A Vampire's Tears von Springflower (Wenn Freundschaft zur Gefahr wird...) ================================================================================ Das Herz der Rüstung -------------------- Langsam aber sicher kam der dunkelhaarige Eismagier wieder zu sich. Er hatt die Bilder des Kampfes vor sich, als wären sie gerade passiert. Erst jetzt realisierte er, dass er sich nicht mehr auf dem Schlachtfeld, sondern in einem großem Zimmer befand. Er lag in einem riesigen Himmelbett und starrte an die glamouröse Decke. Das Kopfkissen war samtweich, wahrscheinlich mit Federn gefüllt. Und dieser Soff, aus dem die Decke gemacht wurde erst! Er sah nicht gerade billig aus. Die Stickereien waren sicher aus feinster Seide, aber wieso würde jemand wie er sich in einem solchen Zimmer befinden? Wahrscheinlich war es das Haus des Auftraggebers. Eine andere Erklärung fand er dafür nicht. „Ach, du bist wach.“, hörte er eine sanfte Frauenstimme. Er fuhr herum und erblickte eine junge Frau im Alter von etwa 16 Jahren. Sie hatte meerblaue Haare, die zu 2 Zöpfen gebunden waren und graue Augen. Ihr Lächeln war einladend und hieß wohl soviel wie Fühl dich wie Zuhause! „Wo bin ich den hier gelandet?“, fragte er leicht verwirrt. Das ganze Luxus hatte ihn etwas überrumpelt. „Ich vergaß, willkommen im Hause Aventin!“, grüßte sie und verbeugte sich. Hause Aventin? Sagte sie gerade Aventin? Dann war sie ja wohl bei Camelia Zuhause! „Ich bin Iris, Camelias Schwester. Ich werde dich zuerst etwas herumführen.“, lächelte sie und öffnete die dunkelbraune Tür. Ein leichter, angenehmer Duft lag in der Luft, wahrscheinlich Eichenholz. Er wurde aus dem Zimmer grführt, in einen endlosen Flur, der mit Porträts der Familie voll war. Iris trat vor und zeigte ein ein bestimmtes Bild. „Sir William Edward Aventin, der Gründer der Aventin-Familie.“, erklärte sie. Gerne hätte er sich die anderen Bilder auch noch angesehen, doch Iris ging einfach weiter. Der nächste Halt war das monströse Treppenhaus. Ihm gegenüber erschien eine weitere Treppe. „Das hier gehört noch mit zur Eingangshalle. Das Haus ist in einen Ost- und Westflügel eingeteilt. Der Ostflügel ist der öffentliche Flügel. Hier werden manchmal Besprechungen durchgeführt. Der Westflügel gehört allein Camelia. Die Treppe dort gegenüber führt in den Westflügel. Dort wird sie dich empfangen.“, erklärte Iris. Gegenüber der Eigangstür, zwischen den bieden Treppen in die Flügel, thronte ein riesiges Wandbild. Ein Bild, auf dem 16 Personen abgebildet waren. „Das hier ist das Bild, der ganzen Aventin Familie der letzten 4 Generationen.“, Iris schien ganz in ihrem Element zu sein. Dann wies sie ihm den Weg in den Westflügel. Vor dem Bild blieb er angewurzelt stehen. Alle diese Familienmitgleider hatten eins gemeinsam. Alle hatten Silbergraue Augen und trugen ein Schwert. Iris schien dies bemerkt zu haben und meinte: „Die Aventin Familie beherrscht das Toki no Arc, was früher keine Angriffmagie war. Aus diesem grund waren sie alle exzellente Schwertkäpfer nebenbei.“ Schwertkämpfer also. Villeicht sollte er sie mal herausfordern. Ehe er etwas realisierte, befand er sich auch schon im Westflügel. Iris war plötzlich verschwunden. Erstaunt sah er sich um. Dieser Flur war ja noch schöner als der andere. Die rote Samttapete zierte die Seitenwänden. Einige Kronleuchter spendeten dem Flur genug Licht. „Zweitletzte Tür rechts!“, hörte er hinter sich rufen. Er nickte dankend und machte sich auf den Weg durch den endlosen Gang. Irgendwann hatte er aufgehört zu zählen, so lang war der Flur. Er hatte das Gefühl, als hätter er sich verirrt. „Hier!“, ertönte es aus dem Zimmer direkt neben ihm. Erleichtert atmete er auf. Nie wieder schleicht er hier ohne Begleitung rum! Er drückte die goldene Klinge runter und betrat das Wunderland. Dieser Raum war eine Bibliothek oder ein Büro. 2 lange Regale führten an der Längsseite des Raumes entlang. Auf der anderen Seite waren einige Schränke, in denen verschiedene Kristallkugeln ausgestellt waren. Vorsichtig näherte er sich eines von ihnen. Eine rosenquarzfarbene Kristallkugel. Daneben eine grasgrüne. „Wenn Aventins sterben, werden ihre Kristallkugeln hier aufbewahrt.“, hörte er Camelias Stimme hinter sich. „Du hast mich aber erschreckt!“, stieß er aus. Da musste er einfach die Frage stellen, die him schon seit seiner Ankunft hier auf der Zunge brannte. „Beherrschen wirklich alle Aventins eine hohe Schwertkunst?“, hakte er nach. Camelia sah ihn belustigt an. „Natürlich! Jeder beherrscht sie. Iris ist die einzige, die dies nicht beherrscht. Dafür hat sie eine ganz andere Geheimwaffe. Hast du ihre Zöpfe gesehen?“ Gray nickte zur Bestätigung und erinnerte sich an die meerblaue Haare, die mit 2 Kreuzen hochgesteckt wurden. „Diese Kreuze sind Netzzieher. Damit kann sie von einem Ende zum anderen einen langen Faden spannen. Dient leider nur zur Verteidigung.“, erklärte Camelia freundlich. Er nickte. Das war verständlich. Es war wie bei den Sinnesorganen, fällt eins weg, wurde es durch andere ersetzt. Irgendwie war diese Famile voller Mysterien. „Wir sollen uns wieder in der Gilde melden. Du hast übrigens 3 Tage durchgeschlafen.“, erinnerte sie ihn. Jetzt wusste er es wieder. Der Black Out hatte sich wieder gefüllt. Sie hatten einen erflogreichen Unison Raid gestartet und Anubis, oder wie auch immer er hieß, wurde besiegt, aber nicht endgültig. Er stand nähmlich wieder auf und belächelte sie. Dabei faselte er irgendetwas von einem ausgezeichneten Unison Raid. Doch die Magie der beiden Fairy Tail Magier war am Ende. In diesem Moment musste ihm wohl schwarz vor Augen geworden sein. Camelia hatte noch gekämpft. Als er zwischendurch kurz aufwachte, bekam er noch mit, dass noch jemand sich auf der Turmspitze befand. Zuerst hielt er diese Gestalt noch als weiterer Feind, doch als sie Anubis mit einem Schlag wegfegte, wurde ihm bewusst, dass sie Unterstützung bekamen. „Klar. Du musst unbedingt einige meiner Freunde kennenlernen!“, antwortete er. Er lächelte sie an. Dieses Lächeln war wie ein Sonnenstrahl. Camelia nickte langsam. Er konnte ja nicht wissen, wie einsam sie sich gefühlt hatte, als er ihr nicht antwortete. Doch dies konnte sie ihm nicht sagen. In der Gilde angekommen, wurden sie fast von einer Bank niedergeschlagen. (Schon wieder!) „Endlich wieder da, Unterhosenmann?“, rief ein pinkhaariger Junge, der beim ersten Treffen durch die Dachrinne gekracht war. „Was willst du, Feuerhirn?“, gab Gray zurück. Ehe sie sich versahen, wurden sie auch schon von einem rothaarigem Mädchen gegen die Wand geworfen. „Keine Streitereien unter Freunden!“, meinte diese. Dann drehte sie sich um und erblickte Camelia. „Oh, ein neues Mitglied? Ich bin Erza Scarlet. Meine Magie ist die Umrüstung.“,sie lächelte Camelia an und gab ihr die Hand. Irgendwie waren hier alle so offen und hatten ein freundliches, einladendes Lächeln, doch das Herz dieses Mädchens war anders als die anderen. Camelia konnte es erkennen, an ihrem Lächeln, an ihrer Haltung, an ihrer Rüstung. Diese Rüstung diente nur dazu, ihr wahres Herz zu verstecken und zu verschließen. „Camelia Aventin. Ich beherrsche das Toki no Arc.“, sie versuchte ebenfalls ihr bestes Lächeln rauszuquetschen, was eher komisch aussah. Sie lächelte nie. Sie konnte einfach nicht lächeln. „Aventin? Dann ist das am Stadtrand dein Haus.“, schlussfolgerte sie. Camelia nickte zur Bestätigung. Erza musterte sie von oben bis unten und von allen Seiten. Es wurde schon langsam unangenehm. „Toller Umhang“, kommentierte sie nur, „kann ich mal anprobieren?“ Ihren Umhang anprobieren? Etwas verzweifelt schweifte ihr Blick durch die Gilde, doch ihr Partner lag k.o. am Boden und auch sonst niemand fand ihren Blickkontakt. „Nur ein Scherz. Ernsthaft, wer ist der Schneider?“, bohrte sie weiter. „Unser Schneider hatte ihn angefertigt. Ein wahres Prachtstück, ich weiß. Deshalb liebe ich ihn ja auch so.“, schmunzelte sie. „Ich wünschte, ich hätte auch einen eigenen Schneider.“, seufzte Erza. Konnt sie sich etwa keinen eigenen Schneider leisten? Da hatte Camelia plötzlich eine brilliante Idee. „Sagtest du, deine Magie wäre die Umrüstung? Ich hätte eine tolle Rüstung für dich!“, schlug sie vor. Mit dieser Rüstung konnte sie sowieso nichts anfangen. „Wirklich? Eine neue Rüstung?“, Erzas Augen funkelten regelrecht. Camelia schüttelte lächelnd den Kopf. Sie mochte Erza. Sie benahm sich so erwachsen, doch innendrin war sie immer noch ein Kind. Sie packte Erza am Arm und schleifte sie aus der Gilde, Gray im Schlepptau. Vor dem Anwesen angekommen, klingelte sie. Das Eisentor wurde schloss sich selbst auf und die 3 betraten den Vorgarten. Der Platz war im Grunde ganz einfach gebaut, doch die Größe haute jeden um. Es musste etwa 100 Meter lang sein. An beiden Seiten des Grassteifens waren jeweils ein belegtee Kiesweg. Wenn man diesen folgte, gelangte man zum eigentlichen Anwesen. Die Grasfläche endete in einem 50 Meter breiten und 80 Meter langen Platz, mit einem Springbrunnen in der Mitte. Dahinter kam das Anwesen zum Vorschein. Ein Hauptgebäude mit 2 Flügeln. Die hinter dem Hauptgebäude weiterführten. Jetzt wurde Gray endlich klar, wieso er sich verlaufen hatte: das Anwesen war riesig! Erza schien das Gleiche zu empfinden. Völlig überwältigt sah sie sich verloren um. Mit jedem Schritt wurden ihre Augen größer. „Wahnsinn!“, rief sie immer wieder dazwischen. Endlich hatten sie das haupthaus erreicht und Iris erwartete sie auch schon an der Pforte. Iris ignorierend führte Camelia ihre Gäste hinein und schlug den Korridor unter der Trepe zum Ostflügel ein. „Wer ist denn das?“, wollte Erza wissen. „Iris, meine Schwester.“, antwortete camelia monoton. Erza nickte darauf wissend. Schon wieder eine Familie, die nicht die beste Beziehung zueinander hatte. Der Gang führte an verschiedenen Türen aus Bronze, Eisen und manche sogar aus Edelmetalle vorbei. Vor einer Tür aus Glas blieben sie stehen. Erzas Augen weiteten sich. Die Tür war eine Schaufenstervitrine und zeigte eine wunderbare Rüstung in rot. Das Unterteil war eine Art bodenlanger Rock mit einem Schwanz. Das Oberteil bestand aus einer Kette und einen Bikini. Die Kopfverzeihung war ein Stirnband bzw. Haarband aus Gold mit einem rostroten Rubin. Der Schulterschutz war das einzig Harte an der Rüstung. Auf diesen war das Wappen der Familie Aventin geprägt: ein Schwert mit flügelartigen Verzierungen. Die Waffe dazu war ein Langschwert mit goldenen Knauf, Angel und Klingenschulter. Das Querschliff war ebenfalls vergoldet. „Die darf ich wirklich haben? Wem hatte sie denn gehört?“, borhte Erza nach. Es war eindeutig, dass diese Rüstung nicht für jeden normalen Menschen geschaffen war, sondern nur für die, mit reicher Herkunft. „Mir.“, kam es einsilbig zurück. Erza fielen beinahe die Augen aus dem Kopf als sie dies hörte. Die Rüstung gehörte Camelia selbst und sie wollte sie nicht haben? „Danke, aber ich weiß, dass der Abschied dir nicht leicht fallen...“, mittendrin stockte sie. „Er fällt mir sehr leicht. Diese Rüstung ist nur Schrott! Sie wurde nie fertiggestellt! Sie ist unvollkommen!“, unterbrach Camelia sie. Sie war laut geworden. „Sie ist kein Schrott! Sie ist fantastisch!“, entgegnete Erza, die strikt dagegen war, dass man seine Rüstung schlecht behandelte. „Verstehst du es denn nicht? Das ist nur Müll! Sie wurde nie fertiggestellt! Der Schmied ist unterwegs abgehauen“, tobte Camelia, „außerdem bin ich nicht so schwach und brauche eine Rüstung!“ Sie schien auf Hundertachzig zu sein. Wohl nicht besonders tolerant. Aber Erza wird ganz bestimmt nicht nachgeben. „Nichts ist von Anfang an Müll oder Schrott! Auch wenn es wie Schrott behandelt wird, ist es immer noch kein Schrott!“, rief Erza aufgebracht. „Was verstest du denn schon? Was verstehst du denn schon über diese Rüstung und diese Familie? Gar nichts!“, schrie Camelia zurück, die vor keinem Streit zurückzuckte. „Was hat denn diese Rüstung für dich zu bedeuten?“, Erza hielt inne und gebot ihren Wutsausbruch Einhalt. Da stand sie, Fairy Tails neues Mitglied, zitternd vor Wut. „Wenn man in dieser Familie als nutzlos und schwach eingestuft wird, bekommt man eine Rüstung angefertigt. Diese ist dann dein Urteil, dass du gar nichts von dieser Familie erben darfst! Nicht einmal die Magie! Ich war aber die letzte Erbin dieser Familie!“, erklang ihre Stimme durchdringend. Von einem Moment auf den anderen war es still. Totenstill. Jeder hing in seinen eigenen Gedanken, Camelia in ihren Erinnerungen. Sie weinte nicht, sie zerbrach nur innerlich. „Es tut mir Leid. Das wusste ich nicht.“, unterbrach Erzas Stimme das Schweigen. „Mir ebenfalls. Ich bin vor Wut fast übergekocht. Du kannst es ja nicht wissen.“, entschuldigte sich Camelia leise. „Sagtest du gerade fast übergekocht? Dann will ich dich aber nicht überkochen sehen! Das gibt bestimmt eine Sauerei!“, meldete sich Gray. „Ach, dich gibt´s auch noch? Ich bin doch kein Eintopf!“, lachte Camelia und schloss die Tür zur Vitrine auf. Sie zeigte auf die Rüstung und lächelte. „Die Phönix Rüstung gehört nun dir, Erza Scarlet.“, verkündete sie an Erza gewandt. „Wohin hat uns denn dieser Auftrag verschlagen?“, fragte Erza verwirrt, was selbstverstädnlich war, wenn man sich die Landschaft um sie herum so ansah. „Naja, wie es aussieht, mitten in den Südpol. Im Zentrum des Polarkreises, südlich der Sommersonnenwende.“, behauptete Camelia. Gray prustete los, „Ein wandelndes Lexikon? Weiß du Erza, als wir auf Vampirjagd waren, hatte sie dem Vampir die Bedeutung seines Namens erklärt! Das war urkomisch!“, erinnerte er sich lachend. Erza fiel mit ein und Camelia bekam einen Anfall. „Falsch geraten, Bauernjunge!“, meckerte diese. Seit gut einem halben Jahr war sie nun schon bei Fairy Tail und Erza und Gray sind für sie unersetzlich geworden. Um ehrlich zu sein, waren sie nie lange in der Gilde geblieben, sondern ihr normaler Ablauf sah so aus: Ankommen, Auftrag suchen, Losziehen. Wegen den Aufträgen sind sie schon fast um die ganze Welt gegondelt. Von den hängenden Gärten von Semiramis bis zu dem Aral-See. Aufträge von allen Sorten, von Geisteraustreiben bis zu Theateraufführungen. Der Auftrag diesmal verschlug sie in die Antarktis, wo sie einen Prinzen begleiten sollen, der irgendein Kraut suchen wollte. „Kann es sein, dass mein Schlitten irgendwie langsam ist?“, wollte Gray wissen. „Dann solltest du aber dringend abnehmen!“, lachte Camelia und knallte mit der Peitsche gegen den Hundeschlitten. Ja, sie konnten mit dem Hundeschlitten fahren, oder versuchten es zumindest. Es gab ja kaum eine andere Transportmöglichkeit mitten im Schnee und Eis. „Wie kann es sein, dass es euch nicht kalt ist? Ich meine, Gray hockt hier halbnackt rum und du Camelia, hast immer noch deinen Umhang!“, bibberte Erza. Camelia zuckte nur mit den Schultern und Gray bemerkte auch schon, dass er mal wieder nur in Unterhose sitzt. Bei Camelia war es ein anderer Grund. Nicht dass sie immun gegen Kälte war, aber sie spürte sie einfach nicht. Sie spürte nichts. Nur um so auszusehen als würde sie frieren, hatte sie sich passend zum Wetter einen Umhang mit Pelzkragen und noch höhere Stiefel, ebenfalls mit Pelzkragen, angezogen. Nur die Absätze hatte sie nicht vergessen, sie waren nur um 2 Zentimeter gesunken, also 3 Zentimeter. Etwas breiter waren sie auch geworden, um auf dem Eis nicht auszurutschen, was ihr eigentlich noch nie passiert war. Plötzlich hielt Erza an und alle Schlitten krachten in ihren. „Danke, dass du uns gewarnt hast, dass du anhältst!“, reifen Gray und Camelia empört. Da erblickten sie auch das, was Erza zum Anhalten gebracht hatte: ein riesiges Monster mit Schlangenkopf, Hundekörper und Schmetterlingsflügel, was eher seltsam aussah. Ohne ein weiteres Wort fischte Erza aus ihren Tausend Gepäcken einen Notizblock heraus. „Laut dem Plan darfst du diesmal beginnen.“, schlussfolgerte sie und blickte Camelia neidisch an. Diese löchelte nur verschmitzt und beschwor ihre Kristallkugel. „Flash Forward!“, rief sie und die Kugel sausten auf das Monster zu. Mit Autoblicken beobachteten sie, wie das Monster nach dem ersten Schlag tot umkippte. Schweigen. Irgendwo schlug ein Wal gegen die Eisdecke. „Das ging ja fix.“, brachte Gray nach einer Weile hervor. „Kann man wohl sagen“, kommentierte Erza, „bist du sicher, dass es sich nicht nur totstellt? Ist doch möglich.“ Die Situation war etwas peinlich. Noch nie hatten sie ein so schwaches Monster wie dieses hier gesehen. „Ich glaube“, begann Camelia, „ich sehe das Schloss.“ Tatsächlich kam unter der untergehenden Sonne ein weißes Schloss ganz aus Eis zum Vorschein. „Wurde aber auch Zeit, immerhin sind wir schon seit Tagen hier rumgeirrt und das nur, weil jemand die Karte verlegt hat!“, seufzte Gray erleichtert und blickte dabei Erza an. Er schlug mit der Peitsche gegen den Schlitten und die Fahrt neigte sich langsam seinem Ende. Endlich angekommen wurden sie vom Prinzen persänlich begrüßt. Bei seinem Aussehen war dies eher überflüssig. Dieser Prinz war nicht gerade der typische Märchenprinz. Er hatte ein faltriges Gesicht, raue, blasse Haut, helle Augen und rotes Haar. Eine ziemlich krumme Nase stach einem sofort ins Auge und der riesige Mund, der fast bis zu den Wangenknochen reichte. An seinen spitzen Ohren hingen 2 kristallarige Ohrringe. Das war mehr Monster als das Viech von vohin! „Herzlich Willkommen, Fairy Tail Magier! 2 heiße Damen und einen gutaussehenden Mann! Wie wundervoll!“, lachte er herzlich. Camelia verzog angewidert das Gesicht, Gray blickte ihn mit einem eiskalten Blick an und Erza wich ein paar Schritte zurück. „Der erinnert mich an Ichiya“, flüsterte sie ihrer Teamkamaradin zu. Diese nickte zustimmend. „So“, krächzte der Prinz, „ich werde euch nun eure Gemächer zeigen oder wollen die Ladies lieber bei mir übernachten?“ Camelia sah ihn entgeistert an und Erza musste einen Wutanfall unterdrücken. „Mir sind da die Gemächer deutlich lieber!“, rief diese entrüstet. „Gut, dann führe ich euch nun dahin. Mein Name ist Allison.“, stellte er sich vor und ging voraus. Dass die anderen hinter ihm anfingen zu tuscheln, bekam er nicht mehr mit, da er nur von irgendwelchen sachen redete, die kein Mensch interessierte. „Sein Name konnte uns aber auch erspart bleiben!“ „Ist Allison nicht ein Mädchenname?“ Die Mädchen blickten Gray nur vorwurfsvoll an. „Falls du es noch immer nicht gemerkt hast: das ist eine Transe!“, raunte Erza ihm zu. Mittlerweile waren sie angekommen und als Allison ebenfalls eintreten wollte, knallten sie ihm die Tür ganz höflich vor der Nase zu. „Der Typ macht mich wahnsinnig!“, stöhnte Camelia und ließ sich auf ein Bett fallen. Jedoch sprang sie gleich wieder auf, weil es steinhart war. „Sein rosa Pullover sieht grässlich aus!“, kommentierte Erza, die Camelias Beispiel folgte. „Er redet wie ein Wasserfall!“ „Und sine Stimme grenzt an Körperverletzung!“, stimmte die braunhaarige Magierin zu. „Schürzenjäger bis zum geht nicht mehr!“, lästerte Erza. „Hört auf zu lästern! Das ist nicht nett!“, wehrte Gray ab. Damit hatte er leider den Teufel beschworen. „Wir lästern nicht! Wir beobachten, analysieren und kritisieren! Und dieses Ekel ist ein Fall von einem Viech! Ein totaler Schürzenjäger!“, erklärte Erza besserwisserisch. „Wieso sollen wir ihn überhaupt beschützen? Den will doch sowieso niemand entführen! Das kostet viel zu viel Überwindung und ist viel zu anstrengend!“, seufzte Camelia und ließ ihre Kristallkugel erscheinen. „Was meinst du, was wird mal aus dem?“, fragte sie, jedoch zeigte die Kugel nichts. Da tropfte etwas vom Dach herunter. „Das Dach ist nicht mehr ganz dicht.“, stellte Gray fest. Erza briet ihm eine über und meinte: „Du auch nicht!“ „Wofür war die denn?“, verlangte er zu wissen, während er sich die Riesenbeule rieb. „Mir war einfach danach.“, schulterzuckend ging Erza zum Fenster und starrte in die trostlose Schneelandschaft ohne etliche Vegetation. „Kommt schon! Ich wette, so schlimm ist der nicht einmal! Lasst und erstmal schlafen!“, schlug Gray vor, der sich sofort hinlegte und anfing zu schnarchen was das Zeug hielt. Kopfschüttenld tat Erza es ihm nach, nur ohne Schnarchen. Die Fahrt hatte sie so ermüdet, sodass sie nicht bemerkten, dass jemand heimlich, mitten in der Nacht, das Zimmer verlies. Mitten in der dunklen Nacht... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)