Der Kampf um die Digiwelt (Spin-Off) von FudoKajimoto (Lost in another World) ================================================================================ Kapitel 2: Aufruf zur Rebellion ------------------------------- Nur eine Stunde später war Christian wieder in der realen Welt und hatte sich mit Thomas in ihre privaten und geheimen Gemächer zurückgezogen, wo er seinen Freund in seinen Plan einweihte. Auch Black Leomon war bei dem Gespräch zugegen, während Devimon vor der Tür Wache hielt. Christian wollte nicht, dass irgendjemand hier von diesem Plan Wind bekam. "Das hast du doch nicht wirklich vor", meinte Thomas besorgt, während er den Bericht von Christian verdaute. Und die Situation war alles andere als gut. Sie hatten aktuell keine Chance, an Commandramon heranzukommen. Sie hatten keinen Zugriff auf die Stadt des ewigen Anfangs, denn soweit Devimon ihnen berichtet hatte, würde die Stadt erst wieder zu leben beginnen, wenn die Digiwelt wiedergeboren wurde. Und sie hatten keine Chance, in ihre eigene Welt zurückzukehren, da sie zwar den Weg gefunden hatten, mithilfe des Buches, das Vamdemon ihnen gezeigt hatte, doch nicht genug Macht, um diesen Weg zu öffnen. Die Dunkelheit war in dieser Welt zwar mächtig, doch selbst mit der Macht, die sie selbst besaßen, reichte es noch nicht aus. "Siehst du eine andere Möglichkeit?", fragte Christian deutlich genervt, während er bereits begonnen hatte, eine Liste aufzustellen, was sie alles brauchen würden. Thomas schwieg einige Zeit, doch schließlich schüttelte er den Kopf. "Wenn die Macht der Dunkelheit, die sich dann im Strudel sammeln wird, so stark ist wie die, die du bereits kontrollierst, dann sollte es für unseren Plan ausreichen!" Christian nickte, denn auch er war auf dieses Ergebnis gekommen. "Was müssen wir alles besorgen, um diese Rebellion zu starten?" Als Antwort reichte Christian ihm einfach die Liste. Thomas laß sie sich aufmerksam durch. "Wappen und Digivice ist klar. Auch dass wir herausfinden müssen, wo die Digiritter sich genau aufhalten und wo ihre Partnerdigimon sind. Aber warum meinst du, dass ich die Digiritter unterstützen muss?", meinte er schließlich. Christian grinste leicht. "Wir wissen zwar, was damals geschehen ist, aber nicht, wie es hier ablaufen wird. Die Meister der Dunkelheit sind stärker, es gibt weniger Digimon, die den Digirittern in ihrem Kampf helfen können oder wollen, und sie haben noch nicht die Fähigkeit, das Megalevel zu erreichen. Ohne uns haben sie keine Chance gegen die Meister der Dunkelheit und wenn sie die nicht besiegen, wird Apocalymon nicht erscheinen und die Welt kann nicht wiedergeboren werden." "Das Megalevel erreichten die Digiritter ja erst im Kampf gegen Malomyotismon. Aber ich glaube nicht, dass dieses Digimon in dieser Welt entstehen wird. Dafür ist zu viel Zeit vergangen", meinte Thomas ruhig, während er aus einem der Fenster blickte. "Also wird es das beste sein. Doch wir müssen es ihnen ermöglichen, auf das Megalevel zu kommen, damit sie glauben, es aus eigener Kraft geschafft zu haben", fuhr er fort. Christian nickte und erhob sich. "Ich werde mir einen Laptop besorgen und schauen, ob ich ein Programm entwickeln kann, mit dem ich ihnen das Megalevel auch so ermöglichen kann. Schließlich reden wir bei der Digiwelt eigentlich nur von Daten. Und du weißt, was wir mit Daten alles anstellen können." Beide lachten leise, bevor Christian ihr Quartier verließ. Er hatte eine längere Reise vor sich, denn hier in der Stadt würde er wohl keinen Laptop finden, der seinen Standards entsprach. Thomas erhob sich ebenfalls und begab sich in Begleitung seines Partners zu Vamdemon. Er hatte vier Punkte ihrer Liste abzuarbeiten, damit sie so bald wie möglich wieder in ihre Welt zurückkehren konnten. "Ich muss mit dir sprechen, Vamdemon", meinte er ruhig, während er das Digimon in dessen Heiligtum aufsuchte. Sofort sank das Ultralevel auf ein Knie und neigte seinen Kopf. "Was wünscht ihr, Herr?", fragte das Digimon unterwürfig. "Ich will die Wappen der besiegten Digiritter und ihre Digivices", verlangte der jüngere der dunklen Digiritter kalt. Sofort griff Vamdemon unter seinen Mantel und holte die Geräte hervor. Thomas nahm sie an sich, bevor er dem Digimon bedeutete, sich zu erheben. "Und nun bring mich zu den Digirittern und ihren Partnern. Zu allen acht. Christian und ich haben eine Idee für ein neues Spiel bekommen, das wir gerne ausprobieren würden." Vamdemon verneigte sich erneut, bevor es den Digiritter hinunter in die Verließe führte. Es hatte die Digiritter tief unter seiner Burg eingekerkert, ebenso wie ihre Partnerdigimon. Sie würden einige Minuten brauchen, um diese Kerker zu erreichen. Einige Zeit später war Christian von seinem Ausflug zurückgekehrt. Er hatte einen Laptop in Händen, den sein Partner aus einem Elektronikmarkt im Norden Japans besorgt hatte. Schweigend arbeitete er seit seiner Rückkehr an dem Programm, mit dem sie den Digirittern das Megalevel ermöglichen wollten. "Was hast du herausgefunden?", fragte er einige Zeit später Thomas, welcher schweigend neben ihm gesessen hatte und ihre kleine Fibel über das Wappen der Dunkelheit gelesen hatte. Jetzt wandte sich der jüngere vom Buch ab und begann zu grinsen. "Alle acht Digiritter sind hier im Kerker, tief unten, aber nur leicht bewacht. Ihre Partner sind bei ihnen, aber die Türen können sie nicht öffnen. Sie sind allerdings ziemlich fertig. Wenn wir sie benutzen wollen, dann muss einer von uns als Retter auftreten. Und da dein Wappen und dein Partner dazu nicht geeignet sind, werde ich das wohl machen." Christian nickte, während er weiter an dem Programm schrieb. Er würde es auf die Digivices der Digiritter hochladen, damit diesen – in der Theorie – das Megalevel möglich sein würde. "Also werden wir sie nur noch überzeugen müssen, dass du auf ihrer Seite stehst", meinte der ältere und begann zu grinsen. "Ich glaube, wenn ein Vamdemon dich wütend durch den Kerker jagt, weil du die Digivices geklaut hast, dann wäre das überzeugend, oder?" Thomas dachte kurz nach, bevor er ein breites Grinsen aufsetzte. Christians Partner war in seiner Erinnerung zu oft zu Apocalymon digitiert. Er hatte einige Sekunden gebraucht, bis er sich an das Ultralevel von Devimon erinnert hatte. Es würde sicherlich sehr überzeugend sein. "Ich darf wieder einmal nicht höher als Rookie-Level digitieren lassen, oder?", fragte Thomas genervt, doch Christian schüttelte den Kopf. "Wenn es sein muss, digitiere bis auf Champion. Erkläre es mit einer seltenen Art von Leomon. Nur das Armorei solltest du verschweigen", meinte der ältere. "Sie kennen so etwas schließlich bisher nicht." Thomas nickte, dann blickte er zum Laptop. "Wann können wir loslegen?" Christian wandte wieder seine volle Aufmerksamkeit dem Laptop zu und ließ seine Finger so schnell über die Tastatur fliegen, wie es Koushiro früher getan hatte. "Ich denke, wir haben noch einige Tage, um weitere Vorbereitungen zu treffen", sagte der ältere schließlich, als er seinen Fingern eine kurze Pause gönnte. "Du solltest an deiner Tarnung arbeiten. Und wir müssen überlegen, was wir mit dem echten Vamdemon machen." "Wir lassen es durch die Digiritter vernichten", meinte Thomas sofort böse grinsend. "Sie müssen die Dunkelheit hier vernichten, bevor sie zurückkehren können, oder sehe ich das falsch?" Christian schüttelte den Kopf. "Du hast recht. Das heißt, ich werde, sobald wir sie überzeugt haben, dass du auf ihrer Seite bist, in die Digiwelt verschwinden." Schweigend arbeitete der dunkle Digiritter daraufhin weiter, während Thomas und Leomon begannen, die wichtigsten Bücher, die für sie in den falschen Händen sehr gefährlich werden konnten, zusammensuchten und verpackten, damit Christian sie bei seinem Verschwinden mit sich nehmen konnte. Es würde noch einige Tage gehen, bis sie den Plan in die Tat umsetzen konnten. Während Christian weiterarbeitete, begann er plötzlich lauthals zu lachen. 'Die Digiritter, die Hoffnung der Digiwelt, verwenden, um die Digiwelt in die ewige Dunkelheit zu stürzen', meinte die Stimme in seinem Kopf. 'Du hast viele grausame Ideen, aber das ist bisher deine beste davon. Das wird sicherlich sehr interessant werden!' Das Lachen drang bis vor die Bücherregale, hinter denen ihre Quartiere versteckt waren. Doch im Augenblick war die Bibliothek leer. Fast zwei Wochen hatte Christian nun an dem Programm gearbeitet und war sich inzwischen sicher, dass es funktionieren würde. Nun mussten sie den nächsten Teil ihres Planes anlaufen lassen. Thomas war während dieser Zeit mehrfach in der Stadt des ewigen Anfangs gewesen, doch sie hatte noch keine Zeichen der Besserung gezeigt, auch wenn die Meister der Dunkelheit nach Christians Wutausbruch alles taten, um sie wieder zum Leben zu erwecken. Die Theorie von Devimon war – der Meinung der dunklen Digiritter nach – damit bewiesen. Ohne den Sieg der Digiritter würden sie für immer in dieser Welt feststecken. "Wenn alles funktioniert, dann musst du die Digiritter überzeugen, dass sie sofort gegen Vamdemon vorgehen müssen. Ich habe vorhin mithilfe meines Wappens sein Gedächtnis bearbeitet, es wird dich nicht wiedererkennen. Auch die Meister der Dunkelheit werde ich so beeinflussen. Du wirst die nächste Zeit vollkommen ein Digiritter sein." Thomas nickte und holte ein Wappen hervor, das dem von Christian recht ähnlich sah, doch ein Symbol ähnlich dem der Digiritter hatte. "Das ist eine Idee, die mir gekommen ist. Damit kann Black Leomon auch digitieren. Es leuchtet auf, wenn ich mein Armorei aktiviere." Christian nickte anerkennend. "Das dürfte ihr Vertrauen sichern", kommentierte er zufrieden, während er die letzten Digivices mit den Daten versorgte. Dann reichte er sie seinem alten Freund. "Und jetzt viel Erfolg. Ich werde mich aufmachen, sobald du das Schloss angreifst. Wir sehen uns wieder, wenn die Digiwelt wiedergeboren wurde. Hier, in diesem Raum!" Thomas nickte seinem alten Freund zu, bevor er mit Black Fighter-Leomon zusammen das Zimmer durch eines der versteckten Fenster verließ. Christian blickte ihnen nach, dann bedeutete er seinem Partner, die Taschen zu packen, die sie gerichtet hatten. Der Mensch und das Digimon begaben sich zu dem Tor, welches die Digiwelt mit der realen Welt verband. Es sah genauso aus wie das, durch welches Vamdemon damals die reale Welt betreten hatte. Gemeinsam durchquerten sie es und brachen in der Digiwelt in Richtung der Spitze des Spiralbergs auf. Dort würde der Digiritter warten, am Ziel der Digiritter. Thomas und Black Fighter-Leomon hatten das Schloss verlassen und einige Zeit gewartet, bevor sie sich dem großen Gebäude wieder näherten. Christian hatte ihn bereits vorgewarnt, dass er nicht mehr als dunkler Digiritter erkannt werden würde, doch als die ersten Digimon, die das Schloss bewachten, sein Wappen entdeckten, begriff er erst vollends, was das bedeutete. "Wir haben mal wieder den nervigsten Teil der Arbeit abbekommen", meinte das Digimon, während es ein Bakemon nach dem anderen in Daten verwandelte und mit dem Schild die Sense eines Phantomon abwehrte. Thomas folgte seinem Partner auf dem Fuße, das zweite Schwert des Digimon in Händen. Er musste es zweihändig führen, da er nicht kräftig genug war, es mit einer Hand zu schwingen. Dieses Manko würde er bald ändern müssen. Sobald er wieder die Muße dazu hatte. Das nächste Bakemon wurde durch Thomas vernichtet, während Black Fighter-Leomon das Schlosstor aufbrach. "Aber es war nötig. Nachdem wir die Digiritter befreit haben, will ich, dass du auf das Rookie zurückdigitierst. Wann immer es nicht unbedingt nötig ist, bleibst du auf dem Rookie. Ist das klar? Wir wollen uns nicht von ihnen unterscheiden. Sie müssen glauben, dass wir auf ihrer Seite sind!" Black Fighter-Leomon nickte leicht, während es ein weiteres Phantomon vernichtete. "Geht klar, Partner", meinte das Armor-Level-Digimon, während es mit dem Menschen zusammen über den großen Hof rannte. Nur Sekunden später hörten sie eine Stimme, die sie gut kannten. Doch dieses Mal war es nicht gut, sie zu hören. "Du kleiner Mensch! Wie kannst du es wagen, mich zu bestehlen?", schrie Vamdemon wütend. Es sprang aus einem der oberen Fenster und schwebte dem Menschen und dem Digimon nach. Black Fighter-Leomon wehrte die roten Peitschen des Digimon mit seinem Schild ab, während Thomas weiter ins Innere der Burg rannte. Zum Glück hatte sich Thomas bereits zeigen lassen, wo sich die Kerker befanden. Während er weiterrannte, blockte sein Partner das Ultralevel ab. Nach langen Minuten, in denen er die Energiepeitschen auf das Schild seines Partners einschlagen hatte hören, erreichte er endlich die Gittertür zum Kerker. Der Schlüssel hing daneben, das wusste er. Nur eine Minute später hatte er die Zellen der Digiritter und derer Partner aufgeschlossen. Die Menschen und Digimon blickten nervös zu dem jungen Erwachsenen, der gerade aus dem Nichts vor ihnen aufgetaucht war. Seine Kleidung war als Folge der Kämpfe auf dem Hof und im Schloss zerrissen und aus einigen kleineren Wunden floss Blut, er wirkte auf die gefangenen Menschen schwächer als er eigentlich war. "Lauft", schrie er die Gefangenen an. "Ihr seid frei!" Während er das sagte, griff er unter seinen Mantel und holte die Digivices hervor, die er von Vamdemon hatte. Er warf sie den Digirittern zu, die noch immer stocksteif vor ihm standen. Taichi war der erste, der nach dem kleinen Gerät griff, welches vor seinen Füßen gelandet war. Er betrachtete es ungläubig, während im Gang hinter Thomas Vamdemon noch immer gegen das Armor-Level kämpfte. "Wer... bist du?", fragte der ehemalige Anführer der Digiritter, als Black Fighter-Leomon sich zurückfallen ließ, um etwas schwächer zu wirken. Es landete kurz vor seinem Partner auf dem Boden, was Thomas dazu brachte, zurückzuspringen. "Später", meinte er nur zu Taichi, was dieser beim Anblick Vamdemons nickend bestätigte. Auch die anderen Digiritter hatten sich endlich aus ihrer Schockstarre gelöst, während ihre Digimonpartner sich mit Black Fighter-Leomon gegen Vamdemon wandten. Zum ersten Mal seit Jahren leuchteten die Digivices wieder auf und sechs Ultralevel und zwei Champion-Digimon standen Vamdemon gegenüber. Gemeinsam mit Black Fighter-Leomon trieben sie Vamdemon ein wenig zurück, so dass ihre Partner aus dem Gefängnistrakt entkommen konnten. Hosted by Animexx e.V. 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