Deine erfundene Frau von horo_koi (Dramione) ================================================================================ Kapitel 35: Ein Wort zu viel. ----------------------------- „Malfoy!? Was bei Merlins nicht vorhandener Unterhose tust du hier?“, fauchte sie den Blonden an, welcher sich gelassen von ihrer Coach erhob und sie mit hochgezogener Augenbraue musterte. „Und wo ist Narcissa? Hat sie dich etwa mit Scorpius allein gelassen? Verflucht nochmal du hast getrunken! Du kannst doch nicht mit Alkoholfahne hier her kommen und auf ein kleines Kind aufpassen? Überhaupt, bist du in die Wohnung appariert, oder hast du geklingelt? Sag mir jetzt nicht, du hast geklingelt, denn Gnade dir Voldemort in der Hölle, wenn du sich angetrunken auf der Straße vor meiner Wohnung hast sehen lassen!“, wetterte sie ihn an, schüttelte ihren Kopf in Unglaube. Das hatte er nicht getan... Hatte er doch nicht oder? Ohhh, sie würde ihn umbringen, wenn er das getan hatte. „Reg dich ab Granger,..“, durchbrach er ihre Gedanken zischend. „Wenn du weiter so herum schreist, dann wirst du ihn nur unnötig wecken. Jetzt krieg dich mal wieder ein Granger! Ich hab zwar getrunken, aber gerade scheine ich nüchterner zu sein als du und wäre somit ein besserer Aufpasser als du.“, knurrte er ihr entgegen, stahl ihr einen Moment die Worte und ließ sie stumm da stehen. „Was?“, keuchte sie nur fragend, bevor sich Wut in ihr sammelte. Was sollte das? Was hatte er in ihrer Wohnung zu suchen? Sie hatte ihn nicht dorthin bestellt. „Ich frage dich noch einmal Malfoy, was hast du hier zu suchen?“ „Du hast mich eingeladen Granger, schon vergessen? Ich sollte mich doch an mein Versprechen meinem Sohn gegenüber halten.“, grinste er sie frech an. Ohhh wie sie ihn doch hasste. In genau diesen Momenten hasste sie ihn wirklich, wo sie ihn doch sonst eigentlich eher liebte. Wütend stapfe sie unzählig ungesagter Worte in ihre Küche, war es leid über ihn nachzudenken. Hatte sie nicht eigentlich auch einen Plan gehabt? Einen Plan in dem er Eifersüchtig werden sollte weil er sie und Rabastan gesehen hat? Unweigerlich drängte sich ihr die Frage auf, was dabei schief gelaufen war. Irgendwas musste es ja gewesen sein, doch was? Auf ihren Daumennagel herum kauend ließ sie sich nachdenklich gegen die Arbeitsplatte fallen, die auf ihren Küchenmöbeln angebracht war. Irgendwas musste einfach schief gelaufen sein. Hatte er vielleicht gesehen, dass sie sich nicht wirklich geküsst hatten? War er deswegen dort, um sie damit aufzuziehen, weil er es lustig fand, wie sie versuchte ihn Eifersüchtig zu machen? Hatte er sie durchschaut? Eigentlich glaubte sie es eher weniger. Er war schon im Restaurant damals eifersüchtig geworden, als sie Rabastan nur begrüßt hatte. Es sei denn... natürlich! Er war sich seiner Sache bei ihr zu sicher, weil sie ihm gesagt hatte, dass sie ihn liebte. Daran hatte sie natürlich nicht gedacht. Das hätte sie bedenken müssen, sie wusste doch das er wusste, dass sie nie so flatterhaft mit ihren Gefühlen war. Und schon gar nicht, wenn sie ihn über solch einen Zeitraum hinweg geliebt hatte. Kopf schüttelnd stieß sie sich wieder von ihrer Arbeitsplatte ab und holte sich aus einem der Schränke ein Glas, welches sie mit kaltem Wasser füllte und sich einen Moment an ihren erhitzten Kopf hielt. „Was ist los Granger? War wohl doch zu viel Alkohol was?“, feixte der Blonde hinter ihr, den sie bei ihren ganzen Überlegungen vollkommen vergessen hatte. Genervt stöhnte sie auf und ließ das Glas in ihrer Hand zu ihren Lippen sinken. „Das hättest du wohl gern was?“, nuschelte sie gegen eben jenes Glas, bevor sie einen tiefen Schluck der kühlen Flüssigkeit zu sich nahm und das Glas auf die Arbeitsfläche stellte. Sich zu ihm umdrehend musterte sie ihn eingehend. Er war definitiv nicht bei sich zuhause gewesen, bevor er hier aufgetaucht war. Seine Kleidung war noch immer dieselbe wie in der Bar und sein Hemd saß lockerer, war zum Teil aus seiner Hose gezogen und eine Krawatte trug er gar nicht mehr. Scheinbar fühlte er sich wohl genug in ihrer Wohnung um so herumzulaufen, denn sonst achtete er jederzeit auf sein ordentliches Erscheinungsbild. Eine Augenbraue hochziehend betrachtete sie seine lockere Haltung und seinen recht entspannten Gesichtsausdruck. „Also Malfoy? Was willst du wirklich hier? Du wirst dich wohl kaum von meinen Worten so beeinflusst gefühlt haben, dass du ein schlechtes Gewissen bekommen hast und sofort nach deinen Sohn sehen musstest. Hast du deiner Mutter eine Szene gemacht in seinem alkoholisierten Zustand?“, riet sie ins Blaue herein. „Wieso sollte ich?“, fragte er sie jedoch nur mit zusammen gekniffenen Augen. „Ach ich weiß nicht... Vielleicht weil du deine Mutter dafür rügen wolltest, dass sie dir all die Jahre nicht gesagt hat, dass du einen Sohn hast?“, fragte sie ihn mit einem scharfen Unterton in der Stimme. Sie wusste, dass er versuchte mit ihr Katz und Maus zu spielen, doch da würde sie nicht mitmachen. So leicht würde er sie nicht in die Falle locken. „Also?“, fragte sie erneut, als er nicht gedachte ihr zu Antworten. „Granger, Granger.. Hältst du mich wirklich für so dämlich meine Mutter in einer fremden Wohnung anzuschreien, wo zudem ein Kind anwesend ist? Ich denke der kleine hat schon genug mitbekommen, wenn man bedenkt, dass er sehen musste wie der beste Freund seiner Mutter eben dieser Schmerzen zufügt, sodass sie heulend im Bett liegt?“, fauchte er ihr entgegen und auch, wenn sie es ungern zugab, er hatte recht. Es wäre wirklich nicht klug von ihm gewesen das zu tun und sie wusste, dass er sich solche Sachen aufhob für spätere Konflikte, in denen er irgendwas erreichen wollte, um es der Person vorzuhalten. „Also, was willst du dann hier?“ Es nervte sie, dass er ihr nicht einfach antwortete. „Ich wollte meinem Sohn gute Nacht sagen.“, begann er zu grinsen, doch sie merkte das es nicht stimmte... Zumindest nicht gänzlich. Irgendwas war dort in seinem Verhalten, dass sie nicht deuten konnte, das er ihr verschwieg. Skeptisch zog sie ihre Augenbrauen zusammen und musterte jede seiner Bewegungen kritisch. Ein Malfoy war schon immer berechenbar und vor allem war er nicht zu durchschauen, wenn er es drauf anlegte. Das hatte sie auch schon das ein ums andere Mal bei Narcissa erleben müssen. „Und weiter?“ Vorsicht schwang in ihrer Stimme mit, während sie ihn nicht aus den Augen ließ. Langsam bewegte er sich auf sie zu, das Grinsen noch immer auf seinen Lippen und mit leuchtenden Augen wie ein Adler, der seine Beute mit Vorfreude beobachtete, bevor er sich im Sturzflug darauf stürzte. Unwillkürlich wollte sie vor ihm zurück weichen, doch die Arbeitsplatte in ihrem Rücken hinderte sie daran, weswegen sie versuchte so gelassen wie möglich vor ihm stehen zu bleiben. Ihren Kopf in den Nacken legend betrachtete sie seine feinen Züge, welche sich langsam schalkhaft verzogen, während er so nah wie möglich vor ihr stehen blieb. Sie wagte es nicht, etwas zu sagen, wusste einfach nicht was sie hätte sagen können. Er spielte mit ihr und das nicht zu knapp und dabei machte sie einen entscheidenden Fehler... Sie ließ es zu! Sich innerlich verfluchend ließ sie für einen kurzen Moment ihre abwehrende Haltung fallen und lud ihn regelrecht dazu ein sie nach seinen Regeln spielen zu lassen. „Sieh an, sieh an die kleine Miss Granger hatte heute also ein Date gehabt ja? Hattest du Spaß, dich an den Hals eines der schlimmsten Todesser zu werfen? An den Hals desjenigen, der euch damals zu Tode gefoltert hätte, wenn er nur die Chance dazu bekommen hätte? War es schön an seinen Lippen zu hängen wie ein pubertierender Teenager, der sich gerade bewusst wurde, wie gut Küssen sich anfühlte, sodass er immer mehr wollte? Oder besser noch wie eine Nutte in zu kurzem Outfit, die sich für ihre Dienste bezahlen lässt und sich einen Scheiß um ihren Ruf schert trotz Kind daheim, einfach weil sie das Geld braucht und dafür selbst dem dunklen Lord einen geblasen hätte?“, knurrte er ihr von Wort zu Wort ungehaltener werdend entgegen, ließ ihren Atem stocken und ihn für wenige Sekunden geschockt ansehen, bevor ein lauter knall die Stille des Hauses durchbrach. Krachend landete ihre Hand in seinem Gesicht, hinterließ einen rot glühenden Abdruck auf seiner Wange und ließ ihn benommen einige Schritte zurück taumelnd. Tränen der Wut sammelten sich in ihren Augen, während sie ihn dabei beobachten konnte wie seine Mimik sich in Sekundenschnelle wechselte. Sein wütender Gesichtsausdruck den er bei seinen Worten noch getragen hatte war einem überraschten Blick gewichen, als er realisierte, was sie getan hatte. Seine Hand hob sich zu seiner Wange und sie wusste, sie hatte ihn viel zu harmlos erwischt. Niemand, wirklich absolut niemand hatte sie als eine Nutte zu bezeichnen die sich Männern für Gold näherte. Unweigerlich fragte sie sich, ob er schon immer dieses widerliche Arschloch gewesen war, dass jetzt vor ihr stand und ob sie es nur nie bemerkt hatte, weil sie so verliebt in ihn gewesen war. Eine rosarote Brille getragen hatte. Nach Worten ringend starrte sie ihn einfach nur an, wusste nicht was sie ihm als Erstes an den Kopf werfen sollte, oder ob sie ihn am besten gleich für seine Wortwahl ihr Gegenüber aus dem Haus hexen sollte. „Wage. Es. Nie. Wieder. Mich. So. Zu. Bezeichnen, Malfoy!“, fauchte sie ihm schließlich entgegen, betonte dabei jedes einzelne noch so kleine Wort mit einer Wut, die sie nicht beschreiben konnte. Langsam verstand sie den Hass, den Ronald dem Blonden schon vor Jahren entgegen gebracht hatte. Ihre Hände zitterten vor Wut und auch, von dem heftigen Aufprall auf seine Wange. „Raus. Verschwinde und wage es dir nicht, so schnell noch einmal wieder zu kommen!“, schrie sie ihn schließlich an, verlor die Kontrolle, die sie sonst in solchen Momenten über sich hatte. Mit diesen Worten war er zu weit gegangen. Normalerweise ließ sie jegliche Beleidigungen an sich abperlen, doch das was er dort gesagt hatte, hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. „Verschwinde endlich!“, schrie sie ihn nachdrücklich an, hoffte inständig, dass Narcissa den Schutzzauber über das Zimmer ihres Sohnes gesprochen hatte, sodass dieser nichts von der Auseinandersetzung mitbekam. „Granger ich...“, begann er, wollte sich scheinbar erklären, da er erst in diesem Moment wachgerüttelt schien, aus seiner Starre erwacht, die eingesetzt hatte, als sie ihn geschlagen hatte. Wieder einmal. „Nichts Granger! Nichts du! Verschwinde Malfoy! Verschwinde aus meinem Leben, denn mit diesen Worten hast du dir jegliches Recht darauf verwirkt hier zu sein! Verschwinde und komm Nie. Wieder!“, fuhr sie ihn noch einmal nachdrücklicher an. Zerknirscht hatte er sie angesehen, seine Arme schwach an seinen Seiten hängen lassen, bevor sein Gesichtsausdruck sich wieder verschloss und er sie wütend an funkelte. „So leicht wirst du mich nicht mehr los Granger, wir haben ein Kind zusammen und ich werde notfalls mein Recht einklagen Scorpius zu sehen!“, knurrte er ihr entgegen, ballte seinerseits seine Hände zu Fäusten und schlug schließlich auf den Tisch, der neben ihm stand. „Ich weiß, was du für Rechte hast Malfoy, aber wenn du ihn sehen willst, dann kläre das mit Narcissa, denn ich will dich nie wiedersehen! Also verschwinde endlich, oder muss ich noch nachhelfen?“, fuhr sie ihn mit erneuter Wut an, die sich in ihr breit machte. Wie durchtrieben konnte man eigentlich sein? Erst wollte er sie nicht in seinem Leben und dann auf einmal war er der Meinung ein Vater sein zu wollen, sich in ihr Leben zu drängen? Sie war sich sicher, wenn Scorpius das alles mitbekommen hätte, dann würde er damit klar kommen, wenn seine Mutter seinen Vater nicht um sich haben wollte. Dann würde er es schweren Herzens für sie ertragen, einzig um sie zu schützen. Seine Mutter. Doch das konnte sie ihm nicht antun, egal wie sehr der Blonde sie auch noch verletzen mochte, sie würde ihrem Sohn nicht den Vater nehmen. „Nicht nötig Granger, ich kenne den Weg raus.“, knurrte er ihr entgegen, bevor er in ihr Wohnzimmer lief und von dort aus disapparierte. Schnellen Schrittes war sie ihm ins Wohnzimmer gefolgt, hatte sich neben der Tür zur Küche an der Wand abgestützt und beobachtete ihn dabei, wie er verschwand und sie allein zurück ließ. Mit zittrigen Händen holte sie ihren Zauberstab aus der Halterung an ihrem Oberschenkel und schwang ihn mit ein paar gemurmelten Worten. Die Appariersperre war wieder aufrecht und niemals mehr würde er einfach in ihre Wohnung apparieren können. Erleichterung durchflutete sie, als die Erkenntnis zu ihr durch drang, dass er verschwunden war. Sie konnte ja mit vielem umgehen... mit zig Beleidigungen kam sie zurecht, doch nicht mit dem, was er ihr vorwarf, wo er sie doch eigentlich kannte. Fassungslosigkeit ersetzte die Erleichterung, machte sich in ihr breit und ließ sie schließlich an der Wand hinab sinken, an der sie sich abgestützt hatte und ließ sie auf dem kalten Boden sitzen bleiben. Nur langsam spürte sie, wie die ersten Tränen ihre Wangen benetzten und sie am ganzen Körper erzittern ließ. Ihr Zauberstab rollte ihr langsam aus der Hand, war sie einfach zu schwach, um ihn weiterhin festzuhalten. So hatte das alles nicht laufen sollen. War sie denn selber Schuld an seinen Worten? Hatte er recht und sie hatte sich wirklich wie eine billige Prostituierte benommen? Zweifel kamen in ihr auf, ob sie den Plan nicht hätte von Anfang an verwerfen sollen, doch er klang so schlüssig! Millionen Frauen gingen nach so einem drei Punkte Plan vor, wenn sie einen bestimmten Mann für sich gewinnen wollten. Warum lief es dann gerade bei ihr so sehr aus dem Ruder? „Mama?“ Erschrocken fuhr sie zusammen, als sie ihren Sohn nicht weit von sich hörte. „Scorpius! Du bist ja wach mein Engel. Haben Mama und Papa dich geweckt mein Spatz?“, fragte sie ihn liebevoll, bemühte sich die Tränen von ihren Wangen verschwinden zu lassen und reichte ihm ihre Hand, sodass er zu ihr gelaufen kam und sich auf ihren Schoß setzte und sich gleich an sie schmiegte. „Papa hat dir wehgetan oder?“, fragte er leise und in diesem Moment war ihre Hoffnung dahin, dass er nichts mitbekommen hatte. „Mama und Papa hatten nur wieder einen Streit, aber keine Sorge mein Schatz. Papa wird dich dennoch besuchen kommen und sicherlich auch etwas mit dir unternehmen.“, lächelte sie ihm tapfer entgegen, während sie zu ihm hinab sah und zärtlich über seine Wange strich. „Warum streitet ihr euch immer?“, fragte er leise, verstand zum Glück scheinbar nicht, worüber sie sich gestritten hatten. „Ich weiß es nicht mein Schatz, aber komm.. lass uns nicht darüber nachdenken, du bist doch sicher noch müde. Lass uns lieber wieder ins Bett krabbeln und schlafen. Morgen besuchen wir dann deine andere Oma, die die Mama sonst immer nur allein besucht hatte, okay?“ Lächelnd betrachtete sie ihren Sohn, dessen Gesichtszüge sie viel zu sehr an den Blonden erinnerten. „Ich darf mit?“, fragte er überrascht, denn bisher hatte sie ihre Mutter immer nur allein und viel zu selben besucht. „Ja, ab jetzt darfst du immer mit mein Engel. Und nun komm, lass uns ins Bett gehen.“, lächelte sie während sie ihn von sich hob und neben sich stellte, sodass sie selbst aufstehen und ihren Zauberstab entgegen nehmen konnte, den er ihr schon reichte. „Darf ich heute bei dir schlafen Mama?“, fragte er noch so kindlich, dass sie vergaß, wie erwachsen er manchmal für sein alter reden konnte. „Natürlich darfst du. Nun komm, ab ins Bett.“, antwortete sie ihm leise lachend, bevor sie ihn an die Hand nahm und mit ihm nach oben ging. Noch einmal warf sie einen Blick zurück ins Wohnzimmer, bevor sie ihren Kopf schüttelte und verdrängte, was passiert war. Von nun an würde sie ihm aus den Weg gehen, so gut es ging, jedoch genau darauf achten, dass es Scorpius nicht schaden würde. Er wollte seinen Sohn kennen lernen? Das würde sie ihm ermöglichen, doch ohne ihn noch ein einziges Mal in ihre nähe zu lassen. Der Plan war gescheitert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)