Weihnachtskummer von Phase (EnricoxOliver [7 Kapitel]) ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Wie hätte er sich jetzt noch in irgendeiner Weise gegen seine Gefühle wehren können? Mit einem leisen Seufzen ließ er sich in Enricos Arme sinken und der Italiener presste ihn fest an sich, fast so als hätte er Sorge, dass Oliver sich die Sache vielleicht doch noch einmal anders überlegen und einfach so verschwinden würde. Sie standen eine ganze Weile lang schweigend beisammen und als Enrico damit anfing ihn zu küssen, fragte sich Oliver, wie er es nur die ganze Zeit ohne seine Zärtlichkeiten ausgehalten hatte. Ihre Lippen berührten sich immer und immer wieder und bereitwillig legte Oliver seinen Kopf zur Seite, um Enrico die Möglichkeit zu geben, kleine Küsse auf seinem Hals zu verteilen. Er keuchte leise auf, als der Italiener die Hände auf seinen Hintern legte, ihn näher an sich presste und mit geradezu sanfter Stimme die drei so wunderbaren Worte in sein Ohr flüsterte: „Ich liebe dich...“ Oliver schlang seine Arme um seinen Nacken, zog ihn ein Stücken zu sich herab und hauchte ihm „je t’aime“ auf die Lippen. Während sie sich erneut küssten, fuhr er ihm sanft durch die Haare und er spürte, wie Enrico mit seinen warmen Fingern unter sein Hemd und zärtlich über seine Haut glitt. Er erschauderte ob der Berührungen und brachte ein Lächeln zustande. Es war klar, was folgen würde und Oliver hatte mit Sicherheit nichts dagegen einzuwenden. Auch wenn er all die Zeit wütend auf Enrico gewesen war, so hatte er sich doch sehr nach seinen Liebkosungen gesehnt. Sie sahen sich tief in die Augen und Enrico begann damit, Knopf für Knopf Olivers Hemd zu öffnen. Eine Gänsehaut legte sich auf seinen Körper und als Enrico sich vorbeugte, ertönte ein Räuspern aus Richtung Tür. Sie fuhren herum und Johnny stand im Türrahmen, einen Stapel Geschenke in der einen und seine Freundin an der anderen Hand. „So sehr es mich freut, euch beide wieder innig vereint zu sehen, so wenig möchte ich Zeuge werden, wie ihr übereinander herfallt. Sucht euch bitte einen etwas weniger öffentlichen Ort – zumal die Geschenke unterm Weihnachtsbaum erst morgen früh ausgepackt werden dürfen.“ Enrico grinste den Schotten etwas schief an, schnappte Oliver und zog ihn hinter sich her und aus dem Raum. Erst im Kaminzimmer machten sie halt und Enrico zuckte mit den Schultern. „Nachdem Robert mir und Angelina ein gemeinsames Zimmer zugeteilt hat, hab ich es mir hier bequem gemacht. Wir könnten also hier gerne mit dem weiter machen, womit wir eben aufgehört haben...“ „Wir können auch in mein Zimmer gehen“, meinte Oliver skeptisch, doch Enrico zog ihn mit sich, hinüber zu dem Schaffell, auf dem er selbst am frühen Abend Ruhe gesucht hatte. „Keine Sorge, sollte Robert sich beschweren, werde ich dafür Verantwortung übernehmen...“ Für einige Zeit saßen sie schweigend aneinander gekuschelt nebeneinander vor dem Kamin und sahen den Flammen bei ihren züngelnden Bewegungen zu und während das Feuer leise knisterte, genossen sie einfach ihre Zweisamkeit. Es war lange genug her, dass sie sich so nahe gekommen waren – die letzten Wochen waren für sie beide schwer gewesen. Aber zumindest eines stand fest: dass sie sich nun pünktlich zu Weihnachten wieder versöhnt hatten, war eine unglaubliche Erleichterung. Enrico strich sanft über Olivers Rücken und legte seinen Arm um ihn, um ihn näher zu sich zu ziehen. Oliver lächelte und küsste den Italiener auf den Mund. „Frohe Weihnachten...“ Als sie am nächsten Morgen gemeinsam in alter Innigkeit den Speisesaal betraten, schenkte Robert ihnen nur einen kurzen skeptischen Blick, ehe er sich wieder seinem Buch zuwandte. „Die Reinigung des Schaffells stelle ich euch beiden in Rechnung.“ Enrico zog Oliver näher zu sich und presste ihm einen sanften Kuss auf die Schläfe. Der Franzose lehnte seinen Kopf gegen ihn und seufzte leise. Er war froh, den ganzen Kummer der letzten Wochen hinter sich gelassen und endlich wieder Enrico an seiner Seite zu haben. Und mit Aussicht darauf, dass er nicht mehr länger ertragen musste, dass der Italiener Mädchen vorschob, sondern er hoffentlich in naher Zukunft zu ihrer Beziehung stand. Abgesehen von Robert war auch bereits Angelina wach. Sie saß unter dem Weihnachtsbaum und hortete gerade die Geschenke auf einem Stapel, die für sie gedacht waren. Sie grinste das Liebespaar an. „Schön, dass das geklärt ist.“ Langsam trotteten zum Schluss auch Johnny und Evelyn in den Speisesaal. Sie wirkten beide noch recht müde und geschafft. Während Evelyn sich gähnend an den Frühstückstisch setzte, machte Johnny erst einmal einen Abstecher zum Tannenbaum und inspizierte die Päckchen. Sie alle wussten, dass die Bescherung erst nach dem Frühstück stattfinden würde, aber das hieß ja nicht unbedingt, dass man nicht schon einmal die Lage abchecken konnte. Für Oliver stand in jedem Fall eines fest: Er hatte bereits das beste Weihnachtsgeschenk erhalten, das er sich hatte wünschen können. Auch wenn er zugegebenermaßen nichts gegen die zahlreichen Geschenke einzuwenden hatte, die er noch bekommen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)