieder und sah sich seine Umgebung an, er hätte nie geglaubt, dass es so viele verschiedene Grautöne gab. Die nächste Veränderung kam schleichend aber genauso überraschend denn er vernahm plötzlich Schritte, aber sie klangen so völlig anders wie die normalen Schritte eines Menschen. Dennoch löschte er sofort den Lumos und versteckte sich in einer Ecke, den Tarnumhang über sich geworfen. Im Stillen dankte er den Hauselfen, dass sie diesen Raum genauso gründlich sauber machten wie den Rest Hogwarts. So gab es keinen Staub, in dem er verräterische Spuren hinterlassen hätte. Er lauschte, diese seltsamen Schritte schienen näher zu kommen und entfernten sich gleichzeitig. Er war verwirrt, vor allem weil jetzt immer mehr Geräusche hinzukamen. Was war das für ein Knarzen? Für ein Heulen? Immer mehr Geräusche schlugen auf ihn ein und er konnte keines davon zuordnen. Und sie wurden immer lauter. Verzweifelt hob er die Hände, wollte seine Ohren zuhalten um so wenigstens etwas an Ruhe zu bekommen doch er stockte mitten in seine Vorhaben. Ungeachtet der Tatsache, dass er erwischt werden konnte, rief er „Lumos.“ Sofort tauchte der Zauber seine Hände in weißes Licht und offenbarte, was bis eben noch in der Dunkelheit verborgen war. Seine Hände waren dünner geworden, kleiner, seine Finger verlängerten sich unter seinen geschockten Blicken während seine Daumen langsam schrumpften. Jetzt erst bemerkte er, dass sein ganzer Körper schrumpfte, immer schneller, er warf den Tarnumhang weg denn im Gegensatz zu den Verwandlungen von Sirius schien seine Kleidung sich nicht mit zu verwandeln. Immer verzweifelter versuchte er seine Kleidung irgendwie noch auszuziehen aber mit seinen veränderten Händen war das nicht mehr möglich. Seine Verzweiflung verwandelte sich langsam aber sicher in Panik denn er wurde immer kleiner. Warum hatte er niemanden hiervon erzählt? Was würde passieren wenn er sich in eine Maus verwandelt und diese grausige Katze ihn frisst? Trotz seiner Panik musste er schief grinsen, was für ein rühmliches Ende für den Junge-der-lebt. Er konnte es nicht aufhalten, immer mehr schrumpfte er während sein Körper sich veränderte. Seine Beine wurde noch kleiner als seine Arme, sie schienen förmlich zu verschwinden und als er die Arme heben wollte, spannte sich eine Art Haut zwischen seinen Armen und seinem Körper. Bei Merlin, in was verwandelte er sich hier nur? Es ging immer schneller, mittlerweile war sein Kopf auf der Höhe des Kessels und er schrumpfte weiter. Er zappelte nicht mehr, es brachte sowieso nichts also wartete er jetzt ab. Sein Herz schlug immer schneller, er spürte wie sich seine Atmung beschleunigte und doch nahm seine Panik langsam ab. Er verspürte keinen Schmerz, nur ein leichtes Ziehen als sich seine Knochen und Organe immer weiter verschoben. Er konnte also nur warten bis er sich fertig verwandelt hatte. Irgendwann war die Verwandlung scheinbar abgeschlossen, er befand sich im Inneren seiner Schulrobe und versuchte zu fluchen, leider kamen nur irgendwelche unidentifizierbaren Geräusche aus seinem Maul. Vor sich hin grummelnd versuchte Harry sich aus seinen eigenen Klamotten zu befreien, so weit kam es noch, dass er in der Schulrobe von Hogwarts erstickte. Er hatte nie bemerkt wie schwer der Stoff war, ok, er war auch noch nie darunter begraben gewesen und er war auch noch nie so winzig gewesen. Warum konnte er nicht größer sein? Er konnte höchstens so groß wie eine Hand sein, zumindest vermutete er dass denn er konnte ohne Probleme durch seinen eigenen Robenärmel krabbeln. Allerdings stellte sich das auch als gar nicht so leicht raus denn sein Körperbau schien völlig verschoben. Seine Finger waren extrem lang und eine Art Haut spannte sich zwischen den Fingern und seinen Beinen, er brauchte ein paar Anläufe um die richtige Koordination zu schaffen doch dann stellte er fest, dass er relativ schnell krabbeln konnte. Zumindest für ein kleines, handgroßes Etwas. Er wusste nicht wie viel Zeit vergangen war bis er es geschafft hatte sich aus seinen Klamotten raus zu kämpfen. Schließlich sackte er erschöpft auf seinem Umhang zusammen, und nun? Er sah sich um, das Zimmer wirkte riesig und vor allem sah er jetzt wirklich alles in schwarz-weiß, beleuchtet durch den Lumos, der noch immer an seiner Zauberstabspitze leuchtete. Er versuchte sich aufzurichten, musste aber feststellen, dass es nicht möglich war. Trotz mehrere Versuche schaffte er es nicht sich auf die Beine zu stellen. Gefrustet gab er auf und drehte den Kopf so weit er konnte um wenigstens mal einen Blick auf sich werfen zu können. Entweder es lag an seiner neuen Sichtweise oder er war einfach zu müde aber er konnte das Fell, die seltsamen Gliedmaßen und vor allem diese komischen Hautlappen keinem Tier zuordnen. Frustriert quietschte er auf und krabbelte auf seinen Zauberstab zu, er musste sich zurückverwandeln. Wenn er das Vorwort zu dem Trank richtig identifiziert hatte, konnte er sich nach der ersten Rückverwandlung willkürlich verwandeln. Dann hätte er immer noch genug Zeit um herauszufinden, was für ein Tier er war. Oder noch besser, er würde es Ron und Hermine vorführen und die könnten es ihm dann sagen. Er erreichte seinen Zauberstab und klammerte sich mit dem, was vorher mal seine Hände waren, fest. So wie es Sirius ihm erklärt hatte, konzentrierte sich Harry auf sein Inneres. Er stellte sich seinen Körper vor, seinen menschlichen Körper und wartete auf das Ziehen der Verwandlung. Sie blieb aus. Harry knurrte leise und konzentrierte sich stärker doch es änderte nichts an seiner Situation, er blieb in dem Tierkörper gefangen. Panik stieg wieder in ihm hoch, er umklammerte seinen Zauberstab stärker und versuchte es erneut. Mit dem gleichen Ergebnis wie vorher, er blieb ein Tier. Nachdem er es noch fast ein Dutzend Mal probiert hatte, ließ er den Zauberstab los. Seine Muskeln schmerzten, irgendwie hatte er das Gefühl, dass er sich völlig artuntypisch bewegte und dabei wusste er noch nicht einmal, was für eine Art er war. Etwas hilflos ließ er sich auf den Boden fallen, die Schmerzen nahmen ab während er sich umsah. Sein Blick blieb schließlich an der Tür hängen, die er vorsorglich einen Spalt offen gelassen hatte. So war es leichter herannahende Schritte zu hören und jetzt würde sich die Vorsicht auszahlen. Er musste jemanden finden, der ihm half, er musste zu Professor Dumbledore. Aber erst musste er noch etwas erledigen. Er konnte den Lumos nicht löschen aber er musste dafür sorgen, dass niemand durch den Lichtschein hierauf aufmerksam wurde und so krabbelte er zum Rand seines Umhangs. Er verbiss sich in dem Stoff und begann zu ziehen. Nicht zum ersten Mal verfluchte er es, dass er so winzig war denn es war eine Mordsanstrengung den Umhang zu bewegen. Er hechelte stark als er es endlich geschafft hatte den Umhang über seinen Zauberstab zu ziehen. Sein Herz raste förmlich und er fühlte sich als wäre er gerade aus einer Sauna gekommen. Wieso schwitzte er nicht? Gut, es gab Tiere, die nicht schwitzen konnten und scheinbar hatte er eines davon erwischt. Leise quietschend blieb er liegen bis sich seine Atmung wieder soweit beruhigt hatte, wie es wahrscheinlich normal war. Erst dann machte er sich auf den Weg zur Tür. Als Mensch waren es nur wenige Schritte gewesen doch jetzt schien ihm der Weg schier endlos weit. Unterwegs überlegte er wo er am besten hin krabbelte. Das Büro von Professor Dumbledore befand sich zwar nur ein Stockwerk über ihm aber irgendwie glaubte er nicht, dass er die Treppen rauf krabbeln konnte. Allerdings konnte er versuchen die Treppen runter zufallen, vorsichtig natürlich aber so würde er nach unten in die Große Halle kommen. Dort musste er einfach Hilfe finden und wenn er sich beeilte, könnte er sogar noch vor dem Frühstück dort sein. Er hatte keine Lust durch die Gänge zu krabbeln während die Schüler zum Frühstück gingen, ihn würde wahrscheinlich keiner bemerken und dann auf ihn drauf treten. Na, das wäre doch ein glorreiches Ende. Voldemort würde sich freuen wenn im nächsten Tagespropheten stand, „Bedauerlicher Unfall. Junge-der-lebt nach missglückten Verwandlungszauber von Erstklässler zertreten.“ Harry hielt kurz inne, schnaubte leise und krabbelte dann entschlossen weiter. Nein, so wollte er definitiv nicht enden. Blasse Sonnenstrahlen schienen durch die hohen Fenster, Harry fluchte leise vor sich hin denn er hatte gerade so den Verbotenen Korridor hinter sich gebracht und war jetzt schon völlig erledigt. Keuchend blieb er erst mal liegen, vor ihm erstreckte sich eine Treppe, die ihm vorkam wie ein unüberwindliches Hindernis. Die Stufen schienen so hoch wie ganze Häuser und das Ende der Treppe schien meilenweit entfernt. Er seufzte leise, krabbelte dann vorsichtig an die Kante und spähte hinunter. Er litt wirklich nicht unter Höhenangst aber das hier? Das war ihm eindeutig zu hoch, vor allem weil der Aufprall auf die Stufen wahrscheinlich sehr schmerzhaft war. Etwas resigniert sah er sich nochmal um bevor er sich umdrehte und mit den Beinen plötzlich über der Kante hing. Er zappelte noch einen Moment, rutschte dann weiter und hing schließlich nur noch an den Händen an der Kante. Zumindest das, was mal seine Hände waren denn nur noch sein Daumen schien da zu sein wo er hingehörte. Die restlichen Finger waren dünn, lang und mit dieser komischen Haut bespannt. Und der einzelne Daumen war nicht dafür geeignet um ihn an der glatten Kante zu halten, mit einem atemlosen Schrei fiel er und kam nach einer schier endlosen Zeit mit einem leisen Plumps auf. Es tat weh, er war sehr ungünstig auf seinem rechten Bein aufgekommen und jetzt tat es extrem weh. So wie er sein Glück kannte, war der Fuß gebrochen oder mindestens verstaucht. Wenn das so weiter ging, würde er keinen ganzen Knochen mehr im Leib haben wenn er den Fuß der Treppe erreicht hatte und dann wäre er gerade mal im zweiten Stock. Nein, so funktionierte sein Plan nicht. Sein Blick fiel nochmal auf seine Finger, er bewegte die Finger vorsichtig und spannte damit die Haut an. Ein Gedanke schlich sich in sein Hirn, er breitete die Finger aus und zuckte innerlich mit den Schultern. Wenn er schon nicht fliegen könnte, würden sie wenigstens die Wucht des Aufpralls nehmen. Entschlossen krabbelte er wieder zur Kante, breitete die seltsamen Flügel aus und rutschte irgendwie über den Rand. Sein Aufprall war härter als der Erste als er mit voller Wucht auf dem Bauch aufkam. Die Luft wurde ihm aus den Lungen gepresst und er quietschte schmerzerfüllt auf. Ok, so ging es also nicht. Vielleicht sollte er die Finger irgendwie bewegen. Harry schnaufte nochmal durch, er hoffte, dass er sich nichts ernsthaftes getan hatte und krabbelte erneut zur Kante. Er würde nicht aufgeben, er hatte noch nie aufgegeben und würde jetzt nicht damit anfangen. Diesmal rutschte er nicht von der Kante sondern bewegte die Finger hoch und runter, ganz wie als hätte er Flügel. Und tatsächlich, sein Körper hob fast sofort ab und schoss nach vorne. Er flog, er flog tatsächlich, er konnte es nicht glauben aber er flog wirklich. Glücksgefühle durchströmten ihn bis ihm etwas auffiel, die Wand kam mit erschreckender Geschwindigkeit näher. Panisch flatterte er mit den Flügeln, was dazu führte, dass er unkontrolliert in der Luft torkelte und dann auf den Fußboden zuschoss. Immer panischer bewegte er die Flügel, torkelte völlig hilflos durch die Luft und dennoch schaffte er es irgendwie die Treppe runter zufliegen. Wo war eigentlich die Gebrauchsanweisung für diesen Körper? Am Fuß der Treppe war sein Glück zu ende, er quietschte panisch auf und versuchte der Wand auszuweichen. Nun, bei dem Versuch blieb es auch, mit einem hässlichen Knacken prallte er gegen die Wand und rutschte hilflos daran hinunter. Den Aufprall auf den Boden bekam er gar nicht mehr mit, er musste bei dem unerwünschten Wandkontakt das Bewusstsein verloren haben denn als er wieder zu sich kam, war er nicht mal alleine im Korridor. Die lauten Stimmen der Schüler schmerzten in seinen Ohren und die Erschütterungen ihrer Schritte machten ihm Angst. Sie traten teilweise direkt neben ihm auf, er schrie laut auf als eine Erstklässler nicht nur neben sondern auf ihn trat, direkt auf den rechten Fuß. Das widerliche Knacken deutete daraufhin, dass weitere Knochen in seinem Körper gebrochen waren. Der Junge ging einfach weiter, er hatte ihn nicht mal bemerkt. Wimmernd versuchte er an den Rand zu krabbeln, wobei er allerdings einen Arm nach zog. Die Schmerzen waren unvorstellbar, schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen. Er kämpfte gegen eine weitere Bewusstlosigkeit, die Schüler würden ihn einfach zertrampeln. Irgendwie schaffte er es sich in den Schatten einer Statur zu schleppen, erschöpft sank er an der Wand zusammen und jetzt gab er sich der Bewusstlosigkeit hin, tiefe Dunkelheit umfing ihn. Erneute Schmerzen weckten ihn und eine ungewöhnliche Wärme, die vom Boden ausging. Er wollte sich bewegen doch der Schmerz ließ ihn sofort wieder stoppen. Warum war der Boden warm? Und so weich? Erst nach wenigen Momenten stellte er seinen Irrtum fest, er lag nicht mehr auf dem Boden, jemand hatte ihn hochgehoben. Jemand hatte ihn gefunden, er war gerettet. Er versuchte die Augen zu öffnen, er wollte wissen wer sein Retter oder seine Retterin war doch er sah nicht viel. Er schien in einer Art Höhle zu sein, die sich jetzt auch noch bewegte. Ihm wurde schlecht, kurz kam ihm der Gedanke ob er als Tier kotzen könnte als er eine Stimme hörte, „Albus, ich esse in meinen Gemächern.“ Die Antwort hörte er nicht mehr, er war vor Angst starr denn er kannte diese Stimme. Er würde sie unter Tausenden wiedererkennen. Er begann sich zu wehren, begann zu zappeln doch die Verletzungen und die Anstrengung hatten den kleinen Körper längst aufgebraucht. „Halt still, ich will dich nichts tun. Ich heile dich und dann kannst du wieder zu deinen Freunden“, schnarrte die Stimme leise. Harry quietschte leise, er wollte weg, weg von diesem Mann, den er fast genauso hasste wie Voldemort doch die langen Finger hielten ihn gefangen. „Du tust dir nur unnötig weh. Also lass es.“ Klar, als ob er es lassen würde. Harry zappelte noch stärker bis sich die Hand über ihm hob. Obwohl er keine Bestätigung brauchte, sah er jetzt, dass er sich in der Stimme nicht getäuscht hatte. Schwarze Augen sahen ihn an, die dünnen Lippen waren zu einem winzigen Lächeln verzogen bevor er missbilligend die Stirn runzelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)