Die Zauberin und der Kreis der Elemente von Ghaldak (Die Abenteuer der Zauberin Freya, dritte Staffel) ================================================================================ Kapitel 1: Freya in: (15) Belzhorashs Weg (Feuer) ------------------------------------------------- Akt 2, Szene 1 – Ansage Freya tritt auf, wendet sich wieder der Wand zu und malt weiter, wobei sie sich immer noch in Grangor befindet und damit die Motive verbleiben. Tarrin tritt auf, setzt sich auf den Boden, greift nach einem Buch und liest. Zeit vergeht. Tarrin: (aufstehend, zum Publikum) Was habt ihr denn erwartet? Akt 2, Szene 2 – Vor der Akademie Tarrin geht zu Freya herüber, tippt sie an und beendet damit ihre Malerei. Tarrin: Freya? Freya? Freya: Tarrin, was machst du denn hier? Tarrin: Auf dich warten, was denn sonst? Freya: Und das tust du nicht drinnen, wo es warm ist? Tarrin: Dann hättest du dich ja am Ende an mir vorbei gestohlen. Freya: Vielleicht ist es ja das, was ich will? Tarrin: Höre zu… Du hattest einen langen Tag, habe ich recht? Freya: Lang und anstrengend. Jikhbar kam dahinter, dass ich den Ungeziefervernichter-Zauber beherrsche, und da unternahmen wir einen Rundgang durch das Akademiegebäude. Jetzt bin ich ganz ausgebrannt und sehe dich. Tarrin: Lust auf einen Tee? Freya: Klar, warum nicht? Tarrin: Ich denke, wir müssen reden. Du musst wissen, dass wir uns nicht zufällig trafen. Ich wollte erst einmal ein Bild von dir bekommen und hielt mich deshalb zurück… Freya: Ja, habe ich gemerkt. Tarrin: (in einem Wutausbruch) Jetzt reicht’s aber. Kennst du Yolande, Königin von Nostria? Freya: Nicht direkt, warum? Tarrin Sie wird vermisst, schon seit einigen Monden. Die Akademie zu Nostria bat mich darum, mich des Falles anzunehmen. Freya: Dann bist du so etwas wie unsere Graustäbchen? Tarrin: Nein, aber wir sind Freunde und ich mache mir Sorgen. Freya: Das wusste ich nicht. Tut mir leid. Tarrin: Du weißt viel über mich nicht. Ich bin ein Weißmagier der Schwert & Schild und für das, was ihr Andergaster zaubern nennt, jagen wir bei uns die Eleven aus dem Haus. Freya: Ist ja schon gut. He, hast du dir Mut angetrunken oder was ist los? Tarrin: … Verzeiht… Ihr seid eine Dame, eine wunderschöne dazu, und möchtet auch wie eine behandelt werden. Freya:: Genau. Tarrin: Na dann… Tarrin deutet ein Stuhlvorrücken für Freya an, worauf sich beide auf den Boden setzen. Freya: Hörtest du denn Neuigkeiten aus dem Nordwesten? Tarrin: Die Region liegt am Boden. Fünf Könige wollen über ehemals zwei Länder herrschen… König Kasparbald von Nostria zusammen mit Yolande, die nun verschwand, König Albio von Salza, König Ruckus über Andergast von Joborn aus und auch der alte Efferdan sitzt noch in seiner Burg, auch wenn es heißt, dass ein Aufstand das Land von seinem Geschmeiß reinigte und ihm gerade einmal die Hauptstadt ließ. Eine ziemliche Wildermark, wenn du mich fragst. Freya: Das ist ja furchtbar. Tarrin: Alles begann mit einem Attentat auf dem Turnier. Der König Andergasts wurde verletzt und weil sich schnell herausstellte, dass ein Nostrier dahinter steckte, und man den König tot wähnte, rief sich Ruckus von Joborn zum neuen Herrscher aus, sammelte ein Heer um sich und schlug gegen den Erbfeind los. Sie erzielten Erfolge und belagerten die Hauptstadt, ehe sie nostrische Freischärler zum Rückzug trieben. Deren Anführer, Prinz Kasparbald, erhob sich und… Freya: Ich kenne ihn. Tarrin: Ich weiß. Freya: Ich habe trotzdem nichts mit Yolandes Verschwinden zu tun. Tarrin: Auch das weiß ich. Ich wollte dir nur ein paar Fragen stellen. Eine Spur finden, wer weiß… Freya: Warum tust du das nicht in Nostria? Tarrin: Das ist gerade kein gutes Pflaster, um Fragen zu stellen. Beide stehen auf und gehen ab. Akt 2, Szene 3 – Vor der Akademie Die letzte Szene wiederholt sich. Freya geht auf und zeichnet an der Wand, Tarrin geht auf und unterbricht sie. Tarrin: Freya… Freya: Ah, hallo. Wie sitzt sich’s? Tarrin: Angenehmer als gestern. Da habe ich endlos gewartet. Freya: Gestern hatte ich frei. Praiostag, du verstehst? Tarrin: Auch für Hilfskräfte? Freya: Besonders für Hilfskräfte. Die meisten Scholaren waren auf Ausflug auf dem Festland. Tarrin: Hmm. Kann ja nicht wissen, wie ihr das in der Grauen Gilde regelt. Freya: Tarrin, was willst du? Tarrin: Dich sehen… Ich meine, ist dir noch etwas eingefallen, was mich weiterbringen könnte? Freya: Tarrin, was willst du? Meinen Rat oder meine Hilfe? Tarrin: Was bietest du mir an? Freya: Du suchst an der falschen Stelle. Willst du Yolande finden, begib dich nach Salza oder Nostria. Da findest du sie schon, entweder in einem Grab oder einem Kerker. Tarrin: Und würdest du mir dabei helfen, sie da zu finden? Freya: Nein. Tarrin: Warum nicht? Freya: Ich bin eine Andergaster Magierin, wir werden dort gehasst. Andererseits würde ich nicht sehen, wie ich dich weiterbringen kann. Tarrin: Wie wäre es denn dann mit Havena? Das liegt nahe Nostria und du bist da gerade Ehrenbürgerin geworden. Freya: Ich glaube zwar nicht daran, aber… ich überlege es mir. Lass mich noch meinen Pflichtdienst hier ableisten und dann meinen Stab verzaubern, dann kann es losgehen. Tarrin: Was möchtest du denn haben? Freya: Die Fackel. Dann muss ich weniger Zeug mit mir herumtragen. Tarrin: Soll ich dir helfen? Ich habe die Fackel längst drauf, ebenso wie eine ganze Reihe anderer Rituale. Freya: Lass mal. Ich habe meine Projektgruppe bewilligt bekommen. Beide gehen ab. Akt 2, Szene 4 – Vor der Akademie Diese Szene wiederholt sich erneut. Freya geht auf und zeichnet, Tarrin folgt ihr und reißt sie heraus. Tarrin: Freya? Freya: Hmm? Tarrin: Ich habe mich mal durch mein Vademecum gewühlt. Ich habe noch meine Notizen. Möchtest du sie vielleicht sehen? Freya: Jandoras „Magie der Stäbe“, beste Anlaufstelle. Bewährt seit über tausend Jahren. Danke trotzdem. Tarrin: Stimmt es eigentlich, was man sich erzählt? Dass du ohne deinen Stab nicht zaubern kannst? Freya: Was? Unsinn. Wo hast du das denn aufgeschnappt? Tarrin: Weiß nicht. Gerede. Freya: Gerede ohne Substanz. Tarrin: Pass trotzdem auf, es kann viel passieren… Freya: Das einzige, was mir passieren kann, ist, dass ich mich mit meinem eigenen Ignishaero brate, weil du mir zu nahe standest. Höre auf. Tarrin: Feuer, wie primitiv. Ich habe mir etwas Besseres entwickelt: Der gleiche Effekt, nur mit Eis. Freya: … Tarrin: Glaube mir, wenn du damit in eine Ork-Patrouille reingehst, dann… Freya: … Tarrin: Wie dem auch sei, ich muss weiter, habe noch einen Termin mit dem Direktor der HPNC, der Horasisch-Privilegierten Nordmeer-Companie. Wenn mir jemand etwas über Nostria sagen kann, dann sind sie es. Freya: Das war eine gute Idee. Viel Glück. Beide gehen ab. Akt 2, Szene 5 – Vor der Akademie Freya geht auf und malt weiter. Tarrin geht auf, setzt sich, liest in seinem Buch und hält kopfschüttelnd inne. Darauf geht er ab. Freya wendet sich um, erblickt eine leere Bühne, wartet einen Moment und geht dann ab. Akt 2, Szene 6 – Zauberkammer Halbdunkel. Freya bereitet den Raum für ihr Ritual vor: Sie deutet das Zeichnen eines Kreises auf dem Boden an (mit dem Stiel ihres Pinsels am Besten), lässt auf die gleiche Weise dreizehn Zeichen imaginieren, entzündet Kerzen und zieht Stiefel und Strümpfe aus. Währenddessen verfolgen sie die Stimmen des Alptraums, den sie erlebte (und die bereits vor einem halben Jahr ohne ihr Beisein gesprochen wurden). Attentäterin: „Die Magierin Freya di Arthuro-Galahan ist zu erlegen. Wartet damit, bis sie ein zweites Mal die Stadt passiert und schlachtet sie keinesfalls schon im Efferd.“ Bardin: „Bitte, lieber Herr Boron, erlöse mich und uns von der Magierin Freya di Arhuro-Galahan.“ Baderin: „Ihr sollt die kleine Freya erschießen, sobald ihr sie seht? Was hat sie denn getan?“ König: „Verzeiht mir, ihr Hohen, was ich im Begriff bin, zu tun.“ Krieger: „Ich habe in Grangor ein Mädchen sitzen, eine Zauberin. Was soll ich nur mit ihr tun?“ Eismagier: „Freya, Freya, kleines Ding… von deiner eigenen Familie verraten.“ Elfe: „Wer bist du, rote Magierin, und welchen Weg schlägst du ein?“ Blondes Kind: „Sie glaubt, sie lebe das Chaos. Dabei weiß sie bloß nicht, was sie will.“ Fälscher: „Wandere nicht auf alten Pfaden. Dort findest du nur den Tod.“ Freya setzt sich schließlich, richtet sich direkt auf das Publikum aus, versucht ihren Stab (bekanntlich als Pinsel dargestellt) vor sich in den Boden zu stecken, was ihr nicht gelingt, und hält ihn dann mit beiden Händen, die Unterseite auf dem Boden, die Borsten gerade gegen Himmel. Freya: Also dann, dann wollen wir mal. Entzünden wir einmal eine Fackel. Hoffentlich wird das nicht so katastrophal wie letztes Mal… oder vorletztes Mal. (Sie schließt die Augen.) Jandora, Mada, hört mich an. Veeeeee….. Sie verfällt in einen Singsang, während sich die Bühne verdunkelt. Akt 2, Szene 7 – Ebene des Feuers Während der Dunkelheit ertönt ein Lärm, als würde ein Schwarm Ratten mit der Wucht einer Brandung gegen die Bühne schlagen und als sich die Dunkelheit lichtet, liegt Freya auf dem Boden und die Welt verwandelte sich: Ein großer Projektor strahlt ein Bild einer düsteren Landschaft über die ganze Bühne; der Boden von schwarzem Fels, der Horizont feuerrot und die Luft erfüllt von einem Sturm aus Funken und Asche. Ein Mädchen mit langem braunen Haar und in schwarzen Lumpen, Jandora genannt und durchaus von der Schauspielerin Sancides zu spielen, auch wenn die Personen nicht identisch sind, steht bei Freya und läuft scheu davon, als diese mit schmerzendem Schädel erwacht. Freya: (sieht sich um) Nein. Freya steht auf, klopft sich den Staub von der Kleidung, nimmt ihren Stab, während der Krach um sie, der aus einer Mischung von Sturm, Donner und Erdbeben zu bestehen scheint, lauter und präsenter wird. Langsam geht sie ab. Black. Freya geht auf und ab. Black. Beim Ende des Blacks liegt Jandoras Körper leblos auf der Bühne. Freya geht langsam zu ihr hin, prüft ihren Puls, dreht sie dann um, um ihr Gesicht zu sehen, erschrickt und rennt von der Bühne. Akt 2, Szene 8 – Ebene des Feuers, in einem Haus Es herrscht Black. Man hört Freya aus dem Off keuchen, dann klopft sie gegen die Tür. Freya: „Hallo? Ist hier jemand?“ Freya öffnet die knirschende Tür und betritt damit langsam und vorsichtig die Bühne. Der Black blendet aus und man sieht zwei Janoras auf der Bühne liegen (bei einer reicht ja der Rücken zum Publikum und das passende Kostüm), eine im Hintergrund, eine über einem Stuhl hängend. Bestialischer Gestank nach Verwesung schlägt Freya entgegen und bringt sie zu einer Reaktion. Sie verlässt das Haus wieder. Black und Abbau. Akt 2, Szene 9 – Ebene des Feuers, außerhalb Freya geht auf und will an der anderen Seite wieder abgehen, da schwankt ihr eine Gestalt (natürlich Jandora) entgegen, die dann zu Boden geht. Freya eilt zu ihr und ist froh, dass sie noch lebt und unverletzt ist, Jandora jedoch ist zu schwach, um aufzustehen. Jandora: Ihr seid hier? Herrin, Herrin… Freya: Ruhig, ruhig… Jandora: Ihr müsst auf der Hut sein. Das Übel ist erwacht und bringt Tod und Zerstörung über dieses Land. Freya: Bitte, spare deine Kräfte… Jandora: Nein… nein. Ich bin schon verloren. Reist in die Stadt der Sphäre und bekämpft das Übel da. Bitte, beeilt euch… Jandora sinkt tot zurück. Freya schließt ihr die Augen, murmelt ein kurzes Gebet und lässt sie dann zurück. Black. Akt 2, Szene 10 – Ebene des Feuers Freya geht langsam über die Bühne. Von hinten nähert sich ihr eine Zombie-Jandora (entsprechend geschminkt) und greift sie an, was zu einem Kampf Hände gegen Pinsel-Stab führt. Schließlich geht der Zombie zu Boden. Freya verschnauft, beobachtet den Leichnam lange, ob er sich noch rührt, und geht dann weiter. Black und ab. Akt 2, Szene 11 – Ebene des Feuers, Stadt der Sphäre Der Lärm fährt fort, ebenso der gestrahlte Ascheregen, doch unter Ultraviolettlicht erscheint die Stadt auf der Rückwand der Bühne zu strahlen. Freya geht auf und zielt auf die Bühnenmitte ab, während von Gegenüber eine Zombie-Jandora auftritt. Freya zielt mit ihrem Stab auf diese und schreit „Ignifaxius“, wobei diese ins Off zurücktaumeln. Dann erscheint hinter Freya die nächste Zombie-Jandora, wo sich das Spiel wiederholt. Jandora geht auf, diesmal eine echte. Freya zielte bereits instinktiv in ihre Richtung. Jandora: Nein. Bitte… Ihr seid es. Ihr seid es wirklich. Freya: Was geschieht hier? Jandora: Begebt Euch zum Palast, in den Keller. Dort findest du das Übel. Jandora bricht mit einem letzten Aufschrei zusammen. Freya geht ab. Akt 2, Szene 12 – Ebene des Feuers, Wuchernder Palast Aus dem Off hört man Kampfeslärm und geschrieene Zaubersprüche wie Ignifaxius und Ignisphaero. Das auf die Bühne projizierte Bild wechselt und zeigt nun einen hölzernen Palast, der unter Brand wie unter unnatürlich starker Verwitterung gleichermaßen zu leiden hatte. Freya wankt inzwischen mehr, als sie steht, und stöhnt unter ihren Verletzungen, doch kann sie den Palast betreten und geht auf. Freya: Hallo, ist hier wer? Ich bin eine von den Guten. Bitte sagt mir, dass Zombies nicht ebenfalls… Sie geht zum anderen Aufgang, blickt heraus in einen unsichtbaren Raum, betritt diesen nicht, sondern sucht die andere Seite, wo die Tür jedoch ihr verschlossen bleibt. Zurück auf der anderen Seite öffnet sie den (symbolischen) nächsten Raum, wo ihr eine tote Jandora in die Arme fällt. Freya schreit auf und lässt sie herabsinken, ehe sie schockstarr vor ihrem Körper steht. Schließlich greift sie herab, nimmt Jandora den tulamidischen/arabischen Dolch vom Gürtel und geht an ihr vorbei durch die Tür, die sie gerade öffnete. Akt 2, Szene 13 – Ebene des Feuers, krankes Herz des Wuchernden Palastes Im Raum, den Freya betritt, findet ein Kampf zwischen Jandora und dem Übel, einer möglichst konturlosen Gestalt, in der Mitte der Bühne statt. Freya sieht es, zieht den Dolch und stürmt heran. Jandora: Herrin, nein. Bringt das Ritual zu Ende, welches ich begann. Das ist unsere einzige Hoffnung. Freya steckt den Dolch zurück und zeichnet mit dem Stiel ihres Stab-Pinsels einen Kreis um die beiden Kämpfenden. Es folgen dreizehn gleichsam dazu zu denkende Zeichen, ehe sie sich an der Rückwand der Bühne direkt hinter den Kämpfenden postiert und den Stab vor sich in beiden Händen haltend erhebt. Ein Krachen wie ein Blitz ist zu hören. Dann ist es vorbei. Akt 2, Szene 14 – Zauberkammer Es herrscht ein längerer Black, wie auch nun die Hintergrundgeräusche der Ebene verschwinden. Jandora spricht aus dem Off in die Dunkelheit. Jandora: „Habt Dank, Herrin. Ohne Eure Hilfe wären wir alle dem Übel zum Opfer gefallen. Was an Seuche auf Euch fiel, das werde ich Euch nehmen. Lebt wohl.“ Freya erwacht voller Schmerzen. Sie blickt sich um und erkennt, dass es vorbei ist. Verwundert merkt sie, dass sich der Dolch immer noch bei ihr befindet. Sie schüttelt den Kopf, nimmt ihren Zauberstab, blickt ihn verwundert an und geht ab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)