Lumen de morte von Talviaika (Das Licht des Todes) ================================================================================ Kapitel 10: Privatus-Beraubt ---------------------------- Na ihr Lieben. Freut mich, dass ihr fleißig weiterlest! Viel Spaß beim neuen Kapitel, ich freue mch schon auf eure Kommentare! -------------------------------------- Es war spät nachts, als Niye aufwachte. Sie lag im Gras, ihren linken Arm als Kopfkissen nutzend, auf der Seite. Verwirrt richtete sie sich auf. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie eingeschlafen war! Doch nun war es tiefste Nacht und der volle Mond stand hoch über ihr und erhellte den See. Gerade wollte Niye aufstehen und nach Hause gehen, als sie etwas plätschern hörte. Sie drehte sich zum See um und sah, wie plötzlich eine Hand durch die Wasseroberfläche brach. Dann der Arm, Kopf und Oberkörper. Es war die junge Frau! Ihre Arme hingen jetzt beide schlaff neben ihrem Körper, ihren Kopf hielt sie ein wenig gesenkt. Der Mond schien von hinten gegen sie, so konnte Niye nicht viel von ihrem Gesicht erkennen. Sekunden in völliger Stille und Regungslosigkeit vergingen. Doch da öffnete die junge Frau die Augen und ein strahlendes violett durchbrach die Dunkelheit... Erstarrt saß Niye am Ufer und sah der Frau unverwandt in die Augen, die sie gleichzeitig faszinierten und erschraken. Wie konnte jemand solche Augen haben? So jemanden hatte sie hier in Konoha noch nie gesehen! Die Frau watete nun langsam aus dem Wasser und streckte sich ausgiebig, wie eine Katze, als sie am Ufer stand. Sie wrang sich ihre Haare aus und sah einmal an sich herunter. Erst dann wandte sie sich Niye zu. „Wer bist du?“, fragte sie. Niye schrak auf bei ihrer dunklen Stimme und blinzelte kurz. „N-Niye...“, antwortete sie. Noch immer hielten die Augen ihres Gegenüber sie gefangen und sie konnte sich nicht losreißen, so sehr sie auch wollte. In dem Moment, in dem sie das dachte, erloschen die Augen der Frau jedoch und nahmen ein blasses grau an. Noch einmal blinzelte Niye und senkte dann den Blick. „Okay, Niye. Dann möchte ich dir zuerst einmal danken, dass du mir geholfen hast.“, meinte die Frau. Sie sah sich kurz um, dann setzte sie sich vor Niye auf den Boden. Als nächstes musste Niye sich einer genauen Musterung durch die Frau unterziehen. Es war ihr unangenehm; der Blick der rau schien sich fest in sie zu bohren. „W-wer bist du?“, fragte Niye schließlich, in der Hoffnung, die Frau würde aufhören, sie so anzustarren. Und das tat sie zum Glück auch und Niye atmete leicht auf. „Aki. Du bist vom Arashi-Clan, oder?“ Niye sah wieder auf. „Woher weißt du das?“ Es war ja schließlich nicht so, als würde Niye mit einem Schild rumrennen, auf dem stand, von welchem Clan sie war. „Hab geraten.“, beantwortete Aki ihre Frage grinsend. Niye lächelte ebenfalls leicht. „Ach so...“ Dann beschloss sie, mal die eigentliche, größte Frage zu stellen. „Was machst du hier? Du trägst kein Stirnband, aus welchem Dorf bist du also? Und warum warst du verletzt?“ Okay, das waren drei Fragen, aber egal. Aki wurde sofort wieder ernst und senkte den Blick. „Ich...hatte eine Mission hier. Es stellte sich aber heraus, dass sich das ganze um eine Falle handelte und wir wurden aus dem Hinterhalt angegriffen.“, begann sie zu erzählen. „Wir?“, fragte Niye dazwischen. „Wer ist 'wir'?“ Aki sah kurz auf. „Mein Partner. Er und ich wurden während des Hinterhalts getrennt und ergriffen dann einzeln die Flucht, in der Hoffnung, dass die Mistkerle sich trennen würden.“ Akis Blick verdüsterte sich. „Ich nehme an, das taten sie nicht?“, hakte Niye vorsichtig nach. Aki seufzte. „Nein, das wäre ja auch zu schön gewesen. Sie berieten sich und folgten dann mir. Ich ab gehört, dass sie eine zweite Truppe hinter meinen Partner hergeschickt haben. Somit hatten wir beide jeder eine ganze Truppe am Hals hängen und waren auch noch allein.“ „Und weißt du, was aus deinem Partner geworden ist?“ Nun lächelte Aki leicht. „Nun, sagen wir mal so: Ich kann mit Sicherheit sagen, dass er noch lebt.“ Niye runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts. Nach einiger Zeit des Schweigens stand Aki auf. „So, liebe Niye. Es tut mir zwar leid, das sagen zu müssen, aber wie es scheint, muss ich dich jetzt umbringen.“ Bei Niye schrillten sofort alle Alarmglocken und sie sprang eilig auf und wich vor Aki zurück. „Was?! W-wieso?!“ Wieso wollte Aki sie auf einmal umbringen? Was hatte sie denn getan? Sie hatte sie doch sogar gerettet! „Sagen wir es so: Du hast mich gesehen und du weißt, dass ich hier bin. Ach und außerdem habe ich soeben den Befehl dazu gekriegt.“, erklärte Aki beinahe beiläufig und zuckte mit den Schultern. Niye riss die Augen auf und presste sich fest gegen den Baum, gegen den sie beim Zurückweichen eben gestoßen war. „Bitte nicht!“, flehte sie. Aki seufzte. „Ach ja, es ist doch immer die gleiche Masche. Erst betteln sie um ihr Leben und wenn sie dann kurz davor sind, getötet zu werden, werden sie auf einmal stark und fangen an, sich zu wehren.“, sinnierte sie. „Wirst du dich wehren, kleine Niye?“ Die letzten Worte sprach Aki leise, fast raubtierhaft und fixierte sie mit ihren Augen, die sich nun wieder violett färbten. Niye hatte Angst. Was sollte sie denn jetzt machen? Warum hatte sie dieser Frau überhaupt geholfen?! Verflixt, warum musste sie auch immer so nett sein?! Aki machte nun eine ausholende Handbewegung und hielt auf einmal eine lange Peitsche in der Hand. Sie glitzerte leicht und war beinahe durchsichtig, so als wäre sie aus...Wasser? Niye hatte keine Zeit, sich darum Gedanken zu machen, denn Aki kam nun auf sie zu und ließ die Peitsche einmal knallen. Niye zuckte bei dem lauten Geräusch zusammen und hob abwehrend die Arme. „Bitte nicht!!!“, flehte sie noch einmal, aber Aki schnaubte nur und holte mit der Peitsche aus. Es gab einen lauten Knall, die Peitsche traf auf Fleisch und Blut spritzte auf. Niye schrie kurz auf. „Na so was. Muss du denn jetzt stören?“, meinte sie und schnalzte missbilligend mit der Zunge. Niye sah ein wenig erschrocken auf den Rücken vor sich. „Yoriko...“, flüsterte sie leise. Die Peitsche hatte sich um seinen Arm gewickelt, den er vor seiner Brust hielt und hatte ihm ins Fleisch geschnitten. Neben Yoriko tauchte nun auch Alan auf. „Alles okay, Niye?“, fragte er, ließ Aki jedoch nicht aus den Augen. „Ja.“, antwortete Niye nur. „Gut.“, war Yorikos Beitrag zu dem Gespräch. Dann konzentrierte er sich ganz auf den Kampf, der nun bevorstand. Luftströme begannen sich um seinen Arm zu sammeln, den Akis Peitsche immer noch gefangen hielt. Sie breiteten sich aus und zwangen de Peitsche auseinander. So konnte Yoriko seinen Arm aus dem Gefängnis ziehen und die Peitsche fiel zu Boden, nachdem die Luftströme sich zurückgezogen hatten. „Wer bist du?“, fragte er Aki. Die legte nur den Kopf schief. „Warum sollte ich dir antworten?“, erwiderte sie schlicht. Dann holte sie erneut mit der Peitsche aus und der Kampf begann. Niye konnte dem Geschehen kaum folgen, so schnell spielte es sich ab. Yoriko drängte Aki ein Stück von Niye und Alan, der sich beschützend vor Niye aufgebaut hatte, weg. Er bombardierte sie mit scharfen Windklingen. Um diese zu erschaffen, hatte er die Luft dicht aneinander gelegt, sie zusammengepresst und zu einer Klinge geformt. Den ganzen Vorgang konnte er im Bruchteil einer Sekunde durchführen. Aki wehrte die Klingen mit ihrer Peitsche ab, bis diese sich plötzlich in hunderte von kleinen Teilchen zerteilte und sich in der Luft umformte. Es musste wirklich Wasser sein, aus dem ihre Waffen waren! Nun tat Aki es Yoriko jedoch gleich, schloss ein paar Fingerzeichen und formte die kleinen Wassermassen in Halbmondförmige Klingen um, die sie dann auf ihn losließ. Er konnte sie mithilfe eines Luftwalls aufhalten, den er mit einem Fingerzeichen erschaffen hatte. Danach folgte ein Schlagabtausch, dem Niye nicht folgen konnte. Ihr Bruder und Aki waren nicht mehr als Schemen, die sich wahnsinnig schnell bewegten und sich Niyes Wahrnehmung ein ums andere Mal entzogen. Als die beiden wieder stillstanden, hatte Yoriko ein Messer in der Hand, dass er Aki in die Schulter stach. Sie revanchierte sich mit einem Messer in seinem Bauch. Kurz wankte Yoriko. „Alan!“, rief er dann jedoch mit fester Stimme und packte Aki an den Schultern, sodass sie nicht weg konnte. Alan sprang vor, formte währenddessen mehrere Fingerzeichen, holte mit der Hand aus und zerschnitt mit ihr vor den beiden Kämpfenden die Luft. Für einen Moment hörte man nichts. Dann war da ein Geräusch, als würde man etwas zerreißen und Aki wurde mit einem Mal von Yoriko weg, gegen einen Baum geschleudert. Benommen richtete sie sich auf. Während sie sich sammelte, hatte Yoriko blitzschnell mit einem Messer einen sauberen Kreis um Alan in den Boden geritzt. Alan öffnete seine Hand, mit der er kurz zuvor noch die Luft vor Aki zerschnitten hatte und ein violetter Funke schwirrte im Kreis umher. „Niye, komm her!“, rief Yoriko dann. Niye erschrak. Was sollte sie denn tun? „Nun komm schon, bevor sie wieder angreift!“ Mit unsicheren Schritten tapste Niye auf Yoriko zu, bis sie neben ihm stand. „Führe das Suu-Ritual durch.“, verlangte er dann. Niyes Augen weiteten sich. „Ihr wollt... … … Aber es ist-“ „Das ist die einzige Möglichkeit. Sie ist stark. Wir könnten sie zwar besiegen aber dann würden wir sie wahrscheinlich töten müssen.“ Und Töten war etwas, das in ihrem Clan strengstens untersagt war! Niemand durfte einem anderen das Leben nehmen, so waren die Regeln. Niye biss sich auf die Unterlippe. „Na schön...“, flüsterte sie schließlich und begann, um den Kreis, in dem Alan stand, herumzugehen und leise Worte zu murmeln. In der Zeit hatte Aki sich schon wieder gesammelt und griff erneut an. Yoriko stellte sich ihr in den Weg. Das Suu-Ritual war eine Möglichkeit, einer Person die Fähigkeit zu nehmen, Chakra zu nutzen. Man konnte diese Person vollkommen von seinem oder ihrem Chakra abschotten. Es war schwierig durchzuführen, da man dafür etwas Chakra von der Person brauchte, was hieß, dass man nicht nur eine Windpriesterin brauchte, die das Ritual durchführte, sondern auch einen Windkrieger, der das Chakra stahl. Es war auch ziemlich riskant, da man theoretisch noch eine Person brauchte, die die Person, dessen Chakra man abschotten wollte, in Schach hielt, während man das Ritual durchführte. Das wichtigste an der ganzen Sache war jedoch: Das Ritual war verboten! Es war eine verbotene Kunst, eben weil sie so mächtig war. Man konnte ja nicht Gefahr laufen, dass ein ganzes Dorf von einem Clan überrannt wurde, der allen mächtigen Personen die Fähigkeit nahm, Chakra einzusetzen! Gelehrt wurde diese Kunst trotzdem, was vor allem an Niyes Vater lag, der nicht nur ziemlich herzlos, sondern auch ziemlich machtgierig war. Und so setzte Niye nun diese Kunst ein, führte dieses Ritual durch und redete sich ein, dass sie keine andere Wahl habe, da sie Aki ja sonst töten müsste. Nachdem sie dreimal um den Kreis gelaufen war, fasste sie hinein und fing den kleinen Funken ein, der vor Alan schwebte. Noch einmal murmelte sie ein paar Worte und hoffte, dass es die richtigen war, als das Leuchten des Funken erstarb. Als Niye die Hand wieder öffnete, lag darin ein schwerer, großer violetter Stein in einer schmalen Silberfassung. „Der Seelenstein...“, flüstere Niye. So wurde dieses materielle Siegel genannt. Im selben Moment hörte man das Platschen von Wasser. Niye drehte sich um und sah, dass es Akis Peitsche gewesen war, die zu Boden gefallen war und sich in normales Wasser zurückverwandelt hatte. „Was zum...“, stieß Aki hervor und sah dann Yoriko an. „WAS HABT IHR GETAN?!“ ------------------------------------------------------- Bis zum nächsten Kapitel! Gruß, Talviaika Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)