Der Kampf um die Digiwelt (Spin-Off) von FudoKajimoto (Lost in another World) ================================================================================ Kapitel 6: Die Festung an der Spitze ------------------------------------ Früh am nächsten Morgen weckten Yamato und Jyou den Rest der Gruppe, Jyou hatte ein knappes Frühstück für die Gruppe bereitet, aus den Resten der Vorräte, die Thomas ihnen zur Verfügung gestellt hatte. Schweigend aß die Gruppe, den Blick immer wieder zum Himmel und in Richtung Spitze des Spiralberges gewandt. "Wo sind wir?" hörten sie schließlich, nachdem sie bereits fertig waren, Hikaris Stimme. Schläfrig blickte sich die Jüngste der Gruppe um. "Was ist passiert?" Taichi und Takeru waren sofort bei ihr, während der Rest der Gruppe leise aufatmete. "Wir sind kurz vor der Spitze des Spiralberges", sagte Taichi ruhig. "Wir haben die Meister der Dunkelheit in der Stadt besiegt." "Dann sind wir bereit, gegen den letzten Meister der Dunkelheit anzugehen?" fragte Hikari mit ernster Stimme, was von allen mit einem stummen Nicken beantwortet wurde. "Wir werden unsere Aufgabe endlich erfüllen und Thomas befreien", flüsterte Takeru seiner Freundin zu, woraufhin diese ebenfalls nickte. "Also, lasst uns aufbrechen", meinte Yamato zu den anderen und erhob sich. Koushiro hob derweil sein Digivice und kurz darauf flog die Gruppe auf Atlurkabuterimons Rücken weiter in Richtung der Spitze des Spiralberges. "Sie sind wieder unterwegs", meinte Thomas gelassen und blickte auf den Bildschirm seines alten Computers. Das Zimmer, das vor drei Jahren ihm gehört hatte, war genauso gewesen wie er es verlassen hatte, seine Mutter hatte scheinbar ihre Trauer nicht überwunden gehabt und alles beim alten gelassen. Der Computer war veraltet, doch er erfüllte seinen Zweck. "Dann wird es heute Nacht enden", antwortete Christian ebenso gelassen und blickte weiter an die Decke. Er lag auf dem Sofa und spielte mit seinem Digivice herum. "Und wir werden morgen früh aufbrechen, um den Strudel zu suchen. Hast du das Programm fertig, um uns eine Festung zu erschaffen?" "Es ist bereit, sobald ich es hochlade, werden die Digiritter jedoch eine massive Störung der Digiwelt bemerken können. Und ich denke, sie werden bald darauf nach uns zu suchen beginnen, zumal sie mich nicht befreien konnten", entgegnete der jüngere. "Und wenn sie auf uns treffen, können wir nicht sagen, ob wir wirklich gewinnen werden", warf Devimon ein und blickte zu seinem Partner, welcher genervt nickte. "Vielleicht war es ein Fehler, ihnen allen die Macht des Megalevels zu eröffnen", meinte nun auch Black Leomon. "Ohne diese Macht wären sie niemals so weit gekommen", entgegnete Christian jedoch nur und schloss wieder die Augen. "Weckt mich, wenn sie Piedmon getötet haben. Den Kampf mit Apocalymon will ich sehen!" "Geht klar, Chris", meinte Thomas und blickte weiter auf den Bildschirm. Mithilfe eines kleinen Zahnrades, das Devimon geschaffen hatte und das immer in der Nähe der Digiritter blieb, konnte er sie beobachten. Es dauerte knappe anderthalb Stunden, bis die Digiritter die Spitze erreicht hatten und Atlurkabuterimon vor der Festung dort landete, inmitten einer steinigen Wüstenlandschaft ohne irgendeine Art von Bewuchs. Anders als bei den anderen Meistern wurden sie jedoch nicht von bösartigen Digimon erwartet. Gerade, als das Ultralevel auf dem Boden aufsetzte, öffneten sich die großen Tore der Festung und Piedmon trat heraus, ein Schwert in jeder Hand. "Das wirkt falsch...", flüsterte Hikari, als sie das Digimon sah. Seine Farben wirkten stark verblasst, es war gräulich, seine Farben waren verschwunden. "Wo ist seine Armee? Die Anderen haben uns erst lange beschäftigt...", meinte auch Jyou, der sich besorgt umblickte. "Das ist falsch", meinte auch Taichi, während Piedmon unbeirrt weiter auf sie zumarschierte. Dann jedoch zog er sein Digivice vom Gürtel und richtete es auf Agumon. "Aber auch wenn es falsch ist, wir können nicht einfach nichts tun", meinte auch Yamato und richtete sein Digivice auf Gabumon. Die anderen Digiritter folgten dem Beispiel der beiden und richteten ebenfalls die Digivices auf ihre Partner. Während sich Piedmon weiter schweigend näherte, stellten sich ihm fünf Megalevel und drei Ultralevel in den Weg. "Was auch immer du planst, es wird dir nicht gelingen", meinte HolyAngemon ernst, bevor es seine Klinge erscheinen ließ. "Heute wirst du sterben!" "Das werden wir sehen", entgegnete Piedmon mit eisiger Stimme. Dann sprang es vorwärts, die Schwerter nur ein wilder Wirbelwind um seinen Körper herum. Reflexartig rissen die Digimon ihre Waffen hoch, um sich zu verteidigen. Dennoch wurden sie allesamt zurückgeschleudert und mehrere Meter über den Boden geschliffen. Sofort sprang das Megalevel auf HolyAngemon zu und schlug auf das Ultralevel ein, welches so gut es ging mit seinem Schwert parierte. Sekunden später warf sich Wargreymon seitlich gegen Piedmon und riss es so von HolyAngemon herunter, welches sich sofort wieder erhob. Gemeinsam griffen die Partner der Digiritter den letzten Meister der Dunkelheit an, welcher jedoch einfach seine Schwerter kreuzte und die Attacken zur Seite schlug. Dann griff der letzte der Meister erneut an und wieder flogen die Digimon durch die Gegend, Metalgarurumon prallte nur kurz vor der Deckung der Digiritter zu Boden. Die Digiritter hatten sich in der Zwischenzeit etwas entfernt hinter einigen Steinen in Sicherheit gebracht und beobachteten von dort aus den Kampf zwischen ihren Partnern und Piedmon und konnten sich gerade noch so ducken, als Metalgarurumon einschlug. Keinen der Digiritter trafen die Steinsplitter, die durch die Gegend geschleudert wurden. "Es ist falsch, was hier geschieht", meinte schließlich auch Koushiro, welcher bis zu diesem Augenblick seinen Laptop studiert hatte. Das Bild, das der Digimon Analyzer dort zeigte, war das eines bunten Clowns. Er ähnelte nur äußerlich dem Piedmon, gegen das sie gerade ankämpften. "Das sieht nicht so aus wie es sollte..." Hikaris Stimme war nur ein Flüstern, doch alle von ihnen verstanden es klar und deutlich. "Was auch immer hier nicht stimmt, wir müssen es besiegen, so oder so", meinte Taichi ernst. "Versuch rauszufinden, was es ist, wir kümmern uns um das Digimon!" Koushiro nickte und wandte sich wieder seinem Laptop zu. Die anderen folgten dem Kampf aus der Deckung heraus mit den Augen. Gerade versuchte Metalgarurumon, Piedmon mit seinen Raketen einzufrieren, doch das bösartige Digimon sprang zur Seite und Vikemon, mit welchem es gerade die Klingen gekreuzt hatte, schaffte es gerade noch so, ebenfalls auszuweichen. "Ihr seid verloren", meinte Piedmon bösartig, während es auf das nächste Digimon zusprang und gleichzeitig mehrere Schwerter in die Richtung der anderen Digimon warf. Wargreymon wurde von einem der Schwerter in die Brust getroffen und digitierte, durch den Kampf schon geschwächt, zu Agumon zurück, welches schnell in Deckung kroch. "Agumon", schrie Taichi besorgt, doch beruhigte er sich etwas, als er sah, dass sein Partner vorerst sicher war. Die anderen Digimon griffen nun wütender an, was Piedmon das erste Mal ein klein wenig zurückdrängte. Doch im Augenblick wirkte es so, als hätte das bösartige Digimon einen Vorteil. In der realen Welt verfolgten die Digimon und Thomas den Kampf gebannt, während Christian auf dem Sofa schlief. Man konnte ihnen allen ansehen, dass sie nicht begeistert waren über den Kampfverlauf. "Wieso ist es so stark?", fragte Thomas schließlich in die Stille hinein. "Ich vermute, die Digimon der Digiritter sind einfach zu schwach. Man konnte spüren, dass Christian es während seiner Zeit dort erheblich geschwächt hat!", entgegnete Devimon. Thomas nickte leicht und verfolgte weiter den Kampf. "Können wir denn die Niederlage der Digiritter zulassen?", sprach Black Leomon die Gedanken der drei aus. Devimon und Thomas schüttelten den Kopf. "Können wir nicht. Aber wir können auch nicht eingreifen, ohne unsere Tarnung aufzugeben", meinte Devimon und blickte zu Christian zurück, der noch immer schlief. "Mal sehen, wie sie es schaffen, das Blatt noch zu wenden", meinte Black Leomon. "Schließlich hat Christian Piedmon befohlen, zu verlieren." Die Gruppe verfolgte nach dieser Aussage schweigend den weiteren Kampf. Das bösartige Digimon drängte die Digimon noch immer ohne besondere Schwierigkeiten über das gesamte Schlachtfeld, schlug sie gegen Steinsäulen und schleuderte sie hin und her. Auch die Schwerter, die es immer wieder nach seinen Gegnern warf, bereiteten diese große Schwierigkeiten. Die einzigen Digimon, die es zumindest zum Teil mit ihm aufnehmen konnten, waren die beiden Engel, obwohl sie nur auf dem Ultralevel waren. "Es ist stärker als die anderen Digimon, gegen die wir gekämpft haben", stellte Koushiro schließlich fest. "Sein Aufbau ist anders, als er sein sollte. Irgendetwas hat es beeinflusst. Und es muss etwas schwerwiegendes gewesen sein, so etwas habe ich noch nie gesehen!" Auf Koushiros Laptop schwirrten Zahlenreihen über Zahlenreihen umher, die für den Rest der Gruppe unverständlich waren, doch Koushiro schien zumindest teilweise zu verstehen, was dort stand. Unermüdlich schwirrten seine Finger über die Tastatur, während er weitere Codezeilen schrieb und die Welt um sich herum vergessen zu haben schien. Schließlich begann Atlurkabuterimon, zu glühen, so wie vor drei Jahren, als Tentomon das erste Mal zu Kabuterimon digitiert war. Schließlich digitierte es weiter auf das Megalevel zu Herkuleskabuterimon. Das Digimon, welches sich bisher etwas zurückgehalten hatte, flog nun direkt auf Piedmon zu, welches ihm sofort mehrere Schwerter entgegenschleuderte, die jedoch am Panzer des Insektendigimon abprallten. "Wie hast du das gemacht?", fragte Taichi, der den Prozess beobachtet hatte. Koushiro winkte den Anführer der Digiritter zu sich und senkte seine Stimme zu einem Flüstern. "Ich habe ein Programm auf unserem Digivice entdeckt, das vor drei Jahren nicht dort war, und es aktiviert", meinte Koushiro ruhig. "Irgendwer hat mit den Digivices herumgespielt, bevor wir sie wieder bekommen haben, und das kann nur einer gewesen sein. Thomas. Er hat ein Programm aufgespielt, das uns das Megalevel ermöglichte. Ich habe heute Nacht eure Digivices überprüft. Das Programm existiert auf allen von ihnen." Taichi schüttelte ungläubig den Kopf, auch wenn er Koushiro glaubte. Doch wieso sollte Thomas solch ein Programm bei ihnen eingeschleust haben. Und wenn er so ein Programm erschaffen konnte, wieso nutzte er es nicht selbst. Wozu hatte er sie befreit. "Hier ist etwas extrem faul", stimmte er dem Träger des Wappens des Wissens zu. "Es ist mehr als faul. Das Programm ähnelt sehr stark dem, was Einfluss auf Piedmon nimmt. Auch wenn der Einfluss bei Piedmon ein anderes Ziel verfolgt, so ist es doch vom selben Menschen geschaffen!" Nun verstand Taichi gar nichts mehr. "Willst du sagen, dass Thomas, der von den dunklen Digimon entführt wurde, auf deren Seite stand?", rief der Anführer erschrocken aus, was die anderen dazu brachte, sich zu den beiden Flüsternden zu drehen. "Was hast du da gerade gesagt?", fragte Hikari erschrocken. Ihre Zweifel waren mit Thomas' Entführung verschwunden gewesen, doch nun fluteten sie wieder in ihren Kopf. Noch einmal begann sie, alle Ungereimtheiten zu überdenken, und immer mehr war sie sich sicher, dass Koushiro recht hatte. "Du meinst, er war unser Feind? Obwohl er uns geholfen hat?" fragte nun auch Takeru. Koushiro nickte ernst. "Aber ich denke, er hat einen Fehler gemacht. Gebt mir eure Digivices", meinte er zu den beiden Jüngsten, die sofort der Anweisung folgten, denn der Ernst in seiner Stimme war unüberhörbar. Schnell schloss er die Digivices an und aktivierte die versteckten Programme. HolyAngemon und Angewomon leuchteten hell auf und sofort danach schwebten Seraphimon und Ophanimon vor Piedmon. "Das wird euch auch nicht helfen", meinte das bösartige Digimon, doch der Angriff der beiden Engel warf es mehrere Meter zurück und schlug ihm eines der Schwerter aus der Hand. Piedmon grunzte wütend, nahm die Klinge wieder auf und sprang auf seine Gegner zu. Die Schläge wurden nun jedoch von Seraphimon mit Leichtigkeit pariert, und die insgesamt sieben Megalevel bedrängten Piedmon immer wieder und abwechselnd von allen Seiten, so dass das Digimon nicht mehr angreifen konnte, sondern nur noch verteidigte. "Damit hat er wirklich einen Fehler gemacht", stellte Mimi ruhig fest, als sie sah, wie Piedmon immer wieder unter den Angriffen ihrer Partner in die Knie ging. "Er hat uns allen erlaubt, das Megalevel zu erreichen. Und selbst er wird nicht stark genug sein, gegen acht Megalevel gleichzeitig anzukämpfen, zumal sein Partner nicht Einmal mit unseren auf dem Ultralevel mithalten kann", stimmte Yamato eisig zu. "Wenn er uns wieder begegnet, wird er unterliegen. Er wird lernen, dass man uns nicht hintergeht!" Mit grimmigem Blick nickten die anderen Digiritter, als sie mitansahen, wie Piedmon von Ophanimons Speer durchbohrt und dann von Seraphimon enthauptet wurde. Es hatte sich aufgelöst, bevor der Kopf auf den Boden schlug. "Er ist klug", meinte Thomas ruhig, doch mit eindeutig besorgtem Unterton, als sie den Tod Piedmons mitansahen. Devimon hatte sich bereits zum Sofa gewandt und weckte gerade Christian auf. "Du hast gehört, was Koushiro gesagt hatte, oder, Partner?", fragte Black Leomon leise. Thomas nickte. "Das könnte ein Problem werden, nicht?" Wieder nickte Thomas. "Was könnte ein Problem werden?", fragte Christian gähnend, während er sich vom Sofa erhob. "Koushiro hat das Digitationsprogramm auf den Digivices entdeckt. Und aktiviert. Alle acht können das Megalevel erreichen", berichtete Thomas leise. "Und er hat Piedmon analysiert. Er weiß, dass das Digitationsprogramm und das Programm, mit dem du den Meistern Energie entzogen hast, vom selben Programmierer stammen." Christian fluchte laut und wütend, als er das hörte. "Wir müssen unsere Pläne beschleunigen", meinte er dann. "Wie lange, bis die Digiwelt engültig zusammenbricht?" Sie blickten alle zum Bildschirm, auf dem sie sahen, wie der Spiralberg in sich selbst zusammenbrach und sich in eine schwarze wabernde Masse umwandelte. Die Digiritter fielen scheinbar ins Bodenlose, begleitet von ihren Partnern und einer neunten Person, von der beide dunklen Digiritter wussten, wer es war. Es war Gennai, den Christian in Piedmons Festung festgesetzt hatte. Sie würden seine Hilfe beim kommenden Kampf brauchen, doch besaß Gennai auch das Wissen, dass es einen dunklen Digiritter gab. Nun, da sie alle das Megalevel erreichten, war ihr Plan, den sie zuvor als perfekt angesehen hatten, schwer erschüttert. Doch sie konnten nichts mehr daran ändern. "Wir werden es dennoch schaffen", meinte er leise. "Wir müssen nur schneller sein. Viel schneller. Und wir müssen, sobald wir drinnen sind, die Tore schließen. Sie dürfen uns nicht direkt stören." Thomas nickte ruhig, während er weiter gebannt den Bildschirm beobachtete. "Und auch dann haben wir nur wenig Zeit. Ist alles bereit, Chris?" Auf dem Bildschirm konnten sie mit ansehen, wie sich ein großer Würfel materialisierte. "Wir müssen nur noch die Festung erschaffen und den Strudel absorbieren", antwortete der ältere der beiden. "Danach können wir mit den Tests beginnen. Alles ist also bereit. Und wir werden ihnen noch eine kleine Überraschung bereiten, wenn sie eintreffen. Ich werde es sofort in die Wege leiten!" Gemeinsam verfolgten sie kurz den Kampf zwischen den Digirittern und Apocalymon, welches sich inzwischen gänzlich materialisiert hatte, schweigend und mit erhöhter Aufmerksamkeit gegenüber den Digirittern. Sie mussten sie studieren, so gut sie konnten, solange sie noch Zeit hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)