In saecula saeculorum von demona1984 (in alle Ewigkeit) ================================================================================ Kapitel 28: Kapitel 28 ---------------------- Die nächsten zwei Wochen waren für Harry der Horror. Mitglieder des Ministeriums, der Minister und Unmengen an Reportern gaben sich sprichwörtlich die Klinke in die Hand. Jeder wollte mit ihm gesehen werden, jeder stellte dieselben Fragen, was hatte er vor? Wie sah sein Leben aus? Würde er Auror werden? Was würde aus Teddy werden? Wollte er den Junge adoptieren? Doch die meisten Fragen drehten sich um seine Verbindung mit Severus und wo sie am Anfang noch sehr vorsichtig und harmlos waren, wurden sie mit der Zeit immer unverschämter. „Sectumsempra!“ Der Fluch flog durch den Raum, der anvisierte Reporter konnte sich gerade noch so zur Seite werfen und so wurde nur sein Arm bis auf die Knochen aufgeschlitzt. Und nicht, wie von Severus gewollt, sein Brustkorb. Zauberstäbe wurden gezogen doch keiner wollte so wirklich gegen den sehr erbosten Severus vorgehen. Dieser kochte förmlich und der größte Teil der Anwesenden konnte es verstehen. „Severus, hör auf“, seufzte Harry leise. „Warum?“ „Weil Teddy und ich dich nicht in Askaban besuchen wollen“, sagte Harry. Knurrend und sichtlich widerwillig senkte Severus den Zauberstab, steckte ihn aber nicht weg. „Lebt er noch?“, wandte sich Harry an zwei Auroren, die neben dem Reporter knieten und ihn scheinbar versorgten. „Ja“, war die knappe Antwort. Auch die Auroren wollten nicht gegen sie kämpfen, Harry hatte schließlich Voldemort besiegt und auch Severus war als hervorragender Duellant bekannt. Und durch die Verbindung war er auch wesentlich stärker als früher und das wussten auch alle. Harry seufzte nochmal und wandte sich dann an die geschockten Reporter, „gut, dann ist die Frage ob wir unsere Verbindung wieder trennen wollen, beantwortet. Ich verbitte mir in Zukunft jegliche Fragen, die in diese Richtung gehen. Severus und ich sind diese Verbindung eingegangen um Voldemort zu besiegen und wir werden sie beibehalten weil wir viel mehr in dieser Verbindung gefunden haben als nur Macht und Magie. Und ja, Teddy Lupin wird bei uns leben bis sein Vater wieder aufwacht.“ „Sie sind der Pate von dem jungen Mr. Lupin. Professor Snape nicht“, warf ein Reporter ein. Jetzt lächelte Harry und meinte, „nun, das werden wir sehr schnell ändern aber das ist unsere Privatangelegenheit und hat hier nichts zu suchen. Ich denke für heute reicht es, wir gehen jetzt.“ Damit drehte sich Harry um, hakte sich bei Severus ein und zog ihn förmlich von den Reportern weg. Die Fragen, die ihnen hinterher gerufen wurden, ignorierten Beide. Doch weit kamen sie nicht, Severus blieb mitten im Schritt stehen und fragte, „wie werden wir das ändern?“ „Können wir das heute Abend besprechen? Bitte, Severus“, bat Harry. Sein Partner machte den Mund auf um zu widersprechen aber schließlich schloss er ihn, nickte und legte ihm einen Arm um die Schultern. „Lass uns Teddy holen.“ „Wer hat ihn heute eigentlich?“ „Longbottom und Nott.“ „Du lässt Teddy freiwillig bei Neville?“, fragte Harry überrascht. „Solange er keinen Trank braut, ist Teddy sicher. Außerdem ist Nott ja noch da, ich hoffe, dass da etwas mehr Hirn vorhanden ist“, gab Severus trocken zurück. Harry unterdrückte ein Lachen und sagte, „sie passen super auf ihn auf. Das weißt du auch denn sonst würdest du Teddy nicht zu ihnen bringen. Du magst sie.“ „Wohl kaum.“ „Natürlich, Severus“, lachte Harry. Murrend und leise vor sich hin fluchend betrat Severus sein Zelt und blieb mitten im Schritt stehen. Die Kissen waren verschwunden, ebenso die Liegedecke, wo es sich Harry und Teddy am Abend immer bequem machten. Stattdessen stand da ein Tisch und zwei Stühle vor dem Kamin, der, zusammen mit unzähligen, schwebenden Kerzen den Raum erhellte. „Harry?“ „Moment, geh dir Hände waschen und setz dich“, kam aus der Küche zurück. „Wo ist Teddy?“, rief Severus ohne der Aufforderung nach zu kommen. „Übernachtet bei Hermine und Blaise. Geh ins Bad.“ Stirnrunzelnd sah Severus nochmal über den Tisch, wo hatte Harry das Porzellangeschirr her? Und die fein geschliffenen Rotweingläser? Nun, er würde die Antwort heute noch bekommen also ging er ins Bad. Als er wieder kam, stellte Harry gerade zwei Teller auf den Tisch und bedeutete ihm dann, sich zu setzen. „Das muss einiges an Vorbereitung gekostet haben. Da hast du ja richtig Glück gehabt, dass mich Albus so lange beschäftigt hat“, schnarrte Severus während er sich setzte. „Naja, vielleicht habe ich meinem Glück ja etwas nachgeholfen“, gab Harry zurück. „Also hast du mir Albus auf den Hals gehetzt. Warum?“ „Weil ich dich überraschen wollte.“ „Das ist dir gelungen. Warum musste der arme Teddy ausziehen?“ „Nur für diese Nacht, ein ruhiger Abend bevor wir nach Australien gehen. Dort haben wir niemanden, der mal auf ihn aufpasst. Oder magst du nicht?“, fragte Harry. „Doch, es sieht köstlich aus. Setz dich“, forderte Severus ihn jetzt auf und nach einem herzlichen Guten Appetit begannen sie zu essen. Der vorzüglichen Suppe folgte ein, genauso köstlicher Hauptgang doch wirklich genießen konnte es Severus nicht denn er machte sich Sorgen um Harry. Sein Partner war den ganzen Abend über einsilbig, nervös und völlig zerstreut. Als er die Teller abräumte und etwas von Nachtisch murmelte, hielt ihn Severus fest und zog ihn kurzerhand auf seinen Schoss. „Der Nachtisch kann warten, was ist los mit dir?“, fragte er. „Nein, der Nachtisch kann nicht warten. Bitte Severus, das ist wichtig“, murmelte Harry leise. „Was kann daran so wichtig sein?“ „Bitte.“ Widerwillig ließ Severus ihn los, Harry schnappte sich die Teller und eilte in die Küche, zurück blieb ein sehr verwunderter Severus. Er wunderte sich immer stärker über Harry, vor allem, weil ihm doch bekannt sein müsste, dass er eigentlich nie Nachtisch aß. Er trank höchstens mal einen Kaffee aber mehr auch nicht, was also war daran so wichtig für Harry? Nun, er würde es gleich erfahren. Oder auch nicht denn Harry kam nicht wieder. Severus zauberte sich einen Tempus, sein Partner war bereits seit fünfzehn Minuten weg und kein Nachtisch dieser Welt konnte so lange dauern. Irgendetwas stimmte hier ganz eindeutig nicht. Er erhob sich seufzend und machte sich auf den Weg in die Küche, wenn Harry nicht zu ihm kam dann halt andersrum. Sein Eintreten wurde nicht bemerkt, Harry stand an der Küchenzeile, die Hände krampfhaft um die Kante geschlossen und starrte auf etwas vor ihm. Severus trat leise einen Schritt zu Seite um sehen zu können was den Blick von Harry so fesselte und erstarrte. Vor Harry lagen zwei schlichte, goldene Ringe. Jetzt machte sein Verhalten den Abend über absolut Sinn, er wollte ihm einen Heiratsantrag machen und traute sich nicht. Warum eigentlich? Hatte Severus jemals angedeutet, dass er ihn nicht heiraten wollte? Er konnte sich zumindest nicht an so was erinnern. Vor ihm seufzte Harry gerade sehr schwer, bewegte die Hand und strich mit einem Finger sanft über die Ringe. Langsam bildete sich ein sanftes Lächeln auf Severus´ Gesicht, er trat leise hinter Harry und schlang die Arme um ihn. Sein Partner zuckte panisch zusammen und wollte etwas sagen, Severus kam ihm zuvor, „die Antwort ist, Ja, ich will.“ Schweigen und dann sehr leise, „Wirklich?“ „Natürlich, sonst würde ich es nicht sagen. Vorausgesetzt die Ringe bedeuten, dass du mich heiraten willst“, sagte Severus. „Bedeuten sie.“ Severus streckte die rechte Hand aus, die Finger gespreizt und meinte, „dann hätte ich gerne meinen Verlobungsring.“ Mit einem leisen Lachen nahm Harry den Ring und steckte ihn an seinen rechten Ringfinger. Severus revanchierte sich sofort, drehte Harry aber dann zu sich um. „Dachtest du wirklich, dass ich Nein sage?“ „Keine Ahnung.“ „Dummkopf.“ „Ich weiß, heiratest du mich trotzdem?“, fragte Harry grinsend. „Nichts auf dieser Welt könnte mich davon abhalten. Allerdings wirst du dann Snape heißen.“ „Daran kann ich mich gewöhnen.“ „Das freut mich“, schnurrte Severus leise, „du weißt, wie man eine magische Hochzeit besiegelt?“ „Ja, weiß ich.“ „Bist du so weit?“ Harry lächelte ihn nur an, seine Antwort bestand daraus, dass er den Abstand zwischen ihnen überbrückte und ihn küsste. Severus schob jeden störenden Gedanken beiseite, drückte seinen jetzt Verlobten enger an sich und erwiderte den Kuss. Jetzt konnte ihr Leben richtig beginnen. „Wenn du nicht gleich still liegst, fluche ich dich fest“, drohte Severus doch er wusste, dass es keinen Sinn hatte. „Ich bin nervös“, gestand Harry, der sich seit fast einer Stunde in den Armen seines Partners hin und her warf. Dass er diesen damit natürlich wach hielt, war ihm nur am Rande bewusst. Severus seufzte leise, drehte Harry zu sich um und fragte, „warum?“ „Wie, warum? Na, ich muss es doch noch allen sagen“, sagte Harry, „ich bin verlobt, das müssen meine Freunde doch wissen. Ich weiß nicht wie sie reagieren werden.“ „Mal davon abgesehen, dass sie dir alle gratulieren werden, würde ihre Reaktion etwas ändern?“, fragte Severus ruhig. „Wie meinst du das?“ „Na, löst du die Verlobung wieder auf wenn deine Freunde etwas dagegen haben?“ Harry stutzte kurz, die Stimme seines Verlobten war sehr viel dunkler geworden und er wusste genau, was los war. Da kam wieder die Eifersucht durch auch wenn Severus sich anscheinend sehr zusammenriss. Er lächelte ihn schließlich an, verstärkte die Umarmung und sagte, „nichts und Niemand wird mich davon abhalten dich zu heiraten. Keine Macht der Welt wird das schaffen, du wirst mich nie wieder los, mein Mann.“ Statt einer Antwort küsste Severus ihn einfach. „Hat irgendjemand eine Ahnung warum wir hier sind?“, fragte Neville in die Runde. Von allen kam mehr oder weniger ein Kopfschütteln und Draco sagte, „vor allem ist unser Gastgeber zu spät.“ Sie saßen auf Kissen und Teppichen verteilt im Zelt von Harry und Severus und warteten seit einer geschlagenen halben Stunde darauf, dass einer der Beiden auftauchte. „Sind wir sicher, dass sie nicht da sind?“, fragte Hermine mit einem Blick auf den Vorhang, hinter dem eigentlich das Schlafzimmer sein müsste. „Du bist gerne eingeladen nachzusehen“, kam von Ron. Sie schüttelte schnell den Kopf und meinte, „nein, lieber nicht.“ „Es...“ Dracos Antwort wurde unterbrochen als sich die Zeltplane hob und Severus mit Teddy auf dem Arm eintrat. Noch bevor jemand etwas sagen konnte, runzelte er die Stirn und fragte, „wo ist Harry?“ „Das wäre unsere Frage an dich gewesen“, gab Draco zurück. „Der sollte eigentlich hier sein aber ich weiß wo er ist“, knurrte Severus. Er legte Teddy auf einer Decke neben Draco ab, ein Zauberstabwink ließ das magische Plüschtier daneben erwachen und schon beschäftigte sich der Bär mit Teddy. Keiner sagte etwas, keiner sprach ihn darauf an, dass sie sich auch um den Jungen kümmern konnten denn in den letzten zwei Wochen hatten sie gelernt mit Severus' Eigenheiten zu leben. Allen voran mit seiner Eifersucht, die sich mittlerweile auch auf Teddy bezog. „Ich hole ihn“, sagte Severus. Er warf noch einen prüfenden Blick auf Teddy bevor er hinter dem Vorhang zum Schlafzimmer verschwand. Kurze Zeit später kam Severus wieder, einen sich sträubenden Harry hinter sich herziehend. „Du wirst dich jetzt hinsetzen und es ihnen sagen“, knurrte Severus. Mit zwei Handgriffen wurde Harry auf ein Kissen gedrückt. „Was ist denn los?“, fragte Ron. Das „Nichts“, von Harry kam sehr schnell und führte zu einem bösartigen Knurren von Severus. „So, es ist also Nichts?“, knurrte Severus, der neben ihm stand, „das solltest du dir ganz schnell nochmal überlegen. Sonst könnte es wirklich gleich ein Nichts sein.“ Wie von der Tarantel gestochen sprang Harry auf und sagte, „nein!“ „Dann sag es ihnen endlich. Es sind deine Freunde“, fauchte Severus. Die Anwesenden sahen sich fragend an bis ein leises Quengeln ihre Aufmerksamkeit erregte. Teddy weinte leise, die schneidende Stimme von Severus machte ihm scheinbar Angst. Dieser warf Harry noch einen warnenden Blick zu, nahm dann den Jungen vorsichtig auf und sagte sichtlich beherrschte, „wir gehen ein Stück spazieren. Wenn ich wieder komme, hast du die Sache geklärt oder es ist wirklich nichts.“ Damit verließ er das Zelt. Zutiefst geschockt ließ sich Harry wieder auf sein Kissen fallen, er starrte einen Moment in die Luft bis sich eine Hand auf seinen Unterarm legte. Etwas überrascht sah er auf, Hermine lächelte ihn freundlich an. „Was ist los, Harry?“ „Genau. Was lässt Severus so ausrasten? Das hat er seit dem letzten Reporter nicht mehr getan“, warf Draco ein, „und bei dir hat er das noch nie gemacht.“ „Doch, ein Mal“, gestand Harry. „Worum geht es eigentlich? So schlimm kann es doch nicht sein“, murmelte Neville. „Es ist nicht schlimm.“ „Warum sagst du es uns dann nicht einfach?“, fragte Hermine. Harry sah erst sie und dann seine anderen Freunde etwas verzweifelt an bevor er tief durchatmete und dann zögernd die rechte Hand ausstreckte. Es dauerte einen Moment bis seine Freunde verstanden, bis ihnen der goldene Ring wirklich auffiel und sie ihn zuordnen konnten. Es folgte ein Quietschen und schon hatte Harry seine besten Freundin mit einem Lachen um den Hals hängen. Gefolgt von seinen Freunden, die alle aufgesprungen waren um ihm zu gratulieren. Harrys Fassungslosigkeit wurde von unbändiger Freude abgelöst. Severus spürte wie sich die Gefühle seines Partners veränderten und konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. „Als ob die Bande etwas dagegen hätte“, murmelte er. Teddy quietschte ihn fröhlich an und krabbelte dann einfach weg. Severus erhob sich nicht mal sondern beobachtete nur wie sein baldiges Patenkind gegen eine unsichtbare Mauer prallte und auf seinem Hosenboden landete. Er quengelte kurz, was Severus absolut unkommentiert ließ und als Teddy merkte, dass es keinen wirklich interessierte, drehte er sich rum und krabbelte in die andere Richtung. Schnell hatte er ein neues Ziel gefunden, ein Tannenzapfen fiel in seine Hände und landete kurz darauf zur Hälfte in seinem Mund. „Ihr solltet ihn öfters füttern, dann muss er keine Tannenzapfen essen“, ertönte eine Stimme. Severus sparte sich sowohl eine Antwort wie auch das Umdrehen, er rückte allerdings auf seinem Baumstamm ein Stück beiseite und gab damit wortlos sein Einverständnis, dass sein Besucher sich zu ihm setzte. Dieser Besucher zögerte, er konnte scheinbar nicht glauben, dass er ihn nicht gleich wieder wegschickte doch schließlich ließ er sich neben ihm nieder. Sie schwiegen eine Weile bevor er sagte, „Draco war in diesem Alter genauso. Alles musste probiert werden, außer seinem Essen, das hat er uns ins Gesicht gespuckt.“ „Dazu ist Teddy zu gut erzogen, er isst, was wir ihm geben“, gab Severus mit einem Schmunzeln zurück, „ok, den Kaffee hat er ausgespuckt.“ „Wieso gebt ihr einem sechs Monate altem Kind Kaffee?“, fragte Lucius überrascht. „Weil er gequengelt hat und sein Frühstück nicht wollte. Er wollte unbedingt von meinem Kaffee probieren also hat er einen Schluck bekommen, ihn wieder ausgespuckt und seitdem ist das Thema erledigt“, erklärte Severus. Mit einem Handwink hinderte er Teddy daran den Tannenzapfen ganz zu essen und ließ ihn zu sich schweben. Sofort begann Teddy zu weinen. „Das war nicht nett“, kommentierte Lucius während Severus den Zauberstab zog und den Tannenzapfen verwandelte. „Du bist wie Harry, warte doch erst mal ab bis du dir ein Urteil erlaubst“, knurrte Severus. Aus dem Tannenzapfen war eine kleine braune Kuh geworden, die er jetzt auf den Boden setzte. Sofort lief sie auf Teddy zu, der das Weinen einstellte und mit Begeisterung hinter der Kuh her krabbelte. Und als sie noch anfing zu muhen, war es um Teddy geschehen. Lucius starrte das Schauspiel eine Weile an und schüttelte dann den Kopf. „Hast du was an meiner Erziehung auszusetzen?“, schnarrte Severus ohne ihn anzusehen. Seit Beginn des Gespräches hatte er Teddy nicht aus den Augen gelassen. „Nein, ich frage mich nur, warum ich mich mit Draco so angestellt habe? Ich hätte ihn nie auf dem Waldboden rum krabbeln lassen, ich hätte zu viel Angst gehabt“, sagte Lucius, „ich war wohl ein verdammt schlechter Vater.“ „Nein, du warst jung und er war dein erstes Kind, da ist es normal, dass man vorsichtig ist“, gab Severus zurück. Er wurde überrascht angesehen und Severus grinste schief, „was?“ „Das hätte ich jetzt nicht erwartet.“ „Was hast du denn erwartet? Dass ich dir sage, dass du ein beschissener Vater bist? Nein, denn das bist du nicht. Du hast dein Kind groß gezogen und zu einem anständigen Mann gemacht, was willst du als Vater mehr machen? Lucius, auch wenn wir vielleicht keine Freunde mehr sind, sehe ich dennoch die Wahrheit“, sagte Severus. „Wir könnten wieder Freunde werden“, schlug Lucius leise vor. „Treibst du dich deswegen in einem Zeltlager vor einer zerstörten Zauberschule rum?“ „Ich habe es in Malfoy-Manor nicht mehr ausgehalten“, gestand Lucius. Severus nickte und sagte, „mein Beileid.“ „Danke.“ „Ich denke darüber nach es zu verkaufen.“ „Das wäre ein Fehler“, sagte Severus, „wenn du es verkaufst, wirst du sämtliche Erinnerungen an Narzissa auslöschen. Das hat sie nicht verdient.“ Lucius gab ein zustimmendes Geräusch von sich und beobachtete dann Teddy weiter, der immer noch mit der Kuh spielte. Diese sprang muhend um ihn herum während er versuchte danach zu greifen und immer wieder ins Leere griff. „Willst du ihm nicht helfen?“, fragte Lucius irgendwann. „Nein, warum?“ „Es könnte ihn irgendwann frustrieren.“ „Damit muss er leben.“ „Severus, er ist sechs Monate alt“, mahnte Lucius leise. „Damit ist er alt genug um zu verstehen, dass man nicht alles haben kann. Lucius, überlass mein zukünftiges Patenkind bitte mir“, knurrte Severus. Sein Gesprächspartner wollte etwas antworten, stutzte aber dann und fragte, „ist Lupin aufgewacht?“ „Nein, nicht dass ich wüsste.“ „Aber dann, … meinen Glückwunsch“, sagte Lucius und er klang durchweg aufrichtig dabei. Es dauerte einen Moment bis Severus antwortete, „Danke.“ Danach schwiegen sie wieder, Lucius wollte gerne die Freundschaft mit Severus wieder aufleben lassen aber er wusste auch, dass er keine Chance hatte wenn dieser nicht wollte. Wenn er ihn dann bedrängen würde, würde er schneller eine Zauberstabspitze am Hals haben als ihm lieb war. Er hatte nicht wirklich Lust sich mit Severus anzulegen denn er befürchtete, dass er dann nicht nur Severus sondern auch Harry gegenüber stehen würde. Das wollte er definitiv nicht. „Ich bin noch auf der Suche nach einem Trauzeugen“, sagte Severus tonlos als würde er über das Wetter reden. Lucius sah ihn überrascht an, der Blick aus den schwarzen Augen lag immer noch auf Teddy, der mittlerweile hinter der Kuh her krabbelte und sich dabei köstlich amüsierte. „Ist das dein Ernst?“, fragte er irgendwann. „Sonst würde ich es nicht sagen“, gab Severus zurück, immer noch ohne ihn anzusehen. Lucius schluckte kurz und meinte dann, „naja, bis du jemand Besseren findest, könnte ich ja dein Trauzeuge sein.“ „Klingt nicht schlecht“, sagte Severus, „ich denke, dass ich dann nicht weiter nach einem Anderen suche.“ „Das klingt noch besser“, sagte Lucius. Jetzt wandte ihm Severus zum ersten Mal den Kopf zu, er sagte aber nichts aber sein Blick sagte alles. Es war noch lange nicht alles gut zwischen ihnen aber Severus gab ihm eine zweite Chance und das war alles, was für Lucius zählte. Schnell wandte sich Severus Teddy wieder zu, der langsam das Interesse an der Kuh verlor und jetzt leise quengelte. „Was hat er?“ „Hunger, vermute ich“, sagte Severus. Lucius schwieg, er konnte sich nur extrem schwer vorstellen, dass Severus den Jungen füttern würde aber er wurde überrascht als Severus sich erhob und den Jungen holte. Gleichzeitig erschien neben Lucius ein Fläschchen, welches Severus auch sofort nahm und dem Jungen gab. „Gebt ihr ihm nur die Flasche?“, fragte Lucius neugierig. „Nein. Er bekommt auch andere Dinge aber dabei macht er immer eine furchtbare Sauerei und die brauch ich hier nicht“, erklärte Severus während Teddy glücklich seine Milch trank. „Verständlich.“ „Außerdem isst er bei Harry besser“, gab Severus kurz darauf zu. „Hm, Draco hatte in dem Alter auch seine Vorlieben, er hat bei mir besser gegessen als bei Narzissa. Dafür durfte ich ihm keine Geschichten vorlesen“, sagte Lucius schmunzelnd. Severus sah ihn kurz an, grinste und meinte dann, „im Gegensatz zu meinen Schülern scheint Teddy meine Stimme zu mögen.“ „Du hast ja auch eine schöne Stimme“, erklang plötzlich hinter ihnen. Während sich Lucius umdrehte um Harry zu begrüßen, sagte Severus, „das sehen auch nur Teddy und du so.“ „Reicht doch“, grinste Harry. „Was führt dich her?“ „Teddys Fläschchen ist aus der Küche verschwunden und da wollte ich mal nachschauen was ihr so treibt“, erklärte Harry während er näher kam und hinter Severus stehen blieb. Er spürte allerdings, dass sich sein Partner noch nicht wirklich beruhigt hatte. „Darf ich dir auch gratulieren?“, fragte Lucius. „Zu was?“ „Zu eurer Verlobung?“ „Natürlich darfst du“, lächelte Harry. „Dann alles Gute. Hast du schon einen Trauzeugen?“, fragte Lucius. „Trauzeugin. Hermine erweist mir die Ehre.“ „Ich hätte eher auf den jungen Weasley getippt“, warf Severus ein. „Ich hatte beschlossen, dass derjenige Trauzeuge wird, der mir als Erster gratuliert und das war Hermine.“ „Wisst ihr schon wo und wann ihr feiern wollt?“, fragte Lucius weiter, „und wollt ihr Reporter zulassen?“ „Nein“, kam sofort von Severus und Harry fragte grinsend, „zu was von allen?“ Severus schwieg eine Weile bevor er antwortete, „Eigentlich zu allem. Wir wissen weder wo noch wann wir heiraten wollen und es werden definitiv keine Reporter zugelassen.“ „Ich hätte da einen sehr großen Garten, der sich hervorragend für so ein Ereignis eignen würde. Zudem habe ich sehr viele Gästezimmer, falls jemand übernachten möchte und die Abwehrzauber meines Manors sind sehr stark und könnten noch verstärkt werden“, erklärte Lucius vorsichtig. Harry strahlte ihn sofort an während Severus sich immer noch mit Teddy beschäftigte, der mittlerweile fertig getrunken hatte und jetzt aufrecht auf seinem Schoß saß. „Haben wir nicht etwas vergessen?“, schnarrte Severus und kurz darauf entfleuchte dem Kind ein leises Rülpsen. „Geht doch, so, jetzt kannst du weiter machen was du magst“, sagte Severus. Er beschwor eine dicke Decke herbei, die er vor sich legte und Teddy drauf setzte. „Soll er wirklich gleich weiter spielen?“, fragte Lucius überrascht. Draco war nach dem Essen immer sehr müde gewesen und hatte normalerweise erst mal ein kleines Schläfchen gehalten. Dass er sofort weiter gespielt hatte, war sehr selten gewesen und deswegen hatten sie ihn immer gleich in sein Bett gelegt. Es war Harry, der antwortete während er vorsichtig die Arme um Severus' Hals legte, „das ist ihm überlassen. Auf der Decke schläft er normalerweise und wenn er schlafen will, legt er sich einfach hin. Wenn er nicht schlafen will, krabbelt er einfach runter.“ „So einfach?“ „Ja, wie sonst?“ „Habt ihr keine Angst, dass er sich überanstrengt? Woher habt ihr diese Erziehungstipps? Ihr habt Beide keine Kinder und auch nicht wirklich Erfahrung mit Kleinkindern“, sagte Lucius. Er beobachtete wie Teddy scheinbar überlegte und sich dann einfach hinlegte, allerdings quengelte er noch etwas. „Du hast seinen Wolf vergessen“, mahnte Harry grinsend. Lucius sah wie sich Severus' Gesicht verzog bevor er knurrte, „ich hoffe, dass er das Ding endlich vergisst.“ „Wohl kaum, er kennt es seit seiner Geburt. Also?“ Mit einem Knurren schwang Severus erneut den Zauberstab und ein großer Plüschwolf erschien neben Teddy. Der quietschte vergnügt auf, krallte sich in das Tier und schloss die Augen, er war schnell eingeschlafen. Severus legte noch eine Stillezauber über das Kind denn er hatte nicht vor ihn aufzuheben und damit zu wecken, er würde hier sitzen bleiben bis Teddy von selbst aufwachte. Harry war es, der auf Lucius' Fragen antwortete, „nein, wir haben keine Angst, dass er sich überanstrengt. Er wird schon merken wenn es zu viel wird und zur Not können wir jederzeit eingreifen. Richtig, wir haben keine Erfahrung aber Molly hat schon einige Kinder groß gezogen und vor allem bei den Zwillingen musste sie viel ändern um ihnen Herr zu werden.“ Lucius sah ihn einen Moment überrascht an, grinste aber dann und meinte, „kann ich mir bildlich vorstellen. Zurück zu eurer Hochzeit...“ „Nicht jetzt“, unterbrach ihn Severus sofort, „wir besprechen das Thema in den nächsten Tagen. Lucius, lass uns ein bisschen Zeit.“ „Natürlich. Ich bin dann mal weg“, sagte Lucius schnell. Er erhob sich und nickte ihnen nochmal zu bevor er schleunigst verschwand, er erkannte eine Verabschiedung wenn er eine hörte. „Das war nicht nett“, murmelte Harry. „Mir egal“, gab Severus zurück. Er ergriff Harrys Hand und zog ihn neben sich. „Bist du mir noch böse?“, fragte Harry leise. Er lehnte an Severus, den Kopf an seiner Schulter und die Finger der rechten Hände miteinander verwoben. „Nein.“ „Das ist sehr aufschlussreich.“ „Wenn du nochmal unsere Beziehung leugnest, bist du wieder Single“, knurrte Severus. Harry schluckte leicht, sagte aber nichts sondern drückte nur ihre verschränkten Hände an seine Brust. „Wie haben sie reagiert?“, fragte Severus irgendwann. „Sie überlegen Hochzeitsgeschenke“, kicherte Harry. „Warum hast du dich dann so angestellt?“ „Tut mir leid.“ „Das war nicht meine Frage.“ Harry zuckte mit den Schultern und meinte, „ich weiß es nicht. Ich glaube, die Reporter haben mich extrem verunsichert. Ihre ganze Fragerei wegen unserer Bindung und dem Ganzen drum herum. Ich war einfach unsicher wie meine Freunde reagieren.“ „Ich hätte dir schon vorher sagen können, dass sie sich freuen werden. Sie sind deine Freunde und nach dem anfänglichen Schock wegen unserer Bindung haben sie sich daran gewöhnt“, sagte Severus, der jetzt den anderen Arm um Harry legte und ihn enger an sich zog. „Hey, sie mögen dich aber du machst es ihnen auch nicht leicht.“ „Wieso?“ „Du könntest ihnen endlich mal das Du anbieten“, maulte Harry leise. „Wohl kaum. Harry, es sind deine Freunde, nicht meine und das werden sie auch nicht. Ich bin nicht der Typ, der viele Freunde hat und das werde ich auch nicht. Lucius ist so eine Art Freund für mich aber mehr auch nicht“, sagte Severus, was ihm ein etwas resignierendes Seufzen einbrachte. „Du, Severus?“ „Ja?“ „Wie geht es jetzt weiter?“, fragte Harry. „Was genau meinst du?“ Harry seufzte nochmal, löste sich dann mehr oder weniger von ihm und setzte sich so, dass er ihn ansehen konnte. Sein Blick wurde ruhig und fragend erwidert. Harry zögerte noch einen Moment, deutete dann aber in das Lager hinter ihnen. Noch lebten fast alle in dem Zeltlager, welches man vor Hogwarts aufgebaut hatte. Aber langsam zog es die Menschen wieder in ihr eigentliches Zuhause. „Wir können nicht ewig in einem Zelt leben und für Teddy ist es auch nicht unbedingt die passende Umgebung. Wie geht es jetzt weiter mit uns? Wo wollen wir wohnen? Wann wollen wir heiraten? Willst du wirklich nach Australien?“, fragte Harry. „Ich habe schon Kontakt zu einem Makler in Australien aufgenommen, er ist bereits auf der Suche nach einem passenden Objekt. Bis dahin haben wir die Wahl zwischen dem Zelt, einem Gästezimmer in Malfoy-Manor oder dem Grimmauldplatz. Da ich davon ausgehe, dass du deine Freunde bei der Hochzeit dabei haben willst, sollten wir wohl vor unserer Abreise nach Australien hier heiraten. Lucius und Mrs. Granger sollten sich schnellstmöglich zusammen setzen und die Hochzeit planen“, erklärte Severus ruhig. Er wurde mir riesigen Augen angesehen. „Du hast das alles schon geplant!“ „Natürlich, es geht immerhin um unser Leben. Wieso sollte ich das also nicht planen?“, fragte Severus mit schlecht verborgenem Grinsen. „Du hast es nicht für nötig gehalten mir etwas davon zu sagen?“, fragte Harry. „Du lagst ewig im Koma, hattest danach genug Probleme mit deinem Heiratsantrag und nach unserer Verlobung mit deinen sinnlosen Gedanken. Wann hätte ich dir von den Zukunftsplänen erzählen sollen?“, war die Gegenfrage. „Aber du hast das alles ohne mich entschieden.“ „Noch habe ich gar nichts entschieden sondern es sind alles Vorschläge. Wenn dir etwas davon nicht gefällt, ändern wir es.“ „Was ist mit dem Makler in Australien?“ „Ich verstehe nicht.“ „Was ist wenn mir die Objekte nicht gefallen, die er auf deine Vorstellungen hin ausgesucht hat?“, fragte Harry. Mittlerweile klang er wirklich enttäuscht, er hatte sich immer gewünscht, dass sie ihre Zukunft gemeinsam gestalteten. „Wenn dir keines der Objekte gefällt, muss er weiter suchen oder wir schalten einen weiteren Makler. Harry, wo liegt dein Problem? Es ist nichts entschieden, ich habe nur ein paar Dinge angeleiert“, sagte Severus, „die endgültige Entscheidung treffen wir selbstverständlich gemeinsam. Aber ich dachte eigentlich, dass die Sache mit Australien beschlossene Sache ist.“ „Ist es ja auch aber ich hätte gerne ein Wort mitgeredet.“ „Wirst du doch. Harry, wir sehen uns die Häuser zusammen an und wenn es nicht hundert prozentig passt, nehmen wir es nicht, ganz einfach. Wenn dir auch nur ein Detail nicht gefällt, suchen wir weiter aber wann wolltest du denn anfangen zu suchen? Es wird für den Makler schwer genug etwas Passendes zu finden“, sagte Severus grinsend. „Nach deinen Vorstellungen?“ „Ja.“ „Armer Makler“, grinste Harry. „Bestimmt, du kannst ihm ja dein Beileid ausdrücken wenn wir uns die ersten Häuser ansehen.“ „Was ist mit dem Rest?“ „Da habe ich dich doch jetzt gefragt, wo willst du denn wohnen? Grimmauldplatz?“ „Ich weiß nicht, da erinnert mich alles an Sirius. Außerdem ist er nicht hergerichtet und dieses dunkle Loch ist nicht wirklich die richtige Umgebung für Teddy“, sagte Harry nachdenklich, „wir könnten so lange im Zelt wohnen.“ „Mein Rücken“, seufzte Severus sofort. „Och, du armer, alter Mann. Gut, dann bleibt Malfoy-Manor. Glaubst du wirklich, dass Lucius uns alle Drei aufnimmt?“ „Ja, wird er. Wir könnten heute noch umziehen.“ „Wann wollen wir heiraten?“, fragte Harry jetzt. „Hast du dich mal mit jemanden unterhalten, der dir den Ablauf einer magischen Hochzeit erklärt?“, war die Gegenfrage. „Ähm, nein?“ „Gut, dann mach ich das. Auf einer magischen Hochzeit teilen sich die Brautleute einen Trank, der mit dem Blut der Brautleute gebraut werden muss. Die Herstellung dauert zwei Monate, also ist unser frühster Termin Ende November, Anfang Dezember. Bis dahin müssten deine Freunde auch alle ihre Hochzeitsgeschenke haben und der Makler hat bestimmt auch schon was. Du weißt aber schon, wie die Hochzeit besiegelt wird?“, fragte Severus. „Das weiß ich, Draco hat mich oft genug damit aufgezogen. Ich würde gerne bis dahin warten“, gestand Harry leise. „Wieso? Vor ein paar Wochen wolltest du noch unbedingt Sex haben und jetzt willst du warten?“ Harry wurde rot und murmelte etwas, was Severus allerdings selbst mit seinem verbesserten Gehör nicht verstand. „Nochmal bitte, ich habe kein Wort verstanden.“ „Draco hat mir von einer Tradition erzählt, die Glück bringen soll.“ „Aha, und welche?“, fragte Severus wirklich interessiert. Sein Verlobter druckste etwas rum und murmelte schließlich, „es soll Glück bringen wenn man als Jungfrau in die Ehe geht. Da ich mir sehr viel Glück für unsere Ehe wünsche, naja, da würde ich gerne warten.“ Severus schwieg eine Weile und sagte dann, „wir können gerne warten aber du wirst verzeihen wenn die Tatsache der Jungfräulichkeit nicht auf mich zutrifft. Dafür sind wir ein paar Jahre zu spät dran.“ Harry blinzelte kurz und lachte dann, „es sei dir verziehen.“ „Sehr nett. Ich werde unserem Glück einfach mit dem Zauberstab nachhelfen.“ „Es wird niemand verflucht“, mahnte Harry lachend. „Schade“, grinste Severus bevor er wieder ernst wurde, „was hältst du vom fünfzehnten Dezember als Hochzeitstermin?“ „Ist ein Datum wie jedes Andere also perfekt.“ „Dann sagen wir Lucius und Mrs. Granger Bescheid, die können sich mit den Vorbereitungen rum schlagen“, sagte Severus. „Du willst den Trank nicht selber brauen?“ „Nein. Ich will die nächsten zwei Monate meine Ruhe haben und meine Zeit mit meiner Familie verbringen. Der Trank ist sehr aufwendig und braucht viel Pflege, darauf habe ich momentan absolut keine Lust. Dafür gibt es ausgebildete Tränkemeister im Ministerium, da müssen wir nur Blutproben abgeben und die machen den Trank für uns“, erklärte Severus, „die restlichen Vorbereitungen überlassen wir unseren Trauzeugen und schon haben wir die Zeit für uns.“ „Du willst wirklich den Anderen alles überlassen?“, fragte Harry skeptisch. „Natürlich, dafür sind Trauzeugen schließlich da. Sie arbeiten alles aus, legen uns den Vorschlag dann vor und wenn sie ganz, ganz viel Glück haben, akzeptieren wir. Wenn nicht, dürfen sie von vorne anfangen“, grinste Severus. Harry lachte und kuschelte sich wieder an ihn, den Blick auf Teddy gerichtet. „Wann willst du Lucius und Hermine Bescheid sagen?“ „Wenn der Kleine aufgewacht ist.“ „Und bis dahin?“ Statt einer Antwort schlang Severus einen Arm um ihn und hauchte ihm einen Kuss auf die Schläfe, „So lange bleiben wir einfach hier sitzen.“ „Das ist eine sehr gute Idee.“ „Ist mir bewusst.“ Harry grinste, schloss aber dann die Augen und versuchte sich zu entspannen. Zwei Wochen später waren sie wirklich in Malfoy-Manor eingezogen, Lucius hatte ihnen gleich mehrere, miteinander verbundene Gästezimmer zur Verfügung gestellt. Zudem hatte Teddy jetzt ein eigenes Zimmer, Draco hatte seine kompletten Babysachen für den Jungen gespendet und damit besaß Teddy jetzt fast mehr Sachen als Harry und Severus. Mit ihnen zusammen war auch Draco wieder im heimatlichen Manor eingezogen und machte Harry die Trennung von seinen Freunde damit etwas leichter. Denn nach der langen Zeit im Zeltlager, wo sie alle so eng beisammen gelebt hatten, kam sich Harry jetzt fast einsam vor. Doch es hätte ihm nichts gebracht im Lager zu bleiben denn mit ihm und Severus zusammen, waren alle wieder in ihr eigentliches Zuhause gezogen. Wobei sich Ron vorläufig dagegen entschieden hatte bei seinem Freund zu wohnen, er war nach Hause gegangen um für seine Familie da zu sein. Der Verlust von Arthur und Fred hatte ein tiefes Loch in seine Familie gerissen und das musste erst einmal verarbeitet werden. Harry war oft bei Molly zu Besuch gewesen, meistens mit und wegen Teddy und Molly war froh über jede Ablenkung gewesen. Und Harry war froh über jeden Tipp gewesen denn weder Severus noch er hatten Ahnung von Kleinkindern und mit Lucius' Meinung war er öfters nicht einverstanden. Das musste er auch nicht denn sie hatten Lucius kurzerhand zum Opa erklärt und damit galten für ihn ganz andere Regeln und so war Harry froh, dass sie jetzt einen perfekte Babysitter hatten. Der allerdings an diesem Abend auch keine Zeit hatte und so hatte Harry Teddy zu Molly gebracht und tauchte gerade wieder in Malfoy-Manor auf. „Wieso bist du noch nicht fertig?“, fragte Harry, kaum, dass er den Kamin verlassen hatte und seinen Partner noch immer im gleichen Sessel vorfand, wo er ihn zurück gelassen hatte. „Ich geh da nicht hin“, knurrte Severus. Harry seufzte, sie führten diese Diskussion schon seit einer Woche, seit der Brief des Ministeriums gekommen war und ihnen den Termin für die Verleihung des Merlin-Orden mitgeteilt hatte. „Doch, wirst du. Du wirst dich jetzt umziehen und dann werden wir gemeinsam ins Ministerium flohen. Ich werde definitiv nicht alleine zu dieser Veranstaltung gehen und mich den Geiern zum Fraß vorwerfen“, sagte Harry. Severus knurrte leise, zog ihn dann auf seinen Schoß und sagte, „dann bleiben wir Beide hier und machen uns einen gemütlichen Abend vor dem Kamin.“ „Nein, wir gehen ins Ministerium.“ „Warum?“ „Weil sie uns den Merlin-Orden verleihen wollen und da werden wir erscheinen und wir wollen auch noch eine Sache bekannt geben“, seufzte Harry während er sich eng an seinen Partner kuschelte. „Willst du das wirklich? Dann muss Lucius die Abwehrzauber doch noch verstärken. Warum wollen wir nicht still und heimlich heiraten?“, fragte Severus, „deine Freunde wissen alle Bescheid und haben auch schon alle zugesagt, zu kommen. Warum willst du es öffentlich machen?“ „Weil ich meine Ruhe haben will.“ „Das widerspricht sich.“ „Nein, Severus, tut es nicht. Ich will mich nicht jedes Mal, wenn ich in die Öffentlichkeit gehe, rechtfertigen müssen ob ich die Verbindung nun auflöse. Ich will nicht ständig Briefe bekommen, wo mir erklärt wird wie ich die Verbindung am Besten wieder lösen kann, zusammen mit einem gleichzeitigen Heiratsantrag. Ich will nicht auf der Straße von jedem zweiten Kerl angemacht werden weil er sich Chancen ausrechnet. Die Menschen sehen unsere Verbindung als notwendiges Übel an und ich will ihnen beweisen, dass sie das nicht ist. Ich will öffentlich machen, dass ich dich heiraten will weil ich dich liebe und dass da mehr ist als nur eine Notwendigkeit. Außerdem kann ich sonst nicht deinen Nachnamen annehmen“, sagte Harry gegen seine Brust. Er sah den überraschten Gesichtsausdruck seines Partners nicht, er spürte allerdings kurz darauf wie sein Kinn angehoben wurde und sich weiche Lippen auf seine legten. Mit einem Seufzen erwiderte er den Kuss während seine Augen zufielen. Lucius war überrascht als er die Eingangshalle betrat und sich Harry und Severus gegenüber sah. Er hatte nicht wirklich daran geglaubt, dass Harry seinen Partner überredet bekam. „Spar dir jeden Kommentar“, knurrte Severus ihn sofort an. Lucius versuchte sein Grinsen zu unterdrücken und deutete stattdessen auf den Kamin, „wir sollten los.“ „Sollten wir. Müssen wir auch?“, fragte Severus. Harry schenkte ihm ein zuckersüßes Lächeln während er sich bei ihm einhakte und zum Kamin zog. „Also ja“, knurrte Severus leise, wehrte sich aber nicht und schnell standen sie in den grünen Flammen. „Ministerium“, sagte Harry und schon waren sie verschwunden. Lucius grinste jetzt wirklich breit und folgte ihnen. „Ich möchte dich daran erinnern, dass du niemanden verfluchen darfst“, sagte Harry ernst. „Ja, ich weiß“, knurrte Severus. „Dann halte dich bitte auch daran und guck nicht so böse.“ „Ich gucke immer so.“ „Genau das meint er ja“, kam von Lucius. Er wurde leise angeknurrt bevor sich Severus umwandte und Harry in die Richtung der Fahrstühle zog. Sie mussten in den obersten Stock, direkt unter der Erdoberfläche, zum Büro des Ministers. Dort würde die offizielle Verleihung des Ordens stattfinden, mit anschließender Pressekonferenz. Harry seufzte leise, er hatte die ungute Befürchtung, dass der Tag doch nicht so ruhig verlaufen würde wie er sich das vorstellte. Ein Blick auf seinen Partner zeigte ihm, dass diese Befürchtung gar nicht so unwahrscheinlich war. Er seufzte nochmal und bereitete sich innerlich darauf vor so viel Schadensbegrenzung wie möglich zu betreiben. Er hoffte, dass Lucius ihm helfen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)