Deine erfundene Frau von horo_koi (Dramione) ================================================================================ Kapitel 2: Das erste aufeinander treffen ---------------------------------------- Nachdem sie endlich ihr Büro verlassen konnte, machte sich Hermione sofort auf den Weg zu ihrem Sohn, den sie seit sie wieder im Ministerium arbeitet bei Ginny und Harry lassen konnte. Die beiden passten wunderbar auf den Kleinen auf, fast schon so als wäre es ihr eigenes Kind. Umso erstaunlicher war, dass die beiden noch nicht einmal Pläne in diese Richtung schmiedeten. Dies verwunderte allerdings nicht nur Hermione selbst, sondern auch alle anderen Verwandten und Freunde. Als sie Ginny einmal darauf ansprach, bekam sie als Antwort, dass sie beide einfach nicht dafür bereit wären und sie derzeit sowieso ganz andere Pläne hätten. Was diese allerdings sein sollten, verrieten sie auch niemandem. Kaum hatte sie einen Schritt vor das Ministerium gesetzt, apparierte sie auch schon. Wie jedes Mal wurde ihr etwas mulmig und sie schloss fest die Augen. Doch als sie sie wieder öffnete, sah sie auf das kleine Reihenhaus, welches Harry von Sirius vererbt bekommen hatte. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie sich daran erinnerte, wie oft sie schon Nächte lang in diesem Haus gesessen und gelesen oder gelacht hatte. An diesem Haus hingen schon so viele Erinnerungen für jeden von ihnen, dass Harry es einfach nicht nicht übers Herz brachte, sich davon zu trennen. Außerdem gab es da auch keinen Grund zu, immerhin bot es genügend Platz für Familie und Freunde. Mit zielsicheren Schritten gelangte sie zu der großen schweren Tür. Langsam hob sie ihre Hand und atmete noch ein weiteres Mal tief ein, bevor sie das laute Klopfen ertönen ließ, welches sie jedes Mal von neuem ankündigte. Am nächsten Tag, so hatte sie es sich schon genau überlegt, würde sie ihren Sohn mit zur Arbeit nehmen. Es war viel zu umständlich, wenn sie mit Draco Malfoy erst zu Harry apparieren würde, um den Kleinen abzuholen. Zudem würde Draco ja eh nicht davon begeistert sein. Es nagte eh an seinem Ego, dass er sich in eine Situation gebracht hatte, die er nur mit ihrer Hilfe meistern konnte. Hermione wurde allerdings aus ihren Gedanken gerissen, als ein kleiner, quietschvergnügnter Junge laut „Mama!“ schrie und sich in ihre Arme stürzte. Lachend sank sie auf die Knie und hob ihren kleinen Sohn auf ihre Arme. „Hey, mein Kleiner. Wo hast du denn Onkel Harry und Tante Ginny gelassen?“ Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf die Züge des kleinen Jungen, während er sie ansah. „Wir haben verstecke gespielt, weißt du. Und Tante Ginny hat aus Versehen Onkel Harry im Keller eingesperrt“, gluckste der Kleine munter vor sich hin. Überrascht aber lachend sah sie ihn an und ging kopfschüttelnd mit ihm durch die geöffnete Tür. Drinnen angekommen zog sie sich erstmals die Schuhe von den Füßen, ehe sie sich auf die Suche nach ihren zwei besten Freunden machte. „Ginny? Harry? Wo seid ihr? Scorpius hat mir die Tür geöffnet, ihr solltet raus kommen.“ Stirnrunzelnd sah sie sich um, bis sie Ginnys Stimme aus der Küche vernahm. „Ich bin hier, Hermione! Harry ist vor ein paar Minuten gegangen, es kam eine dringende Eule. Kommt und setzt euch, ich mach uns etwas zu Essen.“ „Ja! Essen“ , freute sich der Kleine in ihren Armen und dennoch ließ er seine Mutter nicht los. Ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Hey. Danke ich bin echt hungrig.“ „Hast du wieder nicht gegessen?“ Schuldbewusst wand sie ihren Blick von ihrer besten Freundin ab und strich ihrem Sohn durch die Haare. Dieser schmiegte sich gleich wieder an sie und schloss die Augen. „Nein. Ich hatte keine Zeit. Ich hatte zu viel, das ich nachholen musste. Du glaubst es nicht, aber es ist wirklich alles liegen geblieben, während ich mit Scorpius im Urlaub war. Das musste ich wirklich alles aufholen und als ob das nicht schlimm genug wäre, hatte ich auch noch wirklich liebreizenden Besuch.“ Ihre Stimme hatte während des Redens unüberhörbar einen genervten Ton angenommen. Als sie ihren Blick von ihrem Sohn wieder abwandte, der sich eingekuschelt an sie drückte, traf sie Ginnys fragenden Blick. „Malfoy. Er kam in mein Büro. Und diesmal, du glaubst es nicht, nicht um mich lediglich zu schikanieren, sondern mit einer Bitte.“ „Was? Im Ernst? War er schon mal im St. Mungos? Nachdem, was er gemacht hat, kommt er an und stellt eine Bitte an dich?“ Schmunzelnd nickte Hermione, doch schnell verflog das gute Gefühl wieder und sie sah Ginny in die Augen. „Das habe ich ihn auch gefragt. Er meinte, es ginge ihm gut oder so.“ „Und was wollte er?“ Ein Seufzen war zu vernehmen, ehe sie die nächsten Worte ruhig und bedacht aussprach. „Er will, dass ich seine Ex-Frau spiele, von der er sich gerade scheiden lässt.“ „Er will was?“ Wütend blinzelte Hermione ihre Freundin an, die gerade geschrien hatte, als wollte sie, dass selbst Harry sie im ganzen Haus hören könnte, wenn er nur da gewesen wäre. „Schrei nicht so! Scorpius ist gerade erst eingeschlafen.“ Vorsichtig hob sie ihren kleinen Liebling etwas an, um ihn besser im Arm halten zu können. „Also... er will, dass ich seine Ex-Frau spiele.“ „Du hast doch hoffentlich nein gesagt?“ Ein Grinsen schlich sich auf die Züge Hermiones, die ihren Sohn sanft im Arm wiegte. „Ja. Anfangs. Allerdings hat er mich so genervt, dass ich dann doch ja gesagt hab. Ginny meine Nerven lagen blank. Ich hatte keine Lust, mit ihm lange zu diskutieren.“ Ginny schüttelte nur ungläubig den Kopf, während sie das Wasser aufsetzte und die Kartoffeln zum Kochen brachte. „Und nun? Wie stellst du dir das vor? Hermione, ich kann mich nicht auch noch nach deiner Arbeit um Scorpius kümmern.“ „Das brauchst du nicht“, fiel ihr Hermione leise ins Wort „Ich werde Scorpius mitnehmen. Ich habe ihm gesagt, dass ich einen Sohn habe und er muss sich wohl oder übel damit arrangieren, ob er es will oder nicht. Deswegen werde ich ihn auch morgen mit ins Büro nehmen. So brauchen wir nicht erst hier her apparieren und ihn holen. Außerdem muss ich eh einen Weg finden, ihn nicht immer bei euch zu lassen.“ Verwundert sah Ginny sie an. „Du hast es ihm gesagt?“ Der Unglaube schwang in ihren Worten mit. „Nein. Er weiß nur, dass ich einen Sohn habe. Mehr nicht. Er dachte Scorpius ist ein Weasley und hat gleich etwas Panik bekommen, wie er denn einen rothaarigen Jungen als sein Kind ausgeben solle. Du kannst dir ja vorstellen, wie ich reagiert hatte.“ Ein Nicken folgte, bevor sie noch weitersprachen und Ginny ihr von dem Tag mit Scorpius berichtete. Als das Essen soweit fertig war, weckte sie ihren kleinen Sohn und gemeinsam aßen sie zu Abend. Nachdem sie noch einige Zeit zusammen saßen, verabschiedete sich Hermione von Ginny und apparierte mit Scorpius in den Armen nach Hause. Am nächsten Tag saß sie mit ihrem Sohn im Arm auf dem Stuhl an ihrem Schreibtisch und sprach leise mit ihm. „Also... wenn er jetzt rein kommt, weißt du, dass du zu ihm Daddy sagen musst, ja? Aber nur, wenn wir so tun, dass wir eine Familie sind. Du weißt ja. Und sprich ihn am besten nicht an, wenn er dich nichts fragt. Ich will nicht, dass er laut dir gegenüber wird.“ Ein Nicken mit einem kleinen strahlenden Lächeln folgte und ließ sie schmunzeln. Auch wenn er gerade mal vier Jahre alt war, verstand er alles, das man ihm sagte. Es war erstaunlich, wie klug dieser kleine Junge schon war. Während sie lächelnd über seinen Rücken strich und ihre Wange an seine Stirn legte, öffnete sich die Tür und ein leicht verwirrter Draco Malfoy betrat ihr Büro. „Noch nie etwas von Klopfen gehört?“, fragte sie augenblicklich abschätzig. Ihr Blick blieb selbst dann noch ruhig, als er seine Augenbrauen zusammen zog und sie kritisch musterte. „Ich sehe schon. Es besteht mehr als nur ein wenig Bedarf daran, shoppen zu gehen. Du siehst aus wie aus der Gosse gekrabbelt, Granger.“ Ein wütendes Funkeln schlich sich in ihre Augen. Doch bevor sie etwas sagen konnte, rutschte ihr Sohn von ihrem Schoß und stellte sich mit verschränkten Armen und wütend zusammen gezogenen Augenbrauen vor Draco. „Meine Mama kommt nicht aus der Gosse, du Spinner! Du hast doch keine Ahnung! Meine Mama ist die Beste!“ „Scorpius!“ Schnell stellte sie sich auf ihre Füße und lief zu ihm. „Du sollst doch nicht so reden!“, ermahnte sie ihn und kniete sich neben ihn. „Aber...“ „Kein aber. Ich habe dir gesagt, wie er ist. Du sollst es einfach ignorieren, okay? Sei schön lieb und stell dich erst einmal richtig vor.“ Langsam stellte sie sich wieder auf und sah Draco vor sich an. „Malfoy, das ist Scorpius Granger. Scorpius, das ist Draco Malfoy. Dein vorübergehender Daddy.“ Der Kleine musterte den größeren einen Moment, ehe er sich beleidigt wegdrehte. „Ich mag ihn nicht“, murmelte er beleidigt. Ein Grinsen breitete sich auf ihren Lippen aus. „Das beruht auf Gegenseitigkeit, mein Junge“, schnarrte der junge Malfoy und zog augenblicklich den scharfen Blick seines Gegenübers auf sich. „Malfoy! Rede nicht so mit ihm!“, knurrte sie leise und zog ihren Sohn wieder an sich. „Lass es uns lieber endlich hinter uns bringen. Ach übrigens...wir werden auch noch Essen gehen. Auf deine Kosten!“ Ungläubig sah er sie an. Er hasste Hermione Granger. Und das schon immer. Außer in dieser einen Nacht. Und dort schob er es auf den vielen Alkohol, den er konsumiert hatte. „Gut. Los“, knurrte er nur und packte den Arm Hermiones, um sie mit sich zu ziehen. Dass Scorpius Schwierigkeiten hatte, mitzuhalten, interessierte ihn überhaupt nicht. Überhaupt machte das alles keinen Sinn für ihn. Wütend von seinem Verhalten, wie er sich ihr und Scorpius gegenüber verhielt, entriss sie ihm ihren Arm. „Tu das nie wieder, Malfoy! Mich so vor meinem Kind zu behandeln, ist das Allerletzte!“ Sachte griff sie nach der Hand ihres Sohnes, der zu ihr gekommen war. „Alles gut, mein Schatz. Dein Papi hier, ist einfach nur schlecht drauf, weil er Lügen erzählt und Mami ihn retten muss.“ Sie lächelte ihn an und ignorierte Draco dabei, bis dieser sie ansprach. „Sag mal, Granger. Es ist ja ganz liebreizend zu sehen, dass das Balg kein Weasley ist und du dich nicht darauf herab gelassen hast, mit dem Wiesel ein Kind zu zeugen. Aber kannst du mir mal erklären, wie ich erklären soll, dass das Kind, das wir zusammen haben sollen, schwarze Haare hat?“ Fassungslos sah sie ihn an. Er ignorierte ihre Worte einfach eiskalt. Wie sehr sie ihn doch hasste, jetzt wo sie feststellte, dass er noch immer kein deut besser war als zu Hogwarts Zeiten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)